[0001] Die Erfindung betrifft eine Verankerungsvorrichtung für optisch rahmenlose Verglasungen
(= structural glacing). Derartige rahmenlose Verglasungskonstruktionen bestehen im
wesentlichen aus tragenden, in Vertikalrichtung verlaufenden Pfostenprofilen, ebenfalls
tragenden, in Horizontalrichtung verlaufenden Riegelprofilen und aus in der Pfosten-Riegel-Konstruktion
verankerten Modulrahmenprofilen. Derartige Modulrahmenprofile sind im Montageendzustand
entweder unbewegliche Festfelder oder bewegliche Fensterflügel, wobei die Fensterflügel
mit Beschlägen versehen sind, welche das Öffnen bzw. Schließen des Fensterflügels
über eine Öffnungs- bzw. Verriegelungsvorrichtung ermöglichen.
[0002] Aus dem
G 88 03 359.7 ist eine derartige Verankerungsvorrichtung bekannt. Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung,
daß am Modulrahmenprofil Hinterhakteile ausgeführt sind, die am Pfostenprofil angeformte
Vorsprünge lediglich hintergreifen. Dadurch ist das Modulrahmenprofil von nur einer
Seite fest in den Pfostenprofilen gelagert.
[0003] Weiterhin nachteilig ist, daß für eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik zwei
verschiedene Ausführungsformen von Beschlägen deshalb notwendig sind, weil das verwendete
Hintergreifteil nur zur Verankerung von Festfeldern verwendet werden kann. Die Verankerung
von Fensterflügeln ist mit dieser Konstruktion jedoch nicht möglich.
[0004] Die einteilige Ausführung des Pfostenprofils bei der Vorrichtung nach dem Stand der
Technik erfordert eine spezielle Anpassung des Riegelprofils an die jeweilige Verankerungsvorrichtung.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verankerungsvorrichtung für
optisch rahmenlose Verglasungen konstruktiv zu vereinfachen und die Anzahl der erforderlichen
Bauteile und Baugruppen zu vermindern.
[0006] Diese Aufgabe ist durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Verankerungsvorrichtung rastet ein am Modulrahmenprofil
befestigter, aus dem Fensterbau für Sicherheitsfenster bekannter Pilzzapfen in eine
Führungsnut eines am Pfosten- bzw. Riegelprofil befindlichen Schließblechs ein.
[0008] Im Falle der Auslegung des Modulrahmenprofils als Festfeld ist das Schließblech am
in Vertikalrichtung verlaufenden Pfostenprofil befestigt. Der pilzförmige Riegelzapfen
ist an einer dem Pfostenprofil zugewandten Vertikalsprosse des Modulrahmenprofils
befestigt. Die Befestigung erfolgt über einen den Riegelzapfen tragenden Schlitten,
der in einer als Prismenschubführung ausgebildeten Schiene in der Vertikalsprosse
des Modulrahmenprofils in Vertikalrichtung beweglich gelagert ist. Die vertikale Lage
des Riegelzapfens kann über ein Verschieben des Schlittens in der Schiene der Lage
des entsprechenden Schließblechs angepaßt werden. Über eine Klemmschraube ist der
Schlitten in der Schiene im Montageendzustand kraftschlüssig festgelegt.
[0009] Die am Schließblech ausgeführte Führungsnut weist eine der pilzförmigen Volumenform
des Riegelzapfens angepaßte Hohlform auf, so daß der Riegelzapfen nach Art eines Fußes
in die schuhartige Führungsnut hineingleiten kann. Der Riegelzapfen ist im Montageendzustand
von einer in eine Schmalseite der Führungsnut eingebrachten Sicherungsschraube hintergriffen
und somit in seiner Lage festgelegt.
