[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kämmaschine nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Zur Erhöhung der Produktivität wird von der Praxis gefordert, dass während des Kämmprozesses
bei der Kämmaschine immer höhere Wattengewichte verarbeitet werden können. Bei der
Verarbeitung von höheren Wattegewichten ändert sich somit die Dicke der dem Zangenaggregat
zugeführten Watte. Daraus resultiert, dass im Bereich der Klemmstelle der Zange andere
Verhältnisse vorliegen, das heisst die beiden Klemmflächen der Ober- bzw. der Unterzange
sind im Bereich der Klemmstelle während des Festklemmens der dickeren Watte weiter
voneinander entfernt als beim Klemmen von bisher üblichen Wattendicken und bilden
somit einen grösseren Klemmspalt.
[0003] Zum Auskämmen der Watte durch einen dem Zangenaggregat zugeordneten Rundkamm wird
die Zange geschlossen, bzw. die Watte festgeklemmt, wobei ein Teil des freien Endes
der Watte aus der Zange zum Auskämmen durch den Rundkamm herausragt. Dieser herausragende
Teil wird allgemein als auch Faserbart bezeichnet.
[0004] Um einen optimalen Kämmeffekt durch den Rundkamm zu erzielen, bei welchem die kurzen
Fasern und sonstige unerwünschte Bestandteile, wie z.B. Nissen, Schalenteile oder
dergleichen, aus dem Faserbart ausgekämmt werden, ist es notwendig, dass der Faserbart
möglichst vollständig von dem Kammsegment des Rundkammes, bzw. deren Nadeln, erfasst
und ausgekämmt wird.
[0005] Um dies zu erreichen, ist in der Praxis die Oberzange, bzw. deren Zangenplatte, im
Bereich der Klemmstelle mit einer in radialer Richtung zur Rundkammachse ausgerichteten
Zangenlippe versehen, welche eine vordere Stirnfläche der Unterzange bzw. deren Zangenplatte
übergreift. Dadurch wird gewährleistet, dass die dem Kammsegment vorgelegte Watte,
bzw. der Faserbart, bevor er vom Kammsegment erfasst wird, etwa in radialer Richtung
zur Rundkammachse ausgerichtet ist.
[0006] Um ein Ausweichen des Faserbartes aus dem Kammsegment nach dem Erfassen durch das
Kammsegment zu verhindern, ist es notwendig, die untere Kante der Zangenlippe möglichst
nahe an den Hüllkreis des Kammsegments zu bringen.
[0007] Dies ist jedoch mit den herkömmlichen Zangen nicht möglich, zumal sich bei dicker
Watte der Abstand zwischen den Klemmflächen der Ober- und Unterzange vergrössert und
dadurch auch der Abstand zwischen der unteren Kante der Zangenlippe und dem Hüllkreis
des Kammsegments vergrössert wird. Daraus resultiert, dass sich ein Teil des Faserbartes
aus dem Erfassungsbereich des Kammsegments herausbewegen kann und deshalb nicht mehr
vollständig ausgekämmt wird.
[0008] Es besteht auch die Forderung, bei unterbrochener Wattenzufuhr, das heisst, wenn
sich keine Watte mehr in der Klemmstelle befindet, dass ein Einschwenken der Zangenlippe
in den Arbeitsbereich des Kammsegments in jedem Fall vermieden werden muss. Dies ist
notwendig, um Beschädigungen der Zangenlippe, bzw. des Kammsegments zu vermeiden.
Bei den herkömmlichen Zangenaggregaten ist deshalb die Zange im Bereich der Klemmstelle
so ausgebildet, dass beim direktem Aufeinanderliegen der beiden Klemmflächen noch
ein Sicherheitsabstand zwischen der unteren Kante der Zangenlippe und dem Hüllkreis
des Kammsegments vorhanden ist.
[0009] Würde man diese Zange zum Auskämmen dicker Watte verwenden, so wäre zwar der Sicherheitsabstand
beim Ausfall der Watte zum Hüllkreis des Kammsegments gegeben, jedoch wäre zum optimalen
Auskämmen, infolge des grösseren Abstandes zwischen den beiden Klemmflächen, die untere
Kante der Zangenlippe in einem zu grossen Abstand zu dem Hüllkreis des Kammsegments.
