[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen einer Flüssigkeit
auf Flaschen entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 2.
[0002] Mehrwegflaschen aus Glas, Kunststoff usw. werden nach mehreren Umläufen infolge der
starken Beanspruchung in den Abfüllanlagen sowie auf dem Transport zum und vom Verbraucher
häufig rasch unansehlich. Insbesondere durch das Aneinanderschlagen in den Abfüllanlagen
bilden sich bevorzugt im oberen und unteren Randbereich des zylindrischen Flaschenrumpfes
Scheuerstellen sowie sonstige Absplitterungen und Kratzer. In manchen Abfüllbetrieben
wird daher auf die Mehrwegflaschen ein dünner Film aus flüssigem Kunststoff, z.B.
einem Siloxan, aufgebracht, der die Kratzer und Scheuerstellen weitgehend abdeckt
und den Flaschen ein neuwertiges Erscheinungsbild verleiht (DE-OS 29 41 105). Auch
wurde bereits vorgeschlagen, die Mehrwegflaschen bei jedem Durchlauf in der Abfüllanlage
mit einem flüssigen Kaltendvergütungsmittel zu benetzen, wie es ähnlich in der Glashütte
auf die Flaschen aufgebracht wird. Dadurch soll der von der Glasherstellung herrührende
Schutzfilm wieder aufgefrischt bzw. aufrechterhalten werden. Schließlich ist es bekannt,
auf Flaschen einen Farbfilm aufzutragen sowie flüssige oder pastöse Kunststoffe als
Schutzmantel und zur Erhöhung der Stabilität. Alle diese sowie weitere flüssige oder
pastöse Mittel, die zum Auftragen auf die Oberfläche von Flaschen oder dergl. geeignet
sind, werden im Nachstehenden der Einfachheit halber mit "Flüssigkeit" bezeichnet.
[0003] Zum Auftragen von Flüssigkeiten auf Flaschen sind bereits spezielle Maschinen mit
einem eigenen Antrieb und einem die Flaschen auf einer Kreisbogenbahn bewegenden Transportstern
bekannt geworden (BE-PS 882 671; GB-A-20 47 578). Die Flaschen im Transportstern werden
durch Abwälzen auf einem feststehenden Reibsegment in Eigenrotation versetzt und durch
mit dem Transportstern umlaufende Rollen oder Gleitschuhe aus elastischem Material
beaufschlagt, die mittels einer Zuführeinrichtung fortlaufend mit der Flüssigkeit
benetzt werden. Diese bekannten, die Gattung bildenden Maschinen, mit denen in der
Regel nicht etikettierte Flaschen behandelt werden, können von ihrer Auftragswirkung
her durchaus befriedigen. Allerdings hat sich herausgestellt, daß man relativ viel
Flüssigkeit zuführen muß, um eine befriedigende Übergabe von den Zuführleitungen auf
die Auftragselemente zu bewirken und um sicherzustellen, daß die aufgenommene Flüssigkeit
mengenmäßig vor der nächsten erneuten Benetzung so ausreicht, daß ein gleichmäßiger
Übertrag auf die Flaschen erfolgen kann. Dabei wird im allgemeinen in den Auftragselementen
eine große Flüssigkeitsmenge aufgesaugt, die dann durch Anlage der Flaschen wieder
herausgepreßt wird und nach unten abfließt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, dieses Problem zu lösen und ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Auftragen für Flüssigkeiten der eingangs genannten Art so zu verbessern,
daß verschiedenste Arten von Flüssigkeiten mit geringem Flüssigkeitsverbrauch gleichmäßig
aufgetragen werden könnten.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe mit dem im Anspruch 1 angegebenen Verfahren sowie mit der
im Anspruch 2 angegebenen Vorrichtung, mit der man dieses Verfahren durchführen kann.
[0006] Durch das Auftragen der Flüssigkeit mit Sprühdüsen, die sich zumindestens zum Teil
über die Auftragselemente beabstandet zu diesen bewegen, ist es möglich, in sehr dünnen
Schichten mit geringen Flüssigkeitsmengen die Flüssigkeit unmittelbar vor Übernahme
der Flüssigkeit auf die Flaschen aufzutragen. Dadurch ist es nicht erforderlich, daß
die Auftragselemente übermäßige Flüssigkeitsvorräte speichern müssen. Dies führt zu
einer Reduzierung des Flüssigkeitsverbrauchs.