[0010] Ist das Modulrahmenprofil als Fensterflügel ausgeführt, sind die Schließbleche an
die in Horizontalrichtung verlaufenden Riegelprofile angeformt. Die entsprechenden
Riegelzapfen sind mit ihrem Schlitten in Führungsschienen an Horizontalsprossen des
Modulrahmenprofils beweglich gelagert. Über eine im Rahmenbau bekannte Schubstangenkonstruktion
können die Riegelzapfen in Horizontalrichtung bewegt werden. Im geschlossenen Zustand
des Fensterflügels rasten die pilzartigen Riegelzapfen in die Führungsnut des Schließblechs
ein. Die Lagesicherung ist hier durch die auf die Riegelzapfen wirkenden Hebelkräfte
der Schubstangenkonstruktion realisiert.
[0011] Im geöffneten Zustand des Fensterflügels werden die Riegelzapfen in Horizontalrichtung
derart verfahren, daß der jeweilige Riegelzapfen nicht mehr in die entsprechende Führungsnut
des Schließblechs eingreift.
[0012] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß ein normaler, handelsüblicher, als Pilzzapfen
ausgeführter Riegelzapfen sowohl für die Verankerung von Festfeldern als auch für
die Verankerung von Fensterflügeln verwendet wird. Weiterhin vorteilhaft ist der konstruktiv
einfache Aufbau des Schließblechs und des mit dem Schließblech zusammenwirkenden Riegelzapfens.
Insbesondere bilden das Schließblech und der Riegelzapfen eine prismatische Führung,
so daß der Riegelzapfen fest vom Schließblech umschlossen ist und damit stabil und
mehrachsig gelagert ist.
[0013] Durch die Zweiteilung des Pfostens in ein Pfostenprofil und eine daran anbringbare
Abdeckschale ist es möglich, die Riegelprofile als Standardteile vorzufertigen. Diese
Ausgestaltung des Pfostenprofils ermöglicht eine problemlose, einfache Montage der
in Horizontalrichtung verlaufenden Riegelprofile zwischen den in Vertikalrichtung
verlaufenden Pfostenprofilen. Das Riegelprofil wird zu diesem Zweck durch einfaches
Ablängen auf das erforderliche Paßmaß gebracht und zwischen den Grundkörpern zweier
benachbarter Pfostenprofile eingebracht. Aus den Grundkörpern stehen Rastnoppen in
Horizontalrichtung hervor. Aus der Abdeckschale ragen zwei Befestigungswangen in Richtung
auf die Rahmenkonstruktion mit angeformten Rastvorsprüngen hervor. Die Befestigungswangen
flankieren im Montageendzustand den Grundkörper und hintergreifen mit ihren Rastvorsprüngen
die aus dem Grundkörper herausragenden Rastnoppen. Die Abdeckschale deckt so raumseitig
die Verankerungsvorrichtung der Festfelder und die Trennfuge von Pfosten- und Riegelprofil
ab.
[0014] Durch die dauerhafte Abschirmung des Schließblechs und des Riegelzapfens durch die
Abdeckschale in deren Aufraststellung ist die erfindungsmäßige Verankerungsvorrichtung
nach der Montage von außen nicht mehr zugänglich. Dies erhöht die Betriebssicherheit
der Vorrichtung zusätzlich, da sie nachträglich nur nach vorherigem Abnehmen des Deckprofils
vom Grundkörper verstellt werden kann. Schließblech und Riegelzapfen sind dadurch
vor einem ungewollten Verstellen von außen zusätzlich geschützt.
[0015] Die Gestaltung des Schließblechs nach den Ansprüchen 3 bis 7 ist einerseits konstruktiv
einfach und gewährleistet eine solide und dauerhafte Verbindung zwischen Schließblech
und Riegelzapfen andererseits. Aufgrund der spiegelbildlich zueinander liegenden Fixierschlitze
nach Anspruch 6 ist es möglich, das Schließblech zweiseitig zu verwenden. Es kann
also für die Links- und Rechtsmontage das gleiche Schließblech verwendet werden. Die
Einbringung eines Sicherungsbolzens nach Anspruch 7 sichert das als Festfeld ausgestaltete
Modulrahmenprofil zusätzlich in seiner Einbaustellung.
