[0001] Die Erfindung betrifft ein Meßsystem gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt (DE-PS 35 25 199), ein Weg-Meßsystem mit einem induktiven Geber aufzubauen.
[0003] Zu diesem Zweck sitzt ein als Konus ausgebildetes Meßelement in einer Meß- oder Ringspule,
wobei unter einer Relativbewegung der Meßinduktivität und des Meßelements eine Änderung
der Luftspalte eintritt, wodurch der Induktivi-tätswert der Meßinduktivität verändert
wird.
[0004] Hierbei wirkt sich das als Konus ausgebildete Meßelement nachteilig aus, da es rotationssymetrisch
ist und an einem Weggeber angebracht werden muß und somit eine Massenerhöhung hervorruft.
[0005] Die rotationssymetrische Ausbildung des Meßelements ist auch konstruktiv hinderlich.
[0006] Die Linearität des Meßsystems hängt außerdem von der Wicklungsart der verwendeten
Spulen ab.
[0007] Die in der oben genannten Patentschrift dargestellte Auswertschaltung ist aufwendig
aufgebaut, so daß eiche kompakte Einheit aus Meßwertaufnehmer und Auswertscnaltung
kaum möglich erscheint. Außerdem arbeitet die Auswertschaltung mit hohen Frequenzen,
die entweder gestört werden können oder selber eine Beeinflußung anderer Signale hervorrufen
können. Die Auswertschaltung arbeitet überwiegend hochohmig, so daß eine Beeinflußung
des Meßsignals durch die oft hohen Störungen, insbesondere im Motorkabelbaum, nur
schwer auszuschließen ist.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Meßsystem bereitzustellen,
daß die oben aufgeführten Nachteile vermeidet, und daß keine Beeinflußung der mechanischen
Bewegung des Meßobjekts verursacht.
[0009] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst und durch weitere Ausgestaltungen, die in den Ansprüchen 2 bis 4 dargelegt
sind, ergänzt.
[0010] Die Positionsmeißung eines Meßopjekts erfolgt mit einem induktiven Positionsaufnehmer
nach dem Prinzip der Änderung der transformatorischen Kopplung, wobei ein Teil eines
Kerns einen metallischen Wirbelstromschirm des induktiven Positionsaufnehmers bildet.
[0011] Dies hat folgende Vorteile:
[0012] -keine Beeinflußung der mechanischen Bewegung des Meßobjekts,
[0013] -Gewichtsersparnis durch eine besondere Ausformung in dem Meßobjekt,
[0014] -berührungslose Positionserfassung,
[0015] -niederohmige und dadurche störsichere Meßwertausmeßung.
[0016] Erfindungsgemäß sind eine primäre und eine sekundäre Spule auf je einem Schenkel,
die sich genüberliegen, eines magnetischen Kreises angebracht, um einen einfachen
Meßaufbau zu realisieren.
[0017] Die primäre Spule wird von einem Generator, bspw. einem Wechselspannungsgenerator,
erregt, während an der sekundären Spule der Abgriff eines Meßsignals erfolgt.
[0018] Der magnetisches Kreis ist durch einen oder zwei Luftspalte unterbrochen, so daß
die Möglichkeit gegeben ist, den magnetischen Fluß so zu beeinflußen, daß sich ein
funktionaler Zusammenhang des Meßsignals, das an der sekundären Spule abgegriffen
wird, zur Position des metallischen Wirbelstromschirmes ergibt. Dabei ist die Linearität
des Übertragungsverhaltens nicht von der Wicklungsart der verwendeten Spulen abhängig.
[0019] Durch eine Vertiefung und/oder durch eine konusartige Ausformung, die in dem Meßobjekt
eingebracht ist, verlangert sich die Meßstrecke um die Länge der Vertiefung bzw. der
konusartigen Ausformung.
[0020] Die konusartige Ausformung besteht aus einem Rechtek mit einem auf die beliebige
Seite des Rechtecks aufgesetzten Dreiecks.
