[0001] Die Erfindung betrifft ein Wasserstrahlrohr für Wasserstrahl-Injektionsvorrichtungen
in Spendern zum Herstellen und Abgeben von Gemischen aus Wasser und einem anderen
fließfähigen Stoff, insb. von Mischgetränken, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
[0002] Ein Beispiel für derartige Wasserstrahl-Injektionsvorrichtungen mit einem Wasserstrahlrohr
der hier in Frage stehenden Art ist aus der DE-OS 36 07 623 bekannt. Bei dieser Wasserstrahl-Injektionsvorrichtung
ist das Wasserstrahlrohr in das Injektorgehäuse eingesetzt, und zwar in demmit einem
Wasserzuleitungsabschnitt verbundenen Ende und so, daß das Austrittsende des Wasserstrahlrohres
frei in eine Mischkammer in dem Injektorgehäuse ragt. Über ein selbsttätig öffnendes
Ventil ist diese Mischkammer mit einem Vorratsgefäß für den fließfähigen Stoff verbindbar,
wobei der Stoff unter der Wirkung des aus dem Wasserstrahlrohr austretenden Wasserstrahls
in vorbestimmter Dosierung in die Mischkammer eingesaugt wird. Das Gemisch aus der
Mischkammer tritt in einen dem Austrittsende des Wasserstrahlrohes direkt gegenüberliegenden
Eintrittsende eines Düsen- und Diffusionsabschnittes ein, aus dem das Gemisch über
einen Abgabeabschnitt abgegeben wird.
[0003] Solche Wasserstrahl-Injektionsvorrichtungen werden z.B. in Getränkespendern eingesetzt.
Zwischen den einzelnen Abgabevorgängen können längere oder kürzere Pausen liegen.
In diesen Pausen bleibt die Mischkammer mit Resten des Gemisches von dem vorhergehenden
Abgabevorgang gefüllt. Dabei besteht die Gefahr, daß Teile dieses Gemisches durch
das Wasserstrahlrohr in das Wasser des Wasserzuleitungsabschnittes diffundieren. Dies
führt z.B. durch Bildung von Mikroorganismen zu hygienischen Problemen. Während in
der Mischkammer selbst das Gemisch noch eine relativ hohe Konzentration an fließfähigem
Stoff enthält, nimmt diese Konzentration beim Diffundieren in den Wasserzuleitungsabschnitt
durch Verdünnung rasch ab. Dadurch wird das hygienische Problem noch verstärkt.
[0004] Man hat zwar schon versucht, die Wasserstrahlinjektionseinrichtung gegenüber dem
Wasserzuleitungsabschnitt durch ein Rückschlagventil während der Abgabepausen zu trennen.
Dadurch lassen sich jedoch die hygienischen Probleme nur im begrenzten Umfange vermindern,
da zwischen dem Rückschlagventil und der Mischkammer ein relativ großer Abstand und
damit ein relativ großer, mit dem verdünnten Gemisch gefüllter Raum notwendig ist.
Ein weiteres Problem besteht darin, daß die Rückschlagventile zu erheblichen Druckverlusten
im Strömungssystem führen, was die Verwendung leistungsstärkerer und damit teurer
Pumpen erfordert.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung die aufgezeigten Probleme auf einfache Weise zu lösen
und die Gefahr einer hygienischen Verunreinigung und Geschmacksbeeinträchtigung zu
beseitigen und zwar möglichst ohne daß leistungsstärkere und kostspielige Pumpen verwendet
werden müssen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruchs 1 gelöst. Bei dieser Ausbildung
erfolgt in den Abgabepausen die Absperrung zwischen Mischkammer und Wasserzuleitungssystem
direkt in dem Wasserstrahlrohr unmittelbar vor dem frei in die Mischkammer ragenden
Ende des Wasserstrahlrohres. Dadurch ist der verbleibende Raum zwischen der Absperrstelle
und der Mischkammer innerhalb des Wasserzuleitungssystemes außerordentlich klein,
so daß die sonst auftretenden Verschmutzungs- und hygienischen Probleme weitgehend
ausgeschlossen sind.
