[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Analyse von Druckkontrollfeldern gemäss
dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Die Steuerung des Druckprozesses erfolgt heute meist anhand von mitgedruckten Druckkontrollfeldern,
welche üblicherweise densitometrisch oder auch schon farbmetrisch analysiert werden,
um daraus Regelgrössen für die Einstellung und Steuerung der Druckmaschine oder andere
interessierende Informationen für den Drucker zu gewinnen. Beim Offset-Druck werden
neben diversen anderen Kontrollfeldern insbesondere Einzelfarben-Volltonfelder und
Einzelfarben-Rasterfelder oftmals gleichzeitig mehrerer Nominal-Flächendeckungen für
sämtliche am Druckprozess beteiligten Druckfarben sowie Zweifarben- und manchmal auch
Dreifarben-Uebereinanderdruck-Volltonfelder verwendet. Im Falle von Einzelfarben-Volltonfeldern
sind die interessierenden Messgrössen die Schichtdicken der betreffenden Druckfarben,
ausgedrückt durch die jeweiligen densitometrischen Farbdichten. Bei Halbton- oder
Rasterfeldern interessiert primär die Flächendeckung im Druck oder vielfach auch die
Tonwertzunahme im Druck gegenüber der Flächendeckung im zugrundeliegenden Rasterfilm.
Im Falle von Uebereinanderdruck-Feldern wird in der Regel die sog. Farbannahme der
zweiten (oder dritten) Druckfarbe auf der (oder den) darunterliegenden Druckfarbe(n)
bestimmt.
[0003] Zur densitometrischen Analyse von solchen Druckkontrollfeldern und zur Bestimmung
der den Drucker interessierenden bzw. für die Steuerung und Regelung des Druckprozesses
erforderlichen Grössen stehen schon seit langem eine Reihe von Densitometern zur Verfügung,
die von relativ einfachen off-line arbeitenden Handgeräten über ebenfalls off-line
arbeitende Tischgeräte (Abtastdensitometer) bis zu direkt an der Druckmaschine montierten,
on-line arbeitenden Maschinendensitometern reichen und heute meist rechnergesteuert
und entsprechend leistungsfähig und komfortabel sind. Zu den bekanntesten Vertretern
von modernen Handdensitometern dieser Art zählen die Geräte der Typenbezeichnungsserie
D183, D185 und D186 der Firma Gretag Aktiengesellschaft, Regensdorf, Schweiz.
[0004] Ein Charakteristikum des praktischen Arbeitens mit solchen Handdensitometern ist,
dass der Operator das Densitometer auf dem interessierenden Kontrollfeld positionieren
und das Gerät über seine Bedienungsorgane von Hand anweisen muss, welche Messgrösse
bestimmt und angezeigt werden soll. Viele dieser Geräte sind zwar schon in der Lage,
die Farbe des Kontrollfelds, d.h., ob es sich z.B. um ein Cyan-, Magenta-, Gelb- oder
Schwarz-Feld handelt, anhand gewisser Kriterien automatisch zu erkennen und anzuzeigen,
ob jedoch die Farbdichte oder die Flächendeckung oder die Farbannahme ermittelt und
angezeigt werden soll, muss dem Gerät nach wie vor erst mitgeteilt werden, die diversen
Funktionen des Geräts müssen also durch den Operator angewählt werden. Ein Densitometer,
das den Typ des gerade untersuchten Kontrollfelds selbsttätig erkennt und seine Messfunktionen
automatisch entsprechend einstellt, würde den Bedienungskomfort eines solchen Geräts
wesentlich erhöhen.
[0005] In der EP-A-0 283 899 (entsprechend der US-Patentanmeldung Nr. 30735 vom 25.3.1987;
US-Patent Nr. 4947348) ist ein Handdensitometer beschrieben, das mit einer solchen
automatischen Betriebsmode - bzw. Funktionsumschaltung ausgestattet und in der Lage
ist, einen beschränkten Satz von Kontrollfeldtypen selbsttätig zu erkennen und zu
unterscheiden und die für die jeweiligen Kontrollfeldtypen charakteristischen Grössen
zu bestimmen und anzuzeigen. Zu den erkennbaren Kontrollfeldtypen gehören Einfarbenvolltonfelder,
Einfarbenrasterfelder und Zweifarben-Uebereinanderdruck-Volltonfelder. Ferner wird
auch selbsttätig erkannt, ob die aktuelle Messung an einer unbedruckten Stelle der
Unterlage erfolgt. Das Gerät bestimmt an jeder Messposition die Farbdichten in allen
zur Verfügung stehenden Messkanälen (üblicherweise Rot, Blau, Grün und Visual entsprechend
den Farbdichten Cyan, Gelb, Magenta und Schwarz) und stellt durch einen Vergleich
mit fest vorgegebenen Farbdichtereferenzwerten fest, um welchen Kontrollfeldtyp es
sich handelt, welche Farbe vorliegt etc. und berechnet danach die dem betreffenden
Kontrollfeldtyp zugeordnete Grösse und zeigt sie an. Für die Berechnung gewisser komplexerer
Grössen, wie z.B. Farbannahme und Flächendeckung, sind zusätzliche Messwerte von anderen
Kontrollfeldtypen, z.B. Volltondichten der beteiligten Farben, erforderlich. In diesen
Fällen fordert das Gerät durch entsprechende Anzeigen den Benutzer auf, die fehlenden
Messungen durchzuführen und zeigt diese komplexeren Grössen erst an, wenn sämtliche
erforderlichen Zusatzmessungen (in der richtigen Reihenfolge) erfolgt sind.
[0006] Das in der EP-A-0 283 899 beschriebene Densitometer bietet somit bereits einen gegenüber
nicht mit einer solchen automatischen Funktionsumschaltung ausgestatteten Geräten
verbesserten Bedienungskomfort, indem sich der Benutzer nicht um die Kontrollfeldspezifische
Funktionseinstellung des Geräts kümmern muss und sich für komplexere Messungen auf
die automatische Benutzerführung abstützen kann. Aufgrund der gewählten Unterscheidungskriterien
(Vergleich mit fest vorgegebenen Farbdichte-Referenzwerten) ist jedoch bei diesem
bekannten Gerät die zuverlässige Erkennung der verschiedenen Kontrollfeldtypen zumindest
in gewissen Extremsituationen problematisch. So ist es z.B. schwierig, Volltonfelder
und Rastertonfelder höherer Flächendeckung über den gesamten Volltondichtebereich
zuverlässig zu unterscheiden. Auch ist die Erkennung der Farben der Kontrollfelder
nicht optimal. Ferner ist dieses Gerät nicht in der Lage, Rasterfelder verschiedener
Nominal-Flächendeckungen, wie sie häufig in ein und demselben Druckkontrollstreifen
gleichzeitig verwendet werden, auseinanderzuhalten. Schliesslich zeigt dieses Gerät
im Falle von Rasterfeldern wohl die betreffende Flächendeckung an, bietet jedoch nicht
die Möglichkeit, die vielfach gewünschte Tonwertzunahme gegenüber den Flächendeckungswerten
im Rasterfilm zu bestimmen und anzuzeigen.
[0007] Durch die vorliegende Erfindung sollen nun diese Unzulänglichkeiten behoben und ein
Densitometer der zur Rede stehenden Art dahingehend verbessert werden, dass es eine
zuverlässige automatische Erkennung und Unterscheidung der gängigsten Druckkontrollfeldtypen
ermöglicht und die Bestimmung komplexerer Grössen, zu denen mehrere Einzelmessungen
an verschiedenen Kontrollfeldtypen erforderlich sind, weiter vereinfacht und für den
Benutzer komfortabler macht.
[0008] Das erfindungsgemässe Densitometer, das diesen Anforderungen genügt, ist durch die
Merkmale der unabhängigen Ansprüche gekennzeichnet. Bevorzugte und besonders zweckmässige
und vorteilhafte Ausbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0009] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Densitometers
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des generellen Aufbaus des erfindungsgemässen
Densitometers,
Fig. 2 ein Flussdiagramm der wesentlichsten Funktionsabläufe des Densitometers,
Fig. 3a
und 3b ein Flussdiagramm des Funktionsblocks "Farberkennung",
Fig. 4 ein detaillierteres Flussdiagramm des Funktionszweigs "automatische Funktionswahl",
Fig. 5 ein Diagramm zur Erläuterung der Berechnung von Grenzflächendeckungen,
Fig. 6 ein Diagramm zur Erläuterung der Berechnung von Grenzdichten,
Fig. 7 ein detaillierteres Flussdiagramm des Funktionsblocks "Farbannahme",
Fig. 8 eine Detailvariante des Flussdiagramms der Fig. 4 und
Fig. 9 ein weiteres Diagramm zur Erläuterung der Festlegung von Grenzdichten.
