[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung von Greifern in Bogenrotationsdruckmaschinen
nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind allgemein an Druckmaschinen aus der Praxis bekannt.
[0003] Von Nachteil ist, daß die Kurvenrollen auf Grund von Fertigungs- und Montagefehlern
bei einem bogenführenden Zylinder mit zwei Greiferreihen am Umfang nicht genau mit
180
o Umschlagwinkel φ voneinander entfernt liegen, wie das aber bei halbtourigen Zylindern,
also solchen mit zwei Greiferreihen, unbedingt erforderlich ist. Das hat dann zur
Folge, daß die Greifer einer oder beider Greiferreihen zu früh oder zu spät öffnen.
Derartige Fehler in der Geometrie wirken sich nachteilig auf eine registerhaltige
Übergabe von bedruckten Bogen von einem Druckwerk zum nächstfolgenden aus.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung so
weiterzubilden, daß die Umfangslage der Kurvenrollen exakt zueinander auf 180
o Umschlagwinkel φ einstellbar ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des ersten Patentanspruches aufgeführten
Merkmale. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus dem Unteranspruch.
[0006] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die registerhaltige Übergabe von bedruckten
Bogen von einem Druckwerk zum nächstfolgenden nicht mehr durch fehlerhafte Justage
abweichend von 180
o der Kurvenrollen am Umfang des doppeltgroßen bogenführenden Zylinders beeinträchtigt
wird, weil die Umfangslage der Kurvenrollen exakt auf 180
o Umschlagwinkel φ (Halbkreis) zueinander einstellbar ist.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem Registerfehler, hervorgerufen dadurch,
daß die beiden Kurvenrollen nicht genau mit 180
o Umschlagwinkel φ voneinander entfernt liegen, vermieden werden, wird anschließend
anhand einer Zeichnung kurz erläutert.
[0008] Es zeigt:
- Fig. 1
- die Stirnansicht auf einen bogenführenden Zylinder nach der Erfindung, ohne Greifersteuerung,
- Fig. 2
- die Greifersteuerung der einen Greiferreihe,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Kurvenrollen-Stellvorrichtung.
[0009] In Fig. 1 ist ein bogenführender Zylinder 1 dargestellt, auf dem einander diametral
gegenüberliegend Greiferwellen 14 vorgesehen sind, auf denen Greiferfinger 2 mittels
Greiferhaltern 18 montiert sind.
[0010] Die Übergabe des Bogens vom doppeltgroßen bogenführenden Zylinder 1 an den nicht
dargestellten nächstfolgenden bogenführenden Zylinder erfolgt im auf den Achsmittenverbindenden
liegenden Tangentenpunkt der zwei benachbarten Zylinder 1, wobei für eine exakte Bogenübergabe
erforderlich ist, daß der Bogen über eine bestimmten Drehwinkel, der sogenannten Gleichlaufstrecke,
gemeinsam vom öffnenden und schließenden Greifersystem benachbarter bogenführender
Zylinder 1 festgehalten wird.
[0011] Fig. 2 zeigt die Greifersteuerung für ein Greifersystem der zwei am Umfang des bogenführenden
Zylinders 1 vorgesehenen Greifersysteme. Am gegenüber dem nicht dargestellten Plattenzylinder
doppeltgroßen bogenführenden Zylinder 1 ist die Greiferwelle 14 der ersten Greiferreihe
drehbar gelagert. An der Greiferwelle 14 sind über die Breite des bogenführenden Zylinders
1 die aus Greiferhalter 18 und Greiferfinger 2 bestehenden Greifer mittels Greiferfeder
19 unter kraftschlüssiger Verbindung fest angeordnet. Die Greifer sind allgemein bekannt
und auch nicht Gegenstand der Erfindung.
[0012] Die Steuerung der Greifer erfolgt durch einen Kurventrieb 7, 8, 11, der aus einer
feststehenden, z.B. aus einem Stück gefertigen Steuerkurve 11, einer Kurvenrolle 7
und einem Rollenhebel 8 besteht.
[0013] Zur manuellen Justage der Umfangslage der beiden Kurvenrollen 7 zueinander auf exakt
180
o Umschlagwinkel φ ist mindestens eine Kurvenrolle 7 vorgesehen, deren Mittellinie
16 zur Achse der Greiferwelle 14 so verlagerbar ist, daß sich der Achsabstand ändert.
[0014] Jeder Rollenhebel 8 ist fest auf der zugehörigen Greiferwelle 14 angeordnet.
[0015] Die Anlage der Kurvenrollen 7 an die Steuerkurve 11 gewährleistet eine gegen den
Rollenhebel 8 wirkende Druckfeder 20. Das Kurvengetriebe 7, 8, 11 ermöglicht eine
direkte Übertragung des Kurvengesetzes der Steuerkurve 11 auf die Greiferfinger 2
der beiden Greiferreihen.
