[0001] Die Erfindung betrifft einen kontinuierlich arbeitenden Mischkneter für die thermische
Behandlung von Produkten in flüssigem, pastösem und/oder pulverförmigem Zustand in
einem Gehäuse, wobei in diesem Gehäuse axial und konzentrisch verlaufend eine mit
Scheibenelementen und Knetbarren besetzte und um eine Drehachse drehende Kneterwelle
angeordnet ist, welche den Transport des Produktes in Transportrichtung bewirkt, und
zwischen den Scheibenelementen Knetgegenelemente am Gehäuse festliegend vorgesehen
sind, wobei ferner die Scheibenelemente in Scheibenebenen senkrecht zur Kneterwelle
angeordnet sind und zwischen sich freie Sektoren ausbilden, welche mit der Scheibenebene
von benachbarten Scheibenelementen Knetrräume ausformen.
[0002] Ein in der Regel horizontaler Mischkneter arbeitet normalerweise bei mittleren Produktfüllgraden
zwischen 50% und 80%. Dadurch ist es möglich, Gase oder Dämpfe während des Prozesses
zu- oder abführen.
[0003] Der grundlegende Gedanke eines derartigen Mischkneters ist in der DE-PS 23 49 106
festgelegt. Dort wird ein Mischkneter der oben genannten Art aufgezeigt, bei welchem
zur Verbesserung der Misch- und Knetwirkung sowie zur Abreinigung der einzelnen Elemente
Scheibenelemente und Knetgegenelemente sehr günstig zusammenwirken. Durch die Schrägstellung
einzelner Elemente wird auch die axiale Transportwirkung günstig beeinflusst. Allerdings
hat sich herausgestellt, dass in den Räumen zwischen zwei Scheibenebenen trotz der
Knetgegenelemente eine gewisse Torusbildung möglich ist, was so viel bedeutet, dass
in dem Knetraum das Produkt stehen bleibt und nicht geknetet wird. Um dieser Torusbildung
entgegenzuwirken, zeigt beispielsweise die DE-OS 37 04 268 bereits Transportelemente,
welche durch eine Schrägstellung eines Transportbarrens das Produkt besser transportieren.
[0004] Das gleiche gilt auch für die Mischerarme nach der DE-OS 35 38 070, welche lediglich
eine zusätzliche Umschichtung und Durchmischung besorgen.
[0005] Der Erfinder hat sich zur Aufgabe gestellt, die Anordnung von Knetbarren auf der
Kneterwelle systematisch einem gewünschten Axialtransport, einem gewünschten Füllgradprofil
längs des Kneters und damit einer gewünschten Verweilzeit und Verweilzeitverteilung
sowie der Intensität der Misch- und Knetwirkung anzupassen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass die Knetbarren auf einer positiven oder negativen
Versatzlinie in den Kneträumen zwischen zwei Scheibenelementen angeordnet sind, wobei
bei einer "positiven" Versatzlinie jedem jeweils zwei Scheibenelementen zugeordneten
Knetbarren gegen die Drehrichtung ein den nächsten zwei Scheibenelementen des in Transportrichtung
folgenden Knetraumes zugeordneter Knetbarren nachfolgt, während die "negative" Versatzlinie
in Drehrichtung bzw. Transportrichtung verläuft.
[0007] Wesentliche Erkenntnis der vorliegenden Erfindung ist, dass sowohl Transportgeschwindigkeit
und damit die Verweilzeit des Produktes in dem Mischkneter als auch die Intensität
der Misch- und Knetwirkung durch die Anordnung der Knetbarren zu den Scheibenelementen
sowie durch den Versatz der Knetbarren auf der Kneterwelle erheblich beeinflusst wird.
Werden die Knetbarren auf einer negativen Versatzlinie angeordnet, so folgt auf ein
Scheibenelementpaar mit einem Knetbarren in Transportrichtung und entgegen der Drehrichtung
ein Scheibenelementpaar ohne Knetbarren. In diesem Bereich wird sowohl der Transport
des Produktes gehemmt, wie auch die Knetwirkung vermindert, da die Knetung hier nur
durch die Scheibenelemente ggfs. im Zusammenspiel mit den Knetgegenelementen erfolgt.
