[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt, für das Abpacken einer aus einer Endlos-Formulardruckmaschine durch
Zickzackfalzung in Schuppenformation austretenden Papierbahn in Stapel von z.B. 500
Formularexemplaren abzustapeln, wobei jeweils ein Stapel nach Erreichen seiner Sollhöhe
von der nachlaufenden Papierbahn abgetrennt wird, was durch einen von der Druckmaschine
betätigten Zähler gesteuert ist. Das Abtrennen erfolgt mittels eines quer zur vertikalen
Stapelachse bewegbaren Schwertes. Dabei ergibt sich der Nachteil, dass je nach der
Papierqualität die an die Trennebene angrenzenden Formularbogen vom Trennschwert zerknüllt
und/oder aus dem Stapel herausgerissen werden.
[0003] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Vorrichtung zu schaffen mit
der das Trennen der Papierbahn, weitgehend unabhängig von der Papierqualität, störungsfrei
erfolgt.
[0004] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
[0005] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
erläutert:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung wobei Teile weggelassen sind,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäss Fig. 1,
Fig. 3 eine gleiche Darstellung wie Fig. 1 mit eingezeichneter Papierbahn,
Fig. 4 das Detail IV in Fig. 1 in vergrösserter Darstellung und
Fig. 5 das Detail V in Fig. 1 in vergrösserter Darstellung.
[0006] In einem Maschinenständer 1 endet eine erste Förderstrecke 2 mit der eine zickzack-gefalzte
Papierbahn 3 (Fig. 3) in Schuppenformation herangeführt wird. Am Ende der Förderstrecke
2 überläuft die Papierbahn 3 eine Umlenkwalze 4, wo sie umgelenkt wird und in einen
vertikalen Stapelschacht 5 abfällt und sich darin zu einem Stapel 6 (Fig. 3) aufschichtet.
Die Umlenkwalze 4 wird durch mehrere nebeneinander auf einer Welle 4' angeordnete
Kreisscheiben gebildet, um die die Förderstrecke bildende, endlose Bänder 2' geführt
sind. Die Welle 4' ist durch einen Motor M angetrieben. Der Stapelschacht 5 weist
zu gegenüberliegenden Seiten Führungen 7, 7' auf, die in Seitenansicht gemäss Fig.
1 vertikale Führungsebenen 8 und 9 bilden. Der sich im Stapelschacht 5 bildende Stapel
6 liegt mit seinen von den Falzen der Papierbahn gebildeten Seiten gegen die Führungsebenen
8, 9 an. Die Führungen 7, 7' weisen in ihrem unteren Bereich angetriebene, endlose
Bänder auf, deren einander zugewandte, in den Führungsebenen 8, 9 liegenden Trums
sich nach unten bewegen und mit lockerem Reibschluss die anliegenden Falze der aufgestapelten
Formularbogen nach unten drücken. Der Abstand zwischen den Führungen 7, 7' wird entsprechend
dem zu verarbeitenden Format eingestellt. Das gleiche gilt mit Bezug auf allfällig
vorhandene Seitenführungen, die zur Förderrichtung der Förderstrecke 2 parallele,
senkrechte Führungsebenen bilden.
[0007] Zwischen den parallelen, endlosen Bändern der Führungen 7 und/oder 7' können nicht
dargestellte Aufstosser vorhanden sein, die mittels eines Schwingantriebs gegen die
gegenüberliegende Führungsebene 8, 9 schwingen und das vertikale Ausrichten des sich
bildenden Stapels 6 begünstigen.
[0008] Der Stapelschacht 5 ist unten durch einen vertikal verschiebbaren Stapeltisch 10
begrenzt. Der Stapeltisch 10 weist einen Quersteg 12 auf, dessen Enden an Gewindehülsen
13 befestigt sind. Die Gewindehülsen sind auf durch einen Motor M2 antreibbaren Spindeln
14 aufgeschraubt. Durch ein Drehen der Spindeln 14 kann der Stapeltisch 10 zwischen
einer oberen und einer unteren Endlage verschoben werden, wie dies in Fig. 1 mit strichpunktierten
Linien angedeutet ist. In der oberen Endlage liegt der Stapeltisch 10 unter jedoch
nahe dem Verschiebeweg eines Trennmessers 15, wogegen er in der unteren Endlage auf
der Höhe einer Abtransportstrecke 16 liegt.
