[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Textiltechnik und betrifft ein Verfahren zum
gemeinsamen Steuern von Einstellmitteln an einer oder mehreren miteinander in Bezug
stehenden Flockenöffnungs- und Faserreinigungsmaschinen, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
[0002] In der Baumwollputzerei werden die Flockenauflösungs- und Faserreinigungsfunktionen
in Textilreinigungsmaschinen mittels variablen Parametern gesteuert, gemäss deren
Werten während des Betriebes der Maschine entsprechende Einstellmittel eingestellt
werden, dies möglichst so, dass keine Maschinenteile (Werkzeuge) ausgewechselt werden
müssen. Solche Einstellungen gemäss den Parameterwerten, können entweder manuell an
speziell dafür vorgesehenen Einstellorganen (z.B. einer Skalenscheibe) unter Anzeige
der Stellung eines mit der Einstellung zusammenhängende Wertes oder Wertes oder über
eine entsprechende Aktorik automatisch und ferngesteuert einstellbar sein.
[0003] Beim Unifloc-Verfahren der Anmelderin, ein Verfahren zum Ballenöffnen und zum Auflösen
der gepressten Baumwolle zu Flocken, sind die Parameter für die Ballenhärte beispielsweise
die Eindringtiefe der Abtragwalze pro Durchlauf, das Herausragen der einzelnen Zahnscheiben
der Abtragwalze aus dem dazugehörigen Rost, die Drehzahl und bei Abtragvorrichtungen
mit zwei Walzen die Eindringtiefe der einzelnen Walze, also alles "Einstellwerte"
zu deren Realisierung irgendeines oder mehrere dieser mechanischen Mittel verstellt
werden müssen.
[0004] Bei einer Grobreinigungsmaschine, in der, wie der Begriff aussagt, die groben Verunreinigungen
entfernt und Flocken teilweise schon aufgelöst werden, betreffen diese Parameter beispielsweise
den Abstand des einzelnen Roststabes zur gedachten äussersten Umfangsfläche des Schlagbolzens
an der Reinigungswalze, die Winkeleinstellung der einzelnen Roststäbe und die Abstände
zum genannten Umfang der Schlagbolzen und die Winkelstellung der Roststäbe relativ
zueinander, die Drehzahl der Reinigungswalze und die Absaugintensität der durch die
Siebbleche abgesaugten Luftmenge.
[0005] Die Parameter einer Feinreinigungsmaschine, in der eine intensive Flockenauflösung
stattfindet, sind beispielsweise die Distanz zwischen Klemmpunkt und Uebernahmepunkt
an der Speisewalze, der Abstand der Messerkante zum Schlagkreis, die Versetzung des
Leitbleches zum Messer sowie die Drehzahl der Oeffnerwalze und gegebenenfalls noch
die Spitzendichte, sofern diese Spitzen durch Verstellen (und nicht nur durch Auswechseln)
veränderbar sind.
[0006] Schliesslich kommt in dieser Prozesslinie noch die Karde mit ihrer Vielzahl von Parametern
zur Auskämmung von Kurzfasern und Parallelisierung der gereinigten Fasern, beispielsweise
Klemmdistanz der Muldenspeisung zur Garnitur der Briseurwalze, die Briseurwalzen-
und Tambourdrehzahl, die Einstellungen der Deckel, Kardierelemente, Schalenmesser
und so fort, die ebenfalls eine starke Abhängigkeit zueinander aufweisen können.
[0007] Alle diese Einstell-Parameter (also jeder einzelne) weisen Randwerte auf, zwischen
welchen sie durch Verstellen des entsprechenden Elementes veränderbar sind. Sie stellen
die mechanische Randbedingung der Maschine dar. Ferner sind diese Parameter interdependent
und somit untereinander abhängig. Das heisst, dass die Veränderung eines dieser Parameter
einerseits die Gesamtwirkung und andererseits die Teilwirkung der anderen Parameter
beeinflusst. Es ist bekannt, dass ein System mit solcherart zusammenhängenden, vernetzten
Teileinflüssen schwierig zu beherrschen ist.
[0008] Kommt noch hinzu, dass je nach Faservorlage, d.h. je nach Mischung der Faserprovenienz
(Länge, Dicke, Farbe, Dehnbarkeit der einzelnen Fasern gemäss deren Herkunft) und
Verschmutzungsgrad sowie Verschmutzungsart die Veränderungen der Parameter ein unterschiedliches
technologisches Resultat ergeben.
[0009] Es wäre also wünschenswert, eine vereinfachte Einstellmöglichkeit an der Steuerung
einer Maschine oder an der Steuerung mehrerer Maschinen oder an einer Anlage zu haben,
die sich eignet, von Hand, wie auch automatisch eingestellt zu werden, wobei die Verstellvorgänge
so vor sich gehen, als ob die Parameter einzeln eingestellt würden. Solch eine Einstellmöglichkeit
wird hier nun anschliessend in Form eines Verfahrens und an Ausführungsbeispielen
einiger Steuermechanismen erläutert. Die Erklärungen sind unterstützt durch die unten
im Verzeichnis aufgeführten Figuren.
- Fig. 1
- zeigt in abstrakter Darstellung das Prinzip des erfinderischen Verfahrens,
- Fig. 2
- zeigt in einer Tabelle, wie einzelne Parameter zusammengefasst sein können, um als
Gruppenparameter weiterverwendet zu werden,
- Fig. 3
- zeigt in einer anderen Tabelle, wie weitere Parameter zusammengefasst sein können,
um als Gruppenparameter weiterverwendet zu werden,
- Fig. 4
- zeigt, wie solche Gruppenparameter ihrerseits zusammengefasst ein Kennfeld definieren,
in welchem die mechanischen und damit auch funktionellen Randbedingungen eingegrenzt
sind,
- Fig. 5
- zeigt schematisch dargestellt die Kennwerte an einer Feinreinigungsmaschine,
- Fig. 6
- zeigt die einzelnen Funktionen, die von Fasern in einer Feinreinigungsmaschine durchlaufen
werden, und
- Fig. 7
- zeigt ein Diagramm, in welchem die Gruppenparameter für eine Grobreinigungsmaschine
zusammengefasst werden.
