(19)
(11) EP 0 452 756 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.10.1991  Patentblatt  1991/43

(21) Anmeldenummer: 91105465.8

(22) Anmeldetag:  06.04.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 3/54, E04B 2/96
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR LI

(30) Priorität: 14.04.1990 DE 9004368 U
25.10.1990 DE 9014754 U

(71) Anmelder: W. HARTMANN & CO (GMBH & CO)
D-20459 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Lange, Rolf-Peter
    W-8500 Nürnberg 90 (DE)

(74) Vertreter: Tergau, Enno, Dipl.-Ing. et al
Tergau & Pohl Patentanwälte Mögeldorfer Hauptstrasse 51
90482 Nürnberg
90482 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verankerungsvorrichtung für optisch rahmenlose Verglasungen


    (57) Verankerungsvorrichtung für optisch rahmenlose Verglasungen bestehend aus zweiteiligen, tragenden Pfostenprofilen (1) und ebenfalls tragenden Riegelprofilen (2) sowie in diesen verankerten Modulrahmenprofilen (3). Die Modulrahmenprofile (3) sind hierbei entweder als unbewegliche Festfelder oder als bewegliche Fensterflügel ausgestaltet. Das zweiteilige Pfostenprofil ist aus einem Grundkörper (8) und einer Abdeckschale (9) gebildet. An die Pfostenprofile (1) und die Riegelprofile (2) sind Schließbleche (24) mit eingeformten Führungsnuten (34) angeformt. In die Führungsnuten (34) greifen aus den Modulrahmenprofilen (3) in Richtung auf die Führungsnuten (34) herausragende Riegelzapfen (23).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verankerungsvorrichtung für optisch rahmenlose Verglasungen (= structural glacing). Derartige rahmenlose Verglasungskonstruktionen bestehen im wesentlichen aus tragenden, in Vertikalrichtung verlaufenden Pfostenprofilen, ebenfalls tragenden, in Horizontalrichtung verlaufenden Riegelprofilen und aus in der Pfosten-Riegel-Konstruktion verankerten Modulrahmenprofilen. Derartige Modulrahmenprofile sind im Montageendzustand entweder unbewegliche Festfelder oder bewegliche Fensterflügel, wobei die Fensterflügel mit Beschlägen versehen sind, welche das Öffnen bzw. Schließen des Fensterflügels über eine Öffnungs- bzw. Verriegelungsvorrichtung ermöglichen.

    [0002] Aus dem G 88 03 359.7 ist eine derartige Verankerungsvorrichtung bekannt. Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung, daß am Modulrahmenprofil Hinterhakteile ausgeführt sind, die am Pfostenprofil angeformte Vorsprünge lediglich hintergreifen. Dadurch ist das Modulrahmenprofil von nur einer Seite fest in den Pfostenprofilen gelagert.

    [0003] Weiterhin nachteilig ist, daß für eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik zwei verschiedene Ausführungsformen von Beschlägen deshalb notwendig sind, weil das verwendete Hintergreifteil nur zur Verankerung von Festfeldern verwendet werden kann. Die Verankerung von Fensterflügeln ist mit dieser Konstruktion jedoch nicht möglich.

    [0004] Die einteilige Ausführung des Pfostenprofils bei der Vorrichtung nach dem Stand der Technik erfordert eine spezielle Anpassung des Riegelprofils an die jeweilige Verankerungsvorrichtung.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verankerungsvorrichtung für optisch rahmenlose Verglasungen konstruktiv zu vereinfachen und die Anzahl der erforderlichen Bauteile und Baugruppen zu vermindern.

    [0006] Diese Aufgabe ist durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst.

    [0007] Bei der erfindungsgemäßen Verankerungsvorrichtung rastet ein am Modulrahmenprofil befestigter, aus dem Fensterbau für Sicherheitsfenster bekannter Pilzzapfen in eine Führungsnut eines am Pfosten- bzw. Riegelprofil befindlichen Schließblechs ein.