[0009] An mit dem Quersteg 12 verbundenen Auslegern 23 ist eine Mittelplatte 24 angeordnet,
an der zwei Seitenplatten 25 (in Richtung der eingezeichneten Pfeile) schwenkbar angelenkt
sind.
[0010] Das Verschwenken der Seitenplatte 25 erfolgt durch Linearmotoren 26. In der oberen
Endlage der Seitenplatten 25 bilden diese zusammen mit der Mittelplatte 24 eine ebene
Auflagefläche 11 für den sich im Stapelschacht 5 bildenden Formularstapel 6. Werden
die Seitenplatten 25 nach unten verschwenkt, entsteht am Stapeltisch 10 eine bombierte
Auflagefläche 11, deren durch die Mittelplatte 24 gebildeter Scheitel quer zu der
Förderstrecke 2 orientiert ist. Die Linearmotoren 26 können bei laufender Vorrichtung
betätigt und damit die oberste Lage zu jedem Zeitpunkt horizontiert werden.
[0011] Zur Stapelbildung wird vorerst der Stapeltisch 10 nach oben bis unter die Bewegungsbahn
des Trennmessers 15 gebracht. In dieser Stellung sind die Seitenplatten 25 nach oben
geschwenkt und bilden eine ebene Auflagefläche 11. Entsprechend der Zufuhr der Formularbogen
bzw. dem Wachsen des Stapels 6 wird der Stapeltisch 10 abwärts bewegt. Gleichzeitig
werden die Seitenplatten 25 allmählich nach unten verschwenkt, um die zwischen den
Falzseiten des Stapels 6 und der Stapelmitte entstehende Höhendifferenz auszugleichen.
Das nach unten Schwenken der Seitenplatten 25 erfolgt derart, dass die auf der Höhe
des Trennmessers befindlichen Formularbogen stets horizontal ausgerichtet sind. Ist
der fertige Stapel 6 von der nachfolgenden Papierbahn 3 abgetrennt, werden die Seitenplatten
25 für die Übergabe des Stapels 6 an die Abtransportstrecke 16 wieder hochgeklappt,
wodurch die Auflagefläche 11 koplanar zu jener ausgerichtet ist. Die Übergabe erfolgt
mittels eines Ausstossers 22, der in Richtung des in Fig. 1 eingezeichneten Doppelpfeils
quer über den Stapeltisch 10 und zurück bewegbar ist.
[0012] Die Fig. 4 und 5 zeigen wesentliche Details der mit Bezug auf die Fig. 1 bis 3 beschriebenen
Vorrichtung. Im Maschinenständer 1 ist mittels eines nicht dargestellten Linearmotors
ein Wagen 27 parallel zum Trennmesser 15 hin und her verschiebbar gelagert. Dieser
Wagen 27 ist mit einer vertikalen Führungsstange 28 versehen, an deren Fussende ein
Einstechkeil 29 befestigt ist. Auf der Führungsstange 28 ist ein zweiter, kürzerer
Einstechkeil 30 (in Richtung des eingezeichneten Doppelpfeils) mittels eines nicht
dargestellten Antriebs auf und ab verschiebbar.
[0013] Am Wagen 27 ist weiter eine motorisch betätigbare Schwenkwelle 31 gelagert, an der
eine Spreizzunge 32 befestigt ist. Diese liegt in ihrer Ruhelage (in Fig. 4 strichpunktiert
angedeutet) in einer Ausnehmung auf der Unterseite des Einstechkeils 29. Durch ein
hin und her Verschieben des Wagens 27 werden die Spreizkeile 29, 30 und die Spreizzunge
32 zwischen der in Fig. 4 mit ausgezogenen Strichen gezeigten Arbeitslage und der
strichpunktiert gezeigten Ruhelage bewegt. Die Höhe des Spreizkeils 29 ist mit Bezug
auf das Trennmesser 15 so gewählt, dass dieses sich beim Vor- und Rücklauf unmittelbar
unter dem Spreizkeil 29 hindurch bewegt. Als Folge bewegt sich das Trennmesser 15
zwischen dem Spreizkeil 29 und der Spreizzunge 32 hindurch, wenn diese letztere in
der in Fig. 4 (mit ausgezogenen Strichen) gezeigten Arbeitslage nach unten geschwenkt
ist.
