[0001] Die Erfindung betrifft einen bepflanzbaren Schutzwall mit Gerüst und Erde gemäss
dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
[0002] Derartige Schutzwälle werden vorwiegend längs der Autobahnen oder einer Bahnlinie
zur Reduktion der Fahrgeräusche aufgestellt. Ferner werden sie zur Eindämmung von
Lärm zwischen Fabriken und Wohnvierteln, oder als Schutz gegen die Blicke von Schaulustigen
an Privatgrundstücken verwendet.
[0003] Abgesehen von der Schutzaufgabe solcher Wände sind sie wegen der Bepflanzbarkeit
in der Lage, die Landschaft zu verschönern, und benötigen dabei weniger Breite, z.B.
in der Richtung quer zu einer Straße als ein Erdhügel. Das Platzproblem kann man allerdings
durch einen Metall- oder Holzzaun lösen, dessen ästhetische und lärmdämpfende Wirkung
aber sehr gering ist.
[0004] Schutzwälle dieser Art sind bereits bekannt und u.a. in der DE-A-27 06 846 beschrieben.
Bei dieser Ausführung werden Bretter etwa horizontal mit einer Neigung zur vertikalen
Richtung in Schrägnuten in beabstandeten Balken eingesetzt. Dadurch entstehen eine
Art Rinnen zur Aufnahme von Erde zum Einsetzen vor Pflanzen. Diese Ausführung ist
aber nicht sonderlich stabil und kann sich leicht unter der Last, insbesondere bei
Schnee, Wind und Regen, verdrehen, was mittels Abstützungen behoben werden kann, wie
dies in Fig. 1 dargestellt ist. Diese Abstützungen in Form von Stahlseilen oder dgl.
brauchen viel Platz und sind für Spaziergänger und Tiere gefährlich und/oder unangenehm.
Mit zunehmender Höhe des Schutzwalles, der bis zu 5 - 6 m betragen kann, ist diese
Ausführung aus Gründen der Stabilität kaum verwendbar. Zudem sind konstruktionsbedingt
häufige Unterhaltsarbeiten erforderlich.
[0005] In der CH-A-656 910 ist eine solidere Ausführung offenbart, die im Querschnitt etwa
kegelstumpfförmig wirkt und somit stabiler ist als die bereits beschriebene Ausführung.
Ein Nachteil sind aber die zum Teil sehr langen Stützpfähle, die eine Gesamtlänge
von bis zu 6 m haben können. Der Transport, die Aufstellung und die Montage derartig
langer Balken erfordert mehrere Arbeiter und ist deshalb kostenintensiv. Ferner erschweren
die Balken das Einfüllen und das Ausebnen der Pflanzerde.
[0006] Ferner zeigt die CH-A-664 181 eine Ausführung, die nur als Abstützungsvorrichtung
an einer Erdsteilwand vorgesehen ist. Diese Konstruktion ist als einfache Ausführung
der obigen CH-PS für den Fall zu betrachten, dass eine steile Erdwand, beispielsweise
an einem Autobahndurchstich, zu bepflanzen ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung eines Schutzwalles mit Gerüst und Erde
der eingangs genannten Art, die aber nicht die Nachteile der herkömmlichen Ausführungen
aufweisen soll.
[0008] Dabei soll der Schutzwall u.a.
- eine sehr gute Schalldämpfung ermöglichen,
- genügend Erde für anspruchvolle Bepflanzung aufweisen,
- höchsten ästhetischen Ansprüchen genügen,
- solid und trotzdem relativ dünn sein,
- einen preisgünstigen Transport des Materials und eine kostengünstige Montage ermöglichen,
- keinen Unterhalt erfordern,
- fast ausschliesslich aus inländischem Holz, vorzugsweise aus der Nähe des Aufstellungsortes,
bestehen, das sich mit der Zeit zersetzt,
- als Abstützungsvorrichtung an einer Erdsteilwand geeignet sein.
[0009] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des
ersten Patentanspruches gelöst.