[0010] Es wird nun davon ausgegangen, dass diese Vielzahl von Parametern, gruppenweise betrachtet,
Wirkungsähnlichkeiten aufweisen könnten und man diese Art "Verwandtschaft" dazu nützen
kann, Parameter nach gemeinsamen Kriterien zu ordnen, zusammenzufassen und in den
Steuerungsprozess einzubringen. Nachfolgend ein Beispiel zweier solcher Gruppenparameter,
das sind also übergeordnete Parameter, nämlich der Gruppenparameter "Reinigungsintensität"
und der Gruppenparameter "Abgang". Das Zusammenfassen von Ballenöffnungsparametern,
Flockenauflösungsparametern, Reinigungsparametern etc. zu Gruppenparametern wird am
folgenden Beispiel aufgrund folgender Kriterien vorgenommen:
[0011] Bei einer Feinreinigungsmaschine bespielsweise hat es Einstellungen an Maschinenelementen,
welche hauptsächlich die Intensität der Reinigung, also auch die mechanische Belastung
der Fasern beeinflussen. Dies ist beispielsweise der Abstand P4 in Fig. 6, d.h. die
Distanz zwischen der Klemmlinie an der Speisemulde und der Uebernahmelinie der Garnitur
der Oeffnungswalze, welcher Abstand P4 in Abhängigkeit der Faser-Provenienz eingestellt
wird. Ferner ist es der Abstand d (Fig. 5, in Fig. 6 mit P7 bezeichnet) der Trennmittel
(Messer) zum Schlagkreis der Garnitur der Oeffnungswalze. Des weiteren die Spitzendichte
z des Kardierelementes, sowie auch die Drehzahl n der Oeffnungswalze. Das bedeutet
Reinigen unter Belastung der Fasern mit möglichst wenig Verlust an Faser.
[0012] Werden nun diese Einzelfunktionen in einer Gruppe zusammengefasst, so ergibt sich
daraus eine in eine Einstellzahl umsetzbare Grösse, welche die Intensität der Reinigung
darstellt.
[0013] Bei einer Feinreinigungsmaschine hat es aber auch Einstellungen an Maschinenelementen,
welche hauptsächlich den Abgang der Verschmutzung, aber nur wenig die mechanische
Belastung der Fasern beeinflussen. Das sind z.B. die Versetzungsdistanz s zwischen
Leitblech und Messer der Trennstufe an der Oeffnungswalze, mit der die Tiefe der Abscheidung
eingestellt wird. Ferner die Länge l des Ausscheidungsspaltes zwischen Messer und
Leitblech der Trennstufe an der Oeffnungswalze. Aber auch die Absaugung am Ausgang
der Oeffnungswalze beeinflusst den Abgang. Das heisst, Reinigung auf schonende Weise
für Fasern aber mit Verlust an Fasern.
[0014] Werden diese Einzelfunktionen in einer Gruppe zusammengefasst, so ergibt sich daraus
eine weitere, in eine zahl umsetzbare Grösse, welche den Abstand der Reinigung darstellt.
[0015] Somit unterscheiden sich diese zwei Gruppen von Parametern durch folgende Charakteristika.
Die einen Parameter beeinflussen mehrheitlich die mechanische Belastung der Faser,
welche proportional zu Reinigungsintensität ist. Je intensiver gereinigt wird, desto
mehr Faserbeschädigungen treten auf. Damit ergibt sich die Wahl zwischen Faserbelastung
und Reinheitsgrad. Die anderen Parameter beeinflussen mehrheitlich den Abgang aus
dem Fasermaterial, welcher proportional zu Faserverlusten ist (auch wenn später in
einem anderen Reinigungsgang noch eine Rekuperation stattfinden sollte). Somit ergibt
sich der Kompromiss zwischen Reinheitsgrad mit Faserverlust und Reinheitsgrad mit
Faserbelastung.
[0016] Der Operator hat also vor dem Beginn des Reinigungsprozesses die Wahl, den gewünschten
Reinheitsgrad mit mehr Faserverlust oder mit mehr mechanischer Schädigung zu erreichen
und während des Prozesses kann er, je nach Resultat, an nur zwei, die Gesamtaktorik
steuernden Bedienelementen jederzeit eine Aenderung herbeizuführen. In einer weiteren
Ausbaustufe können diese beiden Bedienelemente auch über eine Computersteuerung aktiviert
werden, wobei der Computer auch die "Tabellen" aus der Bibliothek auswählt, holt und
die Bedienelemente setzt. Damit ist es, wie schon gesagt, möglich, sehr komplexe,
maschinell-funktionelle Zusammenhänge durch solch eine Vor-Vernetzung einfach zu beherrschen.
[0017] Die Entscheidung zwischen zwei anschaulichen, dem Operator vertrauten Parameter ist
in der Regel leicht zu treffen. Auf jeden Fall viel einfacher, als es für den Maschinen-
oder Anlagebediener wäre, müsste er dies über die Vielzahl von Maschinen-Einstellmöglichkeiten
realisieren. Wird ihm aber die Möglichkeit geboten, entweder mehrheitlich eine faserschonende
Einstellung mit viel Abgang oder mehrheitlich eine mit viel Faserbelastung wirkende
Einstellung zu wählen oder dann eine Mischform von beidem, und kann er dies an zwei
Indikatoren oder Einstellorganen (Belastung und Abgang) realisieren, so wird es ihm
in der Regel gelingen, auf einfache Weise eine sehr effiziente Maschinenführung zu
bewerkstelligen. Damit ist auch eine ganze Anzahl möglicher Fehlerquellen von vornherein
ausgeschaltet und Störeinflüsse während des Einstellvorganges zumindest teilweise
entschärft (beispielsweise Telefonanruf an den Operator während des Einstellvorganges).
