[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum fördern von Druckbogen zu einer Druckmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS
3 838 078 bekannt.
[0002] Zum Zuführen von Druckbogen zu einer Druckmaschine werden sogenannte Bändertische
oder Fördertische verwendet. Auf diesen Fördertischen werden in der Regel die Druckbogen
unterschuppt von Förderbändern transportiert, um bei hohen Geschwindigkeiten eine
dichte Bogenfolge zu erreichen. Als besonders vorteilhaft hat sich hierbei gezeigt,
den Fördertisch mit Saugluft zu betreiben. Die dafür in der Vergangenheit beschriebenen
Lösungsmöglichkeiten sind mit vielerlei Mängeln behaftet.
[0003] So ist in der DE-OS 3 838 078 eine Vorrichtung zum Fördern eines insbesondere geschuppten
Stroms von Bogen beschrieben. Hierbei ist der Fördertisch als Kasten ausgeführt, an
den ein Axiallüfter angeschlossen ist. Über den Fördertisch sind gelochte Saugbänder
geführt, die mit Öffnungen im Fördertisch korrespondieren. Bei Betrieb des Axiallüfters
wird der Innenraum des Fördertisches evakuiert und über den Fördertisch laufende Papierbogen
werden durch die Saugbänder angesaugt und mit diesen vorwärts transportiert. Als besondere
Merkmale sind zum einen die Anordnung eines zusätzlichen Saugraumes an der Abgabeseite
des Fördertisches, dessen separate Steuerbarkeit und die Anordnung der Saugbänder
in Führungsrinnen unterhalb der Tischebene genannt, so daß die Oberfläche der Saugbänder
etwa in Höhe der Tischebene liegt.
[0004] Die Einrichtung ist für normale Papiere ohne weiteres funktionsfähig und auch betriebssicher.
Für spezielle Papiere, insbesondere dünnere Bedruckstoffe treten aber Probleme auf.
Einerseits längen die Saugbänder sich mit der Zeit unter der Betriebsbeanspruchung.
Dadurch entsteht ein undefiniertes Schlupfverhalten zwischen den Saugbändern und den
Antriebswalzen. Dem kann zwar durch Nachspanneinrichtungen begegnet werden, die Antriebsverhältnisse
sind aber nicht mehr auf beiden Seiten des Fördertisches gleich und zeitlich konstant.
Andererseits liegen die Saugbänder nicht immer ganz glatt auf dem Fördertisch bzw.
in den Führungsrinnen auf, wobei ein mehr oder weniger großer Luftspalt entsteht.
Teils ist das durch eine Randaufwölbung der Saugbänder unvermeidlich, teils liegt
das an den Oberflächengegebenheiten. Dadurch kommt es zur Ansaugung von Luft seitlich
durch die Saugbänderauflage und zur Ausbreitung des Unterdrucks über große Bereiche
des Fördertisches. Hierbei wird der Bedruckstoff um die Ränder der Saugbänder herumgesaugt
und schleift dann stark auf dem Fördertisch, was häufig zu Spät- oder Schrägbogen
in der Bogenanlage führt. Außerdem liegen die Bogen nicht mehr glatt auf, wenn sie
in der Bogenanlage ankommen.