[0014] Fig. 5 zeigt die untere rechte Kante des Stapels 6, wobei die Seitenplatte 25 in
die Horizontale geschwenkt und die Auflagefläche 11 des Tisches 10 koplanar zur Abtransportstrecke
16 ausgerichtet ist.
[0015] Das Trennmesser 15 weist eine zu den Führungsebenen 8, 9 schräge Schneide 18 auf.
Zumindest nach seiner oberen Seite ist das Trennmesser 15 vorzugsweise mit Luftaustrittdüsen
17 versehen die über Luftkanäle an einer nicht dargestellten Blasluftquelle angeschlossen
sind. Eine pneumatische Zylinderkolbeneinheit 19 bewegt das Trennmesser 15 aus seiner
mit ausgezogenen Strichen gezeigten Ruhelage in eine mit strichpunktierten Linien
gezeigte Endlage, in der die Schneide 18 jenseits des Stapelschachtes 5 liegt. Das
Trennmesser 15 bewegt sich dabei durch schlitzförmige Öffnungen 20 und 21 in den Führungsebenen
8 bzw. 9.
[0016] Die beschriebene Vorrichtung funktioniert wie folgt. Zu Beginn der Stapelbildung
befinden sich der Stapeltisch 10 in der oberen Endlage, wobei das Trennmesser 15 in
die Ruhelage zurückgezogen ist. Die in Schuppenformation herantransportierte Papierbahn
3 fällt über die Umlenkwalze 4 auf den Stapeltisch 10 (dessen Seitenplatten 25 in
die Horizontale hochgeschwenkt sind) und stapelt sich zwischen den Führungsebenen
8 und 9. Der Stapeltisch 10 wird nun durch ein Drehen der Spindeln 14 kontinuierlich
nach unten bewegt, so dass sich zwischen den Führungen 7 und 7' auf den Platten 10
ein Stapel 6 gewünschter Höhe bildet. Während der Abwärtsbewegung des Stapeltisches
10 werden auch seine Seitenplatten 25 allmählich nach unten verschwenkt, wodurch sich
die Stapelunterseite konkav wölbt. Das Herunterschwenken der Seitenplatten 25 erfolgt
nur so stark, dass die am oberen Stapelende befindlichen Formularbogen horizontal,
das heisst parallel zum Trennmesser 15 liegen.
[0017] Hat der Stapel 6 seine Sollhöhe erreicht wird der Wagen 27 aus der Ruhelage in die
Arbeitslage bewegt und die Einstechkeile 29, 30 werden mit Abstand voneinander zwischen
die Formularbogen geschoben. Nach dem Einstecken der Einstechkeile 29, 30 wird der
obere Einstechkeil 30 gegen den unteren (29) bewegt und die dazwischen liegenden Formularbögen
eingeklemmt. Anschliessend oder gleichzeitig wird die Spreizzunge 32 nach unten verschwenkt
und der darunter liegende Formularbogen gegen den Stapel 6 geklemmt. Zur Erhöhung
der Klemmkraft werden vorzugsweise die Seitenplatten 25 in die Horizontale und damit
gegen die Spreizzunge 32 verschwenkt (Fig. 5). Danach wird das Trennmesser 15 betätigt,
das in die derart gebildete Klaffe 33 hineinstösst und auf der gegenüberliegenden
Seite des Stapelschachtes 5 den Falz zwischen den benachbarten Formularbogen durchtrennt.
Während des Vorschubs des Trennmessers 15 werden die oben und unten anliegenden Formularbogen
durch die Klemmkraft der Einstechkeile 29, 30 einerseits und die Niederhaltekraft
der Spreizzunge 32 anderseit festgehalten. Weil dieses Festhalten auf jener Stapelseite
erfolgt, auf der das Trennmesser 15 in den Stapel 6 eintritt, können die anliegenden
Formularbogen der vom bewegten Trennmesser 15 auf sie wirkenden Mitnahmekraft widerstehen.
