[0001] Die Erfindung betrifft eine Prüfeinrichtung für Fehlerstromschutzschalter gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Prüfeinrichtung, die aus der DE-PS 26 18 295 bekannt geworden ist,
wird bei Fehlerstromschutzschaltern benötigt, um die Funktionssicherheit und -bereitschaft
des Fehlerstromauslösers zu prüfen. Dies wird dadurch erreicht, daß über einen Prüfwiderstand
von einer Phase zur anderen, unter Umgehung des Summenstromwandlers, ein Strompfad,
nämlich der Hilfsstromkreis, beim Drücken der Prüftaste geschlossen wird. Es handelt
sich hierbei um einen nachgeahmten Fehlerstrom, der den Auslöser des Fehlerstromschutzschalters
zum Ansprechen bringt und damit den Mechanismus des Fehlerstromschutzschalters entklinkt.
[0003] Ein Fehlerstromschutzschalter, der zum Schließen eines Prüfstromkreises eine Prüftaste
aufweist, mit deren Hilfe ein den Auslöser des Fehlerstromschutzschalters zum Ansprechen
bringender nachgeahmter Fehlerstrom einschaltbar ist, ist aus der DE-PS 27 33 837
bekannt. Hierbei wird das Gegenkontaktstück des Schalters für den Prüfstromkreis durch
ein Teil des Schaltschlosses gebildet, das beim Auslösen des Schaltschlosses aus dem
Wirkbereich eines Schenkels der Schenkelfeder heraus schwenkt.
[0004] Bei den zuvor genannten Fehlerstromschutzschaltern ist es nicht eindeutig erkennbar,
welche Stellung die Hauptkontakte jeweils haben. Aus der Stellung des Einschalthebels
läßt sich nur die angenäherte Stellung erkennen.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Prüfeinrichtung für Fehlerstromschutzschalter
der zuvor geschilderten Art zu entwickeln, die sich mit einer Kontaktstellungsanzeigevorrichtung
auf kleinem Raum kombinieren läßt, und daß Teile sowohl der Prüfeinrichtung als auch
der Kontaktstellungsanzeigevorrichtung für beide Funktionen ausgebildet sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebene
Kombination von Merkmalen gelöst.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß der Aufwand an Teilen
für die Funktionen "Hilfsstromkreis" und "Kontaktstellungsanzeige" vermindert werden
konnte, womit der Einsatz mit diesen Funktionseinheiten in Fehlerstromschutzschaltern
in Schmalbauweise ermöglicht wird. Vorteilhafterweise wird bei der Kombination der
Prüfeinrichtung mit einer Kontaktstellungsanzeigevorrichtung eine Biegefeder, welche
die Kontaktstellungsanzeigevorrichtung betätigt, gleichzeitig als schaltstellungsabhängiges
Kontaktelement genutzt.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstandes nach Anspruch 1 sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Zeichnungen dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Prüfeinrichtung mit einer Kontaktstellungsanzeigevorrichtung in einem Fehlerstromschutzschalter
in Seitenansicht und im Schnitt, Stellung: EIN, Prüftaste: AUS
- Fig. 2
- einen Teil dieser Kombination in Vorderansicht und im Schnitt in der Stellung wie
Fig. 1
- Fig. 3
- diese Kombination in Stellung: AUS, Prüftaste: AUS
- Fig. 4
- diese Kombination in Stellung: EIN, Prüftaste: EIN
- Fig. 5
- diese Kombination in Stellung: AUS, Prüftaste: EIN.
[0010] Bei dem dargestellten Fehlerstromschutzschalter nach Fig. 1 bis Fig. 5 sind im Unterteil
des Schaltergehäuses
11 eine Schaltwelle
1 mit einem beweglichen Kontakt
2 und ein fester Kontakt
3 eingesetzt. Mit der Schaltwelle
1 ist eine Biegefeder
4 verbunden, die bis in das Oberteil des Schaltergehäuses
11 hineinragt. Das Ende der Biegefeder
4 korrespondiert mit einem Hebel
61 der Kontaktstellungsanzeigevorrichtung
6, die mit einer Drehachse
10 versehen ist. Die Bewegungsfreiheit der Biegefeder
4 wird durch zwei Anschläge
63 und
64 des Hebels
61 begrenzt. Dem Hebel
61 gegenüberliegend ist die Kontaktstellungsanzeigevorrichtung
6 mit einem weiteren Hebel
62 ausgestattet, der in zwei gleiche Abschnitte eingeteilt ist, die mit unterschiedlichen
Kennfarben markiert sind. Jeweils einer der Abschnitte des Hebels
62 ist durch eine öffnung
12 des Schaltergehäuses
11 zu erkennen. Die Stellung des Kontaktes
2 wird über die Schaltwelle
1, die Biegefeder
4 auf die Kontaktstellungsanzeigevorrichtung
6 übertragen und nach außen hin über den Hebel
62 durch die öffnung
12 des Schaltergehäuses
11 sichtbar gemacht. Der Hebel
62 wird in seiner Drehbewegung durch Anschläge
8 und
9 begrenzt.