Das heisst, der Faserbart kann während des Auskämmens nach aussen aus dem Kammsegment
ausweichen.
[0010] Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung zum Auskämmen dicker Watte die Klemmstelle
der Zange so auszubilden, dass eine optimale Auskämmung des vorgelegten Faserbartes
ermöglicht wird.
[0011] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Abstand, bei vollständig geschlossener
und in Klemmstellung befindlicher Zange, zwischen der Zangenlippe und der Rundkammachse
kleiner ist, als der Hüllkreisradius des Kammsegments. Vollständige geschlossene Klemmstellung
bedeutet, dass beide Klemmflächen sich berühren.
[0012] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Schwenkbewegung der Oberzange durch Mittel
beschränkt wird, welche in Klemmstellung der Zange ein vorgegebener Sicherheitsabstand
zwischen dem Hüllkreis des Kammsegments und der Zangenlippe gewährleisten.
[0013] Dadurch wird bei grösseren Schwankungen in der Wattendicke oder zum Beispiel beim
Fehlen der Watte ein Einschwenken der Zangenlippe in den Arbeitsbereich des Kammsegments
vermieden.
[0014] Durch diese Beschränkung der Schwenkbewegung der Oberzange ist es möglich, die Zangenlippe
zum Auskämmen dicker Watte soweit zu verlängern, dass die selben optimalen Verhältnisse
wie bei herkömmlichen Kämmaschinen zum Auskämmen bisher üblicher Wattendicken bestehen.
Das heisst, während des Kämmvorganges kann die Zangenlippe bis auf einen Mindestabstand
zum Hüllkreis des Kammsegments bewegt werden, ohne dass beim Ausfall der Watte oder
bei irrtümlicher Verwendung von Watte mit geringem Wattegewicht, Beschädigungen des
Kammsegments bzw. der Zangenlippe auftreten können.
[0015] Es wird vorgeschlagen im Bereich des Kammsegments, bzw. an beiden Stirnflächen des
Kammsegments oder des Rundkammes Segmente anzubringen, deren äusserer Hüllkreisradius
grösser ist als der Hüllkreisradius des Kammsegments. Diese Segmente sind dabei so
befestigt, dass sie in den Schwenkbereich der Zangenlippe ragen. Dadurch wird ein
Weiterverschwenken der Zangenlippe in den Hüllkreis des Kammsegments verhindert.
[0016] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dieses Segment, bzw. diese Segmente aus nichtmetallischem
Werkstoff auszubilden. Es wäre jedoch auch denkbar eine Kombination von metallischem
und nichtmetallischem Werkstoff zu verwenden zum Beispiel ein metallischer Werkstoff
mit einer verschleissfesten Beschichtung mit kleiner Reibung. Als nicht metallischer
Werkstoff wäre z.B. die Verwendung von Kunststoffen, Faserverbundstoffen oder dergleichen
denkbar. Auch könnte als Werkstoff für die Segmente Aluminium zum Einsatz kommen.
Die Segmente sollten in jedem Fall eine abriebfeste Oberfläche besitzen, so dass der
Sicherheitsabstand immer gewährleistet wird. Treten dennoch Verschleisserscheinungen
auf, so ist durch die vorgeschlagene lösbare Befestigung dieser Segmente ein Austauschen
jederzeit möglich.
[0017] Als weitere Möglichkeit zur Beschränkung des Schwenkbereiches der Oberzange wird
vorgeschlagen, an der Unterzange einen Anschlag anzubringen, welcher in den Schwenkbereich
der Oberzange oder in den Schwenkbereich eines an der Oberzange befestigten Endanschlages
ragt.
[0018] Zur genauen Einstellung des Sicherheitsabstandes zwischen dem Hüllkreis des Kammsegments
und der Zangenlippe ist es vorteilhaft diesen Anschlag bzw. Endanschlag verstellbar
auszubilden.
[0019] Weiterhin wird vorgeschlagen diesen verstellbaren Anschlag keilförmig auszubilden.
Dadurch ist eine genaue Feineinstellung des Sicherheitsabstandes möglich.
[0020] Die Beschränkung kann wie weiterhin vorgeschlagen, auch durch Anbringung eines Gestänges
vorgenommen werden, welches auf der Rundkammachse gelagert ist und mit der Oberzange
im Abstand veränderlich bis zu einem vorgegebenen Sicherheitsabstand verbunden ist.