[0018] Ganz allgemein (in grossem Abstraktionsgrad) betrachtet, können die verstellbaren
Funktionen an einer Maschine oder einer vernetzten Maschinengruppe folgendermassen
in einer übergeordneten Art manipuliert werden: Es werden Gruppen von Einstellmitteln
gemäss einer "gemeinsam wirkenden" Funktion zusammengefasst. Die Einstellgrössen dieser
Einstellmittel werden als Parameter in eine Tabelle eingetragen, beispielsweise in
die Kolonne einer Tabelle. Aus den Zeilen der Tabelle (bzw. Kolonnen) werden Vektoren
gebildet, welche Kennziffern erhalten. Damit erhält man eine Reihe von Kennziffern,
welche nach der Wirksamkeit der gemeinsamen Funktion geordnet sind. Diese Tabellen
(mit ihrem Vektorsatz) können entsprechend ihren jeweiligen Funktion miteinander zu
einer übergeordneten Funktion verknüpft werden. Eine aus zwei Tabellen gebildete Funktion
definiert ein zweidimensionales Parameterfeld, bei drei Tabellen ist es dreidimensional.
[0019] Die Werte in den Tabellen werden experimentell ermittelt, sie sind für eine Maschine
oder für eine vernetzte Maschinengruppe charakteristisch. Fig. 1 zeigt solch abstrahierte
Darstellung zweier Tabellen T₁ und T₂, welche zwei Parametergruppen M₁, M₂, M₃ mit
der einen Charakteristik und P₁, P₂, P₃ mit der anderen Charakteristik repräsentieren.
Die Parameter sind in der Tabellenspalte angeordnet. Die Tabellenzeilen mit je einem
Wert x von allen in einer Tabelle beteiligten Parameter bilden die Parametervektoren,
welche in der Reihenfolge, in der sie in der Tabelle vorkommen, geordnet auf je eine
Achse eines Diagramms f₁ und f₂ abgebildet werden. Da es sich um ein vernetztes System
(entweder eine Maschine oder einer Maschinengruppe) handelt, können diese Achsen als
Variablen oder besser als Funktionen aufgefasst werden, welche funktionell voneinander
abhängig sind. In der Darstellung ist dies symbolisch durch eine Parameterschar f₂
(f₁) dargestellt. Die Kreuzungspunkte der Parametervektoren beider Achsen bilden eine
Matrix von Arbeitspunkten der Maschine oder Maschinengruppe und definieren so ein
Parameterfeld oder Arbeitspunktfeld, innerhalb welchem jede beliebige Position mit
Hilfe einer Einstellung von f₁ und f₂ ausgewählt werden kann. Dies mit der Einstellung
von nur zwei Grössen, nämlich den Vektorparametern der einen und der anderen Gruppe
oder Tabelle. Ausserhalb dem gegebenen Arbeitspunktfeld können keine anderen Arbeitspunkte
eingestellt werden, das Feld umgrenzt alle sinnvollen oder möglichen Einstellungen
in Zusammenhang mit den verwendeten Tabellen.
[0020] Es muss einleuchten, dass mit diesen Tabellen die Maschine in recht komplexer Weise
für ihre momentane Aufgabe eingestellt wird. Di Umstellung auf eine andere Aufgabe
erfolgt durch Auswechseln der Tabellen. Damit kann die Maschine oder Maschinengruppe
mit weniger Steueraufwand, beispielsweise für einen die Maschine bedienenden Menschen,
optimal gefahren werden und versteckte Fehleinstellungen, wie beispielsweise "eine
Einstellung in Anschlagsposition", wie das in komplexeren Systemen in der Regel leicht
und oft und unbemerkt vorkommt, sind auf diese Weise ganz ausgeschlossen.
[0021] Solche Parametergruppierungen, also die Ermittlung der Werte x, werden einmal (beispielsweise
ganz zu Beginn einer Aufgabenstellung für die Maschine) mittels Versuchsreihen an
der Maschine oder einem Maschinentyp oder einer Maschinengruppe ermittelt. Es werden
die Resultate der unterschiedlichen Parameter, also der Einstellgrössen an der Maschine
einmal festgelegt, so dass daraus ein Reinigungs-Programm erstellt werden kann, mittels
welchem die Helligkeit (je heller desto mehr Gutfasern im Abgang) der Abgangszusammensetzung
und die Reinigungsintensität (je intensiver desto mehr Faserschädigung möglich) primär
wählbar ist. Ein solches Beispiel zeigen die Tabellen von Fig. 2 und Fig. 3. Dies
ist ein Vorschlag zur Zusammenfassung von Gruppenparametern und schliesslich zur Bildung
eines zweidimensionalen Kennfeldes, das die einstellbaren Betriebsbedingungen einrahmt,
wobei es unerheblich ist, ob die Einstellung manuell oder mittels einer Aktorik ausgeführt
wird.
Hier ein Beispiel für eine Feinreinigungsmaschine
[0022] Hinsichtlich der Verstellgrössen bezüglich der Reinigungs-Intensität und des Abganges
sind als Erfahrungswerte die Tendenz der Veränderungen von Abgangsmenge und deren
Zusammensetzung sowie ein grober relativer Veränderungsfaktor der Abgangsmenge bekannt.
Dies sagt jedoch nicht über die absolut ausgeschiedene Menge aus (sie kann um Faktoren
bis 40 und mehr variieren), sowie auch nicht über den Veränderungsfaktor der Zusammensetzung
(welcher stark materialabhängig ist) und über die absolute Zusammensetzung der Abgangsmenge.
