[0001] Die Erfindung betrifft eine Klarsichthülle zum Schutz und zur Aufbewahrung von Schriftstücken
und Dokumenten.
[0002] Derartige Klarsichthüllen sind allgemein bekannt und werden gegenwärtig aus Kunststoffen
unterschiedlicher Zusammensetzung hergestellt. Diese Klarsichthüllen sind jedoch mit
einer Vielzahl gravierender Nachteile verbunden. So laden sich die Kunststoff-Folien
statisch auf, haften aneinander, so daß die Schriftstücke nur schwer einführbar sind.
Außerdem bewirkt die statische Aufladung ein Anziehen von Schmutz und Staub. Ein weiterer
Nachteil herkömmlicher Klarsichthüllen ist ihre glatte Oberfläche. Sie sind hierdurch
nicht stapelbar und neigen dazu, seitlich auszurutschen. Schließlich führt das herkömmlich
verwendete Kunststoffmaterial zu einer erheblichen Umweltbelastung. Die Hüllen verrotten
nicht oder nur sehr langsam, wenn sie dem Abfall zugeführt werden. Eine Entsorgung
ist somit problematisch.
[0003] Angesichts dieser vielschichtigen Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile, eine Klarsichthülle zur Verfügung zu
stellen, die abfallschonend und recyclingfähig ist, die sich statisch nicht auflädt
und deren Lebensdauer im wesentlichen derjenigen des aufzubewahrenden Schriftstückes
entspricht.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches
angegebenen Merkmale, wobei hinsichtlich bevorzugter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Klarsichthülle auf die Merkmale der Unteransprüche verwiesen wird.
[0005] Die Klarsichthülle ist gekennzeichnet durch zwei aufeinanderliegende Schichten aus
gebleichtem Pergamyn, die entlang der Heftkante, der dieser gegenüberliegenden Seitenkante
sowie ihrer Unterkante miteinander verbunden sind.
[0006] Durch diese konstruktive Ausgestaltung wird eine Tasche gebildet, in welche Schriftstücke
und Dokumente einsteckbar sind. Da es sich bei dem Hüllenmaterial um Pergamyn handelt,
ist eine abfallschonende Entsorgung möglich. Das Material ist recyclingfähig, womit
die Umweltbelastungen auf ein Minimum reduziert sind. Eine statische Aufladung tritt
nicht ein, so daß sich die Schriftstücke behinderungsfrei einschieben lassen, während
andererseits Schmutz und Staub nicht angezogen werden. Das Material ist, im Gegensatz
zu Kunststoff-Folien, geruchsneutral, während die Oberfläche griffig ist, d.h., daß
die Klarsichthüllen auch stapelbar sind, ohne seitlich auszurutschen.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Klarsichthülle bildet
die Heftrandkante eine geschlossene Lasche zur Aufnahme eines Verstärkungsstreifens.
Dieser vorteilhaft aus Karton bestehende Verstärkungsstreifen wird in die geschlossene
Lasche eingeschoben, womit eine stabile Halterung für die Hülle entsteht. Die Lasche
der Heftrandkante und der Verstärkungsstreifen tragen zweckmäßig eine aufeinander
ausgerichtete Normlochung. Damit läßt sich die Klarsichthülle in handelsüblich verfügbare
Ordner einheften. Der Verstärkungsstreifen aus Karton verhindert ein Ausreißen der
Hülle.
[0008] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform bestehen die vordere Schicht und
die rückwärtige Schicht der Klarsichthülle materialeinheitlich aus einem Bogen, wobei
die Heftlasche durch Umfalten der Rückkante des zusammengelegten Bogens gebildet ist.
Damit vereinfacht sich einerseits die Herstellung der Klarsichthülle, während andererseits
die Heftlasche eine vierfache Schichtdicke und damit eine erhöhte Festigkeit besitzt.
Auch hier ist eine geschlossene Lasche gebildet, in welche der aus Karton bestehende
Verstärkungsstreifen eingeschoben werden kann. Die Lasche ist mit der Vorderschicht
oder der Rückschicht über ein Haftmittel verbunden, bei welchem es sich vorzugsweise
um einen Kleber handelt.