Ein Zerknüllen oder Herausreissen dieser Formularbogen im bzw. aus dem Stapel 6 ist
ausgeschlossen. Nach erfolgtem Trennschnitt werden der Stapeltisch 10 bis zur koplanaren
Ausrichtung mit der Transportstrecke 16 abgesenkt und der gebildete Stapel 6 mit dem
Ausstosser 22 auf diese aufgeschoben und abtransportiert. Alsdann wird der Stapeltisch
10 wieder nach oben gegen das Trennmesser 15 bewegt auf dem sich in der Zwischenzeit
der Anfang des nächsten Stapels 6 bildete. Sobald der Stapeltisch 10 seine obere Endlage
erreicht hat, wird das Trennmesser 15 zurückbewegt und der darauf begonnene neue Stapel
auf den Stapeltisch 10 abgelegt. Die durch die Luftaustrittdüsen 17 hindurchtretende
Luft bildet unter dem sich neu bildenden Stapel ein Luftkissen, so dass sich der unterste
Bogen des neuen Stapels während des Rückhubs des Trennmessers 15 nicht verschiebt.
Der Stapeltisch 10 wird nun wieder kontinuierlich bis zur vollständigen Bildung des
neuen Stapels abgesenkt, worauf erneut das Trennmesser 15 betätigt und der beschriebene
Vorgang wiederholt wird.
[0018] Nach einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel können beim Trennmesser 15 zur
Reibungsminderung auf seiner Oberseite statt der Mittel zur Bildung eines Luftkissens
andere Mittel, wie Oberflächenfinish oder Kugeln oder Walzen vorhanden sein.
1. Vorrichtung zum Unterteilen einer endlosen Papierbahn (3) mit Zickzackfalzung, mit
einer ersten Förderstrecke (2), welche die Papierbahn (3) in Schuppenformation heranführt
und an welche bei einer Umlenkstelle (4) eine zweite, im wesentlichen senkrechte und
unten durch eine Auflagefläche (11) begrenzte Förderstrecke (5) anschliesst, bei der
seitliche Führungen (7, 7') zwei parallele Führungsebenen (8, 9) für die Falze der
Papierbahn bzw. des entstehenden Stapels (6) bilden, wobei zwischen der Umlenkstelle
(4) und der Auflagefläche (11) in einer zur zweiten Förderstrecke (5) quer orientierten
Trennebene ein Trennschwert (15) aus einer ausserhalb der zweiten Förderstrecke (5)
liegenden Ausgangsstellung quer durch diese hindurch in eine zweite Stellung jenseits
der zweiten Förderstrecke (5) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein mindestens
näherungsweise in der erwähnten Ebene wirksames Einstechorgan (29) vor dem Trennschwert
(15) in die zweite Förderstrecke (5) schiebbar ist, um einen Stapel (6) auf der dem
Trennschwert (15) nächst liegenden Seite aufzuspreizen, wenn dieses aus seiner Ausgangsstellung
in die zweite Stellung bewegt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vertikal über dem Einstechorgan
(29) ein zweites, mitbewegliches Einstechorgan (30) vorhanden ist, das gegen das erste
verschieb- und dabei mit einer Klemmkraft beaufschlagbar ist, zum Zweck, die zwischen
den beiden Einstechorganen (29, 30) befindlichen Formularbogen einzuklemmen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Einstechorgan
(29, 32) einen Einstechkeil (29) und eine Spreizzunge (32) aufweist, welche vom Einstechkeil
weg nach unten bewegbar ist und dabei zwischen sich und dem Einstechkeil (29) eine
Durchtrittsöffnung für das Trennmesser (15) bildet, zum Zweck, einen Stapel (6) in
der Trennebene weiter aufzuspreizen und während des Vorschubs des Trennmesser (15)
aus der Ausgangsstellung in die zweite Stellung den darunter liegenden Formularbogen
festzuhalten.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche
(11) zwischen einer oberen und unteren Endlage heb- bzw. senkbar ist, wobei sie in
der oberen Endlage nahe der Trennebene und in der unteren Endlage bündig mit einer
Abtransportstrecke (16) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche
(11) des Stapeltisches (10) eine zur Trennebene und den Führungsebenen (8, 9) parallele
Mittellinie oder einen Mittelstreifen (24) aufweist, und dass die dazu parallelen
Längsränder mit den dazwischen liegenden Flächenabschnitten (25) relativ zur Mittellinie
bzw. zum Mittelstreifen (24) höhenverstellbar sind, um der Auflagefläche (11) wahlweise
eine ebene oder dachartig bombierte Form zu geben.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erwähnten Längsränder
der Auflagefläche (11) relativ zur Mittellinie bzw. zum Mittelstreifen (24) mindestens
während des Senkens der Auflagefläche (11) von der oberen in die untere Endlage höhenverstellbar
sind.