[0007] Die abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
[0008] Durch die Verwendung der Spritzdüsen und entsprechende Ausbildung der Auftragsfläche
ist ein vollflächiges Auftragen der Flüssigkeit auf den zylindrischen Flaschenrumpf
gemäß Anspruch 14 sowie auch ein gezieltes Auftragen auf die für Scheuerstellen besonders
anfälligen oberen und unteren Bereiche des Flaschenrumpfes gemäß Anspruch 16 möglich.
Dadurch, daß die Flüssigkeit durch die umlaufenden Düsen direkt auf die Außenseite
der Auftragselemente bzw. der dadurch gebildeten Auftragsfläche aufgetragen wird,
kann diese gemäß Anspruch 18 aus einem schwammartigen Material mit überwiegend geschlossenen
Poren bestehen. Dadurch kann sich das Auftragselement nicht mit Flüssigkeit vollsaugen,
die ungenutzt an der Unterseite abtropfen würde.
[0009] Im Anspruch 19 ist schließlich eine vorteilhafte Anordnung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung beschrieben, wobei die Vorrichtung dort Teil des Auslaufsterns einer Etikettiermaschine
ist.
[0010] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
Dabei zeigt
- Figur 1
- eine im Auslaufstern einer Etikettiermaschine integrierte Vorrichtung nach der Erfindung,
- Figur 2
- den Schnitt A-B nach Figur 1,
- Figur 3
- eine teilweise Draufsicht auf die Etikettiermaschine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und
- Figur 4
- den Schnitt C-D nach Figur 3.
[0011] Es ist zunächst darauf hinzuweisen, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung an diversen
Stellen unabhängig von vor- oder nachgeschalteten Füllern oder Etikettiermaschinen
gleichermaßen anwendbar ist, um Flüssigkeit auf Flaschen aufzutragen. Nachfolgend
wird die Erfindung in einem speziellen Anwendungsfall beschrieben, wobei diese Vorrichtung
dort Teil einer Etikettiermaschine ist und im Auslaufstern der Etikettiermaschine
integriert ist.
[0012] Diese Etikettiermaschine nach den Figuren 1 und 2 ist zum Etikettieren und anschließenden
Beschichten von aufrechtstehenden Flaschen 1, nämlich Mehrwegflaschen aus Glas mit
einer Flüssigkeit, nämlich mit einem flüssigem Kunststoff zum Abdecken von Scheuerstellen,
eingerichtet. Diese Beschichtungsvorrichtung ist in dem im folgenden als Auslaufstern
bezeichneten Sternförderer 7 verwirklicht.
[0013] Die Etikettiermaschine weist ein kastenartiges Gehäuse 21 auf, in dem ein nicht gezeigter
Antriebsmotor untergebracht ist. Auf dem Gehäuse 21 sind ein Drehtisch 2 mit einem
vorgeschalteten Einlaufstern 6 und dem als Auslaufstern ausgebildeten Sternförderer
7 sowie dem Auslaufstern 10 um jeweils senkrechte Achsen drehbar gelagert.
[0014] Dem Einlaufstern 6 ist eine um eine horizontale Achse drehbare Einlaufschnecke 22
vorgeordnet, welche die auf einem horizontalen Zuförderband 12 zur Etikettiermaschine
transportierten Flaschen 1 auf Abstand bringt und teilungsgerecht an den Einlaufstern
6 übergibt. In dessen Taschen 9 werden die Flaschen 1 durch einen ortsfesten Einlaufbogen
23 gehalten und aufen dann auf den Drehtisch 2, wo sie durch nicht gezeigte heb- und
senkbare Zentrierglocken auf gleichfalls nicht gezeigten steuerbaren Drehtellern fixiert
werden. Vom Drehtisch 2 werden die Flaschen 1 dann an den ersten Auslaufstern 7 übergeben,
an dessen Umfang ein ortsfester Auslaufbogen 24 angeordnet ist. Der zweite Auslaufstern
10 übernimmt die Flaschen 1 vom ersten Auslaufstern 7 und stellt sie auf einem horizontalen
Abförderband 11 ab, durch welches die Flaschen von der Etikettiermaschine wegtransportiert
werden. Auf dem Zuförderband 12, dem Abförderband 11 sowie am Umfang des zweiten Auslaufsterns
10 werden die Flaschen durch entsprechend angeordnete ortsfeste Geländer 26 geführt.