    [0008] Im Falle der Auslegung des Modulrahmenprofils als Festfeld ist das Schließblech am in Vertikalrichtung verlaufenden Pfostenprofil befestigt. Der pilzförmige Riegelzapfen ist an einer dem Pfostenprofil zugewandten Vertikalsprosse des Modulrahmenprofils befestigt. Die Befestigung erfolgt über einen den Riegelzapfen tragenden Schlitten, der in einer als Prismenschubführung ausgebildeten Schiene in der Vertikalsprosse des Modulrahmenprofils in Vertikalrichtung beweglich gelagert ist. Die vertikale Lage des Riegelzapfens kann über ein Verschieben des Schlittens in der Schiene der Lage des entsprechenden Schließblechs angepaßt werden. Über eine Klemmschraube ist der Schlitten in der Schiene im Montageendzustand kraftschlüssig festgelegt.

    [0009] Die am Schließblech ausgeführte Führungsnut weist eine der pilzförmigen Volumenform des Riegelzapfens angepaßte Hohlform auf, so daß der Riegelzapfen nach Art eines Fußes in die schuhartige Führungsnut hineingleiten kann. Der Riegelzapfen ist im Montageendzustand von einer in eine Schmalseite der Führungsnut eingebrachten Sicherungsschraube hintergriffen und somit in seiner Lage festgelegt.

    [0010] Ist das Modulrahmenprofil als Fensterflügel ausgeführt, sind die Schließbleche an die in Horizontalrichtung verlaufenden Riegelprofile angeformt. Die entsprechenden Riegelzapfen sind mit ihrem Schlitten in Führungsschienen an Horizontalsprossen des Modulrahmenprofils beweglich gelagert. Über eine im Rahmenbau bekannte Schubstangenkonstruktion können die Riegelzapfen in Horizontalrichtung bewegt werden. Im geschlossenen Zustand des Fensterflügels rasten die pilzartigen Riegelzapfen in die Führungsnut des Schließblechs ein. Die Lagesicherung ist hier durch die auf die Riegelzapfen wirkenden Hebelkräfte der Schubstangenkonstruktion realisiert.

    [0011] Im geöffneten Zustand des Fensterflügels werden die Riegelzapfen in Horizontalrichtung derart verfahren, daß der jeweilige Riegelzapfen nicht mehr in die entsprechende Führungsnut des Schließblechs eingreift.

    [0012] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß ein normaler, handelsüblicher, als Pilzzapfen ausgeführter Riegelzapfen sowohl für die Verankerung von Festfeldern als auch für die Verankerung von Fensterflügeln verwendet wird. Weiterhin vorteilhaft ist der konstruktiv einfache Aufbau des Schließblechs und des mit dem Schließblech zusammenwirkenden Riegelzapfens. Insbesondere bilden das Schließblech und der Riegelzapfen eine prismatische Führung, so daß der Riegelzapfen fest vom Schließblech umschlossen ist und damit stabil und mehrachsig gelagert ist.

    [0013] Durch die Zweiteilung des Pfostens in ein Pfostenprofil und eine daran anbringbare Abdeckschale ist es möglich, die Riegelprofile als Standardteile vorzufertigen. Diese Ausgestaltung des Pfostenprofils ermöglicht eine problemlose, einfache Montage der in Horizontalrichtung verlaufenden Riegelprofile zwischen den in Vertikalrichtung verlaufenden Pfostenprofilen. Das Riegelprofil wird zu diesem Zweck durch einfaches Ablängen auf das erforderliche Paßmaß gebracht und zwischen den Grundkörpern zweier benachbarter Pfostenprofile eingebracht. Aus den Grundkörpern stehen Rastnoppen in Horizontalrichtung hervor. Aus der Abdeckschale ragen zwei Befestigungswangen in Richtung auf die Rahmenkonstruktion mit angeformten Rastvorsprüngen hervor. Die Befestigungswangen flankieren im Montageendzustand den Grundkörper und hintergreifen mit ihren Rastvorsprüngen die aus dem Grundkörper herausragenden Rastnoppen. Die Abdeckschale deckt so raumseitig die Verankerungsvorrichtung der Festfelder und die Trennfuge von Pfosten- und Riegelprofil ab.

    [0014] Durch die dauerhafte Abschirmung des Schließblechs und des Riegelzapfens durch die Abdeckschale in deren Aufraststellung ist die erfindungsmäßige Verankerungsvorrichtung nach der Montage von außen nicht mehr zugänglich. Dies erhöht die Betriebssicherheit der Vorrichtung zusätzlich, da sie nachträglich nur nach vorherigem Abnehmen des Deckprofils vom Grundkörper verstellt werden kann. Schließblech und Riegelzapfen sind dadurch vor einem ungewollten Verstellen von außen zusätzlich geschützt.

