[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogentransporttrommel nach dem Oberbegriff des Patenanspruchs
1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 3 400 652 bekannt.
[0003] Beim Drucken von mehrfarbigen Bildern auf Druckbogen ist dafür zu sorgen, daß alle
Teilbilder genau zur Deckung gebracht werden. Die Orientierung in Längs- und Seitenrichtung
zum Bild ist dabei über konventionelle Umfangs- bzw. Seitenregistereinrichtungen an
Bogendruckmaschinen lösbar. Ein Fehler des Druckbildes durch Schräglage ist aber nicht
ohne Weiteres auf diesem Wege korrigierbar. Dazu ist die Technik eingeführt worden,
beim Transport durch die Druckmaschine Bogenübergaben vorzusehen, die eine Schrägstellung
der Druckbogen vor dem Weitertransport zulassen.
[0004] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-OS 3 400 652 bekannt. In der dort beschriebenen
bogenverarbeitenden Druckmaschine soll ein Korrekturzylinder auf seiner Bedienungsseite
gegenüber seiner Sollage verstellt werden können. Dadurch wird die Achse des Korrekturzylinders
insgesamt gegenüber den Nachbarzylindern schräggestellt. Als Grund für die Lage der
Schrägstelleinrichtung auf der Bedienungsseite wird genannt, daß eine bessere Bedienung
und ein geringerer mechanischer Aufwand beim Aufbau gewünscht sind.
[0005] Die Vorrichtung hat den Nachteil, daß sie Auswirkungen auf das Getriebe durch die
Schrägstellung nicht vermeidet. Durch die Verschiebung des Zylinders sei es direkt
auf der Getriebeseite oder auch auf der gegenüberliegenden Seite, die das bezügliche
Lage ist nicht bekannt, wird immer auch eine Schrägstellung, im gröbsten Falle sogar
einer Verschiebung eines Zahnrades im Antriebszug gegenüber den Nachbarnzahnrädern
hervorrufen. Damit wird die Problematik der Verbesserung der Bogenübergabe durch eine
Verschlechterung der Verhältnisse im Antriebszug kompensiert.
[0006] In der DE-C1 37 04 314 ist eine Anordnung zur Zahnspieleinstellung zwischen den Antriebszahnrädern
von bogentransportierenden Zylindern und Trommeln von Bogenrotationsdruckmaschinen
beschrieben. Hier sind auf beiden Seiten zur Lagerung aller genannten Trommeln exzentrisch
Lagerbüchsen vorgesehen. Sie werden zur Parallelverschiebung der Trommeln benutzt,
um das Zahnspiel im Antrieb einzustellen. Eine Schrägstellung der Trommeln ist nicht
vorgesehen und kann ohne Nachteil für die Antriebsverhältnisse nicht durchgeführt
werden.
[0007] Ziel der Erfindung ist es, die Antriebsverhältnisse nicht durch Zusatzmaßnahmen im
Bereich der Registereinstellung zu verschlechtern.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, in einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 Mittel vorzusehen, die eine Veränderung der Antriebsverhältnisse
durch ein Schrägstellen einer Bogentransporttrommel verhindern.
[0009] Die Aufgabe wird nach dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst. Durch die verschiedenen
Möglichkeiten zur Entkoppelung der schräggestellten Teile der Bogentransporttrommel
gegenüber dem Antriebszahnrad erweitert sich der Anwendungsbereich der Technik der
Schrägkorrektur durch Zylinderschrägstellung. Insbesondere vereinfacht sich der gesamte
Korrekturablauf. Die größten Auswirkungen hat die Erfindung aber für die Belastung
der Lagerung und die Exaktheit der Antriebsverhältnisse. Das Antriebszahnrad und auch
die Lagerung des antriebsseitigen Wellenzapfens verbleiben auch bei Schrägstellung
in ihrer jeweiligen Position. Je nach Variante der Erfindung kann sogar die gesamte
Trommellagerung in ihrer Ursprungsposition verbleiben. Damit erspart man sich aufwendige
Lagerungen bzw. Mittel zu deren Führung bei Verschiebungen.
