[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verpackung aus Karton od. dgl. Werkstoff mit
zwei Seiten- und zwei Stirnwänden, einem aus vier Klappen gebildeten Boden sowie einem
ebenfalls aus vier Klappen gebildeten Deckel und mit einer Entnahmeöffnung für fließ-
oder schüttfähiges Füllgut, die am oberen Ende einer Stirnwand angeordnet ist.
[0002] Aus der DE-PS 33 36 269 ist eine derartige Verpackung bekannt, bei der das obere
Ende einer Stirnwand eingefaltet werden kann, damit ein dort vorgesehener Ausgießstutzen
geschützt wird und sich gleichzeitig eine günstigere Ausgießform ergibt. Um dieses
Einfalten zu ermöglichen, sind die beiden Seitenwände mit jeweils zwei schräg verlaufenden
Faltlinien versehen, um welche die Seitenwände nach innen eingefaltet werden. Dabei
ergibt sich aber der Nachteil, daß diese Einfaltung nicht sehr stabil ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung der genannten Art zu schaffen,
die der Ausschüttöffnung einen sicheren Schutz gewährt, leicht zu handhaben ist und
eine große Formstabilität aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens eine der an den
Seitenwänden angelenkten Deckelklappen gegenüber der mit der Entnahmeöffnung versehenen
Stirnwand zurückversetzt ist, und daß diese Stirnwand in ihrem oberen, die Entnahmeöffnung
aufweisenden Abschnitt bis zum Anschlag an diese Deckel-Klappe zurückgefaltet ist.
[0005] Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung liegt darin, daß der obere, die Entnahmeöffnung
enthaltende Abschnitt der Stirnwand durch eine horizontal verlaufende Faltlinie von
dieser Stirnwand abgeteilt ist, und daß von den beiden Endpunkten dieser Faltlinie
je zwei im spitzen Winkel zur Faltlinie zwischen der benachbarten Seitenwand und dieser
Stirnwand verlaufende Faltlinien ausgehen, von denen die eine auf der Stirnwand und
die andere auf der Seitenwand verläuft.
[0006] Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß die auf der Stirnwand verlaufenden
Faltlinien an ihrem Ansatzpunkt an der horizontalen Faltlinie wenigstens leicht bogenförmig
verlaufen.
[0007] Eine erfindungsgemäße Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Abschnitt
der Stirnwand zwei bogenförmig verlaufende Faltlinien vorgesehen sind, die in gleicher
Höhe von den zwischen der Stirnwand und den beiden benachbarten Seitenwänden angeordneten
Faltlinien ausgehen und sich bis zum oberen Ende der Stirnwand erstrecken.
[0008] Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn gemäß der Erfindung an beiden Stirnwänden zusätzliche
Faltlinien vorgesehen sind.
[0009] Eine insbesondere bei der Verwendung eines Innenbeutels sehr vorteilhafte Weiterbildung
ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens an den an den beiden Seitenwänden
angelenkten Klappen zur Bildung des Bodens Ausschnitte vorgesehen sind, die vorzugsweise
eine halbkreisförmige Gestalt aufweisen.
[0010] Eine für die Handhabung der Verpackung sehr günstige Ausgestaltung ergibt sich erfindungsgemäß
dadurch, daß die beiden an den Seitenwänden angelenkten Klappen zur Bildung des Deckels
an ihrem der mit zusätzlichen Faltlinien ausgerüsteten Stirnwand zugekehrten Ende
schmäler sind als an ihrem der anderen Stirnwand zugekehrten Ende.
[0011] Dabei ist es dann für den Materialverbrauch besonders vorteilhaft,wenn erfindungsgemäß
die beiden am anderen Ende der Seitenwände angelenkten Klappen zur Bildung des Bodens
im gleichen Maß schräg verlaufen wie die Deckel-Klappen jedoch umgekehrt.
[0012] Für das Aufrichten der Verpackung hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn
erfindungsgemäß am oberen Ende der mit den zusätzlichen Faltlinien versehenen Stirnwand
eine Staubklappe angelenkt ist, die in ihrer Breite im wesentlichen dem Abstand der
zusätzlichen Faltlinien entspricht und die einen seitlichen Ansatz aufweist, welcher
die Breite des Deckels an dieser Stelle definiert.
