[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln abgelaufener
Vorgarnspulen gegen neue Vorgarnspulen im Gatter einer Ringspinnmaschine nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Es ist bekannt, im Gatter von Ringspinnmaschinen neben den in aller Regel zwei Reihen
von Vorgarnspulen, von denen Vorgarn abgezogen wird, eine weitere Transportreihe anzuordnen,
in denen neue Vorgarnspulen zum Auswechseln gegen abgelaufene Vorgarnspulen zugeführt
werden (DE-OS 37 23 142, DE-OS 37 18 745, US-PS 47 99 353, DE-OS 36 06 612).
[0003] Zum Stand der Technik zählt darüber hinaus die Verwendung von kreis- und scheibenförmigen,
nur mit einer Spule bestückten, unkoppelbaren Vorgarnspulenträgern, welche auf einer
sich längs einer Ringspinnmaschine erstreckenden Antransportbahn und auf davon abzweigenden
Querbahnen bewegt werden (europäische Patentanmeldung 0 329 965). Diese Querbahnen
liegen rechtwinklig zu der Antransportbahn bzw. zu der parallel hierzu verlaufenden
Abtransportbahn. Hierbei ist im Inneren des Gatters eine weitere Reihe zum Abtransport
leerer Hülsen vorgesehen. Dies erhöht nachteiligerweise die Breite des Gatters um
mindestens eine weitere Reihe.
[0004] Diese Zuführ-, Transport- oder Reservereihe ist außerdem am Gatter vor den beiden
Arbeitsreihen angeordnet. Zum Einwechseln in die innere Gatterreihe müssen die vollen
Vorgarnspulen mit großem Durchmesser über die Spulen der äußeren Reihe hinweggehoben
werden (DE 37 23142 A, DE 36 06 612 A) was erhebliche nicht immer zur Verfügung stehende
Bauhöhe erfordert. In anderen Fällen ist vorgesehen, die inneren und äußeren Spulen
für den Wechsel gegeneinander auszutauschen, wofür aber eine zusätzliche kostenaufwendige
Einrichtung erforderlich wird (US-PS 4 799 353). In der DE 3718745 A ist außerdem
noch vorgesehen, die Arbeitsreihen ablaufender Spulen verschiebbar zu lagern und zum
Wechseln mit der Transportreihe in Flucht zu bringen. Hierdurch wird das Gatter aber
sehr ausladend, wofür nicht in allen Fällen Platz zur Verfügung steht.
[0005] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu gestalten, daß ein einfaches Wechseln der
auslaufenden Vorgarnspulen gegen volle Vorgarnspulen in die Arbeitsreihen mit ablaufenden
Vorgarnspulen eines Gatters möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Transportreihe zwischen
zwei Arbeitsreihen angeordnet und über die Übergabevorrichtung funktionsgemäß mit
diesen verbunden ist.
[0007] Die zwischen den Arbeitsreihen angeordnete Transportreihe ergibt den Vorteil, daß
problemlos sowohl in die äußere, als auch in die innere Arbeitsreihe gewechselt werden
kann, ohne daß man im Gatter befindliche Vorgarnspulen umgehen, umhängen oder verschieben
muß. Außerdem ermöglicht eine zwischen den Arbeitsreihen angeordnete Transportreihe
den Einsatz eines relativ einfach aufgebauten Wechselmechanismus.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Ringspinnmaschine mit einer ersten Ausführungsform
der Erfindung;
- Fig. 2
- a - d den Verfahrensablauf beim Wechseln der Spulen in schematischer Draufsicht, teils
gebrochen;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 1;
- Fig. 4
- eine andere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung analog dem Schnitt nach Fig. 3;
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung in schematischer Draufsicht auf eine Ringspinnmaschine.
- Fig. 6
- die Ausführungsform nach Fig. 5 im Schnitt.
