[0001] Die Erfindung betrifft eine Füllvorrichtung zum Füllen von Behältern mit einer Flüssigkeit,
insbesondere zum Füllen großvolumiger Flaschen mit Getränken, mit einem die abzufüllende
Flüssigkeit bereithaltenden Vorratsbehälter und wenigstens einem mit dem Vorratsbehälter
verbundenen, einen Flüssigkeitsauslaß mit Zentrier- und Abdichtmitteln zum Andocken
zu füllender Behälter aufweisenden Füllorgan, welches eine dem Flüssigkeitsauslaß
zugeordnete Drallkammer mit einer Zulauföffnung, einer Ablauföffnung und einem die
Zulauföffnung mit der Ablauföffnung verbindenden Drallraum aufweist.
[0002] Füllvorrichtungen zum Abfüllen von Flüssigkeiten in Behälter wie Dosen, Flaschen
oder dergl. weisen gewöhnlich einen Vorratsbehälter auf, in dem die abzufüllende Flüssigkeit
bereitgehalten wird und der über der Flüssigkeit einen Gasraum hat. Eine Regeleinrichtung
sorgt dafür, daß das Flüssigkeitsniveau im Vorratsbehälter möglichst konstant gehalten
wird, um für den Abfüllvorgang definierte und reproduzierbare Verhältnisse zu schaffen.
Der Vorratsbehälter ist normalerweise als rotierender Kessel, beispielsweise als Ringkessel,
mit zentraler Flüssigkeitszufuhr ausgebildet. Entlang seinem Umfang sind eine Vielzahl
von Füllköpfen mit Zentrier- und Abdichtmitteln zum Andocken aufeinanderfolgender
zu füllender Behälter angebracht, welche die erforderlichen Flüssigkeitsdurchlässe
und -ventile sowie Luft- und Gasleitungen mit den jeweils zugehörigen Betätigungsorganen
enthalten. Mit solchen Füllvorrichtungen können Flüssigkeiten aller Art in Behälter
abgefüllt werden. Bevorzugt eingesetzt sind diese Vorrichtungen zum Abfüllen von Getränken,
und zwar sowohl für stille Getränke, wie stille Wässer, Säfte, Milch und dergl. ,
als auch besonders für kohlensäurehaltige Getränke, die unter Gegendruck abgefüllt
werden. Die dafür notwendigen Einrichtungen, wie Spann- und Rückgasleitungen, sind
im Füllkopf integriert. Ein bekannter Füllkopf für eine Abfüllvorrichtung ist beispielsweise
in der DE-0S 30 25 786 beschrieben.
[0003] Eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art ist durch die deutsche Gebrauchsmusterschrift
72 38 305 bekanntgeworden. Der in der Schrift beschriebene Füllkopf weist eine drallerzeugende
Einrichtung auf, welche der aus einem Vorratsbehälter in einen zu füllenden Behälter
fließenden Flüssigkeit einen Drall um die Achse der Füllöffnung aufzwingt. Die infolge
des Dralls auf die Flüssigkeit wirkende Fliehkraft bewirkt, daß die Flüssigkeit beim
Auslaufen aus dem Füllkopf an der Behälterwand entlangströmt und nicht mit dem in
den zu füllenden Behälter hineinragenden Rückgasrohr in Berührung kommt. Dadurch wird
verhindert, daß das beim Füllvorgang durch das Rückgasrohr aus dem Behälter entweichende
Gas Flüssigkeit mitreißt. Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Vorrichtung ist
, daß als drallerzeugende Einrichtung eine Ventilkammer mit einem Ventilkörper zum
Öffnen und Verschließen des Flüssigkeitsauslasses vorgesehen ist, in der die Flüssigkeit
um wirbelbildende Kanten strömen muß, was die Ausbildung einer sauberen Wandströmung
behindert. Außerdem ist mit dieser Vorrichtung eine volumetrische Dosierung der abzufüllenden
Flüssigkeit nicht möglich. Stattdessen findet durch das vorgesehene Rückgasrohr eine
Füllhöhenbegrenzung statt, die neben dem mit der Benetzung des Rohrendes bei Erreichen
der vorgegebenen Füllhöhe verbundenen Nachteil den weiteren Nachteil eines relativ
großen Hubes zwischen Füllkopf und Behälter beim Andocken der Behälter hat, was zur
Begrenzung der Leistungsfähigkeit der Füllvorrichtung beiträgt.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine weitere Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art anzugeben. Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß
der Drallraum als ausgehend von der Zulauföffnung um die Achse der Ablauföffnung herum
verlaufender Drallkanal ausgebildet ist, dessen Durchflußquerschnitt in Abhängigkeit
vom Umlaufwinkel ( φ ) abnimmt. Diese Ausbildung der Drallkammer mit einem vorzugsweise
im Winkel von 360° stetig von der Zulauföffnung zur Ablauföffnung verlaufenden Drallkanal
bewirkt eine wirbelfreie Drallerzeugung und ein störungsfreies Ablaufen der Flüssigkeit
in den zu füllenden Behälter. Dabei hat die Verringerung des Durchflußquerschnitts
bis vorzugsweise annähernd Null den Vorteil, daß der Drallkanal im wesentlichen bis
zum Ende des Flüssigkeitsablaufs mit Flüssigkeit gefüllt ist. So kann der Druck der
auslaufenden Flüssigkeit im ganzen Drallkanal gleichmäßig wirken, was die rotierende
Bewegungskomponente beim Ausströmen der Flüssigkeit verstärkt, der Bildung von Wirbeln
im Drallkanal vorbeugt und den der Flüssigkeit vermittelten Drall stabilisiert. Die
Flüssigkeitsströmung wird also zuverlässig immer an die Behälterwandung angedrückt.
[0005] Ausgestaltungen sowie Fortführungen und Weiterbildungen der Erfindung, denen zum
Teil selbständig patentfähige Bedeutung zukommt, sind in den Unteransprüchen enthalten.
Die Merkmale der Ansprüche 2 bis 4 betreffen einen besonders bevorzugten geometrischen
und konstruktiven Aufbau der Drallkammer. Die als Erfindung beanspruchte Zuordnung
von Zulauföffnung und Ablauföffnung zueinander und die wendelförmige Ausbildung des
Drallkanals bewirken eine weitgehend rotationssymmetrische Strömung, die die Drallerzeugung
und die Bildung einer Wandströmung im Behältereinlauf wesentlich fördert. Mit den
Merkmalen der Ansprüche 5 und 6, von denen insbesondere dem Anspruch 6 patentfähige
Bedeutung beizumessen ist, wird erreicht, daß der Drallkanal während des Auslaufens
der Flüssigkeit restlos gefüllt ist und der von der nachfolgenden Flüssigkeit ausgeübte
Druck in der Drallkammer erhalten bleibt. Das beschleunigt den Flüssigkeitsdurchlauf
und verhindert die Bildung von Gasblasen. Die Ansprüche 7 bis 11 enthalten eine bevorzugte
Fortführung der vorliegenden Erfindung. Sie betreffen die Anordnung und Ausbildung
eines Ablauftrichters im Bereich der Ablauföffnung der Drallkammer. Der Ablauftrichter
leitet die aus dem Drallkanal austretende Flüssigkeit unter Beibehaltung des Dralls
durch die Ablauföffnung in den zu füllenden Behälter. Er ist so ausgebildet und angeordnet,
daß ein stetiger Übergang vom Drallkanal zur Ablauföffnung gewährleistet ist und Unterbrechungen
oder Störungen der rotierenden Bewegung der Flüssigkeit beim Ausströmen verhindert
werden. Gleichzeitig ermöglicht der Ablauftrichter einen fertigungstechnisch sehr
günstigen Aufbau der Drallkammer. Die Ansprüche 10 und 11 betreffen Maßnahmen zum
Beenden der Drallbewegung nachlaufender Restmengen der Flüssigkeit am Ausgang des
Drallkanals. Dadurch wird das restlose Leerlaufen der Drallkammer beschleunigt. Anspruch
12 enthält eine besonders bevorzugte Ausbildung der Vorrichtung nach der Erfindung,
bei der die Drallkammer und ihre Ablauföffnung frei von Einbauten sind, so daß eine
ungestörte Drallerzeugung und ein ungehindertes Auslaufen der Flüssigkeit gewährleistet
sind. Anspruch 13 betrifft eine weitere bevorzugte Ausbildung der Vorrichtung nach
der Erfindung, die das Abfüllen volumetrisch dosierter Flüssigkeitsmengen unter Drall
gestattet, wobei die Anordnung auch hier ein störungsfreies, schnelles und restloses
Auslaufen der portionierten Flüssigkeitsmenge gewährleistet. Die Verwendung eines
in den zu füllenden Behälter eintauchenden Füllrohres bzw. Rückgasrohres ist bei dieser
Vorrichtung nicht erforderlich, was wegen der mit dem Wegfall eines solchen Füllrohres
verbundenen Hubverringerung beim Andocken eines zu füllenden Behälters eine Leistungserhöhung
der Füllvorrichtung bewirkt.