[0021] Vorzugsweise ist das Gestänge einstellbar ausgebildet, um den Sicherheitsabstand
zwischen Zangenlippe und Hüllkreis des Kammsegments einstellen zu können.
[0022] Durch eine Verstellmöglichkeit der Länge der Zangenlippe in bezug auf die Klemmfläche
einer Zangenplatte der Oberzange, ist eine Einstellmöglichkeit auf die jeweils auszukämmende
Watte möglich. Als Klemmfläche der Zangenplatte der Oberzange ist die Fläche angesprochen,
welche etwa,in Klemmstellung der Zange gesehen, in Richtung der Zuführrichtung der
zur Klemmstelle der Zange zugeführten Watte verläuft.
[0023] Die Verstellung bezieht sich dabei auf die Veränderung der unteren Kante der Zangenlippe,
welche dem Rundkammsegment zugekehrt ist.
[0024] Dabei wird vorgeschlagen, dass nur ein Teil oder die gesamte Zangenlippe auf einer
Zangenplatte der Oberzange verschiebbar und feststellbar angeordnet ist.
[0025] Um den gleichen Effekt zu erzielen wird auch vorgeschlagen die Klemmfläche der Zangenplatte
der Oberzange verschiebbar zu befestigen.
[0026] Mit den vorgeschlagenen Massnahmen soll beim Auskämmen der vorliegenden Watte ein
optimaler Mindestabstand von Zangenlippe und Hüllkreis des Kammsegments gewährleistet
werden.
[0027] Durch die vorgeschlagene Verschwenkmöglichkeit einer Unterzangenplatte im Bereich
der Klemmstelle ist es möglich, je nach verwendeter Wattendicke, die Zange so einzustellen,
so dass im Normalbetrieb ein Einschwenken der Zangenlippen in das Kammsegment verhindert
wird.
[0028] Weitere Vorteile sind anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele aufgezeigt und
näher beschrieben.
[0029] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht eines Zangenaggregates und eines Rundkammes eines
erfindungsgemäss ersten Ausführungsbeispieles
- Figur 2
- eine Draufsicht nacht Figur 1
- Figur 3
- eine vergrösserte Darstellung der Klemmstelle des Zangenaggregates nach Figur 1
- Figur 4
- eine schematische Seitenansicht des Zangenaggregates und des Rundkammes eines weiteren
erfindungsgemässen Ausführungsbeispieles
- Figur 5
- eine vergrösserte Darstellung eines Endanschlages nach Figur 4
- Figur 6
- eine schematische Seitenansicht eines Zangenaggregates mit einem Rundkamm eines weiteren
erfindungsgemässen Ausführungsbeispieles
- Figur 7
- eine vergrösserte Darstellung der Klemmstelle des Zangenaggregates mit einer verstellbaren
Zangenlippe
- Figur 8
- eine vergrösserte Darstellung der Klemmstelle des Zangenaggregats mit einem weiteren
Beispiel einer verstellbaren Zangenlippe.
[0030] Figur 1 zeigt von einem Kämmkopf einer Kämmaschine eine Zange 1, welche aus einer
Unterzange 2 und einer Oberzange 3 gebildet ist, wobei die Oberzange 3 um eine Achse
4 auf der Unterzange 2 schwenkbar gelagert ist. Die Unterzange 2 ist in ihrem vorderen
Bereich über beidseitig angebrachte Zangenarme 5 auf einer Rundkammachse 6 und in
ihrem hinteren Bereich über Tragarme 7 auf einer Antriebswelle 8 schwenkbar gelagert.
Die Unterzange weist in ihrem vorderen Bereich eine Zangenplatte 9 auf und eine oberhalb
der Zangenplatte 9 drehbar gelagerte Speisewalze 10. Auf einem Teilumfang der Speisewalze
10 ist im radialen Abstand ein Führungsblech 11 angebracht. Oberhalb und in Verlängerung
des Führungsbleches 11 ist ein weiteres Wattenführungsblech 12 schwenkbar an der Unterzange
2 befestigt.
