[0001] Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, mit mehreren
zumindest teilweise getrennt ansteuerbaren elektrischen Antriebssystemen zum Antrieb
von unterschiedlichen Lasten, wie insbesondere Spindeln, Streckwerken, Ringbänken
oder dergleichen, mit einer elektronischen Steuerung, durch die die Antriebssysteme
bei Netzausfall unter Aufrechterhaltung vorgebbarer Drehzahl- und/oder Geschwinidigkeitsverhältnisse
bis in den Bereich der Drehzahl bzw. Geschwindigkeit Null herabsteuerbar sind, wobei
die Antriebssysteme im Normalbetrieb über einen gemeinsamen Zwischenkreis aus dem
Versorgungsnetz gespeist werden und bei Netzausfall das der Last mit dem größten effektiven
Beharrungsvermögen zugeordnete Antriebssystem als Generator wenigstens eines der anderen
Antriebssysteme mit Energie versorgt.
[0002] Insbesondere bei Ringspinnmaschinen kommt es entscheidend auf einen möglichst gleichmäßigen
Lauf und genaue Geschwindigkeiten der anzutreibenden Arbeitselemente sowie insbesondere
auch auf definierte Drehzahl- und/oder Geschwindigkeitsverhältnisse dieser Antriebselemente
an. Als wesentliche Arbeitselemente seien in diesem Zusammenhang insbesondere die
Spindeln, die Streckwerke sowie die Ringträger bzw. Ringbänke genannt.
[0003] So ist beispielsweise das Verhältnis der Spindeldrehzahl zur Liefergeschwindigkeit
maßgebend für den Drall und die Festigkeit des Garns. Zur Einhaltung eines stets gleichen
Verzugs müssen die Drehzahlen der einzelnen Zylinder des Streckwerks ebenfalls in
einem definierten Verhältnis zueinander stehen. Schließlich ist beispielsweise für
die Garnkörperbildung auf den Hülsen die Bewegungsgeschwindigkeit der Ringbank sowie
das Verhältnis dieser Geschwindigkeit zur Vorgeschwindigkeit von Bedeutung.
[0004] Schon angesichts dieser für eine gleichbleibende Garnqualität zwingend einzuhaltender
Vorgaben stellt sich mit jedem Netzausfall eine äußerst kritische Betriebsphase ein,
zumal die einzelnen Arbeitselemente der Ringspinnmaschine zur Erzielung einer höheren
Variabilität möglichst getrennt ansteuerbar sein und demnach starre Getriebeverbindungen
weitgehend vermieden werden sollen. Darüber hinaus entsteht mit jedem Netzausfall
eine erhebliche Fadenbruchgefahr, da beim Ausfall der jeweiligen Spannungsversorgung
das Streckwerk im allgemeinen unmittelbar zum Stehen kommt, während sich die Spindel
aufgrund der ihnen eigenen Trägheit zunächst weiterdrehen. Eine der Ursachen für einen
sofortigen Stillstand des Streckwerks ist, daß das effektive Beharrungsvermögen der
Streckwerkzylinder insbesondere infolge der zwischen dem betreffenden Antriebsmotor
und dem Zylinder angeordneten Getriebeübersetzung und der vorhandenen Reibung im Gegensatz
zur Spindel auf ein Minimum reduziert ist.
[0005] Bei einer aus der DE 33 47 113 A1 bekannten Spinn- bzw. Zwirnmaschine wird bei einem
jeweiligen Netzausfall die kinetische Energie der Spinn- oder Zwirnorgane zur Energierückgewinnung
und zur Versorgung der normalerweise schneller zum Stillstand kommenden Nebenaggregate
ausgenutzt. Hierbei wirken die Elektromotoren der Spinn- bzw. Zwirnorgane als Generator.
[0006] Bei dieser bekannten Maschine erfolgt eine derartige sogenannte Rekuperation offensichtlich
bis zum Stillstand der Aggregate insbesondere der Streckwerke. Hierbei besteht jedoch
die Gefahr, daß im unteren Drehzahlbereich nahe Null die mit Notstrom zu versorgenden
Antriebsmotoren nicht mehr beherrschbar bzw. genau ansteuerbar sind. Beispielsweise
bei frequenzgesteuerten Synchronmotoren ist das erzeugte Moment abhängig vom Quadrat
des Spannungs/Frequenz-Verhältnisses. Wird der jeweilige kritische Wert unterschritten,
so gerät der betreffende Motor außer Tritt, was im allgemeinen zum sofortigen Stillstand
des betreffenden Aggregats, beispielsweise eines Streckwerks führt. Nachdem sich die
das größere effektive Beharrungsvermögen aufweisenden Spinn- bzw. Zwirnorgane noch
weiter drehen, kann es trotz der Notstromversorgung zu einer unzuläßigen Änderung
der Garndrehung bzw. zu Fadenbrüchen kommen.
[0007] Bei anderen herkömmlichen Textilmaschinen erfolgt unmittelbar nach Auftreten eines
jeweiligen Netzausfalls eine entsprechende Batteriepufferung der betreffenden Antriebssysteme.
Nachteilig hierbei ist insbesondere, daß die der Notstromversorgung dienenden Batterien
entsprechend groß ausgelegt sein müssen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Textilmaschine der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welcher die bei einem jeweiligen Netzausfall für einen definierten
Abspinnbetrieb erforderliche Energie mit geringstmöglichem Aufwand und insbesondere
ohne spezielle aufwendige Notaggregate wie beispielsweise Pufferakkumulatoren größerer
Kapazität bereitgestellt wird.