Im Bereich der Sterne 6, 7 und 10 stehen die Flaschen auf ortsfesten Überschubblechen
29. Die Förderelemente 2, 6, 7, 10 und 22 sowie die Förderbänder 11 und 12 werden
durch den Antriebsmotor der Etikettiermaschine synchron zueinander und kontinuierlich
in Pfeilrichtig angetrieben, so daß die Flaschen 1 positionsgenau und auch bei hohen
Leistungen schonend transportiert werden können.
[0015] Auf dem Gehäuse 21 sind ferner zwei herkömmliche Etikettierstationen 3 und 4 angeordnet,
die mit ihren rotierenden Greiferzylindern 27 die Umlaufbahn der Flaschen 1 auf dem
Drehtisch 2 tangieren und durch den Antriebsmotor der Etikettiermaschine synchron
zum Drehtisch 2 angetrieben werden. Durch die erste Etikettierstation 3 werden die
Flaschen 1 mit einem Rumpf- und einem Brustetikett versehen, die in einer nachfolgenden
Anbürststation 28 mit nicht gezeigten Bürsten und Schwammrollen fest an die Flaschen
geschmiegt werden. Durch die zweite Etikettierstation 4 werden die Flaschen 1 mit
einem Rückenetikett ausgestattet, das in einer weiteren nachfolgenden Anbürststation
28 mit nicht gezeigten Bürsten und Schwammrollen an die Flaschen angedrückt wird.
Danach laufen die vollständig etikettierten Flaschen 1 in den ersten Auslaufstern
7 ein.
[0016] Wie die Fig. 2 zeigt, weist der erste Auslaufstern 7 eine obere Sternplatte 7 a und
eine untere Sternplatte 7 b auf. Die beiden Sternplatten 7 a und 7 b sind parallel
zueinander mit Abstand auf einer gemeinsamen Nabe 7 c befestigt. An der Oberseite
der oberen Sternplatte 7 a und an der Unterseite der unteren Sternplatte 7 b sind
jeweils im vorderen und hinteren Bereich jeder Tasche 9 frei drehbare Rollen 14 mit
parallel zur Drehachse des Auslaufsterns 7 verlaufenden Achsen gelagert. Die Rollen
14 greifen am untersten bzw. obersten Bereich des zylindrischen Flaschenrumpfes an
und ermöglichen somit einerseits einen exakten, teilungsgerechten Transport und andererseits
eine mühelose Eigendrehung der Flaschen 1 im ersten Auslaufstern 7.
[0017] Dem ersten Auslaufstern 7 ist die Vorrichtung 8 zum Auftragen der Flüssigkeit auf
die in seinen Taschen 9 auf einer Kreisbogenbahn bewegten, fertig etikettierten Flaschen
1 zugeordnet. Diese Vorrichtung 8 weist ein feststehendes, konzentrisch zum Auslaufstern
7 angeordnetes Reib- und Auftragselement 13 mit einer bogenförmigen, genauer gesagt
teilzylindrischen Reib- und Auftragsfläche auf. Das Reib- und Auftragselement 13 besteht
aus einem geschlossenporigen Neoprenschaum, der auf ein teilzylindrisches Stützblech
30 aufgeklebt ist. Das Stützblech 30 ist seinerseits in senkrechter Lage am ortsfesten
Auslaufbogen 24 befestigt. Die Anordnung ist derart getroffen, daß sich die in den
Taschen 9 des ersten Auslaufsterns 7 befindlichen Flaschen 1 leicht in den Neoprenschaum
des Reib- und Auftragselements 13 eindrücken und daher mit diesem in Reibkontakt kommen.
Bei einer Rotation des Auslaufsterns 7 werden daher die Flaschen 1 mit Hilfe des Reib-
und Auftragselement 13 kontinuierlich in Eigenrotation versetzt.
[0018] Bei der Anordnung nach Fig. 1 werden die Flaschen 1 im ersten Auslaufstern über einen
Winkelbereich von ca. 270 Grad bewegt, wobei der Auslaufstern 7 den gleichen Durchmesser
aufweist wie der Einlaufstern 6. Dieser relativ große Winkelbereich, der bei den üblichen
Flaschen- und Sterndurchmessern eine mindestens viermalige Eigendrehung der Flaschen
1 ergibt, ist möglich aufgrund der gegensinnigen Umlenkung im nachfolgenden zweiten
Auslaufstern 10 und der gegenüber dem Zuförderband 12 seitlich versetzten Anordnung
des Abförderbands 11.