[0007] Um die Strömungswiderstände trotz der Absperreinrichtung klein zu halten, wird die
Lehre des Anspruchs 1 vorteilhafterweise nach Anspruch 2 weitergebildet. Dies ermöglicht
es bei geöffnetem Rückschlagventil durchgehend einen relativ großen Durchströmquerschnitt
freizuhalten, so daß der Strömungswiderstand gering ist und mit üblichen preiswerteren
Pumpen gearbeitet werden kann.
[0008] Die Durchströmung des Ventils und des Wasserstrahlrohres ohne nennenswerten Strömungswiderstand
läßt sich auf besonders günstige Weise gemäß der Lehre nach Anspruch 5 unterstützen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
- Figur 1
- im Längsschnitt einen bekannten Spender mit einer Wasserstrahl-Injektionsvorrichtung
herkömmlicher Ausbildung, von der im Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgegangen ist;
- Figur 2
- im vergrößerten Maßstabe und im Querschnitt das in dem Injektorgehäuse einer Wasserstrahl-Injektionsvorrichtung
eingebaute Wasserstrahlrohr gemäß der Erfindung.
[0011] Zum besseren Verständnis der Erfindung ist anhand der Figur 1 die Verwendungsmöglichkeit
eines Wasserstrahlrohres gemäß der Erfindung dargestellt.
[0012] Die dargestellte Wasserstrahl-Injektionsvorrichtung weist ein Injektorgehäuse 2 auf,
das an einem langgestreckten Stutzen an einen Wasserzuleitungsabschnitt 1 anschließbar
ist. In diesem Stutzen ist ein Wasserstrahlrohr 3 fest und abgedichtet eingesetzt,
dessen Austrittsende frei in eine Mischkammer 8 des Injektorgehäuses ragt. Dem freien
Ende des Wasserstrahlrohres liegt gegenüber das Eintrittsende eines Düsen- und Diffusionsabschnittes
4, der in einen Abgabeabschnitt für das Gemisch übergeht. Die Mischkammer 8 ist weiterhin
über einen Stutzen mit einem Vorratsgefäß 6 für den fließfähigen Stoff verbunden,
der mit dem Wasser aus dem Wasserstrahlrohr gemischt werden soll. In dem Anschlußbereich
ist ein Ventil 7 abgedichtet eingesetzt, das so ausgebildet ist, daß es unter der
Wirkung des in die Mischkammer 8 eintretenden Wasserstrahls automatisch öffnet, um
den fließfähigen Stoff aus dem Vorratsgefäß 6 in die Mischkammer 8 einströmen zu lassen,
wo der Stoff mit dem Wasser gemischt und über den Düsen- und Diffusionsabschnitt als
Mischung in den Abgabeabschnitt abgeleitet wird.
[0013] Nach Beendigung eines Abgabevorganges bleibt in der Mischkammer 8 und den übrigen
Teilen der Injektionsvorrichtung ein Teil des Gemisches zurück. Dieses kann über das
Wasserstrahlrohr 3 nach rückwärts in das Wasserzuleitungssystem 1 duffundieren und
dort zur Verschmutzung und zu hygienischen Problemen führen und auch Geschmacksänderungen
bei dem als nächstes abzugebenden Gemisch führen.