[0021] Länge, Breite und Höhe der konusartigen Ausformung sind frei wählbar in Bezug auf
eine optimale Ausgangslinearität und die räumliche und fertigungstechnische Handhabbarkeit.
[0022] Möglich sind auch Rechteck- und Dreleckformen, mit einfallenden bzw. ausbeulenden
Seitenlinien, z. B. Trapezformen oder sphärische Dreiecke. Bei Verwendung von Rechteckformen
ergibt sich für das Ausgangssignal in einem weiten Bereich ein linearer Verlauf der
Ausgangsspannung zur Wegstrecke. Dadurch kann die Meßstrecke bliebig lang werden.
[0023] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Schenkel
des magnetischen Kreises in Bewegungsrichtung des Meßobjektes etwa so lang wie die
Meßstrecke ausgeführt.
[0024] In Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Erzeugung eines magnetischen Wechselflußes
in der primären Spule vorzugsweise mit dem Wechselspannungsgenerator mit einem konstanten
Innenwiderstand, so daß immer eine konstante Spannung am Ausgang des Wechselspannungsgenerators
zur Verfügung steht.
[0025] Der magnetische Wechselfluß wird über den metallischen Wirbelstromschirm über einen
oder zwei Luftspalte zu der sekundären Spule, der Meßspule, geleitet.
[0026] Der Meßwiderstand einer nachgeschalteten Meßschaltung belastet die Meßspule derart,
daß sich die Flußverteilung aufgrund der Wirkströme in den beiden Spulen so ergibt,
daß die Bewegunig des Kerns im Luftspalt im Richtung von einer der beiden Spulen (entspricht
der in Figur 4 gezeigten x-Richtung) eine minimale Änderung des Meßsignals verursacht,
jedoch eine Bewegung des Kerns an den Spulen vorbei (entspricht der in figur 4 gezeigten
y-Richtung) die eigentliche Meßbeeinflußung hervorruft.
[0027] Die konstruktive Festlegung der Luftspalte zwischen dem Flußleitmittel des magnetischen
Kreises und des Kerns erfolgt unter den gleichen Gesichtspunkten.
[0028] Die Kurvenform der speisenden Wechelspannung kann beliebig gewählt werden, so lange
diese stetig, periodisch und von konstanter Amplitude ist.
[0029] Ein Gleichstrom, von einer Gleichstromquelle geliefert, durch eine der beiden Spulen
kann auf das Meßobjekt, wenn es aus ferromagnetischem Material besteht, eine definierbare
Kraft ausüben. So kann eine eindeutig definierte Lage (z. B. Mitte) im Luftspalt gefunden
werden. Gleichzeitig kann das Meßobjekt mit dieser Kraft in Richtung eines "Bremsklotzes"
oder in Richtung der Oberfläche eines Mittelschenkels bewegt werden und auf diesen
gedrückt oder gezogen werden, so daß sich eine Bremswirkung ergibt, die ein mögliches
Schwingen (bspw. "Reglersägen") des Kerns, bzw. der Regelstange; verhindert.
[0030] In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist auf den Schenkeln des magnetischen
Kreises eine dritte Spule angeordnet. Diese Spule wird zur Kompensation von Querempfindlichkeiten
verwendet. Eine Anordnung von mehr als drei Spulen auf den Schenkeln des magnetischen
Kreises ist durchaus denkbar.
[0031] Die nachfolgende Zeichnungsbeschreibung beinhaltet weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen
der Erfindungen, die in den Figuren dargestellt sind, wobei es sich in der Zeichnungsbeschreibung
bei dem Meßobjekt um die Regelstange einer Einspritzanlage einer Brennkraftmaschine
handelt.
[0033] Figur 1: Meßvorrichtung, wenn eine Regelstange aus elektrisch gut leitfähigem Material
zum Einsatz kommt (z. B. Aluminium).
[0034] Figur 2: Position der Regelstange aus Aluminium mit minimaler Ausgangsspannung.
[0035] Figur 3: Position der Regelstange aus Aluminium mit maximaler Ausgangsspannung.
