[0001] Die Erfindung betrifft ein Preßwerkzeug, insbesondere zum Verbinden von rohrförmigen
Werkstücken, mit mehr als zwei bogenförmigen Preßbacken, die derart relativ zueinander
beweglich sind, daß sie zum Aufsetzen auf das Werkstück öffenbar sind und daß sie
sich zum Preßende hin zu einem geschlossenen Preßraum ergänzen, sowie mit wenigstens
einer Antriebseinrichtung zur Bewegung von Preßbacken in Preßrichtung.
[0002] Zur Verbindung von Rohrenden werden Kupplungshülsen verwendet, die plastisch verformbar
sind und aus Metall, vorzugsweise aus Stahl bestehen. Ihr Innendurchmesser ist um
so viel größer als der Außendurchmesser der zu verbindenden Rohrenden, daß sie bei
radialer Zusammenpressung bis zum Anliegen an der Mantelfläche der Rohrenden bleibend
verformt werden. Nach der DE-PS 1 187 870̸ können solche Kupplungshülsen an ihrer
Innenseite in der Nähe jedes Endes zusätzlich eine Ringnut aufweisen, in die ein elastischer
Dichtungsring eingelegt ist.
[0003] Das radiale Zusammenpressen geschieht mittels Preßwerkzeugen, wie sie beispielsweise
aus der DE-PS 21 36 782 bekannt sind. Dieses Preßwerkzeug weist zwei jeweils zweiarmig
ausgebildete Klemmbacken auf, von denen wenigstens einer schwenkbar an dem Preßwerkzeug
gelagert ist. Die Preßbacken weisen Kreisbogenabschnitte bildende Preßflächen mit
gleichen Radien auf, die einen Preßraum einschließen. Statt als Kreisbogenabschnitte
können die Preßflächen auch konturiert sein, um beispielsweise einen mehreckigen oder
ovalen Preßraum zu bilden.
[0004] Die dem Preßraum entfernt liegenden Arme der Preßbacken können gegen die Wirkung
einer Feder gespreizt werden mit der Folge, daß die Preßbacken im Bereich des Preßraums
gegeneinander bewegt werden. Das Spreizen geschieht mittels nebeneinander angeordneter
und aneinander anliegender Druckrollen, die gemeinsam mittels einer Antriebeseinrichtung
in Form eines Arbeitszylinders zwischen die Arme gefahren werden und auf diese Weise
die Preßbacken verschwenken.
[0005] Eine Weiterentwicklung dieses Preßwerkzeuges ist in der DE-OS 34 23 283 beschrieben.
Bei diesem Preßwerkzeug sind zwei Preßbacken vorgesehen, die jeweils an einem Antriebshebel
schwenkbar gelagert sind, welche wiederum schwenkbar an dem Preßwerkzeug geführt sind.
Die Antriebshebel weisen gegenüberliegende Arme auf, die mittels von einem Arbeitszylinder
in den Zwischenraum einfahrbaren Druckrollen gespreizt werden können und auf diese
Weise die Preßbacken aufeinanderzu bewegen. Die Preßbacken sind dabei zusätzlich in
Kulissen derart geführt, daß sie beim Verschwenken der Antriebshebel in öffnungsrichtung
um ihre Anlenkpunkte an den Antriebshebeln aufgeschwenkt werden, so daß zwischen den
Stirnseiten der Preßbacken eine weite, maulartige Öffnung entsteht, die die Aufnahme
der zu verbindenden Rohrenden bzw. einer Kupplungshülse erleichtert.
[0006] Beim Verschwenken der Antriebshebel in umgekehrter Richtung werden die Klemmbacken
wieder so verschwenkt, daß die Mittelsenkrechten auf ihre Bogenabschnitte in etwa
ineinanderfallen und die Klemmbacken beim weiteren Verschwenken der Antriebshebel
parallel gegeneinander verschoben werden. Während des Preßvorgangs werden die Klemmbacken
weiter gegeneinander bewegt, bis sie am Preßende eine Kreisfläche einschließen und
dabei die Rohrenden bzw. die Kupplungshülse entsprechend unter Durchmesserverringerung
verformt haben.
[0007] Dieses Preßwerkzeug hat sich bewährt, wenn eine nicht zu große Durchmesserverkleinerung
bzw. Einpreßtiefe gefordert wird. Bei größeren Einpreßtiefen, die dann erforderlich
sind, wenn die Rohrverbindung höheren Innendrücken standhalten soll, ist es erforderlich,
mehr als zwei Preßbacken vorzusehen, damit es zwischen den Stirnseiten der Preßbacken
nicht zum Ausbilden von nach außen vorstehenden Stegen kommt, welche ein vollständiges
Schließen der Preßbacken verhindern würden. Solche Preßwerkzeuge sind beispielsweise
in der DE-OS 21 18 782, DE-OS 35 13 129, DE-AS 25 11 942 und DE-AS 19 0̸7 956 beschrieben.
Allen darin offenbarten Preßwerkzeugen ist gemeinsam, daß sämtliche Preßbacken beweglich
und in radialer Richtung geführt sind. Dies bedingt aufwendige Führungen und Antriebseinrichtungen,
wodurch die Preßwerkzeuge schwer und deshalb schlecht handhabbar und ferner auch teuer
sind.
[0008] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Preßwerkzeug der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß es trotz der Anordnung von mehr als zwei Preßbacken möglichst
einfach und damit leicht handhabbar ausgebildet sowie kostengünstig herstellbar ist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine der Preßbacken als eine
am Werkstück ansetzbares Widerlager ausgebildet ist und die übrigen Preßbacken mittels
der bzw. den Antriebseinrichtung(en) bewegbar und dabei derart geführt sind, daß sie
sich beim Preßvorgang jeweils in Richtung auf den Mittelpunkt des Preßraumes im geschlossenen
Zustand des Preßwerkzeuges bewegen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Preßbacken derart
beweglich zueinander geführt sind, daß ihre jeweils benachbart gegenüberliegenden
Stirnflächen zu Preßbeginn gleiche Abstände haben.
[0010] Das Preßwerkzeug nach der Erfindung zeichnet sich durch einfachen Aufbau aus, da
eine der Preßbacken als Widerlager ausgebildet ist und somit weder einer Führung noch
einer Antriebseinrichtung bedarf. Dabei werden die übrigen Preßbacken so geführt und
angetrieben, daß sie sich beim Preßvorgang in ganz bestimmten Richtungen bewegen,
und zwar auf den Mittelpunkt des Preßraumes in geschlossenem Zustand des Preßwerkzeuges
hin. Dies ist ganz wesentlich dafür, daß auf das Werkstück von allen Seiten gleiche
Kräfte wirken.
