[0001] Die Erfindung betrifft einen Sack oder Beutel mit einem im gefüllten Zustand rechteckigem
Boden, der durch Eckeinschläge teilweise überlappende Seiteneinschläge gebildet ist,
und mit einem angeklebten oder verschweißten Griffstück, das aus einem mittleren Stegteil
mit dem Griffloch und aus mit diesem verbundenen seitlichen schenkelartigen Streifen
aus flexiblem Material besteht.
[0002] Säcke oder Beutel dieser Art sind beispielsweise aus den DE-GM 81 15 909 und 82 07
889 bekannt. Diese bekannten Säcke oder Beutel weisen jedoch den Nachteil auf, daß
die gleichsam ein Bodenblatt bildenden schenkelartigen Streifen, die in ihrem mittleren
Bereich mit dem mit dem Griffloch versehenen Stegteil verbunden sind, vollflächig
oder nahezu vollflächig mit dem Boden verklebt sind, so daß auf den Boden über das
Stegteil, also im Bereich der den Boden durchsetzenden Längsmittelebene des Sackes,
erhebliche Beanspruchungen beim Tragen ausgeübt werden, die dadurch entstehen, daß
die von dem Stegteil ausgeübten Kräfte im wesentlichen im Bereich einer mittig durch
das Bodenrechteck verlaufenden Linie in diesen eingeleitet werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Sack oder Beutel der eingangs angegebenen
Art zu schaffen, bei dem der Boden selbst weitgehend von den Tragkräften, die über
das das Griffloch aufweisende Stegteil eingeleitet werden, entlastet ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Sack oder Beutel der gattungsgemäßen
Art dadurch gelöst, daß der aufgezogene Boden in an sich bekannter Weise mit einem
Innenriegel verklebt oder verschweißt ist, der dichtend mit den inneren Rändern der
Eckeinschläge und zumindest den inneren Rändern der Seiteneinschläge angrenzend an
deren Faltlinien verbunden ist, daß das Griffteil in den noch offenen Boden eingelegt
ist und daß dessen schenkelartigen Streifen zumindest teilweise von den Seiteneinschlägen
überdeckt und mit diesen verklebt oder verschweißt sind. Bei dem erfindungsgemäßen
Sack oder Beutel ist die dem durch einen Zettel gebildeten Innenriegel zugewandte
Seite der seitlichen schenkelartigen Streifen des Griffteils, die mittig zwischen
sich das mit dem Griffloch versehene Stegteil tragen, nicht mit diesem Innenriegel
verklebt, sondern die Seiteneinschläge überlappen die seitlichen schenkelartigen Streifen
und sind mit diesen auf deren Seiten verklebt oder verschweißt, an denen sich auch
das mittlere Stegteil mit dem Griffloch befindet. Der erfindungsgemäße Sack oder Beutel
zeichnet sich daher durch einen Tunnel aus, der zwischen der Unterseite des Griffteils
und der Außenseite des Innenriegels gebildet ist. Aufgrund dieser Ausbildung werden
über das mittlere Stegteil und die mit diesem verbundenen schenkelartigen Streifen
die Tragkräfte im wesentlichen unmittelbar in die Seitenwandungen des gefüllten Sackes
eingeleitet, so daß das Griffteil wesentlich größere Tragkräfte aufzunehmen vermag,
ohne daß der Sack dadurch beschädigt oder Bodenteile von diesem abgelöst werden.
[0005] Zweckmäßigerweise sind die Eckeinschläge zumindest über einen Teil ihrer Breite durch
zueinander parallele Einschnitte in dem flachliegenden Schlauchstück gebildet, das
das Werkstück zur Herstellung des Sackes oder Beutels bildet.
[0006] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß ein Seiteneinschlag
kürzer ist als der andere, so daß sich bei von einer Schlauchbahn abgetrennten Sackwerkstücken
an den Böden gegenüberliegenden Öffnungsrändern entsprechende Haltestreifen ergeben.