[0013] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
Dabei zeigen:
- Fig.1
- einen flachliegenden Kartonzuschnitt zum Herstellen einer Verpackung,
- Fig.2
- eine aus dem Zuschnitt nach Fig.1 aufgerichtete Verpackung in schaubildlicher Darstellung,
- Fig.3
- einen weiteren flachliegenden Kartonzuschnitt,
- Fig.4
- eine aus dem Zuschnitt nach Fig.3 aufgerichtete weitere Verpackung,
- Fig.5
- ein drittes Beispiel eines flachliegenden Kartonzuschnittes und
- Fig.6
- eine schaubildliche Darstellung einer aus dem Zuschnitt nach Fig.5 aufgerichteten
Verpackung.
[0014] Mit 1 ist in Fig.1 ein flachliegender Kartonzuschnitt bezeichnet, der zwei Seitenwände
2 und 3 aufweist, die über Faltlinien 4 und 5 mit einer zwischen beiden angeordneten
Stirnwand 6 verbunden sind. An der gegenüberliegenden Kante der Seitenwand 2 ist über
eine weitere Faltlinie 7 eine zweite Stirnwand 8 angelenkt, die einen Materialstreifen
9 trägt, der in einer nicht dargestellten Längsnaht mit der Seitenwand 3 verbindbar
ist, wodurch eine Verpackungshülse entsteht. An ihrer Unterseite sind die beiden Seitenwände
2 und 3 mit je einer Klappe 10 und 11 versehen, die zur Bildung des Bodens der Verpackung
dienen. Beide Klappen 10,11 sind seitlich mit halbkreisförmigen Ausschnitten 12,13
versehen, durch welche beim Verschließen der Verpackung nicht dargestellte Werkzeuge
eingreifen können, um einen ebenfalls nicht dargestellten Innenbeutel zu fixieren.
Dieser Innenbeutel kann aus einer Flachfolie hergestellt und mit einer Längsnaht versehen
werden, es ist aber auch möglich, für diesen Innenbeutel einen Abschnitt eines Folienschlauches
vorzusehen. An den beiden Stirnwänden 6,8 sind an der Bodenseite Staubklappen 14 und
15 angelenkt, die unter die Klappen 10 und 11 eingefaltet werden um insbesondere eine
Abdichtung im Bereich der Ausschnitte 12 und 13 zu erzielen. Die beiden Seitenwände
2 und 3 tragen an ihrem oberen Ende zwei Deckel-Klappen 16 und 17, die beide an ihren
einander zugekehrten Seiten mit Ausnehmungen 18 bzw. 19 versehen sind. Zwischen diesen
beiden Deckel-Klappen 16 und 17 ist eine Staubklappe 20 angeordnet, die an der Stirnwand
6 angelenkt ist. Die Anlenklinie 21 verläuft dabei parallel zur Anlenklinie 22 der
beiden Deckel-Klappen 16,17 an den Seitenwänden, ist jedoch geringfügig nach oben
versetzt, so daß die Stirnwand 6 etwas länger ist, als die benachbarten Seitenwände.
Ein oberer Abschnitt 23 dieser Stirnwand 6 ist durch eine Faltlinie 24 von der übrigen
Stirnwand abgeteilt und mit einer kreisförmigen Öffnung 25 versehen, die als Entnahmeöffnung
dient und in welche ein in dieser Figur nicht dargestelltes Schraubverschlußelement
26 eingesetzt werden kann. Innerhalb des Abschnittes 23 erstrecken sich zwei Faltlinien
27 und 28, die leicht bogenförmig verlaufen, vom Schnittpunkt der Faltlinie 24 mit
den beiden Faltlinien 4 und 5 ausgehen und an den beiden Endpunkten der Anlenklinie
21 enden und dabei einen Winkel α mit der jeweils benachbarten Faltlinie 4,5 einschließen.
