[0001] Die Erfindung betrifft eine Kolbenbrennkraftmaschine zum Betreiben mit gasförmigen
und/oder flüssigen Kraftstoffen mit einem Kraftstoffzuführsystem, das zum Verdichten
von Kraftstoff je Arbeitszylinder einen diesem zylinderkopfseitig zugeordneten Kolbenverdichter
mit einem Verdichterzylinder und einen in letzterem axialbeweglich aufgenommenen Stufenkolben
besitzt, dessen größere Fläche mit dem Druck des Brennraums des zugeordneten Arbeitszylinders
beaufschlagt ist und der mittels seiner kleineren Fläche den Kraftstoff verdichtet,
wenn im Brennraum des Arbeitszylinders der Druck ansteigt, und mit wenigstens einem
sich zwischen einem Kompressionsraum des Kolbenverdichters und dem Brennraum des Arbeitszylinders
erstreckenden Überströmweg, der wenigstens eine in der Führungsbahn des Stufenkolbens
liegende und von einer Steuerkante dieses Kolbens absperr- bzw. freigebbare Ausmündung
in den Brennraum besitzt.
[0002] In der DE-PS 28 26 837 ist eine derartige Brennkraftmaschine beschrieben, bei der
in aufeinanderfolgenden Arbeitstakten gasförmiger Brennstoff mittels eines jeweils
im Zylinderkopf eines Arbeitszylinders angeordneten Kolbenverdichters mit einem auf
seiner größeren Fläche mit dem Brennkammerdruck beaufschlagbaren Differentialkolben
verdichtet und nach einem hier im einzelnen nicht interessierenden Gesetz im verdichteten
und dadurch erhitzten Zustand in im Brennraum des zugeordneten Arbeitszylinders verdichtete
Verbrennungsluft eingeblasen wird. Die Rückstellung des Verdichterkolbens und dabei
das Ansaugen von Kraftstoff in einen Kompressionsraum des Verdichters erfolgt mittels
einer rückseitigen Federkraftabstützung dieses Kolbens oder durch dessen anderweitige
Betätigung in Gegenrichtung zum Verdichtungshub, wenn im Brennraum des Arbeitszylinders
niedriger Druck anliegt.
[0003] Diese Brennkraftmaschine ist gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch verbessert
worden, daß jeweils zwei Arbeitszylinder mit gegenläufig bewegbaren Arbeitskolben
einander zugeordnet sind und daß die Stufenkolben der den jeweiligen Arbeitszylindern
zugeordneten Kolbenverdichter zum Verdichten des Kraftstoffs gegenläufig zwangsgekoppelt
sind. Das hier entwickelte federlose Antriebssystem der Verdichterkolben ermöglicht
das Arbeiten der Brennkraftmaschine auch bei sehr hohen Drehzahlen und vereinfacht
deren Steuerung bei verschiedenen Betriebsbedingungen. Die Unterstützung der Bewegungen
der Verdichterkolben durch einen Fremdantrieb bringt noch weitere Einsatzmöglichkeiten
der Brennkraftmaschine mit sich, und zwar auch beim Betrieb mit verschiedenen Kraftstoffen.
Bei dem Kraftstoff kann es sich insbesondere um gasförmige Brennstoffe und solche
mit Gasbeimischungen, aber auch um flüssige Brennstoffe in verdampfter oder vernebelter
Form mit den verschiedenartigsten Gasbeimischungen, und zwar auch in Form von Abgasen
oder Luft, handeln. Bei dem Verdichterhub des Kraftstoffverdichters kann sich dabei
ein Teil des Kraftstoffes mit dem Sauerstoff in den Gasbeimischungen verbinden, Wärme
erzeugen und den Rest des flüssigen Kraftstoffes verdampfen, wodurch eine Verbrennung
weitestgehend ohne Rußpartikel stattfindet.
[0004] Charakteristisch für die Erfindung ist das Zusammenwirken von jeweils zwei Arbeitszylindern
und entsprechend auch der Verdichterkolben der diesen Arbeitszylindern zugeordneten
Kraftstoffverdichter. Durch die Zwangskopplung der Verdichterkolben wird dabei ein
exakt gegenläufiger Betrieb der beiden Kraftstoffverdichter in Abhängigkeit von der
gegenläufigen Betriebsweise der in den Arbeitszylindern aufgenommenen Arbeitskolben
erreicht. Die Anzahl der Arbeitszylinder einer derartigen Brennkraftmaschine kann
dabei beliebig ganzzahlig sein.
[0005] Obgleich vielfältige Möglichkeiten einer Zwangskopplung der zusammenwirkenden Stufenkolben
eines Kraftstoffverdichterpaars vorstellbar sind, ergibt sich eine besonders einfache
bauliche Gestaltung, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Stufenkolben
der Kolbenverdichter von einander zugeordneten Arbeitszylindern jeweils über einen
Kipphebel mechanisch gegenläufig zwangsgekoppelt sind.
[0006] Als ebenfalls zweckmäßig hat sich erwiesen, wenn die Enden des um eine rechtwinklig
zu den Zylinderachsen der Verdichterzylinder verlaufende Achse schwenkbaren Kipphebels
an Fortsätzen der Verdichterkolben angelenkt sind, die sich auf der vom zugeordneten
Arbeitszylinder abgewandten Seite forterstrecken, und wenn im Anlenkbereich zwischen
diesen Kolbenfortsätzen und den Kipphebelenden selbsttätig wirkende Mittel zum Ausgleich
von Zwängungen bei der Kipphebelbewegung vorgesehen sind. Derartige Zwängungen ergeben
sich dadurch, daß die Enden der um eine Lagerachse schwenkbaren Kipphebel sich auf
Kreisbogenstücken mit der Kipphebel-Lagerachse als Mittelpunkt bewegen.
[0007] Als Mittel zum Ausgleich derartiger Zwängungen bei der Bewegung des Kipphebels können
mit Vorteil die Kipphebelenden über selbst einstellende Exzenterlager an den Kolbenfortsätzen
angelenkt sein, wobei jeweils eine von einem die Anlenkung vermittelnden Lagerzapfen
durchdrungene Exzenterhülse frei drehbar in einer Lagerausnehmung im Kipphebel oder
Kolbenfortsatz aufgenommen ist, während der Lagerzapfen dann im jeweils anderen Teil
fest gelagert wird.