[0010] Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0011] Die beschriebene Ausführung ist preisgünstig, einfach und erfordert wenig Personal
für den Materialtransport und die Aufstellung. Vorzugsweise soll die Konstruktion
derart sein, dass sie sich im Querschnitt nach oben verjüngt und aus einzelnen Elementen
besteht, wobei eine Standardkonstruktion für eine maximale Höhe von z.B. 6 m ausgelegt
ist. Wenn niedrigere Höhen von z.B. 3 m vorgesehen sind, wird nur der obere Teil dieser
Konstruktion von 6 m Höhe verwendet, was zu einer niederen unteren Breite bei Gerüsten
niederer Höhe führt.
[0012] Es sollen keine sichtbaren, zusätzlichen Stützen, wie Spannseile und dgl. an den
Seiten der Gerüste erforderlich sein. Beim Aufstellen werden die einzelnen Bauelemente
zusammengesetzt oder aufeinandergelegt und verbunden. Wenn einige Elemente montiert
sind, wird die Erde eingeschüttet und ausgeebnet. Dann folgt der Weiterbau mit abwechselndem
Einschütten der Pflanzerde in gleicher Weise bis zur Spitze des Gerüstes.
[0013] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schrägbildliche Darstellung des Gerüstes bei der Montage, vor der Fertigstellung,
ohne Erde,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt II aus Fig. 1 in größerem Massstab,
- Fig. 3
- eine Stirnansicht des Gerüstes nach Fig. 1,
- Fig. 4
- wie Fig. 3, jedoch für einseitige Bepflanzung,
- Fig. 5
- eine detaillierte Darstellung der Verbindungsstellen nach Fig. 2,
- Fig. 6
- einen Abstandhalter zwischen benachbarten Anker,
- Fig. 7
- einen Anker zur Aufnahme von Bretter zur Halterung der Pflanzerde, und
- Fig. 8
- ein Brett nach Fig. 7.
[0014] In Fig. 1 ist ein Gerüst 1 zur Aufnahme von Erde für beidseitige Bepflanzung bei
der Montage dargestellt. Das Gerüst 1 besteht aus Bauteilen aus Holz, die durch Klammer
und doppelseitige Verbindungskörper aus Metall zusammengehalten werden können.
[0015] Zum Aufbau des Gerüstes 1 wird zunächst ein Betonfundament 5 gegossen, auf dem in
der Längsrichtung des Gerüstes 1 in Abständen Querträger oder Anker 2 befestigt werden.
Diese Querträger 2 sind jeweils an ihren beiden Enden beidseitig mit einer Schrägnut
6 (Fig. 7) zur Aufnahme eines Brettes 3 zur Halterung der Erde versehen, die nach
und nach bei der Montage eingefüllt wird.
[0016] Nach der Montage der ersten Querträger 2 werden die Bretter 3 in die Schrägnut 6
eingeschoben und anschliessend wird jeweils ein Abstandhalter oder Klotz 4 benachbart
zu jedem Enden der Querträger 2 angeordnet (Fig. 3). Diese Klötze 4 werden durch Verbindungskörper
8 an den Querträger 2 befestigt. Als Verbindungskörper können z.B. zweiseitige, runde
oder quadratische Einpressdübel, Nagelplatten oder sogenannte "Bulldoggen" verwendet
werden. Ferner werden die Klötze 4 an der oberen Fläche mit einem Verbindungskörper
8 versehen, auf den die zweite Schicht der Querträger 2 montiert wird. Dieser Aufbau
geht so weiter bis zur Spitze des Gerüstes 1, dessen Höhe bis zu 6 m betragen kann.
[0017] Das Einfüllen der Erde erfolgt aus praktischen Gründen vorzugsweise in mehreren Stufen,
z.B. nach der Montage von jeweils etwa fünf Schichten von Querträgern 2 mit Brettern
3. Da die Bretter 3 sich wegen der Last der Pflanzerde nach aussen biegen können,
ist es nicht ausgeschlossen, dass die Bretter 3 aus den Schrägnuten 6 ausgleiten können.
Um dies zu verhindern, ist in Fig. 5 eine Stahlklammer 7 vorgesehen, welche mit zwei
benachbarten Brettern 3 verbunden ist und diese zusammenhält. Diese Klammer 7 kann
beispielsweise derjenigen Art sein, die an den beiden Enden mit einer Spitze versehen
ist, die jeweils in die beiden Bretter eingeschlagen werden.