[0023] Das Kriterium zur Bildung einer ersten Gruppe von Einstellparametern ist die Reinigungsintensität
(Tabelle Fig. 2). In dieser ersten Gruppe werden alle Einstellvorgänge an einer Maschine
zusammengefasst, welche die Intensität der Faserreinigung mitbestimmen. Die Tabelle
zeigt vier Kolonnen mit vier verschiedenen Parametern P21, P22, P23, P24: Abstand
d zum Schlagkreis von 1 mm bis 4 mm (P21); relative Spitzendichte z von 2 bis 1 (P22);
ein Faktor K im Zusammenhang mit der Klemmdistanz 1 = 10 mm + K·St (wobei St die Klassierstapel-Länge
ist), welcher Faktor K von 0,1 bis 0,4 geht (P23) und schliesslich die Drehzahl n
von 1500 bis 500 (P24). Oben in der Kolonne sind die Werte der höheren Intensität,
nach unten wird die Intensität schwächer.
[0024] Die jeweilige Zeile aller vier Kolonnen bilden eine gemeinsame Reinigungszahl. Alle
zehn Zeilen bilden eine Werte-Reihe zwischen 0 und 1. Diese Werte sind Zuteilungen
und repräsentieren lediglich eine Zeile mit vier Parameterwerten, ähnlich einem Vektor
(man könnte die Werte 0 ; 0,1 ; ...0,5 ...1,0 auch Zeilenziffer oder Vektorziffer
nennen). Verwendet man den Begriff "Intensitätsvektor", so würde der Intensitätsvektor
1,0 die grösste Reinigungsintensität aufweisen und die Maschineneinstellung: d = 1
mm; z = 2; 1 = 0,1 und n = 1500 voraussetzen. In der Tabelle 2 sind, um sie nicht
mit Zahlen zu überladen, lediglich die beiden Randwerte und ein Mittelwert eingetragen.
[0025] Das Kriterium zu Bildung einer zweiten Gruppe von Einstellparametern ist der Abgang
(Tabelle von Fig. 3). In dieser zweiten Gruppe werden alle Einstellvorgänge an einer
Maschine zusammengefasst, welche den Abgang mitbestimmen. Die Tabelle zeigt zwei Kolonnen
mit den Randwerten von zwei verschiedenen Parametern P31, P32: Versetzung s (mm) von
Leitblech zum Messer von 0 bis 5 (P31); Länge l (mm) des Ausscheidungsspaltes von
15 bis 30 (P32). Die Zeilen-Zuordnungen von 1 bis 6 entsprechen Abgangsvektoren mit
zwei Parameterwerten. Man kann sie Abgangsvektoren nennen, wobei der Abgangsvektor
mit der Zuordnung 6 den grössten Abgangswert aufweist und der mit der Zuordnung O
den kleinsten. So würde der Abgangsvektor 2 eine Maschineneinstellung von Versetzung
s = 5 mm und Länge 1 = 30 mm voraussetzen.
[0026] Die beiden Gruppenparameter bilden dann je eine Gruppe von Einstellparameter (Einstellvorgang)
mit dem die Reinigungsintensität beeinflusst und mit dem der Abgang beeinflusst werden
kann. Jede Gruppe hat einen Satz von Einstellvektoren, welche in Versuchsreihen ermittelt
werden. Die beliebige Zuordnung zweier Einstellvektoren von je einer Gruppe ergibt
einen Arbeitspunkt innerhalb des gesamten Reinigungsprogramms, der mit nur zwei Einstellvorrichtungen
eingestellt werden kann.
[0027] Ein solches "Reinigungs-Programm" wird hier im Diagramm von Fig. 4 dargestellt. Ein
solches Diagramm kann entweder für eine Maschine, oder für eine Maschinengruppe, oder
für eine ganze Anlage erstellt werden, wobei mit zunehmender Vernetzung der einzelnen
Maschinentypen die Komplexität nicht linear zunehmen wird. Im diskutierten Beispiel
einer Feinreinigungsmaschine sind die in zwei Gruppen zusammengefasst und untereinander
vernetzten Indikatoren oder Einstellorgane in Fig. 5 gezeigt. Das hier gezeigte Diagramm
wird durch zwei Gruppenparameter, nämlich der Gruppe der reinigungsintensiven Verstellgrössen
und der Gruppe der abgangsintensiven Verstellgrössen definiert, welche Grössen in
Vektoren verschiedener Wirkungsstärken eingeteilt sind. Kreuzungspunkte entsprechen
Arbeitspunkten und die schraffierte Fläche beschreibt ein Feld aller möglichen Arbeitspunkte,
die an der Maschine einstellbar sind. Arbeitspunkte ausserhalb des Feldes sind nicht
erreichbar, da mindestens eine Einstellbegrenzung der Maschine vorliegt und dieser
Wert einfach nicht eingestellt werden kann. Man sieht, dass bei der Einstellung eines
Abganges, welcher den Einstellwerten s = 0 mm für die Versetzung von Leitblech und
Messer und 1 = 15 mm für die Länge des Ausscheidungsspaltes (entsprechend einem Parametervektor
1) bei zunehmender Reinigungsintensität der Abgang heller wird. Bei Einstellwerten
s = 5 / l = 30 (entsprechend einem Parametervektor 1) ist dies noch ausgeprägter.
Das heisst, dass der Abgang auch eine Funktion der Reinigungsintensität ist. Angenommen,
dass die Einstellgrenzen der abgangswirksamen Einstellgrössen minimal 1 und maximal
2 betragen, so ergibt sich bei Reinigungsintensitäten zwischen 0 und 1 ein Arbeitsbereich,
der durch die Einstellung an nur zwei Indikatoren oder Verstellorganen genützt werden
kann. Eine evtl. Begrenzung des Arbeitsfeldes zur Verhinderung von möglichen Störungen
an der Maschine ist im rechten oberen Bereich des Arbeitsfeldes eingezeichnet. Hier
wird eine zusätzliche Begrenzung eingeführt (die keine Einstellgrenze ist), um bei
zu hoher Abgangsmenge einer Verstopfung der Abgangswege vorzubeugen. Ferner ist gezeigt,
wie bei der Wahl Reinigungsintensität = 0,4 der Abgang zwischen 1,8 und 3,6 variiert
werden kann. Die Abgangseinstellung von 1,3 würde bei der Reinigungsintensität 0,4
einen Abgang von ungefähr 2,4 bewirken.