[0016] Die Verwendung einer Sicherungsschraube als Sicherungsbolzen nach Anspruch 8 gewährleistet
die leichte Anbringbarkeit und Entfernbarkeit des Sicherungsbolzens vor allem für
den Fall, daß das Modulrahmenprofil, beispielsweise zu Servicezwecken, demontiert
wird. Um zu verhindern, daß die Sicherungsschraube ungewollt, beispielsweise von Kindern,
entfernt wird, ist die Sicherungsschraube bei auf dem Pfostenprofil aufgerasteter
Abdeckschale nicht mehr zugänglich und damit nicht mehr von außen manipulierbar. Die
Betriebssicherheit der Vorrichtung ist dadurch weiter verbessert.
[0017] Die Gestaltung des Riegelzapfens nach den Ansprüchen 9 bis 11 ist konstruktiv einfach
und damit einfach und kostengünstig herstellbar. Der T-förmige Riegelzapfen weist
zudem ein vorteilhaftes Widerstandsmoment gegen Biegung auf. Zudem ist der so ausgestaltete
Riegelzapfen leicht an den Modulrahmenprofilen fixierbar. Die Abmessungsrelationen
am Riegelzapfen nach Anspruch 11 ermöglichen einen platzsparenden Einbau bei gleichzeitig
stabiler und belastungsresistenter Gestaltung des Riegelzapfens.
[0018] Die Ansprüche 12 bis 16 lehren das vorteilhafte und gebrauchssichere Zusammenwirken
von Riegelzapfen und Schließblechen. Insbesondere liegt der Riegelzapfen auf diese
Weise besonders gut und paßgenau geführt im Schließblech ein. Darüber hinaus ist der
vom Schließblech und vom Riegelzapfen gebildete Formschluß besonders dauerhaft und
damit gebrauchssicher. Aufgrund der führungsartigen Gestaltung der Schließbleche ist
das Modulrahmenprofil mit den Riegelzapfen zudem einfach an der Pfosten-Riegel-Konstruktion
montierbar. Die Montage des Modulrahmenprofils ist durch einfaches Einschieben der
Riegelzapfen in die Schließbleche realisierbar.
[0019] Die Ansprüche 17 und 18 lehren Weiterbildungen von Riegelzapfen und Schließblech
für den Einsatz des Modulrahmenprofils als Festfeld.
[0020] Die Ansprüche 19 bis 21 betreffen vorteilhafte Weiterbildungen des Riegelzapfens
und des Schließblechs für die Verwendung des Modulrahmenprofils als Fensterflügel.
[0021] Die Ansprüche 22 bis 24 lehren die vorteilhafte und konstruktiv einfache, formschlüssige
Verbindung des Grundkörpers und der Abdeckschale, die gemeinsam das Pfostenprofil
bilden. Die Abdeckschale ist nach dieser Lehre einfach auf dem Grundkörper aufrastbar
und damit einerseits leicht montierbar und andererseits dauerhaft am Grundkörper halterbar.
[0022] Der jeweils zweigeteilte Aufbau des Grundkörpers einerseits und der Abdeckschale
andererseits ermöglicht die Vorfertigung von Baugruppen. Derartige Baugruppen bestehen
aus einem halben Grundkörper und einem daran fixierten Riegelprofil und dienen zur
sogenannten Elementbauweise. Für die Baustellenmontage müssen lediglich noch die jeweiligen
die Grundkörperhälften bildenden Halbgrundkörper zu einem Pfostenprofil zusammengefügt
werden. Durch diese Elementbauweise ist ein hoher Vorfertigunggrad realisierbar bei
gleichzeitigem Sinken des Fertigungsaufwandes auf der Baustelle. Auch die zweigeteilten
Abdeckschalen sind einfach auf die jeweils zugehörigen zweigeteilten Grundkörpern
aufrastbar. Die für die Elementbauweise geeigneten Grundkörper und Abdeckschalen eignen
sich ferner zur Wandmontage. Sie bilden also die Schnittstelle oder Verbindungsstelle
zwischen dem Mauerwerk und der erfindungsmäßigen Verglasungskonstruktion.
[0023] Die Erfindung ist anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
mit weiteren, erfindungswesentlichen Merkmalen erläutert.