[0010] In Fig. 1 ist ein in einer Offset-Druckmaschine bedruckter Bogen PS zu erkennen,
der neben dem nicht dargestellten eigentlichen Druckbild auch einen mitgedruckten
Farbmessstreifen CMS mit einer Reihe von Druckkontrollfeldern PCF verschiedener Typen
der eingangs erwähnten Art enthält. Das jeweils zu analysierende Druckkontrollfeld
PCF wird von von einer im Densitometer 100 enthaltenen Lichtquelle 10 ausgehendem
Licht 11 ringförmig unter einem Einfallswinkel von 45°±5° beleuchtet. Das vom Druckkontrollfeld
PCF unter einem Winkel von 0°±5°, d.h. senkrecht zur Ebene des Druckbogens zurückgestrahlte
Licht 12 gelangt über eines von vier in einem Filterrad 13 angeordneten Messfiltern
14 auf einen elektrooptischen Empfänger 15, der daraus ein entsprechendes elektrisches
Analogsignal erzeugt. Dieses wird in einem Verstärker 16 verstärkt und in einem A/D-Wandler
17 in ein entsprechendes Digitalsignal umgewandelt und dann einem als Ganzes mit 20
bezeichneten Mikrocomputer zugeführt. Dieser ist klassisch aufgebaut und enthält als
wesentlichste Komponenten eine Zentraleinheit 21, einen Programmspeicher 22, einen
Arbeitsspeicher 23 und diverse Eingabe/Ausgabe-Schnittstellen 24-26, über welche er
mit einer Bedienungstastatur 27 und einer Anzeigeeinheit 28 kommuniziert und mit dem
A/D-Wandler 17 verbunden ist und ausserdem noch die Lichtquelle 10 und einen Antriebsmotor
18 für das Filterrad 13 ansteuert.
[0011] Drei der vier Messfilter 14 im Filterrad sind selektiv durchlässig für rotes, blaues
und grünes Licht, das vierte Filter 14 ist ein der spektralen Augenempfindlichkeit
entsprechendes, sogenanntes Visualfilter. Pro Messvorgang werden alle vier Filter
14 der Reihe nach in den Strahlengang eingeschwenkt, so dass bei jedem Messvorgang
vier digitale Messsignale erzeugt werden, aus denen im Mikrocomputer vier entsprechende
Farbdichtewerte, die den vier Farben Cyan, Gelb Magenta und Schwarz der üblicherweise
verwendeten Drucktinten zugeordnet sind, berechnet werden, welche der Ausgangspunkt
für alle nachfolgenden Berechnungen und Anzeigen sind.
[0012] Der Mikrocomputer 20 berechnet entsprechend seiner Programmierung und der manuell
oder automatisch gewählten Funktion aus diesen vier Farbdichtewerten, gegebenenfalls
aus einer Anzahl aus ihnen oder eventuell in Kombination mit den an einem oder mehreren
anderen Druckkontrollfeldern gemessenen Farbdichtewerten eine bestimmte Grösse und
bringt diese eventuell zusammen mit passenden ergänzenden Informationen auf der Anzeigeeinheit
28 zur Anzeige.
[0013] Insofern entspricht das erfindungsgemässe Densitometer voll und ganz den bekannten
Handdensitometern der Typenbezeichnung D183, D185 oder D186 der Firma Gretag Aktiengesellschaft,
Regensdorf, Schweiz. Eine Ausnahme bildet lediglich die weiter unten noch im Detail
erläuterte Möglichkeit der automatischen Druckkontrollfelderkennung und Funktionswahl,
welche bei diesen bekannten Handdensitometern nicht vorhanden ist. Der mechanische
Aufbau des erfindungsgemässen Densitometers stimmt ebenfalls mit den bekannten Handdensitometern
D183, D185 und D186 überein und ist z.B. in der US-A-4 645 350 detailliert beschrieben.
Prinzipiell den gleichen mechanischen und elektrischen Aufbau hat auch das in der
EP-A-0 283 899 beschriebene Densitometersystem, so dass sich diesbezüglich eine nähere
Erläuterung erübrigt.
[0014] Die prinzipielle Funktionsweise des erfindungsgemässen Densitometers geht aus dem
in Fig. 2 dargestellten Flussdiagramm hervor. Es sind darin im wesentlichen nur die
für das Verständnis der Erfindung notwendigen und gegenüber dem Stand der Technik
neuen bzw. unterschiedlichen Funktionsblöcke bzw. Abläufe enthalten; sekundäre Funktionen,
die auch bei bekannten Densitometern vorhanden sind, beispielsweise etwa diverse Initialisierungsabläufe,
Selbstkontrollen etc., sind aus Gründen der Uebersichtlichkeit nicht dargestellt.
Alle Funktionsabläufe werden vom Mikrocomputer 20 gesteuert, der ein entsprechendes
Programm in seinem Programmspeicher 22 gespeichert hat.
[0015] Für die nachstehenden Erläuterungen gelten die folgenden Definitionen:
- K
- : Schwarz (Einzelfarbe)
- C
- : Cyan (Einzelfarbe)
- M
- : Magenta (Einzelfarbe)
- Y
- : Gelb (Einzelfarbe)
- R
- : Rot (Ueberdruck M+Y)
- G
- : Grün (Ueberdruck C+Y)
- B
- : Blau (Ueberdruck C+M)
- k
- : Filter für Schwarz (Transparenz entsprechend der spektralen Augenempfindlichkeit)
- c
- : Filter für Cyan (durchlässig für roten Spektralbereich)
- m
- : Filter für Magenta (durchlässig für grünen Spektralbereich)
- y
- : Filter für Gelb (durchlässig für blauen Spektralbereich)
- f
- : Hilfsvariable für Filter; f = ε {c, m, y, k}

- f1
- : Hilfsvariable für dasjenige Filter, mit dem am aktuellen Druckkontrollfeld der kleinste
der drei Farbdichtewerte D(c), D(m) und D(y) gemessen wurde; f1 = c, m oder y
- f2
- : dito für den mittleren Farbdichtewert; f2 = c, m oder y
- f3
- : dito für den grössten Farbdichtewert; f3 = c, m oder y
- F
- : Hilfsvariable für die erkannte Farbe des aktuellen Druckkontrollfelds; F = ε {K,
C, M, Y, R, B, G}
- G
- : Verschwärzlichung der Druckfarbe
- H
- : Farbtonfehler der Druckfarben
- MinDichte
- : Konstante zur Verhinderung der Division durch Null, (z.B. ∼0,01)
- MinDifDichte
- : Konstante zur Verhinderung der Division durch Null, (z.B. ∼0,01)
- G_Limit
- : Grenzwert für Verschwärzlichung (z.B. ∼0,7), konst. Parameter
- H_Limit
- : Grenzwert für Farbtonfehler (z.B. ∼0,7), konst. Parameter
- DV(k)
- : Volltondichte Schwarz
- DV(c)
- : Volltondichte Cyan
- DV(m)
- : Volltondichte Magenta
- DV(y)
- : Volltondichte Gelb
- DVN(c, m)
- : zu DV(c) gemessene Nebenabsorptionsdichte D(m)
- DVN(c, y)
- : zu DV(c) gemessene Nebenabsorptionsdichte D(y)
- DVN(m, c)
- : zu DV(m) gemessene Nebenabsorptionsdichte D(c)
- DVN(m, y)
- : zu DV(m) gemessene Nebenabsorptionsdichte D(y)
- DVN(y, c)
- : zu DV(y) gemessene Nebenabsorptionsdichte D(c)
- DVN(y, m)
- : zu DV(y) gemessene Nebenabsorptionsdichte D(m)
- x
- : Variable für erste gedruckte Farbe
- z
- : Variable für zweite gedruckte Farbe
- T
- : Farbannahme der zweiten auf der ersten Druckfarbe
- FF1
- : nominelle Flächendeckung für Rastertyp 1 mit niedrigerer Flächendeckung
- FF2
- : nominelle Flächendeckung für Rastertyp 2 mit höherer Flächendeckung
- FF3
- : nominelle Flächendeckung für Volltonfeld (= 100 %)
- FFR_V
- : nomineller Flächendeckungswert zur Unterscheidung zwischen Rasterfeldern und Volltonfeldern
- FM
- : Flächendeckung eines Rasterfelds
- FS