[0028] Diese Zahlen sind Relativzahlen, von denen auf die Absolutmenge des Abganges geschlossen
werden kann, sobald noch weiter Einflussgrössen wie Produktion, Schmutzgehalt, Schmutzart
usw. bekannt sind. Dies sind Einflussgrössen, die durch Provenienz und Art der Verarbeitung
gegeben sind und empirisch ermittelt werden. Sind sie einmal bekannt, so kann die
Abgangsmenge in gewissen Grenzen in Bezug zur Reinigungsintensität reproduzierbar
eingestellt werden. Die Grenzlinien des schraffierten Diagramms können als die Extremstellungen
der verstellbaren Elemente, also als deren Verstellbereich, betrachtet werden und
das Dazwischenliegende dementsprechend als Zwischenstellungen dieser Elemente, sodass
mit zwei Indikatoren oder Einstellorganen das Produktionsresultat eingestellt werden
kann.
[0029] Da die aufgrund einer Vorwahl eingestellten Elemente bei unterschiedlicher Provenienzmischung
unterschiedliche technologische Resultate bringen, muss je nach Provenienzmischung
ein anderes Reinigungs-Programm (das sind andere Vektorelement-Werte) gewählt werden.
Diese werden ebenfalls durch Versuchsreihen ermittelt und können in Form von Tabellen,
wie Fig. 2 und Fig. 3 in eine "Bibliothek" abgelegt werden, von wo sie bei Bedarf
in den Einsatz kommen, um ein spezifisches Reinigungskennfeld, wie es in Fig. 4 gezeigt
ist, bereitzustellen.
[0030] Das Vorgehen zur Auswahl und Benützung eines solchen Reinigungs-Programmes, also
die Maschinen- oder Anlagenbedienung, könnte dann folgendermassen vor sich gehen.
Der Verwender der Maschine respektive der Anlage wählt die Tabelle aufgrund des vorher
festgestellten Mittelwertes des Klassierstapels (BW-Fasern beispielsweise von ⅞" bis
1½" in ¹/₁₆"-Schritten, was einer Faserlänge von 22 mm bis 38 mm entspricht). Daraus
wird die Klemmdistanz bestimmt. Gemäss dem Verschmutzungsgrad, der zu reinigenden
Baumwolle, wählt er einen Grad der Reinigungsintensität innerhalb des schraffierten
Programmfeldes aus, welcher für die zu reinigenden Fasern als richtig erachtet wird
(mechanische Belastung der Faser). Dann wählt er die Relativzahl für den Abgang aus,
d.h. er legt fest, wie gross der Gutfaserverlust sein dar. Aufgrund der vernetzten
Tabellen wird innerhalb der schraffierten Fläche ein Arbeitspunkt eingestellt, der
diese Bedingungen erfüllt. Nach Beurteilung der gereinigten Baumwolle kann noch eine
Korrektur in beiden Dimensionen der Parameter, also in zweidimensionaler Richtung,
d.h. im Wirkungsbereich des Einstellfeldes durchgeführt werden. Es versteht sich,
dass dieser Punkt in der entsprechenden Maschine respektive in den verschiedenen Maschinen
einer Anlage oder Maschinengruppe, dem Programm entsprechend bestimmte Einstellungen
der vorerwähnten Reinigungselemente verursacht, sodass aufgrund solcher Stellungen
resp. Drehzahlen ein später durch den Verwender zu beurteilendes Resultat an Baumwolle
entsteht. Diese Beurteilung kann mit Hilfe einer Sensorik und Regeleinrichtung mit
dem Computer durchgeführt werden, ist aber in dieser Variante nicht on-line vorgesehen,
sodass der Bediener respektive der Verwender bei nicht genügender Reinigung einen
neuen Ausgangspunkt im Kennfeld wählen muss.
[0031] Die Figuren 5 und 6 zeigen die einstellbaren Einzelfunktionen an einer Feinreinigungsmaschine.
Man erkennt schematisch dargestellt eine Oeffnungswalze mit einer Anzahl von peripher
angeordneten Reinigungselementen, welche im zeitlichen Ablauf als Reinigungsstufen
aufgefasst werden können. In Fig. 6 ist dies in anschaulich linearer Darstellung nochmals
gezeigt. Jeder einzelne der Parameter P₁ bis P₁₁ betrifft ein einstellbares Maschinenelement
innerhalb der Reinigungsstufe (siehe auch die CH-Patentanmeldung 3452/89-8). An jeder
Reinigungsstufe ist ein heller Pfeil für den Abgang und ein dunkler Pfeil für den
Materialdurchgang eingezeichnet. Die auf die Fasern "intensiv" wirkenden Parameter
sind z.B. in den Stufen 2, 3, 4, 6 und die bezüglich des Abgangs "intensiv" wirkenden
Parameter sind z.B. in den Stufen 3, 7 zu finden. Man sieht, dass in ein und derselben
Reinigungsstufe beide Parametertypen vorhanden sein können und dass es darauf ankommt,
die Einstellungen des gleichen (gewünschten) Funktionstyps zusammenzufassen und nicht
die Reinigungsstufen.