[0008] Alternativ dazu können zum Ausgleich von Zwängungen bei der Bewegung des Kipphebels
dessen Enden auch jeweils über einen quer zur Führung der Verdichterkolben bewegbaren
und seinerseits von einem die Anlenkachse bildenden Lagerzapfen durchdrungenen Kulissenstein
an den Kolbenfortsätzen in der Weise angelenkt sein, daß bei der gegenläufigen Aufwärts-
und Abwärtsbewegung der Kipphebelenden die Kulissensteine in den Führungen geringfügige
Querbewegungen ausführen. Als zweckmäßig und baulich einfach hat sich dabei erwiesen,
wenn die Kulissensteine in sich in Kipphebellängsrichtung in den Kipphebelenden erstreckenden
Langlochführungen aufgenommen und demgemäß die Lagerzapfen fest in den Kolbenfortsätzen
gelagert sind.
[0009] Bei einer anderen alternativen Ausgestaltung ist der Ausgleich von Zwängungen bei
der Bewegung des Kipphebels durch die Anlenkung seiner Enden an die Fortsätze der
Verdichterkolben mittels jeweils eines am Kipphebel einerseits und am betreffenden
Kolbenfortsatz andererseits angelenkten und sich im wesentlichen in Achsrichtung des
zugeordneten Verdichterzylinders erstreckenden Lenkers gekennzeichnet. Bei dieser
Ausführungsform führen die Lenker bei der auf- und abwärts gerichteten Bewegung der
Verdichterkolben geringfügige Schwenkbewegungen um die Anlenkpunkte an den Kolbenfortsätzen
aus.
[0010] Bei dieser Ausgestaltung hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen, wenn die jeweils
einen Kolbenfortsatz mit einem Kipphebelende verbindenden Lenker einenends mittels
eines Kugelgelenks und anderenends mittels eines Lagerzapfens angelenkt sind. Bei
einer derartigen Ausbildung der Mittel zum Ausgleich von Zwängungen bei der Bewegung
des Kipphebels können die an die Kipphebelenden angelenkten Stufenkoben der Kraftstoffverdichter
um ihre Bewegungsachse gedreht werden, was dann sinnvoll erscheint, wenn die zum Verbrennungsraum
des zugeordneten Arbeitszylinders hinweisende Seite des Verdichterkolbens als Steuerkontur
ausgebildet ist, die in Abhängigkeit von der jeweiligen Drehstellung des betreffenden
Stufenkolbens eine Veränderung des Zeitpunktes der Zufuhr hoch verdichteten und dabei
erhitzten Kraftstoffs vom Kraftstoffverdichter in den Brennraum des jeweiligen Arbeitszylinders
ermöglicht.
[0011] Eine konstruktiv einfache Lösung dieser Weiterbildung besteht darin, daß die kolbenfortsatzseitigen
Enden der Lenker mit einer Lagerkugel versehen und letztere in Lagerpfannen der Kolbenfortsätze
aufgenommen sind.
[0012] Es können aber auch, ebenfalls nach einer Weiterbildung der Erfindung, die Enden
der Kipphebel als Zahnsegmente ausgebildet und mit diesen in Zahneingriff stehende
Zahnstangen an den Kolbenfortsätzen angeordnet sein. Bei einer derartigen Ausbildung
der Mittel zur Wirkverbindung der Kipphebelenden mit den Kolbenfortsätzen bedarf es
keiner besonderen Maßnahmen zum Ausgleich der Bewegung der Kipphebelenden auf Kreisbogenstücken,
wenn der Mittelpunkt der Teilkreise der Zahnsegmente in der Lagerachse des Kipphebels
liegt.
[0013] Eine andere wichtige Ausgestaltung der Erfindung ist durch einen von einer Nockenwelle
abgeleiteten Fremdantrieb der mittels eines Kipphebels gegenläufig zwangsgekoppelten
Stufenkolben der Kraftstoffverdichter gekennzeichnet, der zusätzlich zu den aus den
Verbrennungsräumen der Arbeitszylinder wirkenden Beaufschlagungen der jeweils größeren
Flächen der Stufenkolben auf letztere wirkt.
[0014] Dabei kann der Fremdantrieb einen über Stößel und Stoßstangen von der Nockenwelle
angetriebenen Kipphebel besitzen und letzterer und der die Zwangssteuerung der Stufenkolben
vermittelnde Kipphebel können drehfest auf einer gemeinsamen Lagerachse angeordnet
sein, so daß die auf den zum Fremdantrieb gehörenden Kipphebel wirkenden Antriebsbewegungen
unmittelbar auf den die Zwangskopplung der Stufenkolben von zwei einander zugeordneten
Kraftstoffverdichtern übertragen werden.
[0015] Alternativ dazu kann aber auch vorgesehen sein, daß der Fremdantrieb je Kraftstoffverdichter
einen von der Nockenwelle angetriebenen und am Kolbenfortsatz des jeweiligen Stufenkolbens
angreifenden Kipphebel umfaßt, der dann mit seinem einen Ende mit dem zugeordneten
Stufenkolben in geeigneter Wirkverbindung steht. Der Antrieb dieser zum Fremdantrieb
gehörenden Kipphebel in Ableitung von der Nockenwelle kann in bekannter Weise über
Stößel und Stoßstangen erfolgen, oder auch von einer obenliegenden Nockenwelle, wobei
die an den Kolbenfortsätzen der Kraftstoffverdichter angreifenden Kipphebel dann mit
einer Rolle als Nockenscheibenmitläufer ausgerüstet sein können. Auch kann bei dieser
Weiterbildung vorgesehen sein, daß die von Stufenkolben der Kraftstoffverdichter abgewandten
Enden der den Fremdantrieb vermittelnden Kipphebel in einstellbaren Anlenkpunkten
gelagert sind, so beispielsweise an hinsichtlich des Anlenkpunktes einstellbaren Stößeln.