[0024] Es zeigen
- Fig. 1
- einen in Horizontalrichtung verlaufenden Querschnitt des Pfostenprofils und der Verankerungsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit zusätzlich einer zwischen Isolierglaseinheit und
Verankerungseinrichtung liegenden Dichtung,
- Fig. 3
- einen in Vertikalrichtung verlaufenden Querschnitt eines Riegelprofils,
- Fig. 4
- eine Darstellung des Details Riegelzapfen,
- Fig. 5
- die Darstellung des Details Schließblech,
- Fig. 6
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit einem zweigeteilten Grundkörper und einer zweigeteilten
Abdeckschale für die Elementbauweise,
- Fig. 7
- einen in Horizontalrichtung verlaufenden Querschnitt des Pfostenprofils und der Verankerungsvorrichtung
in einer Sonderausführungsform für die Randmontage.
[0025] Die erfindungsgemäße Verankerungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer tragenden,
aus Pfostenprofilen 1 und Riegelprofilen 2 gebildeten Tragkonstruktion für optisch
rahmenlose Verglasungen und in den Pfosten- 1 und Riegelprofilen 2 befestigten Modulrahmenprofilen
3. Zwischen den sich in Vertikalrichtung 4 erstreckenden Pfostenprofilen 1 sind die
in Horizontalrichtung 5 etwa rechtwinkling zur Vertikalrichtung 4 verlaufenden Riegelprofile
2 befestigt.
[0026] In einer rechtwinklig zur Vertikalrichtung 4 und ebenfalls rechtwinklig zur Horizontalrichtung
5 verlaufenden Montagerichtung 6 ist vor das raumseitige Pfostenprofil 1 das Modulrahmenprofil
3 mit einer fassadenseitigen Isolierglaseinheit 7 vorgehängt. Fig. 2 zeigt eine Sonderausführungsform
der Befestigung der Isolierglaseinheit 7 am Modulrahmenprofil 3. Zwischen Isolierglaseinheit
7 und Modulrahmenprofil 3 ist hierbei eine Dichtung 7' zur Wärmedämmung eingebracht.
Die Dichtung 7' schirmt das Modulrahmenprofil 3 zusätzlich ab.
[0027] Das Pfostenprofil 1 setzt sich aus einem Grundkörper 8 und einer in Montagerichtung
6 darübergestülpten Abdeckschale 9 zusammen. Aus in Montagerichtung 6 verlaufenden
Grundkörperseitenwänden 10 stehen in Horizontalrichtung 5 Rastnoppen 11 hervor. Die
Abdeckschale 9 weist einen in Horizontalrichtung 5 verlaufenden, im wesentlichen U-förmigen
Querschnitt auf, dessen Offenseite in Montagerichtung 6 dem Grundkörper 8 zugewandt
ist. Die Abdeckschale 9 ist mit den Freienden der beiden U-Schenkel über Verbindungselemente
12 mit dem Riegelprofil 2 verbunden. Aus dem Querschenkel des U-förmigen Querschnitts
ragen in Montagerichtung 6 auf die Fassadenseite zulaufende Befestigungswangen 13
hinaus. An die Befestigungswangen 13 sind in Horizontalrichtung 5 verlaufende, dem
Grundkörper 8 zugewandte Rastvorsprünge 14 angeformt.
[0028] Die Abdeckschale 9 ist mit dem Grundkörper 8 derart verbunden, daß die Rastvorsprünge
14 in Montageendstellung die Rastnoppen 11 hintergreifen und die Abdeckschale 9 so
fest auf dem Grundkörper 8 einrastet.
[0029] Das Modulrahmenprofil 3 ist aus zwei parallelen in Vertikalrichtung 4 verlaufenden
Vertikalsprossen 15 und zwei ebenfalls parallel zueinander liegenden, in Horizontalrichtung
6 verlaufenden Horizontalsprossen 16 gebildet. In die Vertikalsprossen 15 und die
Horizontalsprossen 16 sind Aufnahmen 17 für die Aufnahme von Schienen 18 eingeformt.