[0009] Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zusätzlich eine dem elektrischen
Zwischenkreis zugeordnete Pufferbatterie vorgesehen ist, und daß diese Pufferbatterie
dem elektrischen Zwischenkreis erst zuschaltbar ist, nachdem die Drehzahlen bzw. Geschwindigkeiten
unter einen vorgebbaren minimalen Wert (n
min) im unteren Drehzahl bzw. Geschwindigkeitsbereich abgefallen sind bzw. die Zwischenkreisspannung
einen entsprechenden, im Vergleich zur Spannung bei Netzspeisung kleineren minimalen
Spannungswert erreicht hat.
[0010] Während unmittelbar nach einem jeweiligen Netzausfall zunächst automatisch und verzögerungsfrei
durch eine Energierückgewinnung aus dem Antriebssystem für die das größere effektive
Beharrungsvermögen aufweisenden Lasten die anderen Antriebssysteme versorgt werden,
erfolgt im unteren kritischen Drehzahlbereich nahe Null anstelle der Notversorgung
im Generatorbetrieb eine Batteriepufferung. Nachdem somit im Falle eines Netzausfalls
die Versorgungsspannung nicht unter den Spannungswert der Pufferbatterie abfallen
kann, ist auch im kritischen unteren Drehzahlbereich stets gewährleistet, daß die
Motoren, zum Beispiel Synchronmotoren, der zu stützenden Antriebssysteme noch beherrschbar
und zuverlässig ansteuerbar sind. Da die Notstromversorgung zunächst durch die zurückgewonnene
Energie, das heißt eine sogenannte Rekuperation erfolgt und die Pufferbatterie erst
am Ende einer jeweiligen Ablaufsteuerung, das heißt erst bei Erreichen einer Geschwindigkeit
bzw. Drehzahl nahe Null zugeschaltet wird, genügen Batterien kleinster Kapazität.
[0011] Es ist demnach mit minimalem Aufwand stets gewährleistet, daß beispielsweise ein
ein geringes effektives Beharrungsvermögen aufweisendes Streckwerk auch bei einem
gegebenenfalls auftretenden Netzausfall nicht unmittelbar zum Stillstand kommt, sondern
zumindest für einen definierten Abspinnbetrieb unter Aufrechterhaltung vorgebbarer
Drehzahlverhältnisse bis in den Bereich der Drehzahl Null mit der erforderlichen Energie
versorgt wird. Durch eine derartige, sich automatisch einstellende Notspannungsversorgung
kann auch für andere Antriebe wie beispielsweise eine Ringbank oder dergleichen für
eine genügend lange Zeitdauer ein kontrollierter Bewegungsablauf aufrechterhalten
werden.
[0012] Umfaßt das bei Netzausfall über den Zwischenkreis im Generatorbetrieb gestützte Antriebssystem
zumindest einen frequenzgesteuerten Elektromotor, so ist es zweckmäßig, wenn der den
Übergang zur Batteriepufferung bestimmende minimale Spannungswert bzw. die Batteriespannung
in Abhängigkeit vom gerade noch zuläßigen Spannungs/Frequenz-Verhältnis des frequenzgesteuerten
Elektromotors gewählt ist.
[0013] Damit ist ausgeschlossen, daß die zur Versorgung der betreffenden frequenzgesteuerten
Elektromotoren gelieferte Spannung soweit absinken kann, daß das kritische Spannungs/Frequenz-Verhältnis
unterschritten wird, ab dem der Motor außer Tritt geraten kann bzw. abrupt zum Stillstand
kommt.
[0014] Die Pufferbatterie ist vorzugsweise über eine Diode, einen Thyristor oder dergleichen
an den Zwischenkreis angeschlossen. Dabei ist beispielsweise die Diode derart gepolt,
daß die Pufferbatterie abgekoppelt ist, solange die Zwischenkreisspannung größer als
die Batteriespannung ist. Fällt demgegenüber die Zwischenkreisspannung unter den durch
die Batteriespannung vorgegebenen Wert ab, so ist die Pufferbatterie über die Diode
an den Zwischenkreis angekoppelt, so daß für den anschließenden Betrieb über den Zwischenkreis
sämtliche an diesem angeschlossene Antriebssysteme batteriegepuffert sind.
[0015] Das bei Netzausfall den Zwischenkreis im Generatorbetrieb stützende Antriebssystem
ist insbesondere im Falle einer Ringspinnmaschine vorzugsweise das Antriebssystem
zum Antrieb der Spindeln.
[0016] Das bei Netzausfall den Zwischenkreis im Generatorbetrieb stützende Antriebssystem
ist vorteilhafterweise zur Notversorgung wenigstens des die Streckwerksmotoren und/oder
den Ringbankmotor umfaßenden Antriebssystems verschaltet.
[0017] Demnach ist dafür gesorgt, daß das kleinere Beharrungsvermögen aufweisende Streckwerk
bei einem gegebenenfalls auftretenden Netzausfall nicht unmittelbar zum Stillstand
kommt, sondern kontrolliert und synchron mit den anderen Antrieben entsprechend einer
vorgebbaren Ablaufsteuerung vorzugsweise bis zur Drehzahl Null herabsteuerbar ist.
