[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Verhinderung von Außenbänderverletzungen
durch ein Umknicken des Fußes verhindernde Bewegungsbegrenzungen.
[0002] Außenbänderverletzungen stellen eine sehr häufig vorkommende Sportverletzung dar.
Sie entstehen durch Überdehnung der Außenbänder infolge eines Umknickens des Fußes.
Die Gefahr solcher Verletzungen kann man durch hohes, festes Schuhwerk vermindern,
was beispielsweise beim Bergwandern allgemein üblich ist. Sportler bedienen sich oftmals
relativ steifer Bandagen, um dem Fuß einen größeren Halt zu geben.
[0003] Nachteilig bei allen Maßnahmen zur Verminderung der Gefahr von Außenbänderverletzungen
ist es, daß sie die Beweglichkeit des Fußes stark einschränken und deshalb in dem
Maße, wie sie schützen, bei der Ausübung des Sportes hinderlich sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verhinderung von Außenbänderverletzungen
zu entwickeln, die die normale Beweglichkeit des Fußes nicht einschränkt, den Fuß
jedoch vor einem Umknicken möglichst zuverlässig schützt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bewegungsbegrenzungen
als aufblasbare Druckkammern ausgebildet sind und daß zum Aufblasen der Druckkammern
ein von einem Dehnungssensor automatisch auslösender Druckspeicher vorgesehen ist.
[0006] Eine solche Vorrichtung arbeitet nach einem vergleichbaren Prinzip wie ein Airbag
im Kraftfahrzeug. Solange für den Fuß keine Umknickgefahr besteht, bleiben die Druckkammern
unaufgeblasen, so daß der Fuß in seiner Bewegungsfreiheit nicht unerwünscht beschränkt
wird. Kommt es zu einer kritischen Dehnung der Außenbänder, so blasen sich die Druckkammern
auf und verhindern eine weitere Dehnung des Fußes, so daß eine Außenbänderverletzung
verhindert wird. Nach einem solchen Aufblasen der Druckkammern kann man die gewünschte
Bewegungsfreiheit des Fußes wieder herstellen, indem man das Gas in den Druckkammern
abläßt.
[0007] Besonders einfach ist die Vorrichtung gestaltet, wenn der Druckspeicher eine unter
Überdruck stehende Gasflasche und der Dehnungssensor ein bei Überdehnung eine Druckmittelverbindung
von der Gasflasche zu den Druckkammern freigebende Einrichtung ist. Solche Gasflaschen
sind bei Airbags oder Schwimmwesten gebräuchlich. Der Dehnungssensor kann zum Beispiel
so gestaltet sein, daß er bei Überdehnung bricht und dadurch die Verbindung von der
Gasflasche zu den Druckkammern freigibt. Möglich ist es jedoch auch, als Dehnungssensor
ein elektronisches Bauteil vorzusehen, welches bei einer kritischen Dehnung ein elektrisches
Signal erzeugt, durch welches ein Magnetventil angesteuert wird.
[0008] Besonders wirkungsvoll ist die Vorrichtung, wenn die Druckkammern im Schaft eines
Schuhes vorgesehen sind und bis vor die Sohle oder bis in die Sohle hinein verlaufen.
[0009] Die erforderliche Gasflasche kann ohne Schwierigkeiten untergebracht werden, wenn
sie in der Sohle des Schuhes angeordnet ist.
[0010] Vorteilhaft ist es auch, wenn die Druckkammern in einer strumpfartigen Bandage vorgesehen
sind. Eine solche Bandage ermöglicht es, die Vorrichtung unabhängig von Schuhen auszubilden.
Man braucht sich deshalb keine neuen Schuhe zu kaufen, wenn man von der Erfindung
Gebrauch machen will. Auch ist es möglich, solche Bandagen unabhängig von den jeweils
getragenen Schuhen zu benutzen.
[0011] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips ist eine davon schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß gestalteten Schuhes,
- Fig. 2
- einen horizontalen Schnitt durch den Schaft des Schuhes entlang der Linie II - II
in Figur 1.
[0012] Die Figur 1 zeigt einen aus einem hohen Schaft 1 und einer Sohle 2 gebildeten Schuh.
Wichtig für die Erfindung sind seitlich im Schaft 1 angeordnete, gestrichelt dargestellte
Druckkammern 3, 4, 5, welche bei normaler Benutzung des Schuhes nicht druckbeaufschlagt
sind.
[0013] Die Druckkammern 3, 4, 5 und die nicht zu sehenden, auf der gegenüberliegenden Schaftseite
angeordneten Druckkammern können mit einem Druckmittel aus einer in der Sohle 2 angeordneten
Gasflasche 6 aufgeblasen werden, sobald ein Dehnungssensor 7 eine so starke Dehnung
des Schaftes 1 feststellt, daß mit einer Außenbänderverletzung des Benutzers des Schuhes
zu rechnen ist. Durch das dann einsetzende Aufblasen der Druckkammern 3, 4, 5 wird
der Schuh so steif, daß ein überdehnen der Außenbänder ausgeschlossen ist.
[0014] Die Schnittdarstellung gemäß Figur 2 läßt die einzelnen Druckkammern 3, 4, 5 im Schnitt
erkennen. Im nicht aufgeblasenen Zustand sind die Druckkammern 3, 4, 5 flach, so daß
eine Außenwand 8 und eine Innenwand 9 des Schaftes 1 aufeinanderliegen und der Schuh
dadurch eine gute Beweglichkeit des Fußes erlaubt.
1. Vorrichtung zur Verhinderung von Außenbänderverletzungen durch ein Umknicken des Fußes
verhindernde Bewegungsbegrenzungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbegrenzungen als aufblasbare Druckkammern (3, 4, 5) ausgebildet
sind und daß zum Aufblasen der Druckkammern (3, 4, 5) ein von einem Dehnungssensor
(7) automatisch auslösender Druckspeicher (Gasflasche 6) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckspeicher eine unter Überdruck stehende Gasflasche (6) und der Dehnungssensor
(7) ein bei Überdehnung eine Druckmittelverbindung von der Gasflasche (6) zu den Druckkammern
(3, 4, 5) freigebende Einrichtung ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammern (3, 4, 5) im Schaft (1) eines Schuhes vorgesehen sind und bis
vor die Sohle (2) oder bis in die Sohle (2) hinein verlaufen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasflasche (6) in der Sohle (2) des Schuhes angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammern (3, 4, 5) in einer strumpfartigen Bandage vorgesehen sind.