[0030] Die Schiene 18 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als in Vertikalrichtung 4
wirkende Prismenschubführung ausgestaltet. Die Schiene 18 umgreift klauenartig einen
in ihr einliegenden Schlitten 19 derart, daß der Schlitten 19 in Vertikalrichtung
4 in der Schiene 18 beweglich ist. Über eine gegen die Schiene 18 wirkende Klemmschraube
20 ist der Schlitten 19 in seiner vertikalen Lage festgeklemmt.
[0031] Aus dem Schiffen 19 steht in Richtung auf den Grundkörper 8 eine Rippe 21 hervor.
Das dem Grundkörper 8 zugewandte Freiende der Rippe 21 ist als plattenartiger Befestigungsfuß
22 ausgeführt. Der Befestigungsfuß 22 steht sowohl in Horizontalrichtung 5 als auch
in Montagerichtung 6 über die Rippe 21 hinaus. Die Rippe 21 und der Befestigungsfuß
22 bilden zusammen einen pilzförmigen Riegelzapfen 23. Der Riegelzapfen 23 weist sowohl
in Vertikalrichtung 4 als auch in Montagerichtung 6 einen T-förmigen Volumenquerschnitt
auf.
[0032] An die Grundkörperseitenwände 10 sind in Horizontalrichtung 5 auf die Riegelzapfen
23 weisende, im Montageendzustand diesen gegenüberliegende Schließbleche 24 angeformt.
Das Schließblech 24 liegt mit einer Auflagefläche 25 an der jeweiligen Grundkörperseitenwand
10 an. Die Auflagefläche 25 ist in Montagerichtung 6 von zwei sich in Horizontalrichtung
5 erstreckenden Schmalseiten 26 begrenzt. In Horizontalrichtung 5 werden die Schmalseiten
26 von einer zur Auflagefläche 25 parallel verlaufenden Freifläche 27 begrenzt.
[0033] Die Auflagefläche 25, die Schmalseiten 26 und die Freifläche 27 bilden einen in Horizontalrichtung
5 und in Montagerichtung 6 liegenden, im wesentlichen rechteckförmigen Holquerschnitt
28. Die Freifläche 27 ist mit etwa U-förmigen, in Vertikalrichtung 4 verlaufenden
Fixierschlitzen 29 versehen. Die Öffnung des U-förmigen Querschnitts bildet zusammen
mit der das Schließblech 24 in Vertikalrichtung 4 begrenzenden Stirnseite 30 eine
gemeinsame Kante 31. In den mit den Fixierschlitzen 29 versehenen Bereichen der Freifläche
27 entsteht somit ein in Horizontalrichtung 5 und Montagerichtung 6 liegender, im
wesentlichen T-förmiger Teilhohlquerschnitt 32.
[0034] Der Teilhohlquerschnitt 32 ist in seinen Abmaßen dem T-fömigen Querschnitt des Riegelzapfens
23 derart angepaßt, daß der Riegelzapfen 23 zur Montage in den Teilhohlquerschnitt
32 eingeschoben ist. Die Freifläche 27 besteht in den Bereichen mit den eingeformten
Fixierschlitzen 29 aus den Fixierschlitzen 29 selbst und zwei die Fixierschlitze 29
mit den Schmalseiten 26 verbindenden Führungswangen 33. Die Führungswangen 33 bilden
zusammen mit den Schmalseiten 26 und der Auflagefläche 25 eine dem Teilhohlquerschnitt
32 entsprechende Führungsnut 34.
[0035] Zur Befestigung des Modulrahmenprofils 3 am Pfostenprofil 1 ist der Riegelzapfen
23 mit seinem Befestigungsfuß 22 in die Führungsnut 34 eingeschoben. Die Rippe 21
durchsetzt hierbei den Fixierschlitz 29, so daß der Befestigungsfuß 22 nach Art eines
Fußes in einem durch die Führungsnut 34 gebildeten Schuh steckt und die Rippe 21 nach
Art eines Knöchels aus diesem Schuh hervorragt.