- : Flächendeckung eines beliebigen Druckkontrollfelds allgemein
- DR
- : gemessene Rasterdichte allgemein, d.h. an einem Rasterfeld gemessener Farbdichtewert
der Farbe des Rasterfelds
- DV
- : gemessene Volltondichte allgemein, d.h. an einem Volltonfeld gemessener Farbdichtewert
der Farbe des Volltonfelds
- FF
- : Flächendeckung im Rasterfilm
- ZM
- : Tonwertzunahme (Punktzunahme); ZM = FM-FF
- ZT
- : typische Tonwertzunahme als Funktion von FF (Tonwertzunahmecharakteristik)
- FT
- : typische Flächendeckung im Druck als Funktion von FF (Flächendeckungscharakteristik;
FT = FF+ZT)
- ZT50
- : typische Tonwertzunahme für FF = 50 % (Erfahrungswert)
- FT1
- : typische Flächendeckung für FF1 (bestimmt aus FT)
- FT2
- : typische Flächendeckung für FF2 (bestimmt aus FT)
- FT3
- : typische Flächendeckung für FF3 (= 100 %)
- FTR_V
- : typische Flächendeckung für FFR_V (bestimmt aus FT)
- FG1_2
- : berechnete Grenzflächendeckung zur Unterscheidung von Rasterfeldern der Typen 1
und 2; FG1_2 = z.B. (FT1+FT2)/2
- FG2_V
- : berechnete Grenzflächendeckung zur Unterscheidung von Rasterfeldern des Typs 2 von
Volltonfeldern; FG2_V = z.B. (FT2+100 %)/2
- FGR_V
- : berechnete Grenzflächendeckung zur Unterscheidung von Rasterfeldern und Volltonfeldern
- DRT1
- : typische Rasterdichte für FT1 bzw. FF1
- DRT2
- : typische Rasterdichte für FT2 bzw. FF2
- DG1_2
- : berechnete Grenzdichte zur Unterscheidung von Rasterfeldern der Typen 1 und 2,
- DG2_V
- : berechnete Grenzdichte zur Unterscheidung von Rasterfeldern des Typs 2 von Volltonfeldern
- DGR_V
- : berechnete Grenzdichte zur Unterscheidung von Rasterfeldern und Volltonfeldern
[0016] Die diversen Funktionsabläufe des erfindungsgemässen Densitometers gliedern sich
in zwei Hauptprogrammzweige, nämlich in den Zweig "Manuelle Funktionswahl" und in
den Zweig "Automatische Funktionswahl". In Fig. 2 sind diese beiden Programmzweige
durch eine strichpunktierte Linie L getrennt, wobei der links der Linie L befindliche
Programmzweig der "Manuellen Funktionswahl" entspricht. Dieser Programmzweig beinhaltet
sämtliche Funktions- und Messmöglichkeiten, wie sie bei den bekannten Handdensitometern
z.B. der genannten Typen D183, D185 und D186 der Firma Gretag Aktiengesellschaft,
Regensdorf, Schweiz auch schon vorgesehen sind, also z.B. Bestimmung der Volltondichten
von Volltonfeldern, Bestimmung der Flächendeckung und/oder der Tonwertzunahme von
Rasterfeldern, Bestimmung der Farbannahme von Ueberdruckvolltonfeldern, automatische
Farberkennung etc. Stellvertretend für alle diese Messfunktionen ist hier nur die
Funktion "Volltondichte" durch den Block 120 dargestellt. Die übrigen Messfunktionen
sind symbolisch durch den Block 125 angedeutet. Die manuell ausgewählten Messfunktionen
sind für das Verständnis der vorliegenden Erfindung im wesentlichen gegenstandslos
und bedürfen daher keiner detaillierten Erläuterung.
[0017] Der Programmzweig "Manuelle Funktionswahl" oder der Programmzweig "Automatische Funktionswahl"
wird über die Tastatur 27 durch die Bedienungsperson gewählt (Verzweigungsblock 110).
Im Falle "Manuelle Funktionswahl" erfolgt nun durch den Benutzer über die Tastatur
27 eine Auswahl (Verzweigungsblock 115) der gewünschten Messfunktion, und das zugehörige
Funktionsprogramm wird dann aufgerufen.
[0018] Wenn durch die Bedienungsperson der Programmzweig "Automatische Funktionswahl" ausgewählt
wurde, werden die in Fig. 2 rechts der Linie L dargestellten Programmschritte durchgeführt:
[0019] Zunächst werden, wenn das Densitometer auf einem zu analysierenden Druckkontrollfeld
PCF positioniert und der Messvorgang ausgelöst ist, die vier Farbdichtewerte D(k),
D(c), D(m) und D(y) des Druckkontrollfelds bestimmt und für die weiteren Berechnungsschritte
gespeichert (Funktionsblock 200). Dies erfolgt in genau derselben Weise wie auch im
Programmzweig "Manuelle Funktionswahl" bzw. wie bei den bekannten Densitometern, so
dass diesbezüglich keine nähere Erläuterung erforderlich ist.
[0020] Hierauf wird aus den Farbdichtewerten die Farbe F des Druckkontrollfelds bestimmt
(Funktionsblock 300). Die Bestimmung der Farbe erfolgt im wesentlichen gleich wie
bei den genannten bekannten Densitometern D183, D185 und D186 bzw. wie im Programmzweig
"Manuelle Funktionswahl", jedoch mit dem Unterschied, dass zusätzlich zu den dort
erkennbaren Farben, C, Y, M und K nun auch die Ueberdruckfarben R, B und G erkannt
werden können. Wie dies im einzelnen geschieht, ist weiter unten näher ausgeführt.
[0021] Im folgenden Verzweigungsblock 350 wird anhand der festgestellten Farbe F unterschieden,
ob es sich beim zu analysierenden Druckkontrollfeld PCF um ein Einzelfarben-Feld (Vollton-
oder Rasterfeld, F = C, M, Y oder K) oder um ein Ueberdruckfeld (Zweifarben-Ueberdruckfeld,
F = R, G oder B) handelt und entsprechend zum Programmblock 400 bzw. zum Programmblock
500 verzweigt.
[0022] Liegt eine Ueberdrucksituation vor (Ueberdruckfeld), so wird nun im Programmblock
500 in noch näher zu beschreibender Weise die Farbannahme T der zweiten beteiligten
Druckfarbe z auf der ersten beteiligten Druckfarbe x berechnet und dann im Programmblock
550 über die Anzeigeeinheit 28 die berechnete Farbannahme T, die Farbe z der zweiten
beteiligten Drucktinte sowie die Meldung, dass es sich bei der angezeigten Grösse
um die Farbannahme T handelt, das Densitometer sich momentan also im (automatisch
selektionierten) Betriebsmode "Farbannahme-Bestimmung" befindet, angezeigt und im
Falle einer Fehlersituation (Erklärung folgt) eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben.
[0023] Anschliessend springt das Programm wieder zu seinem Startpunkt zurück (Block 200
oder, falls eine Umschaltung durch den Benutzer auf "Manuelle Funktionswahl" erfolgte,
Block 115) und ist für die nächste Messung bereit.
[0024] Falls das Druckkontrollfeld PCF als Einzelfarbenfeld erkannt wurde, wird im Programmblock
400 ermittelt, ob es sich um ein Volltonfeld, ein Rastertonfeld einer programmierten
oder über die Tastatur eingegebenen ersten nominellen Flächendeckung FF1 (Typ 1) oder
einer zweiten nominellen Flächendeckung FF2 (Typ 2) handelt. Die Unterscheidung erfolgt
dabei im Unterschied zum System der EP-A-0 283 899 nicht anhand fest vorgegebener,
konstanter Dichtereferenzwerte, sondern erfindungsgemäss aufgrund von dynamischen,
jeweils anhand von zusätzlichen Messwerten individuell berechneten Grenzflächendeckungen
FG1_2 und FG2_V oder alternativ Grenzdichten DG1_2 und DG2_V. Einzelheiten dieses
Programmblocks sind weiter unten näher erläutert.