[0016] Die Ausgestaltung mit einem zusätzlichen Fremdantrieb der Stufenkolben in Ableitung
von der Nockenwelle kann auch gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung durch
einen hydraulisch wirkenden Fremdantrieb mit je einer von der Nockenwelle angetriebenen
Pumpe und je einem jeweils mit einer Pumpe über eine Hydroleitung wirkverbundenen
sowie an einem Kolbenfortsatz angreifenden Hydrozylinder gekennzeichnet sein dergestalt,
daß bei jedem Arbeitshub der von der Nockenwelle angetriebenen Förderpumpe eine Beaufschlagung
des letzterer zugeordneten Hydrozylinders erfolgt, der unmittelbar am Kolbenfortsatz
eines Stufenkolbens angreift und dadurch diesen gegenläufig zu dem anderen zwangsgekoppelten
Stufenkolben antreibt. Als vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, wenn in jede der Hydraulikleitungen
ein einstellbares Dämpfungsglied eingeschaltet ist.
[0017] Im Interesse einer wahlweisen Veränderbarkeit des Beginns der Brennstoffzufuhr zum
jeweiligen Verbrennungsraum kann auch der Drehwinkel der Nockenwelle gegenüber der
Kurbelwelle des Motors einstellbar sein und schließlich können die den Fremdantrieb
vermittelnden Nocken auch so gestaltet sein, daß die Kraftstoffzufuhr zu den Verbrennungsräumen
nach einem vorgegebenen Gesetz erfolgt.
[0018] Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine ist gleichermaßen als Zweitakt- und als Viertaktmaschine
ausführbar.
[0019] Anhand der beigefügten Zeichnungen sollen nachstehend einige Ausführungsformen der
Erfindung erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Zweizylinder-Brennkraftmaschine bei Weglassung
der Zylinderkopfabdeckung,
- Fig. 2
- einen der Schnittlinie II-II in Fig. 1 entsprechenden Längsschnitt durch die beiden
Arbeitszylinder und den Zylinderkopf der Brennkraftmaschine mit je einem den Arbeitszylindern
zylinderkopfseitig zugeordneten Kraftstoffverdichter und einer die Verdichterkolben
zwangskoppelnden Kipphebelanordnung,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie IV-IV in Fig. 2 durch den Zylinderkopf und
einen Zylinder der Brennkraftmaschine,
- Fig. 5
- einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie V-V in Fig. 2 durch den Zylinderkopf der
Brennkraftmaschine,
- Fig. 6
- in einer Ausschnittansicht die Anlenkung eines Verdichterkolbens an einen Kipphebel
über einen in einer Langlochausnehmung am Ende des Kipphebels verschiebbar aufgenommenen
Kulissenstein,
- Fig. 7
- in einer Ansicht ähnlich Fig. 6 die Anlenkung eines Kipphebelendes an einen Verdichterkolben
mittels eines zwischengeschalteten Lenkers,
- Fig. 8
- in einer Ansicht wie in Fig. 7 die Anlenkung eines Kipphebelendes an einen Verdichterkolben
ebenfalls mittels eines zwischengeschalteten Lenkers, wobei aber kolbenfortsatzseitig
ein Kugelgelenk vorgesehen ist,
- Fig. 9
- die Zwangskopplung des Kipphebels mit einem Verdichterkolben über eine letzterem zugeordnete
Zahnstange und ein damit zusammenwirkendes Zahnsegment am Kipphebelende,
- Fig. 10
- einen von einer Nockenwelle der Brennkraftmaschine abgeleiteten Fremdantrieb für zwei
zwangsgekoppelte Verdichterkolben,
- Fig. 11
- einen zu der Ausführungsform nach Fig. 10 alternativen Antrieb der Verdichterkolben
in Ableitung von einer Nockenwelle,
- Fig. 12
- eine andere Alternativausbildung eines Fremdantriebs der Verdichterkolben in Ableitung
von einer obenliegenden Nockenwelle und
- Fig. 13
- eine zu Fig. 10 alternative Ausbildung eines hydraulisch wirkenden Fremdantriebs für
zwei zwangsgekoppelte Verdichterkolben in Ableitung von einer Nockenwelle der Brennkraftmaschine.
[0020] Bei der in den Fig. 1 bis 5 veranschaulichten Brennkraftmaschine handelt es sich
um einen luftgekühlten Zweizylinder-Zweitaktmotor 10 mit in Parallellage nebeneinander
angeordneten Arbeitszylindern 11, 11' und gegenläufig arbeitenden Kolben 12, 12'.
In den Arbeitszylindern münden die Zylinderwandungen durchbrechende Zuströmöffnungen
13 für Verbrennungsluft bzw. ein Brennstoff-Luftgemisch und Abströmöffnungen 14 für
Abgase aus, die in bekannter Weise von den Oberkanten der Arbeitskolben 12, 12' gesteuert
werden, was indessen hier nicht weiter interessiert.
[0021] Auf den Arbeitszylindern ist ein diese oberseitig abschließender Zylinderkopf 16
aufgenommen. Der Zylinderkopf umfaßt eine in bekannter Weise mit den Arbeitszylindern
unter Zwischenlage von Zylinderkopfdichtungen 17 verschraubte Zylinderkopfplatte 18,
in der koaxial zu jedem Arbeitszylinder ein Kolbenverdichter 20, 20' zum Verdichten
und Zuführen von Kraftstoff zu den Verbrennungsräumen der Arbeitszylinder angeordnet
ist. Dabei kann es sich um gasförmigen Kraftstoff, ein Kraftstoff-Luftgemisch, aber
auch um ein Gemisch aus Kraftstoff und Verbrennungsabgasen, Erdgas oder Wasserstoff
handeln, ohne damit die einsetzbaren Gemische erschöpfend aufzuzählen.
[0022] Bei den Kraftstoffverdichtern 20, 20' handelt es sich um Kolbenverdichter mit jeweils
einer Zylinderbuchse 21, 21' und einem in dieser axialbeweglich aufgenommenen Stufenkolben
22, 22'. Die Zylinderbuchsen sind in Ausnehmungen 23, 23' eingeschraubt, die sich
koaxial zu den beiden Arbeitszylindern 12, 12' durch die Zylinderkopfplatte 18 hindurcherstrecken.