[0036] Fig. 2 zeigt die einstückige Sonderausführungsform des Riegelzapfens 23'. Die Rippe
21 ist beim einstückigen Riegelzapfen 23' gegenüber der normalen Ausführungsform des
Riegelzapfens 23 kräftiger ausgeführt. Die Schiene 18 entfällt bei dieser Sonderausführungsform,
so daß Schlitten 19 in der Aufnahme 17 direkt einliegt. Der Befestigungsfuß 22 des
Riegelzapfens 23' weist einen trompetenartigen Querschnitt in Horizontalrichtung 5
in Richtung auf den Grundkörper 8 auf.
[0037] Ist das Modulrahmenprofil 3-wie in Fig. 1, Fig. 2, Fig. 6 und Fig. 7 dargestelltals
Festfeld ausgelegt, so ist das Schließblech 24 - wie beschrieben - am Pfostenprofil
1 befestigt. Der Riegelzapfen 23 ist in seiner vertikalen Lage in Vertikalrichtung
4 von einer Sicherungsschraube 35 fixiert. Die Sicherungsschraube 35 durchsetzt hierzu
eine Schmalseite 26 und steht in Montagerichtung 6, parallel zur Auflagefläche 25
und zur Freifläche 27 verlaufend in den Teilhohlquerschnitt 32 hinein. Der Riegelzapfen
23 ist auf diese Weise in alle Richtungen formschlüssig mit dem Schließblech 24 verbunden.
[0038] Ist das Modulrahmenprofil 3 als Fensterflügel ausgelegt, so ist das Schließblech
24 am Riegelprofil 2 in Vertikalrichtung 4 herausragend befestigt. Der entsprechende
Riegelzapfen 23 ist bei dieser Ausführungsform an der Vertikalsprosse 15 des Modulrahmenprofils
3 befestigt. Bei dieser Ausführungsform ist der Riegelzapfen 23 über seinen Schlitten
19 in der Schiene 18 in Vertikalrichtung 5 beweglich gelagert, so daß die Einbringung
der Sicherungsschraube 35 entfällt. Die Manipulation des Riegelzapfens 23 in Horizontalrichtung
5 erfolgt über eine Schubstangenkonstruktion. Im geschlossenen Zustand schiebt die
Schubstangenkonstruktion den Riegelzapfen 23 in die Führungsnut 34 ein und legt den
Riegelzapfen 23 nach Art eines Klemmsitzes in der Führungsnut 34 fest. Im geöffneten
Zustand dagegen sind der Riegelzapfen 23 und die Führungsnut 34 außer Eingriff.
[0039] Der Fensterflügel kann über an der oberen Vertikalsprosse angeformte Scharniere in
Montagerichtung 6 zur Fassandenaußenseite bewegt werden.
[0040] Fig. 6 zeigt das Pfostenprofil 1 in Elementbauweise. Das Pfostenprofil 1 in Elementbauweise
ist aus den beiden zueinander spiegelbildlich ausgeführten Halbgrundkörper 80,81 gebildet.
Auf die Halbgrundkörper 80,81 ist die ebenfalls zweigeteilte, sich aus der Abdeckhalbschale
90 und der Abdeckhalbschale 91 zusammensetztende Abdeckschale 9 aufgerastet. Analog
zur einstückigen Ausführungsform von Grundkörper 8 und Abdeckschale 9 stehen aus den
in Montagerichtung 6 verlaufenden Halbgrundkörperseitenwänden 100 Rastnoppen 11 hinaus.
Zum Verrasten der Abdeckhalbschalen 90,91 auf den Halbgrundkörpern 80,81 stehen aus
den in Montagerichtung 6 verlaufenden Befestigungswangen 130 Rastvorsprünge 14 vor.
Zur dauerhaften Verrastung der Abdeckhalbschalen 90,91 mit den Halbgrundkörpern 80,81
hintergreifen auch hier die Rastvorsprünge 14 die Rastnoppen 11. Die Verbindung der
Abdeckhalbschalen 90,91 mit den Riegelprofilen 2 ist analog zu der einstückigen Ausführung
der Abdeckschale 9 über Verbindungselemente 12 in gleicher Weise realisiert.