[0025] Im Verzweigungsblock 450 wird dann je nach der zuvor ermittelten Art des Druckkontrollfelds
PCF einer der Programmblöcke 700, 800 oder 900 aufgerufen. Die Programmblöcke 800
und 900 und die jeweils folgenden Programmblöcke 850 und 950 sind funktionsmässig
identisch, sie verarbeiten lediglich andere Zahlenwerte.
[0026] Falls das Druckkontrollfeld PCF als Rasterfeld des Typs 1 (nominelle Film-Flächendeckung
FF1) oder des Typs 2 (nominelle Film-Flächendeckung FF2) erkannt wurde, erfolgt im
Programmblock 800 bzw. 900 in der weiter unten beschriebenen Weise die Berechnung
der jeweiligen Tonwertzunahme ZM und im Programmblock 850 bzw. 950 über die Anzeigeeinheit
28 die Anzeige der Tonwertzunahme ZM und der Farbe F des Druckkontrollmessfelds sowie
die Ausgabe einer Meldung, dass es sich bei der angezeigten Grösse um die Tonwertzunahme
für ein Rasterfeld des Typs 1 bzw. des Typs 2 handelt, wobei der Typ 1 bzw. 2 stellvertretend
für die zuvor eingegebenen (bzw. eventuell auch vorprogrammierten) nominellen Film-Flächendeckungen
FF1 bzw. FF2 steht, also z.B. 40 % bzw. 80 %. Ferner wird im Falle einer Fehlersituation
auch eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben.
[0027] Danach kehrt das Programm genau gleich wie nach dem Betriebsmode "Farbannahme-Bestimmung"
wieder zum Startpunkt zurück und steht für die nächste Messung bereit.
[0028] Im Falle eines als (Einzelfarben-)Volltonfeld erkannten Druckkontrollfelds erfolgt
im Programmblock 700 die Anzeige der Volltondichte DV, d.h. in diesem Fall direkt
des gemessenen Farbdichtewerts D(f) in der ermittelten Farbe F des Druckkontrollfelds,
und der Farbe F selbst sowie die Ausgabe einer Meldung, dass es sich bei der angezeigten
Grösse um eine Volltondichte handelt, das Gerät sich also momentan im Betriebsmode
"Volltondichte-Bestimmung" befindet.
[0029] Daraufhin wird im Programmblock 750 ein Volltondichtespeicher (reservierter Speicherbereich
im Arbeitsspeicher 23) aktualisiert, indem die ermittelte Volltondichte DV(f) des
Druckkontrollfelds PCF in diesem abgespeichert wird. Für jede der vier Druckfarben
C, M, Y, K steht dabei ein separater Speicherbereich (oder software-mässig eine entsprechende
Variable) zur Verfügung. Nach einer Anzahl von Messungen an Volltonfeldern unterschiedlicher
Farben wird dieser Volltondichtespeicher also für jede Farbe die entsprechende Volltondichte
enthalten, die laufend aktualisiert wird, indem der gespeicherte Wert bei jeder neuen
Messung (eines Volltonfelds der entsprechenden Farbe) durch den neuen Wert ersetzt
wird. Diese zwischengespeicherten Volltondichten werden, wie noch erläutert wird,
für die Bestimmung der Tonwertzunahme ZM und der Farbannahme T in den Programmblöcken
800 bzw. 900 und 500 benötigt.
[0030] In analoger Weise wird im Programmblock 770 ein Nebendichtespeicher (oder entsprechende
Variable) aktualisiert. In diesem Speicher werden die Neben(vollton)dichten des aktuellen
Volltonfelds, d.h. die für die jeweils zwei anderen Bunt-Farben gemessenen Farbdichtewerte
DVN des betreffenden Volltonfelds der Farbe F abgelegt. Für ein C-Volltonfeld sind
dies die Werte DVN(c, m) und DVN(c, y), für ein M-Volltonfeld die Werte DVN(m, c)
und DVN(m, y) und für ein Y-Volltonfeld die Werte DVN(y, c) und DVN(y, m) - vergl.
die obenstehenden Definitionen. Diese Werte werden ebenfalls für die Berechnung der
Farbannahme T im Programmblock 500 benötigt.
[0031] Die Programmblöcke 700, 750 und 770 werden im übrigen auch innerhalb des Programmzweigs
"Manuelle Funktionswahl" abgearbeitet, wenn die (manuelle) Betriebsfunktion "Volltondichte-Messung"
ausgewählt ist. Dadurch ist gewährleistet, dass der Volltondichtespeicher und der
Nebendichtespeicher häufig aktualisiert wird und somit im praktischen Betrieb des
Densitometers die für die genannten Funktionen des Automatik-Modes erforderlichen
zusätzlichen Messwerte praktisch immer vorhanden sind. Sollte dies ausnahmsweise (z.B.
bei der erstmaligen Inbetriebnahme des Geräts) nicht der Fall sein, so wird dies in
den Programmblöcken 500 und 800 bzw. 900 automatisch erkannt und eine entsprechende
Fehlermeldung ausgegeben.
[0032] Im Anschluss an den Programmblock 770 kehrt das Programm wie schon beschrieben wieder
an seinen Startpunkt zurück und ist für die Analyse eines weiteren Druckkontrollfelds
PCF bereit.
[0033] In Fig. 3a und 3b ist der Programmblock 300 "Automatische Farberkennung" detaillierter
dargestellt. Nach dem Aufruf dieses Programmblocks erfolgt zunächst durch eine Reihe
von gegenseitigen Vergleichen der gemessenen Farbdichtewerte D(c), D(m) und D(y) eine
grössenmässige Sortierung (Blöcke 311-316) und dann im Block 319 die Berechnung der
sogenannten Verschwärzlichung G gemäss der Formel G = D(f1)/D(f3). Falls D(f3) einen
vorgegebenen Mindestwert (MinDichte) unterschreitet, wird zur Vermeidung einer Zahlenbereichsüberschreitung
(Division durch "Null") G = 1 gesetzt (Blöcke 317 und 318). Anschliessend wird im
Block 322 der Farbwertfehler H gemäss der Formel H = [D(f2)-D(f1)]/[D(f3)-D(f1)] berechnet,
wobei ebenfalls wieder zur Vermeidung einer Zahlenbereichsüberschreitung H = 1 gesetzt
wird, falls der Divisor in dieser Formel einen vorgegebenen Mindestwert (MinDifDichte)
unterschreitet (Blöcke 320 und 321).
[0034] Die eigentliche Farberkennung erfolgt nun in den folgenden Blöcken 323-330 durch
eine Reihe von Vergleichen und Abfragen anhand der zuvor ermittelten Verschwärzlichung
G und des Farbtonfehlers H sowie der als Ergebnis der Grössensortierung vorliegenden
Werte für f1, f2 und f3.
[0035] Uebersteigt die Verschwärzlichung G einen vorgegebenen Schwellenwert G_Limit, typischerweise
etwa 0,7, so wird die Farbe des Druckkontrollfelds als Schwarz(K) bewertet. Andernfalls
wird der Tonwertfehler H untersucht. Unterschreitet H einen vorgegebenen Schwellenwert
H_Limit, so wird dies als Einzelfarbe, andernfalls als Ueberdrucksituation gedeutet.
Im ersteren Fall wird die Farbe F des Druckkontrollfelds als C, M oder Y erkannt,
je nach dem, ob f3 gleich c, m oder y war. Im Falle eines Ueberdruckfelds wird die
Farbe F als R, G oder B erkannt, je nach dem, ob f1 gleich c, m oder y war. In den
Blöcken 331-337 werden den Variablen F und f schliesslich die entsprechenden Werte
zugeordnet und die automatische Farberkennung ist damit abgeschlossen.
[0036] Im Unterschied zum bekannten System der EP-A-0 283 899 erfolgt die automatische Farberkennung
also nicht durch Vergleich mit fest vorgegebenen Farbdichtewerten, sondern auschliesslich
durch relative Vergleiche der gemessenen Farbdichtewerte über die Grössen Verschwärzlichung
und Farbtonfehler. Dadurch wird die Farberkennung über einen viel grösseren Dichtebereich
gewährleistet.
[0037] Bei den genannten Handdensitometern D183, D185 und D186 der Firma Gretag Aktiengesellschaft
ist die automatische Farberkennung auf dieselbe Weise wie bei der vorliegenden Erfindung
realisiert. Bei der letzteren ist die Methode aber insofern verfeinert und erweitert,
als sie auch die Erkennung der Ueberdruckfarben R, B und G gestattet, was bei den
Densitometern D183, D185 und D186 nicht der Fall ist. Diese erkennen nur die Einzelfarben
C, M, Y und K.