[0011] In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Preßbacken in Umfangsrichtung
gleichlange Kreisbogenabschnitte aufweisen, die Spalte zwischen den jeweils gegenüberliegenden
Stirnseiten der Preßbacken also über den Umfang gleichmäßig verteilt sind.
[0012] Wenn drei Preßbacken vorgesehen sind, sollten die Bewegungsrichtungen der beiden
beweglichen Preßbacken einen Winkel von 60̸° einschließen, der symmetrisch zur Mittelsenkrechten
auf das Widerlager liegt und sich von diesem weggerichtet öffnet. Bei vier Preßbacken
sollten die Bewegungsrichtungen der beiden dem Widerlager benachbarten Preßbacken
beim Preßvorgang einen Winkel von 90̸° einschließen, der symmetrisch zur Mittelsenkrechten
auf das Widerlager liegt und sich von diesem weggerichtet öffnet.
[0013] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß das Widerlager als
am freien Ende des Preßwerkzeuges befindlicher Widerlagerbügel ausgebildet ist, der
auf einer Seite schwenkbar gelagert ist und der an der gegenüberliegenden Seite lösbar
bzw. verriegelbar ist. Dieser Widerlagerbügel kann weggeschwenkt werden, wenn das
Preßwerkzeug an die zu verbindenden Rohrenden bzw. an die Kupplungshülse angesetzt
wird. Nach Zurückschwenken und Verriegeln können dann die beweglichen Preßbacken mittels
der Antriebseinrichtung in Richtung auf das Widerlager bewegt werden.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die bewegbaren Preßbacken
einerseits an deren Bewegungsrichtungen vorgebenden Führungseinrichtungen und andererseits
an einem in Richtung auf das Widerlager bewegbaren Preßstempel anliegen, der mit der
bzw. den Antriebseinrichtungen verbunden ist und an dem die dem Widerlager benachbarten
Preßbacken verschiebbar gelagert sind. Dabei besteht die Möglichkeit, daß zwischen
den zum Preßstempel verschiebbaren Preßbacken eine weitere Preßbacke am Preßstempel
anliegt oder mit diesem verbunden ist, die dem Widerlager gegenübersteht. Der Preßstempel
ist dabei Teil der Antriebseinrichtung und kann beispielsweise als Hydraulikzylinder
ausgebildet oder mit einem solchen verbunden sein. Anstatt eines solchen Preßstempels
kann auch für jede bewegliche Preßbacke eine eigene Antriebseinrichtung vorgesehen
sein, beispielsweise wiederum jeweils ein Hydraulikzylinder. Dieser kann einen Preß-
oder Zugstempel aufweisen.
[0015] Davon abweichend besteht aber auch die Möglichkeit, daß zumindest ein Teil der beweglichen
Preßbacken an Schwenkhebeln sitzt, die über die Antriebseinrichtung(en) verschwenkbar
sind. Solche Schwenkhebelanordnungen sind schon der DE-OS 34 23 283 zu entnehmen.
Sie können ortsfest am Preßwerkzeug gelagert sein, zumindest was die Betätigung der
dem Widerlager benachbarten Preßbacken angeht. Dabei besteht in Analogie zu dem Preßwerkzeug
nach der DE-OS 34 23 283 die Möglichkeit, die Preßbacken an Preßbackenträgern anzuordnen,
die an den Schwenkhebeln verschwenkbar gelagert sind. Zur Steuerung der Bewegung der
Preßbackenhalter kann eine Kulissenführung vorgesehen sein, wie sie ebenfalls schon
der DE-AS 34 23 283 zu entnehmen ist.
[0016] Nach der Erfindung ist des weiteren vorgesehen, daß das Widerlager Teil eines Preß
mit gelenkartig verbundenen Preßbacken ist, der zwischen zwei Preßbacken offen ist,
wobei der Preßring mittels der bzw. den Antriebseinrichtungen schließbar ist. Hierzu
können die Antriebseinrichtung(en) an den freien Enden des Preßrings angreifen. Diese
Ausführungsform eröffnet die Möglichkeit, daß die Antriebseinrichtung(en) von dem
Preßring getrennt ausgebildet ist bzw. sind und die Antriebseinrichtung(en) und der
Preßring Kupplungselemente aufweisen, über die sie miteinander in Wirkverbindung bringbar
sind. Das Preßwerkzeug ist also hier zweiteilig ausgebildet, wobei der Preßring zunächst
um das Werkstück gelegt und die als Widerlager dienende Preßbacke zur Anlage gebracht
wird, und dann das Preßwerkzeug an den Preßring angesetzt wird. Diese Ausführungsform
ist in ihrer Handhabung sehr vorteilhaft, da die Einzelteile ein wesentlich geringeres
Gewicht haben und unabhängig voneinander handhabbar sind.
[0017] Dabei kann der Preßring wenigstens eine außenseitig an zumindest den bewegbaren Preßbacken
anliegendes Zugband aufweisen, über das bzw. die die Preßbacken zusammenbewegbar sind,
wobei hierfür auch zwei Zugbänder vorgesehen sein können. Diese Ausführung ist besonders
gewichts- und kostensparend.
[0018] Damit die stirnseitigen Abstände der Preßbacken zu Beginn des Preßvorgangs exakt
gleich sind, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, daß zumindest
ein Teil der Preßbacken in Preßbackenträgern relativ zu diesen bewegbar geführt ist,
wobei entsprechende Führungseinrichtungen vorgesehen sind, die garantieren, daß die
stirnseitigen Abstände der Preßbacken zu Beginn des Preßvorgangs gleich sind. Dabei
können die Preßbacken im wesentlichen in Umfangsrichtung beweglich geführt sein. Als
Führungseinrichtungen kommen Kulissenführungen aber auch eine gegen Anschläge gerichtete
Federbeaufschlagung in Frage.
[0019] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur ( 1)
- ein Preßwerkzeug in Offenstellung;
- Figur ( 2)
- das Preßwerkzeug gemäß Figur (1) in Schließstellung;
- Figur ( 3)
- ein anderes Preßwerkzeug in Offenstellung;
- Figur ( 4)
- das Preßwerkzeug gemäß Figur (3) in Schließstellung;
- Figur ( 5)
- ein weiteres Preßwerkzeug in Offenstellung;
- Figur ( 6)
- das Preßwerkzeug gemäß Figur (5) in Schließstellung;
- Figur ( 7)
- die hälftige Darstellung von zwei weiteren Preßwerkzeugen in Offenstellung;
- Figur ( 8)
- die Preßwerkzeuge gemäß Figur (7) in Schließstellung;
In den Figuren (1) und (2) ist ein Preßwerkzeug (1) dargestellt und zwar nur dessen
oberes Kopfteil. Es weist ein Werkzeuggehäuse (2) auf, das innen hohl ausgebildet
ist und sich nach oben hin zunächst verbreitert und dann konisch zuläuft. Im mittleren
Bereich weist es eine U-förmige Ausnehmung (3) auf.