[0014] Zur Vermeidung dieser Nachteile ist in dem Wasserstrahlrohr 9 bei der Ausführung
nach Figur 2 gemäß der Erfindung ein Rückschlagventil eingesetzt. Das Wasserstrahlrohr
ist wie bei der bekannten Ausführung nach Figur 1 in den Wasserzuführungsstutzen des
Injektorgehäuses 11 fest und abgedichtet eingesetzt, so daß das Abgabeende 12 frei
in die Mischkammer 13 des Injektorgehäuses ragt. Der Pfeil 10 gibt die Zuströmrichtung
des Wassers aus dem Wasserzuleitungsabschnitt, der Pfeil 14 den Eintritt in den nicht
dargestellten Düsen-und Diffusionsabschnitt und der Pfeil 15 den Eintritt durch das
nicht dargestellte Eintrittsventil des Stoffes aus dem ebenfalls nicht dargestellten
Vorratsgefäß wieder.
[0015] Das Wasserstrahlrohr ist an seinem freien Ende als Strahldüse ausgebildet, dessen
Eintrittsende für das Wasser bei 12a angedeutet ist. Unmittelbar vor dem Eintrittsende
12a dieses Düsenabschnittes ist ein Ventilsitz 18a für eine Ventilschließkugel 17
vorgesehen. Die Ventilschließkugel besteht aus nicht rostendem, aber magnetisierbarem
Material. Der Ventilsitz 18a ist an dem in Strömungsrichtung weisenden Ende eines
in das Wasserstrahlrohr direkt eingesetzten hülsenförmigen Durchströmkörper 18 aus
dauermagnetischem Werkstoff ausgebildet. Dieser kann aus Gründen der Lebensmittelbeständigkeit
mit einem entsprechenden Material beschichtet sein. Der Dauermagnet 18 ist unter Verwendung
von Dichtringen 20 und 21 und einer Dichtungshülse 19 dicht und axial unbeweglich,
z.B. mit Hilfe der Gewindehülse 22, in dem Wasserstrahlrohr eingesetzt.
[0016] Zwischen dem Ventilsitz 18a und dem Eintritt 12a des Düsenendes des Wasserstrahlrohes
12 ist ein Durchströmabschnitt 16 angeordnet. Dieser weist einen profilierten Querschnitt
auf und bietet einen Anschlag 16a als Wegbegrenzung für die Ventilschließkugel 17
dar, wenn sich das Ventil unter der Strömung des zufließenden Wassers öffnet. Der
Durchströmabschnitt 16 kann im Inneren des Wasserstrahlrohres selbst ausgebildet sein.
Er kann auch an einem in das Wasserstrahlrohr einsetzbaren Strömungskörper ausgebildet
sein. Der Strömungskörper kann beispielsweise aus drei in Umfangsrichtung verteilten,
radialen Rippen und einem Ringkörper bestehen, so daß sich ein im wesentlichen sternförmiger
Durchströmquerschnitt ergibt. In diesem Strömungskörper ist die an dem Anschlag 16a
endende Bewegungsbahn für die Ventilschließkugel 17 vorgesehen.
[0017] Es ist ersichtlich, daß der in dem Wasserstrahlrohr zwischen dessen freiem Ende und
dem Ventilsitz 18a verbleibende Raum, in den das Gemisch eintreten kann, außerordentlich
gering ist. Es findet somit auch nur eine geringe Verdünnung des Gemisches statt.
Die hygienischen Probleme sind damit weitgehend ebenso ausgeschaltet, wie die Gefahr
einer Geschmacksveränderung des Gemisches. Dieser kleine Raum wird bei durchströmtem
Strahlrohr durch die hohe Wasserströmungsgeschwindigkeit jedesmal zuverlässig gereinigt.
Die Druckverluste sind außerordentlich gering, da im offenen Zustand des Ventils die
durch die Magnetkraft auf die Kugel ausgeübte Vorspannung in Richtung auf den Ventilsitz
klein ist und gerade ausreicht, bei Ende der Wasserzufuhr die Ventilschließkugel wieder
in Richtung auf den Ventilsitz in Bewegung zu setzen. Dennoch ist die Schließkraft
bei verschlossenem Ventil außerordentlich hoch, da in dieser Stellung der Kugel 17
der Magnetspalt gering ist und die Kugel daher mit hoher Magnetkraft in der Schließstellung
gehalten wird. Wegen der sehr geringen Vorspannung in der Offenstellung ist auch der
Strömungswiderstand nach dem anfänglichen Öffnen des Ventils außerordentlich gering.