[0038] In Fig. 4 ist der die Programmblöcke 400, 450, 700, 750, 770, 800, 850, 900 und 950
umfassende Programmteil der Fig. 2 detaillierter dargestellt, wobei die einzelnen
Programmschritte etwas anders zu Blöcken zusammengefasst sind. In Summe ergeben diese
Blöcke aber exakt den durch die genannten Programmblöcke der Fig. 2 definierten Programmablauf.
[0039] Wenn also aufgrund der erkannten Farbe F das Vorliegen eines Einzelfarben-Druckkontrollfelds
festgestellt worden ist, werden zunächst anhand der über die Tastatur eingegebenen
nominellen Film-Flächendeckungen FF1 und FF2 und der vorprogrammierten typischen Tonwertzunahmefunktion
ZT die beiden typischen Flächendeckungen FT1 und FT2 und daraus die beiden zugehörigen
Grenzflächendeckungen FG1_2 und FG2_V sowie die Flächendeckung FS des Druckkontrollfelds
bezüglich der erkannten Farbe F berechnet (Block 411). Wie dies im einzelnen erfolgt,
ist weiter unten näher ausgeführt.
[0040] Anschliessend wird durch Vergleich der Flächendeckung FS mit den beiden Grenzflächendeckungen
FG1_2 und FG2_V entschieden, ob es sich um ein Rasterfeld des Typs 1 (definiert durch
die nominelle Film-Flächendeckung FF1), ein Rasterfeld des Typs 2 (definiert durch
die nominelle Film-Flächendeckung FF2) oder ein Volltonfeld (nominelle Film-Flächendeckung
100 %) handelt (Blöcke 412-414) und entsprechend zu den Programmblöcke 415, 416 bzw.
417 verzweigt.
[0041] In den Programmblöcken 415 und 416, die im wesentlichen mit den Programmblöcken 800
und 850 bzw. 900 und 950 übereinstimmen, wird die Tonwertzunahme ZM bezüglich des
jeweiligen Rasterfeldtyps 1 bzw. 2 gemäss der Beziehung ZM = FS-FF1 bzw. ZM = FS-FF2
berechnet und dann zusammen mit den schon im Zusammenhang mit Fig. 2 erläuterten Grössen
angezeigt.
[0042] Im Programmblock 417, der mit dem Programmblock 700 in Fig. 2 übereinstimmt, erfolgt
die Anzeige der Volltondichte D(f) der erkannten Farbe F, der Farbe F selbst und des
Funktionsmodus wie im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben.
[0043] Der darauffolgende Programmblock 418 bewirkt die Aktualisierung des Volltondichtespeichers
analog Block 750 in Fig. 2 und in den Blöcken 419-424 wird schliesslich wie im Block
770 in Fig. 2 die Aktualisierung des Nebendichtespeichers vorgenommen.
[0044] Die Berechnung der Flächendeckung FS des analysierten Druckkontrollfelds in Block
411 erfolgt nach der bekannten Beziehung (DIN 16527)

worin die einzelnen Grössen die weiter oben definierten Bedeutungen aufweisen. Wie
man erkennt, wird neben dem gemessenen Farbdichtewert D(f) der erkannten Farbe F auch
die zugehörige Volltondichte DV(f) benötigt. Diese steht im Volltondichtespeicher
von vorhergegangenen Messungen zur Verfügung und wird diesem für die Berechnung entnommen.
Falls die benötigte Volltondichte nicht vorhanden ist, wird eine entsprechende Fehlermeldung
ausgegeben, welche den Benutzer auf diese Fehlersituation aufmerksam macht.
[0045] Die Tonwert- oder Punktzunahme ZM eines Rasterfelds ist definiert als die Differenz
zwischen der tatsächlich gemessenen (d.h. aus dem gemessenen Farbdichtewert und der
zugehörigen Volltondichte gemäss vorstehender Beziehung ermittelten) Flächendeckung
FM (≡ FS) und der zum betreffenden Rasterfeld gehörigen nominellen Flächendeckung
FF im Film, also ZM = FM-FF. Die Punktzunahme eines Rasterfelds des Typs 1 errechnet
sich somit zu ZM = FS-FF1, die eines Rasterfelds des Typs 2 entsprechend zu ZM = FS-FF2,
wobei FS die für das betreffende Rasterfeld jeweils tatsächlich ermittelte Flächendeckung
ist.
[0046] In Fig. 5 ist der für den Offset-Druck typische Verlauf der Flächendeckung FT im
Druck (Ordinate) als Funktion der Flächendeckung FF im zugrundeliegenden Rasterfilm
(Abszisse) veranschaulicht. Der voll ausgezogen dargestellte Graph 460 gibt den Zusammenhang
zwischen FT und FF an, der strichliert dargestellte Graph 462 zeigt die Verhältnisse,
wenn FT für alle FF stets gleich FF wäre. Wie man erkennt, liegt FT im Bereich mittlerer
Flächendeckungen (∼50 %) deutlich über dem Wert FF im Film, während FT im Bereich
kleinerer und grösserer Flächendeckungen dem Wert FF im Film zunehmend näher kommt
und an den beiden Endwerten FF = 0 und FF = 100 % mit diesen zusammenfällt. Die Ueberhöhung
des Graphs 460 gegenüber dem Graph 462, also FT-FF, ist die typische Tonwert- oder
Punktzunahme ZT. Der Pfeil 464 zeigt die typische Punktzunahme ZT50, d.h. die Differenz
zwischen der typischerweise im Druck gemessenen Flächendeckung eines Rasterfelds,
dessen nominelle Flächendeckung im Film 50 % beträgt.
[0047] Die typische To̊nwertzunahme ZT im Druck in Abhängigkeit von der nominellen Flächendeckung
FF im Film lässt sich näherungsweise durch folgende quadratische Funktion darstellen:

[0048] Für die typische Flächendeckung FT gilt entsprechend:

[0049] Mit ZT50 = 18 % ergibt dies:


[0050] Dieser typische funktionelle Zusammenhang zwischen FT und FF ist im Programmspeicher
22 des Mikrocomputers 20 gespeichert und wird zur Berechnung der genannten Grenzflächendeckungen
FG1_2 und FG2_V bzw. alternativ der genannten Grenzdichten DG1_2 und DG2_V herangezogen.
[0051] In Fig. 5 sind zwei aufgrund der typischen Flächendeckung FT zu erwartende typische
Flächendeckungswerte FT1 und FT2 für zwei beispielsweise ausgewählte nominelle Flächendeckungswerte
FF1 und FF2 eingetragen. Die nominelle Flächendeckung FF1 sei diejenige eines Rasterfeldtyps
1 (hier z.B. 50 %), die nominelle Flächendeckung FF2 entsprechend diejenige eines
Rasterfeldtyps 2 (hier z.B. 80 %). Die nominelle Flächendeckung FF3 = 100 ist definitionsgemäss
diejenige eines Volltonfelds, die zugehörige typische Flächendeckung ist mit FT3 bezeichnet.
Die nominellen Flächendeckungen FF1 und FF2 sind durch die im Druckkontrollstreifen
vorhandenen Rasterfeldtypen vorgegeben und müssen dem Densitometer über die Tastatur
eingegeben werden.
[0052] Um nun zu entscheiden, ob ein analysiertes Druckkontrollfeld ein Volltonfeld oder
ein Rasterfeld des Typs 1 oder des Typs 2 ist, wird untersucht, wie seine aus der
Messung (Block 411) ermittelte Flächendeckung FS relativ zu den erwarteten typischen
Flächendeckungen FT1, FT2 und FT3 liegt. Zu diesem Zweck werden zwei Grenzflächendeckungen
FG1_2 und FG2_V festgelegt (Block 411) und die gemessene Flächendeckung FS mit diesen
Grenzflächendeckungen verglichen (Blöcke 412-414). Liegt FS unterhalb der ersten (niedrigeren)
Grenzflächendeckung FG1_2, so wird das Druckkontrollfeld als Rasterfeld des Typs 1
definiert (Block 412). Liegt FS zwischen der ersten und der zweiten Grenzflächendeckung,
so wird das Druckkontrollfeld als Rasterfeld des Typs 2 angesehen (Block 413). Liegt
FS über der zweiten Grenzflächendeckung FG2_V, so wird das Druckkontrollfeld als Volltonfeld
erkannt (Block 414). In der Fig. 5 sind beispielsweise fünf gemessene Flächendeckungen
FS1, FS2, FS3, FS4 und FS5 eingetragen. Die beiden ersten Werte (FS1 und FS2) gehören
demnach zu einem Rasterfeld des Typs 1, die beiden nächsten Werte FS3 und FS4 zu einem
Rasterfeld des Typs 2 und der letzte Wert FS5 zu einem Volltonfeld.
