[0001] Die Erfindung betrifft einen Betonrippenstahl mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,05
bis 0,24 Gewichts-% und einem Mangangehalt von 0,2 bis 1,2 Gewichts-%, der kaltgewalzte
Schrägrippen aufweist, die ohne die Ausbildung einer Längsrippe in Form von wenigstens
zwei, in Richtung der Stablängsachse verlaufenden Rippenreihen angeordnet sind.
[0002] Die bisher üblichen gerippten Betonstähle (Betonrippenstähle, DIN 488) haben als
wesentliche Gebrauchseigenschaften neben der Streckgrenze die Bruchdehnung A₁₀ oder
A₅ sowie eine Rippengeometrie die einen ausreichenden Verbund mit dem Beton sicherstellt.
[0003] In der Bundesrepublik Deutschland ist die Bemessung durch DIN 1045 festgelegt. Danach
darf nur nach linearem Bemessungsverfahren gearbeitet werden. Lediglich in Sonderfällen
ist eine sogenannte Momentenumlagerung bis zu maximal 15 % zulässig.
[0004] Im Rahmen der europäischen Harmonisierungsbestrebungen werden nunmehr Regelwerke
für die Bemessung von Stahlbeton (Eurocode 2), für seismische Beanspruchung (Eurocode
9) und für Betonstähle EN 10080 erarbeitet bzw. liegen im Vorentwurf vor.
[0005] Bei den Bemessungsverfahren gestattet man neben den rein linearen Verfahren zusätzlich
auch Verfahren, die mit erhöhter Momentenumlagerung oder gar weitgehender Plastizität
arbeiten. Ein Maß für die Momentenumlagerung ist die "Gelenkrotation" plastischer
Gelenke, die durch den Rotationswinkel Θ erfaßt wird (Literaturhinweis: Langer "Verdrehfähigkeit
plastifizierter Tragwerksbereiche im Stahlbetonbau", Mitteilungen 1987/1, Institut
für Werkstoffe im Bauwesen, Universität Stuttgart).
[0006] Wird im Bereich eines großen Momentes, z. B. an der Momentenspitze unter einer Einzellast
oder über der Zwischenstütze eines Durchlaufträgers, die Fließgrenze im Stahl der
Zuggurtbewehrung erreicht, dann nimmt die Krümmung bei steigender Last dort örtlich
über eine kurze Länge bei fast gleichbleibendem Moment rasch zu. Es bildet sich ein
plastisches Gelenk. Die Durchbiegung infolge der Gelenkrotation wird durch den Rotationswinkel
im Bereich des plastischen Gelenkes erfaßt. Dieser Rotationswinkel, das heißt die
Verdrehung an dieser Stelle setzt sich zusammen aus einer elastischen Verdrehung und
einer plastischen Verdrehung. In Anlehnung an den CEB-Vorschlag (Literaturhinweis:
Eurocode No. 2 "Design of Concrete Structure" Part 1, Final Draft (December 1988))
werden die Verdrehungsanteile wie folgt definiert:
Gesamtverdrehung Θ
[0007] Die Gesamtverdrehung entspricht den über die Trägerlänge aufsummierten Krümmungen
im Bruchzustand und damit den in Versuchen am Einfeldträger gemessenen Verdrehungen
der Endquerschnitte.
Elastische Verdrehung Θel
[0008] Der Träger wird bis zum Streckgrenzmoment belastet und die Krümmungen über die Trägerlänge
aufsummiert.
Plastische Verdrehung Θpl
[0009] Die plastische Verdrehung umfaßt die zusätzlichen Krümmungen, die nach Überschreiten
des Streckgrenzenmomentes bis zum Bruch des Trägers auftreten.
[0010] Bemessungsverfahren bei denen örtlich plastische Verformungen der Bewehrung, das
heißt eine Gelenkrotation ausgenutzt werden, benötigen Gebrauchseigenschaften des
Betonstahls die von den bisherigen Konzepten für lineare Bemessungsverfahren abweichen.
Die Gebrauchsfähigkeit von Betonstählen bei denen örtlich plastische Verformungen
in die Bemessung einbezogen werden, ist im wesentlichen bestimmt durch
- die Gleichmaßdehnung Ag
- das Streckgrenzenverhältnis Rm/Re und
- den Verbund.
[0011] In Fig. 1 ist der Einfluß der Gleichmaßdehnung A
g auf die Verdrehfähigkeit dargestellt. Auf der X-Achse ist die Länge eines an den
Enden aufliegenden Trägers und auf der Y-Achse die Krümmung aufgetragen. Die gestrichelte
Kurve stellt die Verhältnisse für einen Stahl 1 mit einer Gleichmaßdehnung A
g von 2 % und die ausgezogenen Linie die Verhältnisse für einen Stahl 2 mit einer Gleichmaßdehnung
A
g von 5 % dar. Es ist ersichtlich, daß bei einer Vergrößerung der Gleichmaßdehnung
die Verdrehfähigkeit wesentlich erhöht wird. In das Diagramm sind auch die Rotationswinkel
Θ der Gelenkrotation für die beiden Fälle eingetragen.
[0012] Fig. 2 stellt den Einfluß der Stahlkennlinie auf mögliche Momentenumlagerungen in
Abhängigkeit vom Verhältnis Zugfestigkeit/Streckgrenze dar. Auch hier ist ersichtlich,
daß bei einer Vergrößerung dieses Verhältnisses die Summe aus Verkehrs- und Eigenlast
wesentlich vergrößert werden kann.
[0013] In Fig. 3 ist die Dehnung ε eines Betonrippenstahls an einem Betonriß in Abhängigkeit
vom Verbund dargestellt. Die ausgezogenen Linie charakterisiert einen harten Verbund,
wie er bei hohen Rippen, die nahezu senkrecht zur Stabachse verlaufen und einen großen
Abstand voneinander aufweisen, vorliegt, wobei das Dehnvermögen des Betonrippenstahls
auf den Bereich des Risses begrenzt ist; die punktierte Linie charakterisiert einen
weichen Verbund, bei dem sich das Dehnvermögen und die Verformung des Betonstahls
nicht auf den Bereich des Risses beschränkt, da sich bei Erhöhung der Spannung an
den beiden Rißufern der Beton leichter vom Stahl löst. Hierdurch wird eine größere
freie Dehnlänge geschaffen.
[0014] Das Verbundverhalten von Betonstählen wird üblicherweise durch die Festlegung eines