Der Strömungswiderstand kann durch die Profilierung im Bereich des Durchströmquerschnitte
16 besonders gering gehalten werden. Das anfängliche Öffnen des Ventils kann durch
entsprechende Ausbildung der Wasserzuführung mit Hilfe eines Wasserstoßes zuverlässig
erreicht werden.
[0018] Die Anordnung ist außerordentlich einfach und preiswert und gewährleistet über die
ganze Länge des Wasserstrahlrohes einen zuverlässigen Selbstreinigungseffekt.
[0019] Durch die Bewegung der Ventilschließkugel 17 in Richtung des Ventilsitzes kann die
Anordnung auch als Nachtropfsperre zur Verhinderung eines Nachtropfens am Ende des
Abgabevorganges verwendet werden.
[0020] Das Strahlrohr mit Rückstromsperre kann selbstverbständlich auch in anderen Dosier-
oder Abgabesystemen und anders ausgebildeten Injektionsvorrichtungen als der nach
Figur 1 mit Vorteil eingesetzt werden.
1. Wasserstrahlrohr für Wasserstrahl-Injektionsvorrichtungen in Spendern zum Herstellen
und Abgeben von Gemischen aus Wasser und einem anderen fließfähigen Stoff, insb. von
Mischgetränken, mit einem Injektorgehäuse, welches eine Mischkammer zwischen dem frei
in diese mündenden Ende des in das Injektorgehäuse eingesetzten Wasserstrahlrohres
und einer diesem gegenüberliegenden Eintrittsende eines Düsen- und Diffusionsabschnittes
aufweist, wobei das Wasserstrahlrohr eintrittsseitig mit einem Wasserzuleitungsabschnitt,
die Mischkammer über ein selbsttätig öffnendes Ventil mit einem Vorratsgefäß für den
fließfähigen Stoff und der Düsen- und Diffusionsabschnitt mit einem Abgabeabschnitt
für das Gemisch verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserzuleitungsabschnitt (11) von der Mischkammer (13) in Abhängigkeit vom
Strömungszustand in dem Wasserstrahlrohr (9) selbsttätig absperrbar ist, und zwar
durch ein Ventil (17,18), das im geringen Abstand von dem freien Austrittsende (12)
des Wasserstrahlrohres (9) direkt in diesem angeordnet ist.
2. Wasserstrahlrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilschließkörper, insb. eine Ventilschließkugel (17), in die Schließstellung
durch Magnetkraft vorspannbar ist.
3. Wasserstrahlrohr nach Anspruch 1 oder 2, bei dem sein in die Mischkammer ragendes
freies Ende als Strahldüse ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (18a) unmittelbar vor dem Eintritt (12a) der Strahldüse (12) des
Wasserstrahlrohres angeordnet ist.
4. Wasserstrahlrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Wasserstrahlrohr (9) ein durchströmbarer Körper (18) aus dauermagnetischem
Material abgedichtet (20,21) eingesetzt ist, dessen in Strömungsrichtung weisende
Ringfläche (18a) den Ventilsitz für eine Ventilschließkugel (17) aus magnetisierbarem
Material bildet.
5. Wasserstrahlrohr nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Ventilsitz (18a) und Eintrittsende (12a) der Strahldüse (12) des Wasserstrahlrohres
(9) ein Druchströmabschnitt (16), insb. mit unrundem, vorzugsweise sternförmig profiliertem
Durchströmquerschnitt, im Wasserstrahlrohr (9) ausgebildet oder als Strömungskörper
in dieses eingesetzt ist, der zugleich einen Anschlag (16a) als Wegbegrenzung für
die Ventilschließkugel (17) aufweist.