[0010] Im Prinzip sind damit zwei Lösungsmöglichkeiten für die Entkoppelung der Schrägstellbewegung
innerhalb einer Bogentransporttrommel vom Lager bzw. dem Antriebszahnrad der Trommel
vorgegeben: Zum einen kann die Welle der Bogentransporttrommel gegenüber dem antriebsseitigen
Lager durch axialbewegliche aber radial und in Umfangsrichtung steife Elemente vorgesehen
werden. Zum anderen kann auf einer starren Trommelwelle ein schrägstellbarer aber
in Umfangsrichtung starr gelagerter Trommelkörper vorgesehen werden.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen in Einzelnen beschrieben.
[0012] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von zeichnerischen Darstellungen beispielhaft
erläutert. Die Veränderung der Lage des Trommelkörpers und seiner Achse ist in den
Figuren jeweils strichliert dargestellt.
[0013] Die Zeichnungen zeigen im Einzelnen
- Figur 1
- eine Bogentransporttrommel mit der Möglichkeit zur Schrägregisterung,
- Figur 2
- einen Ausschnitt mit der Darstellung des entkoppelten Antriebszapfens,
- Figur 3
- ein Detail aus Fig. 2 mit der Verbindung zwischen Antriebszapfen und Trommelkörper
- Figur 4
- eine Variante zur Verstellung des Trommelkörpers auf der Trommelachse
[0014] In Figur 1 ist eine Bogentransporttrommel 1 nach der Erfindung dargestellt. Die Bogentransporttrommel
1 besteht im wesentlichen aus einem Antriebszapfen 2 und einem Wellenzapfen 3 mit
daran angeflanschten Tragscheiben 4, 5. Zwischen den Tragscheiben 4, 5 sind Greiferbalken
6, 7 zur Anbringung von Greifereinrichtungen für den Bogentransport vorgesehen. Für
Antriebs- 2 und Wellenzapfen 3 sind Lagerungen 8, 9 in der Maschinenwand 10 vorgesehen.
Auf dem Antriebszapfen 2 ist ein Antriebszahnrad 11 befestigt. Auf der gegenüberliegenden
Seite ist an der Lagerung 9 zusätzlich ein Stellexzenter 12 vorgeshen, mit dessen
Hilfe die Achse der Bogentransporttrommel 1 verschwenkt werden kann. Durch Drehung
des Stellexzenters 12 mit Hilfe eines hier nicht dargestellten Stellantriebs wird
die Lage der Achse gegenüber der Normallage um einen Schwenkpunkt S schräggestellt.
Dies ist durch die doppelt strichpunktierte Linie dargestellt. Der Schwenkpunkt S
liegt auf der Trommelachse am inneren Rand des Antriebszapfens 2. Da durch die Verbindung
innerhalb der Bogentransporttrommel 1 auch das Antriebszahnrad 11 schräggestellt werden
würde, ist im Übergang zwischen der Tragscheibe 4 auf der Antriebsseite und dem Antriebszapfen
2 eine in geringem Umfang axialbewegliche Entkoppelung vorgesehen. In Drehrichtung
und radial ist die Koppelstelle aber so steif ausgelegt, daß keine Bewegung möglich
ist.
[0015] Die Gestaltung der Koppelstelle in der Verbindung zwischen Tragscheibe 4 und Antriebszapfen
2 ist in Figur 2 dargestellt. Der Antriebszapfen 2 trägt das Zahnrad 11 und ist in
der Lagerung 8 geführt. Auf seinem inneren Ende ist die Tragscheibe 4 aufgesetzt.
Sie wird mit Hilfe einer ringförmigen Kupplungsmembran 13 an den Antriebszapfen 2
angeschlossen. Die Kupplungsmembran 13 ist mit je einem gleichmäßig verteilten Satz
von Verbindungsschrauben 14 mit der inneren Stirnseite des Antriebszapfens 2 und dem
inneren Umfang der Tragscheibe 4 verbunden. Dadurch wird die Tragscheibe 4 mit dem
Antriebszapfen 2 bündig gehalten, wobei axiale Bewegungen weitestgehend vermieden
werden. Andererseits kann aber eine Biegung um die durch die Kupplungsmembran 13 definierte
Verbindung erfolgen.
