[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von Wasserdampf durch Zusammenführen
von Wasserstoff und Sauerstoff, insbesondere zur kurzfristigen Bereitstellung von
Dampfkapazität für die Abdeckung von Spitzenleistungen in thermischen Kraftwerken,
mit einer Brennkammer zur Zusammenführung von Wasserstoff und Sauerstoff und mit einem
nachgeschalteten Einspritzkühler, in dem der in der Brennkammer erzeugte, eine sehr
hohe Temperatur aufweisende Wasserdampf durch Einspritzen von Speisewasser auf die
zur Zuführung in die Dampfturbine geeigneten Parameter unter gleichzeitiger Vergrößerung
des Dampfmassenstromes gebracht wird, wobei der Einspritzkühler durch einen doppelwandigen
Zylinder gebildet ist.
[0002] Derartige Vorrichtungen zur Erzeugung von Wasserdampf sind in der älteren deutschen
Patentanmeldung P 39 36 806.8 beschrieben. Bei ihnen wird der durch Wasserstoff gebildete
Brennstoff in einem Einblaskopf gemeinsam mit Sauerstoff als Oxidator in eine sich
an den Einblaskopf anschließende Brennkammer eingeblasen. Hinter der eigentlichen
Brennkammer wird Wasser mit der Qualität von Speisewasser in den Dampfstrom eingespritzt,
wodurch einerseits eine Reduzierung der sehr hohen Dampftemperatur und andererseits
eine Vergrößerung des Dampfmassenstromes erreicht werden. Gegenstand der älteren Patentanmeldung
ist die Schaffung optimaler Verbrennungsverhältnisse in der Brennkammer.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, mit der es auf technisch einfache Weise möglich ist,
die durch die Oxidation von Wasserstoff entstehenden hohen Temperaturen von etwa 3000°
C zu beherrschen und den entstehenden Wasserdampf hinsichtlich seiner Parameter, insbesondere
Temperatur und Druck, so zu verändern, daß der Dampf einer nachgeschalteten Dampfturbine
zugeführt werden kann.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß an der Innenwand des Zylinders eine Auskleidung aus einem axial verlaufenden Rohrbündel
angeordnet ist, dessen Rohren das Speisewasser an dem der Brennkammer zugewandten
Ende zugeführt wird, wobei das andere Ende der Rohre mit dem Ringraum des doppelwandigen
Zylinders verbunden ist, und daß einige Rohre des Rohrbündels auf einer Teillänge
durch radiale Ausbiegungen auskleidungsfreie Flächen zwischen den durchlaufenden Rohren
bilden, in denen in der Innenwand des Zylinders Einspritzvorrichtungen für das Speisewasser
angeordnet sind, denen das durch ein Einbauelement zu dem vom Speisewassereintritt
abgewandten Ende des Ringraumes geführte Speisewasser zugeführt wird.
[0005] Mit dem Vorschlag der Erfindung wird ein aus Brennkammer und Einspritzkühler bestehender
Dampferzeuger der gattungsgemäßen Art geschaffen, der aus einfachen Bauteilen besteht,
die in herkömmlicher Weise hergestellt und mit üblicher Technologie verarbeitet werden
können, wobei die hohen Temperaturen und Drücke sicher beherrscht werden. Die komplette
Innenwand des doppelwandigen Zylinders wird intensiv gekühlt, und zwar im Bereich
der Auskleidung durch die Rohre, die außerdem eine Erwärmung der Innenwand durch Strahlung
größtenteils verhindern, und im Bereich der auskleidungsfreien Flächen durch das in
diesem Bereich durch die Einspritzöffnungen austretende Speisewasser. Die erfindungsgemäße
Konstruktion vermeidet somit unbeherrschbare Wärmespannungen sowohl im stationären
Betriebszustand als auch beim An- und Abfahren, weil dünnwandige Bauteile verwendet
und strukturbedingte Temperaturdifferenzen innerhalb eines Bauteiles vermieden werden.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere zur kurzfristigen Bereitstellung
von Dampfkapazität für die Abdeckung von Spitzenleistungen in thermischen Kraftwerken
geeignet, wobei es sich sowohl um konventionelle Dampferzeuger als auch um Kernkraftwerke
handeln kann.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Einspritzvorrichtungen
durch radial ausgerichtete Rohrstücke gebildet, die zwischen den durchlaufenden Rohren
und den in radialer Richtung hinter diesen Rohren verlaufenden Ausbiegungen der restlichen
Rohre in den auskleidungsfreien Flächen der Innenwand angeordnet sind. Diese Rohrstücke
sind an ihrem Austrittsende mit einem mit Austrittsöffnungen versehenen Boden ausgestattet.