[0036] Figur 4: Meßvorrichtung, wenn eine Regelstarige aus magnetisch leitfähigem Matetial
zum Einsatz kommt (z. B. Eisen).
[0037] Figur 5: Position der Regelstange aus Eisen mit minimaler Ausgangsspannung.
[0038] Figur 6: Position der Regelstange aus Eisen mit maximaler Ausgangsspannung.
[0039] Figur 7: Schaltungsanordnung des induktiven Positionsaufnehmers.
[0040] In Figur 1 ist eine Meßvorrichtung gezeigt, wenn die Regelstange 1 aus elektrisch
gut leitfähigem Material (z. B. Aluminium) besteht.
[0041] Die primäre Spule 2 und die sekundäre Spule 3 befinden sich jeweils auf einem zum
Mittelpunkt des kreistörmigen Flußleitmittel 4 gerichteten Mittelschenkel. Die Regelstange
1 befindet sich mit ihrer Längsseite parallel zu den Stirnflächen der Mittelschenkeln
im Inneren des Kreisförmigen Flußleitmittels 4. Die Regelstange 1 besitzt dergestalt
eine konusartige Ausformung 5, daß einem Rechteck auf seine kürzere Seite ein Dreieck
passend ausgesetzt ist. Die durch die primäre Spule 2 erzeugten Feldlinien werden
zu einem Luftspalt in der Mitte der Regelstange 1 geleitet. In Figur 2 befindet sich
die Regelstange 1 in einer Position mit minimaler Ausgangsspannung an der sekundären
Spule 3. Der Luftspalt ist vollständig durch die Regelstange 1 abgedeckt. Der Fluß
durch die Mittelschenkel des Flußleitmittels 4 wird durch Wirbelströme im leitfähigen
Material der Regelstange 1 stark geschwächt. Es wird daher nur eine geringe Spannung
in der sekundären Spule 3 induziert.
[0042] Gemäß Figur 3 befindet sich die Regelstange 1 in einer Position mit maximaler Ausgangsspannung.
Der Luftspalt ist frei von leitfähigem Material. Die Feldlinien können die sekundäre
Spule 3 gut erreichen und induzieren eine entsprechend hohe Ausgangsspannung.
[0043] Zwischen den beiden Positionen in Figur 2 und Figur 3 ergibt sich je nach Position
der Regelstange 1 und damit je nach Geometrie der konusartigen Ausformung 5 eine stetdige
Veränderung der Ausgangsspannung.
[0044] Ein minimaler Meßweg ist gegeben, wenn ein Rechteck mit der Länge b vorgesehen ist.
Dies entspricht in etwa der Breite des Flußleitmittels.
[0045] Zur Verlängerung des Meßweges um die Strecke a wird ein Dreieck mit der Höhe a angefügt.
Dies erfordert dann die zusätzliche Strecke c, um den Einfluß der Schirmwirkung der
Position der maximalen Ausgangsspannung in der gleichen Weise zu verlängern, wie dies
durch die Strecke a verursacht wird. Der maximale Meßweg entspricht damit der Strecke
a + b.
[0046] Figur 4 zeigt eine Meßvortichtung, wenn die Regelstange 1 aus magnetisch leitfähigern
Material (z. B. Eisen) gefertigt ist. Auf dem unteren Steg der beiden U-förmigen Flußleitmittel
4 sitzen die primäre Spule 2 und die sekundäre Spule 3. Die Enden der beiden U-förmigen
Flußleitmittel 4 stehen sich gegenübet und sind durch zwei Luftspalte, in denen sich
die Regelstange 1 mit der konusartigen Ausformung 5 befindet, unterbrochen.
[0047] Die Bewegung der Regelstarige 1 erfolgt y-Richtung, während eine Bewegung der Regelstange
1 in x-Richtung nur eine minimale Beeinflußung der Ausgangsspannung verursacht.