[0008] Bei einer positiven Versatzlinie folgt in Transportrichtung und entgegen der Drehrichtung
gesehen auf ein Scheibenelementpaar mit Knetbarren ein weiteres Scheibenelementpaar
mit ebenfalls einem Knetbarren. Das Produkt wird quasi von dem einem Knetbarren auf
den anderen Knetbarren weitergegeben, wodurch zum einen der Transport beschleunigt
als auch die Knetwirkung erheblich verbessert wird.
[0009] Durch diese alternative Anordnung der Knetbarren kann den unterschiedlichen Fließeigenschaften
der Produkte Rechnung getragen werden, es ist sogar möglich, den wechselnden Aggregatzuständen
des Produktes zwischen einem Einlass und einem Auslauf Rechnung zu tragen. Durch eine
stärkere oder schwächere Rückvermischung und folglich durch eine breitere oder engere
Verweilzeitverteilung lassen sich zum Beispiel chemische Reaktionsprozesse oder Misch-
und Knetprozesse in gewünschter Weise beeinflussen. Beispielsweise werden kurzzeitige
Dosierschwankungen ausgeglichen.
[0010] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Füllgradprofil längs des Kneters zu beeinflussen
und z.B. lokal unter einem Brüdenabzugsstutzen einen niedrigeren Füllgrad zu erzielen,
zwecks besserer Dampfabfuhr.
[0011] Bevorzugt befinden sich die Knetbarren nicht in der Mitte zwischen zwei Scheibenelementen,
sondern sind den Scheibenelementen vorlaufend oder nachlaufend angeordnet. Während
bei einer Anordnung des Knetbarren zwischen zwei Scheibenelementen das Produkt trotz
der Knetwirkung des Knetbarren zwischen den Scheibenelementen gefangen bleibt, kann
es bei einem Vorlaufen oder Nachlaufen sich der Richtungsweisung durch den Knetbarren
anpassen. Hierdurch kann der Transport beschleunigt sein.
[0012] Die Anzahl der Scheibenelemente, welche innerhalb einer Scheibenebene um die Knetervelle
angeordnet sind, spielt in der vorliegenden Erfindung nur eine untergeordnete Rolle.
[0013] Üblicherweise sind es drei Scheibenelemente, welche einen Winkelversatz von 120°
aufweisen. Es können aber auch weniger oder mehr Scheibenelemente vorgesehen sein.
[0014] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sollen zwischen den Scheibenelementen
grössere freie Sektoren gebildet sein, durch welche ebenfalls der Axialtransport und
die Durchmischung gezielt und gewünscht verbessert werden. Im Extremfall kann auf
der Kneterwelle auch nur ein Scheibenelement pro Scheibenebene vorhanden sein.
[0015] Wesentlich ist bei dieser Ausführungsform der Erfindung, dass die grösseren freibleibenden
Sektoren auf einer positiven oder negativen Sektorenlinie liegen. Diese positiven
bzw. negativen Sektorenlinien sind analog angeordnet wie die positiven bzw. negativen
Versatzlinien der Knetbarren. D.h., dass bei einer negativen Sektorenlinie die grösseren
freien Sektoren benachbarter Kneträume gegen die Transportrichtung gesehen entgegen
der Drehrichtung aufeinanderfolgen. Dagegen folgen die grösseren freien Sektoren auf
der positiven Sektorenlinie entgegen der Drehrichtung und in Transportrichtung aufeinander.
Auch hier ist deutlich erkennbar, dass das Produkt von einem freibleibenden Sektor
zum anderen übergeben wird und dadurch selbstverständlich der Transport beschleunigt
ist.
[0016] Es ist nun möglich, die positiven und negativen Sektorenlinien mit jeweils den positiven
bzw. negativen Versatzlinien der Knetbarren zu koppeln. Hierdurch ist jede denkbare
Konstellation möglich.
[0017] Der schnellste Transport wierd bei der Kombination von Anordnung der Knetbarren auf
einer positiven Versatzlinie und Anordnung der freibleibenden Sektoren auf einer positiven
Sektorenlinie gewährleistet.
[0018] Den Produkttransport vermindert erheblich die Anordnung von Knetbarren auf einer
negativen Versatzlinie und die Anordnung von Sektoren auf einer negativen Sektorenlinie.
Eine Mischung von positiver Versatzlinie und negativer Sektorenlinie und positiver
Sektoren- und negativer Versatzlinie ist ebenfalls möglich.