[0016] In Figur 3 ist dargestellt, daß eine innere Umfangsfläche 26 der Tragscheibe 4, die
einer äußeren Umfangsfläche 15 des Antriebszapfen 2 gegenübersteht, im Querschnitt
d.h. in axialer Richtung zur Bogentransporttrommel bogenförmig ausgeführt ist. Die
Tragscheibe 4 sitzt also annähernd linienförmig auf der Umfangsfläche 15 des Antriebszapfens
2 auf. Bei Verstellung des Stellexzenters 12 wird der Trommelkörper und damit auch
die Tragscheibe 4 gegenüber dem Antriebszapfen 2 schräggestellt. Die Schrägstellung
erfolgt in einer festen Ebene, die durch den Stellexzenter 12 vorgegeben wird. Sie
wird in etwa senkrecht zur der Verbindungsebene durch die Achsen von mit der Bogentransporttrommel
1 zusammenarbeitenden bogenführenden Zylindern, z.B. Druckzylindern einer Bogenoffsetdruckmaschine,
liegen. Damit wird die Kupplungsmembran 13 radial gesehen in ihrem Mittelbereich axial
elastisch verformt, wobei die Tragscheibe 4 mit ihrer bogenförmigen inneren Umfangsfläche
26 auf der äußeren Umfangsfläche 15 des Antriebszapfens 2 "abrollt". Da die Schwenkebene
statisch ist, läuft die Auslenkung an der Koppelstelle zwischen Antriebszapfen 2 und
Tragscheibe 4 entsprechend der Rotationsbewegung relativ zur Bogentransporttrommel
um. Die Bewegung ist insgesamt aber sehr klein. Bei einer Exzentrizität von z.B. 5
mm am Stellexzenter 12 ist etwa ein Schwenkweg von 5/100 mm an der Einspannstelle
zu erwarten, die leicht durch die Kupplungsmembran 13 aufgenommen werden kann. Die
realistischen Schwenkwege sind aber viel kleiner da die Verstellungen im Bereich von
1/10 mm liegen.
[0017] In Figur 3 sind die Schwenkbewegung der Tragscheibe 4 und die Biegung der Kupplungsmembran
13 strichliert und übertrieben dargestellt. In Figur 4 ist eine Variante zur Schrägstellung
eines Trommelkörpers auf einer durchgehenden Trommelwelle 16 dargestellt. Dazu ist
der Trommelkörper mit Tragscheiben 17, 18 an zwei Stellen auf der Trommelwelle 16
gelagert, wobei die Tragscheiben 17, 18 in Umfangsrichtung starr mit der Trommelwelle
16 verbunden sind. Auf der vom Antriebszahnrad 11 abgewendeten Seite ist zwischen
der Tragscheibe 18 und der Trommelwelle 16 ein Stellexzenter 19 vorgesehen, mit dessen
Hilfe der Trommelkörper gegenüber der Trommelwelle 16 schräggestellt werden kann.
Um eine Biegung auf die Trommelwelle 16 durch das Schrägstellen der Tragscheibe 17
zu vermeiden, ist diese mit einer bogenförmig ausgeführten Lagerfläche 20 gegenüber
der Trommelwelle 16 versehen. Durch Verschieben der Tragscheibe 18 und Verlagerung
ihres Mittelpunkts wird sich die Tragscheibe 17 auf der Antriebsseite auf ihrer bogenförmigen
Lagerfläche 20 abwälzen. Damit wird die Bogenübergabe zwar schräggestellt, es werden
aber Biegungen an der Trommelwelle 16 vermieden. Die Tragscheiben 17, 18 sind mit
Flanschen 21, 22 auf der Trommelwelle 16 aufgesetzt und mit Bolzen 23, 24 an die Trommelwelle
16 in Umfangsrichtung starr angekoppelt. Ein dazu erforderlicher Stellantrieb kann
umlaufend an der Tragscheibe 18 oder ortsfest am Maschinengestell 25 mit einem durch
die Trommelwelle 16 geführten Koppelgetriebe angeordnet sein.
[0018] Denkbar ist schließlich noch eine weitere Variante zur Schrägstellung des Trommelkörpers,
wobei hier im Übergang zwischen dem Wellenzapfen und der Welle zum Trommelkörper eine
Nut angebracht ist, die eine bevorzugte Biegung der Welle an dieser Stelle zuläßt.