[0019] Eine andere Möglichkeit ist in Fig. 3 angedeutet. Hier ist der Durchmesser des Auslaufsterns
7 größer als derjenige des Einlaufsterns 6. Ein zweiter Auslaufstern ist nicht vorhanden.
Stattdessen verläuft das Abförderband 11 in seinem Anfangsbereich tangential zum Auslaufstern
7 und damit unter einem spitzen Winkel zum Zuförderband 12. Auch so ist eine relativ
lange Reib- und Auftragsfläche realisierbar, die zum Aufbringen der üblichen Flüssigkeiten
auf Flaschen vollkommen ausreicht.
[0020] Die Vorrichtung 8 am ersten Auslaufstern 7 weist neben dem Reib- und und Auftragselement
13 als weiteren wesentlichen Bestandteil eine die Reib- und Auftragsfläche von außen
dosiert mit Flüssigkeit benetzende Zuleitung 15 auf. Deren aktive Elemente sind Spritzdüsen
16, die radial nach außen gerichtet höhenmäßig zwischen den Sternplatten 7 a und 7
b und umfangsmäßig zwischen zwei benachbarten Taschen 9 am ersten Auslaufstern 7 befestigt
sind. Die Spritzdüsen 16 laufen somit zusammen mit dem ersten Auslaufstern 7 um. Im
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 ist nach jeder zweiten Tasche 9 eine Spritzdüse
16 vorgesehen, was für viele Einsatzfälle passend ist. Bei höherem Verbrauch an Flüssigkeit
bzw. einer dickeren Beschichtung können auch nach jeder Tasche 9 eine oder mehrere
Spritzdüsen 16 vorgesehen sein. Andererseits kann bei geringem Verbrauch bzw. geringerer
Schichtdicke beispielsweise auch nur nach jeder dritten oder vierten Tasche 9 eine
Spritzdüse 16 vorgesehen sein.
[0021] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist die schlitzförmige Düsenöffnung jeder Spritzdüse
16 derart ausgerichtet, daß diese einen sich fächerförmig verbreiternden Strahl an
zwei benachbarten Flaschen 1 vorbei auf das feststehende Reib- und Auftragselement
13 richtet. Der Strahl verläuft bezüglich der Drehachse des ersten Auslaufsterns 7
radial nach außen und zwar in einer durch die Drehachse gehenden senkrechten Ebene.
Die Flaschen 1 selbst werden somit durch den Sprühstrahl nicht erreicht. Dagegen wird
bei einer Rotation des zweiten Auslaufsterns 7 die Reib- und Auftragsfläche von jeder
einzelnen Spritzdüse 16 im wesentlichen über die gesamte Höhe und über eine bestimmte
Länge, d.h. flächenförmig mit Flüssigkeit besprüht. Zweckmäßigerweise endet der Sprühstrahl
mit einem geringen Abstand vom oberen und unteren Rand der Reib- und Auftragsfläche,
damit zuverlässig verhindert wird, daß der Sprühstrahl über das Reib- und Auftragselement
13 hinausgeht.
[0022] Jede Spritzdüse 16 ist über ein kurzes Rohr- oder Schlauchstück mit einem eigenen
Schaltventil 19 verbunden, das an der oberen Sternplatte 7 a derart befestigt ist,
daß sein gefederter Schaltstift nach oben ragt. Jedes Schaltventil 19 ist durch ein
weiteres kurzes Rohr- oder Schlauchstück mit einem gemeinsamen Drehverteiler 17 verbunden,
der konzentrisch zum ersten Auslaufstern 7 sitzt. Der drehbare Teil des Drehverteilers
17 ist auf der oberen Sternplatte 7 a befestigt. Der feststehende Teil des Drehverteilers
17 wird über einen horizontalen Arm 25, der sich mit seinem freien Ende an einer senkrechten
Standsäule 5 abstützt, gegen Drehung gesichert. Über diesen Arm 25 verläuft ein längeres
Rohr- oder Schlauchstück vom Drehverteiler 17 zum geschlossenen Vorratsbehälter 18
für die Flüssigkeit. Aus diesem wird die Flüssigkeit durch Einleiten von Druckluft
mit einstellbarem Druck zu den Spritzdüsen 16 hoch und durch diese hindurchgedrückt.