Wertes für die bezogene Rippenfläche f
R beschrieben. Dieser Wert erfaßt das Verbundverhalten nur für den elastischen Bereich
der Spannungs-Dehnungslinie des Stahles. Hierbei wird der Einfluß von Rippenhöhe und
Rippenabstand auf die Sprengwirkung, d.h. auf ein frühzeitiges Verbundversagen aufgrund
auftretender Verschiebungen zwischen Stahl und Beton nicht berücksichtigt.
[0015] Bei einer Bemessung des Bewehrungselementes unter Ausnutzung örtlicher plastischer
Verformungen können die Relativverschiebungen zwischen Stahl und Beton nicht mehr
unberücksichtigt bleiben. Die Rippengeometrie muß im Hinblick auf das Verbundverhalten
im plastischen Bereich der Spannungs-Dehnungslinie des Stahles so ausgebildet werden,
daß unter Vermeidung einer Sprengwirkung möglichst groBe Relativverschiebungen zwischen
Stahl und Beton auftreten können.
[0016] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Betonrippenstahl verfügbar zu machen, der sich
gegenüber bekannten kaltgerippten Betonstählen durch eine höhere Gleichmaßdehnung,
ein größeres Verhältnis Zugfestigkeit/Streckgrenze und einen weicheren Verbund auszeichnet.
Es soll auch bei den größeren Relativverschiebungen die bei nicht linearen Bemessungsverfahren
unter Ausnutzung plastischer Verformungen der Bewehrung zwischen Beton und Stahl auftreten
können, ein Absprengen des Betons vermieden werden. Die Richtfähigkeit des Stabes
mittels Richtrollen soll verbessert werden.
[0017] Der erfindungsgemäße Betonrippenstahl ist durch die Merkmale des Anspruches 1 gekennzeichnet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Betonrippenstahls sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
[0018] Der erfindungsgemäße Rippenstahl ist insbesondere als Bewehrungselement für Stahlbetonbauteile
geeignet, die unter Ausnutzung örtlicher plastischer Verformungen (Gelenkrotation
Θ) der Bewehrung bemessen sind.
[0019] Bei dem erfindungsgemäßen Betonrippenstahl sind im Vergleich zu bekannten kaltgewalzten
Betonrippenstählen die Rippenabstände c und der Neigungswinkel β der Rippen gegenüber
der Stabachse verkleinert. Hierdurch wird der Materialfluß beim Aufbringen der Rippen
durch Kaltverformung begünstigt, so daß der Verformungsaufwand für die Erzeugung des
Endquerschnittes reduziert werden kann. Die Folge ist eine Verbesserung des Dehnvermögens
und des Verhältnisses Zugfestigkeit/Streckgrenze. Außerdem wird aufgrund dieser Rippengeometrie
ein weicherer Verbund erzielt und es läßt sich eine maximale Relativverschiebung zwischen
Stahl und Beton ohne Absprengen des Betons erreichen.
[0020] Betonrippenstähle, die mit 2,3 oder mehr Rippenreihen gemäß dieser Rippengeometrie
ausgebildet sind, weisen eine nahezu kreisförmige Einhüllende auf, wodurch sich der
bei kaltgewalzten Stählen übliche Richtvorgang vereinfacht und auch der mit dem Richten
verbundene Geräuschpegel erheblich herabgesetzt werden kann.
[0021] Bildet man die Rippenreihen schraubenförmig aus, so erhält man einen über Muffen
stoßbaren Stahl.
[0022] Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Betonrippenstähle als Stäbe oder Drähte
von Betonstahlmatten eingesetzt.
[0023] Die Erfindung wird durch Ausführungsbeispiele anhand von 8 Figuren näher erläutert.
Es zeigen
- Fig. 1
- den Verlauf der Krümmungen infolge Biegung bei einem Balken mit einer Einzellast in
Feldmitte für zwei unterschiedliche Werte der Gleichmaßdehnung,
- Fig. 2
- die Summe aus Verkehrs- und Eigenlast in Abhängigkeit vom Verhältnis Zugspannung/Streckgrenze,
- Fig. 3
- ein Schaubild zur Veranschaulichung des Einflusses des Verbunds,
- Fig. 4
- einen Abschnitt eines erfindungsgemäßen Betonrippenstahles in einer Draufsicht,
- Fig. 5
- den Schnitt V-V von Fig. 4,
- Fig. 6
- in einer vergrößerten Darstellung den Schnitt VI-VI von Fig. 4,
- Fig. 7
- in schematischer Darstellung die Abwicklungen eines bekannten und eines erfindungsgemäßen
Betonrippenstahls,
- Fig. 8
- die Maximalwerte von ΔH/ΔFR in Abhängigkeit vom Neigungswinkel β für verschiedene Reibungswerte tang ρ.
[0024] Der in den Figuren 4 bis 6 dargestellte kaltgerippte Betonstahl 1 weist einen in
Fig. 5 schraffiert dargestellten etwa kreisförmigen Kernquerschnitt 2, sowie 3 am
Umfang verteilt angeordnete Reihen von Rippen 3, 4 und 5 auf, die Teile eines Gewindes
zum Aufschrauben eines mit einem Gegengewinde versehenen Verankerungs- bzw. Verbindungskörper
bilden. Die in gleicher Weise ausgebildeten Rippen 3, 4 und 5 erstrecken sich, wie
Fig. 5 zeigt, in voller Höhe jeweils nahezu über ein Drittel des Stabumfangs.Die Rippenreihen
verlaufen parallel zur Stabachse 6.
[0025] Zur Kennzeichnung der Rippenform und der Rippenanordnung dienen die folgenden in
den Figuren 4 bis 6 eingetragenen Größen:
- b
- = Fußbreite der Rippe
- ds
- = Nenndurchmesser des Betonstahls
- h
- = Rippenhöhe
- R
- = Ausrundungsradius am Rippenfuß in Millimetern
- α
- = Neigungswinkel der Rippenflanke in Altgrad
- β
- = Neigungswinkel der Rippe gegenüber der Längsachse 6 des Betonrippenstahls in Altgrad
- c
- = Abstand der Rippen, gemessen in Längsrichtung des Betonrippenstahls.
[0026] Für ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel betragen die geometrischen Größen der Rippen
für Betonrippenstähle eines Nenndurchmessers von 4 bis 16 mm:

Der Neigungswinkel α der Rippenflanken in Altgrad liegt vorzugsweise im Bereich von
40°<α<60°, das Verhältnis Fußbreite b der Rippen zu Rippenhöhe h sollte im Bereich
1,5≦b/h≦3,3 liegen.
[0027] In Fig. 7 sind schematisch jeweils die Abwicklungen eines bekannten und eines erfindungsgemäßen
Betonrippenstahls für jeweils eine Rippenreihe dargestellt. Bei dem bekannten. Rippenstahl
auf der linken Seite ist ein Neigungswinkel β von 50° und ein auf den Stabdurchmesser
bezogener Rippenabstand von c/d
s von etwa 1,00 zugrundegelegt. Bei dem anmeldungsgemäßen Stahl auf der rechten Seite
von Fig. 7 betragen die Werte β = 35° und c/d
s = 0,5. Die Eignung für das Richten des Stabes ist umso größer, je mehr sich dessen
Außenkontur der eines zylindrischen Körpers nähert. Wird mit 1 die Rippenlänge bezogen
auf die Längsrichtung des Stabes, d.h. bezogen auf die Richtung in der der Richtvorgang
abläuft, bezeichnet, dann kann die Eignung für das Richten durch das Verhältnis
Rippenlänge 1 / Rippenabstand c
näherungsweise beschrieben werden. Je größer dieses Verhältnis ist, umso mehr wird
als Anlagefläche für die Richtrollen die Form eines Rundstabes angenähert. Der Sachverhalt
kann wie folgt erfaßt werden

