[0001] Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Antrieb gemäß Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Ein solcher geht aus der DE-OS 36 11 501 als bekannt hervor. Dabei stützen sich die
als Energiespeicher verwendeten Tellerfedern am Topfboden ab und belasten einen beweglichen
Druckzylinder. Dieser ist unmittelbar mit dem in axialer Richtung vorgebauten, in
einem Ventilgehäuse angeordneten Antriebszylinder verbunden. Die Kolbenstange des
Antriebszylinders durchdringt sowohl den Druckzylinder als auch den Topfboden. Dieser
Antrieb ist als Einzelpolantrieb konzipiert.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Antriebseinheiten für die einzelnen
Schalterpole in einem kompakten Antriebsblock mit zentralem Energiespeicher zu vereinigen.
[0004] Dies gelingt mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1, nämlich durch die
Anordnung eines zentralen Druckzylinders, der unmittelbar in die Wandung des Topfbodens
des Topfteiles eingearbeitet bzw. an diesem angesetzt ist und auf die Außenseite des
Topfbodens - in gleichmäßigem Abstand zum Druckzylinder - , die Antriebszylinder für
die einzelnen Schalterpole aufgesetzt sind.
[0005] Durch die Blockbauweise werden insbesondere kurze und gleichlange hydraulische Versorgungswege
vom Energiespeicher zu den einzelnen Antriebszylindern ermöglicht, was die gewünschte
Gleichzeitigkeit einer allpoligen Schalthandlung sicherstellt. Der Montageaufwand
wird vermindert, wenn die Wandung des Topfteiles mit zur Bildung des zentralen Druckzylinders
bzw. des Zylindergehäuses verwandt wird.
[0006] Eine bevorzugte Ausführungsform ist es, den Druckzylinder als axialsymmetrisches
Teil auszubilden, das aus dem Topfboden in Form eines Domes hervorspringt. Topfteil
mit eingearbeitetem Druckzylinder können somit aus einem einzigen Gußteil gefertigt
sein und ein Drehteil bilden. Dadurch kommt man mit nur wenigen Einzelteilen für den
Antrieb aus.
[0007] Zweckmäßigerweise werden auch die Fluidleitungen mit in die Wandung des Topfteiles
integriert. So ist in den Bereichen, in denen der Antriebszylinder angeflanscht ist,
der radiale Abschnitt des Topfbodens zur Ausbildung solcher Fluidleitungen mit entsprechend
großer Wandstärke ausgeführt; ebenso die des jeweiligen Antriebszylinders gegenüberliegende
Wandung des Druckzylinders, die eine parallel zum Druckzylinder verlaufende Leitung
aufnimmt. Es bietet sich an, die am Topfboden anzuflanschenden Antriebszylinder umfänglich
gleichmäßig - im Abstand von 120° - anzuordnen, damit gleichberechtigte, mit den gleichen
Rohrverlusten behaftete Hydraulikwege entstehen.
[0008] Die Antriebszylinder bzw. deren Gehäuse sind so angeordnet, daß der jeweilige topfbodenferne
Zylinderkopf von der Kolbenstange durchgriffen und die gegenüberliegende Zylinderöffnung
mit einer Steuerleitung im Topfboden in Verbindung bringbar ist. Das kopfseitige Ende
des Antriebszylinders benötigt einen ständigen Anschluß einer Druckfluidleitung. Diese
ist erfindungsgemäß als Leitungsarm ausgeführt, der am Zylindergehäuse angeformt und
schräg zur Achse des Antriebszylinders in Richtung Topfbodenmitte hinweggeführt ist.
Dies vermindert weiterhin die Anzahl der Einzelteile und verleiht dem Antriebsblock
mechanische Stabilität.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0010] Nachfolgend werden Ausführungen der Erfindung näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
- Figur 1
- ein Hydraulikschema eines Einzelpolantriebes in Verbindung mit dem zentralen Energiespeicher
bei ausgeschalteten Leistungsschalterpolen,
- Figur 2
- das Hydraulikschema mit eingeschalteteten Leistungsschalterpolen und
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht des gesamten Antriebes in Teilschnitt.
[0012] Der gesamte Antriebsblock ist in einem zylindrischen Gehäuse 1 untergebracht, das
von einem Deckelelement 2 mit einer ins Gehäuseinnere ragenden, aufgeständerten Tragplattform
3 abgeschlossen ist. Die gegenüberliegende Gehäuseseite ist durch einen Zwischenflanschgehäuse
4 verlängert, über dessen Außenflansch 5 der Antrieb, z. B. an eine metallgekapselte,
gasisolierte Schaltanlage, angekuppelt wird.
[0013] An die Tragplattform 3 ist das haubenförmige, die Speicherfeder aufnehmende Topfteil
6 dicht festgemacht. Es besteht im wesentlichen aus dem Topfboden 7 sowie den daran
sich anschließenden Zylinderwandungen 8. Innerhalb des Topfteiles ist die als Energiespeicher
fungierende Feder 9 - bestehend aus einem Tellerfederpaket - untergebracht. Die Feder
9 stützt sich einerseits an der Tragplattform 3 ab, andererseits an der, der Plattform
gegenüberliegenden Basis eines Speicherkolbens 10, der in einem Druckzylinder 11 gleitet.