In einem ähnlichen Winkel β zu diesen beiden Faltlinien 4,5 erstrecken sich zwei Faltlinien
29 bzw. 30 über die beiden Seitenwände 2 und 3. Diese Faltlinien 29,30 beginnen ebenfalls
an den beiden Endpunkten der Faltlinie 24 und enden am inneren Ende der jeweiligen
Anlenklinie 22 der beiden Deckel-Klappen 16,17. Die durch die Faltlinien 27,4,29 bzw
28,5,30 eingeschlossenen Zwickelflächen 31,32 bzw 33,34 haben eine obere Abschlußkante
35 bzw. 36 die schräg verläuft und sich zwischen den Anlenklinien 21 und 22 erstreckt.
Die eine Seitenkante 37 der Staubklappe 20 verläuft in Verlängerung der schrägen Faltlinie
28, während die gegenüberliegende Seitenkante 38 in Verlängerung der geraden Faltlinie
4 verläuft. Die andere Stirnwand 8 trägt an ihrer Oberseite ebenfalls eine Staubklappe
40, die zum Abdichten und Stabilisieren eingefaltet wird.
[0015] Zum Herstellen der in Fig.2 dargestellten Verpackung wird zuerst in nicht dargestellter
Weise ein hülsenförmig ausgebildeter, d.h. unten und oben offener Innenbeutel an der
Innenseite des Kartonzuschnittes befestigt. Sodann wird das Schraubverschlußelement
26 mit dem Innenbeutel verschweißt und dann der Kartonzuschnitt 1 entlang einer Längsnaht
(Materialstreifen 9, Seitenwand 3) versiegelt und zu einer Hülse aufgerichtet. Durch
die Ausschnitte 12,13,18,19 können Werkzeuge am Innenbeutel angreifen, um diesen während
des weiteren Verschließvorganges zu fixieren.
[0016] Der Boden wird in herkömmlicher Art und Weise verschlossen, d.h. die beiden Staubklappen
14,15 werden zuerst eingefaltet und dann die beiden Bodenklappen 10,11 daraufgefaltet.
An der Deckelseite wird zuerst die Staubklappe 40 und dann die Deckelklappe 17 eingefaltet.
Sodann wird die Staubklappe 20 eingefaltet und gleichzeitig der obere Abschnitt 23
der Stirnwand 6 soweit nach hinten gedrückt, bis er mit seiner oberen Kante an der
Begrenzungskante der Ausnehmung 19 der Deckelklappe 17 anliegt. Die Deckelklappe 16
verschließt dann die Deckelseite endgültig.
[0017] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.3 ist ein flachliegender Kartonzuschnitt 100 vorgesehen,
der im Bodenbereich dem des ersten Ausführungsbeispiels entspricht. An den beiden
Seitenwänden 102 und 103 sind zwei gleiche Deckelklappen 116,117 über eine Faltlinie
122 angelenkt, die auch über die beiden Stirnwände 106 und 108 geradlinig durchläuft
und dort zwei Staubklappen 120 bzw. 140 anlenkt, die völlig identisch aber seitenverkehrt
ausgebildet sind. Von beiden Stirnwänden 106 und 108 ist durch je eine Faltlinie 124
je ein oberer Abschnitt 123 abgeteilt, der in sich wieder durch zwei Faltlinien 127,128
unterteilt ist. Diese beiden Faltlinien verlaufen geringfügig bogenförmig in einem
Winkel w zur jeweils benachbarten Faltlinie 4,5 bzw. 7,107 und enden an der Faltlinie
122 in einem Abstand, welcher der maximalen Breite der Staubklappe 120 bzw. 140 entspricht.
Dabei ist der eine der beiden Abschnitte 123 mit einer Öffnung 125 versehen, in welche
ein Schraubverschlußelement 26 eingesiegelt wird.
[0018] Die in Fig.4 dargestellte fertig aufgerichtete Verpackung trägt bereits ein derartiges
Schraubverschlußelement 26 und ist bis auf dieses völlig symmetrisch ausgebildet.