[0018] Vorteilhafterweise sind die jeweiligen Drehzahlen oder Geschwindigkeiten der betreffenden
Lasten sowie deren jeweilige Drehzahl- bzw. Geschwindigkeitsverhältnisse insbesondere
auch während der Abspinnsteuerung bei Netzausfall ausschließlich durch die elektronische
Steuerung vorgebbar.
[0019] Dadurch, daß die einzelnen Antriebssysteme und gegebenenfalls auch einzelne Antriebe
innerhalb eines jeweiligen Systems anstelle der Verwendung einer starren Getriebekupplung
gesondert elektronisch ansteuerbar und somit die Drehzahlen oder Geschwindigkeiten
sowie die Drehzahl- bzw. die Geschwindigkeitsverhältnisse praktisch nur durch die
elektronische Steuerung bestimmt sind, wird eine relativ hohe Variabilität erreicht.
[0020] Die Antriebssysteme umfassen vorzugsweise über Frequenzumrichter ansteuerbare Elektromotoren.
Ein solcher Frequenzumrichter kann beispielsweise durch einen Gleichrichter und einen
Wechselrichter gebildet sein. Über die elektronische Steuerung kann dann beispielsweise
dem betreffenden Wechselrichter die Soll-Frequenz vorgegeben werden, auf welche sich
der zugeordnete Elektromotor entsprechend einstellt.
[0021] Vorteilhafterweise sind das dem Streckwerk und/oder der Ringbank zugeordnete Antriebssystem
und das den Spindeln zugeordnete Antriebssystem von einem gemeinsamen Gleichrichter
über einen Gleichstromzwischenkreis mit Energie aus dem Versorgungsnetz gespeist,
wobei die Notstromversorgung bei Netzausfall über diesen Gleichstromzwischenkreis
erfolgt.
[0022] Zweckmäßigerweise sind zumindest die dem Streckwerk und den Spindeln zugeordneten
Antriebssysteme zur Variation der vorgebbaren Drehzahlverhältnisse getrennt ansteuerbar.
Es können insbesondere auch die Streckwerkzylinder getrennt antreibbar sein, um so
beispielsweise den Verzug variieren zu können.
[0023] Von Vorteil ist ferner, wenn auch die Ringbank zur Variation insbesondere des vorgebbaren
Geschwindigkeitsverhältnisses Spindel/Ringbank gesondert antreibbar und ansteuerbar
ist.
[0024] Die Spindeln können gruppenweise oder durch Einzelmotoren angetrieben sein, wobei
diesen Einzelmotoren bzw. den Motoren einer Gruppe vorzugsweise gemeinsame Frequenzumrichter
zugeordnet sind. Dem Streckwerk kann als Ganzes ein eigenes Antriebssystem mit mehreren
Antrieben zugeordnet sein. Dabei ist denkbar, die Ringbank entweder gemeinsam mit
dem Streckwerk oder auch durch einen eigenen Antrieb zu bewegen. Während jeder Spinnstelle
normalerweise eine eigene Spindel zugeordnet ist, können sich das Streckwerk und die
Ringbank jeweils über mehrere Spinnstellen, zweckmäßigerweise über die Gesamtlänge
einer Maschinenseite, erstrecken.
[0025] Im Falle einer Ringspinnmaschine mit jeweils einem Streckwerk und einer Ringbank
auf jeder Maschinenseite sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante einander
entsprechende Streckwerksstränge sowie die beiden Ringbänke jeweils gemeinsam ansteuerbar.
[0026] Nachdem die elektronische Steuerung normalerweise einen sehr geringen Energiebedarf
aufweist, kann sie bei einem Netzausfall beispielsweise ausschließlich batteriegepuffert
sein. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, eine Notversorgung über das ggf. im
Generatorbetrieb arbeitende, den Lasten mit dem größten effektiven Beharrungsvermögen
zugeordnete Antriebssystem vorzusehen.
[0027] Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsvariante ist bei einer Ringspinnmaschine
das dem Streckwerk und vorzugsweise der Ringbank zugeordnete Antriebssystem nur bis
zu einer vorgebbaren minimalen Streckwerkzylinderdrehzahl ungleich Null herabsteuerbar
und anschließend zumindest vom Streckwerk entkoppelbar. Während hiernach das Streckwerk
unmittelbar zum Stillstand kommt, können sich die betreffenden Spindeln im allgemeinen
noch geringfügig weiterdrehen. Auf Grund der relativ geringen Drehzahl hat dies praktisch
keine Auswirkungen. Es ist jedoch denkbar, zusätzlich für eine Abbremsung der Spindeln
zu sorgen.
[0028] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Teildarstellung zweier verschiedener Antriebssysteme einer Ringspinnmaschine,
welche bei Netzausfall zunächst generatorisch und anschließend durch eine Pufferbatterie
gespeist werden, und
- Figur 2
- ein Drehzahldiagramm zur Darstellung des Drehzahlverlaufs der bei Netzausfall gestützten
Antriebssysteme entsprechend einer vorgegebenen Abspinnsteuerung.
[0029] Gemäß Figur 1 umfaßt das gezeigte Ausführungsbeispiel einer Ringspinnmaschine zwei
(lediglich teilweise dargestellte) Antriebssysteme 10, 12. Das erste Antriebssystem
10 dient zum Antrieb der (nicht gezeigten) Spindeln der Ringspinnmaschine. Das zweite
Antriebssystem 12 ist zwei Streckwerken sowie zwei Ringbänken auf den beiden Ringspinnmaschinenseiten
zugeordnet und umfaßt dazu drei Antriebe.