[0019] Ein weiteres gezieltes Steuern des Produkttransportes und der Knetwirkung erfolgt
durch die Auswahl der Menge der Knetbarren, wobei hier ebenfalls eine Vielzahl von
Variationen denkbar ist. All diese Variationen sollen vom vorliegenden Erfindungsgedanken
umfasst sein.
[0020] Ferner besteht auch die Möglichkeit, innerhalb eines Mischkneters unterschiedliche
Abschnitte auszubilden, in denen die Anordnung der Knetbarren und/oder die Verteilung
der Sektoren je nach Wunsch ebenfalls unterschiedlich ausgebildet ist. Hierdurch kann
eine zonenweise Beschleunigung bzw. Verzögerung des Produkttransports erreicht werden,
um damit ein gewünschtes Füllgradprofil zu erzielen.
[0021] Durch die vorliegenden Erfindung kann gezielt das axiale Transportverhalten und die
Rückvermischung (Verweilzeitverteilung) eines Produktes im kontinuierlichen Betrieb
und in Abhängigkeit vom Fliessverhalten in gewünschter Weise beinflusst werden.
[0022] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
- Figur 1
- eine Draufsicht auf einen teilweise aufgebrochenen Mischkneter;
- Figur 2
- einen Querschnitt durch den Mischkneter entlang Linie II-II in Figur 1 sowie einen
Teil einer Wellenabwicklung;
- Figuren 3-II
- einen Querschnitt entsprechend Figur 2 durch verschiedene Ausführungsformen von Mischknetern
sowie entsprechende Wellenabwicklungen.
[0023] Ein erfindungsgemässer Mischkneter weist gemäss Figur 1 ein meist horizontal angeordnetes
Gehäuse 1 mit Stirnwänden 10 und 15 auf. In diesem Gehäuse 1 rotiert eine Kneterwelle
20, die mit den Zapfen 21 und 22 in den Lagern 12 und 17 auf beiden Seiten des Gehäuses
1 abgestützt ist. In den Stirnwänden 10 und 15 befinden sich Stopfbüchsen oder Gleitringdichtungen
13 und 18, welche die rotierende Kneterwelle 20 nach aussen hin in bekannter Weise
abdichten. Mit 2 ist ein Heizmantel zur Beheizung des Gehäuses gekennzeichnet.
[0024] Bevorzugt wird auch die Kneterwelle 20 in bekannter Weise beheizt oder gekühlt, wobei
an einem entsprechenden Dichtkopf ein Zulauf 29 und ein Austritt 30 für ein Heizmittel
vorgesehen ist.
[0025] Die Kneterwelle 20 wird von einem nicht näher gezeigten Motor mittels einem über
eine Keilriemenscheibe 23 gelegten Keilriemen angetrieben, wobei zwischen Keilriemenscheibe
23 und Kneterwelle 20 noch ein Getriebe 24 eingeschaltet ist.
[0026] Der in Figur 1 gezeigte Mischkneter ist für einen kontinuierlichen Betrieb gedacht.
Dabei wird das Produkt durch einen Einlaufstutzen 3 in das Innere des Gehäuses gefüllt
und über den Auslaufstutzen 4 entnommen. Ferner sind auf der Oberseite diverse Stutzen
5 zur Abführung von Brüden vorgesehen. Um die optimale Füllung der Maschine im Bereich
von 50% bis 80% bei verschiedenen Drehzahlen möglichst gleich zu halten, ist vor dem
Auslaufstutzen 4 im vorliegenden Ausführungsbeispiel eines Mischkneters in einer Flanschverbindung
31 ein Überlaufwehr 32 vorgesehen.
[0027] Auf der rotierenden Kneterwelle 20 befinden sich in regelmässigen Abständen Scheibenelemente
25, den jeweils ein Scheibenbarren 26 aufgesetzt ist. Zwischen den einzelnen Sektionen
von Scheibenelementen sind die Scheibenbarren 26 durch Lücken 34 voneinander getrennt,
so dass beim Betrieb der Kneterwelle 20 Knetgegenelemente 33 durchfahren werden können.
Hierzu sind die Knetgegenelemente 33 mit einem Flansch 35 in das Gehäuse 1 eingesetzt,
können jedoch auch direkt eingeschweisst werden.