    [0015] Die Gestaltung des Schließblechs nach den Ansprüchen 3 bis 7 ist einerseits konstruktiv einfach und gewährleistet eine solide und dauerhafte Verbindung zwischen Schließblech und Riegelzapfen andererseits. Aufgrund der spiegelbildlich zueinander liegenden Fixierschlitze nach Anspruch 6 ist es möglich, das Schließblech zweiseitig zu verwenden. Es kann also für die Links- und Rechtsmontage das gleiche Schließblech verwendet werden. Die Einbringung eines Sicherungsbolzens nach Anspruch 7 sichert das als Festfeld ausgestaltete Modulrahmenprofil zusätzlich in seiner Einbaustellung.

    [0016] Die Verwendung einer Sicherungsschraube als Sicherungsbolzen nach Anspruch 8 gewährleistet die leichte Anbringbarkeit und Entfernbarkeit des Sicherungsbolzens vor allem für den Fall, daß das Modulrahmenprofil, beispielsweise zu Servicezwecken, demontiert wird. Um zu verhindern, daß die Sicherungsschraube ungewollt, beispielsweise von Kindern, entfernt wird, ist die Sicherungsschraube bei auf dem Pfostenprofil aufgerasteter Abdeckschale nicht mehr zugänglich und damit nicht mehr von außen manipulierbar. Die Betriebssicherheit der Vorrichtung ist dadurch weiter verbessert.

    [0017] Die Gestaltung des Riegelzapfens nach den Ansprüchen 9 bis 11 ist konstruktiv einfach und damit einfach und kostengünstig herstellbar. Der T-förmige Riegelzapfen weist zudem ein vorteilhaftes Widerstandsmoment gegen Biegung auf. Zudem ist der so ausgestaltete Riegelzapfen leicht an den Modulrahmenprofilen fixierbar. Die Abmessungsrelationen am Riegelzapfen nach Anspruch 11 ermöglichen einen platzsparenden Einbau bei gleichzeitig stabiler und belastungsresistenter Gestaltung des Riegelzapfens.

    [0018] Die Ansprüche 12 bis 16 lehren das vorteilhafte und gebrauchssichere Zusammenwirken von Riegelzapfen und Schließblechen. Insbesondere liegt der Riegelzapfen auf diese Weise besonders gut und paßgenau geführt im Schließblech ein. Darüber hinaus ist der vom Schließblech und vom Riegelzapfen gebildete Formschluß besonders dauerhaft und damit gebrauchssicher. Aufgrund der führungsartigen Gestaltung der Schließbleche ist das Modulrahmenprofil mit den Riegelzapfen zudem einfach an der Pfosten-Riegel-Konstruktion montierbar. Die Montage des Modulrahmenprofils ist durch einfaches Einschieben der Riegelzapfen in die Schließbleche realisierbar.

    [0019] Die Ansprüche 17 und 18 lehren Weiterbildungen von Riegelzapfen und Schließblech für den Einsatz des Modulrahmenprofils als Festfeld.

    [0020] Die Ansprüche 19 bis 21 betreffen vorteilhafte Weiterbildungen des Riegelzapfens und des Schließblechs für die Verwendung des Modulrahmenprofils als Fensterflügel.

    [0021] Die Ansprüche 22 bis 24 lehren die vorteilhafte und konstruktiv einfache, formschlüssige Verbindung des Grundkörpers und der Abdeckschale, die gemeinsam das Pfostenprofil bilden. Die Abdeckschale ist nach dieser Lehre einfach auf dem Grundkörper aufrastbar und damit einerseits leicht montierbar und andererseits dauerhaft am Grundkörper halterbar.