Die Zylinderbuchsen 21, 21' sind mit abgestuften Zylinderbohrungen 24, 25 bzw. 24',
25' versehen, und zwar in der Weise, daß die vom jeweiligen Arbeitszylinder 11, 11'
abgewandte Bohrung 24, 24' einen kleineren Durchmesser als die dem Arbeitszylinder
zugekehrte Bohrung 25, 25' aufweist. Entsprechend den abgestuften Ausbildungen der
Zylinderbohrungen haben die in den Zylinderbuchsen aufgenommenen Stufenkolben 22,
22' jeweils einen dem zugeordneten Arbeitszylinder zugewandten Kolbenabschnitt 27,
27', der strömungsmitteldicht in der erweiterten Zylinderbohrung 25, 25' geführt ist,
und einen demgegenüber kleineren Durchmesser aufweisender Kolbenschaft 28, 28', der
in dem vom jeweiligen Arbeitszylinder entfernten Bohrungsabschnitt 24, 24' des Verdichterzylinders
strömungsmitteldicht geführt ist. Insoweit sind in der Zeichnung nur zwei diese Abdichtung
vermittelnde Kolbenringe je Verdichterkolben schematisch angedeutet.
[0023] Bei den Verdichterkolben handelt es sich um Stufenkolben und die Kompressionsräume
30, 30' zum Verdichten des Kraftstoffes befinden sich im Bereich der erweiterten Zylinderbohrungen
25, 25' der Zylinderbuchsen, die auf der zu dem jeweiligen Arbeitszylinder hinweisenden
Seite von dem Kolbenabschnitt 27, 27' abgeschlossen sind, der gegenüber dem Kolbenschaft
28, 28' größeren Durchmesser aufweist.
[0024] Die Verdichterkolben 22, 22' der den beiden Arbeitszylindern 11, 11' zylinderkopfseitig
zugeordneten Kraftstoffverdichter 20, 20' sind mittels einer Kipphebelanordnung 32
gegenläufig zwangsgekoppelt. Dieser Zwangskopplung dient ein Kipphebel 33, der symmetrisch
zu den Achsen der Arbeits- und Verdichterzylinder um eine Lagerachse 34 schwenkbar
auf einer Lagerkonsole 35 aufgenommen ist. Die Lagerkonsole 35 ist ihrerseits auf
mit der Zylinderkopfplatte 18 verschraubten Stehbolzen 36, 36' höheneinstellbar angeordnet
und bildet die Lagerachse 34 für den Kipphebel 33, die rechtwinklig zu den Zylinderachsen
verläuft. An den von der genannten Lagerachse entfernten Enden 38, 38' des Kipphebels
sind die Stufenkolben 22, 22' der Kraftstoffverdichter 20, 20' angelenkt. Zu diesem
Zwecke erstrecken sich auf den von den Arbeitszylindern abgewandten Seiten von den
Kolbenschäften 28, 28' der Verdichterkolben gabelartige Fortsätze 39, 39' fort, zwischen
denen jeweils die Enden 38, 38' des Kipphebels aufgenommen sind. Die Anlenkung vermitteln
Lagerzapfen 40, 40', welche die genannten Fortsätze und die Enden der Kipphebel durchdringen.
[0025] In Ausnehmungen 42, 42', welche die Kipphebelenden durchdringen, sind Exzenterlager
43, 43' aufgenommen, die ihrerseits von den im übrigen fest in den gabelartigen Fortsätzen
39, 39' der Kolbenschäfte 28, 28' gelagerten Lagerzapfen 40, 40' durchdrungen werden.
Die Exzenterlager 43, 43' erfahren bei der Auf- und Abwärtsbewegung der Stufenkolben
eine begrenzte Drehung in den sie aufnehmenden Lagerausnehmungen 42, 42'. Dadurch
werden Zwängungen selbsttätig vermieden, die ansonsten in den Anlenkpunkten der Kipphebelenden
an die Verdichterkolben auftreten müßten, weil die Kipphebelenden sich auf Kreisbogenstücken
bewegen.
[0026] Angesichts der vorstehend erläuterten Zwangskopplung der Verdichterkolben 22, 22'
mittels des an der mit der Zylinderkopfplatte 18 verbundenen Lagerkonsole 35 gelagerten
Kipphebels 33 können die Verdichterkolben der den beiden Arbeitszylindern 11, 11'
zugeordneten Kraftstoffverdichter 20, 20' nur gegenläufige Bewegungen ausführen.
[0027] Auf der von den Arbeitszylindern 11, 11' abgewandten Seite erstrecken sich von der
mit den Arbeitszylindern verschraubten Zylinderkopfplatte 18 außenseitige Wandabschnitte
45 fort, die einen die Kipphebelanordnung 32 aufnehmenden Hohlraum 46 umschließen,
der oberseitig mittels eines mit den genannten Wandabschnitten verschraubten Deckels
47 abgeschlossen ist. Symmetrisch zu den im Zylinderkopf aufgenommenen Kraftstoffverdichtern
20, 20' sind die sich nach oben von der Zylinderkopfplatte 18 forterstreckenden Wandabschnitte
45 von Luftführungskanälen 48, 48' durchbrochen. Statt Luft kann in den Arbeitszylinder
11, 11' auch ein Kraftstoff-Luft-Gemisch eingeführt werden, aber das ändert an der
Arbeitsweise der Brennkraftmaschine nichts. Während der eine Luftführungskanal 48
mit einer Luftzufuhrleitung 49 in Verbindung steht, mündet der andere Luftführungskanal
48' in einen Krümmer 50 aus, der sich bogenförmig abwärts in den Bereich der Arbeitszylinder
11, 11' erstreckt und an ein seinerseits mit den Lufteintrittsöffnungen 13 der Arbeitszylinder
in Verbindung stehendes Verzweigungsteil 51 angeschlossen ist. Angesichts dieser Anordnung
wird die in Abhängigkeit von der Bewegung der Arbeitskolben 12, 12' in die Arbeitszylinder
11, 11' einströmende Verbrennungsluft durch den die Kipphebelanordnung 32 aufnehmenden
Raum 46 des Zylinderkopfs hindurchgeführt. Ferner mündet in den mit der Luftzuführleitung
49 verbundenen Lufteinlaßkanal 48 eine Einspritzdüse 52 zum Einspritzen von Schmieröl
in die Verbrennungsluft ein. Die in der Verbrennungsluft mitgeführten Schmierölpartikel
können auch die Schmierung der Teile im Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine bewirken.