[0019] In Fig.5 ist ein flachliegender Kartonzuschnitt 200 eines dritten Ausführungsbeispiels
dargestellt, bei dem an die beiden Seitenwände 202 und 203 je eine Deckelklappe 216
bzw. 217 angelenkt ist, die schräg verläuft, d.h., diese Deckelklappen und damit auch
die in Fig.6 gezeigte Verpackung verjüngen sich zum in die Öffnung 25 eingesetzten
Schraubverschlußelement 26 hin. Um trotzdem eine rationelle Herstellung der Kartonzuschnitte
200 zu ermöglichen sind die Bodenklappen 210 und 211 so ausgebildet, daß zwei Zuschnitte
weitgehend ineinander passen. Die Dichtigkeit des Bodens wird durch diese Ausgestaltung
nicht negativ beeinflußt.
1. Verpackung aus Karton od. dgl. Werkstoff mit zwei Seiten- und zwei Stirnwänden, einem
aus vier Klappen gebildeten Boden sowie einem ebenfalls aus vier Klappen gebildeten
Deckel und mit einer Entnahmeöffnung für fließ- oder schüttfähiges Füllgut, die am
oberen Ende einer Stirnwand angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der an den Seitenwänden(2,3;102,103;202,203) angelenkten Deckelklappen(16,17;116,117;216,217)
gegenüber der mit der Entnahmeöffnung(25) versehenen Stirnwand(6,106,206) zurückversetzt
ist, und daß diese Stirnwand in ihrem oberen, die Entnahmeöffnung aufweisenden Abschnitt(23,123,223)
bis zum Anschlag an diese Deckelklappe zurückgefaltet ist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der obere, die Entnahmeöffnung(25) enthaltende Abschnitt(23) der Stirnwand(6)
durch eine horizontal verlaufende Faltlinie(24) von dieser Stirnwand abgeteilt ist,
und daß von den beiden Endpunkten dieser Faltlinie je zwei im spitzen Winkel(α,β)
zur Faltlinie(4,5) zwischen der benachbarten Seitenwand und dieser Stirnwand verlaufende
Faltlinien(27,29,28,30) ausgehen, von denen die eine auf der Stirnwand(6) und die
andere auf der Seitenwand(2,3) verläuft.
3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Stirnwand(6) verlaufenden Faltlinien(27,28) an ihrem Ansatzpunkt
an der horizontalen Faltlinie(24) wenigstens leicht bogenförmig verlaufen.
4. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Abschnitt(123,223) der Stirnwand(106,206) zwei bogenförmig verlaufende
Faltlinien(127,128;227,228) vorgesehen sind, die in gleicher Höhe von den zwischen
der Stirnwand und den beiden benachbarten Seitenwänden angeordneten Faltlinien(4,5)
ausgehen und sich bis zum oberen Ende der Stirnwand(106,206) erstrecken.
5. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Stirnwänden(106,108) zusätzliche Faltlinien(127,128) vorgesehen sind.
6. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Innenbeutel aus Kunststoff-Folie,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens an den an den beiden Seitenwänden(2,3;102,103) angelenkten Klappen(10,11)
zur Bildung des Bodens Ausschnitte(12,13) vorgesehen sind, die vorzugsweise eine halbkreisförmige
Gestalt aufweisen.
7. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden an den Seitenwänden(202,203) angelenkten Klappen(216,217) zur Bildung
des Deckels an ihrem der mit zusätzlichen Faltlinien ausgerüsteten Stirnwand(206)
zugekehrten Ende schmäler sind als an ihrem der anderen Stirnwand(208) zugekehrten
Ende.
8. Verpackung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden am anderen Ende der Seitenwände(202,203) angelenkten Klappen(210,211)
zur Bildung des Bodens im gleichen Maß schräg verlaufen wie die Deckelklappen(216,217)
jedoch umgekehrt.
9. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen Ende der mit den zusätzlichen Faltlinien(27,28;127,128) versehenen
Stirnwand eine Staubklappe angelenkt ist, die in ihrer Breite im wesentlichen dem
Abstand der zusätzlichen Faltlinien entspricht und die einen seitlichen Ansatz aufweist,
welcher die Breite des Deckels an dieser Stelle definiert.