[0053] Die beiden Grenzflächendeckungen FG1_2 und FG2_V werden vorzugsweise so gelegt, dass
sie in die Mitte zwischen den zu FF1 und FF2 bzw. FF2 und FF3 gehörigen typischen
Flächendeckungen FT1 und FT2 bzw. FT2 und FT3 zu liegen kommen, also FG1_2 = (FT2-FT1)/2
und FG2_V = (FT3-FT2)/2. Selbstverständlich ist auch eine abweichende Festlegung der
Grenzflächendeckungen möglich.
[0054] Gemäss einem wesentlichen Aspekt der Erfindung erfolgt also die Unterscheidung von
Rasterfeldern und Volltonfeldern nicht aufgrund der gemessenen Farbdichtewerte durch
direkten Vergleich mit fest vorgegebenen Referenzfarbdichtewerten (statisch), sondern
dynamisch durch Vergleich von Grenzflächendeckungen mit der für das betreffende Druckkontrollfeld
ermittelten Flächendeckung, in deren Berechnung auch die Volltondichte der erkannten
Farbe des betreffenden Druckkontrollfelds eingeht. Die aktuelle Volltondichte ist
also in die Unterscheidungskriterien mit einbezogen, und die Unterscheidung der verschiedenen
Arten von Druckkontrollfeldern wird auf diese Weise wesentlich zuverlässiger. Besonders
deutlich wird dies aus Fig. 6, welche eine auf den gleichen erfindungsgemässen Prinzipien
beruhende Alternativ-Methode zur Unterscheidung von Vollton- und Rasterfeldern illustriert.
[0055] Wenn die allgemeine Definitionsgleichung für die Flächendeckung FM

worin DR die gemessene (Raster-)Farbdichte des Rasterfelds und DV die zugehörige
Volltondichte ist, nach der Rasterfarbdichte aufgelöst wird, ergibt sich folgende
Beziehung:

[0056] Mit dieser Beziehung kann zu jeder typischen Flächendeckung FT unter Einbeziehung
der zugeordneten Volltondichte DV eine entsprechende typische Rasterdichte DRT berechnet
werden:

[0057] Diese typische Rasterdichte ist als derjenige Rasterdichtewert zu verstehen, der
aufgrund des typischen Zusammenhangs zwischen Flächendeckung im Film und Flächendeckung
im Druck als Messwert erwartet wird, wenn die Flächendeckung des betreffenden Druckkontrollfelds
im Film den Wert FF und im Druck entsprechend den Wert FT aufweist. Die Formel transformiert
also den Flächendeckungs-Raum in einen Rasterdichte-Raum.
[0058] Gemäss dieser Formel können die zu den beiden nominellen Flächendeckungen FF1 und
FF2 gehörigen typischen Flächendeckungen FT1 und FT2 in die beiden typischen Rasterdichten
DRT1 und DRT2 umgerechnet werden:


[0059] Entsprechend ergeben sich die beiden Grenzdichten DG1_2 und DG2_V aus den beiden
Grenzflächendeckungen FG1_2 und FG2_V zu:


[0060] Gemäss Fig. 8 können diese beiden Grenzdichten, in die die jeweiligen Volltondichten
eingehen und die deshalb dynamische Werte sind, zur Unterscheidung zwischen Volltonund
Rasterfeldern herangezogen werden. Die Programmblöcke 431 bis 434 ersetzen dabei direkt
die entsprechenden Programmblöcke 411-414 in Fig. 4.
[0061] In Block 431 werden aus den eingegebenen nominellen Flächendeckungen FF1 und FF2
aufgrund des typischen Zusammenhangs zwischen nomineller Flächendeckung und im Druck
zu messender Flächendeckung sowie unter Miteinbeziehung der im Volltondichtespeicher
befindlichen, zur erkannten Farbe des Druckkontrollfelds zugehörigen aktuellen Volltondichte
die beiden Grenzdichten DG1_2 und DG2_V sowie aus dem gemessenen Farbdichtewert und
der zugehörigen Volltondichte die Flächendeckung FS des Druckkontrollfelds berechnet.
In den Blöcken 432-434 erfolgt eine Klassifizierung analog den Blöcken 412-414 in
Fig. 4. Dabei wird das Druckkontrollfeld als Rasterfeld des Typs 1, Rasterfeld des
Typs 2 oder Volltonfeld definiert, je nach dem, ob der in der erkannten Farbe gemessene
Farbdichtewert (d.h. die betreffende Rasterdichte) unterhalb der ersten Grenzdichte,
zwischen den beiden Grenzdichten oder oberhalb der zweiten Grenzdichte liegt. Je nach
Fall erfolgt dann wieder eine Verzweigung zu den Programmblöcken 415, 416 oder 417
oder eine Rückkehr an den Programmanfangspunkt entsprechend Fig. 4.
[0062] In Fig. 6 ist illustriert, wie sich die Grenzdichten DG1_2 und DG2_V sowie die typischen
Rasterdichten DRT1 und DRT2 und DRT3 in Abhängigkeit von der Volltondichte DV über
deren charakteristischen, durch die physikalische Schichtdickenänderung der betreffenden
Druckfarbe gegebenen Variationsbereich ändern. (Die typische Rasterdichte DRT3 ist
diejenige eines nominellen 100 %-Rasterfelds, also eines Volltonfelds.) Die Darstellung
beruht auf dem vorstehend angenommenen Beispiel für FF1 = 50 %, FF2 = 80 % und ZT50
= 18 % bzw. FT1 = 68 %, FT2 = 91,5 %, FG1_2 = 79,8 % und FG2_V = 95,8 %.
[0063] Wie man erkennt, weisen die Kurven insbesondere für höhere nominelle Flächendeckungen
(DRT3, DG2_V, DRT2, DG1_2) eine merkliche Steigung auf, d.h. die für die Unterscheidung
der Druckkontrollfeldtypen massgeblichen Grenzdichten DG1_2 und DG2_V sind für jeden
Wert der Volltondichte verschieden gross. Würde man, wie es beim bekannten System
der EP-A-0 283 899 der Fall ist, einen fest vorgegebenen, konstanten Dichtereferenzwert
als Unterscheidungskriterium benutzen, so würde man je nach gerade aktueller Volltondichte,
insbesondere bei niedrigen Werten derselben, zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Zur Illustration dieser Problematik ist in Fig. 6 ein beispielsweiser konstanter Dichtereferenzwert
KDR eingetragen. Wie man erkennt, stimmt er für den Volltondichte-Wert 1,2 mit der
Grenzdichte DG2_V gemäss der Erfindung überein. Ein Druckkontrollfeld mit einer bei
einer zugehörigen Volltondichte von ∼ 1,0 beispielsweise gemessenen Rasterdichte DRB1
würde aber bereits als Rasterfeld definiert werden, wogegen es gemäss dem erfindungsgemässen
Verfahren noch als Volltonfeld erkannt würde. Umgekehrt würde ein Druckkontrollfeld
mit einer bei einer zugehörigen Volltondichte von ∼ 1,5 beispielsweise gemessenen
Rasterdichte DRB2 als Volltonfeld taxiert werden, wogegen es gemäss der Erfindung
als Rasterfeld des Typs 2 klassifiziert würde. Konstante Dichtereferenzwerte sind
also bestenfalls nur innerhalb eines definierten, relativ eng begrenzten Volltondichte-Wertebereichs
als Unterscheidungskriterium geeignet.