[0005] Weitere Probleme ergeben sich, wenn diskontinuierliche Antriebsverhältnisse vorliegen,
wie dies z.B. bei zyklischer Abbremsung der in die Bogenanlage einlaufenden Druckbogen
der Fall ist. Dies kann etwa durch einen periodisch im Bogentakt die Geschwindigkeit
ändernden Antrieb der Transport- bzw. Saugbänder erreicht werden. Da gerade im Übergangsbereich
zwischen Fördertisch und Bogenanlage die Druckbogen nur noch mit reduzierter Ansaugfläche
an den Saugbändern gehalten werden, kann zum Zeitpunkt maximaler Verzögerungen die
Bogenlage nicht mehr ausreichend kontrolliert werden. Für diesen Fall bietet die Lösung
nach dem Stand der Technik die Möglichkeit im vorderen Bereich des Fördertisches über
den zusätzlichen Saugraum ein höheres Unterdruckniveau auf die Druckbogen wirken zu
lassen als im hinteren Bereich. Dazu ist allerdings eine Taktung der Luftansaugung
notwendig. Der Saugbändertisch wird wieder komplizierter, da sich in der Praxis gezeigt
hat, daß zur Saugluftversorgung des zusätzlichen Saugraumes ein separates Gebläse
notwendig werden kann. Vor allem bei dünneren Papieren wirkt sich das höhere Unterdruckniveau
wegen der Gefahr des Durchsaugens und der daraus folgenden Behinderung der Bogenausrichtung
sehr negativ aus. Für dünnere Papiere und dickere Kartons werden daher häufig im Gegensatz
zum eigentlichen Konstruktionsprinzip eines möglichst einfachen Aufbaues des gattungsgemäßen
Fördertisches eine ganze Reihe von Hilfsmitteln wie Andrückrollen, Bremsbürsten, Kugelreiter,
aufwendige Saugluftregulierungen u.ä. eingesetzt, um eine einigermaßen sichere Bogenführung
auf dem Fördertisch zu erreichen.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, dafür zu sorgen, daß die Druckbogen möglichst
glatt und unter sowohl über die Breite als auch die gesamte Länge gesehen gleichmäßigen
Förderbedingungen über den Fördertisch transportiert, sowie über längere Betriebsdauer
unter konstanten Bedingungen gehalten werden können. Außerdem soll unter Berücksichtigung
aller Dehn-, Schlupf- und Ansaugverhältnisse ein passgerechter Vortrieb der Druckbogen
zur Druckmaschine möglich sein. Zusätzlich soll die Funktion des Bogentransports für
alle Formate und Qualitäten von Bedruckstoffen ohne zusätzliche Hilfsmittel sichergestellt
werden.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1.
Hierbei ist besonders wichtig, daß Fehlluft, die zum seitlichen Ansaugen des zu fördernden
Druckbogens führte, durch die nun vorgesehenen Belüftungsöffnungen seitlich der Förderbänder
ausgeglichen werden kann. Die Druckbogen werden daher gleichmäßig gehalten und können
ohne Verspannungen kontinuierlich über den Fördertisch geführt werden. Durch weitere
Mittel wird dafür gesorgt, daß die Förderbänder sich nicht übermäßig stark längen
können, sodaß definierte Schlupfverhältnisse für deren Antrieb erreicht werden. Außerdem
wird die wirksame Saugfläche in allen Phasenlagen des Antriebs konstant und auch im
vorderen Randbereich des Fördertisches bei verringerter Bogenauflage so groß gehalten,
daß die Druckbogen immer mit gleichen und ausreichend großen Haltekräften beaufschlagt
werden. In vorteilhafter Weise wird dazu die Lochanordnung so gewählt, daß tragende
Bereiche im Lochband wenigstens am Rand und in Bandmitte lochfrei bleiben. Damit wird
vermieden, daß durch übermäßige Dehnung der Saugbänder unkontrollierter Dehnschlupf
zwischen Antriebswalzen und Saugbändern entsteht. Außerdem werden die Saugöffnungen
im Fördertisch dem jeweilig erforderlichen Kraftbedarf in Bogentransportrichtung angepaßt.
Dazu werden vor allem am vorderen Rand des Fördertisches größere Saugöffnungen vorgesehen.
Auf diese Weise kann der Druckbogen im vorderen Tischbereich immer noch sicher gehalten
werden.
Ein weitere grundsätzliche Verbesserung bringt die Anordnung von Entlüftungsöffnungen
innerhalb der Saugbänderführung, aber abseits und getrennt von den Saugöffnungen.
Dadurch wird der Saugband-Verschleiß gemindert, weiterhin werden die Zugkräfte auf
die Saugbänder reduziert und in Verbindung damit kann die Bänderdehnung minimiert
und vor allem vergleichmäßigt werden.
Die Kontrolle der Druckbogen kann durch die Anordnung zweier Saugräume in Bogenlaufrichtung
hintereinander verbessert werden. Dabei kann auf der Abgabeseite ein zusätzliches
Saugband vorgesehen werden, um dort die Haltekräfte zu erhöhen. Alternativ können
die Saugbänder auch als Zahnriemen ausgeführt werden. Damit werden bessere Haltekräfte
und absolut definierte Dehn-/Schlupf-Verhältnisse erreicht.
[0008] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von zeichnerischen Darstellungen im Einzelnen
näher erläutert.