[0028] Jedes Knetgegenelement 33 besteht in diesem Fall aus einem Befestigungsflansch 35,
einem Hals 36, einem sich zur Gehäusewand in etwa axial parallel erstreckenden Knetarm
37, einem parallel zu den Scheibenelementen angeordneten Scheibenschaber 38 und einem
an der Welle anliegenden Wellenschaber 39. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist
diese Ausgestaltung des Knetgegenelementes 33 nur beispielshaft gewählt. Es sind selbstverständlich
auch andere Anordnung denkbar, wie beispielsweise in der CH-PS 661 450, der EP 0 220
575 und der DE-PS 23 49 106 aufgezeigt.
[0029] Zwischen den einzelnen Ebenen, welche durch die Scheibenelemente 25 gebildet werden,
befinden sich auf der Kneterwelle Knetbarren 40.
[0030] In Figur 2 ist das Verhältnis von Scheibenelement 25 mit Scheibenbarren 26 zu den
Knetgegenelementen 33 näher gezeigt und insbesondere auch die Anordnung der Knetbarren
40 verdeutlicht. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kommt es wesentlich auf die
Anordnung der Knetbarren 40 zu den Scheibenelementen 25 an. Insbesondere ist wichtig,
in welchem Verhältnis die Knetbarren 40 zu den Scheibenelementen auf der Kneterwelle
20 vorgesehen sind, wobei hier die jeweilige Abwicklung der Kneterwelle 20 im zweiten
Teil der nachfolgenden Figuren den besten Eindruck vermittelt. Die Drehrichtung z
der Kneterwelle ist angedeutet und ebenfalls auch die axiale Transportrichtung x von
dem Einlaufstutzen 3 zu dem nicht näher gezeigten Auslaufstutzen 4.
[0031] In dem Ausführungsbeispiel gemäss Figur 2 sind in jeder Scheibenebene drei Scheibenelemente
25a, 25b und 25c angeordnet. Die jeweiligen Scheibenbarren 26 sind in einem bestimmten
Winkel w zu einer achsparallelen Linie 41 angestellt, wodurch bereits ein Transport
in Richtung x vom Einlaufstutzen zum Auslaufstutzen erfolgt.
[0032] Die Knetbarren 40 befinden sich zwischen jeweils zwei Ebenen von Scheibenelementen
25, wobei zwei dieser Ebenen beispielhaft in Figur 2 strichpunktiert angedeutet mit
der Bezugszahl 42 gekennzeichnet sind.
[0033] Die Knetbarren 40 befinden sich, wie oben gesagt, zwischen zwei Scheibenebenen 42
und dort jeweils im Bereich zwischen aufeinanderfolgenden Scheibenelementen 25, wobei
diese Knetbarren 40 eine variable Stellung einnehmen können. In der einen gezeigten
Stellung befinden sich die Knetbarren 40 etwas vorlaufend vor zwei Scheibenelementen
25, d.h. nahe an Scheibenbarren 26. Diese Knetbarren sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
mit 40a gekennzeichnet.
[0034] In einer anderen, gestrichelt angedeuteten Position befinden sich die Knetbarren
40b nachlaufend zu den Scheibenelementen 25, so dass sie relativ weit von den Scheibenbarren
26 der nachfolgenden Scheibenelemente entfernt sind. Diese Möglichkeit der Positionierung
der Knetbarren 40 im Bereich zwischen zwei Scheibenelementen 25a und 25b ist in Figur
2 durch den Winkel α gekennzeichnet.
[0035] Des weiteren ist der Versatz der Knetbarren 40 von einem Knetraum 28 zu einem nächsten
Knetraum 28 jeweils zwischen zwei Scheibenebenen 42 wichtig. Gemäss Figur 2 erfolgt
der Versatz gegen die Drehrichtung z, wobei hier der Versatz als positiv bezeichnet
wird. Der Versatz ist auch durch die jeweils strichpunktierten Linien 43 angedeutet.
Diese Anordnung beschleunigt den Transport von Produkten in Transportrichtung x.
[0036] Die Anzahl der Scheibenelemente 25 beträgt im Beispiel drei pro Scheibenebene 42.
Damit ergibt sich bei einer regelmässigen Anordnung ein Winkelversatz γ von 120° zwischen
den Scheibenelementen 25.