[0064] Wie schon erwähnt, können die Grenzflächendeckungen FG1_2 und FG2_V bzw. die Grenzdichten
DG1_2 und DG2_V auch anders als im Zusammenhang mit den Figuren 5 und 6 beschrieben
gelegt werden. Gemäss Fig. 9, die gleich wie Fig. 6 den Zusammenhang zwischen Volltondichte
DV und typischer Rasterdichte DRT bzw. Grenzdichte DG verdeutlicht, sind die beiden
Grenzdichten DG1_2 und DG2_V so gelegt, dass sie die durch die beiden typischen Rasterdichten
DRT1 und DRT2 bzw. DRT2 und DRT3 definierten Bänder mittig teilen, also die Beziehung


gilt. DRT1 und DRT2 errechnen sich wie vorstehend beschrieben aus den nominellen
Flächendeckungen FT1 und FT2 sowie aus der zugehörigen Volltondichte DV. DRT3 ist
definitionsgemäss 100 %. Die Unterscheidung von Volltonfeldern und Rasterfeldern erfolgt
wieder nach dem in Fig. 8 dargestellten Verfahrensschema, wobei lediglich der Programmblock
431 entsprechend modifiziert ist.
[0065] Gemäss den vorstehenden Ausführungen unterscheidet das erfindungsgemässe Densitometer
zwischen Volltonfeldern und zwei Typen von Rasterfeldern. Es versteht sich, dass auf
genau dieselbe Weise auch mehrere Typen von Rasterfeldern unterschiedlicher nomineller
Flächendeckungen erkannt werden können. Es brauchen dazu lediglich entsprechend mehr
Grenzflächendeckungen oder Grenzdichten nach denselben Kriterien definiert bzw. berechnet
und die gemessenen Flächendeckungen bzw. Rasterdichten in analoger Weise mit diesen
verglichen zu werden. Umgekehrt ist es selbstverständlich auch möglich, sich nur auf
einen einzigen Rasterfeldtyp bzw. nur auf eine Unterscheidung zwischen Volltonfeld
und Rasterfeld an sich zu beschränken. Beispielsweise könnte dazu, wie in Fig. 5 dargestellt,
von einer nominellen Flächendeckung im Film von FFR_V = 90 % entsprechend einer typischen
Flächendeckung im Druck von FTR_V ≈ 95 % ausgegangen und eine Grenzflächendeckung
FGR_V so festgelegt werden, dass FGR_V = (FGR_V+FT3)/2 gilt. Ein Druckkontrollfeld
PCF wird dann als Volltonfeld angesehen, wenn die gemessene Flächendeckung FS über
der Grenzflächendeckung FGR_V liegt, andernfalls wird es als Rasterfeld an sich definiert,
ohne Bezug auf eine bestimmte nominelle Flächendeckung. (In diesem Fall erübrigt sich
natürlich auch eine Eingabe einer nominellen Flächendeckung). In dieser vereinfachten
Ausführungsform des erfindungsgemässen Densitometers, die selbstverständlich auch
in Form eines zusätzlichen Betriebsmodus realisiert sein kann, ist es zweckmässig,
im Falle eines als Rasterfeld erkannten Druckkontrollfelds anstatt der Tonwertzunahme
die gemessene Flächendeckung FS sowie eine auf diese Tatsache hinweisende Meldung
anzuzeigen. Die dafür nötigen Aenderungen des Programmablaufs sind trivial und bedürfen
keiner besonderen Erläuterung.
[0066] Selbstverständlich ist es auch bei dieser Ausführungsform möglich, die Unterscheidung
von Volltonfeldern und Rasterfeldern anstelle mittels einer Grenzflächendeckung FGR_V
anhand einer entsprechenden Grenzdichte DGR_V durchzuführen, wie dies in Fig. 6 dargestellt
ist. Die Grenzdichte DGR_V errechnet sich analog den anderen Grenzdichten DG1_2 und
DG2_V aus der Grenzflächendeckung FGR_V.
[0067] In Fig. 7 sind die beiden in Fig. 2 dargestellten Programmblöcke 500 und 550, in
denen die Berechnung und Anzeige der Farbannahme T bei einer Ueberdrucksituation erfolgt,
näher aufgeschlüsselt.
[0068] In den Blöcken 511-513 wird eine Fehlervariable initialisiert und für den Fall, dass
die erkannte Farbe Schwarz ist, die Fehlervariable gesetzt. In Block 514 wird untersucht,
ob die erkannte Farbe Rot ist. Positivenfalls wird die Farbe der zweiten beteiligten
Drucktinte z ermittelt (Blöcke 515, 516) und die Farbe der ersten beteiligten Drucktinte
x bestimmt (Blöcke 517, 518) bzw. ebenfalls wieder die Fehlervariable gesetzt (Block
519).
[0069] In Block 520 wird untersucht, ob die erkannte Farbe Grün ist und dann analog wieder
die zweite beteiligte Drucktinte z (Blöcke 521, 522) und die erste Drucktinte x (Blöcke
523, 524) ermittelt bzw. die Fehlervariable gesetzt (Block 525).
[0070] Genau gleich wird in Block 526 untersucht, ob die erkannte Farbe Blau ist und dann
die zweite beteiligte Drucktinte z (Blöcke 527, 528) und die erste Drucktinte x (Blöcke
529, 530) ermittelt bzw. die Fehlervariable gesetzt (Block 531).
[0071] In Block 532 wird die Fehlervariable abgefragt. Falls sie gesetzt ist, d.h. falls
irgendeine Fehlersituation vorliegt, erfolgt eine entsprechende Fehlermeldung auf
der Anzeigeeinheit 28 (Block 533). Andernfalls wird in Block 534 die Farbannahme T
gemäss der bekannten Beziehung (DIN 16527)

berechnet und in Block 535 über die Anzeigeeinheit 28 zusammen mit der Farbe der
zweiten beteiligten Drucktinte z ausgegeben. In der Formel bedeuten D(z) denjenigen
gemessenen Farbdichtewert, der mit dem der zweiten beteiligten Drucktinte entsprechenden
Messfilter gemessen wurde (im Falle eines Ueberdrucks von z.B. Gelb auf Magenta also
die gemessene Gelbdichte), DV(z) die zur betreffenden zweiten Farbe zugehörige, im
Volltondichtespeicher vorliegende Volltondichte und DVN(x, z) die zu den beiden beteiligten
Farben gehörige Nebenabsorptionsdichte, welche im Nebendichtespeicher ebenfalls aus
früheren Messungen an Volltonfeldern zur Verfügung steht.
[0072] Bei der Ermittlung der Farbe der zweiten, über der ersten gedruckten der beiden beteiligten
Druckfarben ist die (willkürliche) Konvention zugrundegelegt, dass die zweite Farbe
z diejenige sein soll, deren zugehörige Volltondichte am aktuellsten ist, also die
Farbe des letzten oder neuesten gemessenen Volltonfelds. Diese Konvention entspricht
dem bei den bekannten Densitometern D183, D185 und D186 üblichen und bewährten Messabfolgeschema
für die manuelle Ermittlung der Farbannahme. Selbstverständlich ist auch ein anderes
Schema möglich.
1. Vorrichtung zur Analyse von Druckkontrollfeldern, insbesondere für den Offset-Druck,
- mit einer elektro-optischen Messeinrichtung (10, 15, 16, 17, 200) zum Bestimmen
eines Satzes von Farbdichten eines Druckkontrollfelds,
- mit einer Farberkennungseinrichtung (300) zur Ermittlung der Farbe des Druckkontrollfelds
aus den Farbdichten,
- mit einer Typerkennungseinrichtung (400, 450) zum Ermitteln des Typs des Druckkontrollfelds
aus den Farbdichten als einem von einem vorgegebenen Satz von Druckkontrollfeldtypen,
- mit einer Messgrössenbestimmungseinrichtung (500, 700, 800, 900) zum Bestimmen einer
dem ermittelten Typ und der ermittelten Farbe des Druckkontrollfelds zugeordneten
Messgrösse aus den Farbdichten und
- mit einer Anzeigeeinrichtung (28, 550, 700, 850, 950) zur Anzeige der zubeordneten
Messgrösse, der Farbe des Druckkontrollfelds und benutzerführender Meldungen,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Farberkennungseinrichtung (300) aus den Farbdichten (D(c), D(m), D(y),
D(k)) die relativen Grössen Verschwärzlichung (G) und Farbtonfehler (H) und die Farbe
(F) des Druckkontrollfelds (PCF) aus diesen relativen Grössen (G, H) ermittelt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Typerkennungseinrichtung
(400, 450) Einzelfarbenvolltonfelder und Rasterfelder sowie Rasterfelder wenigstens
zweier verschiedener Nominal-Flächendeckungen anhand gespeicherter oder manuell eingegebener
Nominal-Flächendeckungen (FF1, FF2) sowie einer gespeicherten typischen Flächendeckungscharakteristik
(FT) unterscheidet und erkennt.