[0041] Im Bereich der Isolierglaseinheiten 7 liegt zwischen den beiden Halbgrundkörpern
80,81 die sich in Montagerichtung 6 erstreckende Schlauchdichtung 50 ein. Die Schlauchdichtung
50 ist mit der Hinterhakverbindung 51 am Halbgrundkörper 80 befestigt. Die zwischen
den Halbgrundkörpern 80,81 einliegende Schlauchdichtung 50 dichtet den sich in Montagerichtung
6 und in Vertikalrichtung 4 erstreckenden Spalt zwischen den beiden Halbgrundkörpern
80,81 ab. Ferner dient die Schlauchdichtung 50 zur Wärmedämmung gegen eindringende
Temperatureinflüsse von der Witterungsseite her. Zudem nimmt die Schlauchdichtung
15 in Horizontalrichtung 5 verlaufende Dilatationen auf.
[0042] Fig. 7 zeigt den Halbgrundkörper 81 mit aufgerasteter Abdeckhalbschale 91 in Wandmontage.
Der Halbgrundkörper 81 ist hierzu mittels einer ihn in Horizontalrichtung 5 durchsetzenden
Befestigungsschraube 52 an der Wand 53 angeschraubt. Zur elastischen Abdichtung des
Halbgrundkörpers 81 gegen die Wand 53 ist Abdichtmasse 54 zwischen die Wand 53 und
den Halbgrundkörper 81 eingebracht. Zur zusätzlichen thermischen Abschirmung liegt
zwischen der witterungsseitigen Abdichtmasse 54 das aus Kunststoff gefertigte Abschirmprofil
55 ein. Das Abschirmprofil 55 dient zur thermischen Abdämmung der gesamten Konstruktion
nach außen. Ansonsten weist das in Eckbauweise an der Wand 53 montierte, halbe Pfostenprofil
1 in Elementbauweise den gleichen Aufbau wie die übrigen, in Fig. 6 beschriebenen
Pfostenprofile 1 in Elementbauweise auf.

1. Verankerungsvorrichtung für optisch rahmenlose Verglasungen (= "structural glazing")
bestehend aus
- tragenden, in Vertikalrichtung (4) verlaufenden Pfostenprofilen (1) und
- ebenfalls tragenden, in Horizontalrichtung (5) verlaufenden Riegelprofilen (2)
- sowie in diesen verankerten, unbeweglichen (= Festfelder) und beweglichen (= Fensterflügel)
Modulrahmenprofilen (3)
gekennzeichnet durch
a) ein zweiteiliges, aus einem Grundkörper (8) und einer Abdeckschale (9) gebildetes
Pfostenprofil (1) und
b) an den Pfostenprofilen (1) und den Riegelprofilen (2) befestigte Schließbleche
(24) mit eingeformten Führungsnuten (34) und
c) aus den Modulrahmenprofilen (3) in Richtung auf die Schließbleche (24) hervorstehende,
parallel zum Modulrahmenprofil (3) bewegliche, in den Führungsnuten (34) einliegenden
Riegelzapfen (23).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1
gekennzeichnet durch
eine die Schließbleche (24) und die Riegelzapfen (23) raumseitig abdeckende Aufraststellung
der Abdeckschale (9) auf dem Grundkörper (8).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließbleche (24) im wesentlichen als im Querschnitt (28) rechteckförmige
Hohlkastenprofile ausgeführt sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließbleche (24) mit einer Auflagefläche (25) an den Pfosten- (1) bzw. Riegelprofilen
(2) befestigt sind und in eine der Auflagefläche (25) gegenüberliegende Freifläche
(27) ein im wesentlichen U-förmiger Fixierschlitz (29) eingeformt ist, dessen Offenseite
mit einer Stirnseite (30) des Schließblechs eine Kante (31) bildet.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließbleche (24) in dem Bereich mit dem eingeformten Fixierschlitz (29)
einen T-förmigen Teilhohlquerschnitt (32) aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Schließbleche (24) zwei einander gegenüberliegende, spiegelbildlich zueinander
ausgeführte Fixierschlitze (29) eingeformt sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagefläche (25) und die Freifläche (27) von zwei zu ihnen etwa rechtwinklig
verlaufenden Schmalseiten (26) verbunden und zum Hohlquerschnitt (28) ergänzt werden,
wobei eine Schmalseite (26) etwa rechtwinklig von einem zwischen der Auflagefläche