    [0022] Der jeweils zweigeteilte Aufbau des Grundkörpers einerseits und der Abdeckschale andererseits ermöglicht die Vorfertigung von Baugruppen. Derartige Baugruppen bestehen aus einem halben Grundkörper und einem daran fixierten Riegelprofil und dienen zur sogenannten Elementbauweise. Für die Baustellenmontage müssen lediglich noch die jeweiligen die Grundkörperhälften bildenden Halbgrundkörper zu einem Pfostenprofil zusammengefügt werden. Durch diese Elementbauweise ist ein hoher Vorfertigunggrad realisierbar bei gleichzeitigem Sinken des Fertigungsaufwandes auf der Baustelle. Auch die zweigeteilten Abdeckschalen sind einfach auf die jeweils zugehörigen zweigeteilten Grundkörpern aufrastbar. Die für die Elementbauweise geeigneten Grundkörper und Abdeckschalen eignen sich ferner zur Wandmontage. Sie bilden also die Schnittstelle oder Verbindungsstelle zwischen dem Mauerwerk und der erfindungsmäßigen Verglasungskonstruktion.

    [0023] Die Erfindung ist anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele mit weiteren, erfindungswesentlichen Merkmalen erläutert.

    [0024] Es zeigen
    Fig. 1
    einen in Horizontalrichtung verlaufenden Querschnitt des Pfostenprofils und der Verankerungsvorrichtung,
    Fig. 2
    eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit zusätzlich einer zwischen Isolierglaseinheit und Verankerungseinrichtung liegenden Dichtung,
    Fig. 3
    einen in Vertikalrichtung verlaufenden Querschnitt eines Riegelprofils,
    Fig. 4
    eine Darstellung des Details Riegelzapfen,
    Fig. 5
    die Darstellung des Details Schließblech,
    Fig. 6
    eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit einem zweigeteilten Grundkörper und einer zweigeteilten Abdeckschale für die Elementbauweise,
    Fig. 7
    einen in Horizontalrichtung verlaufenden Querschnitt des Pfostenprofils und der Verankerungsvorrichtung in einer Sonderausführungsform für die Randmontage.


    [0025] Die erfindungsgemäße Verankerungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer tragenden, aus Pfostenprofilen 1 und Riegelprofilen 2 gebildeten Tragkonstruktion für optisch rahmenlose Verglasungen und in den Pfosten- 1 und Riegelprofilen 2 befestigten Modulrahmenprofilen 3. Zwischen den sich in Vertikalrichtung 4 erstreckenden Pfostenprofilen 1 sind die in Horizontalrichtung 5 etwa rechtwinkling zur Vertikalrichtung 4 verlaufenden Riegelprofile 2 befestigt.

    [0026] In einer rechtwinklig zur Vertikalrichtung 4 und ebenfalls rechtwinklig zur Horizontalrichtung 5 verlaufenden Montagerichtung 6 ist vor das raumseitige Pfostenprofil 1 das Modulrahmenprofil 3 mit einer fassadenseitigen Isolierglaseinheit 7 vorgehängt. Fig. 2 zeigt eine Sonderausführungsform der Befestigung der Isolierglaseinheit 7 am Modulrahmenprofil 3. Zwischen Isolierglaseinheit 7 und Modulrahmenprofil 3 ist hierbei eine Dichtung 7' zur Wärmedämmung eingebracht. Die Dichtung 7' schirmt das Modulrahmenprofil 3 zusätzlich ab.

    [0027] Das Pfostenprofil 1 setzt sich aus einem Grundkörper 8 und einer in Montagerichtung 6 darübergestülpten Abdeckschale 9 zusammen. Aus in Montagerichtung 6 verlaufenden Grundkörperseitenwänden 10 stehen in Horizontalrichtung 5 Rastnoppen 11 hervor. Die Abdeckschale 9 weist einen in Horizontalrichtung 5 verlaufenden, im wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf, dessen Offenseite in Montagerichtung 6 dem Grundkörper 8 zugewandt ist. Die Abdeckschale 9 ist mit den Freienden der beiden U-Schenkel über Verbindungselemente 12 mit dem Riegelprofil 2 verbunden. Aus dem Querschenkel des U-förmigen Querschnitts ragen in Montagerichtung 6 auf die Fassadenseite zulaufende Befestigungswangen 13 hinaus. An die Befestigungswangen 13 sind in Horizontalrichtung 5 verlaufende, dem Grundkörper 8 zugewandte Rastvorsprünge 14 angeformt.

    [0028] Die Abdeckschale 9 ist mit dem Grundkörper 8 derart verbunden, daß die Rastvorsprünge 14 in Montageendstellung die Rastnoppen 11 hintergreifen und die Abdeckschale 9 so fest auf dem Grundkörper 8 einrastet.