[0037] Bei der Kneterwelle 20a gemäss Figur 3 ist die Anordnung von Scheibenelementen 25
und Knetgegenelementen 33 die gleiche wie bei Figur 2. Beide Ausführungsbeispiele
unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Positionierung von Knetbarren 40 zu Scheibenelementen
25 bzw. Lücke 34. Die Knetbarren 40a sind hier in Knetrichtung z aufeinanderfolgend
versetzt angeordnet und zwar von Knetraum 28 zu Knetraum 28 in Transportrichtung x
zwischen zwei Scheibenebenen 42. Somit ergibt dies eine negative Versatzlinie 44,
wie dies strichpunktiert angedeutet ist. Die Anordnung der Knetbarren 40 erfolgt hier
als vorlaufende Knetbarren 40a oder als nachlaufende Knetbarren 40b, welche nur gestrichelt
dargestellt sind. Deutlich erkennbar ist bei dieser Ausführung, dass die Transportwirkung
negativer ist, als bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Figur 2. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäss Figur 2 folgt in Drehrichtung auf jeden Knetbarren im folgenden Knetraum 28
zwischen zwei Scheibenelementen ebenfalls ein Knetbarren.
[0038] Das Produkt wird quasi von Knetbarren zu Knetbarren übergeben, wodurch der Transport
beschleunigt wird.
[0039] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäss Figur 3 dagegen folgt auf einen Knetbarren
40 in Transportrichtung x im folgenden Knetraum 28 zwischen zwei Scheibenebenen 42
nur eine Lücke 34 ohne Knetbarren. Hier wird somit das Produkt nicht von Knetbarren
zu Knetbarren übergeben, wodurch der Transport verzögert ist.
[0040] Eine weitere Möglichkeit der Zuordnung von Knetbarren 40 zu Scheibenelementen 25
und damit der Beeinflussung des Axialtransportes, der Verweilzeit sowie der Intensität
der Misch- und Knetwirkung ist in Figur 4 gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind eine Vielzahl von Knetbarren vorgesehen, während pro Scheibenebene 42 ein Scheibenelement
ausgelassen wurde. Die Lücke, welche das Scheibenelement jeweils in der Scheibenebene
42 hinterlässt, wird als Sektor 47 bezeichnet und folgt bei diesem Ausführungsbeispiel
in Drehrichtung z von Knetraum 28 zu Knetraum 28 aufeinanderfolgend, wie dies durch
die gestrichelte Linie 45 dargestellt ist. Diese Linie wird als negative Sektorenlinie
bezeichnet. Auch die Versatzlinie 44 der Knetbarren ist negativ, so dass bei diesem
Ausführungsbeispiel der Transport des Produktes erheblich vermindert ist. Im übrigen
befinden sich hier in jedem Knetraum 28 drei vorlaufende Knetbarren 40a, die Möglichkeit
der Anordnung von nachlaufenden Knetbarren ist hier nicht angedeutet. Dort, wo durch
den Wegfall eines Scheibenelementes eine Lücke bzw. Sektor 47 zwischen zwei Scheibenelementen
25 entsteht, sind in diesem Sektor 47 jeweils zwei Knetbarren 40 vorgesehen.
[0041] Bei dem Ausführungsbeispiel einer Belegung einer Kneterwelle 20c gemäss Figur 5 ist
wiederum ein Sektor 47 zwischen Scheibenelementen 25 vorgesehen. Allerdings ist dieser
Sektor 47 nunmehr gegen die Drehrichtung z in aufeinanderfolgenden Kneträumen 28 angeordnet,
so dass hier eine positive Sektorenlinie 46 gegeben ist, welche den Produkttransport
positiv beeinflusst. Das Produkt wird quasi, wenn die Welle in Drehrichtung z gedreht
wird, von Sektor zu Sektor weitergereicht.
[0042] Die Knetbarren sind bei diesem Ausführungsbeispiel wiederum nur vereinzelt pro Sektor
vorgesehen und auf einer negativen Versatzlinie 44 angeordnet. Dies bedeutet, dass
hier das Produkt einerseits einem positiven Transport in den Sektoren und andererseits
einem negativen Transport durch die Anordnung der Knetbarren 40 ausgesetzt ist. Es
ist verständlich, dass hierdurch die axiale Mischung und Knetung des Produktes wesentlich
verbessert und erhöht wird.