(25) und der Freifläche (27) einliegenden Sicherungsbolzen (= Sicherungsschraube 35)
durchbrochen ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sicherungsbolzen als Sicherungsschraube (35) ausgeführt ist, wobei die montierte
Abdeckschale (9) die Sicherungsschraube (35) gegen eine externe Manipulation sichernd
abdeckt.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegelzapfen (23) eine pilzartige Volumenform mit einem etwa T-förmigen Querschnitt
aufweist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegelzapfen (23) aus einer rechtwinklig aus dem Modulrahmenprofil (3) hinausstehenden
Rippe (21) und einem auf der Rippe (21) ruhenden, parallel zum Modulrahmenprofil (3)
verlaufenden, plattenartigen Befestigungsfuß (22) besteht.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegelzapfen (23) vorzugsweise ein Verhältnis von Länge und Breite von 2:1
aufweist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der T-förmige Volumenquerschnitt des Riegelzapfens (23) dem T-förmigen Teilhohlquerschnitt
(32) in den mit den Fixierschlitzen (29) versehenen Bereichen am Schließblech (24)
entspricht.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegelzapfen (23) mit seinem Befestigungsfuß (22) in die Führungsnuten (34)
eingeschoben ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei den Fixierschlitz (29) und die Schmalseite (26) verbindende, die Rippe (21)
flankierende Führungswangen (33) den Befestigungsfuß derart hintergreifen, daß die
Führungsnut (34) den Befestigungsfuß (22) nach Art eines Schuhs umschließt.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegelzapfen (23) und die Führungsnut (34) das Modulrahmenprofil (3) und das
Rfosten- (1) bzw. Riegelprofil (2) formschlüssig miteinander verbinden.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegelzapfen (23) auf einem Schlitten (19) ruht, der über eine vorzugsweise
als Prismenschubführung ausgebildete Schiene (18) im Modulrahmenprofil (3) beweglich
gelagert ist.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schließblech (24) bei dem als Festfeld ausgelegten, unbeweglichen Modulrahmenprofil
(3) am Pfostenprofil (1) befestigt ist.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegelzapfen (23) bei dem als Festfeld ausgelegten Modulrahmenprofil (3) im
Montageendzustand durch den Sicherungsbolzen (35) unbeweglich im Schließblech (24)
einliegt.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schließblech (24) bei dem als Fensterflügel ausgelegten, beweglichen Modulrahmenprofil
(3) am Riegelprofil (2) befestigt ist.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegelzapfen (23) bei dem als Fensterflügel ausgelegten Modulrahmenprofil
(3) im Montageendzustand ohne Sicherungsbolzen (35) über den Schlitten (19) beweglich
gelagert im Schließblech (24) einliegt.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegelzapfen (23) im Montageendzustand bei dem als Fensterflügel ausgelegten
Modulrahmenprofil (3) über eine Schubstange beweglich ausgeführt ist.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckschale (9) des Pfostenprofils (1) den Grundkörper (8) und ein am Pfostenprofil
(1) anliegendes Freiende des abgelängten Riegelprofils (2) im Montageendzustand umfasst.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
aus dem Grundkörper (8) hinausstehende, parallel zu den Riegelprofilen (2) verlaufende
Rastnoppen (11).
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
aus der Abdeckschale (9) in Richtung auf eine Rahmenkonstruktion vorstehende Befestigungswangen
(13) mit angeformten, die Rastnoppen (11) hintergreifenden Rastvorsprüngen (14).
25. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch,
einen zweigeteilten Aufbau von Grundkörper (8) und Abdeckschale (9).