[0006] Insgesamt bietet die Füllvorrichtung nach der Erfindung eine Reihe von Vorteilen.
Sie erlaubt das Abfüllen volumetrisch dosierter Flüssigkeitsmengen unter Drall, so
daß auf ein durch die Ablauföffnung in den zu füllenden Behälter hineinragendes Füll-
oder Rückgasrohr verzichtet werden kann. Dadurch reduziert sich der zum Andocken der
zu füllenden Behälter erforderliche Hub, was sowohl eine konstruktive Vereinfachung
als auch einen schnelleren Arbeitszyklus der Füllvorrichtung, also erhöhte Leistungsfähigkeit,
ermöglicht. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Drallkammer weist keine Ventileinbauten
mit beweglichen Teilen auf und zeichnet sich daher durch einen sehr einfachen Aufbau
aus. Von besonderem Vorteil ist die wirbel- und blasenfreie Drallerzeugung, verbunden
mit dem ungehinderten Ablaufen der in die Behälter einzufüllenden Flüssigkeit. Es
wird eine rotationssymmetrische Strömung erzeugt, die wegen der hohen Fliehkraft dicht
an der Wand des zu füllenden Behälters entlangläuft. Die starke Wandströmung und das
Fehlen von Einbauten in der Drallkammer und im Auslauftrichter haben den Vorteil,
daß sich in der Flüssigkeit enthaltene Teilchen nicht festsetzen können. Außerdem
ist dadurch sichergestellt, daß das beim Füllvorgang aus dem zu füllenden Behälter
durch das Zentrum der Drallbewegung entweichende Rückgas keine Flüssigkeit mitreißen
kann. Wegen der hohen erreichbaren Füllgeschwindigkeit ist die Füllvorrichtung besonders
zum Füllen großvolumiger Flaschen und ähnlicher Behälter geeignet. Die erzwungene
Beendigung der Drallbewegung von nachlaufenden Restmengen der Flüssigkeit im Einlaufbereich
des Ablauftrichters beschleunigt das Leerlaufen des Füllorgans und trägt damit auch
zu seiner erhöhten Leistungsfähigkeit bei. Von besonderer Bedeutung im Rahmen der
Erfindung ist auch die Anordnung der Drallkammer stromab des Flüssigkeitsauslasses
der Dosierkammer des volumetrisch dosierenden Füllorgans. Das ergibt einen in konstruktiver
und funktioneller Hinsicht sehr günstigen Aufbau des dosierenden Füllorgans.
[0007] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen.
- Fig. 1
- einen vertikalen Schnitt durch eine Füllvorichtung nach der Erfindung in einer schematischen
Darstellung,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung des vertikalen Schnitts durch die Drallkammer der Fig.
1 (entspricht einem Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 3) und
- Fig. 3
- einen horizontalen Schnitt durch die Drallkammer der Figuren 1 und 2 entlang der Linie
III-III der Fig. 2.
[0008] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Füllvorrichtung gemäß der Erfindung in
einem Schnitt schematisch dargestellt. Mit 1 ist ein als Ringkessel ausgebildeter
Vorratsbehälter bezeichnet, der eine abzufüllende Flüssigkeit 2 und einen Gasraum
3 mit einem im dargestellten Ausführungsbeispiel unter einem vorgegebenen Druck stehenden
Gas, beispielsweise CO₂, enthält. Rings am Umfang des Vorratsbehälters 1 sind an dessen
Unterseite in regelmäßigen Winkelabständen Füllorgane 4 mit Zentrier- und Abdichtmitteln
6 zum Andocken aufeinanderfolgender zu füllender Behälter 7 angebracht. Der Vorratsbehälter
1 ist in bekannter Weise über Zuleitungen 8 für die abzufüllende Flüssigkeit und Gasleitungeng
9 mit einer zentralen, in der Zeichnung nicht dargestellten Versorgungseinheit verbunden.