[0043] Bei dem Ausführungsbeispiel einer Kneterwelle 20d gemäss Figur 6 befinden sich sowohl
die Sektoren zwischen zwei Scheibenelementen 25 wie auch die Knetbarren 40 auf einer
positiven Versatz- bzw. Sektorenlinie 43/46. Hierdurch sind sehr gute Ausweichbewegungen
des Produkts in Transportrichtung x möglich, so dass der axiale Transport und gleichzeitig
die Knetung der Produkte sehr positiv beeinflusst ist.
[0044] Bei einem Ausführungsbeispiel einer Kneterwelle 20e gemäss Figur 7 ist die umgedrehte
Anordnung zu dem Ausführungsbeispiel gemäss Figur 5 gegeben.
[0045] Gemäss Figur 7 sind die Sektoren in Drehrichtung auf einer negativen Sektorenlinie
45 angeordnet, während sich die Knetbarren 40 auf einer positiven Versatzlinie 43
befinden. Durch die positive Versatzlinie 43 wird zwar der Transport des Produktes
in Transportrichtung x beschleunigt, jedoch wiederum durch die negative Anordnung
der Sektoren auf der Sektorenlinie 45 abgebremst. Auch dies wirkt sich positiv auf
eine gewünschte Knet- bzw. Mischwirkung aus.
[0046] In dem Ausführungsbeispiel einer Kneterwelle 20f in Figur 8 sind pro Scheibenebene
42 jeweils zwei Scheibenelemente weggelassen und zwar in Drehrichtung, d.h. mit einer
negativen Sektorenlinie 45. Auch die Knetbarren 40 sind auf negativen Versatzlinien
44 angeordnet. Somit wird der Transport des Produktes in Transportrichtung x doppelt
gehemmt, da immer wieder Knetbarren bzw. Scheibenelemente dem Produkt im Wege stehen.
Selbstverständlich wird hierdurch die Knetwirkung wiederum verbessert. Die freien
Querschnitte für den axialen Durchtritt von Brüden oder Gasen sind grösser.
[0047] Bei dem Ausführungsbeispiel der Kneterwelle 20g gemäss Figur 9 sind die Sektoren
zwischen den Scheibenelementen 25 auf einer positiven Sektorenlinie 46 angeordnet,
während sich die Knetbarren 40 auf einer negativen Versatzlinie 44 befinden. Dies
bedeutet teilweise eine Verbesserung des Transports des Produktes, andererseits aber
wiederum eine Hemmung, wodurch die Knetwirkung im Bereich der Hemmung verbessert ist.
[0048] Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel gemäss Figur 8 ist hier auch die Verringerung
der Anzahl der Knetbarren zu erwähnen. Während bei dem Ausführungsbeispiel gemäss
Figur 8 zwischen zwei Scheibenelementen jeweils drei Knetbarren angeordnet waren,
befindet sich bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Figur 9 nur noch ein Knetbarren zwischen
zwei Scheibenelementen, wobei jeweils zwei Knetbarren von drei aufeinanderfolgenden
Kneträume nahe einem Scheibenelement stehen, während sich der dritte Knetbarren in
dem dritten Knetraum etwa genau zwischen den beiden verbleibenden Scheibenelementen
befindet. Trotz dieser Verringerung der Anzahl der Knetelemente wird wie bei allen
Beispielen die Forderung nach einer weitgehenden Selbstreinigung im Zusammenspiel
mit den statischen Knetelementen erfüllt.
[0049] Das Ausführungsbeispiel der Kneterwelle 20h in Figur 10 ist das Gegenstück zu dem
Ausführungsbeispiel gemäss Figur 8, wobei hier sowohl Sektoren wie auch Knetbarren
auf einer positiven Versatzlinie 43 bzw. positiven Sektorenlinie 46 vorgesehen sind.
Wiederum befinden sich zwischen den einzelnen Scheibenelementen jeweils drei Knetbarren.
[0050] Als letztes Ausführungsbeispiel ist in Figur 11 eine Kneterwelle 20i gezeigt, welche
das Gegenstück zu der Kneterwelle 20g in Figur 9 darstellt. Bei dieser Kneterwelle
20i befinden sich die Knetbarren 40 auf einer positiven Versatzlinie 43 und die Sektoren
zwischen den Scheibenelementen 25 auf einer negativen Sektorenlinie 45. Durch die
positive Versatzlinie 43 der Knetbarren wird zwar der Produkttransport verbessert,
jedoch wiederum durch die negative Anordnung der Sektoren auf der negativen Sektorenlinie
45 gehemmt.