Noch ein Beispiel für eine Grobreinigungsmaschine
[0032] Fig. 7 zeigt ein Reinigungsprogramm an einer Grobreinigungsmaschine. Dieser Maschinentyp
arbeitet bezüglich der Reinigungsintensität (im Vergleich zu einer Feinreinigungsmaschine)
über ihren ganzen Einstellbereich relativ schonend, aber doch mit einer gewissen Intensität,
sodass auch bei der Grobreinigungsmaschine ein zweidimensionales Parameterfeld zutrifft.
[0033] Gemäss dem angegebenen Verfahren werden die Einstellparameter in zwei Gruppen zusammengefasst
und als Tabellen dargestellt. Die Gruppe der Reinigungsintensität umfasst einen Parameter
P71, nämlich die Trommeldrehzahl in U/min von 600 bis 1000. Die Gruppe der Abgangsmenge
umfasst auch einen Parameter P72, nämlich der Roststabwinkel α° von 0 bis 20. Die
Zeilen der einen Tabelle bilden die zugehörigen Parametervektoren PV, beispielsweise
U/min = 600, der anderen Tabelle α = 0°. Wird nun jedoch auf die Wirkung der Reinigungsintensität
einer Grobreinigungsmaschine in Relation zu einer Feinreinigungsmaschine verzichtet,
so trifft ein eindimensionales Parameterfeld zu mit nur einer Tabelle, in der die
Parametervektoren PV beispielsweise α = 0° ; U/min = 600 ... α = 20° , U/min = 1000
überstreichen. Sie werden auf ein Diagramm mit einer Achse "Relativzahl" abgebildet.
Da im letzteren Fall keine zweite Tabelle zum Einsatz kommt, ist das Parameterkennfeld
eindimensional und es wird nur ein Bedienelement zur Einstellung der diversen Maschinenelemente,
von denen hier deren zwei in die Tabelle eingeführt wurden, benötigt. Man beachte
ferner die Möglichkeit der Randwertbenutzung: bei α = 0° von 600 U/min bis 1000 wird
ein relativer Abgang zwischen 1 bis 1,6 erzeugt und bei U/min = 1000 von α = 0° bis
α = 20° wird ein relativer Abgang von 1,6 bis 2,5 erzeugt. Man sieht an diesem speziellen
Beispiel, dass komplizierte Einstellvorgänge durch die Tabellen-Vernetzung stark vereinfacht
werden. Auch eine Vernetzung mit drei Funktionstypen bleibt noch beherrschbar, wenn
eine von diesen dreien so konzipiert ist, dass sie lediglich eine Wahl und keine Einstellung
benötigt. Ein Beispiel wäre eine Tabelle, die Provenienzen vorgibt. Dieses dreidimensionale
Parameterkennfeld (Provenienz / Intensität / Abgang) würde auf einer Provenienz festgehalten
und die beiden anderen Parameter, die ein zweidimensionales Feld mit den Arbeitspunkten
definieren, würden über je ein Bedienorgan eingestellt. Aber es liesse sich rasch
und sicher auf eine andere Provenienz umstellen und die zugehörigen Tabellen für die
anderen beiden Bedienorgane oder Indikatoren würden entsprechend zugeordnet.
[0034] Dieses Beispiel zeigt, dass das Verfahren zur Bildung und Anwendung von Gruppenparametern
konsequent auch in einfacheren Systemen Anwendung finden kann. Dies ist deshalb nicht
unwesentlich, da in Verbunden von Maschinengruppen (und nicht mehr nur Einzelmaschinen)
auch Maschinen einfacher Art, das sind Maschinen mit geringer bis keiner Parametervernetzung
auch und vor allen Dingen zwangslos in das übergeordnete System miteinbezogen werden
können. Das Beispiel der Grobreinigungsmaschine zeigt, dass sogar Kriterien, wie eine
Maschine in Relation zu einer anderen Maschine wirkt, berücksichtigt werden können,
und dass die Tabellenbildung und die Ausscheidung von Parametervektoren auch für einen
einzigen Parameter gültig sind und damit jede Maschine in das Konzept aufgenommen
werden kann. Die Regeldung ganzer Anlagen geschieht unter Optimierung durch ein übergeordnetes
Computerprogramm, aus welchem dann kein Anlagenteil sonderbehandelt werden muss.
Ein Beispiel für einen Ballenöffner
[0035] An diesem Beispiel soll noch kurz eine Maschine mit einem eindimensionalen Parameterfeld
diskutiert werden, deren Gruppenparameter die "Ballenhärte" ist. Der Ballenöffner,
obwohl prozesstechnisch der Putzerei zugeordnet, ist keine Reinigungsmaschine, sondern
eine Auflösemaschine.
[0036] Beim Verfahren zum Ballenöffnen und zum Auflösen der gepressten Baumwolle zu Flocken,
sind die Parameter für die Ballenhärte die
a) Eindringtiefe der Abtragwalze pro Durchlauf,
b) das Herausragen der einzelnen Zahnscheiben der Abtragwalze aus dem dazugehörigen
Rost,
c) die Drehzahl und bei Abtragvorrichtungen mit zwei Walzen die Eindringtiefe a1,
a2 der einzelnen Walze, also alles "Einstellwerte" zur deren Realisierung irgendeines
oder mehrere dieser mechanischen Mittel verstellt werden müssen. Die Tabelle mit den
Parametern a1, a2, b, c ergibt die zugehörigen Parametervektoren PV, die auf die Ballenhärte-Achse
abgebildet werden, wie dies in Fig. 7 schon gezeigt ist. Dies ist dann ein eindimensionales
Parameterfeld.
Ein Beispiel für eine Karde
[0037] Die Karde (hier nicht gezeigt) kann mit Hilfe eines dreidimensionalen Parameterfeldes,
also mit derselben Tabellentechnik wie bei den oben diskutierten Maschinen (gültig
auch für Maschinengruppen) in einem "Raum" mit Arbeitspunkten dargestellt werden,
in welchem die Reinigungsintensität, die relative Abgangsmenge und die Kardierintensität
je eine Eigenschaftsgruppe mit den zugehörigen Parametervektoren darstellt.