Das Austrittsende der Rohrstücke kann abgeschrägt sein.
[0008] Das der Führung des Speisewassers im Ringraum dienende Einbauelement kann gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung als ein im Bereich der Einspritzvorrichtungen und im
Bereich zwischen den Einspritzvorrichtungen und dem vorderen Ende des doppelwandigen
Zylinders verlaufender Speisewasserführungszylinder ausgebildet sein. Auf diese Weise
ergibt sich auch für dieses Bauteil eine einfache Konstruktion, die sicherstellt,
daß das aus den Enden der Rohre in den Ringraum des doppelwandigen Zylinders eintretende
Speisewasser an den Einspritzvorrichtungen vorbei zum anderen Ende des Ringraumes
geführt wird, so daß die Innenwand des doppelwandigen Zylinders auf ihrer gesamten
Fläche zuverlässig durch Speisewasser gekühlt wird.
[0009] Die Rohre des Rohrbündels werden mit einer sehr geringen Wandstärke und aus einem
Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit und einem geringen Temperaturausdehnungskoeffizienten
hergestellt. Bei einem Ausführungsbeispiel werden im Querschnitt kreisförmige Rohre
mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Wandstärke von 0,3 mm verwendet.
[0010] Der zwischen dem vorderen Ende des doppelwandigen Zylinders und den Einspritzöffnungen
liegende Teilbereich des doppelwandigen Zylinder kann zumindest als Teil der Brennkammer
ausgebildet werden. Auf diese Weise kann die zur Oxidation des Wasserstoffes dienende
Brennkammer, in der Temperaturen von etwa 3000° C herrschen, zumindest teilweise einstückig
mit den erfindungsgemäßen Einspritzkühler ausgeführt werden.
[0011] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt,
und zwar zeigen:
- Fig. 1
- einen verkürzt dargestellten Längsschnitt durch die Vorrichtung,
- Fig. 2
- einen Teilschnitt durch den doppelwandigen Zylinder gemäß der Schnittlinie II - II
in Fig.1,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Teildarstellung der in Fig. 2 eingekreisten Einzelheit.
[0012] Die zur Erzeugung von Wasserdampf durch Zusammenführen von Wasserstoff und Sauerstoff
bestimmte Vorrichtung umfaßt einen doppelwandigen Zylinder 1 aus einer Innenwand 2,
einer Außenwand 3 und zwei Stirnwänden 4 und 5, durch die ein über die gesamte Länge
des doppelwandigen Zylinders 1 verlaufender Ringraum 6 gebildet wird. An der Innenwand
2 ist eine Auskleidung aus einer Mehrzahl von Rohren 7 angeordnet.
[0013] Diese Rohre 7 bilden ein Rohrbündel mit axialem Verlauf. Beim Ausführungsbeispiel
haben die Rohre einen kreisförmigen Querschnitt mit einem Außendurchmesser von 6 mm
und einer Wandstärke von 0,3 mm. Es können aber auch Rohre mit anderem Querschnitt,
beispielsweise Rechteckquerschnitt verwendet werden.
[0014] Den Rohren 7 des Rohrbündels wird an dem durch die Stirnwand 4 gebildeten Ende des
Zylinders 1 Speisewasser zugeführt. Die Speisewasserzufuhr 8 ist durch einen Pfeil
angedeutet. Das andere Ende der Rohre 7 ist über Rohrbögen 9 mit dem durch die Stirnwand
5 verschlossenen Ende des Ringraumes 6 verbunden. An diesem Ende ist der doppelwandige
Zylinder 1 mit einem Ringflansch 10 zur Aufhängung bzw. Lagerung versehen.