[0030] Das den Streckwerken sowie den Ringbänken zugeordnete Antriebssystem 12 und das den
Spindeln zugeordnete Antriebssystem 10 der Ringspinnmaschine sind von einem gemeinsamen
Gleichrichter 14 über einen Gleichstromzwischenkreis 16 aus einem durch eine Leitung
18 angedeuteten Versorgungsnetz mit Energie gespeist.
[0031] Wie weiter unten noch im Einzelnen erläutert wird, erfolgt bei Netzausfall zunächst
eine Notstromversorgung des Antriebssystem 12 durch aus dem Antriebssystem 10 rückgewonnene
Energie und anschließend eine Notstromversorgung sämtlicher Systeme 10, 12 durch eine
einerseits mit Masse 62 und andererseits über eine Diode 60 mit dem Gleichstromzwischenkreis
16 verbundene Pufferbatterie 58.
[0032] Das Antriebssystem 10 weist für jede Spindel einen im Normalbetrieb über eine Speisefrequenz
drehzahlgesteuerten Asynchronmotor 24, 26 auf (in der Figur sind lediglich zwei gezeigt).
Den Asynchronmotoren 24, 26
- Figur 3
- eine andere Anschlussmöglichkeit für die Pufferbatterie bzw. einen Akkumulator.
für die Spindeln ist jeweils ein Frequenzumrichter 14, 28; 14, 30 zugeordnet, welcher
neben dem Gleichrichter 14 zusätzlich durch einen Wechselrichter 28 bzw. 30 gebildet
ist.
[0033] Es ist ferner eine elektronische Steuerung 56 vorgesehen, durch welche insbesondere
die Wechselrichter 28, 30 des Spindel-Antriebssystems sowie Wechselrichter 50, 52,
54 des den Streckwerken sowie den Ringbänken zugeordneten zweiten Antriebssystems
12 ansteuerbar sind. Die Steuerausgänge der elektronischen Steuerung 56 sowie die
Steuereingänge der Wechselrichter sind mit dem Buchstaben S bezeichnet.
[0034] Während in der Zeichnung lediglich zwei Asynchronmotoren 24, 26 des Antriebssystems
10 für die Spindeln dargestellt sind, können im praktischen Einsatz bei einer Ringspinnmaschine
beispielsweise bis zu 600 Spindeln pro Maschinenseite und eine dementsprechende Anzahl
Spindelmotoren 24, 26 vorgesehen sein. Die einzelnen Motoren können über ein Energieverteilersystem
mit einem gemeinsamen Frequenzumrichter im Maschinenendkopf verbunden sein. Die Spindel
können jedoch auch gruppenweise oder sogar durch einen einzigen Motor über Tangentialriemen
angetrieben werden.
[0035] Eine mechanische Kopplung zur Bestimmung des Geschwindigkeits-Verhältnisses zwischen
den Spindeln und den zugeordneten Streckwerken fehlt. Dieses Verhältnis ist nur durch
die elektronische Steuerung 56 bestimmt.
[0036] Im einzelnen geht aus der Zeichnung weiter hervor, daß das zweite Antriebssystem
12 für die beiden Streckwerke sowie die beiden Ringbänke auf den beiden Maschinenseiten
drei verschiedene Antriebe mit den Frequenzumrichtern 14, 50; 14, 52 und 14, 54 umfaßt,
welche durch den gemeinsamen, zwischen der Leitung 18 und der Leitung 16 liegenden
Gleichrichter 14 und die einzelnen Wechselrichter 50 bis 54 gebildet sind. Demnach
werden die drei Antriebe des zweiten Antriebssystems 12 im Normalbetrieb ebenso wie
die Spindelantriebe vom gemeinsamen Gleichrichter 14 über den Gleichstromzwischenkreis
16 mit Energie aus der Leitung bzw. dem Netz 18 versorgt.
[0037] Die Wechselrichter 50, 52, 54 der drei Antriebe des zweiten Antriebssystems 12 für
die Streckwerke und die Ringbänke sind jeweils an die Leitung bzw. den Gleichstromzwischenkreis
16 angeschlossen. Auch diese Wechselrichter 50 bis 54 sind wiederum durch die elektronische
Steuerung 56 ansteuerbar, wie dies durch die Pfeile S angedeutet ist.
[0038] Der eine Wechselrichter 54 ist einem Asynchronmotor 48 für den Antrieb der beiden
Ringbänke zugeordnet. Die Bewegungsgeschwindigkeit sowie der Bewegungsablauf der Ringbänke
im Verhältnis zu den Spindeln sind für den Kopsaufbau von Bedeutung. Die jeweilige
Abstimmung erfolgt durch die elektronische Steuerung 56.
[0039] Die beiden die Wechselrichter 50 und 52 aufweisenden Antriebe sind Streckwerksantriebe.
Der genaue Lauf der Streckwerkzylinder im Verhältnis zueinander und zu den Spindeln
ist für den Verzug und die Garnnummerhaltung von entscheidender Bedeutung. Aus diesem
Grunde werden als Streckwerkmotoren vorzugsweise Synchronmotoren 32 bis 46 eingesetzt.