[0023] Am Arm 25 ist ferner eine ortsfeste Steuerkurve 20 für die Schaltventile 19 befestigt.
Diese ist als bogenförmige Hubkurve ausgebildet und ragt in die Umlaufbahn der Schaltstifte
derart hinein, daß diese im Bereich der Steuerkurve 20 nach unten gedrückt werden
und dadurch die Flüssigkeitszufuhr zu den Spritzdüsen 16 freigeben. Wie die Fig. 1
zeigt, beginnt die Steuerkurve 20 kurz hinter dem Anfang des Reib- und Auftragselements
13 und endet in etwa nach zwei Drittel dessen Länge. Außerhalb der Steuerkurve 20
sind die Schaltventile 19 unter Einfluß ihrer Federelemente selbsttätig geschlossen;
die Flüssigkeitszufuhr zu den Spritzdüsen 16 ist unterbunden.
[0024] Wie die Fig. 2 zeigt, bestreicht die wirksame Reib- und Auftragsfläche des nahezu
über seine gesamte Höhe mit Flüssigkeit bespritzten Reib- und Auftragselements 13
den gesamten zylindrischen Bereich des Flaschenrumpfs, einschließlich des etikettierten
Bereichs. Selbstverständlich ist es auch möglich, nur bestimmte Teilbereiche des Flaschenrumpfs
zu beaufschlagen, wie in Fig. 4 angedeutet ist. Hier ist das Reib- und Auftragselement
13 zweiteilig ausgeführt und bestreicht nur den oberen und unteren Randbereich des
zylindrischen Flaschenrumpfs. Dabei wird jeder Teil des Reib- und Auftragselements
13 durch eine eigene Spritzdüse 16 versorgt.
[0025] Bei Aufnahme der Produktion der vorstehend beschriebenen Etikettiermaschine ist durch
manuelles oder automatisches Öffnen eines die Druckluftzufuhr zum Vorratsbehälter
18 regelnden Stellventils 31 die Zuführung der Flüssigkeit zu den Spritzdüsen 16 einzuleiten.
Dadurch werden die im Bereich der Steuerkurve 20 stehenden Spritzdüsen 16 mit unter
Druck stehender Flüssigkeit versorgt und beginnen, die betreffenden Bereiche des Reib-
und Auftragselements 13 mit Flüssigkeit zu besprühen. Falls die Etikettiermaschine
zu diesem Zeitpunkt noch stillsteht, werden nur Teilbereiche der Reib- und Auftragsfläche
beaufschlagt. Da infolge der geschlossenporigen Gestaltung das Reib- und Auftragselement
13 keine Flüssigkeit speichert, läuft diese nach unten ab und wird in einer den gesamten
unteren Rand des Reib- und und Auftragselements 13 bestreichenden Rinne 32 aufgefangen.
Befindet sich die Etikettiermaschine bereits in Rotation, so werden die beiden ersten
Drittel des Reib- und Auftragselements 13 vollflächig über die in diesem Bereich immer
geöffneten Spritzdüsen 16 benetzt. Auch in diesem Falle tropft die überschüssige Flüssigkeit
nach unten ab, solange keine Flaschen 1 vorhanden sind. Zweckmäßgerweise wird daher
das Stellventil 31 erst geöffnet, kurz bevor die ersten etikettierten Flaschen den
Auslaufstern 7 erreichen. Eine Automatisierung dieses Vorgangs ist äußerst einfach,
da ohnehin jede übliche Etikettiermaschine mindestens einen Flaschenfühler aufweist,
durch den die Etikettenabgabe gesteuert wird. Auf die Rinne 32 kann dann auch verzichtet
werden.
[0026] Die in den ersten Auslaufstern 7 einlaufenden etikettierten Flaschen 1 werden in
dessen Taschen 9 durch die Rollen 14 drehbar aufgenommen und durch Abwälzen auf dem
ortsfesten Reib- und Auftragselement 13 kontinuierlich in Eigenrotation versetzt.
Gleichzeitig nehmen die Flaschen 1 von der Reib- und Auftragsfläche die vorher durch
die zwischen den Flaschen 1 mitlaufenden Spritzdüsen 16 aufgetragene Flüssigkeit gleichmäßig
über den Umfang verteilt auf. Im Endbereich des Reib- und Auftragselements 13, in
dem die Spritzdüsen 16 bereits geschlossen sind, erfolgt ein nochmaliges intensives
Anrollen und ggf. Abquetschen überschüssiger Flüssigkeit. Schichtdicken von wenigen
Mymetern Stärke bzw. aus wenigen Milligramm Flüssigkeit können so problemlos erzielt
werden. Durch entsprechende Auswahl des Drucks im Vorratsbehälter 18, der Anzahl und
Gestaltung der Spritzdüsen 16 sowie durch die Auswahl von Form und Material für das
Auftrags- und Reibelement 13 ist eine einfache Anpassung an die Betriebsbedingungen
möglich.