Mit bekannten in der Zeichnung nicht dargestellten Mitteln wird der Flüssigkeitsspiegel
im Vorratsbehälter auf einem vorgegebenen Niveau gehalten. Ebenso wird der Druck im
Gasraum 3 möglichst konstant geregelt, um für das Abfüllen der Flüssigkeit möglichst
gleichbleibende Bedingungen zu schaffen. Der Vorratsbehälter 1 läuft um eine nicht
gezeigte vertikale Achse um, wobei aufeinanderfolgende zu füllende Behälter 7 nacheinander
mit Hubtellern 11 oder dergleichen Einrichtungen an die Füllorgane 4 angedockt, gefüllt
und wieder abgegeben werden. Dieser Vorgang ist bekannt und braucht hier nicht beschrieben
zu werden.
[0009] Im Boden des Vorratsbehälters 1 sind in Umfangsrichtung nebeneinander Öffnungen 12
vorgesehen, an welche sich nach unten erstreckende Behälteransätze 13 angesetzt sind.
Die Behälteransätze 13 sind vorzugsweise als zylindrische Rohrstücke ausgebildet,
die die Bodenöffnungen 12 umschließend am Vorratsbehälter angeflanscht sind. Jeder
Behälteransatz 13 ragt von oben in eine Dosierkammer 14 hinein und weist an seinem
unteren Ende einen Flüssigkeitsdurchlaß 16 vom Vorratsbehälter 1 zur Dosierkammer
14 auf. Vorzugsweise bildet die Dosierkammer mit dem ßehälteransatz eine bauliche
Einheit, deren Anbau an den Vorratsbehälter keine weiteren Um- oder Einbauten des
Vorratsbehälters erfordert.
[0010] Die Dosierkammer ist an ihrem unteren Ende mit einem Flüssigkeitsauslaß 17 versehen.
Der Flüssigkeitsdurchlaß 16 und der Flüssigkeitsauslaß 17 sind so einander gegenüberliegend
angeordnet, daß sie wechselweise mittels eines Doppelsitzventils 18 mit einem gemeinsamen
Ventilkörper 19 verschließbar sind. Der Ventilkörper 19 ist aus seiner ersten Schließstellung,
in der der Flüssigkeitsdurchlaß von dem Vorratsbehälter 1 zur Dosierkammer 14 gesperrt
und der Flüssigkeitsauslaß 17 der Dosierkammer offen ist, in eine zweite Schließstellung
bewegbar, in der der Flüssigkeitsauslaß 17 gesperrt und der Flüssigkeitsdurchlaß 16
geöffnet ist.
[0011] Der Ventilkörper 19 ist fest an einer Betätigungsstange 21 angebracht. Ein Kraftelement
in Gestalt einer Zugfeder 22, die einerseits innen am Behälteransatz 13 und andererseits
außen an der Betätigungsstange 21 befestigt ist, wirkt über die Betätigungsstange
21 auf den Ventilkörper 19 so, daß dieser in seine obere Schließstellung gezogen wird,
in welcher er den Flüssigkeitsdurchlaß vom Vorratsbehälter zur Dosierkammer sperrt.
Sobald am Flüssigkeitsauslaß 17 von außen her Atmosphärendruck anliegt, wenn also
kein zu füllender Behälter 7 angedockt oder ein angedockter Behälter noch nicht vorgespannt
ist, wird der Ventilkörper 19 gegen die Kraft der Zugfeder 22 vom Druck der Flüssigkeit
im Füllorgan in seine untere Schließstellung gedrückt und dort gehalten, in der er
den Flüssigkeitsauslaß der Dosierkammer 14 sperrt. Dabei wird die Dosierkammer 14
mit Flüssigkeit gefüllt. Ist ein Behälter 7 angedockt und vorgespannt, so findet am
Flüssigkeitsauslaß 17 der Dosierkammer ein Druckausgleich statt, und die Feder 22
zieht den Ventilkörper 19 in seine obere Schließstellung, wobei der Flüssigkeitsauslaß
17 zur Einleitung eines Füllvorgangs geöffnet wird. Um den Ventilkörper 19 nach dem
Füllen des Behälters 7 gegen den Druck der Feder 22, die ihn in der oberen Schließstellung
am Flüssigkeitsdurchlaß 16 festhält, wieder in seine untere Schließstellung am Flüssigkeitsauslaß
17 zu bewegen, ist ein Schaltorgan 23 vorgesehen, das mit einem kurvenbetätigten Exzenter
24 entsprechend auf die Betätigungsstange 21 einwirkt. Als Schaltorgan kann ein mechanisches
Flip-Flop-Element mit zwei stabilen Schaltpositionen vorgesehen sein, wie es in der
älteren deutschen Patentanmeldung P 40 10 413.3 der Anmelderin beschrieben ist. Mit
einem solchen Schaltorgan läuft der Schaltvorgang unabhängig von der Rotationsgeschwindigkeit
des Vorratsbehälters 1 immer mit derselben Schaltgeschwindigkeit ab.