[0020] Die freien Enden der Ausnehmung (3) sind durch einen Widerlagerbügel (4) verbunden.
Der Widerlagerbügel (4) ist an seiner in dieser Ansicht rechten Seite um einen Lagerbolzen
(5) verschwenkbar gelagert. An der in dieser Ansicht linken Seite ist der Widerlagerbügel
(4) über einen Sperrbolzen (6) in der gezeigten Stellung fixiert. Dieser Sperrbolzen
(6) geht durch entsprechende Ausnehmungen im Werkzeuggehäuse (2) und im Widerlager
(4) und kann leicht entfernt werden. Nach seiner Entfernung kann der Widerlagerbügel
(4) um den Lagerbolzen (5) in den Richtungen des Doppelpfeils A verschwenkt werden,
und zwar im Uhrzeigersinn so weit, daß die Ausnehmung (3) nach oben hin vollständig
geöffnet ist.
[0021] Innenseitig hat der Widerlagerbügel (4) eine Preßfläche (7), die Kreisbogenform hat
und sich über einen Winkel von 120̸° symmetrisch zur Längsachse des Preßwerkzeuges
(1) erstreckt. Die Preßfläche (7) hat eine in Umfangsrichtung verlaufende, nach innen
offene Nut. Sie kann auswechselbar an dem Widerlagerbügel (4) befestigt sein.
[0022] Innerhalb des Werkzeugegehäuses (2) verlaufen schräge Führungsflächen (8, 9), die
einen Winkel von 60̸° einschließen und spiegelsymmetrisch zur Längsachse des Preßwerkzeugs
(1) verlaufen. An den Führungsflächen (8, 9) liegen je eine Preßbacke (10̸, 11) an,
und zwar über entsprechend geneigte Anlageflächen (12, 13). Die Preßbacken (10̸, 11)
sind ebenfalls spiegelsymmetrisch zur Längsachse des Preßwerkzeuges (1) ausgebildet
und weisen jeweils eine Preßfläche (14, 15) auf, die jeweils als sich über 120̸° erstreckende
Kreisbogenabschnitte ausgebildet sind. Innenseitig ist auch in sie eine umlaufende
Nut eingeformt. Die Kreisbogenabschnitte sämtlicher Preßflächen (7, 14, 15) haben
identische Radien. Die Preßbacken (10̸, 11) ragen untenseitig in eine horizontal und
quer zur Längsachse des Preßwerkzeuges (1) verlaufende Führungsnut (16) hinein, die
in dem Kopf (17) eines Preßstempels (18) eingeformt ist. Die Unterseiten der Preßbacken
(10̸, 11) verlaufen ebenfalls horizontal, so daß die Preßbacken (10̸, 11) in der Nut
(16) quer zur Längsachse des Preßwerkzeuges (1) verschieblich in der Nut (16) geführt
sind, und zwar nach Art einer Schwalbenschwanzführung formschlüssig.
[0023] In die unteren Abschnitte der Preßbacken (10̸, 11) sind querverlaufende Sacklöcher
(19, 20̸) eingeformt, die koaxial zueinander liegen. In diese Sacklöcher (19, 20̸)
ist eine Druckfeder (21) eingesetzt, die bestrebt ist, die Preßbacken (10̸, 11) nach
außen und damit über die Anlageflächen (12, 13) an die Führungsflächen (8, 9) zu pressen.
Der Preßstempel (18) ist vertikal in Richtung der Längsachse des Preßwerkzeuges (1)
(Doppelpfeil B) linear beweglich gelagert. Er wird von einem pneumatisch oder hydraulisch
beaufschlagten Arbeiteszylinder betätigt, der hier nicht näher dargestellt ist.
[0024] Für den Gebrauch des Preßwerkzeuges (1) wird zunächst die Verriegelung des Widerlagerbügels
(4) mittels des Sperrbolzens (6) gelöst, d.h. dieser Sperrbolzen (6) wird herausgezogen
und der Widerlagerbügel (4) im Uhrzeigersinn soweit verschwenkt, bis die gabelförmige
Öffnung der Ausnehmung (3) vollständig frei ist. Gleichzeitig befindet sich der Preßstempel
(18) in einer nach unten zurückgezogenen Stellung. Das Preßwerkzeug (1) kann dann
an eine Kupplungshülse (22) derart angesetzt werden, daß sich die Kupplungshülse (22)
senkrecht zur Zeichnungsebene durch die Ausnehmung (3) erstreckt und von dieser aufgenommen
wird. Dann wird das Widerlager (4) um die Kupplungshülse (22) herum zurückgeschwenkt
und durch Einsetzen des Sperrbolzens (6) verriegelt. Die Kupplungshülse (22) ist dann
von dem Preßwerkzeug (1) eingeschlossen.
[0025] Die Preßbacken (10̸, 11) werden dann durch Hochfahren des Preßstempels (18) an der
Kupplungshülse (23) zur Anlage gebracht. Da ihr Radius um die vorgesehende Einpresstiefe
kleiner ist als der Radius der Kupplungshülse (22) vor dem Verpressen, liegen die
Preßflächen (7, 14, 15) nur mit ihren äußeren Querkanten an dem Umfang der Kupplungshülse
(22) an.Zwischen den Stirnseiten der Preßbacken (10̸, 11) und des Widerlagerbügels
(4) sind noch freie Spalte (23, 24, 25), die gleichgroß sind. Die Radien der Kreisbogenabschnitte
der Preßflächen (7, 14, 15) gehen von Mittelpunkten aus, die in den Spitzen eines
gleichseitigen Dreiecks liegen.
[0026] Durch weitere Druckbeaufschlagung wird nun der Preßstempel (18) nach oben verfahren.
Die Preßbacken (10̸, 11) gleiten dabei über ihre Anlageflächen (12, 13) über die Führungsflächen
(8, 9), wodurch ihnen eine in den Richtungen der Doppelpfeile C, D verlaufende Bewegungsrichtung
aufgeprägt wird. Die beiden Bewegungsrichtungen schließen denselben Winkel ein wie
die Führungsflächen (8, 9), d.h. 60̸ °. Dabei gleiten die Preßbacken (10̸, 11) in
der Nut (16) des Preßstempels (18) gleichzeitig horizontal in Richtung aufeinander
zu, und zwar gegen die Wirkung der Druckfeder (21). Auf diese Weise wird die Kupplungshülse
(22) radial gestaucht, d.h. in ihrem Durchmesser um die gewünschte Einpreßtiefe verringert.