[0009] In Fig. 1 ist eine Ringspinnmaschine 1 schematisch in Draufsicht dargestellt. Oberhalb
dieser Ringspinnmaschine 1 befindet sich eine Vorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln
abgelaufener Vorgarnspulen 4 gegen neue Vorgarnspulen 6. Hierbei sind je Maschinenseite
zwei Arbeitsreihen 2, 3 vorhanden, auf welchen ablaufende Vorgarnspulen 4 angeordnet
sind. Zwischen diesen Arbeitsreihen 2, 3 ist eine Transportreihe 5 angeordnet, diese
5 über eine Übergabevorrichtung 10 mit beiden Arbeitsreihen 2, 3 verbunden ist. Auf
der Transportreihe 5 sind volle Vorgarnspulen 6 angeordnet, welche an einer Ladestation
7 der Transportreihe 5 zugegeben werden. Dieser Ladestation 7 kann auf der anderen
Seite der Ringspinnmaschine 1 eine Entladestation 8 gegenüberliegen zur Abfuhr von
Leerhülsen 9. Die Transportreihe 5 bewegt sich hierbei in Pfeilrichtung I.
[0010] Nach Fig. 2a wurde beispielsweise über Sensoren festgestellt, daß eine Leerhülse
9 in der Arbeitsreihe 3 vorliegt. Diese Leerhülse 9 wird mittels eines nicht näher
dargestellten Wechselelementes 12 in eine Leerstelle der Transportreihe 5 versetzt.
Das Wechselelement 12 kann sich in einem Wechselwagen 11 befinden, der eine Übergabevorrichtung
10 darstellt.
[0011] Nach Fig. 2b befindet sich nunmehr die Leerhülse 9 in der Transportreihe 5, die anschließend
um einen Schritt in Pfeilrichtung weiterbewegt wird.
[0012] Damit liegt die Position nach Fig. 2c vor, d.h., hier liegt eine volle Vorgarnspule
6 der Leerstelle in der Arbeitsreihe 3 gegenüber, so daß gemäß Fig. 2d mittels des
Wechselelementes 12 eine Übergabe dieser vollen Vorgarnspule 6 in die Arbeitsreihe
3 erfolgen kann, wobei diese volle Vorgarnspule 6 nunmehr als ablaufende Vorgarnspule
zur Weiterverarbeitung herangezogen wird.
[0013] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Wechselwagen 11, welcher als Übergabevorrichtung
10 ausgebildet ist. Diese Übergabevorrichtung 10 stellt eine Vorrichtung zum selbsttätigen
Einwechseln abgelaufener Vorgarnspulen 4 aus mindestens einer der Arbeitsreihen 2,
3 in die Transportreihe 5 und zum Einwechseln voller Vorgarnspulen 6 aus der Transportreihe
5 in mindestens eine der Arbeitsreihen 2, 3 dar.
[0014] Nach Fig. 3 bedient ein Wechselwagen 11 beide Arbeitsreihen 2 und 3. Die Transportreihe
5 ist über Querverstrebungen mit den Trägern der Arbeitsreihen 2 und 3 verbunden und
Teil des Gatters 1. Am Wechselwagen 11 sind schematisch dargestellte Wechselelemente
12 angeordnet, welche den Austausch der vollen Vorgarnspulen 6 gegen abgelaufene Vorgarnspulen
4 bzw. umgekehrt vornehmen, wobei zweckmäßigerweise jeweils zwischen einer Reihe 2
bzw. 3 und der Transportreihe 5 eines dieser Wechselelemente vorhanden ist. Die Wechselelemente
12 können als Greifelemente ausgebildet sein, die die Spulen bzw. Hülsen erfassen
und handhaben. Sie können auch als Schiebe- oder Schwenkelemente oder als Kombination
von beiden ausgeführt sein, die die Halter der Spulen bzw. Hülsen entlang entsprechender
Führungsschienen zwischen den Arbeitsreihen und der Transportreihe verschieben. Wichtig
ist hierbei, daß die Wechselelemente 12 einziehbar oder einklappbar ausgeführt sind,
damit die Beweglichkeit des oberhalb des Gatters verfahrbaren Wechselwagens nicht
behindert wird.
[0015] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist der Wechselwagen 11 so gestaltet, daß sich
an diesem die Transportreihe 5 befindet, welche wiederum zwischen den beiden stationären
Arbeitsreihen 2 und 3 angeordnet ist. Auch hier befindet sich jeweils wieder zwischen
der Arbeitsreihe 2 bzw. 3 und der Transportreihe 5 ein Wechselelement 12 zum Austausch
voller Vorgarnspulen 6 gegen abgelaufene Vorgarnspulen 4.