[0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Griffstück
aus einem auf sich gefalteten Zuschnitt besteht, von dessen mittlerem, den Stegteil
bildenden Teil die schenkelartigen Streifen durch Faltlinien getrennt sind.
[0008] Die schenkelartigen Streifen können zumindest über einen Teil ihrer Länge auf sich
zurückgefaltet sein. Die Teile können auch so weit aufeinander zurückgefaltet sein,
daß sie einander überlappen.
[0009] Weiterhin kann auf die Unterseite der schenkelartigen Streifen des Griffteils ein
beide zumindest teilweise überdeckender Verstärkungszettel angebracht sein.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
- Fig.1
- eine Draufsicht auf einen von einer Schlauchbahn abgetrennten Schlauchabschnitt im
flachliegendem Zustand,
- Fig.2
- den Abschnitt nach Fig.1 mit aufgezogenem Boden,
- Fig.3
- den Abschnitt nach Fig.2 mit auf das aufgezogene Bodenquadrat aufgelegten und verklebten
Innenriegel,
- Fig.4
- eine der Fig.3 entsprechende Darstellung mit auf den Innenriegel aufgelegten Griffstück,
- Fig.5
- einen Schnitt durch das Sackwerkstück längs der Linie V-V in Fig.3,
- Fig.6
- einen Schnitt durch das Sackwerkstück längs der Linie VI-VI in Fig.4,
- Fig.7
- eine Draufsicht auf den flachliegenden Sack mit rechtwinklig auf dem Boden stehenden
Stegteil des Griffstücks,
- Fig.8
- einen Schnitt durch den Sack längs der Linie VIII-VIII in Fig.7,
- Fig.9
- eine perspektivische Ansicht des Bodenteils des gefüllten Sackes,
- Fig.10
- einen Schnitt durch ein Griffstück,
- Fig.11
- einen Schnitt durch ein Grifftstück anderer Ausführungsform,
- Fig.12
- ein der Fig.11 entsprechendes Griffstück mit eingelegtem Verstärkungszettel, der von
den nach innen eingeschlagenen Randstreifen der seitlichen schenkelartigen Streifen
des Griffstücks überlappt ist,
- Fig.13
- einen Schnitt durch ein Griffstück, bei dem die schenkelartigen Streifen über einen
Teil ihrer länger auf sich zurückgefaltet sind und
- Fig.14
- einen Schnitt durch eine Abwandlung eines Griffstücks gemäß Fig. 12.
[0011] Aus Fig.1 ist ein von einer Schlauchbahn aus Papier oder thermoplastischem Kunststoff
abgetrenntes Schlauchstück 1 ersichtlich, das das Ausgangswerkstück zur Herstellung
des Sackes bildet. Das Schlauchstück 1 ist an seinem oberen Rand mit zwei zueinander
und zu den seitlichen faltkantenparallelen Einschnitten 2 versehen, die etwa denselben
Abstand zu den seitlichen Faltkanten 3 aufweisen. Während die Schnittkante zwischen
den seitlichen Einschnitten 2 der oberen Wandung mit den seitlichen Teilen fluchtet,
ist die untere Schnittkante 4 zwischen den seitlichen Einschnitten 2 um den Betrag
a nach innen versetzt, so daß sich ein entsprechender Randstreifen an der gegenüberliegenden
unteren Seitenwand des Sackwerkstücks ergibt.
[0012] Fig.2 zeigt das Sackwerkstück nach Fig.1 mit einem in üblicher Weise aufgezogenen
Boden. Durch das Aufziehen ergeben sich die Eckeinschläge 5 und die Seiteneinschläge
6,7, wobei der Seiteneinschlag 6 um die Breite des Randstreifens 8 schmaler ist als
der Seiteneinschlag 7. Die Seiteneinschläge 6,7 sind durch die Schnittlinien 2 teilweise
von den Eckeinschlägen 5 getrennt. Bei dem späteren Zulegen des Bodens werden die
Seiteneinschläge 6,7 um die vorgerillten Linien 9,10 gefaltet.