[0018] Gerüste dieser Art können, wie bereits erwähnt, von Ausnahmefällen abgesehen, eine
Höhe von bis zu 6 m aufweisen. Als Schutz gegen neugierigen Blicke reicht aber normalerweise
eine Höhe von 2 m. Bei einer solchen Ausführung wird mit einer Schichtanzahl von acht,
und einer unteren und oberen Breite von jeweils 1.32 und 0.8 m gerechnet. Bei grösseren
Höhen sind diese Zahlen, mit Ausnahme der oberen Breite, entsprechend grösser.
[0019] In Fig. 4 ist eine Variante zu Fig. 3 für nur einseitige Bepflanzung gezeigt, welches
Gerüst ebenfalls eine Höhe von 2 m aufweist. Dieses Gerüst hat jeweils eine untere
Breite von 1.40 m und eine obere Breite von 0.50 m. Diese Ausführung ist im Vergleich
zu derjenigen nach CH-A-664 181 aufwendiger, aber stabiler, und für Fälle vorgesehen,
in welchen eine derart hohe Stabilität erwünscht oder erforderlich ist. Dabei wird
davon ausgegangen, dass derartige Gerüste am Ende eines Erdwalls benutzt wird, der
naturgemäss die Neigung hat, sich zu verschieben. Die hohe Stabilität der hier beschriebenen
Ausführung rührt daher, dass die Pflanzerde in das Gerüst eingreift und es umklammert.
[0020] Bei der Ausführung nach Fig. 4 fehlen die Bretter 3 auf der einen Seite, die vollständig
mit Pflanzerde zugedeckt ist.
[0021] Die Aufstellung des Gerüstes nach Fig. 4 erfolgt in der gleichen Weise, wie dasjenige
nach Fig. 3, wobei auch hier die Pflanzerde in Stufen eingeschüttet wird.
[0022] Bei beiden Ausführungen wird davon ausgegangen, dass möglichst viel Holz von der
näheren Umgebung des Aufstellungsortes verwendet wird, um damit lange Transportwege
zu vermeiden. Ein grosser Vorteil der beschriebenen Ausführung liegt darin, dass lange
Stützpfäle vermieden werden, die insbesondere bei höheren Gerüsten sehr schwer sind
und viel Personal für die Aufstellung erfordern.
1. Bepflanzbarer Schutzwall mit Gerüst und Erde zur Aufnahme von Pflanzen, insbesondere
zur Abschirmung, Verschönerung und Schutz oder Abstützung an Autostrassen, Schienenwegen
und industriellen Lärmquellen sowie im Privatbereich, mit Schrägnuten zur Aufnahme
von horizontal übereinander angeordneten Brettern, die zur vertikalen Richtung geneigt
sind und zusammen rinnenartige Erdfächer bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schrägnuten jeweils in horizontalen Ankern (2) angeordnet sind, an jedem Ende mit
mindestens einer Schrägnut (6) zur Aufnahme eines Brettes (3) versehen sind, und dass
zwischen den einzelnen Ankern (2) Abstandklötze (4) vorhanden sind.
2. Schutzwall nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandklötze (4) und
die Anker (2) durch Verbindungskörper (8) mit doppelseitigen Eingriffsflächen miteinander
verbunden sind.
3. Schutzwall nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aneinander zugekehrten
Enden zweier Bretter (3) durch Klammern (7) aneinander befestigt sind.
4. Schutzwall nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungskörper (8)
eine sogenannte Bulldogge ist.
5. Schutzwall nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils
ein Anker (2) und zwei Abstandklötze (4) aus einem Stück bestehen.
6. Schutzwall nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand
zwischen den beiden Schrägnuten (6) vom untersten zum obersten Anker (2) stetig abnimmt.
7. Schutzwall nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die eine
Längsseite vollständig in der Erde vergraben oder eingesetzt ist, wobei die Schrägnuten
(6) und die Bretter (3) an dieser Seite fehlen.