1. Kontinuierlich arbeitender Mischkneter für die thermische oder chemische Behandlung
von Produkten in flüssigem, pastösem und/oder pulverförmigem Zustand in einem Gehäuse
(1), wobei in diesem Gehäuse (1) axial und konzentrisch verlaufend eine mit Scheibenelementen
(25) und Knetbarren (40) besetzte und um eine Drehachse (z) drehende Kneterwelle (20)
angeordnet ist, welche den Transport des Produktes in Transportrichtung bewirkt, und
zwischen den Scheibenelementen Knetgegenelemente (33) am Gehäuse (1) festliegend vorgesehen
sind, wobei ferner die Scheibenelemente (25) in Scheibenebenen (42) senkrecht zur
Kneterwelle angeordnet sind und zwischen sich freie Sektoren (47) ausbilden, welche
mit der Scheibenebene (42) von benachbarten Scheibenelementen (25) Kneträume (28)
ausformen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Knetbarren (40) auf einer positiven oder negativen Versatzlinie (43 oder
44) in den Kneträumen zwischen zwei Scheibenebenen (42) angeordnet sind, wobei bei
einer "positiven" Versatzlinie (43) jedem jeweils zwei Scheibenelementen (25) zugeordneten
Knetbarren (40) gegen die Drehrichtung (z) ein den nächsten zwei Scheibenelementen
des in Transportrichtung (x) folgenden Knetraumes zugeordneter Knetbarren nachfolgt,
während die "negative" Versatzlinie (44) in Drehrichtung (z) und Transportrichtung
(x) verläuft.
2. Mischkneter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Knetbarren (40a) in
den Kneträumen jeweils den Scheibenelementen (25) vorlaufend angeordnet sind.
3. Mischkneter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Knetbarren (40b) in
den Kneträumen jeweils den Scheibenelementen (25) nachlaufend angeordnet sind.
4. Mischkneter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einer
Scheibenebene (42) drei Scheibenelemente (25) vorgesehen sind.
5. Mischkneter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenelemente (25)
innerhalb einer Scheibenebene (42) mit einem Winkelversatz von 120° angeordnet sind.
6. Mischkneter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einer
Scheibenebene (42) zumindest ein Scheibenelement (25) so angeordnet ist, dass grössere
Sektoren (47) frei bleiben.
7. Mischkneter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die grösseren freibleibenden
Sektoren (47) auf einer positiven oder negativen Sektorenlinie (45 bzw. 46) liegen,
wobei bei der positiven Sektorenlinie (46) entgegen der Drehrichtung (z) und in Transportrichtung
(x) die grösseren Sektoren (47) benachbartere Kneträume aufeinanderfolgen, während
die negative Sektorenlinie (45) in Drehrichtung (z) und in Transportrichtung (x) verläuft.
8. Mischkneter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Knetraum jedem
Scheibenelement (25) ein Knetbarren (40) zugeordnet ist.
9. Mischkneter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der grösseren
Sektoren (47) jeweils zwei Knetbarren (40) benachbart sind, an die jeweils axial ein
Scheibenelement (25) anschliesst.
10. Mischkneter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Knetraum (28) nur
ein Knetbarren (40) vorgesehen ist, wobei der eine Knetbarren (40) zwischen zwei benachbarten
Scheibenelementen (25) angeordnet ist, während der ihm in oder gegen die Transportrichtung
(x) in Drehrichtung (z) nachfolgende Knetbarren (40) radial gesehen näher an dem in
oder gegen die Transportrichtung (x) in Drehrichtung (z) nachfolgenden Scheibenelement
(25) liegt und der diesem in Drehrichtung (z) in oder gegen die Transportrichtung
(x) nachfolgende Knetbarren (40) radial gesehen nahe einem anderen Scheibenelement
angeordnet ist.
11. Mischkneter nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung der Knetbarren (40) und/oder der Sektoren (47) längs der Kneterwelle
(20) zonenweise jeweils eine oder mehrere Abschnitte umfassend unterschiedlich ausgeführt
und/oder kombiniert sind.