[0009] Die der Heftrandkante gegenüberliegende geschlossene Seitenkante ist vorteilhaft
durch einen Umschlag der vorderen Schicht und der rückwärtigen Schicht gebildet, die
miteinander verklebt sind. Damit entsteht entlang der Vorderkante eine geradlinige
Begrenzung der Tasche zur Aufnahme der Schriftstücke.
[0010] Entsprechendes gilt für die geschlossene Unterkante der erfindungsgemäßen Klarsichthülle.
Auch hier wird diese geschlossene Unterkante bevorzugt durch einen Umschlag der vorderen
Schicht und der rückwärtigen Schicht gebildet, die unter- bzw. miteinander verklebt
sind.
[0011] Es wird damit eine Klarsichthülle zur Verfügung gestellt, die herkömmlichen, aus
diversen Kunststoffen hergestellten Hüllen wesentlich überlegen sind. Weitere Vorteile,
Einzelheiten und erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Klarsichthülle,
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen. Dabei zeigen im einzelnen:
- Fig. 1
- die Draufsicht auf eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Klarsichthülle, maßstabsreduziert,
- Fig. 2
- die Draufsicht auf einen in die Heftlasche einschiebbaren Verstärkungsstreifen in
gleichem Maßstab wie Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Klarsichthülle, entsprechend der Schnittlinie A-A in schematischer
Darstellung und vergrößertem Maßstab,
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Schnittlinie B-B der Fig. 1, entsprechend der Darstellung
in Fig. 3, und
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Schnittlinie C-C der Fig. 1, entsprechend der Darstellung
in Fig. 3.
[0012] Die in Fig. 1 dargestellte, insgesamt mit der Bezugsziffer 10 versehene Klarsichthülle
bildet eine Tasche zur Aufnahme von nicht dargestellten Schriftstücken und/oder Dokumenten.
Sie ist aus einem großen Pergamynbogen hergestellt und besitzt im allgemeinen, abzüglich
der Heftlasche 11, ein Format mit solchen Dimensionen, daß ein übliches DIN A4-Schriftstück
in die Tasche einschiebbar ist. Größere und kleinere Formate sind jedoch ohne weiteres
möglich.
[0013] Die Heftlasche ist beidseitig geschlossen und vermag durch Einschieben den in Fig.
2 dargestellten Verstärkungsstreifen 12 aufzunehmen. Der Verstärkungsstreifen 12 besteht
zweckmäßig aus Karton. Er ist mit einer Normlochung 13 versehen, die der Normlochung
14 in der Heftlasche 11 entspricht. Nachdem der Verstärkungsstreifen 12 in die Heftlasche
11 eingeschoben ist, deckt sich die Lochung 13 mit der Lochung 14, so daß die Klarsichthülle
10 in einem üblichen Hefter abgeheftet werden kann.
[0014] Der konstruktive Aufbau der Heftlasche 11 mit eingeschobenem Verstärkungsstreifen
12 ergibt sich aus der Darstellung in Fig. 3. Durch das Zusammenlegen eines großen
Pergamynbogens ergibt sich die Vorderschicht 15 und die Rückschicht 16, die zwischen
sich die Tasche 17 zur Aufnahme der Dokumente einschließen.
[0015] Die Heftlasche 11 wird gebildet, indem ein Streifen entlang der Rückkante des gefalteten
Bogens umgefalzt wird. Er wird über einen Kleber 28 mit der vorderen Schicht 15 der
Klarsichthülle 10 verbunden. Im Bereich des Streifens ergibt sich zwischen der Vorder-
und Rückschicht eine geschlossene Lasche 19, zur Aufnahme des Verstärkungsstreifens
12. Es ergeben sich somit im Bereich der Heftlasche 11 fünf übereinanderliegende Materialschichten,
die einen sicheren Halt für die Klarsichthülle 10 bilden.