[0012] Die Dosierkammer 14 weist einen Dosierraum 26 für die Aufnahme einer vorgegebenen
Menge der abzufüllenden Flüssigkeit und darüber einen Gasraum 27 auf, welcher den
Dosierraum 26 in der Dosierkammer nach oben begrenzt. Eine Rückgasleitung 28 verbindet
den Dosierraum 26 der Dosierkammer mit dem Gasraum 3 des Vorratsbehälters. Die Rückgasleitung
28 mündet unterhalb des Gasraums 27 in der Dosierkammer 14. Der Gasraum 27 ist nach
außen abgeschlossen und enthält somit einen Gaspuffer, der das Dosiervolumen der Dosierkammer
nach oben hin begrenzt. Mit einem von außen vertikal verstellbaren Verdrängerkörper
29 ist das Dosiervolumen des Dosierraumes 26 der Dosierkammer 14 veränderbar. Zur
Höheneinstellung des Verdrängerkörpers 29 ist eine Betätigungsstange 31 vorgesehen,
die außerhalb des Vorratsbehälters 1 verläuft und demzufolge keine Umbauten bzw. Einbauten
am Vorratsbehälter erfordert.
[0013] Gemäß der Erfindung ist an dem Flüssigkeitsauslaß 17 der Dosierkammer 14 eine Drallkammer
32 angeschlossen. Diese Drallkammer 32 besteht aus einem Kammergehäuse 33, welches
eine mit dem Flüssigkeitsauslaß 17 der Dosierkammer verbundene Zulauföffnung 34, eine
Ablauföffnung 36, einen Ablauftrichter 37 und eine
ndie Zulauföffnung 34 mit der Ablauföffnung 36 über den Ablauftrichter 37 verbindenden
Drallkanal 38 aufweist. Wie Fig. 2 in einer vergrößerten Darstellung zeigt, ist das
Kammergehäuse 33 aus einem Kammerunterteil 39 mit einer trichterförmigen Innenfläche
41 mit einem Einlaufkegel 41a und einem Kammeroberteil 42 zusammengesetzt, welches
die Zulauföffnung 34 und eine zentral in der Ablauföffnung 36 mündende Rückgasleitung
43 enthält. Die Ablauföffnung 36 ist also als Ringöffnung ausgebildet, welche die
Mündung des Rückgasrohres 43 umgibt. Die trichterförmige Innenfläche 41 des Kammerunterteils
39 und das Kammeroberteil 42 schließen zwischen sich den Drallkanal 38 ein.
Wie Fig. 3 zeigt, verläuft der Drallkanal 38, ausgehend von der Zulauföffnung 34,
wendelförmig um die Achse 44 der Ablauföffnung 36. Die Drallkammer 32 ist so aufgebaut,
daß die Zulauföffnung 34 und die Ablauföffnung 36 radial und axial zueinander versetzt
angeordnet sind, daß die Zulauföffnung 34 aber innerhalb des äußeren Radius R des
wendelförmig verlaufenden Drallkanals 38 liegt. Dadurch ergeben sich ein kompakter
Aufbau der Drallkammer und sehr günstige Strömungsverhältnisse.