Am Preßende wird von den Preßflächen (7, 14, 15) ein kreisrunder Preßraum eingeschlossen
und haben sich die Spalte (23, 24, 25) auf Null verringert.
[0027] Für das Entfernen des Preßwerkzeugs (1) von der Kupplungshülse (22) wird der Preßstempel
(18) wieder zurückgefahren. Der Widerlagerbügel (4) wird nach Entfernen des Sperrbolzens
(6) weggeschwenkt, so daß dann das Preßwerkzeug (1) weggenommen werden kann.
[0028] In den Figuren (3) und (4) ist ein Preßwerkzeug (31) ebenfalls nur teilweise dargestellt,
und zwar der Kopfbereich. Das Preßwerkzeug (31) weist ein Werkzeuggehäuse (32) auf,
daß innen hohl ausgebildet ist und das sich nach unten hin für die Aufnahme eines
Antriebes und zum Zwecke der Handhabung verlängert, was hier nicht näher dargestellt
ist.
[0029] In dem Werkzeuggehäuse (32) sind spiegelbildlich zur Längsachse (33) zwei Antriebshebel
(34, 35) um sich senkrecht zur Zeichnungsebene erstreckende Schwenkbolzen (36, 37)
verdrehbar gelagert. Die nach unten zeigenden Arme (38, 39) der Antriebshebel (34,
35) werden zum Verschwenken in den Richtungen der Pfeile E, F gespreizt, und zwar
gegen die Wirkung einer hier nicht näher dargestellten, die Arme (38, 39) zusammenziehenden
Feder. Zum Spreizen der Arme (38, 39) wird ein Druckrollenpaar verwendet, das mit
Hilfe eines pneumatisch oder hydraulisch beaufschlagbaren Arbeitszylinders in den
Zwischenraum zwischen die Arme (38, 39) einfahrbar ist. Eine solche Antriebseinrichtung
ist an sich aus der DE-PS 21 36 782 und DE-OS 34 23 382 bekannt.
[0030] In den von den Schwenkbolzen (36, 37) nach oben sich erstreckenden Armen (40̸, 41)
der Antriebshebel (34, 35) sind Preßbacken (42, 43) aufgenommen. Die Preßbacken (42,
43) weisen jeweils innenseitige Preßflächen (44, 45) auf, die jeweils sich über 120̸°
erstreckende Kreisbogenabschnitte bilden. Beide Preßbacken (42, 43) sind an den Armen
(40̸, 41) der Antriebshebel (34, 35) in den Umfangsrichtungen gemäß Doppelpfeilen
G, H beweglich gelagert. Hiezu liegen sie mit ihren Außenseiten an entsprechenden
kreisbogenförmigen Führungsflächen (46, 47) in den Armen (40̸, 41) an, welche koaxial
zu den Kreisbogenabschnitten der jeweiligen Preßflächen (44, 45) verlaufen.
[0031] Die Preßbacken (42, 43) weisen seitlich nach außen vorstehende Nasen (48, 49) auf,
und zwar zu beiden Seiten der Führungsflächen (46, 47). Die Nasen (48, 49) tragen
Führungsvorsprünge (50̸, 51), die in Kulissen (52, 53) formschlüssig einfassen, welche
in die Innenseiten des Werkzeuggehäuses (32) eingeformt sind. Auf diese Weise werden
die Preßbacken (42, 43) bei einer Schwenkbewegung der Antriebshebel (34, 35) in den
Umfangsrichtungen G, H zwangsgeführt.
[0032] Eine weitere Preßbacke wird von einem Widerlager (54) gebildet, das ortsfest innerhalb
des Werkzeuggehäuses (32) angeordnet ist und obenseitig eine Preßfläche (55) aufweist,
welche als sich über 120̸° erstreckender Kreisbogenabschnitt ausgebildet ist. Der
Kreisbogenabschnitt hat denselben Radius wie diejenigen der übrigen Preßflächen (44,
45).
[0033] Für den Gebrauch des Preßwerkzeuges (31) werden zunächst die Arme (38, 39) der Antriebshebel
(34, 35) von Hand zusammengedrückt, also entgegen den Pfeilen E, F. Hierdurch öffnen
sich die Arme (40̸, 41) maulartig und geben zwischen den Stirnseiten der Preßbacken
(42, 43) einen Raum frei, so daß das Preßwerkzeug (31) über eine Kupplungshülse (56)
quer zu deren Längsachse geschoben werden kann. Nach Anlage der Kupplungshülse (56)
an der Preßfläche (55) des Widerlagers (54) können die Preßbacken (42, 43) geschlossen
werden. Dies geschieht durch Spreizen der unteren Arme (38, 39) des Antriebshebels
(34, 35) mit Hilfe der nicht näher dargestellten Antriebseinrichtung. Die Preßbacken
(42, 43) kommen dann an dem Mantel der Kupplungshülse (56) zur Anlage. Da die Radien
der Preßflächen (44, 45, 55) um die vorgesehene Einpreßtiefe kleiner sind als der
Radius der Kupplungshülse (56) vor dem Verpressen, liegen die Preßflächen (44, 45,
55) nur mit ihren äußeren Querkanten auf dem Umfang der Kupplungshülse (56) an. Damit
zwischen den Stirnseiten der Preßbacken (42, 43) und des Widerlagers (54) gleich große
Spalte (57, 58, 59) entstehen, sind die Kulissen (52, 53) derart geformt, daß die
Preßbacken (42, 43) in Umfangsrichtung gegenüber den Armen (40̸, 41) der Antriebshebel
(34, 45) entsprechend verschoben sind, d.h. die linke Preßbacke (42) im Uhrzeigersinn
und die rechte Preßbacke (43) gegen den Uhrzeigersinn. Die Radien der Kreisbogenabschnitte
der Preßflächen (44, 45, 55) gehen dabei von Mittelpunkten aus, die in den Spitzen
eines gleichseitigen Dreieckes liegen.