[0038] Dabei wird die Reinigungsintensität zum Beispiel durch eine Klemmdistanz analog der
in Fig. 6 mit P4 bezeichneten Klemmdistanz und/oder durch die Drehzahl der Briseurwalze
gegeben, während die Abgabemenge zum Beispiel durch die Stellung der an der Briseurwalze
angestellten Reinigungsmesser und die Kardierintensität z.B. durch den Abstand zwischen
den Kardierelementen und der Tambourgarnitur, sowie, wo veränderbar vorhanden, durch
die Veränderung der Zahndichte der Kardierelemente gegeben ist. Diese Einstellmöglichkeiten
in den drei Gruppen sind nur als Beispiel aufzufassen; es können natürlich wesentlich
mehr solcher zusammengefasst werden. Auf diese Weise kann beispielsweise das Nissenniveau
fest vorgegeben werden und dann, analog zum Vorgehen an einem zweidimensionalen Parameterfeld
die Reinigungsintensität oder der Abgang gewählt werden. Solche Einstellungen sind,
trotz der möglichen Vielfalt der Einstellgrössen, einfach und überschaubar. Auch hier
kann ein komplexer Prozessvorgang mit einfachen Mitteln optimal bedienbar gemacht
werden.
[0039] Zusammenfassend noch ein Ueberblick über die möglichen Parameterfelder im Gebiet
der Baumwollputzerei:
- Eindimensional
- Ballenabtragung mit dem Gruppenparameter Ballenhärte.
Grobreinigung mit dem Gruppenparameter Abgangsmenge (sofern die Reinigungsintensität
keine Rolle spielt).
- Zweidimensional
- Grobreinigung mit den Gruppenparametern Reinigungsintensität und Abgangsmenge (sofern
die Reinigungsintensität keine Rolle spielt
Feinreinigung mit den Gruppenparametern Reinigungsintensität und Abgangsmenge.
- Dreidimensional
- Kardierung mit den Gruppenparametern Reinigungsintensität, relative Abgangsmenge und
Kardierintensität (Nissenniveau).
[0040] Damit ist der Herstellungsprozess bis zum Kardenband "tabellierbar", wobei aus Tabellen
weitere Tabellen mit Parametervektoren abgeleitet werden können, beispielsweise eine
zusammengefasste optimierte Reinigungsintensität und Abgang für die ganze Anlage neben
den Tabellen für Ballenhärte und Nissenniveau. Dieses Verfahren weist für den computergesteuerten
Betrieb mit Tabellenbibliotheken bestens geeignet (die Indikatoren werden maschinell
eingestellt). Es eignet sich aber auch für den manuellen Betrieb (die Indikatoren
werden an Bedienorganen eingestellt), was in nicht tabellierter Form nicht mehr möglich
wäre. Unter tabellierter Form wird die Maschinen- oder Anlagen-Einstellung anhand
von aus den Tabellen abgeleiteten Parametervektoren verstanden.
1. Verfahren zur Steuerung einer Maschine oder Maschinengruppe unterschiedlicher Maschinen
für Faserreinigung, dadurch gekennzeichnet, dass
einerseits Maschineneinstellwerte der einzelnen Maschine der Maschinengruppe, welche
vorgegebene Variationen an Einstellmöglichkeiten von Einstellelementen der Maschine
wiedergeben, in einer Steuerung erfasst werden und dass andererseits dieser Steuerung
Steuerbefehle eingegeben werden, die diese Einstellmöglichkeiten in Gruppen mit gleichem
Wirkungscharakter zusammengefasst enthalten, wobei aus jeder von diesen Gruppen vorgegebenen
tabellarisch erfasst Menge von Einstellwerten satzweise Steuerbefehle ausgewählt werden,
mit welchen die Einstellung der Maschine oder Maschinengruppe bewirkt werden soll
und verschiedenen Tabellen entnommene Sätze und Sätze von Steuerbefehlen einzeln oder
gemeinsam einen möglichen Arbeitspunkt der Maschine oder Maschinengruppe definieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
Maschinen-Einstellwerte mit ähnlichen Funktionen als Gruppe in einer Einstellwert-Tabelle
zusammengefasst werden und soviele Tabellen, wie Gruppen vorhanden sind, Indikatoren
oder Bedienorganen der Maschine zugeordnet werden, wobei aus jeder Tabelle Parametervektoren
gewonnen werden, die eine bestimmte Maschineneinstellung und die Gesamtheit der Parametervektoren
(auf einer Diagrammachse) Einstellungen für den zugeordneten Indikator oder das zugeordnete
Bedienorgan definieren.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
eine oder mehrere Gruppen von Parameter-Vektoren ein-, zwei- oder mehrdimensionale
Parameterkennfelder mit benützbaren Arbeitspunkten definieren, wobei jeder Gruppe
zur Steuerung des Prozesses ein manuelles Bedienorgan zugeordnet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
eine oder mehrere Gruppen von Parameter-Vektoren ein-, zwei- oder mehrdimensionale
Parameterkennfelder mit benützbaren Arbeitspunkten definieren, wobei jeder Gruppe
zur Regelung des Prozesses ein in einen Regelkreis eingebundenes, elektronisch betätigtes
Bedienorgan zugeordnet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass
Tabellen mit Zeilen und Kolonnen gebildet werden, in dem Einstellgrössen von Parametern
(Einstellelemente) in Kolonnen aufgeführt werden und Parameter-Vektoren aus den Zeilen,
die von den Kolonnen gebildet werden, deren Kennziffern zur Einstellung der Bedienorgane
diesen zugeordnet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass
Tabellen mit Zeilen und Kolonnen gebildet werden, indem Einstellgrössen von Parametern
(Einstellelemente) in Zeilen aufgeführt werden und Parameter-Vektoren aus den Kolonnen,
die von den Zeilen gebildet werden, deren Kennziffern zur Einstellung der Bedienorgane
diesen zugeordnet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