[0028] Wie insbesondere die Fig. 2 bis 4 zeigen, sind die Zylinderkopfplatte 18 und/oder
die Zylinderbuchsen 21, 21' der Kraftstoffverdichter 20, 20' etwa in der Mitte der
Längserstreckung der die Kolbenschäfte 28, 28' führenden Zylinderbohrungen 24, 24'
mit radialen Ringnuten 54, 54' versehen und jeweils im Bereich dieser Ringnuten mündet
eine sich durch die Zylinderkopfplatte 18 erstreckende Querbohrung 55 aus, in die
die Zufuhrleitung 65 für gasförmige bzw. verdampfte Kraftstoffe oder Gasbeimischungen,
sowie die Zufuhrleitung 66 für flüssige Kraftstoffe führen. Selbstverständlich können
die gasförmigen und/oder flüssigen Kraftstoffe auch auf eine andere Art und Weise
zusammengeführt werden und dann gemeinsam in die Querbohrung 55 eintreten. Von den
Ringnuten erstrecken sich über den Umfang verteilt mehrere Radialbohrungen 57, 57'
fort, die innerhalb der die Kolbenschäfte 28, 28' der Verdichterkolben führenden Zylinderbohrung
24, 24' ausmünden. In entsprechender Anzahl und über den Umfang verteilter Anordnung
sind in die Kolbenschäfte Ringnuten 53, 53' und Längsnuten 58, 58' eingestochen, die
jeweils auf der vom zugeordneten Arbeitszylinder abgewandten Seite vor dem auf dem
jeweiligen Kolbenschaft aufgenommenen Kolbenring enden und sich um ein solches Maß
in Richtung auf die erweiterten Abschnitte des Stufenkolbens forterstrecken, daß die
Kompressionsräume 30, 30' der Kraftstoffverdichter mit der in die Zylinderbuchsen
eingestochenen Ringnut 54, 54' in Verbindung stehen, wenn sich die Verdichterkolben
22, 22' in ihren unteren Lagen befinden. Diese Stellung der Verdichterkolben zeigen
die linken Hälften der Fig. 2 und 3. Wenn sich die Verdichterkolben aus ihren erwähnten
unteren Stellungen nach der von den zugeordneten Arbeitszylindern 11, 11' abgewandten
Seite bewegen, gelangen die den erweiterten Kolbenabschnitten 27, 27' zugewandten
Enden der Längsnuten 58, 58', die Überströmkanäle bilden, in den Bereich der die Kolbenschäfte
führenden Zylinderbohrungen 24, 24', womit die Kompressionsräume 30, 30' der Kolbenverdichter
von der die Kraftstoffzufuhr vermittelnden Ringnut 54, 54' in den Zylinderbuchsen
abgesperrt sind.
[0029] Fig. 4 und die linke Hälfte von den Fig. 2 und 3 zeigen den Arbeitskolben 12 des
- in Fig. 2 linken - Arbeitszylinders 11 in seiner untersten Stellung, in der die
Abgasauslaßöffnung 14 und die Lufteinlaßöffnungen 13 offen sind. Die Anordnung dieser
Öffnungen zeigt, daß bei niedergehendem Arbeitskolben 12 zunächst die Abgasauslaßöffnung
14 und erst bei weiter fortschreitendem Niedergang des Arbeitskolbens die Lufteinlaßöffnungen
13 freigegeben werden. Demgemäß strömen zunächst nach Freigabe der Abgasauslaßöffnung
14 die Abgase aus dem Verbrennungsraum des Arbeitszylinders aus und über eine angeschlossene
Abgasleitung 60, 60' ab, bevor der Arbeitskolben die Lufteinlaßöffnungen 13 freigibt
und mit eingespritztem Schmieröl angereicherte Frischluft in den Arbeitszylinder unter
Verdrängung noch verbliebener Restabgase einströmt.
[0030] Korrespondierend zur Stellung des Arbeitskolbens 12 des in Fig. 2 linken Arbeitszylinders
11 steht der Stufenkolben 22 des diesem Arbeitszylinder zugeordneten Kraftstoffverdichters
20 ebenfalls in seiner untersten Stellung, in der die mit einer nicht weiter dargestellten
Kraftstoffzuleitung in Verbindung stehende Ringnut 54 in der Zylinderbuchse 21 über
die Radialbohrungen 57, die Ringnut 53 und die Längsnuten 58 im Kolbenschaft mit dem
Kompressionsraum 30 des Kraftstoffverdichters verbunden ist. In dieser Betriebsstellung
hat der Verdichterkolben 22 von dem Augenblick an, in dem die unteren Enden der Längsnuten
58 das obere Ende des Kompressionsraumes 30 überfahren haben, Kraftstoff in den Kompressionsraum
eingesaugt.
[0031] Fig. 2 zeigt, daß bei unten stehendem Arbeitskolben 12 des einen Arbeitszylinders
11 und dementsprechend unten stehendem Stufenkolben 22 des diesem Arbeitszylinder
zugeordneten Kraftstoffverdichters 20 der Arbeitskolben 12' des anderen Arbeitszylinders
11' und dementsprechend auch der Stufenkolben 22' des zugeordneten Kraftstoffverdichters
20' in seiner oberen Stellung stehen.
[0032] In der aus der rechten Hälfte aus Fig. 2 ersichtlichen oberen Stellung des Arbeitskolbens
12' ist die im Verbrennungsraum dieses Arbeitszylinders eingeschlossene Verbrennungsluft
hoch verdichtet und der Druck dieser hoch verdichteten Verbrennungsluft wirkt unterseitig
auf die größere Beaufschlagungsfläche 62' des Stufenkolbens 22', der mit seiner kleineren,
dem Kompressionsraum 30' des Kolbenverdichters 20' zugewandten Ringfläche 63' auf
den in diesem Kompressionsraum eingeschlossenen gasförmigen Brennstoff wirkt und diesen
verdichtet, bis die dem Arbeitszylinder zugewandte Unterkante des Stufenkolbens 22'
zumindest eine sich vom Kompressionsraum 30' in Richtung auf den Arbeitszylinder erstreckende
Überströmöffnung 64' freigibt und der hoch verdichtete und dabei erhitzte Brennstoff
über diesen Überströmkanal in den Brennraum des Arbeitszylinders einströmt.