Diese Gleichung ist unmittelbar aus der Skizze nach Fig. 7 ableitbar. Das Verhältnis
1/c liegt für Stähle gemäß DIN 488 sowie Stähle gemäß vorliegender Erfindung innerhalb
der folgenden Bereiche:

Es ist ersichtlich, daß die Werte für 1/c bei dem erfindungsgemäßen Stahl im Mittel
deutlich höher liegen als bei dem bekannten Stahl gemäß DIN 488.
[0028] Es ist bereits daraufhingewiesen worden, daß bei einer Bemessung des Bewehrungselements
unter Ausnutzung örtlicher plastischer Verformungen örtlich größere Relativverschiebungen
zwischen Stahl und Beton auftreten können, als bei einer linearen Bemessung. Trotzdem
muß die Gefahr einer Sprengwirkung, die zu einem Verbundversagen führt, vermieden
werden. Die Rippengeometrie des erfindungsgemäßen Stahls ist im Hinblick auf diese
Forderung optimal ausgebildet, und zwar durch einen Neigungswinkel der Schrägrippen
zur Stabachse im Bereich zwischen 30° und 40°. Ferner auch durch Verringerung der
Rippenhöhe h und des Rippenabstandes c gegenüber bekannten kaltgewalzten Stählen.
[0029] Der Einfluß des Neigungswinkel β läßt sich formelmäßig wie folgt darstellen:

wobei
- ΔH:
- Umfangskraft, die für Relativverschiebungen maßgeblich ist
- ΔFR:
- Kraftanteil einer schrägen Rippe
- tan ρ:
- Werkstoffgröße, Reibungsbeiwert
- β:
- Neigungswinkel der Schrägripen gegenüber der Stabachse
[0030] In Fig. 8 sind für verschiedene vorgegebene Reibungsbeiwerte die Maximalwerte von
ΔH/ΔF
R, die ein Maß für die zulässige Verschiebung darstellen, eingezeichnet. Es ist ersichtlich,
daß bei üblichen Reibungswerten diese Maximalwerte, d.h. die maximal zulässigen Verschiebungen,
im Bereich von 30° und 40° des Neigungswinkels β liegen.
[0031] Im folgenden sind die chemische Analyse, Verfahrensparameter der Herstellung und
die für die vorliegende Erfindung wesentlichen Festigkeitskennwerte dreier Ausführungsformen
der Erfindung angegeben.
1.) Rippenstahl mit einem Nenndurchmesser von 5 mm
Walzdraht
[0032]
- Istquerschnitt
- = 24,98 mm²
- Zugfestigkeit Rm
- = 432 N/mm²