    [0029] Das Modulrahmenprofil 3 ist aus zwei parallelen in Vertikalrichtung 4 verlaufenden Vertikalsprossen 15 und zwei ebenfalls parallel zueinander liegenden, in Horizontalrichtung 6 verlaufenden Horizontalsprossen 16 gebildet. In die Vertikalsprossen 15 und die Horizontalsprossen 16 sind Aufnahmen 17 für die Aufnahme von Schienen 18 eingeformt.

    [0030] Die Schiene 18 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als in Vertikalrichtung 4 wirkende Prismenschubführung ausgestaltet. Die Schiene 18 umgreift klauenartig einen in ihr einliegenden Schlitten 19 derart, daß der Schlitten 19 in Vertikalrichtung 4 in der Schiene 18 beweglich ist. Über eine gegen die Schiene 18 wirkende Klemmschraube 20 ist der Schlitten 19 in seiner vertikalen Lage festgeklemmt.

    [0031] Aus dem Schiffen 19 steht in Richtung auf den Grundkörper 8 eine Rippe 21 hervor. Das dem Grundkörper 8 zugewandte Freiende der Rippe 21 ist als plattenartiger Befestigungsfuß 22 ausgeführt. Der Befestigungsfuß 22 steht sowohl in Horizontalrichtung 5 als auch in Montagerichtung 6 über die Rippe 21 hinaus. Die Rippe 21 und der Befestigungsfuß 22 bilden zusammen einen pilzförmigen Riegelzapfen 23. Der Riegelzapfen 23 weist sowohl in Vertikalrichtung 4 als auch in Montagerichtung 6 einen T-förmigen Volumenquerschnitt auf.

    [0032] An die Grundkörperseitenwände 10 sind in Horizontalrichtung 5 auf die Riegelzapfen 23 weisende, im Montageendzustand diesen gegenüberliegende Schließbleche 24 angeformt. Das Schließblech 24 liegt mit einer Auflagefläche 25 an der jeweiligen Grundkörperseitenwand 10 an. Die Auflagefläche 25 ist in Montagerichtung 6 von zwei sich in Horizontalrichtung 5 erstreckenden Schmalseiten 26 begrenzt. In Horizontalrichtung 5 werden die Schmalseiten 26 von einer zur Auflagefläche 25 parallel verlaufenden Freifläche 27 begrenzt.

    [0033] Die Auflagefläche 25, die Schmalseiten 26 und die Freifläche 27 bilden einen in Horizontalrichtung 5 und in Montagerichtung 6 liegenden, im wesentlichen rechteckförmigen Holquerschnitt 28. Die Freifläche 27 ist mit etwa U-förmigen, in Vertikalrichtung 4 verlaufenden Fixierschlitzen 29 versehen. Die Öffnung des U-förmigen Querschnitts bildet zusammen mit der das Schließblech 24 in Vertikalrichtung 4 begrenzenden Stirnseite 30 eine gemeinsame Kante 31. In den mit den Fixierschlitzen 29 versehenen Bereichen der Freifläche 27 entsteht somit ein in Horizontalrichtung 5 und Montagerichtung 6 liegender, im wesentlichen T-förmiger Teilhohlquerschnitt 32.

    [0034] Der Teilhohlquerschnitt 32 ist in seinen Abmaßen dem T-fömigen Querschnitt des Riegelzapfens 23 derart angepaßt, daß der Riegelzapfen 23 zur Montage in den Teilhohlquerschnitt 32 eingeschoben ist. Die Freifläche 27 besteht in den Bereichen mit den eingeformten Fixierschlitzen 29 aus den Fixierschlitzen 29 selbst und zwei die Fixierschlitze 29 mit den Schmalseiten 26 verbindenden Führungswangen 33. Die Führungswangen 33 bilden zusammen mit den Schmalseiten 26 und der Auflagefläche 25 eine dem Teilhohlquerschnitt 32 entsprechende Führungsnut 34.