[0033] Beim Einströmen des verdichteten Brennstoffes in die ebenfalls verdichtete Verbrennungsluft
tritt Selbstzündung ein. Die sich bei der Verbrennung ausbreitenden Verbrennungsgase
bewirken dann eine Abwärtsbewegung des betreffenden Arbeitskolbens, während der Arbeitskolben
des anderen Zylinders eine Aufwärtsbewegung erfährt und dabei in dem zugeordneten
Arbeitszylinder eingeschlossene Verbrennungsluft verdichtet. Sobald der abwärtsgehende
Arbeitskolben in dem einen Arbeitszylinder die Abgasauslaßöffnung dieses Zylinders
überfahren hat, tritt schlagartig eine Entspannung in diesem Arbeitszylinder ein mit
der Folge, daß der Stufenkolben des zugeordneten Kraftstoffverdichters angesichts
der Zwangskoppelung mit dem Stufenkolben des anderen Kolbenverdichters und der unterseitigen
Beaufschlagung dieses Stufenkolbens eine Abwärtsbewegung ausführt. Dies hat zur Folge,
daß in den Kompressionsraum dieses Kolbenverdichters Kraftstoff eingesaugt wird, während
gleichzeitig die Kraftstoffverdichtung im Kompressionsraum des anderen Kraftstoffverdichters
erfolgt.
[0034] Fig. 6 veranschaulicht die Anlenkung eines Kipphebelendes 138 an den Fortsatz 139
eines Stufenkolbens 122 über einen Kulissenstein 170, der in einem am Ende des Kipphebels
133 angeordneten und sich in Kipphebellängsrichtung erstrekkenden Langloch 171 hin-
und herbeweglich aufgenommen ist. Der Kulissenstein ist im übrigen von einem Lagerzapfen
140 durchdrungen, der fest am Fortsatz des Stufenkolbens gelagert ist und mithin den
eigentlichen Anlenkpunkt des Stufenkolbens an den Kipphebel vermittelt. Durch den
hin- und herbeweglich in dem Langloch 171 am Kipphebelende aufgenommenen Kulissenstein
sind in gleicher Weise wie durch die Exzenterlager 43, 43' bei der oben beschriebenen
Ausführungsform Zwängungen bei den Schwenkbewegungen des Kipphebels um seine Lagerachse
vermieden.
[0035] Die Ausführungsform nach Fig. 7 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig.
6 dadurch, daß zwischen dem Ende 238 des Kipphebels 233 und dem Schaft des Stufenkolbens
222 des Kraftstoffverdichters ein Lenker 274 angeordnet und gleichermaßen mit dem
Kipphebelende und mit dem Stufenkolbenfortsatz mittels je eines Lagerzapfens 240,
275 gelenkig verbunden ist. Dieser Lenker erstreckt sich im wesentlichen in Richtung
der Achse des Verdichterzylinders und mithin in der Bewegungsrichtung des Stufenkolbens.
Da der von dem die Verbindung des Kipphebelendes mit dem genannten Lenker vermittelten
Lagerzapfen 240 gebildete Anlenkpunkt bei den Auf- und Abwärtsbewegungen des Kipphebels
um seine Anlenkachse auf einer Kreisbogenbahn verläuft, erfährt der Lenker im Betrieb
geringfügige Schwenkbewegungen um seine Anlenkachse am Stufenkolbenfortsatz, wodurch
Zwängungen vermieden sind.
[0036] Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist das Ende 338 des Kipphebels 333 mit
dem Fortsatz des Stufenkolbens 322 mittels eines über einen Lagerzapfen 375 angelenkten
Lenkers 374 und eine in einer Kugelpfanne 376 des Stufenkolbenfortsatzes aufgenommene
Lagerkugel 377 verbunden. Gehalten ist die Lagerkugel 377 in der Kugelpfanne 376 mittels
einer auf den Stufenkolbenfortsatz aufgeschraubten Kappe 378, die in der Art einer
Überwurfmutter ausgebildet ist. Ein sich von der Lagerkugel 377 forterstreckender
Schaft 379 durchdringt die Kappe 378 und ist mit dem vom Lagerzapfen 375 entfernten
Ende des Lenkers 374 verschraubt sowie mittels einer Kontermutter 380 gesichert. Angesichts
der Ausbildung des Anlenkpunktes am Fortsatz des Stufenkolbens 322 als Kugelgelenk
ist der Stufenkolben des Kraftstoffverdichters um seine Längsachse drehbar. Der Stufenkolben
besitzt an seinem zur Brennkammer des zugeordneten Arbeitszylinders hinweisenden Seite
eine schräg verlaufende Steuerkante 382, mittels der durch Drehung des Stufenkolbens
um seine Längsachse eine Einstellung des Zeitpunktes der Freigabe der Überströmkanäle
vom Kompressionsraum des Brennstoffverdichters zum Brennraum des zugeordneten Arbeitszylinders
und damit eine Steuerung der Kraftstoffzufuhr zum Verbrennungsraum dieses Arbeitszylinders
sowie eine Steuerung der Verdichtung und Erhitzung des Kraftstoffes möglich ist.
[0037] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 schließlich ist der Fortsatz des Stufenkolbens
422 mit einer Zahnstange 480 ausgerüstet und das Ende des Kipphebels 433 als mit dieser
Zahnstange zusammenwirkendes Zahnsegment 481 ausgebildet. Der Teilkreismittelpunkt
des Zahnsegmentes liegt in der Kipphebelschwenkachse, so daß bei dieser Ausführungsform
es keiner Maßnahmen zur Verhinderung von Zwängungen bei der Kipphebelbewegung bedarf.
[0038] Bei den bisher erörterten Ausführungsformen werden die mittels eines um eine Lagerachse
schwenkbaren Kipphebels zwangsgekoppelten Stufenkolben der beiden Kraftstoffverdichter
allein durch die wechselseitigen Beaufschlagungen ihrer zum Brennraum des jeweiligen
Arbeitszylinders hinweisenden Flächen angetrieben. Fig. 10 hingegen zeigt eine Ausführungsform
mit Fremdantrieb der zwangsgekoppelten Stufenkolben von zwei einander zugeordneten
Kraftstoffverdichtern in Ableitung von einer Nockenwelle 500 der Brennkraftmaschine.