Im folgenden wird der Aufbau der beiden Streckwerksantriebe 50, 52 näher erläutert:
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Ringspinnmaschine zwei Streckwerke,
je eines auf einer Maschinenseite, auf. Jedes Streckwerk umfaßt einen vorderen oder
Lieferzylinder, einen Mittelzylinder und einen hinteren oder Eingangszylinder. Die
Zylinder werden auf Grund der vorgegebenen Länge (z.B. über 300 Spindeln pro Maschinenseite)
von beiden Enden her angetrieben, um Garnfehler durch Torsionswirkungen in diesen
Zylindern entlang der Maschine zu vermeiden. Überall kann auch jeweils eine Teilung
der Zylinder in der Mitte vorgesehen sein. Pro Streckwerk- Lieferzylinder sind demnach
zwei Elektromotoren, im vorliegendem Falle Synchronmotoren, vorgesehen.
[0040] Bei den vier dem Wechselrichter 50 zugeordneten Motoren 32 bis 38 handelt es sich
um folgende Streckwerks-Antriebsmotoren:
Die beiden Synchronmotoren 32, 34 sind den beiden Enden des Lieferzylinders auf der
einen Seite der Ringspinnmaschine zugeordnet, während die beiden Synchronmotoren 36,
38 den beiden Enden des auf der anderen Seite der Ringspinnmaschine vorgesehenen Lieferzylinders
zugeordnet sind.
[0041] Für die vier Synchronmotoren 40 bis 46 ist der gemeinsame Wechselrichter 52 vorgesehen.
Hierbei sind die beiden Synchronmotoren 40, 42 den beiden Enden des Hinter- bzw. Mittelzylinders
auf der einen Seite der Ringspinnmaschine zugeordnet, während die beiden Synchronmotoren
44, 46 den beiden Enden des Hinter- bzw. Mittelzylinders auf der anderen Seite der
Ringspinnmaschine zugeordnet sind. Hinter- und Mittelzylinder auf einer jeweiligen
Maschinenseite sind jeweils zu einer Zylindergruppe zusammengefaßt und über ein Wechselgetriebe
miteinander verbunden. Grundsätzlich können auch für Mittel- und Hinterzylinder gesonderte
Antriebe vorgesehen sein.
[0042] Beim den beiden Ringbänken zugeordneten Elektromotor 48 kann es sich zum Beispiel
um einen Asynchronmotor handeln.
[0043] Zwischen einer jeweiligen Motorwelle und einem betreffenden Streckwerkzylinderende
kann beispielsweise ein Zahnriemengetriebe, eine Kupplung sowie ein Zahnradgetriebe
vorgesehen sein. Im Falle der Lieferzylinder ist auch die Anordnung einer Bremse zwischen
Kupplung und Zahnradgetriebe denkbar, um beispielsweise nach einem Abspinnvorgang
ein Zurückdrehen der Lieferwalze zu verhindern.
[0044] Das Zahnriemengetriebe dient als ein Dämpfungsmittel, welches vom betreffenden Motor
bei niedrigen Drehzahlen abgegebene Schläge absorbiert und damit das empfindliche
Zahnradgetriebe im Bereich der Streckwerkwalze schont. Zugleich dient das Zahnriemengetriebe
zur Drehzahlübersetzung, um die relativ hohe Drehzahl des betreffenden Motors auf
einen niedrigeren Wert am Eingang einer betreffenden Kupplung zu reduzieren. Das Zahnradgetriebe
dient zusammen mit dem Zahnriemengetriebe zur Drehmomentübersetzung, so daß bei Zuschaltung
einer jeweiligen Kupplung der entsprechende Motor nicht mit dem hohen Trägheitsmoment
des stillstehenden Zylinders belastet wird.
[0045] Daraus folgt, daß im vorliegenden Fall das effektive Beharrungsvermögen der Spindeln
wesentlich höher ist als das des Streckwerks. Das Streckwerk muß demzufolge bei jedem
Netzausfall weiter angetrieben werden, wenn vermieden werden soll, daß dieses unmittelbar
zum Stillstand kommt, was unter Umständen ein Reißen des Garns zur Folge hätte.
[0046] Die Stromversorgung während eines solchen Netzausfalls erfolgt zunächst durch die
im Normalbetrieb wie die anderen Motoren über eine Speisefrequenz drehzahlgesteuerten,
bei einem Netzausfall zur Versorgung des zweiten Antriebssystems 12 über den Gleichstromzwischenkreis
16 im übersynchronen Betrieb jedoch als Generatoren arbeitenden Asynchronmotoren 24,
26 der Spindeln. Es wird demzufolge der Umstand ausgenutzt, daß die Spindeln im Vergleich
beispielsweise zum Streckwerk oder zur Ringbank ein relativ großes effektives Beharrungsvermögen
aufweisen und die vorhandene kinetische Energie zur Rückspeisung elektrischer Energie
in den Gleichstromzwischenkreis verwendet werden kann. Dabei sind die Wechselrichter
28, 30 für eine derartige Energierückspeisung ausgelegt.
[0047] Die elektronische Steuerung 56 umfaßt eine Abspinnsteuerung, welche insbesondere
auch im Falle eines Netzausfalls aktiviert wird, um die Antriebssysteme 10, 12 unter
Aufrechterhaltung definierter Drehzahlen oder Geschwindigkeiten und Drehzahl- bzw.