[0048] In Figur 5 befindet sich die Regelstange 1 in einer Position minimaler Ausgangsspannung,
die dadurch ensteht, daß zum einen die primären Feldlinien durch die Regelstange 1
direkt, onne die sekundäre Spule 3 zu passieren, zurückgeleitet werden, zum anderen
wirkt das Material der Regelstange 1 als Wirbelstromschild und schwächt die Feldlinien
im Luftspalt.
[0049] In Figur ,6 erreicht die Ausgangsspannung ein Maximum, da die Regelstange 1 nur einen
geringen magnetischen Nebenschluß darstellt, sondern die Ankopplung der sekundären
Spule 3 wird noch verbessert durch die Verkürzung des Luftspaltes mittels der magnetischen
Leitfähigkeit des Materials der Regelstange 1.
[0050] Figur 7 zeigt einen Generator 6, der als Wechselspannungsgeiherator ausgebildet ist,
an dem über einen konstanten Innenwiderstand 7 die primäre Spule 2 angeschlossen ist.
Der Generator 6 erzeugt eine beliebige periodische Wechselspannung (z. B. Sinus-,
Dreieck- oder Rechteckspannung) mit konstanter Amplitude oder einen konstanten Strom
und damit einen magnetischen Wechselfluß, der über die Regelstange 1, die in Figur
7 symbolisch dargestellt ist, zu der sekundären Spule 2 geleitet wird. Die Regelstange
1 bewegt sich in Richtung der beiden eingezeichneten Pfeile. Die sekundäre Spule 2
steht mit einem Meßwiderstand 8 in Verbindung, an dem das Meßsignal ansteht. Ein an
dem Meßwiderstand 8 angeschlossener Verstärker 9 verstärkt das Meßsignal, das durch
eine nachgeschaltete Auswerteinheit (z. B. Gleichrichter) weiterverarbeitet werden
kann. Das Meßsignal ist in diesem Fall die am Ausgang des Verstärkers 9 anliegende
Spannung U
A. Eine Linearisierung des Meßsignals kann in einer nachgeschalteten Meßelektronik
erfolgen.
1. Induktiver Positionsaufnehmer zur Positionsmessung eines bewegbaren Meßobjekts, mit
einem Spulensystem, das durch einen mit der Bewegung des Meßobjekts gekoppelten Kerns
beeinflußbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der induktive Positionsaufnehmer nach dem Prinzip der
Änderung der transformatorischen Kopplung arbeitet und ein zur Änderung der transformatorischen
Kopplung erforderlicher metallischer Wirbelstromschirm aus zumindest einem Teil des
Kerns gebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Meßobjekt die Regelstange (1) der Einspritzpumpe einer
Brennkraftmaschine ist, wobei der Kern mit der Regelstange verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kern eine konusartige Ausformung und/oder eine zunehmende
Vertiefung besitzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch (3),
dadurch gekennzeichnet, daß der Kern eine konusartige Ausformung (5) besitzt, die
aus einem Rechteck mit einem auf eine beliebige seite des Rechtecks aufgesetzten Dreiecks
aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch (4),
dadurch gekennzeichnet, daß das Spulensystem wenigstens eine primäre Spule (2) und
eine sekundäre Spule (3) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch (5),
dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen (2) und (3) auf Schenkeln eines magnetischen
Kreises angebracht sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der magnetische Kreis durch zumindest einen Luftspalt
unterbrochen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß von einem Generator (6) eine Wechselspannung in beliebiger
Kurvenform, die stetig, periodisch und von Konstanter Amplitude ist, erzeugbar ist,
und der Generator (6) einen konstanten Innenwiderstand (7) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch geKennzeichnet, daß die primäre Spule (2) mit dem Generator (6) verbunden
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, das die sekundäre Spule (3) mit einer Meßschaltung verbunden
ist und daß diese Meßschaltung einen konstanten Innenwiderstand (8) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der bei den Spulen (2) oder (3) mit einer
Gleichstromquelle verbunden ist und der Kern aus ferromagnetischem Material besteht.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kern eine rechteckige Ausformung aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß auf den Schenkeln des magnetischen Kreises eine dritte
Spule angeordnet ist.