[0031] Die Oberzange 3 ist mit einer Zangenplatte 13 versehen, welche zwischen zwei seitlichen
Tragarmen 14 befestigt ist, die um die Achse 4 schwenkbar angelegt sind. Diese Anordnung
ist insbesondere auch aus Figur 2 zu ersehen. Die beiden seitlichen Tragarme 14 der
Oberzange 3 sind über die Achsen 15 und über ein nicht näher aufgezeigtes mit einer
Feder versehenen Gestänge im oberen Bereich des Kämmkopfes befestigt. Das heisst,
bei intermittierendem Antrieb über die Antriebswelle 8 bewegt sich die Zange 1 abwechselnd
in eine hintere und eine vordere Stellung. Durch die entsprechende Anlenkung der Oberzange
3 in der Achse 15 bewegt sich die Oberzange 3 während der Hin- und Herbewegung von
einer geöffneten in eine geschlossene Stellung.
[0032] Im gezeigten Beispiel der Figur 1 nimmt die Zange 1 eine hintere und geschlossene
Stellung ein. In dieser Stellung ist die der Zange 1 von einem nicht näher aufgezeigten
Wickel zugeführte Watte 16 in der Zange 1 geklemmt. Das dabei über eine Klemmstelle
17 herausragende freie Wattenende, auch Faserbart 18 genannt, wird von einem Kammsegment
19 eines Rundkammes 20 ausgekämmt. In einer nicht näher gezeigten vorderen Stellung
der Zange 1 nimmt diese eine geöffnete Stellung ein, wobei der ausgekämmte Faserbart
18 von zwei Abreisszylindern 21, 22 von der Watte 16 erfasst und abgerissen wird.
Die Abreisszylinder 21, 22 drehen sich dann entgegengesetzt zu der Drehrichtung, welche
in Figur 1 mit Pfeilen angedeutet ist.
[0033] Die gezeigte Drehrichtung in Figur 1 der Abreisszylinder 21, 22 ist für die teilweise
Rückförderung des bereits abgerissenen Faserbartes zum Ansetzen, bzw. zum Löten des
nachfolgenden und abzureissenden Faserbartes 18 vorgesehen.
[0034] Die Abreisszylinder 21, 22, die Rundkammachse 6 sowie die Antriebswelle 8 sind in
einem angedeuteten Maschinengestell 23 gelagert. Die Speisewalze 10 wird absatzweise
durch die Hin- und Herbewegung der Zange 1 angetrieben und führt somit schrittweise
die Watte 16 der Klemmstelle 17 der Zange 1 zu.
[0035] Wie insbesondere aus Figur 2 zu entnehmen, ist auf beiden Seiten des Kammsegments
19 ein Segment 24, 25 befestigt. Die Befestigung erfolgt hierbei über Schrauben 26
seitlich des Kammsegments 19 und im Bereich der Stirnflächen 27 des Rundkammes 20.
Die Segmente 24, 25 könnten auch geklebt oder in sonstiger Weise befestigt werden.
Es ist in jedem Fall vorteilhaft die Segmente 24, 25 lösbar zu befestigen, so dass
sie bei Verschleiss austauschbar sind. Aus Figur 1 ist zu entnehmen, dass die äusseren
Anschlagflächen 28 der Segmente 24, 25 den Hüllkreis 29 der Nadelspitzen des Kammsegments
19 überragen. Aus Figur 2 zeigt, dass die Anschlagflächen 28 in den Schwenkbereich
der oberen Zangenplatte 13 ragen.
[0036] In Figur 3 wird eine vergrösserte Darstellung der Klemmstelle 17 der Zange 1 gezeigt.
Hierbei ist zu ersehen, dass die Zangenplatte 13 und 9 im vorderen Bereich der Klemmstelle
17 mit jeweils einem gesonderten Klemmprofil versehen sind. Dabei weist die obere
Zangenplatte 13 eine Zangenlippe 30 auf, welche die vordere Stirnfläche 31 der unteren
Zangenplatte 9 übergreift. Dadurch wird der Faserbart 18 zum Auskämmen in annähernd
radialer Richtung zur Rundkammachse 6 dem Kammsegment 19 vorgelegt. Aufgrund der Bewegungsrichtung
des Rundkammes 20 wird während des Kämmvorganges der Faserbart 18 nach Erfassen durch
die Kämmnadeln 32 des Kammsegments 19 in Richtung zu den Abreisszylindern 21, 22 ausgelenkt.