[0015] Auf einer Teillänge der Längserstreckung des Rohrbündels sind einige Rohre 7 mit
radialen Ausbiegungen 7a versehen, so daß sich zwischen den durchlaufenden Rohren
7 des Rohrbündels auskleidungsfreie Flächen 11 an der Innenwand 2 ergeben (siehe Fig.
2). Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedes zweite Rohr
7 mit einer derartigen Ausbiegung 7a versehen. Die Ausbiegungen 7a sind derart ausgeführt,
daß diese Teillängen der Rohre 7 radial hinter dem jeweils benachbarten, durchlaufenden
Rohr 7 liegen.
[0016] Die Fig.2 läßt erkennen, daß hierdurch axial verlaufende Flächen 11 zwischen benachbarten
Rohren 7 entstehen. An diesen auskleidungsfreien Flächen 11 der Innenwand 2 sind Einspritzvorrichtungen
in Form von Rohrstücken 12 angeordnet. Insgesamt ergeben sich mehrere axial verlaufende
Reihen derartiger radial ausgerichteter Rohrstücke 12 verteilt über den Umfang des
Zylinders 1. Im Boden dieser Rohrstücke 12 sind gemäß Fig.3 Austrittsöffnungen 12a
ausgebildet. Gemäß Fig.1 sind die Rohrstücke 12 abgeschrägt.
[0017] Durch diese Austrittsöffnungen 12a wird Speisewasser in das Innere des Zylinders
1 eingespritzt. Das Speisewasser hat zu vor die Rohre 7 und die gesamte axiale Erstreckung
des Ringraumes 6 durchströmt. Hierdurch werden nicht nur die Rohre 7, sondern auch
die Innenwand 2 gekühlt. Um auch eine Kühlung der sich an die Stirnwand 4 anschließenden
Teillänge der Innenwand 2 sicherzustellen, ist im Ringraum 6 ein Speisewasserführungszylinder
13 angeordnet, der sich sowohl über den Bereich der Rohrstücke 12 als auch über den
Bereich der Innenwand 2 erstreckt, der zwischen der Stirnwand 4 und den Rohrstücken
12 liegt. Der Speisewasserführungszylinder 13 sorgt somit dafür, daß das über die
Rohrbögen 9 dem Ringraum 6 zugeführte Speisewasser bis in den Bereich der Stirnwand
4 gelangt und von dieser Stirnwand 4 kommend den Rohrstücken 12 zugeführt wird.
[0018] Die Schnittdarstellung in Fig.1 läßt schließlich erkennen, daß beim Ausführungsbeispiel
auch die Innenwand 2 des Zylinders 1 im Bereich der Ausbiegungen 7a radial nach außen
ausgebogen ist. Hierdurch ergibt sich in Verbindung mit den Rohrstücken 12 einmal
eine Führung dieser Ausbiegungen 7a gegen seitliche Verlagerungen; zum anderen wird
vermieden, daß im Bereich der auskleidungsfreien Flächen 11 unbeherrschbare Wärmespannungen
auftreten.
[0019] Durch einen Pfeil 14 ist in Fig.1 angedeutet, daß dem die Stirnwand 4 aufweisenden
Ende des doppelwandigen Zylinders 1 Wasserdampf zugeführt wird, der durch Zusammenführen
von Wasserstoff und Sauerstoff entsteht. Der Eintrittsbereich dieses etwa 3000° C
heißen Mediums bildet demgemäß zumindest einen Teil einer Brennkammer, die durch Speisewasser
gekühlt wird. Dieses durch die Speisewasserzufuhr 8 zuerst den Rohren 7 und anschließend
dem Ringraum 6 zur Kühlung zugeführte Speisewasser wird anschließend über die Austrittsöffnungen
12a der Rohrstücke 12 in das Innere des doppelwandigen Zylinders 1 eingespritzt, wodurch
einerseits die Parameter, wie insbesondere Temperatur und Druck, des heißen Speisewassers
auf Werte gebracht werden, die es gestatten, den aus dem Zylinder 1 austretenden Dampf
einer nachgeschalteten Dampfturbine zuzuführen; andererseits wird durch das eingespritzte
Speisewasser der Dampfmassenstrom vergrößert, da sich die der nachgeschalteten, auf
der Zeichnung nicht dargestellten Dampfturbine zugeführte Dampfmenge durch Addition
der beiden Teilmengen ergibt, die einerseits durch Zusammenführen von Wasserstoff
und Sauerstoff und andererseits durch Verdampfen von Speisewasser entstehen.