[0027] Durch das Auftrags- und Reibelement 13 nach Fig. 2 erfolgt zusätzlich ein intensives
Anrollen der Rumpf- und Rückenetiketten, die mit dem flüssigen Kunststoff oder dgl.
benetzt sind. Dies führt zu einem äußerst vorteilhaften Aussehen der fertig behandelten
Flaschen 1.
1. Verfahren zum Auftragen einer Flüssigkeit auf Flaschen, bei dem die Flaschen in einem
Teilungsabstand über einen Teil einer Transportstrecke unter Anlage an wenigstens
ein Auftragselement befördert werden und dabei unter Rotation Flüssigkeit auf wenigstens
einen Teil ihrer Außenfläche aufnehmen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit auf das Auftragselement (13) mittels wenigstens einer sich beabstandet
zum Auftragselement bewegenden Spritzdüse (16) aufgetragen wird.
2. Vorrichtung zum Auftragen einer Flüssigkeit auf Flaschen, mit einer Transportvorrichtung
(7) für die Flaschen,
mit wenigstens einem Auftragselement (13) an dem die Flaschen unter Anlage und unter
Rotation vorbeitransportiert werden und
mit einer Zuleitung (15) zum Zuführen von Flüssigkeit an das Auftragselement,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuleitung (15) mindestens eine Spritzdüse (16) aufweist, die beabstandet und
relativ zum Auftragselement (13) bewegbar sowie auf das Auftragselement (13) gerichtet
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzdüse (16) an der Transportvorrichtung (7) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportvorrichtung als Sternförderer (7) mit Taschen (9) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftragselement (13) ortsfest am Umfang des Sternförderers (7) mit einer bogenförmigen
Auftragsfläche angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzdüse (16) zwischen zwei Taschen (9) des Sternförderers (7) befestigt
und im wesentlichen radial nach außen gerichtet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Umfang des Sternförderers (7) gleichmäßig verteilt mehrere Spritzdüsen (16)
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzdüsen (16) eine schlitzförmige, parallel zur Drehachse des Sternförderers
(7) angeordnete Düsenöffnung aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzdüsen (16) zwischen den zwei parallelen Platten (7a, 7b) des Sternförderers
(7) befestigt sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzdüsen (16) über einen konzentrisch zur Drehachse des Sternförderers
(7) angeordneten Drehverteiler (17) an einen Vorratsbehälter (18) für die Flüssigkeit
angeschlossen sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuleitung (15) eine Steuereinrichtung (19, 20) aufweist, welche die Spritzdüsen
(16) nur beim Passieren des Auftragselements (13) mit Flüssigkeit versorgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (19, 20) derart ausgebildet ist, daß die Spritzdüsen (16)
nur einen Anfangsbereich des Auftragselements (13) mit Flüssigkeit benetzen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Spritzdüse (16) ein eigenes Schaltventil (19) vorgeordnet ist, das durch
eine ortsfeste Steuerkurzve (10) geöffnet bzw. geschlossen wird.
14. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftragselement (13) im wesentlichen den gesamten zylindrischen Bereich der
Flaschen einschließlich eventuell etikettierter Zonen beaufschlagt und im wesentlichen
über seine gesamte Höhe mit Flüssigkeit benetzt wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzdüsen (16) einen zwischen benachbarten Flaschen radial nach außen hindurchtretenden,
fächerartigen Strahl aussenden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftragselement (13) mehrere schmale bogenförmige Auftragsflächen aufweist,
die den zylindrischen Bereich der Flaschen vorzugsweise am oberen und unteren Rand
beaufschlagen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der schmalen Auftragsflächen von mindestens einer eigenen, mit dem Sternförderer
(17) umlaufenden Spritzdüse (16) benetzt wird.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftragselement (13) aus einem schwammartigen Material mit überwiegend geschlossenen
Poren besteht.
19. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sternförderer der Auslaufstern einer Etikettiermaschine ist.