[0016] Der Stellbereich der Umfangslage der Kurvenrollen 7 zueinander ist in Fig. 2 mit
△φ angedeutet, wobei eine Kurvenrolle 7 aus ihrer Position T1 in die Position T2 verstellt
werden kann. Hierzu ist als Stellvorrichtung 4 in der der Kurvenrolle 7 zugeordneten
Lagerbohrung 6 des Rollenhebels 8 vorzugsweise ein abgesetzter Lagerbolzen 5 mit einem
koaxialen Abschnitt 9 aufgenommen. An einem Ende des abgesetzten Lagerbolzens 5 ist
ein exzentrischer Zapfen 12 vorgesehen, auf dem die Kurvenrolle 7 frei drehbar aufgenommen
ist. An dem der Kurvenrolle 7 gegenüberliegenden Ende ist am abgesetzten Lagerbolzen
5 ein koaxialer Zapfen mit Feingewinde 13 angebracht, auf dem eine Arretierungsmutter
10 vorgesehen ist. Der abgesetzte Lagerbolzen 5 kann von außen verdreht werden und
mittels der Arretierungsmutter die eingestellte Lage durch Andrücken des abgesetzten
Lagerbolzens 5 stirnseitig an den Rollenhebel 8 mittels der Arretierungsmutter 10
gesichert werden.
[0017] Beim Verdrehen des exzentrischen Zapfens 12 des abgesetzten Lagerbolzens 5 bewegt
sich die Mittellinie 16 der Kurvenrolle 7 um die Mittellinie 15 der Lagerbohrung 6
um △φ von T2 nach T1, wodurch die Veränderung des Achsabstandes der Kurvenrolle 7,
d.h. der Mittellinie 16 zur ortsfesten Schwenkachse der Greiferwelle 14 bewirkt wird.
Die Exzentrizität e muß klein z.B. = 0,5mm gewählt werden, um nicht zugleich eine
größere Verstellung der Greiferöffnungsweite der einen Greiferreihe zur anderen zu
bewirken, weil sich zugleich auch der Achsabstand der Mittellinie 16 zur Achse des
bogenführenden Zylinders 1 und somit die Schwenklage der Greiferwelle 14 ändert.
[0018] Aus Fig. 3 geht hervor, daß die Kurvenrolle 7 über Lager 21 auf dem exzentrischen
Teil 12 des abgesetzten Lagerbolzens 5 aufgenommen ist. Ferner ist zur erkennen, daß
der Rollenhebel 8 mit der Greiferwelle 14 durch einen Stift 17 fest verbunden ist.
[0019] Die Verlagerung der Kurvenrolle 7 ist nicht auf das Ausführungsbeispiel mit der beschriebenen
Exzenterverstellung beschränkt, sondern kann auch durch eine verschiebbare Lagerung
eines Lagerbolzens 5 im Rollenhebel 8 und eine entsprechende Einstellmöglichkeit erreicht
werden oder ggf. auch durch exzentrisch oder verschiebbare Lagerung des Rollenhebels
8 auf der Greiferwelle 14.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- bogenführender Zylinder
- 2
- Greiferfinger
- 3
- Greiferauflage
- 4
- Stellvorrichtung
- 5
- abgesetzter Lagerbolzen
- 6
- Lagerbohrung
- 7
- Kurvenrolle
- 8
- Rollenhebel
- 9
- koaxialer Abschnitt
- 10
- Mutter
- 11
- Steuerkurve
- 12
- exzentrischer Zapfen
- 13
- Feingewinde
- 14
- Greiferwelle
- 15
- Mittellinie
- 16
- Mittellinie
- 17
- Stift
- 18
- Greiferhalter
- 19
- Greiferfeder
- 20
- Druckfeder
- 21
- Wälzlager
1. Vorrichtung zur Steuerung von Greifern, die zu zwei Greiferreihen zusammengefaßt sind
und auf umlaufenden bogenführenden Zylindern oder Trommeln einander auf deren Umfang
diametral gegenüberliegend montiert sind, in Bogenrotationsdruckmaschinen mit mehreren
Druckwerken, wobei die zwei Greiferreihen über je eine Greiferwelle und je einen eine
Kurvenrolle tragenden Rollenhebel von einer Steuerkurve gesteuert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur manuellen Justage der Umfangslage der zwei Kurvenrollen (7) auf 180o Umschlagwinkel φ mindestens eine Kurvenrolle (7) vorgesehen ist, die mit ihrer Mittellinie
(16) zur Achse der Greiferwelle (14) so verlagerbar ist, daß sich der Achsabstand
ändert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Stellvorrichtung (4) in der Lagerbohrung (6) des Rollenhebels (8) mit einem
koaxialen Abschnitt (9) ein abgesetzter Lagerbolzen (5) aufgenommen ist, daß am abgesetzten
Lagerbolzen (5) ein exzentrischer Zapfen (12) mit der Exzentrizität e vorgesehen ist,
auf dem die eine Kurvenrolle (7) über ein Lager (21) frei drehbar aufgenommen ist,
daß der abgesetzte Lagerbolzen (5) von außen her verdrehbar ist und daß an dem der
Kurvenrolle (7) entgegengesetzten Ende des abgesetzten Lagerzapfens (5) ein koaxialer
Zapfen mit Feingewinde (13) angebracht ist, auf dem eine Arretierungsmutter (10) zur
Klemmung des abgesetzten Lagerbolzens (5) am Rollenhebel (8) in axialer Richtung verschraubbar
ist.