Geschwindigkeitsverhältnisse bis zumindest annähernd in den Bereich der Drehzahl bzw.
Geschwindigkeit Null herabzusteuern. Das Herabsteuern auf niedrigere Drehzahlen muß
hierbei derart erfolgen, daß die Asynchronmotoren 24, 26 nach dem Auftreten des Netzausfalls
zunächst als Generatoren arbeiten können.
[0048] Da die elektronische Steuerung 56 im Gegensatz zum zweiten Antriebssystem 12 für
die weiter in Betrieb zu haltenden Streckwerke sowie Ringbänke nur relativ wenig Energie
benötigt, kann sie grundsätzlich ausschließlich batteriegepuffert sein. Dies ist jedoch
nicht zwangsläufig erforderlich. Vielmehr kann auch diese elektronische Steuerung
56 zumindest zeitweise durch das den Spindeln zugeordnete Antriebssystem 10 gestützt
sein.
[0049] Auch während der beispielsweise bei Netzausfall einsetzenden Ablaufsteuerung sind
die Drehzahl- bzw. Geschwindigkeitsverhältnisse durch die elektronische Steuerung
56 vorgebbar.
[0050] Die dem Gleichstromzwischenkreis 16 zusätzlich zugeordnete Pufferbatterie 58 dient
zur Stützung des Gleichstromzwischenkreises 16 in einem unteren Drehzahlbereich. Hierzu
ist der negative Pol der Pufferbatterie 58 an Masse 62 angeschlossen und deren positiver
Pol über die in Durchlaßrichtung geschaltete Diode 60 mit dem Gleichstromzwischenkreis
16 verbunden.
[0051] Die Spannung der Pufferbatterie 58 ist derart gewählt, daß eine Zuschaltung dieser
Batterie über die Diode 60 erst erfolgt, nachdem die Drehzahlen bzw. Geschwindigkeiten
insbesondere der Antriebe des zu stützenden Antriebssystems 12 unter einen vorgebbaren
minimalen Wert n
min (vergleiche auch Figur 2) abgefallen sind. Dies bedeutet, daß die Spannung der Pufferbatterie
58 deutlich kleiner ist als die am Gleichstromzwischenkreis 16 bei normaler Netzspeisung
anliegende Spannung.
[0052] Hierbei kann die am Gleichstromzwischenkreis 16 bei Netzausfall auftretende minimale
Spannung, bei der die Pufferbatterie 58 dem Zwischenkreis 16 zur Stützung des Antriebssystems
12 zugeschaltet wird, in Abhängigkeit vom gerade noch zulässigen Spannungs/Frequenz-Verhältnis
der durch eine Speisefrequenz drehzahlgesteuerten Elektromotoren 32 - 46 gewählt sein.
Das heißt, daß die am Gleichstromzwischenkreis 16 anliegende Spannung auch bei Netzausfall
nicht unter den kritischen Spannungswert abfallen kann, bei dem das für einen beherrschbaren
Betrieb der Motoren 32 - 46 erforderliche Spannungs/Frequenz-Verhältnis nicht mehr
gegeben ist.
[0053] Die Spannung der Pufferbatterie 58 ist so zu wählen, daß sie unter Berücksichtigung
des Spannungsabfalls an der Diode 60 am Gleichstromzwischenkreis 16 eine Spannung
erzeugt, welche eindeutig über dem kritischen Spannungswert liegt, andererseits jedoch
so gering ist, daß die Kapazität der Pufferbatterie 58 relativ kleingehalten werden
kann und bei Netzausfall vor der Zuschaltung der Pufferbatterie 58 in jedem Falle
zunächst eine Versorgung des Antriebssystems 12 durch die aus dem Antriebssystem 10
von den Spindeln rückgewonnenen Energie erfolgt.
[0054] Die Funktionsweise der beschriebenen Ringspinnmaschine ergibt sich auch aus dem in
Figur 2 wiedergegebenen Diagramm, in dem die Drehzahl n über der Zeit t dargestellt
ist.
[0055] Während des normalen Betriebs, d.h. bei Netzspeisung werden die Elektromotoren 32
- 48 und 24, 26 der Antriebssysteme 12, 10 (vergleiche Figur 1) im allgemeinen bei
relativ hohen Drehzahlen betrieben, was in Figur 2 durch den Drehzahlwert n
O angedeutet ist. Während im Diagramm gemäß Figur 2 ein einziger solcher Drehzahlwert
n
O angegeben ist, werden die verschiedenen Antriebsmotoren tatsächlich zumindest teilweise
mit unterschiedlichen Drehzahlen betrieben.
[0056] Nach einem Netzausfall zum Zeitpunkt t
NA würde sich für die Spindeln einerseits und das Streckwerk andererseits bei angenommen
fehlender Stützung des Gleichstromzwischenkreises 16 (vergleiche Figur 1) ein deutlich
unterschiedliches Auslaufverhalten ergeben. Wie durch die gestrichelte Gerade n
Sp relativ geringer negativer Steigung angedeutet, würden die Drehzahlen der Spindeln
bei nicht gestütztem Gleichstromzwischenkreis 16 nur relativ langsam abnehmen und
die Spindeln bzw. die diesen zugeordneten Asynchronmotoren 24, 26 (vergleiche Figur
1) erst zu einem relativ späten Zeitpunkt t
sp zum Stillstand kommen.