[0034] Durch weitere Druckbeaufschlagung der Antriebseinrichtung werden die unteren Arme
(38, 39) der Antriebshebel (34, 35) zusätzlich gespreizt. Dies hat zur Folge, daß
die Preßbacken (42, 43) weiter nach innen bewegt werden, wobei die beiden Bewegungsrichtungen
im wesentlichen einen Winkel von 60̸° einschließen, der symmetrisch zur Längsachse
(33) liegt und sich vom Widerlager (54) weg öffnet. Dies beruht darauf, daß die Schwenkbolzen
(36, 37) jeweils auf Geraden liegen, die vom Mittelpunkt des Kreisbogenabschnittes
des Widerlagers (54) ausgehen und einen Winkel einschließen, der doppelt so groß ist,
wie der von den Bewegungsrichtungen der Preßbacken (42, 43) eingeschlossene Winkel,
nämlich 120̸°. Da sich beim Preßvorgang der obere Spalt (57) zwischen den Stirnflächen
der Preßbacken (42, 43) schneller verkleinern würde als die Spalte zwischen den Preßbacken
(42, 43) und dem Widerlager, (54) biegen die Kulissen (52, 53) nach innen derart nach
unten ab, daß die Preßbacken (42, 43) relativ zu den Armen (40̸, 41) in Umfangsrichtung
verschoben werden, und zwar die linke Preßbacke (42) entgegen dem Uhrzeigersinn und
die rechte Preßbacke (43) im Uhrzeigersinn. Dabei ist die Führung in den Kulissen
(52, 53) derart, daß die Spalte (57, 58, 59) während des gesamten Preßvorgangs gleich
bleiben, bis die Stirnseiten der Preßbacken (42, 43) und des Widerlagers (54) am Preßende
zur Anlage kommen. Dabei wird die Kupplungshülse (56) radial gestaucht und in ihrem
Durchmesser um die gewünschte Einpreßtiefe verringert.
[0035] Für das Entfernen des Preßwerkzeuges (31) von der Kupplungshülse (56) werden die
unteren Arme (38, 39) des Antriebshebels (34, 35) wieder zusammengeschoben, so daß
sich die oberen Arme (40̸, 41) maulartig öffnen. Das Preßwerkzeug (31) kann dann von
der Kupplungshülse (56) abgezogen werden.
[0036] In den Figuren (5) und (6) ist ein Preßwerkzeug (61) - ebenfalls nur teilweise -
dargestellt, wobei dieses Preßwerkzeug (61) große Ähnlichkeit mit dem in den Figuren
(3) und (4) dargestellten Preßwerkzeug (31) hat. Es weist ein innen hohles Werkzeuggehäuse
(62) auf, das sich nach unten hin für die Aufnahme eines Antriebes und zum Zweck der
Handhabung verlängert, was hier nicht näher dargestellt ist.
[0037] In dem Werkzeuggehäuse (62) sind spiegelbildlich zur Längsachse (63) zwei Antriebshebel
(64, 65) um sich senkrecht zur Zeichnungsebene erstreckende Schwenkbolzen (66, 67)
verdrehbar gelagert. Die nach unten zeigenden Arme (68, 69) der Antriebshebel (64,
65) werden zum Verschwenken in den Richtungen der Pfeile I, J gespreizt, und zwar
gegen die Wirkung einer hier nicht näher dargestellten, die unteren Arme (68, 69)
zusammenziehenden Feder. Zum Spreizen der Arme (68, 69) wird ein Druckrollenpaar verwendet,
wie dies schon zu dem Preßwerkzeug (31) in den Figuren (3) und (4) beschrieben ist.
[0038] In den von den Schwenkbolzen (66, 67) nach oben sich erstreckenden Armen (70̸, 71)
der Antriebshebel (64, 65) sind Preßbacken (72, 73) aufgenommen. Sie weisen jeweils
innenseitige Preßflächen (74, 75) auf, die jeweils sich über 120̸° erstreckende Kreisabschnitte
bilden. Beide Preßbacken (72, 73) sind an den oberen Armen (70̸, 71) der Antriebshebel
(64, 65) in den Umfangsrichtungen gemäß den Doppelpfeilen K, L beweglich gelagert.
Hierzu liegen Sie mit Ihren Außenseiten an entsprechenden, kreisbogenförmigen Führungsflächen
(76, 77) in den Armen (70̸, 71) an, welche koaxial zu den Kreisbogenabschnitten der
jeweiligen Preßflächen (74, 75) verlaufen.
[0039] Die Preßbacken (72, 73) weisen an ihren äußeren Umfängen Einkerbungen (78, 79) auf,
in die in den oberen Armen (70̸, 71) axial verschieblich gelagerte Stifte (80̸, 81)
einfassen. Diese Stifte (80̸, 81) sind über Druckfedern (82, 83) in Richtung auf die
Einkerbungen (78, 79) federbeaufschlagt. Die Stifte (80̸, 81) und die Einkerbungen
(78, 79) sind dabei so angeordnet, daß die Stifte (80̸, 81) bestrebt sind, die Preßbacken
(72, 73) in Umfangsrichtung gegeneinander zu bewegen, also die linke Preßbacke (74)
im Uhrzeigersinn und die rechte Preßbacke (73) gegen den Uhrzeigersinn. Hier nicht
näher dargestellte Anschläge sorgen dafür, daß die Preßbacken (72, 73) über ein gewisses
Maximalmaß hinaus nicht weiter in diesen beiden Richtungen bewegt werden können. Selbstverständlich
ist die Führung der Preßbacken (72, 73) so beschaffen, daß diese nicht aus den Aufnahmen
der Arme (70̸, 71) nach innen fallen, d.h. es ist eine entsprechende Zwangsführung
vorgesehen.
[0040] Eine weitere Preßbacke wird von einem Widerlager (84) gebildet, das ortsfest innerhalb
des Werkzeuggehäuses (62) angeordnet ist und obenseitig eine Preßfläche (85) aufweist,
welche sich als über 120̸° erstreckender Kreisbogenabschnitte ausgebildet ist. Der
Kreisbogenabschnitt hat den selben Radius wie diejenigen der übrigen Preßflächen (74,
75).
[0041] Für den Gebrauch des Preßwerkzeuges (61) werden zunächst die unteren Arme (68, 69)
der Antriebshebel (64, 65) von Hand zusammengedrückt, also entgegen den Pfeilen I,
J. Hierdurch öffnen sich die oberen Arme (70̸, 71) maulartig und geben zwischen den
Stirnseiten der Preßbacken (72, 73) einen Raum frei, so daß das Preßwerkzeug (61)
über eine Kupplungshülse (86) quer zu deren Längsachse geschoben werden kann. Nach
Anlage der Kupplungshülse (86) an der Preßfläche (85) des Widerlagers (84) können
die Preßbacken (72, 73) durch Spreizen der unteren Arme (68, 69) mit Hilfe der hier
nicht näher dargestellten Antriebseinrichtung geschlossen werden. Die Preßbacken (72,
73) kommen dann an dem Mantel der Kupplungshülse (86) zur Anlage. Da die Radien der
Preßflächen (74, 75, 85) um die vorgesehene Einpreßtiefe kleiner sind als der Radius
der Kupplungshülse (86) vor dem Verpressen, liegen die Preßflächen (74, 75, 85) nur
mit ihren äußeren Querkanten auf dem Umfang der Kupplungshülse (86) an.