[0009] Im Einzelnen zeigt
- Figur 1
- die Anordnung eines Fördertisches zwischen Anleger und Druckmaschine,
- Figur 2
- eine Draufsicht des beanspruchten Fördertisches,
- Figur 3
- einen Querschnitt durch einen Teil des beanspruchten Fördertisches,
- Figur 4
- die Anordnung eines Fördertisches mit zwei Saugkästen in Längsrichtung des Fördertisches
und
- Figur 5
- einen Querschnitt durch einen Saugband in Form eines Zahnriemens.
[0010] In Figur 1 ist zwischen einer Druckmaschine 1 und einem Anleger 2 ein Fördertisch
3 angeordnet. Er weist einen Saugraum 4 auf, an den an der Unterseite ein Axiallüfter
5 angeschlossen ist. Saugraum 4 und Axiallüfter 5 ergeben einen gemeinsamen Speicherraum,
in dem ein Unterdruck aufgebaut wird. Über den Fördertisch 3 werden gelochte Saugbänder
6 geführt. Die Saugbänder 6 sind an der Unterseite des Fördertisches 3 über Spannrollen
7 und an den Stirnseiten über Antriebs- bzw. Führungswellen 8 geführt. Der Fördertisch
3 ist im Bereich der Führung für die Saugbänder 6 kontinuierlich durchbrochen, so
daß über die gesamte Länge des Fördertisches 3 eine Luftströmung von der Oberseite
des Fördertisches 3 durch den Saugraum 4 und den Axiallüfter 5 entstehen kann.
[0011] Die Druckbogen werden vom Anleger 2 in unterschuppter Form abtransportiert, d.h.
das in Bogenlaufrichtung gesehen hintere Ende eines Druckbogens liegt oberhalb des
vorderen Endes des folgenden Druckbogens. Der jeweils unten liegende Teil eines Druckbogens
wird von den Saugbändern 6 auf dem Fördertisch 3 festgehalten und in Richtung auf
die Druckmaschine transportiert. Dort wird jeder Druckbogen in einer Ausrichteeinheit
9, nachdem er vom Fördertisch 3 freigegeben wurde, an seiner Vorder- und Seitenkante
ausgerichtet und an die Druckmaschine 1 übergeben.
[0012] In Figur 2 ist der Fördertisch 3 von seiner Oberseite aus gezeigt. Die Saugbänder
6 sind in Führungsnuten 10 eingelassen und weisen gleichmäßig verteilt Ansaugöffnungen
14 auf, die auf der gesamten Länge wirksam sind. Seitlich der Führungsnuten 10 im
Fördertisch 3 sind Belüftungsöffnungen 11 vorgesehen, die mit der Umgebungsluft in
Verbindung stehen, dadurch kann in ihrem Bereich der Unterdruck des Axiallüfters 5
nicht zur Wirkung kommen. Beim Auftreten von sogenannter Fehlluft, die z.B. durch
nicht glatt aufliegende Saugbänder 6 entsteht, ist also eine Entlastung des zu fördernden
Druckbogens im Bereich dieser Belüftungsöffnungen 11 zu erreichen. Weiterhin kann
zur Schonung der Saugbänder 6 auch noch eine Reihe von Belüftungsöffnungen 12 in den
Führungsnuten 10 im Randbereich der Saugbänder 6 vorgesehen werden. Damit wird erreicht,
daß die Saugbänder 6 nicht mehr so stark gegen ihre Auflage auf dem Boden der Führungsnuten
10 gesaugt werden. Dann sind gegebenenfalls auch die Belüftungsöffnungen 11 neben
den Saugbändern 6 nicht mehr erforderlich.
[0013] In Figur 3 ist ein Querschnitt durch den Fördertisch 3 im Bereich eines der Saugbänder
6 gezeigt. Das Saugband 6 liegt in der Führungsnut 10, so daß es um ca. 0,2 mm über
die Oberfläche des Fördertisches 3 übersteht. Die Führungsnut 10 ist durch Saugöffnungen
13 mit dem Saugraum 4 verbunden, wobei die Saugöffnungen 13 jeweils mit den Ansaugöffnungen
14 korrespondieren. Seitlich der Führungsnut 10 ist der Fördertisch 3 von den Belüftungsöffnungen
11 durchbrochen. Die Entlüftungsöffnungen 11 sind an der Unterseite des Fördertisches
3 innerhalb des Saugraumes 4 mit Belüftungskanälen 15 zusammengefaßt und damit gegenüber
dem Saugraum 4 abgeschlossen. Diese Belüftungskanäle 15 sind mit der Umgebung verbunden
d.h. sie werden nicht mit Unterdruck beaufschlagt. Sollte also ein Sog durch ein seitlich
nicht abschließendes Saugband 6 entstehen, wird der Unterdruck im Seitenbereich durch
die Belüftungsöffnungen 11 ausgeglichen. Der Effekt wird unterstützt, indem das Saugband
6 leicht über die Tischfläche übersteht, wodurch die Verbindung der Führungsnut 10
zu den Entlüftungsöffnungen 11 offengehalten wird. Alternativ oder zusätzlich können
noch weitere Entlüftungsöffnungen 12 innerhalb in der Führungsnut 10 vorhanden sein.