[0057] Demgegenüber würden die Drehzahlen der Streckwerkzylinder bei nicht gestütztem Gleichstromzwischenkreis
16 schneller abfallen, wie dies durch die strichpunktierte Gerade n
St relativ großer negativer Steigung angedeutet ist. Das Streckwerk würde demnach zu
einem früheren Zeitpunkt t
St zum Stillstand kommen.
[0058] Während im Diagramm gemäß Figur 2 lediglich eine Gerade n
St zur Darstellung des Drehzahlverlaufs des Streckwerks dargestellt ist, drehen sich
die verschiedenen Streckwerkzylinder des Streckwerks zur Erzeugung des jeweiligen
Verzugs tatsächlich mit unterschiedlichen Drehzahlen.
[0059] Der Grund dafür, daß bei einer angenommenen fehlenden Stützung des Gleichstromzwischenkreises
16 das Streckwerk zu einen früheren Zeitpunkt t
St als die Spindeln zum Stillstand kommt, ist, daß die Spindeln im Vergleich zum Streckwerk
das größere Beharrungsvermögen aufweisen. Tatsächlich würde das Streckwerk praktisch
unmittelbar nach Netzausfall zum Stillstand kommen.
[0060] Bei der beschriebenen Ringspannmaschine wird ein derartiger Netzausfall von der elektronischen
Steuereinheit 56 erkannt, wonach eine vorbestimmte Abspinnsteuerung eingeleitet wird,
in deren Verlauf die Antriebssysteme 10, 12 (vergleiche Figur 1) unter Aufrechterhaltung
vorgebbarer Drehzahlverhältnisse bis vorzugsweise in den Bereich der Drehzahl Null
gesteuert werden.
[0061] Hierbei wird das dem Streckwerk sowie vorzugsweise auch der Ringbank zugeordnete
Antriebssystem 12 über den Gleichstromzwischenkreis 16 zunächst durch das im Generatorbetrieb
arbeitende Antriebssystem 10, über das Energie in den Gleichstromzwischenkreis 16
zurückgeführt wird, versorgt. Damit die Asynchronmotoren 24, 26 im übersynchronen
Betrieb als Generatoren arbeiten können, sind deren Speisefrequenzen entsprechend
herunterzusteuern. Zur Aufrechterhaltung der gewünschten Drehzahlverhältnisse sind
entsprechend auch die Synchronmotoren 32 - 48 zu steuern.
[0062] Die Notstromversorgung des dem Streckwerk sowie vorzugsweise auch der Ringbank zugeordneten
Antriebssystems 12 durch die aus dem Antriebssystem 10 der Spindeln rückgewonnene
Energie folgt nicht bis zum Stillstand der Maschine, sondern lediglich bis zu einer
minimalen Drehzahl n
min, bei der die aus dem Antriebssystem 10 gelieferte Energie noch für einen beherrschbaren
Betrieb der Synchronmotoren 32 - 48 ausreicht.
[0063] Fällt die Spannung am Gleichstromzwischenkreis 16 unter einen minimalen Spannungswert,
bei dem ein für die Synchronmotoren 32 - 48 kritisches Spannungs/Frequenz-Verhältnis
erreicht ist, erfolgt über die Diode 60 eine Zuschaltung der Pufferbatterie 58 (vergleiche
Figur 1). Das heißt, die Spannung der Pufferbatterie 58 ist zumindest so groß wie
die durch das kritische Spannungs/Frequenz-Verhältnis bestimmte minimale Spannung
zuzüglich der an der Diode 60 abfallenden Spannung gewählt. Dabei ist ein gewißer
Sicherheitsabstand zu berücksichtigen. Andererseits soll die Batteriespannung jedoch
nicht viel größer als die erforderliche Spannung sein, so daß bei Drehzahlen größer
als die minimale Drehzahl n
min im Anschluß an den auftretenden Stromausfall die Notstromversorgung über die im übersynchronen
Betrieb als Generatoren arbeitenden Spindelantriebe 24, 26 erfolgt.
[0064] Die Batteriepufferung erfolgt demnach im unteren Drehzahlbereich BP, so daß, wie
dies durch die durchgezogene Kurve n₁ dargestellt ist, während der gesamten Abspinnsteuerung
bis zum endgültigen Stillstand der Maschine zum Zeitpunkt t
St eine problemlose Ansteuerung sämtlicher Antriebe und damit die Aufrechterhaltung
vorgegebener Drehzahlverhältnisse möglich ist.
[0065] Die Zuschaltung der Pufferbatterie 58 zum Gleichstromzwischenkreis 16 kann anstelle
über die Diode 60 beispielsweise auch über einen Thyristor oder anderweitig erfolgen.
[0066] Ferner kann vorgesehen sein, zumindest das Streckwerk vor Erreichen der Drehzahl
Null vom zugeordneten Antriebssystem abzukoppeln.
[0067] Schliesslich zeigt Fig. 3 die Möglichkeit, eine Pufferbatterie 58' oder allgemein
einen Akkumulator über einen DC/DC-Wandler anzuschliessen, damit eine höhere Spannung
im Zwischenkreis 16 erreicht werden kann. Als Pufferbatterien kommen normale Blei-Akkumulatoren
oder Kondensatorbatterien in Frage. In dem Wandler 54' wird die niedrigere Spannung
der Pufferbatterie auf eine höhere Spannung im Zwischenkreis umgewandelt.
1. Textilmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, mit mehreren zumindest teilweise getrennt
ansteuerbaren elektrischen Antriebssystemen (10, 12) zum Antrieb von unterschiedlichen
Lasten, wie insbesondere Spindeln, Streckwerken, Ringbänken oder dergleichen, mit
einer elektronischen Steuerung (56), durch die die Antriebssysteme (10, 12) bei Netzausfall
unter Aufrechterhaltung vorgebbarer Drehzahl- und/oder Geschwindigkeitsverhältnisse
bis in den Bereich der Drehzahl bzw. Geschwindigkeit Null herabsteuerbar sind, wobei
die Antriebssysteme (10, 12) im Normalbetrieb über einen gemeinsamen Zwischenkreis
(16) aus dem Versorgungsnetz (18) gespeist werden und bei Netzausfall das der Last
mit dem größten effektiven Beharrungsvermögen zugeordnete Antriebssystem (10) als
Generator wenigstens eines der anderen Antriebssysteme (12) mit Energie versorgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich eine dem elektrischen Zwischenkreis (16) zugeordnete Pufferbatterie
(58) vorgesehen ist, und daß diese Pufferbatterie (58) dem elektrischen Zwischenkreis
(16) zuschaltbar ist, nachdem die Drehzahlen bzw. Geschwindigkeiten unter einen vorgebbaren
minimalen Wert (nmin) im unteren Drehzahl- bzw. Geschwindigkeitsbereich abgefallen sind bzw. die Zwischenkreisspannung
einen entsprechenden, im Vergleich zur Spannung bei Netzspeisung kleineren minimalen
Spannungswert erreicht hat.
2. Textilmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bei Netzausfall über den Zwischenkreis (16) im Generatorbetrieb gestützte
Antriebssystem (12) zumindest einen frequenzgesteuerten Elektromotor (32 - 46) umfaßt,
und daß der den Übergang zur Batteriepufferung bestimmende minimale Spannungswert
bzw. die Batteriespannung in Abhängigkeit vom gerade noch zulässigen Spannungs/Frequenz-Verhältnis
des frequenzgesteuerten Elektromotors (32 - 46) gewählt ist.
3. Textilmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pufferbatterie (58) über eine Diode (60), einen Thyristor oder dergleichen
an den Zwischenkreis (16) angeschlossen ist.
4. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bei Netzausfall den Zwischenkreis (16) im Generatorbetrieb stützende Antriebssystem
(10) insbesondere im Falle einer Ringspinnmaschine das Antriebssystem zum Antrieb
der Spindeln ist.
5. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bei Netzausfall den Zwischenkreis (16) im Generatorbetrieb stützende Antriebssytem
(10) zur Notversorgung wenigstens des die Streckwerksmotoren (32 - 46) und/oder den
Ringbankmotor (48) umfassenden Antriebssystem (12) verschaltet ist.
6. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweiligen Drehzahlen oder Geschwindigkeiten der betreffenden Lasten sowie
deren Drehzahl- bzw. Geschwindigkeitsverhältnisse insbesondere auch während der Abspinnsteuerung
bei Netzausfall ausschließlich durch die elektronische Steuerung (56) vorgebbar sind.
7. Textilmaschine nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebssysteme (10, 12) über Frequenzumrichter (14, 28; 14, 30; 14, 50; 14,
52; 14, 54) ansteuerbare Elektromotoren (24, 26, 32 - 48) umfassen.
8. Textilmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Frequenzumrichter jeweils durch einen Gleichrichter (14) und einen Wechselrichter
(28, 30, 50 - 54) gebildet sind.
9. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das dem Streckwerk und/oder der Ringbank zugeordnete Antriebssystem (12) und das
den Spindeln zugeordnete Antriebssystem (10) von einem gemeinsamen Gleichrichter (14)
über einen Gleichstromzwischenkreis (16) mit Energie aus dem Versorgungsnetz (18)
gespeist sind und die Notstromversorgung bei Netzausfall über diesen Gleichstromzwischenkreis
(16) erfolgt.
10. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die dem Streckwerk und den Spindeln zugeordneten Antriebssysteme (10,
12) zur Variation der vorgebbaren Drehzahlverhältnisse getrennt ansteuerbar sind.
11. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Ringbank zur Variation insbesondere des vorgebbaren Geschwindigkeitsverhältnisses
Spindel/Ringbank gesondert antreibbar und ansteuerbar ist.
12. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle einer Ringspinnmaschine mit jeweils einem Streckwerk und einer Ringbank
auf jeder Maschinenseite einander entsprechende Streckwerksstränge sowie die beiden
Ringbänke jeweils gemeinsam ansteuerbar sind.
13. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektronische Steuerung (56) batteriegepuffert ist.
14. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Ringspinnmaschine das dem Streckwerk und vorzugsweise der Ringbank zugeordnete
Antriebssystem (12) nur bis zu einer vorgebbaren minimalen Streckwerkszylinderdrehzahl
ungleich Null herabsteuerbar und anschließend zumindest vom Streckwerk entkoppelbar
ist.
15. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Pufferbatterie (58') und dem Gleichstromzwischenkreis (16) ein DC/DC-Wandler
vorgesehen ist.
16. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pufferbatterie (58') durch eine Kondensatorbatterie (54') gebildet wird.