[0042] Damit zwischen den Stirnseiten der Preßbacken (72, 73) und des Widerlagers (84) gleichgroße
Spalte (87, 88, 89) entstehen, sind die Anschläge für die Begrenzung der Bewegung
der Preßbacken (72, 73) in Umfangsrichtung entsprechend angeordnet. Die Radien der
Kreisbogenabschnitte der Preßflächen (74, 75, 85) gehen dabei von Mittelpunkten aus,
die in den Spitzen eines gleichseitigen Dreiecks liegen.
[0043] Durch weitere Druckbeaufschlagung der Antriebseinrichtung werden die unteren Arme
(68, 69) der Antriebshebel (64, 65) zusätzlich gespreizt. Dies hat zur Folge, daß
die Preßbacken (72, 73) weiter nach innen bewegt werden, wobei die beiden Bewegungrichtungen
im wesentlichen einen Winkel von 60̸° einschließen, der symmetrisch zur Längsachse
(63) liegt und sich vom Widerlager (84) weg öffnet. Auch hier beruht dies darauf,
daß die Schwenkbolzen (66, 67) jeweils auf Geraden liegen, die vom Mittelpunkt des
Kreisbogenabschnittes des Widerlagers (84) ausgehen und einen Winkel von 120̸° einschließen.
[0044] Beim Preßvorgang verschieben sich die Preßbacken (72, 73) relativ zu den oberen Armen
(70̸, 71) selbstätig in Umfangsrichtung, und zwar die linke Preßbacke (72) entgegen
dem Uhrzeigersinn und die rechte Preßbacke (73) im Uhrzeigersinn. Es hat sich gezeigt,
daß die Spalte (87, 88, 89) auch bei dieser Ausführungsform trotz der nicht exakten
Führung während des gesamten Preßvorgangs im wesentlichen gleich bleiben, bis die
Stirnseiten der Preßbacken (72, 73) und des Widerlagers (84) am Preßende zu Anlage
kommen, wie dies in Figur (6) zu sehen ist. Dabei wird die Kupplungshülse (86) radial
gestaucht und in ihrem Durchmesser um die gewünschte Einpreßtiefe verringert.
[0045] In den Figuren (7) und (8) sind zwei Preßwerkzeuge (91, 92) dargestellt, und zwar
jeweils hälftig. Auf der zur Symmetrieachse linken Hälfte der Figuren (7) und (8)
ist das Preßwerkzeug (91) und auf der jeweils rechten Hälfte das Preßwerkzeug (92)
gezeigt. Beide Preßwerkzeuge (91, 92) sind spiegelsymmetrisch ausgebildet, so daß
sich ihr Aufbau schon aus der Darstellung ihrer Hälften ergibt.
[0046] Das in den linken Hälften der Figuren (7) und (8) dargestellte Preßwerkzeug (91)
weist einen Preßring (93) auf, der aus insgesamt drei Preßbacken (94, 95) besteht,
wobei wegen der halbseitigen Darstellung die Preßbacke (94) nur teilweise und eine
Preßbacke - nämlich die rechte - überhaupt nicht zu sehen sind. An der oberen Preßbacke
(94) ist mittels einer Schraube (96) ein aus Federstahl bestehendes, biegsames Zugband
(97) befestigt, das sich über den Umfang der oberen Preßbacke (94) und der linken
Preßbacke (95) erstreckt. Ein entsprechendes Zugband verläuft zur anderen, hier nicht
dargestellten Seite des Preßrings (93).
[0047] Die unteren Preßbacken (95) sind in Umfangsrichtung K verschieblich an den Zugbändern
(97) geführt. Jeweils eine Gummifeder (98) faßt in Ausnehmungen in den gegenüberliegenden
Stirnseiten der Preßbacken (94, 95) ein und ist an diesen anvulkanisiert. In unbelastetem
Zustand werden die Preßbacken (94, 95) durch die Gummifedern (98) um ein bestimmtes
Maß auseinandergedrückt, so daß sich zwischen den gegenüerliegenden Stirnseiten der
Preßbacken (94, 95) Spalte (99, 10̸0̸) gleicher Breite ergeben, wenn die Preßbacken
(94, 95) außenseitig auf einer Kupplungshülse (10̸1) anliegen.
[0048] An den freien Enden der Zugbänder (97) sind außenseitig Kupplungsansätze (10̸2) angebracht.
An diesen Kupplungsansätzen (10̸2) kann eine hier nur schematisch und strichpunktiert
dargestellte Antriebseinrichtung (10̸3) angesetzt werden, die von dem Preßring (93)
getrennt ist. Das Preßwerkzeug (91) besteht also aus zwei unabhängigen Teilen, die
miteinander gekuppelt werden können.
[0049] Die Antriebseinrichtung (10̸3) weist zwei Antriebshebel (10̸4) auf, von denen hier
nur der linke zu sehen ist. Sie sind um senkrecht zur Zeichnungsebene sich erstreckende
Schwenkbolzen (10̸5) verdrehbar gelagert. Ihre nach unten zeigenden Arme (10̸6) werden
zum Verschwenken in Richtung des Pfeils L gespreizt, und zwar gegen die Wirkung einer
hier nicht näher dargestellten, die unteren Arme (10̸6) zusammenziehenden Feder. Zum
Spreizen der Arme (10̸6) wird ein Druckrollenpaar verwendet, wie dies schon zu dem
Preßwerkzeug (31) in den Figuren (3) und (4) beschrieben ist. Die sich von den Schwenkbolzen
(10̸5) nach oben erstreckenden Arme (10̸7) sind so geformt, daß sie die Kupplungsansätze
(10̸2) hinterfassen können.