Letztere ist in den Topfboden 7 des Topfteiles 6 eingearbeitet und von dessen Wandung
gebildet. Er springt aus dem Topfboden 7 als axialsymmetrisches, domförmiges Gebilde
heraus (siehe Figur 3). Das die Speicherfeder umschließende Topfteil 6 bildet somit
gleichzeitig den Druckzylinder; es wird zweckmäßigerweise als Gußstück gefertigt und
läßt sich als Drehteil bearbeiten.
[0014] Auf dem zwischen dem Druckzylinder 11 sowie der Pheripherie des Topfbodens 7 gebildeten
Ringabschnitt 12 sind die Antriebsgehäuse 13 mit den Antriebszylindern 14 angeflanscht.
Die drei Antriebszylinder für die drei Pole eines Leistungsschalters halten gleichen
Abstand zu dem zentralen Druckzylinder 11. Zueinander halten sie einen Abstand von
120° ein (siehe Figur 3). Dies bedeutet, daß alle Einzelantriebe mit völlig gleichen
Wegen für das Steuer- bzw. Druckfluid ausführbar und synchrone Antriebsabläufe erreichbar
sind.
[0015] In den Antriebszylindern 14 gleitet jeweils ein als Differentialkolben ausgeführter
Arbeitskolben 15, dessen vom Topfboden 7 wegweisende Kolbenstange 16, den Zylinderkopf
17 nach außen durchdringt und über ein Gestänge 18 mit dem Schalterpol 19 bzw. dessen
beweglichem Kontaktstück gekuppelt ist. Die andere Seite des Arbeitskolbens 15 enthält
einen Dämpfungszapfen 20 und ist an die, zu einem Umschaltventil 21 führenden Steuerleitung
22 angeschlossen. Zum Umschaltventil führt ferner eine Hochdruckleitung 23, die unmittelbar
über einen, parallel zum Druckzylinder 11 geführten Fluiddurchgang 28 sowie einem
Auslaß 24 in den Druckzylinder 11 führt. Eine Niederdruckleitung 25 verbindet den
als Niederdruckraum ausgebildeten Innenraum des haubenförmigen Topfteiles 6 mit dem
Umschaltventil 21. Ein pro Speichereinheit einmal vorhandener Niederdrucktank 26,
der auch als Ausdehnungsgefäß fungiert und zwischen zwei Antriebsgehäusen 13 untergebracht
ist, steht mit dem Topfteil 6 über eine Öffnung 27 in ständiger Verbindung.
[0016] Das Topfteil 6 ist zumindest in den Bereichen, in denen das Antriebsgehäuse 13 angeflanscht
ist, mit solch einer Wandstärke ausgeführt, daß durch diese die Fluidleitungen 22,
23 und 25 sowie der Fluiddurchgang 28 geführt werden können. Letzterer ist über einen
hohlen Leitungsarm 29, der am Antriebsgehäuse 13 angegossen ist, mit dem Ende des
Antriebszylinders 14 verbunden, dem die kleinere, um die Kolbenstange 16 verminderte
Kolbenfläche zugewandt ist. Der Leitungsarm 29 besitzt an seinem freien Ende einen
eigenen Flansch und ist schräg zur Achse des Antriebszylinders 14 - weiter zur Mitte
des Topfbodens 7 hin - weggeführt.
[0017] In der gezeigten Ausschaltstellung der Schalterpole 19 nach Figur 1 befinden sich
die einzelnen Arbeitskolben 15 in der unteren, topfbodennahen Stellung. Dabei ist
die Steuerleitung 22 über das Umschaltventil 21 mit der Niederdruckleitung 25 verbunden.
[0018] Für die Einschaltstellung wird das Umschaltventil 21 durch einen Elektromagneten
umgesteuert und verbindet die Steuerleitung 22 mit der Hochdruckleitung 23 unter gleichzeitiger
Absperrung der Niederdruckleitung 25 (siehe Figur 2). Der Arbeitskolben 15 ist nunmehr
beidseitig mit Hochdruck belegt und wird zu einer von der großen zur kleineren Kolbenfläche
hingerichteten Bewegung angetrieben, bis er am Kolbenkopf 17 anlangt. In dieser Stellung
sind die Schaltstücke der Schalterpole 19 geschlossen. Die einzelnen Schaltstellungen
werden von einer Schaltstellungsscheibe 49, die von einem Mitnehmer 30 der Kolbenstange
16 angetrieben wird, angezeigt. Sie steht etwas aus der Kontur des Zwischenflanschgehäuses
4 hervor und ist von einem transparenten Fenster 31 abgedeckt.
[0019] Nach einer oder mehreren Schalthandlungen wird der Druckspeicher automatisch nachgeladen.