Diese sind dann unterhalb der ungelochten seitlichen Bereiche der Saugbänder 6 angeordnet
und ebenfalls an die Belüftungskanäle 15 angeschlossen, sodaß keine Funktionsminderung
des Fördertisches 3 entstehen kann.
[0014] Durch beide Maßnahmen wird Fehlluft, die einerseits unter dem Rand des Saugbandes
6 aber auch durch eine wellige Oberfläche des Saugbandes 6 entsteht und in beiden
Fällen zum Festsaugen der Druckbogen auf dem Fördertisch führt, beseitigt.
[0015] Die Problematik der ungleichmäßigen Verformung der Saugbänder 6 durch die Betriebsbeanspruchung
ist damit aber noch nicht gänzlich behoben. Als weitere Maßnahme zum Ausgleich von
Problemen bei der Bogenförderung durch unterschiedliche Verformungen der Saugbänder
6 wird daher die Veränderung in Anordnung und/oder Form der Ansaugöffnungen 14 vorgeschlagen.
Hierbei ist wesentlich, die Lochung nicht kontinuierlich über die volle Breite der
Saugbänder 6 vorzusehen, sondern wenigstens in Bandmitte 16 einen Streifen ohne Lochung
vorzusehen, so daß die Festigkeit des Bandes in diesem Bereich erhöht wird. Das Saugband
6 ist dann in Tragbereiche am Rand und in Bandmitte 16 sowie Saugbereiche mit den
Ansaugöffnungen 14 symmetrisch dazu aufgeteilt. Damit wird vermieden, daß sich das
Saugband 6 in diesem Bereich stärker längt und damit nach längerer Betriebsdauer aufwölbt,
bzw. überhaupt unverhältnismäßig stark dehnt, sodaß die Antriebskräfte nur unvollkommen
von den Führungs- und Antriebswellen 8 übertragen werden können. Außerdem können anstatt
kreisrunder Ansaugöffnungen 14 auch Langlöcher vorgesehen werden, die beim Überlaufen
der Saugöffnungen 13 im Fördertisch 3 für einen kontinuierlicheren Luftdurchtritt
bzw. Ansaugquerschnitt sorgen. So wird vermieden, daß je nach Betriebszustand ungleiche
Ansaugflächen je Saugband 6 zur Verfügung stehen. Die langlochförmigen Ansaugöffnungen
14 sind dann etwa beiderseits der Bandmitte 16 zwei- oder mehrreihig und zueinander
versetzt angeordnet. Zwischen den Lochreihen ist jeweils ein lochfreier Streifen vorhanden,
der für die Dehnfestigkeit jedes Saugbandes 6 sorgt.
[0016] Bei der beschriebenen Kombination der Merkmale mit der Anordnung von Belüftungsöffnungen
11, 12 könnte es vorteilhaft sein, anstatt den gesamten Fördertisch 3 als Saugkasten
auszubilden, Saugkanäle unter den Bandführungen anzuordnen. Hierbei wird allerdings
das Speichervolumen des Saugraumes 4 stark verkleinert. Eine solche Anordnung ist
als Spezialausführung für besondere Anwendungsfälle wie z.B. in kleinformatigen Maschinen
oder für Kartondruck denkbar. Zur Vereinfachung trägt dann bei, daß die Belüftungsöffnungen
11, 12 nicht mehr in Belüftungskanälen zusammengefaßt werden müssen, da sie dann direkt
in die Umgebung münden.
[0017] Die Problematik der unterschiedlichen Ansaugquerschnitte beim Transport der Druckbogen
über den Fördertisch 3 spielt eine besondere Rolle für zyklische Geschwindigkeitsänderungen
im Antrieb der Saugbänder 5. Solche Antriebsbedingungen werden z.B. zur Abbremsung
der Druckbogen vor der Vorder- und Seitenkantenausrichtung benötigt.