    [0035] Zur Befestigung des Modulrahmenprofils 3 am Pfostenprofil 1 ist der Riegelzapfen 23 mit seinem Befestigungsfuß 22 in die Führungsnut 34 eingeschoben. Die Rippe 21 durchsetzt hierbei den Fixierschlitz 29, so daß der Befestigungsfuß 22 nach Art eines Fußes in einem durch die Führungsnut 34 gebildeten Schuh steckt und die Rippe 21 nach Art eines Knöchels aus diesem Schuh hervorragt.

    [0036] Fig. 2 zeigt die einstückige Sonderausführungsform des Riegelzapfens 23'. Die Rippe 21 ist beim einstückigen Riegelzapfen 23' gegenüber der normalen Ausführungsform des Riegelzapfens 23 kräftiger ausgeführt. Die Schiene 18 entfällt bei dieser Sonderausführungsform, so daß Schlitten 19 in der Aufnahme 17 direkt einliegt. Der Befestigungsfuß 22 des Riegelzapfens 23' weist einen trompetenartigen Querschnitt in Horizontalrichtung 5 in Richtung auf den Grundkörper 8 auf.

    [0037] Ist das Modulrahmenprofil 3-wie in Fig. 1, Fig. 2, Fig. 6 und Fig. 7 dargestelltals Festfeld ausgelegt, so ist das Schließblech 24 - wie beschrieben - am Pfostenprofil 1 befestigt. Der Riegelzapfen 23 ist in seiner vertikalen Lage in Vertikalrichtung 4 von einer Sicherungsschraube 35 fixiert. Die Sicherungsschraube 35 durchsetzt hierzu eine Schmalseite 26 und steht in Montagerichtung 6, parallel zur Auflagefläche 25 und zur Freifläche 27 verlaufend in den Teilhohlquerschnitt 32 hinein. Der Riegelzapfen 23 ist auf diese Weise in alle Richtungen formschlüssig mit dem Schließblech 24 verbunden.

    [0038] Ist das Modulrahmenprofil 3 als Fensterflügel ausgelegt, so ist das Schließblech 24 am Riegelprofil 2 in Vertikalrichtung 4 herausragend befestigt. Der entsprechende Riegelzapfen 23 ist bei dieser Ausführungsform an der Vertikalsprosse 15 des Modulrahmenprofils 3 befestigt. Bei dieser Ausführungsform ist der Riegelzapfen 23 über seinen Schlitten 19 in der Schiene 18 in Vertikalrichtung 5 beweglich gelagert, so daß die Einbringung der Sicherungsschraube 35 entfällt. Die Manipulation des Riegelzapfens 23 in Horizontalrichtung 5 erfolgt über eine Schubstangenkonstruktion. Im geschlossenen Zustand schiebt die Schubstangenkonstruktion den Riegelzapfen 23 in die Führungsnut 34 ein und legt den Riegelzapfen 23 nach Art eines Klemmsitzes in der Führungsnut 34 fest. Im geöffneten Zustand dagegen sind der Riegelzapfen 23 und die Führungsnut 34 außer Eingriff.

    [0039] Der Fensterflügel kann über an der oberen Vertikalsprosse angeformte Scharniere in Montagerichtung 6 zur Fassandenaußenseite bewegt werden.

    [0040] Fig. 6 zeigt das Pfostenprofil 1 in Elementbauweise. Das Pfostenprofil 1 in Elementbauweise ist aus den beiden zueinander spiegelbildlich ausgeführten Halbgrundkörper 80,81 gebildet. Auf die Halbgrundkörper 80,81 ist die ebenfalls zweigeteilte, sich aus der Abdeckhalbschale 90 und der Abdeckhalbschale 91 zusammensetztende Abdeckschale 9 aufgerastet. Analog zur einstückigen Ausführungsform von Grundkörper 8 und Abdeckschale 9 stehen aus den in Montagerichtung 6 verlaufenden Halbgrundkörperseitenwänden 100 Rastnoppen 11 hinaus. Zum Verrasten der Abdeckhalbschalen 90,91 auf den Halbgrundkörpern 80,81 stehen aus den in Montagerichtung 6 verlaufenden Befestigungswangen 130 Rastvorsprünge 14 vor. Zur dauerhaften Verrastung der Abdeckhalbschalen 90,91 mit den Halbgrundkörpern 80,81 hintergreifen auch hier die Rastvorsprünge 14 die Rastnoppen 11. Die Verbindung der Abdeckhalbschalen 90,91 mit den Riegelprofilen 2 ist analog zu der einstückigen Ausführung der Abdeckschale 9 über Verbindungselemente 12 in gleicher Weise realisiert.