[0016] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 ist jeder der beiden Arbeitsreihen 2, 3
ein mit der Transportreihe 5 funktionsmäßig verbundener Wechselwagen 11' bzw. 11''
zugeordnet. Hierbei ist im Zusammenhang mit Fig. 6 ersichtlich, daß jeder dieser Wechselwagen
11' bzw. 11'' ein Wechselelement 12 besitzt, welches den Austausch abgelaufener Vorgarnspulen
4 gegen volle Vorgarnspulen 6 im vorgenannten Sinne bewirkt.
[0017] Allen Ausführungsformen der Wechselwagen 11 bzw. 11' bzw. 11'' ist gemeinsam, daß
dieser Wechselwagen mit Rollen versehen ist, welche auf entsprechend gestalteten Schienen
oberhalb der Arbeitsreihen 2 bzw. 3 bzw. bei der Ausführungsform nach Fig. 5 und 6
oberhalb der Transportreihe 5 laufen. Das Wechseln der Spulen kann hierbei entweder
einzeln je nach Bedarf oder systematisch erfolgen, wobei auch die Möglichkeit eines
systematischen sektionalen Wechsels gegeben ist.
[0018] Die Übergabevorrichtung 10 zwischen der Transportreihe 5 und den beiden Arbeitsreihen
2, 3 kann als selbsttätige Vorrichtung zum Entnehmen der Vorgarnspulen aus der Transportreihe
5 und zum Einhängen in mindestens eine der Arbeitsreihen 2, 3 eingerichtet sein.
[0019] Alternativ kann die selbsttätige Vorrichtung 12 zum Überführen von Haltevorrichtungen
für die vollen und die abgelaufenen Vorgarnspulen aus der Transportreihe in mindestens
eine der Arbeitsreihen 2, 3 ablaufender Vorgarnspulen 4 und umgekehrt eingerichtet
sein. Derartige Haltevorrichtungen werden dann durch die Schwenk- bzw. Schiebeelemente
12, welche sich unterhalb der Wechselwagen 11, 11' bzw. 11'' befinden, erfaßt und
im Sinne eines funktionsgerechten Arbeitsablaufes bewegt.
[0020] Während bei der Ausführungsform nach Fig. 1 sich die Ladestation 7 und die Entladestation
8 gegenüberliegen, besteht nach Fig. 5 die Möglichkeit, Ladestationen und Entladestationen
7/8 an einem Punkt der Ringspinnmaschine 1 zu konzentrieren und in diesem Bereich
die Zulieferung voller Vorgarnspulen zu der Transportreihe 5 bzw. die Ablieferung
leerer Hülsen 9 durchzuführen. Hierdurch ergibt sich eine Vereinfachung der Transportwege
und eine weitere Raumersparniss.
1. Vorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln abgelaufener Vorgarnspulen gegen neue Vorgarnspulen
im Gatter einer Ringspinnmaschine, mit einer zwei Arbeitsreihen ablaufender, ortsfester
Vorgarnspulen zugeordneten, der Abfuhr abgelaufener Vorgarnspulen und der Zufuhr neuer,
voller Vorgarnspulen von zu den Arbeitsreihen dienenden Transportreihe und einer Übergabevorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportreihe (5) zwischen den beiden Arbeitsreihen (2, 3) angeordnet und
über die Übergabevorrichtung (10) funktionsmäßig mit diesen verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabevorrichtung (10)
als selbsttätige Vorrichtung zum Einwechseln abgelaufener Vorgarnspulen (4) aus mindestens
einer der Arbeitsreihen (2, 3) in die Transportreihe (5) und zum Einwechseln voller
Vorgarnspulen (6) aus der Transportreihe (5) in mindestens eine der Arbeitsreihen
(2, 3) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätige Vorrichtung
mindestens einen entlang der Arbeitsreihen (2, 3) verfahrbaren Wechselwagen (11) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportreihe (5) am
Wechselwagen (11) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportreihe (5) am
Gatter (13) angeordnet ist.