[0016] In Fig. 4 ist ein Schnitt durch den rechten Seitenrand der Klarsichthülle 10 wiedergegeben.
Auch hier schließt die Vorderschicht 15 mit der Rückschicht 16 die Aufnahmetasche
17 ein, in welche die Dokumente eingeführt werden. Der rechte Rand beider Schichten
15 und 16 ist umgeschlagen, wobei die jeweils aneinanderliegenden Flächen mit einem
Klebstoff 20 dauerhaft zusammengehalten sind. Es ergibt sich somit eine geradlinige
Begrenzung der Tasche 17 durch die geschlossene Seitenkante 21.
[0017] In Fig. 5 ist ein Schnitt durch die Unterkante der Klarsichthülle 10 wiedergegeben.
Die Vorderschicht 15 und Rückschicht 16 begrenzen die Aufnahmetasche 17 für die Schriftstücke
und Dokumente. Die Endbereiche der beiden Schichten 15 und 16 sind umgeschlagen, wobei
die sich berührenden Flächen durch einen Klebstoff 22 dauerhaft miteinander verbunden
sind. Es ergibt sich damit auch hier durch die geschlossene Unterkante 23 eine geradlinige
Begrenzung der Klarsichthülle 10.
[0018] Es soll an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich angegeben werden, daß es sich bei
der vorangehenden Beschreibung lediglich um eine solche beispielhaften Charakters
handelt und daß verschiedene Abänderungen und Modifikationen möglich sind, ohne dabei
den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Somit kann die Klarsichthülle 10 auch aus zwei
Pergamynbögen hergestellt sein, die etwa im Bereich der Heftlasche 11 miteinander
verklebt sind. Auch kann die Faltkante des großen Bogens etwa an der in Fig. 4 wiedergegebenen
geschlossenen Seitenkante 21 oder der in Fig. 5 gezeigten Unterkante 23 liegen. Es
liegt auch im Rahmen der Erfindung, die Heftlasche, die Seitenkante und die Unterkante
zurückzufalten und mit der Rückschicht der Klarsichthülle zu verkleben.
1. Klarsichthülle zum Schutz und zur Aufbewahrung von Schriftstücken und/oder Dokumenten,
gekennzeichnet durch zwei aufeinanderliegende Schichten (15, 16) aus gebleichtem Pergamyn,
die entlang der Heftlasche (11), der dieser gegenüberliegenden Seitenkante (21) sowie
ihrer Unterkante (23) miteinander verbunden sind.
2. Klarsichthülle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heftrandkante (11)
eine geschlossene Lasche (19) zur Aufnahme eines Verstärkungsstreifens (12) bildet.
3. Klarsichthülle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungsstreifen
(12) aus Karton besteht.
4. Klarsichthülle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Heftlasche (11) und der Verstärkungsstreifen (12) jeweils eine aufeinander ausgerichtete
Normlochung (13, 14) tragen.
5. Klarsichthülle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die vordere Schicht (15) und die rückwärtige Schicht (16) materialeinheitlich aus
einem Bogen bestehen und die Heftlasche (11) durch Umfalten der Rückkante des zusammengelegten
Bogens gebildet ist.
6. Klarsichthülle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Heftlasche (11) mit
der Vorderschicht (15) oder der Rückschicht (16) der Hülle (10) über ein Haftmittel
verbunden ist.
7. Klarsichthülle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die geschlossene Seitenkante (21) durch einen Umschlag der vorderen Schicht (15) und
der rückwärtigen Schicht (16) gebildet ist.
8. Klarsichthülle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die aufeinanderliegenden
Endbereiche der Seitenkante (21) über ein Klebemittel (20) dauerhaft miteiander verbunden
sind.
9. Klarsichthülle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die geschlossene Unterkante (23) durch einen Umschlag der vorderen Schicht (15) und
der rückwärtigen Schicht (16) gebildet ist.
10. Klarsichthülle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander in Berührung
stehenden Endbereiche der Schichten (15, 16) der geschlossenen Unterkante (23) über
ein Klebemittel (22) dauerhaft miteinander verbunden sind.