[0011] Die Prüfeinrichtung besteht aus einer Prüftaste
7 mit einem Verlängerungsstift
71, dessen Länge derart bemessen ist, daß er eine Kontaktfeder
5 kontaktiert. Die Kontaktfeder
5 ist als Drehfeder mit einer Achse
52 ausgebildet und weist im mittleren Bereich eine Knickstelle
51 auf.
[0012] Die Wirkungsweise der Prüfeinrichtung ist folgende: Die Prüfeinrichtung schließt
bei Betätigung der Prüftaste
7 einen Hilfsstromkreis, womit die Funktion des Fehlerstromschutzschalters geprüft
werden kann. Der Hilfsstromkreis darf im ausgeschalteten Zustand nicht geschlossen
werden können.
[0013] Bei Stellung "EIN" und Prüftaste "AUS" nach Fig. 1 und 2 dreht die Biegefeder
4, welche mit dem beweglichen Kontakt
2 elektrisch leitend verbunden und in der Schaltwelle
1 befestigt ist, die Kontaktstellungsanzeigevorrichtung
6 um die Achse
10 in entgegengesetztem Uhrzeigersinn zum Anschlag
9. Der bewegliche Kontakt
2 bewegt sich durch die Schaltwelle
1 in Richtung des festen Kontaktes
3. Durch die öffnung
12 des Schaltergehäuses
11 erblickt man die zugeordnete Kennfarbe der Kontaktstellungsanzeigevorrichtung
6.
[0014] In Stellung "AUS" und Prüftaste "AUS" nach Fig. 3 dreht die Biegefeder
4 die Kontaktstellungsanzeigevorrichtung
6 im Uhrzeigersinn gegen den Anschlag
8. Durch die öffnung
12 des Schaltergehäuses
11 erblickt man die zugeordnete Kennfarbe der Kontaktstellungsanzeigevorrichtung
6.
[0015] In Stellung "EIN" und Prüftaste "EIN" nach Fig. 4 wird durch Betätigen der Prüftaste
7 der Hilfsstromkreis geschlossen. Hierbei berührt die Kontaktfeder
5 die Biegefeder
4.
[0016] In Stellung "AUS" und Prüftaste "EIN" nach Fig. 5 ist der bewegliche Kontakt
2 geöffnet. Der Hilfsstromkreis kann in diesem Fall auch bei Betätigung der Prüftaste
7 nicht geschlossen werden.
1. Prüfeinrichtung für Fehlerstromschutzschalter, mit einer Prüftaste, mit einem Hilfsstromkreis
zur Überprüfung des Fehlerstromschutzschalters und mit Kontakten, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schaltwelle (1) für den beweglichen Kontakt (2) mit einer Biegefeder (4) verbunden ist, deren Ende mit einem Hebel (61) einer um eine Achse (10) drehbaren Kontaktstellungsanzeigevorrichtung (6) korrespondiert, und daß für den Hilfsstromkreis eine um eine Achse (52) schwenkbare Kontaktfeder (5) angeordnet ist, deren Länge derart bemessen ist, daß die Kontaktfeder (5) die Biegefeder (4) bei geschlossenen Kontakten (2, 3) kontaktiert und der Hilfsstromkreis durch Betätigen der Prüftaste (7) schließbar ist, und daß die Kontaktfeder (5) und die Biegefeder (4) bei geöffneten Kontakten (2, 3) und betätigter Prüftaste (7) voneinander getrennt sind.
2. Prüfeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktstellungsanzeigevorrichtung (6) mit einem segmentförmigen Hebel (62) versehen ist, der in zwei Abschnitte eingeteilt ist, die mit unterschiedlichen Kennfarben
markiert sind.
3. Prüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (61) der Kontaktstellungsanzeigevorrichtung (6) an der zur Biegefeder (4) gewandten Seite zwei Anschläge (63, 64) aufweist, zwischen denen das Ende der Biegefeder (4) bewegbar ist.
4. Prüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der segmentförmige Hebel (62) der Kontaktstellungsanzeigevorrichtung (6) in seiner Bewegungsfreiheit von zwei Anschlägen
(8, 9) begrenzt ist, deren Abstände voneinander derart bemessen sind, daß jeweils einer
der durch Kennfarben gekennzeichneten Abschnitte in einer öffnung (12) des Gehäuses (11) für den Fehlerstromschutzschalter sichtbar ist.
5. Prüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfeder (5) als Drehfeder ausgebildet ist, deren freies Ende abgeknickt ist, und daß ein Verlängerungsstift
(71) der Prüftaste (7) im Bereich der Knickstelle (51) eingreift.