    [0041] Im Bereich der Isolierglaseinheiten 7 liegt zwischen den beiden Halbgrundkörpern 80,81 die sich in Montagerichtung 6 erstreckende Schlauchdichtung 50 ein. Die Schlauchdichtung 50 ist mit der Hinterhakverbindung 51 am Halbgrundkörper 80 befestigt. Die zwischen den Halbgrundkörpern 80,81 einliegende Schlauchdichtung 50 dichtet den sich in Montagerichtung 6 und in Vertikalrichtung 4 erstreckenden Spalt zwischen den beiden Halbgrundkörpern 80,81 ab. Ferner dient die Schlauchdichtung 50 zur Wärmedämmung gegen eindringende Temperatureinflüsse von der Witterungsseite her. Zudem nimmt die Schlauchdichtung 15 in Horizontalrichtung 5 verlaufende Dilatationen auf.

    [0042] Fig. 7 zeigt den Halbgrundkörper 81 mit aufgerasteter Abdeckhalbschale 91 in Wandmontage. Der Halbgrundkörper 81 ist hierzu mittels einer ihn in Horizontalrichtung 5 durchsetzenden Befestigungsschraube 52 an der Wand 53 angeschraubt. Zur elastischen Abdichtung des Halbgrundkörpers 81 gegen die Wand 53 ist Abdichtmasse 54 zwischen die Wand 53 und den Halbgrundkörper 81 eingebracht. Zur zusätzlichen thermischen Abschirmung liegt zwischen der witterungsseitigen Abdichtmasse 54 das aus Kunststoff gefertigte Abschirmprofil 55 ein. Das Abschirmprofil 55 dient zur thermischen Abdämmung der gesamten Konstruktion nach außen. Ansonsten weist das in Eckbauweise an der Wand 53 montierte, halbe Pfostenprofil 1 in Elementbauweise den gleichen Aufbau wie die übrigen, in Fig. 6 beschriebenen Pfostenprofile 1 in Elementbauweise auf.




    Ansprüche

    1. Verankerungsvorrichtung für optisch rahmenlose Verglasungen (= "structural glazing") bestehend aus

    - tragenden, in Vertikalrichtung (4) verlaufenden Pfostenprofilen (1) und

    - ebenfalls tragenden, in Horizontalrichtung (5) verlaufenden Riegelprofilen (2)

    - sowie in diesen verankerten, unbeweglichen (= Festfelder) und beweglichen (= Fensterflügel) Modulrahmenprofilen (3)
       gekennzeichnet durch

    a) ein zweiteiliges, aus einem Grundkörper (8) und einer Abdeckschale (9) gebildetes Pfostenprofil (1) und

    b) an den Pfostenprofilen (1) und den Riegelprofilen (2) befestigte Schließbleche (24) mit eingeformten Führungsnuten (34) und

    c) aus den Modulrahmenprofilen (3) in Richtung auf die Schließbleche (24) hervorstehende, parallel zum Modulrahmenprofil (3) bewegliche, in den Führungsnuten (34) einliegenden Riegelzapfen (23).


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1
       gekennzeichnet durch
    eine die Schließbleche (24) und die Riegelzapfen (23) raumseitig abdeckende Aufraststellung der Abdeckschale (9) auf dem Grundkörper (8).
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2
       dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schließbleche (24) im wesentlichen als im Querschnitt (28) rechteckförmige Hohlkastenprofile ausgeführt sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schließbleche (24) mit einer Auflagefläche (25) an den Pfosten- (1) bzw. Riegelprofilen (2) befestigt sind und in eine der Auflagefläche (25) gegenüberliegende Freifläche (27) ein im wesentlichen U-förmiger Fixierschlitz (29) eingeformt ist, dessen Offenseite mit einer Stirnseite (30) des Schließblechs eine Kante (31) bildet.
     
    5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schließbleche (24) in dem Bereich mit dem eingeformten Fixierschlitz (29) einen T-förmigen Teilhohlquerschnitt (32) aufweisen.
     