[0018] In Figur 2 sind vier Druckbogen A, B, C und D strichliert als unterschuppter Bogenstrom
dargestellt, der entsprechend den Richtungspfeilen über den Fördertisch 3 vorwärts
bewegt wird. Der erste Druckbogen A ragt bis in den Ausrichtbereich hinein. Im Bereich
der Saugbänder 6 sind auch die Saugöffnungen 13 strichliert dargestellt. Der jeweils
vorauslaufende Druckbogen A bzw. B bzw. C wird nur im Bereich seiner Vorderkante bis
zur Vorderkante des nächst folgenden Druckbogens B bzw. C bzw. D auf den Saugbändern
6 festgehalten. Nachdem der erste Druckbogen A bereits an seiner der Druckmaschine
1 zugewandten Abgabeseite 17 teilweise vom Fördertisch 3 abgelaufen ist, wird er auch
nur noch in dem relativ kurzen Bereich zwischen Abgabeseite 17 und dem folgenden Druckbogen
B festgehalten. Dabei deckt der Druckbogen B bereits einen Teil von an der Abgabeseite
17 liegenden Saugöffnungen 18, 19 ab und mindert damit die verfügbaren Haltekräfte
für den ersten Druckbogen A. Um die Haltekräfte auf einem ausreichenden Niveau auch
z.B. für eine Abbremsung des Druckbogens A mit Hilfe der Saugbänder 6 zu halten, sind
die Saugöffnungen 18, 19 gegenüber den normalen Saugöffnungen 13 vergrößert. Je nach
Kraftbedarf kann darüber hinaus noch die Querschnittsform variiert werden. Bei der
Saugöffnung 18 ist ein kreisrunder Querschnitt vorgesehen, der zu einem Gewinn von
30 % Ansaugfläche führt. Die Saugöffnung 19 ist als Halbkreis mit angesetztem Rechteck
ausgeführt, sodaß hier ein Flächengewinn von 50 % gegenüber der normalen Saugöffnung
13 erzielt wird. Eine weitere Variation ist durch Ausführung des rechteckigen Flächenanteils
der Saugöffnung 19 als Trapez möglich, sodaß sich in Bogenlaufrichtung ein zusätzlicher
Flächengewinn ergibt. Dadurch bauen sich die Haltekräfte zwischen Saugband 6 und Druckbogen
wesentlich langsamer ab als bei durchgängig gleich großen Saugöffnungen, obwohl die
Angriffsfläche sich beim Ablaufen der Druckbogen verringert. Andererseits werden die
Druckbogen weiter oben auf dem Fördertisch 3 nur mit der gerade notwendigen Kraft
gehalten, was die Gefahr der Verspannung und ungleichmäßigen Förderung weitgehend
eliminiert. Im Übrigen werden natürlich die Saugöffnungen 18, 19 in der Realität wahlweise
eingesetzt und für alle Saugbänder 6 gleich ausgeführt.
[0019] Mit den genannten Mitteln kann man Verspannung und ungleichmäßigen Vortrieb von den
Druckbogen fernhalten. Gerade für höhere Geschwindigkeiten können aber noch weitere
Maßnahmen erforderlich sein. In Figur 4 ist ein Fördertisch 3 gezeigt, an dem zwei
Saugräume 20, 21 vorgesehen sind. Diese sind in Bogenlaufrichtung hintereinander angeordnet.
An den Saugräumen 20, 21 ist jeweils ein Axiallüfter 22, 23 angeordnet. Beide können
zur Saugluftbeeinflussung separat angesteuert werden. Um beide Saugräume 20, 21 sind
Saugbänder 24 herumgeführt und über Führungs- bzw. Antriebswellen 28 sowie Spannrollen
27 geführt. Im Fördertisch 3 sind wieder die erforderlichen Saugöffnungen vorhanden.