Gerippter Betonstahl
[0033] mechanisch entspannt
gerichtet
gealtert 100°, 60 min.
- Endquerschnitt
- = 19,75 mm²
- Querschnittsabnahme
- = 20,9 %
- Streckgrenze Re
- = 576 N/mm²
- Rm/Re
- = 1,076
- Gleichmaßdehnung Ag
- = 3,62 %
- c/ds
- = 0,76
- c/h
- = 13,5
[0034] Die angegebenen Zahlen sind Mittelwerte aus 5 Einzelmessungen.
2. Rippenstahl mit einem Nenndurchmesser von 8 mm
Walzdraht
[0035]
- Istquerschnitt
- = 63,62 mm²
- Zugfestigkeit Rm
- = 451 N/mm²

Gerippter Betonstahl
[0036] mechanisch entspannt
gerichtet
gealtert 110°, 30 min.
- Endquerschnitt
- = 50,14 mm²
- Querschnittsabnahme
- = 21,2 %
- Streckgrenze Re
- = 575 N/mm²
- Rm/Re
- = 1,061
- Gleichmaßdehnung Ag
- = 2,8 %
- c/ds
- = 0,5
- c/h
- = 11
[0037] Die angegebenen Zahlen sind Mittelwerte aus 5 Einzelmessungen.
3. Rippenstahl mit einem Nenndurchmesser von 12 mm
Walzdraht
[0038]
- Istquerschnitt
- = 145,90 mm²
- Zugfestigkeit Rm
- = 431 N/mm²

Gerippter Betonstahl
[0039] mechanisch entspannt
gerichtet
gealtert 100°, 60 min.
- Endquerschnitt
- = 111,78 mm²
- Querschnittsabnahme
- = 23,4 %
- Streckgrenze Re
- = 575N/mm²
- Rm/Re
- = 1,078
- Gleichmaßdehnung Ag
- = 3,25 %
- c/ds
- = 0,49
- c/h
- = 9,2
[0040] Die angegebenen Zahlen sind Mittelwerte aus 5 Einzelmessungen.
[0041] Die Stähle weisen ein Streckgrenzenverhältnis R
m/R
e von 1,06 bis 1,08 auf, die Gleichmaßdehung A
g liegt zwischen 2,8 und 3,6 %.
1. Betonrippenstahl mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,05 bis 0,24 Gewichts-% und einem
Mangangehalt von 0,2 bis 1,2 Gewichts-%, der kaltgewalzte Schrägrippen aufweist, die
ohne die Ausbildung einer Längsrippe in Form von wenigstens zwei in Richtung der Stablängsachse
verlaufenden Rippenreihen (3, 4, 5) angeordnet sind, und die folgende Geometrie aufweisen:
a) Neigungswinkel β der Schrägrippen gegenüber der Stabachse (6)

b) auf den Stabnenndurchmesser ds bezogener Rippenabstand c benachbarter Schrägrippen einer Reihe

c) auf die Rippenhöhe h in Rippenmitte bezogener Rippenabstand c

2. Betonrippenstahl nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis c/ds abhängig vom Stabnenndurchmesser ds in Millimetern, die folgende
Werte aufweist:
3. Betonrippenstahl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis c/h abhängig vom Stabnenndurchmesser da in Millimetern die folgenden
Werte aufweist:
4. Betonrippenstahl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel α der Rippenflanken in Altgrad der Bedingung
genügt.
5. Betonrippenstahl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis Fußbreite b der Rippen zu Rippenhöhe h der Bedingung
genügt.
6. Betonrippenstahl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß er drei Schrägrippenreihen (3, 4, 5) aufweist.
7. Betonrippenstahl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stahl einen Gehalt von
0,05 ≦ C ≦ 0,12
0,35 ≦ Mn ≦ 0,65
0,05 ≦ Si ≦ 0,35
Cu ≦ 0,45
P ≦ 0,04
S ≦ 0,05
Rest Eisen aufweist.
8. Betonrippenstahl nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen längs einer ein- oder mehrgängigen Schraubenlinie angeordnet sind.
9. Verwendung eines Betonrippenstahls nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als Bewehrungselement
für Stahlbetonbauteile, die unter Ausnutzung örtlicher plastischer Verformungen (Gelenkrotation
Θ) der Bewehrung bemessen sind.
10. Stahlbetonbauteil mit einem Betonrippenstahl nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als
Bewehrungselement, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung unter Einbeziehung einer plastischen Verdrehung von Θpl>0,02 rad bemessen ist.