[0037] Damit der Faserbart 18 möglichst vollständig durch die Kämmnadeln 32 erfasst werden
kann, ist es erforderlich, dass ein Ausweichen des Faserbartes während des Kämmvorganges
aus dem Bereich der Kämmnadeln 32 vermieden wird.
[0038] Es ist deshalb notwendig, die untere Kante 33 der Zangenlippe 30 so nah wie möglich
in einem Mindestabstand X an den Hüllkreis 29 des Kammsegments 19 während des Kämmvorganges
heranzubringen bzw. den Abstand A möglichst klein zu halten. Durch die entsprechende
Dicke der Watte 16 ist in Klemmstellung ein entsprechend grosser Klemmspalt 34 vorhanden.
Dieser Klemmspalt 34 ist in radialer Richtung, zur Rundkammachse 6 gesehen, grosser
als der Mindestabstand X.
[0039] Beim Unterbruch der Wattenzufuhr, bzw. bei irrtümlicher Verarbeitung von einer Watte
mit geringerem Wattengewicht würde die Zangenlippe 30 ohne die Segmente 24, 25 in
den Bereich der Kämmnadeln 32 gelangen und zu starken Beschädigungen führen. Im gezeigten
Beispiel jedoch wird die Schwenkbewegung der oberen Zangenplatte 13 durch das Aufsitzen
der unteren Kante 33 der Zangenlippe 30 auf die Anschlagfläche 28 der Segmente 24
und 25 beschränkt. Das heisst, zwischen dem Hüllkreis 29 des Kammsegments 19 und der
Anschlagfläche 18 der Segmente 24 und 25 wird ein Sicherheitsabstand Z gewährleistet,
obwohl im Bereich der Klemmstelle 17 noch ein freier Klemmspalt vorhanden ist, welcher
ein weiteres Verschwenken zulassen würde. Der Sicherheitsabstand Z bildet sich aus
der Differenz zwischen dem Hüllkreisradius R2 und dem Hüllkreisradius R1 der Kämmnadelspitzen
und wird vorteilhafterweise zwischen 0,2 und 0,4 mm eingestellt.
[0040] In dem weiteren Ausführungsbeispiel nach Figur 4 wurde zur Beschränkung der Schwenkbewegung
der Oberzange und zur Gewährleistung eines Sicherheitsabstandes Z (Figur 3) ein an
beiden Seiten der Unterzange 2 einstellbarer Anschlag 35 befestigt, welcher jeweils
in den Schwenkbereich der beiden Seitenarme 14 der Oberzange 3 ragt. Der Anschlag
35 ist dabei keilförmig ausgebildet und in bezug auf die Anschlagfläche der Seitenarme
14 verschiebbar befestigt. Wie aus der vergrösserten Teilansicht in Figur 5 zu entnehmen,
ist der Anschlag 35 über eine Schraube 36 an einem an der Unterzange 2 angebrachten
Bügel 37 befestigt. Zur seitlichen Verschiebung in bezug auf die Anschlagkante 38
des Tragarmes 14 ist der Bügel mit einem Langloch 39 versehen. Durch das seitliche
Verschieben bzw. Einstellen des Anschlages 35 kann der Sicherheitsabstand Z unter
zu Hilfenahme einer Lehre, welche zwischen die Nadelspitzen und der unteren Kante
33 der Zangenlippe 30 eingeschoben wird, genau eingestellt werden. Diese Ausführung
hat gegenüber der Ausführung nach Figur 1 den Vorteil, dass kein Verschleiss an der
Zangenlippe bzw. am Anschlagelement entsteht.
[0041] Eine ähnliche Ausführung wie in Figur 5 ist in Figur 6 gezeigt, wobei zur Einhaltung
eines Sicherheitsabstandes Z eine auf der Rundkammachse 6 befestigte Stange 40 angelenkt
ist, welche in eine mit einem Durchgangsloch 41 versehene und an dem jeweiligen seitlichen
Tragarm 14 der Oberzange 3 befestigten Lasche 42 ragt. Das durch die Lasche 42 ragende
freie Ende der Stange 40 ist mit einem Gewinde 45 versehen, welches eine Mutter 43
und Kontermutter 44 unterhalb der Lasche 42 trägt. Wie im vorhergehenden Beispiel
nach Figur 5 kann nach Lösen der Mutter 43 bzw. der Kontermutter 44 unter zu Hilfenahme
einer Lehre, die zwischen Zangenlippe 30 und Kammsegment 19 eingeschoben wird, ein
Sicherheitsabstand Z durch einjustiert, bzw. durch die Mutter 43 eingestellt werden.