Mit dieser Anordnung können unterschiedliche Haltekräfte über die Länge des Fördertisches
3 durch verschieden hohes Unterdruckniveau erzielt werden. Zusätzlich können am Fördertisch
3 auf der der Druckmaschine 1 zugewandten Abgabeseite 26 um den Saugkasten 21 weitere
Saugbänder 25 geführt werden. Diese sind dann über zusätzliche Spannrollen 29 und
Führungswellen 30 zu führen. Diese Anordnung kann so aussehen, daß zwischen zwei Saugbändern
24 mittig ein zusätzliches Saugband 25 angeordnet ist. Auch dem Saugband 25 sind selbstverständlich
die erforderlichen Saugöffnungen im Fördertisch 3 zugeordnet. Im Bereich des Saugraumes
21 sind somit höhere Haltekräfte erzielbar, da die Haltefläche über die ganze Länge
des Saugraumes 21 um 50 % erhöht wird. Daher ist die Führung der Druckbogen nicht
mehr so stark von den Dehnungsverhältnissen der einzelnen Saugbänder 24, 25 abhängig.
Selbstverständlich können auch hier vergrößerte Saugöffnungen auf der Abgabeseite
26 des Fördertisches 3 vorgesehen werden.
[0020] Die Problematik der Bänderdehnung und des daraus resultierenden Schlupfes im Bänderantrieb
kann mit geringfügigem Mehraufwand weiter reduziert werden. In Figur 5 ist ein Schnitt
durch ein spezielles Saugband gezeigt. Es ist als beidseitig wirkender Zahnriemen
31 ausgebildet. Für ein Saugband dieser Form sind auch entsprechend ausgeführte Führungs-
und Antriebswellen 28 erforderlich, z.B. als Zahnwellen. In diesem Fall kann zwischen
Antriebswelle 28 und Zahnriemen 31 kein Schlupf auftreten. Die Dehnung des Zahnriemens
31 infolge der Antriebskräfte bleibt zwar erhalten, kann aber nicht zu Relativbewegung
und damit Ungenauigkeiten beim Transport der Druckbogen führen. Zur Luftführung durch
den Zahnriemen 31 ist eine tiefere Führungsnut 35 erforderlich als bei den flachen
Saugbändern 6, 24, 25, da die Zahnlücken seitlich möglichst gut abgedichtet werden
müssen. In jedem Zahngrund 32 zwischen Zähnen 33 des Zahnriemens 31 ist eine Ansaugöffnung
34 vorgesehen, die mit den Saugöffnungen 36 im Fördertisch 3 kommuniziert. Dabei breitet
sich der Unterdruck durch die Ansaugöffnungen 34 in die Lücken des Zahnriemens 31
aus und hält dort flächig den Druckbogen gegen die Zähne 33 fest. Gerade hier sind
aber Entlastungsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Unterdruckes über den Fördertisch
3 notwendig. Dazu können hier besonders vorteilhaft die Belüftungsöffnungen 11 seitlich
der Saugbandführung in der Oberfläche des Fördertisches 3 eingesetzt werden. Der zwangsläufig
durch die mangelhaft abgedichteten Zahnlücken sich ausbreitende Unterdruck wird so
auf kürzestem Weg unterhalb des Druckbogens wieder abgebaut. Belüftungsöffungen innerhalb
der Führungsnut 35 könnten hier nicht angebracht werden, da sonst quasi ein Kurzschluß
im Absaugsystem verursacht würde. Für das System mit dem Zahnriemen 31 ist allerdings
ein höherer Unterdruck erforderlich, da nicht so große Durchtrittsquerschnitte für
die Luftabsaugung zur Verfügung stehen. Dieses System sollte daher für Hochleistungsanwendungen
vorbehalten bleiben, in denen hohe Beschleunigungen und Geschwindigkeiten realisiert
werden sollen.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Anleger
- 3
- Fördertisch
- 4
- Saugraum
- 5
- Axiallüfter
- 6
- Saugband
- 7
- Spannrolle
- 8
- Antriebswelle
- 9
- Ausrichteinheit
- 10
- Führungsnut
- 11
- Belüftungsöffnung
- 12
- Belüftungsöffnung
- 13
- Saugöffnung
- 14
- Ansaugöffnung
- 15
- Belüftungskanal
- 16
- Bandmitte
- 17
- Abgabeseite
- 18
- Saugöffnung
- 19
- Saugöffnung
- 20
- Saugraum
- 21
- Saugraum
- 22
- Axiallüfter
- 23
- Axiallüfter
- 24
- Saugband
- 25
- Saugband
- 26
- Abgabeseite
- 27
- Spannrolle
- 28
- Führungswelle, Antriebswelle
- 29
- Spannrolle
- 31
- Zahnriemen
- 32
- Zahngrund
- 33
- Zahn
- 34
- Ansaugöffnung
- 35
- Führungsnut
- 36
- Saugöffnung
- A
- Druckbogen
- B
- Druckbogen
- C
- Druckbogen
- D
- Druckbogen
1. Fördertisch zur Führung von Druckbogen zu einer Druckmaschine mit wenigstens einem
Saugraum und einem an diesem angebrachten Axiallüfter, sowie um diesen über Saugöffnungen
im Fördertisch umlaufenden gelochten Saugbändern,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zu den Saugbändern (6, 24, 25, 31) Öffnungen (11, 12) im Fördertisch
(3) vorgesehen sind, die getrennt vom Saugraum (4) mit der Umgebung verbunden sind.