[0050] Beim Gebrauch des Preßwerkzeuges (91) wird zunächst der Preßring (93) geöffnet, so
daß die unteren Preßbacken (95) nach außen wegstehen, wie dies strichpunktiert dargestellt
ist. Der Preßring (93) kann dann über die Kombination aus Kupplungshülse (10̸1) und
Rohrende (10̸8) quer zu deren Längsachse geschoben werden. Auf Grund der Federwirkung
der Zugbänder (97) legen sich die Preßbacken (94, 95) am Umfang der Kupplungshülse
(10̸1) an, und zwar auch hier nur mit den äußeren Querkanten. Dann wird die Antriebseinrichtung
(10̸3) derart angesetzt, daß die oberen Arme (10̸7) der Antriebshebel (10̸4) die Kupplungsansätze
(10̸2) außenseitig hinterfassen, wie sich dies aus Figur (7) ersehen läßt. Die Antriebshebel
(10̸4) werden dann in der vorbeschriebenen Weise gespreizt, so daß die Zugbänder (97)
an ihren freien Enden zusammengedrückt werden. Dies hat zur Folge, daß die Kupplungshülse
(10̸1) und das Rohrende (10̸8) radial gestaucht werden, wobei sich die unteren Preßbacken
(95) selbsttätig in Umfangsrichtung verschieben, und zwar die linke untere Preßbacke
(95) im Uhrzeigersinn und die rechte untere Preßbacke entgegen dem Uhrzeigersinn.
Dies geschieht solange, bis die Stirnseiten der Preßbacken (94, 95) untereinander
zur Anlage kommen, wobei die Gummifedern (98) komprimiert werden. Diese Situation
ist in Figur (8) dargestellt.
[0051] Das Preßwerkzeug (92) ist funktionsmäßig ähnlich ausgebildet wie das Preßwerkzeug
(91). Es hat ebenfalls einen Preßring (10̸9), der drei Preßbacken (110̸, 111) gleicher
Bogenlänge aufweist. Die obere Preßbacke (110̸) ist fest an einem Preßbackenträger
(112) angeordnet, während die beiden unteren Preßbacken (111) in Umfangsrichtung verschieblich
an Preßbackenträgern (113) geführt sind. Die unteren Preßbackenträger (113) sind über
Schwenkgelenke (114) an dem oberen Preßbackenträger (112) angelenkt.
[0052] Die unteren Preßbacken (111) weisen an ihren äußeren Umfängen Einkerbungen (115)
auf, in die in den unteren Preßbackenträgern (113) axial verschieblich gelagerte Stifte
(116) einfassen. Diese Stifte (116) sind über Druckfedern (117) in Richtung auf die
Einkerbungen (115) federbeaufschlagt. Die Stifte (116) und die Einkerbungen (115)
sind dabei so angeordnet, daß die Stifte (116) bestrebt sind, die unteren Preßbacken
(111) in Umfangsrichtung gegeneinander zu bewegen, also die dargestellte rechte untere
Preßbacke (111) im Uhrzeigersinn und die hier nicht dargestellte Preßbacke gegen den
Uhrzeigersinn. Hier nicht näher gezeigte Anschläge sorgen dafür, daß die unteren Preßbacken
(113) über ein gewisses Maximalmaß hinaus nicht weiter in diesen beiden Richtungen
bewegt werden können.
[0053] An den freien Enden der unteren Preßbackenträger (113) sind senkrecht zur Zeichnungsebene
vorstehende Antriebsbolzen (118) angeordnet, die die Funktion der Kupplungsansätze
(10̸2) bei dem Preßwerkzeug (91) übernehmen. An diese Antriebsbolzen (118) kann die
in der linken Hälfte der Figuren (7) und (8) dargestellte Antriebseinrichtung (10̸3)
angesetzt werden, indem die oberen Arme (10̸7) der Antriebshebel (10̸4) an den Außenseiten
der Antriebsbolzen (118) angelegt werden.
[0054] Das Preßwerkzeug (92) wird in der gleichen Weise gehandhabt wie das Preßwerkzeug
(91). Zunächst wird der Preßring (10̸9) über die Kupplungshülse (10̸1) und das Rohrende
(10̸8) quer zu deren Längsachse geschoben, wobei die beiden unteren Preßbackenträger
(113) geöffnet, d. h. nach außen geschwenkt sind, wie dies strichpunktiert angedeutet
ist. Danach werden die unteren Preßbackenträger (113) an dem Außenumfang der Kupplungshülse
(10̸1) zur Anlage gebracht. Die vorerwähnten Anschläge zur Begrenzung der Bewegung
der unteren Preßbacken (111) in Umfangsrichtung sind so angeordnet, daß sich bei Anlage
an der Kupplungshülse (10̸1) gleich große Spalte (119, 120̸) zwischen den Stirnseiten
der Preßbacken (110̸, 111) ergeben.
[0055] Durch weitere Spreizung der unteren Arme (10̸6) der Antriebshebel (10̸4) werden die
unteren Preßbacken (113) nach innen verschwenkt, wobei sich die unteren Preßbacken
(111) selbsttätig in Umfangsrichtung M verschieben, und zwar die dargestellte rechte
Preßbacke (111) entgegen dem Uhrzeigersinn und die linke, hier nicht dargestellte
Preßbacke im Uhrzeigersinn. Dies geht solange, bis die Stirnseiten der Preßbacken
(110̸, 111) am Preßende zur Anlage kommen. Dieser Zustand ist in der rechten Hälfte
der Figur (8) zu sehen.
[0056] Das Preßwerkzeug (92) unterscheidet sich kinematisch und damit prinzipiell nicht
von dem Preßwerkzeug gemäß den Figuren (5) und (6) und auch von dem Preßwerkzeug (31)
gemäß den Figuren (3) und (4), denn auch bei diesen Preßwerkzeugen (61, 31) könnte
die Preßbewegung der Preßbacken (72, 73) bzw. (42, 43) dadurch bewirkt werden, daß
die als Preßbackenträger fungierenden oberen Arme (70̸, 71) bzw. (40̸, 41) der Antriebshebel
(64, 65) bzw. (34, 35) im Bereich der oberen Spalte (87) bzw. (57) zusammengezogen
werden, indem eine entsprechend ausgebildete, separate Antriebseinrichtung angesetzt
wird. In diesem Fall könnte auf die unteren Arme (68, 69) bzw. (38, 39) der Antriebshebel
(64, 65) bzw. (34, 35) verzichtet werden.
[0057] Selbstverständlich können die Preßwerkzeuge (91, 92) auch einteilig ausgebildet sein,
d. h. die Antriebseinrichtung (10̸3) über ein entsprechendes Gehäuseteil mit einem
der Preßbacken (94, 95, 110̸, 111) verbunden sein. In diesem Fall wäre diese Preßbacke
(94, 95, 110̸, 111) vergleichbar mit den Widerlagern (4, 54, 84) in den Ausführungsbeispielen
nach den Figuren (1) bis (6). Dabei kann auch eine der unteren Preßbacken (95, 111)
die ortsfest am Preßwerkzeug (91, 92) angeordnete, die Funktion des Widerlagers ausübende
Preßbacke (95, 111) sein. In diesem Fall bedarf es nur eines Antriebshebels (10̸4)
zum Zusammenziehen der Preßbacken (94, 95, 110̸, 111).