3. Vorrichtung zur Analyse von Druckkontrollfeldern, insbesondere für den Offset-Druck,
- mit einer elektro-optischen Messeinrichtung (10, 15, 16, 17, 200) zum Bestimmen
eines Satzes von Farbdichten eines Druckkontrollfelds,
- mit einer Farberkennungseinrichtung (300) zur Ermittlung der Farbe des Druckkontrollfelds
aus den Farbdichten,
- mit einer Typerkennungseinrichtung (400, 450) zum Ermitteln des Typs des Druckkontrollfelds
aus den Farbdichten als einem von einem vorgegebenen Satz von Druckkontrollfeldtypen,
- mit einer Messgrössenbestimmungseinrichtung (500, 700, 800, 900) zum Bestimmen einer
dem ermittelten Typ und der ermittelten Farbe des Druckkontrollfelds zugeordneten
Messgrösse aus den Farbdichten und
- mit einer Anzeigeeinrichtung (28, 550, 700, 850, 950) zur Anzeige der zubeordneten
Messgrösse, der Farbe des Druckkontrollfelds und benutzerführender Meldungen,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Typerkennungseinrichtung (400, 450) Einzelfarbenvolltonfelder und Rasterfelder
sowie Rasterfelder wenigstens zweier verschiedener Nominal-Flächendeckungen anhand
gespeicherter oder manuell eingegebener Nominal-Flächendeckungen (FF1, FF2) sowie
einer gespeicherten typischen Flächendeckungscharakteristik (FT) unterscheidet und
erkennt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass sie für jede
Farbdichte des Satzes von Farbdichten einen Volltondichtespeicher (DV) aufweist, in
welchem die Volltondichten von Einzelfarben-Volltonfeldern der betreffenden Farbe
zwischengespeichert und bei jeder neuen Messung eines Einzelfarben-Volltonfelds aktualisiert
werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie für jede nicht-schwarze
Farbdichte des Satzes von Farbdichten einen Nebendichtespeicher (DVN) aufweist, in
welchem die jeweiligen beiden Nebenabsorptionsdichten von Einzelfarben-Volltonfeldern
der betreffenden Farbe zwischenbespeichert und bei jeder neuen Messung eines Einzelfarben-Volltonfelds
aktualisiert werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Messgrössenbestimmungseinrichtung
(500) als Messgrösse die Farbannahme (T) berechnet, wenn die Farberkennungseinrichtung
(300) aufgrund der Farbe des Druckkontrollfelds ein Zweifarbenübereinanderdruckfeld
ermittelt hat, und das die Messgrössenbestimmungseinrichtung (500) die für die Berechnung
der Farbannahme erforderlichen Volltondichten und Nebenabsorptionsdichten der den
im Zweifarbenübereinanderdruckfeld beteiligten Druckfarben zugeordneten Volltonfelder
aus dem Volltondichtespeicher (DV) und dem Nebendichtespeicher (DVN) entnimmt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass Flächendeckungs-Berechnungsmittel
(400) vorgesehen sind, die von jedem als Einzelfarbenmessfeld erkannten Druckkontrollfeld
(PCF) die Flächendeckung (FS) bestimmen, dass die Typenerkennungseinrichtung (450)
diese Flächendeckung mit Grenzflächendeckungen (FG1_2, FG2_V) vergleicht, welche durch
die Nominal-Flächendeckungen (FF1, FF2, FF3) und die typische Flächendeckungscharakteristik
(FT) festgelegt sind, und dass die Typenerkennungseinrichtung (450) das betreffende
Druckkontrollfeld je nach Vergleichsergebnis als Einzelfarbenvolltonfeld oder Einzelfarbenrasterfeld
erkennt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächendeckungsgrenzwerte
(FG1_2, FG2_V) jeweils etwa in der Mitte zwischen den sich aus den Nominal-Flächendeckungen
(FF1, FF2, FF3) für die Rasterfelder und die Volltonfelder und der gespeicherten typischen
Flächendeckungscharakteristik (FT) ergebenden typischen Flächendeckungswerten (FT1,
FT2, FT3) liegen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Typerkennungseinrichtung
Einzelfarbenvolltonfelder und Einzelfarben-Rasterfelder durch Vergleich der gemessenen
Farbdichte D(f) der ermittelten Farbe (F) des betreffenden Druckkontrollfelds (PCF)
mit Grenzdichten (DG1_2, DG2_V) unterscheidet und erkennt, welche Grenzdichten durch
die Nominal-Flächendeckungen (FF1, FF2, FF3) und die gespeicherte typische Flächendeckungscharakterisrik
(FT) festgelegt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächendeckungsberechnungsmittel
(400) die Flächendeckung (FS) des Druckkontrollfelds (PCF) unter Beiziehung der im
Volltondichtespeicher (DV) zwischengespeicherten aktuellen Volltondichte eines Volltonfelds
der betreffenden Farbe berechnen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Typenerkennungseinrichtung
aus den nominellen Flächendeckungen (FF1, FF2, FF3) und der gespeicherten typischen
Flächendeckungscharakteristik (FT) sowie der im Volltonspeicher (DV) zwischengespeicherten
aktuellen Volltondichte eines Volltonfelds der betreffenden Farbe Grenzflächendeckungen
(FG1_2, FG2_V) und aus diesen die entsprechenden Grenzdichten (DG1_2, DG2_V) bestimmt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Typenerkennungseinrichtung
aus den nominellen Flächendeckungen (FF1, FF2, FF3) und der gespeicherten typischen
Flächendeckungscharakteristik (FT) sowie der im Volltonspeicher (DV) zwischengespeicherten
aktuellen Volltondichte eines Volltonfelds der betreffenden Farbe typische Rasterdichten
im Druck (DRT1, DRT2, DRT3) berechnet und aus diesen die Grenzdichten (DG1_2, DG2_V)
so bestimmt, dass DRT1<DG1_2<DRT2<DG2_V<DRT3 gilt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Typenerkennungseinrichtung
die Grenzdichten (DG1_2, DG2_V) so festlegt, dass DG1_2 = (DRT1+DRT2)/2 und DG2_V
= (DRT2+DRT3)/2 gilt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, dass die Messgrössenbestimmungseinrichtung
(800) als Messgrösse die Tonwertzunahme (ZM) berechnet, wenn die Typerkennungseinrichtung
(450) das Druckkontrollfeld (PCF) als Rasterfeld erkannt hat.
15. Vorrichtung zur Analyse von Druckkontrollfeldern, insbesondere für den Offset-Druck,
- mit einer elektro-optischen Messeinrichtung (10, 15, 16, 17, 200) zum Bestimmen
eines Satzes von Farbdichten eines Druckkontrollfelds,
- mit einer Farberkennungseinrichtung (300) zur Ermittlung der Farbe des Druckkontrollfelds
aus den Farbdichten,
- mit einer Typerkennungseinrichtung (400, 450) zum Ermitteln des Typs des Druckkontrollfelds
aus den Farbdichten als einem von einem vorgegebenen Satz von Druckkontrollfeldtypen,
- mit einer Messgrössenbestimmungseinrichtung (500, 700, 800, 900) zum Bestimmen einer
dem ermittelten Typ und der ermittelten Farbe des Druckkontrollfelds zugeordneten
Messgrösse aus den Farbdichten und
- mit einer Anzeigeeinrichtung (28, 550, 700, 850, 950) zur Anzeige der zugeordneten
Messgrösse, der Farbe des Druckkontrollfelds und benutzerführender Meldungen,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Typerkennungseinrichtung (400,450) Einzelfarbenvolltonfelder und Rasterfelder
anhand einer gespeicherten typischen Flächendeckungscharakteristik (FT) unterscheidet
und erkennt, indem sie die gemessene Dichte D(f) des Druckkontrollfelds (PCF) oder
die daraus errechnete Flächendeckung (FS) mit einer durch die typische Flächendeckungscharakteristik
(FT) festgelegten Grenzflächendeckung (FGR_V) bzw. einer entsprechend festgelegten
Grenzdichte (DGR_V) vergleicht.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung
(28) die Flächendeckung (FS) anzeigt, wenn die Typerkennungseinrichtung (400,450)
das Druckkontrollfeld (PCF) als Rasterfeld erkannt hat.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13 und 14, dadurch gekennzeichnet,
dass sie zusätzlich mit den Merkmalen der Ansprüche 15 und/oder 16 ausgestattet ist.