[0013] Auf das aufgezogene sogenannte Bodenquadrat nach Fig.2 wird sodann der rechteckige
Innenriegel 12 aufgelegt, der die inneren Teile 13 der Eckeinschläge 5 und die an
die gerillten Falzlinien 9,10 angrenzenden Teile der Seiteneinschläge 6,7 überdeckt.
Der Innenriegel 12 wird rundum mit den Teilen 13 der Eckeinschläge und den inneren
Bereichen der Seiteneinschläge 6,7 verklebt oder verschweißt, so daß er den Boden
dichtend schließt.
[0014] Auf den so vorbereiteten noch offenen Boden wird anschließend das Griffstück aufgelegt,
und zwar die über untere Faltlinien an das mittlere Stegteil 15 anschließenden seitlichen
schenkelartigen Streifen 16,17, die zusammen ein rechteckiges Blatt bilden, das den
Innenriegel 12 im Bereich der Eckeinschläge 5 um Randstreifen mit der Breite b überdeckt.
[0015] Der Zustand der Säcke nach den Fig.3 und 4 wird nun zur weiteren Verdeutlichung noch
an den Fig.5 und 6 erläutert. Wie aus Fig.5 ersichtlich ist, wird der Innenriegel
12 in Form eines rechteckigen Zettels auf den aufgezogenen und flachliegenden Boden
aufgelegt und mit diesem in der beschriebenen Weise verklebt. Der Innenriegel 12 überdeckt
dabei die inneren Ränder der Seiteneinschläge 6,7. Weiterhin überdeckt der Innenriegel
12 die inneren Teile 13 der Eckeinschläge, von denen in den Fig. 5 und 6 Draufsichten
auf die Kanten sichtbar sind.
[0016] Nach Fig.6 ist nun zusätzlich ein Griffteil nach Fig.11 auf den Innenriegel 12 aufgelegt.
[0017] Sobald der Bodenbereich in der aus Fig.4 ersichtlichen Weise vorbereitet ist, werden
die Seitenumschläge 6,7 mit den aufgeklebten Innenriegeln 12 um die Faltlinien 9,10
auf die äußeren Seiten der schenkelartigen Streifen 16,17 des Griffteils beidseits
des mittleren Stegteils 15 gefaltet und mit diesen verklebt. Dabei reicht in der aus
Fig.8 ersichtlichen Weise der schmalere Seiteneinschlag 6 etwa bis zu dem mittleren
Stegteil 15 des Griffteils, während der breitere Seiteneinschlag 7 sich über ein Teil
des mittleren Stegteils 15 erstreckt.
[0018] Das Griffteil nach Fig.10 besteht aus dem mittleren Stegteil und den angrenzenden
schenkelartigen Streifen 16,17, wobei mittig ein Verstärkungsstreifen 20 auf die Rückseite
aufgeklebt ist, dessen Länge der Länge des Griffstücks entspricht.
[0019] Bei dem Griffstück nach Fig.11 sind die seitlichen Streifen 16,17 breiter ausgeführt
und nach innen auf sich selbst in der Weise umgeschlagen, daß sie einander im Bereich
des Stegteils 15 überlappen.
[0020] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.12 ist zusätzlich in die einander überlappenden
und nach innen gefalteten Randstreifen der schenkelartigen Streifen 15 noch ein Verstärkungszettel
21 eingelegt, wobei dieser nur einseitig mit dem oberen Teil verklebt ist. Fig.14
zeigt eine Ausführungsform ähnlich derjenigen gemäß Fig.12. Hier ist jedoch die Klebenaht
seitenversetzt. Bei beiden Ausführungsformen gemäß der Fig.12 und 14 bildet der untere
Bereich des Griffstücks den Innenriegel, wobei der Tunnel zwischen dem Verstärkungszettel
21 und dem unteren Bereich gebildet wird. Bei diesen Ausführungsformen erübrigt es
sich demnach einen Innenriegel einzusetzen.