2. Fördertisch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen im wesentlichen einreihig und gleichmäßig verteilt als Belüftungsöffnungen
(11, 12) über den ganzen Fördertisch (3) entlang der Saugbänder (6, 24, 25, 31) angeordnet
und an der Tischunterseite innerhalb des Saugraumes (4) mit Belüftungskanälen (15)
zusammengefaßt sind.
3. Fördertisch nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Belüftungsöffnungen (11, 12) seitlich und/oder unterhalb des Ränder der Saugbänder
(6, 24, 25, 31) vorgesehen sind.
4. Fördertisch nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugbänder (6, 24, 25, 31) in Führungsnuten (10, 35) geführt werden, die geringfügig
flacher als die Dicke der Saugbänder (6, 24, 25, 31) sind.
5. Fördertisch nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Belüftungsöffnungen (12) in den Führungsnuten (10, 35) im Bereich der nicht
gelochten Ränder der Saugbänder (6, 24, 25, 31) angeordnet sind.
6. Fördertisch nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugöffnungen (13) von großen Saugkanälen zusammengefaßt werden und die Belüftungsöffnungen
(11, 12) direkt im Freien münden.
7. Fördertisch nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Belüftungsöffnungen (11) außerhalb von Führungsnuten (35) und des Randes der
Saugbänder und als Saugbänder Zahnriemen (31) mit beidseitig angeordneten Zähnen (33)
und jeweils im Zahngrund (32) angeordneten Ansaugöffnungen (34) vorgesehen sind.
8. Fördertisch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Saugbändern (6, 24, 25) Ansaugöffnungen (14) derart verteilt sind, daß
wenigstens in Bandmitte (16) und an den Rändern jeweils ein vergleichsweise breiter
lochfreier Raum vorhanden ist.
9. Fördertisch nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansaugöffnungen (14) in den Saugbändern (6, 24, 25, 31) als in Längsrichtung
zueinander versetzte Reihen von Langlöchern ausgeführt sind.
10. Fördertisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugöffnungen (13) im Fördertisch (3) bis zu seiner der Druckmaschine (1)
zugewandten Abgabeseite (17, 26) hin einen in Richtung des Bogenlaufs größer werdenden
Querschnitt aufweisen.
11. Fördertisch nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Abgabeseite (17, 26) der Querschnitt der letzten Saugöffnungen (13) im
Bezug auf den Querschnitt der Führungsnut (10) maximal ist und wahlweise in Bogenlaufrichtung
ebenfalls zunehmend ausgeführt werden kann.
12. Fördertisch nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Abgabeseite (17, 26) Saugöffnungen (18, 19) mit um wenigstens 30 % gegenüber
dem Normalquerschnitt der Saugöffnungen (13) vergrößertem Ansaugquerschnitt vorgesehen
sind, wobei als Querschnittsform beispielsweise ein Kreis, ein Halbkreis, ein Quadrat
oder ein Halbkreis mit angesetztem Rechteck bzw. Trapez verwendet wird.
13. Fördertisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter dem Fördertisch (3) zwei Saugräume (20, 21) mit Axiallüftern (22, 23) in
Bogenlaufrichtung hintereinander angeordnet und separat steuerbar sind, wobei Saugbänder
(24) um beide Saugräume (20, 21) gleichzeitig herum und über entsprechend vorzusehende
Saugöffnungen im Fördertisch (3) geführt werden.
14. Fördertisch nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein zusätzliches Saugband (25) symmetrisch zu den Saugbändern (24)
um den auf der Abgabeseite (26) angeordneten Saugraum (21) und über entsprechend vorzusehende
Saugöffnungen im Fördertisch (3) geführt wird.
15. Fördertisch nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur ein einziges breites Saugband vorgesehen ist.