1. Preßwerkzeug, insbesondere zum Verbinden von rohrförmigen Werkstücken, mit mehr als
zwei bogenförmigen Preßbacken, die derart relativ zueinander beweglich sind, daß sie
zum Aufsetzen auf das Werkstück öffenbar sind und daß sie sich zum Preßende hin zu
einem geschlossenen Preßraum ergänzen, sowie mit wenigstens einer Antriebseinrichtung
zur Bewegung von Preßbacken in Preßrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß eine der Preßbacken (4, 10̸, 11; 42, 43, 54; 72, 73, 84,
94; 95; 110̸, 111) als ein am Werkstück ansetzbares Widerlager (4, 54, 84, 94, 110̸)
ausgebildet ist und die übrigen Preßbacken (10̸, 11; 42, 43; 72, 73, 95, 111) mittels
der bzw. den Antriebseinrichtung(en) bewegbar und dabei derart geführt sind, daß sie
sich beim Preßvorgang jeweils in Richtung auf den Mittelpunkt des Preßraumes in geschlossenem
Zustand des Preßwerkzeuges (1, 31, 61, 91, 92) bewegen.
2. Preßwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbacken (4, 10̸, 11; 42, 43, 54; 72, 73, 84; 94,
95; 110̸, 111) derart beweglich zueinander geführt sind, daß ihre jeweils benachbart
gegenüberliegenden Stirnflächen zu Preßbeginn gleiche Abstände haben.
3. Preßwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbacken (4, 10̸, 11; 42, 43, 54; 72, 73, 84; 94,
95; 110̸, 111) in Umfangsrichtung gleichlang ausgebildet sind.
4. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß drei Preßbacken (4, 10̸, 11; 42, 43, 54; 72, 73, 84) vorgesehen
sind und die Bewegungsrichtungen der beiden beweglichen Preßbacken (10̸, 11; 42, 43;
72, 73) einen Winkel von 60̸° einschließen, der symmetrisch zur Mittelsenkrechten
auf das Widerlager (4, 54, 84) liegt und sich von diesem weggerichtet öffnet.
5. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß vier Preßbacken vorgesehen sind, wobei die Bewgungsrichtungen
der beiden dem Widerlager benachbarten Preßbacken beim Preßvorgang einen Winkel von
90̸° einschließen, der symmetrisch zur Mittelsenkrechten auf das Widerlager liegt
und sich von diesem weggerichtet öffnet.
6. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager als am freien Ende des Preßwerkzeuges befindlicher
Widerlagerbügel (4) ausgebildet ist, der auf einer Seite schwenkbar gelagert ist und
der an der gegenüberliegenden Seite lösbar bzw. verriegelbar ist.
7. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die bewegbaren Preßbacken (10̸, 11) einerseits an deren
Bewegungsrichtungen (C, D) vorgebenden Führungseinrichtungen (8, 9) und andererseits
an einem in Richtung auf das Widerlager bewegbaren Preßstempel (18) anliegen, der
mit der bzw. den Antriebseinrichtungen verbunden ist und an dem die dem Widerlager
(4) benachbarten Preßbacken (10̸, 11) verschiebbar gelagert sind.
8. Preßwerkzeug nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zum Preßstempel (18) verschiebbaren Preßbacken
(10̸, 11) eine weitere Preßbacke am Preßstempel (18) anliegt oder mit diesem verbunden
ist, die dem Widerlager (4) gegenübersteht.
9. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß jede bewegliche Preßbacke mit einer eigenen Antriebseinrichtung
versehen ist.
10. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtungen als in der jeweiligen Bewegungseinrichtung
wirksame Preß- oder Zugstempel ausgebildet sind.
11. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der beweglichen Preßbacken (42, 43;
72, 73) an Schwenkhebeln (34, 35; 64, 65) sitzt, die über die Antriebseinrichtung(en)
verschwenkbar sind.
12. Preßwerkzeug nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkhebel (34, 35; 64, 65) ortsfest am Preßwerkzeug
(31, 61) gelagert sind.
13. Preßwerkzeug nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbacken an Preßbackenträgern sitzen, die an den
Schwenkhebeln verschwenkbar gelagert sind.
14. Preßwerkzeug nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Bewegung der Preßbackenträger eine Kulissenführung
vorgesehen ist.
15. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (94, 110̸) Teil eines Preßrings (93, 10̸9)
mit gelenkartig verbundenen Preßbacken (95; 111) ist, der zwischen zwei Preßbacken
95; 111) offen ist, wobei der Preßring (93, 10̸9) mittels der bzw. den Antriebseinrichtungen
(10̸3) schließbar ist.
16. Preßwerkzeug nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anbtriebseinrichtung(en) (10̸3) an den freien Enden
des Preßrings (93, 10̸9) angreift bzw. angreifen.
17. Preßwerkzeug nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung(en) (10̸3) von dem Preßring (93,
10̸6) getrennt ist bzw. sind und die Antriebseinrichtung(en) (10̸3) und der Preßring
(93, 10̸9) Kupplungselemente (10̸2, 10̸5, 118) aufweisen, über die sie miteinander
in Wirkverbindung bringbar sind.
18. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Preßring (93) wenigstens ein außenseitig an zumindest
den bewegbaren Preßbacken (95) anliegendes Zugband (97) aufweist, über das bzw. die
die Preßbacken (94, 95) zusammenbewegbar sind.
19. Preßbacken nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Zugbänder (97) vorgesehen sind, die im Bereich der
freien Enden des Preßrings (93) zusammenziehbar sind.
20. Preßbacken nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Preßbacken (42, 43; 72, 73; 94,
95; 111) in Preßbackenträgern (40̸, 41; 70̸, 71; 97; 113) relativ zu diesen bewegbar
geführt ist, wobei Führungseinrichtungen (50̸, 52, 53, 54) für diese Preßbacken (42,
43; 72, 73; 94, 111) dergestalt vorgesehen sind, daß deren stirnseitigen Abstände
zu Beginn des Preßvorgangs gleich sind.
21. Preßwerkzeug nach Anspruch 20̸,
dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbacken (42, 43; 72, 73; 95; 111) im wesentlichen
in Umfangsrichtung beweglich geführt sind.
22. Preßbacken nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtungen (50̸ bis 53) eine Kulissenführung
aufweisen.
23. Preßwerkzeug nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtungen eine gegen Anschläge gerichtete
Federbeaufschlagung (78 bis 83; 98; 115 bis 117) aufweisen.