Der Fremdantrieb dient zur Unterstützung der Verdichtung des Kraftstoffes durch die
Kolbenverdichter, stabilisiert deren Bewegungen und bewirkt eine exakte Steuerung
des Ablaufs des Verbrennungsprozesses.
[0039] Bei dieser Ausführungsform ist der die Zwangskopplung der Stufenkolben vermittelnde
Kipphebel drehfest auf einer Lagerachse 534 aufgenommen, auf der in axialem Abstande
von diesem Kipphebel ein weiterer Kipphebel 501 angeordnet ist. Dieser zweite Kipphebel
wird in an sich bekannter Weise von der mit Exzenternocken 502, 502' versehenen Nockenwelle
500 über Stoßstangen 503, 503' und Stößel 504, 504' mit Rollen 505, 505' als Kurvenscheibenmitläufer
angetrieben. Zum Spielausgleich sind in diesem Antriebssystem in bekannter Weise Einstellschrauben
506, 506' vorgesehen, was indessen keiner Erläuterung bedarf.
[0040] Der von der Nockenwelle 500 abgeleitete Antrieb des zweiten Kipphebels 501 wird angesichts
dessen drehstarrer Verbindung mit dem die Zwangskopplung der Stufenkolben vermittelnden
Kipphebel auf die Stufenkolben übertragen und wirkt somit unterstützend zu der Beaufschlagung
der jeweils zum Brennraum des zugeordneten Arbeitszylinders hinweisenden Beaufschlagungsfläche
der Verdichterkolben.
[0041] Auch die Ausführungsform nach Fig. 11 zeigt in Ableitung von einer Nockenwelle 600
der Brennkraftmaschine einen Fremdantrieb der im übrigen mittels eines ersten Kipphebels
633 zwangsgekoppelten Stufenkolben 622, 622' in der Weise, daß jeweils am Fortsatz
eines Stufenkolbens ein um eine Anlenkachse 608 schwenkbarer weiterer Kipphebel 601
angreift, der seinerseits über eine Stoßstange 603 und einen Stößel 604 mit einem
am Exzenternocken 602 der Nockenwelle 600 angreifenden Mitläufer 605 angetrieben wird.
Der Fremdantrieb des zweiten Stufenkolbens ist in gleicher Weise ausgebildet und der
diesem Fremdantrieb zugeordnete weitere Kipphebel 601' ist auf der gleichen Lagerachse
608 wie der in der Zeichnung veranschaulichte Kipphebel 601 aufgenommen und wird von
einem Nocken 602' angetrieben.
[0042] In Fig. 12 ist ein zu Fig. 11 alternativer Fremdantrieb der ihrerseits über einen
Kipphebel 733 zwangsgekoppelten Stufenkolben 722, 722' veranschaulicht, der von einer
obenliegenden Nockenwelle 700 abgeleitet ist. Der in der Zeichnung veranschaulichte
Kipphebel 701 greift mit seinem einen Ende am Fortsatz des betreffenden Stufenkolbens
an und ist mit seinem anderen Ende mittels einer Anlenkachse 708 an einem einstellbaren
Stößel 707 schwenkbar gelagert. Etwa in der Mitte der Längenerstreckung dieses Kipphebels
ist an letzterem eine mit dem betreffenden Exzenternocken 702 der Nockenwelle 700
zusammenwirkende Mitläuferrolle 705 angeordnet. Der auf den zweiten Stufenkolben der
paarweise einander zugeordneten Kraftstoffverdichter wirkende Fremdantrieb ist in
gleicher Weise ausgebildet, liegt aber hinter der in der Zeichnung veranschaulichten
Kipphebelanordnung und wird von einem Nocken 702' angetrieben. Während es sich bei
den Ausführungsformen nach den Fig. 10 bis 12 um eine mechanische Übertragung der
von einer Nockenwelle abgeleiteten Bewegungen des Fremdantriebs für die Stufenkolben
handelt, veranschaulicht Fig. 13 einen derartigen Fremdantrieb mit einem hydraulischen
Übertragungssystem. Demgemäß sind die über Mitläuferrollen 805, 805' mit den Exzenternocken
802, 802' der Nockenwelle 800 zusammenwirkenden Stößel 804, 804' als Hydraulikpumpen
ausgebildet und stehen über jeweils eine Hydraulikleitung 809, 809' mit Hydrozylindern
810,810' in Wirkverbindung, die unmittelbar an den Fortsätzen der mittels eines um
eine Lagerachse 834 schwenkbar gelagerten Kipphebels 833 zwangsgekoppelten Verdichterkolben
822, 822' angreifen und diese in Abhängigkeit von ihrer Hydraulikmittelbeaufschlagung
antreiben. Die Kipphebelenden sind in der oben in Verbindung mit Fig. 6 erläuterten
Weise über in Längsführungen aufgenommene Kulissensteine an den Fortsätzen der Verdichterkolben
angelenkt. Jedes der Hydraulikmittelsysteme ist zusätzlich mit einem einstellbaren
Dämpfer 811, 811' ausgerüstet und die beiden Hydrauliksysteme sind an eine gemeinsame
Hydraulikmittel-Versorgungsleitung 812 über Rückschlagventile 813, 813' angeschlossen,
die eine Befüllung der Systeme mit Hydraulikmittel gestatten, letztere hingegen in
Richtung zu der Versorgungsleitung absperren.