Dazu kann z. B. der Weg des Speicherkolbens 10 über einen Endschalter 32 abgegriffen
und der Pumpmotor 33 in Betrieb gesetzt werden. Dieser fördert blasenfreies Fluid
aus dem Niederdruckraum, das durch einen Zulauf 34 herangeführt wird, über ein Rückschlagventil
35 in die Zuleitung 36, die wiederum mit der Hochdruckleitung 23 und somit dem Inneren
des Druckzylinders 11 in Verbindung steht.
[0020] Ein Ventil 37 im Speicherkolben 10 schützt das Hochdrucksystem vor Überlastung. Es
wird durch einen starren Stößel 38, der in eine Bohrung des Speicherkolbens ragt,
bei einem zu weiten Austritt des Kolbens aus dem Druckzylinder 11 betätigt. Dadurch
wird ein Weg von der Unterseite des Speicherkolbens 10 zu seiner Oberseite (Druckseite)
freigegeben.
[0021] Jeder der drei Einzelantriebe, die in der Figur 3 anschaulich gemacht sind, kann
autark betrieben werden. Dazu werden z. B. je Einzelantrieb Hilfsschalter 39 benötigt.
Deren Antrieb wird von der Bewegung der einzelnen Kolbenstangen abhängig gemacht.
Deren Gestänge 18 nimmt jeweils ein Brückenelement 40 mit, an dem eine Kuppelstange
41 angelenkt ist, welche über eine Kurbel 42 den jeweiligen Hilfsschalter 39 betätigt.
Das Brükkenelement 40 erhält zusätzlichen Verdrehschutz durch eine fixe Führungsstange
43, an der es - in einer Buchse 44 des Brückenelementes - entlanggleitet.
[0022] Der Arbeitskolben 15 ist in seiner Einschaltstellung blockierbar, falls kein Fluiddruck
vorhanden ist. In diesem Falle schiebt eine Riegelfeder 45 den Sperrstift 46 in eine
Umfangsnut des Arbeitskolbens.
[0023] Die Figur 3 läßt gut erkennen, wie die einzelnen Antriebsgehäuse 13 über Flansche
47 an den Topfboden 7 festgesetzt sind. Die am Gehäuse 13 angeformten Leitungsarme
29 sind hingegen mit ihren Anschlußflanschen 48 am zentralen, domförmig aus dem Topfboden
7 herausragenden zentralen Druckzylinder festgemacht.
1. Hydraulischer Antrieb, insbesondere für elektrische Hochspannungsleistungsschalter,
mit einem haubenförmigen Topfteil, der eine als Energiespeicher ausgebildete Feder
sowie einen damit beaufschlagten Speicherkolben, der mit einem Druckzylinder zusammenarbeitet,
umfaßt, welcher Druckzylinder mit einem einem Schalterpol zugeordneten Antriebszylinder
verbunden ist, dessen als Differentialkolben ausgebildeter Arbeitskolben einseitig
unter Druck steht und dessen andere Seite zur Ausführung einer Schalthandlung wahlweise
unter Druck gesetzt wird, gekennzeichnet durch die Anordnung eines zentralen Druckzylinders
(11), der unmittelbar in die Wandung des Topfbodens (7) des Topfteiles (6) eingearbeitet
bzw. an diesem angesetzt ist, wobei auf die Außenseite des Topfbodens - mehrere in
gleichmäßigem Ab-stand zum Druckzylinder (11) - die Antriebszylinder (14) für die
einzelnen Schalterpole (19) aufgesetzt sind.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der radialsymmetrisch angeordnete
Druckzylinder (11) als Wandungsteil des Topfbodens (7) aus diesem senkrecht vorspringt.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die drei am Topfboden
(7) angeflanschten Antriebszylinder (14) gleichmäßig am Umfang verteilt angeordnet
sind und die Ecken eines gleichseitigen Dreiecks bilden.
4. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem jeweiligen
Antriebszylinder (14) ein Leitungsarm (29) zur Zuführung von Druckfluid angeformt
ist, der in das kolbenstangenseitige Ende des Antriebszylinders (14) einmündet und
dessen freies Ende mit einem Anschlußflansch (48) ausgestattet ist.
5. Antrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitungsarm (29) schräg zur
Achse des Antriebszylinders (14) verläuft und zur Topfbodenmitte hin geführt ist.
6. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Antriebszylinder
(14) für einen autarken Betrieb eine eigene Steuer- und Überwachungseinheit (Auslösespulen,
Hilfsschalter, hydraulische Umschaltventile etc.) zugeordnet ist.
7. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem jeweils
den Antriebszylindern (14) gegenüberliegenden Wandungsteil des Druckzylinders (11)
ein axial verlaufender Fluiddurchgang (28) untergebracht ist, und im radial verlaufenden
Ringabschnitt (12) des Topfbodens (7) im Bereich der Antriebszylinder weitere Fluidleitungen
(22, 23, 25) eingearbeitet sind.
8. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei
Antriebszylindern (14) ein Niederdrucktank (26), der mit dem inneren des haubenförmigen
Topfteiles (6) in Verbindung steht, angeordnet ist.
9. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest das
haubenförmige Topfteil (6) mit dem zentralen, in axialer Richtung hervorspringenden
Druckzylinder (11) aus einem einzigen Gußteil besteht.