Damit wird auch hier die Einleitung von Biegungen auf Lagerung und Antriebszahnrad
vermieden.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Bogentransporttrommel
- 2
- Antriebszapfen
- 3
- Wellenzapfen
- 4
- Tragscheibe
- 5
- Tragscheibe
- 6
- Greiferbalken
- 7
- Greiferbalken
- 8
- Lagerung
- 9
- Lagerung
- 10
- Maschinenwand
- 11
- Antriebszahnrad
- 12
- Stellexzenter
- 13
- Kupplungsmembran
- 14
- Verbindungsschraube
- 15
- äußere Umfangsfläche
- 16
- Trommelwelle
- 17
- Tragscheibe
- 18
- Tragscheibe
- 19
- Stellexzenter
- 20
- Lagerfläche
- 21
- Flansch
- 22
- Flansch
- 23
- Bolzen
- 24
- Bolzen
- 25
- Maschinenwand
- 26
- innere Umfangsfläche
- S
- Schwenkpunkt
1. Bogentransporttrommel, deren Achse an einem Ende unverschiebbar und am anderen Ende
translatorisch bewegbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein ein- oder mehrteiliger Trommelkörper (4, 5, 6, 7; 17, 18, 6, 7) vorgesehen
ist, der gegenüber der Achse der antriebsseitigen Lagerung (8) schwenkbar ist.
2. Bogentransporttrommel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trommelkörper (4, 5, 6, 7) mit einem antriebsabgewandten Wellenzapfen (3)
starr verbunden ist, wobei der Wellenzapfen (3) in einer Maschinenwand (10) verschiebbar
angeordnet ist, und mit einem Antriebszapfen (2) der ortsfest in der Maschinenwand
(10) gelagert ist, drehsteif und radial fest aber winkelbeweglich verbunden ist.
3. Bogentransporttrommel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trommelkörper (17, 18, 6, 7) auf einer einstückigen Trommelwelle (16) drehfest
gelagert und auf der einen Seite radial gegenüber der Achse der Trommelwelle (16)
verschiebbar und auf der anderen Seite radial fest aber winkelbeweglich mit der Trommelwelle
(16) verbunden ist.
4. Bogentransporttrommel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trommelkörper (4, 5, 6, 7) aus zwei Tragscheiben (4, 5) und diese verbindende
Greiferbalken (6, 7) besteht, daß die vom Antrieb abgewandte Tragscheibe (5) mit dem
Wellenzapfen (3) über einen Stellexzenter (12) in der Maschinenwand (10) verschiebbar
ist, daß die antriebsseitige Tragscheibe (4) mit einem Antriebszahnrad (11) über den
Antriebszapfen (2) verbunden und mit diesem durch eine winkelbewegliche Kupplung verbunden
ist.
5. Bogentransporttrommel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die winkelbewegliche Kupplung eine Kupplungsmembrame (13) ist, die ringförmig
ausgebildet ist, die Stoßfuge zwischen Antriebszapfen (2) und Tragscheibe (4) überdeckt
und mit beiden Teilen verschraubt ist, wobei die innere Umfangsfläche (26) der Tragscheibe
(4) in axialer Richtung als bogenförmiges Wälzprofil ausgebildet ist.
6. Bogentransporttrommel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trommelkörper (17, 18, 6, 7) aus Tragscheiben (17, 18) und diese verbindenden
Greiferbalken (6, 7) besteht, daß die Tragscheibe (18) drehfest auf einem Stellexzenter
(19) aufsitzt, der drehbar auf der Trommelwelle (16) aufsitzt, daß die Tragscheibe
(17) direkt und drehstarr aber winkelbeweglich mit der Trommelwelle (16) verbunden
ist.
7. Bogentransporttrommel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragscheibe (17) an ihrer inneren Umfangsfläche (20) mit einem bogenförmigen
Wälzprofil versehen ist und die Verbindung zur Trommelwelle (16) in einer Ebene durch
die Achse der Trommelwelle (16) winkelbeweglich ist.
8. Bogentransporttrommel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trommelkörper auf einer einstückigen Trommelwelle starr befestigt ist, daß
die Trommelwelle auf der antriebsabgewandten Seite im Maschinengestell verschiebbar
ist und daß zwischen Antriebszapfen und Trommelkörper in der Trommelwelle eine biegeweiche
Stelle vorgesehen ist.