für die Gruppenbildung Einstellwerte von reinigungsintensiv auf die Faser wirkenden
Einstellelementen und Einstellwerte von abgangsintensiven Einstellelementen einer
Feinreinigungsmaschine in je einer Tabelle zusammengefasst und die Kennziffern der
daraus gewonnen Parametervektoren je einem Bedienorgan zugeordnet werden, welche Bedienorgane
durch die Vernetzung der Einstellelemente über die Tabellen-Verknüpfung in jeder Einstellung
zusammen einen Arbeitspunkt der Feinreinigungs-Maschine definieren.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
für die Gruppenbildung Einstellwerte von reinigungsintensiv auf die Faser wirkenden
Einstellelementen und/oder Einstellwerte von abgangsintensiven Einstellelementen einer
Grobreinigungsmaschine in je einer Tabelle zusammengefasst und die Kennziffern der
daraus gewonnenen Parametervektoren je einem Bedienorgan zugeordnet werden, welche
Bedienorgane durch die Vernetzung in jeder Einstellung zusammen einen Arbeitspunkt
der Grobreinigungsmaschine definieren.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
für die Gruppenbildung Einstellwerte von reinigungsintensiv auf die Faser wirkenden
Einstellelementen und Einstellwerte von abgangsintensiven Einstellelementen und Einstellwerte
von kardierintensiv auf die Faser wirkenden Einstellelemente einer Karde in je einer
Tabelle zusammengefasst und die Kennziffern der daraus gewonnenen Parametervektoren
je einem Bedienorgan zugeordnet werden, welche Bedienorgane durch die Vernetzung der
Einstellelemente über die Tabellen-Verknüpfung in jeder Einstellung zusammen einen
Arbeitspunkt der Karde definieren.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
für die Gruppenbildung Einstellwerte der Ballenhärte auf Einstellelemente einer Ballenöffnungsmaschine
in je einer Tabelle zusammengefasst und die Kennziffern der daraus gewonnenen Parametervektoren
je einem Bedienorgan zugeordnet werden, welche Bedienorgane durch die Vernetzung der
Einstellelemente über die Tabellen-Verknüpfung in jeder Einstellung zusammen einen
Arbeitspunkt der Ballenöffnungsmaschine definieren.
11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
für die Gruppenbildung von Einstellwerten bezüglich einer Feinreinigungsmaschine Einstellwerte
des Messer- (P7) oder Kardierelementabstand (P8) vom Schlagkreis, die Spitzendichte
des Kardierelements, die Klemmdistanz vom Speisetrichter zur Garnitur der Oeffnungswalze
und die Drehzahl der Oeffnungswalze in einer ersten Gruppe zusammengefasst und in
eine erste Tabelle zur Bildung von Parametervektoren für die Reinigungsintensität
aufgenommen werden und dass die Distanz von Versetzung zwischen Leitblech und Messer
(S = P7 minus P5) und die Länge des Ausscheidespaltes (P6) zwischen Messer und Leitblech
in einer zweiten Gruppe zusammengefasst und in eine zweite Tabelle zur Bildung von
Parametervektoren für den Abgang aufgenommen werden und dass die Einstellelemente
der Feinreinigungsmaschine über diese Parametervektoren vernetzt werden und die Kennzahlen
der Parametervektoren je einem Bedienorgan zugeordnet werden, welche Bedienorgane
durch die Vernetzung der Einstellelemente durch die Tabellenverknüpfung in jeder Einstellung
gemeinsam einen Arbeitspunkt der Feinreinigungsmaschine definieren.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die satzweise als Steuerbefehle gewonnenen Maschineneinstellwerte als ablesbare Werte
dargestellt werden, um manuelle Gesamteinstellungen der Maschine oder Maschinengruppe
durchführen zu können.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die satzweise als Steuerbefehle gewonnenen Maschineneinstellwerte als Aktorik-Sollwerte
dargestellt werden, um eine computergesteuerte Gesamteinstellung der Maschine oder
Maschinengruppe durchführen zu können.
14. Putzereimaschine, dadurch gekennzeichnet, dass
sie Indikatoren oder Bedienorgane aufweist, deren Skalierung Kennziffern von Parametervektoren
entsprechen, die aus Verknüpfungstabellen mit Einstellwerten von Reinigungselementen
der Faserreinigungsmaschine hergeleitet sind.
15. Putzereimaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
sie Indikatoren oder ein Bedienungsorgan aufweist, dessen Betätigung eine Mehrzahl
von reinigungsintensiven Maschineneinstellwerten erzeugt und dass sie Indikatoren
oder ein Bedienungsorgan aufweist, dessen Betätigung eine Mehrzahl von abgangsintensiven
Maschineneinstellwerten erzeugt.
16. Putzereimaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
sie Indikatoren oder ein Bedienungsorgan aufweist, dessen Betätigung eine Mehrzahl
von reinigungsintensiven Maschineneinstellwerten erzeugt, dass sie Indikatoren oder
ein Bedienungsorgan aufweist, dessen Betätigung eine Mehrzahl von abgangsintensiven
Maschineneinstellwerten erzeugt und dass sie Indikatoren oder ein Bedienungsorgan
aufweist, dessen Betätigung eine Mehrzahl von kardierintensiven Maschineneinstellwerten
erzeugt.
17. Auflösemaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
sie Indikatoren oder ein Bedienungsorgan aufweist, dessen Betätigung eine Mehrzahl
von auf die Ballenhärte wirksame Maschineneinstellwerte erzeugt.
18. Putzereimaschine nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass
sie Mittel aufweist, mit welchen die Indikatoren in Sollwerte zur Steuerung oder Regelung
der Maschineneinstellungen umgesetzt werden.