1. Kolbenbrennkraftmaschine zum Betreiben mit gasförmigen und/oder flüssigen Kraftstoffen
mit einem Kraftstoffzuführsystem, das zum Verdichten von Kraftstoff je Arbeitszylinder
einen diesem zylinderkopfseitig zugeordneten Kolbenverdichter mit einem Verdichterzylinder
und einen in letzterem axialbeweglich aufgenommenen Stufenkolben besitzt, dessen größere
Fläche mit dem Druck des Brennraums des zugeordneten Arbeitszylinders beaufschlagt
ist und der mittels seiner kleineren Fläche den Kraftstoff verdichtet, wenn im Brennraum
des Arbeitszylinders der Druck ansteigt, und mit wenigstens einem sich zwischen einem
Kompressionsraum des Kolbenverdichters und dem Brennraum des Arbeitszylinders erstreckenden
Überströmweg, der wenigstens eine in der Führungsbahn des Stufenkolbens liegende und
von einer Steuerkante dieses Kolbens absperr- bzw. freigebbare Ausmündung in den Brennraum
besitzt,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei Arbeitszylinder (11, 11') mit gegenläufig bewegbaren Arbeitskolben
(12, 12') einander zugeordnet sind und daß die Stufenkolben (22, 22') der Kolbenverdichter
(20, 20') dieser Arbeitszylinder gegenläufig zwangsgekoppelt sind.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufenkolben (22,
22') der Kolbenverdichter (20, 20') einander zugeordneter Arbeitszylinder jeweils
über einen Kipphebel (33) mechanisch gegenläufig zwangsgekoppelt sind.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (38, 38')
des um eine rechtwinklig zu den Zylinderachsen der Verdichterzylinder verlaufende
Achse (34) schwenkbaren Kipphebels (33) an Fortsätzen (39, 39') der Verdichterkolben
(22, 22') angelenkt sind, die sich auf der vom zugeordneten Arbeitszylinder (11, 11')
abgewandten Seite forterstrecken, und daß im Anlenkbereich zwischen diesen Kolbenfortsätzen
und den Kipphebelenden selbsttätig wirkende Mittel zum Ausgleich von Zwängungen bei
der Kipphebelbewegung vorgesehen sind.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zum Ausgleich
von Zwängungen bei der Bewegung des Kipphebels (33) dessen Enden (38, 38') über selbst
einstellende Exzenterlager an den Kolbenfortsätzen (39, 39') angelenkt sind, wobei
jeweils eine von einem die Anlenkung vermittelnden Lagerzapfen (40, 40') durchdrungene
Exzenterhülse (43, 43') frei drehbar in einer Lagerausnehmung (42, 42') im Kipphebel
oder Kolbenfortsatz aufgenommen ist.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zum Ausgleich
von Zwängungen bei der Bewegung des Kipphebels (133) dessen Enden jeweils über einen
quer zur Führung der Verdichterkolben bewegbaren und seinerseits von einem die Anlenkachse
bildenden Lagerzapfen (140) durchdrungenen Kulissenstein (170) an den Kolbenfortsätzen
angelenkt sind.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissensteine
(170) in sich in Kipphebellängsrichtung erstreckenden Langlochführungen (171) der
Kipphebelenden aufgenommen und demgemäß die Lagerzapfen fest in den Kolbenfortsätzen
gelagert sind.
7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die Anlenkung der Enden des
Kipphebels an die Fortsätze der Verdichterkolben mittels jeweils eines am Kipphebel
(233) einerseits und am betreffenden Kolbenfortsatz andererseits angelenkten und sich
im wesentlichen in Achsrichtung des zugeordneten Verdichterzylinders erstreckenden
Lenkers (274).
8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils einen
Kolbenfortsatz mit einem Kipphebelende verbindenden Lenker (374) einenends mittels
eines Kugelgelenks (376, 377) und anderenends mittels eines Lagerzapfens (375) angelenkt
sind.
9. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die kolbenfortsatzseitigen
Enden der Lenker (374) mit einer Lagerkugel (377) versehen und daß diese in Lagerpfannen
(376) der Kolbenfortsätze aufgenommen sind.
10. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden des
Kipphebels (433) als Zahn-segmente (481) ausgebildet und mit diesen in Zahneingriff
stehende Zahnstangen (480) an den Kolbenfortsätzen angeordnet sind.
11. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 10, gekennzeichnet durch einen von
einer Nockenwelle abgeleiteten Fremdantrieb der mittels eines Kipphebels gegenläufig
zwangsgekoppelten Stufenkolben der Kraftstoffverdichter.
12. Brennkraftmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Fremdantrieb
einen über Stößel (504, 504') und Stoßstangen (503, 503') von der Nockenwelle (500)
angetriebenen Kipphebel (501) besitzt und daß letzterer mit dem die Zwangskopplung
der Stufenkolben vermittelnden Kipphebel drehfest auf einer gemeinsamen Lagerachse
(534) angeordnet ist.
13. Brennkraftmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Fremdantrieb
je Kraftstoffverdichter einen von der Nockenwelle (600) angetriebenen und am Kolbenfortsatz
des jeweiligen Stufenkolbens angreifenden Kipphebel (601, 601') umfaßt.
14. Brennkraftmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Kolbenfortsätzen
der Kraftstoffverdichter angreifenden Kipphebel (701, 701') von einer obenliegenden
Nockenwelle (700) angetrieben und je mit einer Rolle als Nockenmitläufer versehen
sind.
15. Brennkraftmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Stufenkolben
der Kraftstoffverdichter abgewandten Enden der den Fremdantrieb vermittelnden Kipphebel
(701, 701') in einstellbaren Anlenkpunkten (708, 708') gelagert sind.
16. Brennkraftmaschine nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch die Anlenkung der von den
Stufenkolben abgewandten Enden der den Fremdantrieb vermittelnden Kipphebel (701,
701') an einstellbaren Stößeln (707, 707').
17. Brennkraftmaschine nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch einen hydraulisch wirkenden
Fremdantrieb mit je einer von der Nockenwelle (800) angetriebenen Pumpe (804, 804')
und je einem jeweils mit einer Pumpe über eine Hydraulikleitung (809, 809') wirkverbundenen
sowie an einem Kolbenfortsatz angreifenden Hydrozylinder (810, 810').
18. Brennkraftmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß in jede der Hydraulikleitungen
(809, 809') ein einstellbares Dämpfungsglied (811, 811') eingeschaltet ist.
19. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drehwinkel der Nockenwelle (500, 600, 700, 800) gegenüber der Kurbelwelle des
Motors zwecks wahlweiser Veränderung des Beginns der Brennstoffzufuhr zum Verbrennungsraum
einstellbar ist.
20. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 19, gekennzeichnet durch die Gestaltung
der den Fremdantrieb vermittelnden Nocken dergestalt, daß die Kraftstoffzufuhr zum
Verbrennungsraum jeweils nach einem vorgegebenen Gesetz erfolgt.