    6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß in die Schließbleche (24) zwei einander gegenüberliegende, spiegelbildlich zueinander ausgeführte Fixierschlitze (29) eingeformt sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß die Auflagefläche (25) und die Freifläche (27) von zwei zu ihnen etwa rechtwinklig verlaufenden Schmalseiten (26) verbunden und zum Hohlquerschnitt (28) ergänzt werden, wobei eine Schmalseite (26) etwa rechtwinklig von einem zwischen der Auflagefläche (25) und der Freifläche (27) einliegenden Sicherungsbolzen (= Sicherungsschraube 35) durchbrochen ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß der Sicherungsbolzen als Sicherungsschraube (35) ausgeführt ist, wobei die montierte Abdeckschale (9) die Sicherungsschraube (35) gegen eine externe Manipulation sichernd abdeckt.
     
    9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelzapfen (23) eine pilzartige Volumenform mit einem etwa T-förmigen Querschnitt aufweist.
     
    10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelzapfen (23) aus einer rechtwinklig aus dem Modulrahmenprofil (3) hinausstehenden Rippe (21) und einem auf der Rippe (21) ruhenden, parallel zum Modulrahmenprofil (3) verlaufenden, plattenartigen Befestigungsfuß (22) besteht.
     
    11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelzapfen (23) vorzugsweise ein Verhältnis von Länge und Breite von 2:1 aufweist.
     
    12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß der T-förmige Volumenquerschnitt des Riegelzapfens (23) dem T-förmigen Teilhohlquerschnitt (32) in den mit den Fixierschlitzen (29) versehenen Bereichen am Schließblech (24) entspricht.
     
    13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelzapfen (23) mit seinem Befestigungsfuß (22) in die Führungsnuten (34) eingeschoben ist.
     
    14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei den Fixierschlitz (29) und die Schmalseite (26) verbindende, die Rippe (21) flankierende Führungswangen (33) den Befestigungsfuß derart hintergreifen, daß die Führungsnut (34) den Befestigungsfuß (22) nach Art eines Schuhs umschließt.
     
    15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelzapfen (23) und die Führungsnut (34) das Modulrahmenprofil (3) und das Rfosten- (1) bzw. Riegelprofil (2) formschlüssig miteinander verbinden.
     
    16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelzapfen (23) auf einem Schlitten (19) ruht, der über eine vorzugsweise als Prismenschubführung ausgebildete Schiene (18) im Modulrahmenprofil (3) beweglich gelagert ist.
     
    17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß das Schließblech (24) bei dem als Festfeld ausgelegten, unbeweglichen Modulrahmenprofil (3) am Pfostenprofil (1) befestigt ist.
     
    18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelzapfen (23) bei dem als Festfeld ausgelegten Modulrahmenprofil (3) im Montageendzustand durch den Sicherungsbolzen (35) unbeweglich im Schließblech (24) einliegt.
     
    19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß das Schließblech (24) bei dem als Fensterflügel ausgelegten, beweglichen Modulrahmenprofil (3) am Riegelprofil (2) befestigt ist.
     
    20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelzapfen (23) bei dem als Fensterflügel ausgelegten Modulrahmenprofil (3) im Montageendzustand ohne Sicherungsbolzen (35) über den Schlitten (19) beweglich gelagert im Schließblech (24) einliegt.
     
    21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelzapfen (23) im Montageendzustand bei dem als Fensterflügel ausgelegten Modulrahmenprofil (3) über eine Schubstange beweglich ausgeführt ist.
     
    22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abdeckschale (9) des Pfostenprofils (1) den Grundkörper (8) und ein am Pfostenprofil (1) anliegendes Freiende des abgelängten Riegelprofils (2) im Montageendzustand umfasst.
     
    23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       gekennzeichnet durch
    aus dem Grundkörper (8) hinausstehende, parallel zu den Riegelprofilen (2) verlaufende Rastnoppen (11).
     
    24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       gekennzeichnet durch
    aus der Abdeckschale (9) in Richtung auf eine Rahmenkonstruktion vorstehende Befestigungswangen (13) mit angeformten, die Rastnoppen (11) hintergreifenden Rastvorsprüngen (14).
     
    25. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
       gekennzeichnet durch,
    einen zweigeteilten Aufbau von Grundkörper (8) und Abdeckschale (9).
     




    Zeichnung