Ist dies geschehen, so wird die Mutter 43 durch die Kontermutter 44 in der eingestellten
Lage fixiert.
[0042] Es sind noch weitere Ausführungsbeispiele zur Beschränkung der Bewegung der Oberzange
3 zur Einhaltung eines Sicherheitsabstandes Z denkbar. Die Erfindung bezieht sich
nicht nur auf Zangenaggregate, welche eine hin- und hergehende Bewegung ausführen,
sondern auch auf solche, welche einen anderen kinematischen Arbeitsablauf aufweisen.
[0043] Die in Figur 7 und Figur 8 gezeigten Ausführungsbeispiele mit einer verstellbaren
Zangenlippe 30 können auch mit Endanschlägen entsprechend der vorhergehend beschriebenen
Ausführungen nach Figur 1 bis 6 versehen werden.
[0044] In Figur 7 wird eine Ausführung gezeigt, wobei die Zangenlippe 30 auf der Zangenplatte
13 verschiebbar über Schrauben befestigt ist. Das heisst, der Abstand zur oberen Klemmfläche
47 kann je nach Wattendicke eingestellt werden, wodurch die Zange 1 universell verwendbar
ist, für dicke und für normale Watten.
[0045] Die verstellbare Zangenlippe ist zum Zweck der Verstellung mit einem Langloch 48
versehen, während die Schraube 46, von welcher mehrere, über die Breite gesehen, verwendet
werden, in einer Gewindebohrung 49 in der Zangenplatte 13 befestigt ist.
[0046] Eine ähnliche Ausführung wird in Figur 8 gezeigt, wobei der Zangenlippe 30 in ihrer
Verlängerung ein verschiebbarer Unterteil 49 zugeordnet ist. Dieser Unterteil 49 ist
über Schrauben 50 an der Zangenplatte 13, welche mit Langlöchern 51 versehen ist,
verstellbar befestigt. Die Schrauben sind durch Muttern 52 gekontert, welche sich
in einer Vertiefung 53 der Zangenplatte 13 befinden. Die in Figur 7 und 8 gezeigten
Ausführungen haben auch den Vorteil, dass die Zangenlippe einerseits über die gesamte
Klemmlinie exakt eingestellt werden kann und andererseits bei Verschleiss leicht ausgetauscht
werden kann.
Bezugszeichen
[0047]
- 1
- Zange
- 2
- Unterzange
- 3
- Oberzange
- 4
- Achse
- 5
- Zangenarm
- 6
- Rundkammachse
- 7
- Tragarme
- 8
- Antriebswelle
- 9
- Zangenplatte
- 10
- Speisewalze
- 11
- Führungsblech
- 12
- Wattenführungsblech
- 13
- Zangenplatte
- 14
- seitliche Tragarme
- 15
- Achse
- 16
- Watte
- 17
- Klemmstelle
- 18
- Faserbart
- 19
- Kammsegment
- 20
- Rundkamm
- 21
- Abreisszylinder
- 22
- Abreisszylinder
- 23
- Maschinengestell
- 24
- Segment
- 25
- Segment
- 26
- Schrauben
- 27
- Stirnfläche
- 28
- Anschlagfläche
- 29
- Hüllkreis
- 30
- Zangenlippe
- 31
- vordere Stirnfläche
- 32
- Kämmnadeln
- 33
- untere Kante
- 34
- Klemmspalt
- 35
- Anschlag
- 36
- Schraube
- 37
- Bügel
- 38
- Anschlagkante
- 39
- Langloch
- 40
- Stange
- 41
- Loch
- 42
- Lasche
- 43
- Mutter
- 44
- Kontermutter
- 45
- Gewinde
- 46
- Schraube
- 47
- Klemmfläche
- 48
- Langloch
- 49
- Unterteil
- 50
- Schrauben
- 51
- Langlöcher
- 52
- Muttern
- 53
- Vertiefung
- X
- Mindestabstand
- Z
- Sicherheitsabstand
- R1
- Hüllkreisradius
- R2
- Hüllkreisradius
- A
- Abstand Zangenlippe-Rundkammachse
1. Kämmaschine mit einem Zangenaggregat, welches den Faserbart (18 ) einer Watte (16)
zum Auskämmen einem der Zange (1) zugeordneten Kammsegment (19) eines Rundkammes (20)
vorlegt, wobei die Zange aus einer Unterzange (2) und einer schwenkbar um die Unterzange
angelenkte Oberzange (3) besteht und die Oberzange im Bereich der Klemmstelle (17)
für die Watte mit einer die vordere Stirnfläche (31) der Unterzange übergreifenden
Zangenlippe (30) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A), bei vollständig
geschlossener und in Klemmstellung befindlicher Zange (1), zwischen der Zangenlippe
(30) und der Rundkammachse (6) kleiner ist als der Hüllkreisradius (R1) des Kammsegments
(19).
2. Kämmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkbewegung der
Oberzange (3) beschränkende Mittel (25,26,35,40) vorgesehen sind, welche in Klemmstellung
der Zange (1) ein vorgegebener Sicherheitsabstand (Z) zwischen dem Hüllkreis (29)
des Kammsegments (19) und der Zangenlippe (30) gewährleisten.
3. Kämmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel aus mindestens
einem, auf dem Rundkamm im Bereich des Kammsegments befestigten Segment (24,25) bestehen,
welches in den Schwenkbereich der Zangenlippe (30) der Oberzange (3) ragt und in Bezug
auf den Rundkamm (20) einen grösseren Hüllkreisradius (R2) als der Hüllkreisradius
(R1) des Kammsegments (19) aufweist.
4. Kämmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass je ein Segment (24,25) im
Bereich der Stirnflächen (28) des Rundkammes (20) und des Kammsegments (19) befestigt
ist.
5. Kämmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das, bzw. die Segmente
(24,25) aus nichtmetallischem Werkstoff bestehen.
6. Kämmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel aus mindestens
einem an der Unterzange (2) angebrachten Anschlag (35) bestehen, welcher in den Schwenkbereich
der Oberzange (3) oder in den Schwenkbereich eines an der Oberzange befestigten Endanschlages
ragt.
7. Kämmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (35) und/oder
der Endanschlag verstellbar ausgebildet ist.
8. Kämmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberzange (3)
aus zwei um die Unterzange (2) schwenkbaren, über eine Zangenplatte (13) verbundenen
Tragarmen (14) besteht und jeder der Tragarme (14) mit einem Endanschlag versehen
ist,
9. Kämmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag
(35) und /oder der Endanschlag aus einem keilförmigen und längs der Unter- und/oder
Oberzange (2,3) verschiebbaren und feststellbaren Element (35) gebildet wird. 10.
Kämmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel aus einem auf der Rundkammachse (6) befestigten Gestänge (40) bestehen,
welches mit der Oberzange (3) im Abstand veränderlich bis zu einen vorgegebenen Sicherheitsabstand
(Z) verbunden ist.
10. Kämmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel aus einem auf
der Rundkammachse (6) befestigten Gestänge (40) bestehen, welches mit der Oberzange
(3) im Abstand veränderlich bis zu einem vorgegebenen Sicherheitsabstand (Z) verbunden
ist.
11. Kämmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitsabstand
(Z), bzw das Gestänge (40) einstellbar ist.
12. Kämmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zangenlippe (30) in bezug auf die Klemmfläche (47) einer Zangenplatte (13) der
Oberzange (3) in ihrer Länge veränderbar ausgebildet ist.
13. Kämmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zangenlippe (30) verschiebbar
an der Zangenplatte (13) der Oberzange (3) befestigt ist.
14. Kämmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der
Zangenlippe (30) verschiebbar befestigt ist.
15. Kämmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmfläche
(47) einer Zangenplatte (13) der Oberzange (3) in bezug auf die untere dem Kammsegment
(19) am nächsten stehenden Kante (33) der Zangenlippe (30) verschiebbar befestigt
ist.
16. Kämmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage einer unteren Zangenplatte
(9) der Unterzange (2) im Bereich der Klemmstelle und in bezug auf die Rundkammachse
(6) einstellbar ist.