[0021] In Fig.13 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die schenkelartigen Streifen
zumindest über einen Teil ihrer Länger auf sich zurückgefaltet sind.
[0022] Aus Fig.9 ist der mit dem Griffstück versehene Sack in gefülltem Zustand ersichtlich.
Die Seiteneinschläge 6,7 sind auf die seitlichen schenkelartigen Streifen des Griffstücks
gefaltet und mit diesem verklebt. Dadurch ergibt sich zwischen der Unterseite der
schenkelartigen Streifen 16,17 und dem Innenriegel 12 ein flacher tunnelartiger Durchgang
25, der dadurch entsteht, daß die an das mittlere Stegteil 15 angrenzenden Teile gleichsam
Zuglaschen bilden, die die Tragkräfte in die Seitenwände des gefüllten Sackes einleiten.
[0023] Hingegen ist zweckmäßigerweise zumindest die obere Lage der schenkelartigen Streifen
nicht mit den eingeschlagenen und einander überlappenden Teilen verschweißt oder verklebt,
so daß es noch immer zu der tunnelartigen Ausbildung kommen kann, die zu der günstigen
Einleitung der Tragkräfte in die Seitenwandungen führt.
1. Sack oder Beutel
mit einem im gefüllten Zustand rechteckigem Boden, der durch Eckeinschläge teilweise
überlappende Seiteneinschläge gebildet ist,und
mit einem angeklebten oder verschweißten Griffstück, das aus einem mittleren Stegteil
mit dem Griffloch und aus mit diesem verbundenen seitlichen schenkelartigen Streifen
aus flexiblem Material besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der aufgezogene Boden in an sich bekannter Weise mit einem Innenriegel (12) verklebt
oder verschweißt ist, der dichtend mit den inneren Rändern der Eckeinschläge (5) und
zumindest mit den inneren Rändern der Seiteneinschläge (6,7) angrenzend an deren Faltlinien
(9,10) verbunden ist,
daß das Griffteil (15,16,17) in den noch offenen Boden eingelegt ist und daß dessen
schenkelartigen Streifen (16,17) zumindest teilweise von den Seiteneinschlägen überdeckt
und mit diesen verklebt oder verschweißt sind.
2. Sack oder Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckeinschläge (5)
zumindest über einen Teil ihrer Breite durch zu einander parallele Einschnitte (2)
an dem flachliegenden Schlauchstück (1) gebildet sind.
3. Sack oder Beutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Seiteneinschlag
(6) kürzer ist als der andere (7), so daß sich bei von einer Schlauchbahn abgetrennten
Sackwerkstücken an den den Böden gegenüberliegenden Öffnungsrändern entsprechende
Haltestreifen (8) ergeben.
4. Sack oder Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Griffstück aus einem auf sich gefalteten Zuschnitt besteht, von dessen mittleren Stegteil
(15) die schenkelartigen Streifen (16,17) durch Faltlinien abgetrennt sind.
5. Sack oder Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
schenkelartigen Streifen zumindest über einen Teil ihrer Länge auf sich zurückgefaltet
sind.
6. Sack oder Beutel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die auf sich zurückgefalteten
Teile der schenkelartigen Streifen einander teilweise überlappen (Fig.11).
7. Sack oder Beutel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die auf sich zurückgefalteten
und einander überlappenden Teile der schenkelartigen Streifen einen eingelegten Verstärkungsstreifen
21 überdecken.
8. Sack oder Beutel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen schenkelartigen
Streifen (16,17) des Griffteils den Innenriegel bilden, der mit den inneren Rändern
der Seitenumschläge und den Eckeinschlägen verbunden ist.