[0020] Das auf der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel läßt erkennen, daß der zumindest
einen Teil der Brennkammer bildende Einspritzkühler aus einfachen Bauteilen besteht,
die zudem in herkömmlicher Weise hergestellt und mit üblicher Technologie verarbeitet
werden können. Alle durch Kontakt oder Strahlung von dem 3000° C heißen Dampf erhitzten
Teile der Konstruktion werden zuverlässig gekühlt, wobei gleichzeitig sichergestellt
ist, daß keine unbeherrschbaren Wärmespannungen in den Bauteilen entstehen, und zwar
sowohl bei einem stationären Betriebszustand als auch beim An- und Abfahren. In diesem
Zusammenhang ist es wichtig, daß dünnwandige Bauteile mit gleichbleibender Wandstärke
verwendet werden, so daß auch strukturbedingte Temperaturdifferenzen innerhalb eines
Bauteiles ausgeschlossen sind.
Bezugszeichenliste:
[0021]
- 1
- Zylinder
- 2
- Innenwand
- 2a
- Vertiefung
- 3
- Außenwand
- 4
- Stirnwand
- 5
- Stirnwand
- 6
- Ringraum
- 7
- Rohr
- 7a
- Ausbiegung
- 8
- Speisewasserzufuhr
- 9
- Rohrbogen
- 10
- Ringflansch
- 11
- auskleidungsfreie Fläche
- 12
- Rohrstück
- 12a
- Austrittsöffnung
- 13
- Speisewasserführungszylinder
- 14
- Pfeil
1. Vorrichtung zur Erzeugung von Wasserdampf durch Zusammenführen von Wasserstoff und
Sauerstoff, insbesondere zur kurzfristigen Bereitstellung von Dampfkapazität für die
Abdeckung von Spitzenleistungen in thermischen Kraftwerken, mit einer Brennkammer
zur Zusammenführung von Wasserstoff und Sauerstoff und mit einem nachgeschalteten
Einspritzkühler, in dem der in der Brennkammer erzeugte, eine sehr hohe Temperatur
aufweisende Wasserdampf durch Einspritzen von Speisewasser auf die zur Zuführung in
die Dampfturbine geeigneten Parameter unter gleichzeitiger Vergrößerung des Dampfmassenstromes
gebracht wird, wobei der Einspritzkühler durch einen doppelwandigen Zylinder gebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Innenwand (2) des Zylinders (1) eine Auskleidung aus einem axial verlaufenden
Rohrbündel angeordnet ist, dessen Rohren (7) das Speisewasser an dem der Brennkammer
zugewandten Ende zugeführt wird, wobei das andere Ende der Rohre (7) mit dem Ringraum
(6) des doppelwandigen Zylinders (1) verbunden ist, und daß einige Rohre (7) des Rohrbündels
auf einer Teillänge durch radiale Ausbiegungen (7a) auskleidungsfreie Flächen (11)
zwischen den durchlaufenden Rohren (7) bilden, in denen in der Innenwand (2) des Zylinders
(1) Einspritzvorrichtungen (12) für das Speisewasser angeordnet sind, denen das durch
ein Einbauelement (13) zu dem vom Speisewassereintritt abgewandten Ende des Ringraumes
(6) geführte Speisewasser zugeführt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzvorrichtungen
durch radial ausgerichtete Rohrstücke (12) gebildet sind, die zwischen den durchlaufenden
Rohren (7) und den in radialer Richtung hinter diesen Rohren (7) verlaufenden Ausbiegungen
(7a) der restlichen Rohre (7) in den auskleidungsfreien Flächen (11) der Innenwand
(2) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke (12) an ihrem
Austrittsende mit einem mit Austrittsöffnungen (12a) versehenen Boden ausgestattet
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Austrittsende
der Rohrstücke (12) abgeschrägt ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Einbauelement als ein im Bereich der Einspritzvorrichtungen (12) und im Bereich
zwischen den Einspritzvorrichtungen (12) und dem vorderen Ende des doppelwandigen
Zylinders (1) verlaufender Speisewasserführungszylinder (13) ausgebildet ist.