[0014] Der Drallkanal erstreckt sich gerade einmal im Winkel φ von annähernd 360° um die
Achse 44 der Ablauföffnung herum. Den Boden des Drallkanals bildet der als Einlaufkegel
41a des Ablauftrichters ausgebildete obere Teil der Innenfläche 41 des Gehäuseunterteils
39. Der Drallkanal 38 ist also annähernd im ganzen Umlaufwinkel nach unten zum Ablauftrichter
hin offen. Ausgehend von der Zulauföffnung 34 nimmt seine Höhe h dabei in Abhängigkeit
von dem Umlaufwinkel φ entsprechend der durch den Ablauftrichter 37 ablaufenden Flüssigkeitsmenge
ab. Beim Umlaufwinkel φ = 0 hat der Drallkanal seine größte Höhe h₁. Während die Flüssigkeit
in Richtung der Pfeile 46 in dem Drallkanal umläuft, fließt ein Teil der Flüssigkeitsmenge
mit einer starken Bewegungskomponente in Umlaufrichtung in Richtung der Pfeile 47
nach unten durch den Ablauftrichter in den Behälter 7 ab. Entsprechend dieser Abnahme
der umlaufenden Flüssigkeitsmenge ist die Höhe h₂ des Drallkanals gegenüber seiner
ursprünglichen Höhe h₁ reduziert. Bis zum Ende des Drallkanals nach etwa 360° Umlauf
hat er unter der Einlauföffnung die Höhe h₃ von annähernd Null. Dieser auf die Menge
der beim Umlauf im Drallkanal abfließenden Flüssigkeit abgestimmte Höhenreduzierung
des Drallkanals bewirkt, daß er während des Durchlaufs der Flüssigkeit beim Füllvorgang
restlos gefüllt bleibt, daß die Blasen- und Wirbelbildung verhindert wird und daß
der Druck der nachfolgenden Flüssigkeitsmenge auf die im Drallkanal befindliche Flüssigkeit
ununterbrochen erhalten bleibt. Auf diese Weise entsteht im Ablauftrichter eine rotierende
Wandströmung mit hohem Drall, die beim Auslaufen in den Behälterhals erhalten bleibt.
Diese rotierende Wandströmung 48 umgibt im Behälterhals einen von Flüssigkeit freien
Raum 49, durch den das beim Füllvorgang aus dem Behälter verdrängte Gas in die Rückgasleitung
43 und zum Gasraum des Vorratsbehälters entweichen kann.
[0015] Um das Leerlaufen des Drallkanals 38 am Ende des Füllvorganges zu beschleunigen,
können an der Oberfläche des Einlaufkegels 41a Drallwiderstände 51 angeordnet sein.
Als Drallwiderstände 51 sind vorzugsweise quer zur Strömungsrichtung etwa radial verlaufende
Kanten vorgesehen. Diese Kanten können aus Leitblechen, Stegen, Rippen und dergl.
oder aus Vertiefungen wie Mulden, Rinnen, Nuten und dergl. bestehen, die bei einer
Abnahme der Flüssigkeitsmenge in dem Drallkanal 38 gegen Ende des Füllvorganges unter
ein vorgegebenes Maß die Drallbewegung unterbrechen und den Flüssigkeitsrest unmittelbar
radial in den Ablauftrichter 37 leiten. Die Drallwiderstände 51 sind so bemessen,
daß sie bei gefülltem Drallkanal 38 für die rotierende Flüssigkeit kein nennenswertes
Hindernis darstellen. Die Drallwiderstände können, wie Fig. 3 am Beispiel der gestrichelt
eingezeichneten Leiste 51a zeigt, auch von der exakt radialen Ausrichtung abweichen.
[0016] Die das Innere des zu füllenden Behälters 7 mit dem Gasraum des Vorratsbehälters
1 verbindende Rückgasleitung 43 verläuft durch das Gehäuseoberteil 42 der Drallkammer
32, durch einen Leitungsabschnitt 52 im Füllorgan 4, durch ein Druckwechselventil
53 und durch die Behälteröffnung 12 in den Gasraum 3 des Vorratsbehälters ragendes
weiteres Rohrstück 54. Mit einem Ventil 56, das mittels einer Betätigungseinrichtung
57 zu betätigen ist, kann die Rückgasleitung unterbrochen werden, um einen Druckverlust
im Gasraum 3 des Vorratsbehälters 1 zu verhindern, solange kein Behälter 7 an das
Füllorgan angedockt ist. Mit einem Entlastungsventil 58 kann das Behälterinnere nach
dem Füllvorgang von dem dort herrschenden erhöhten Druck auf Atmosphärendruck gebracht
werden.
[0017] Über das Druckwechselventil 53, das mit einer Betätigungseinrichtung 59 in üblicher
Weise betätigbar ist, kann das Innere des zu füllenden Behälters 7 wahlweise mit dem
Gasraum 3 des Vorratsbehälters 1 oder einem zusätzlichen Gasraum 61 verbunden werden,
welcher ein Gas unter einem gegenüber dem Gasraum 3 verminderten Druck enthält. Damit
kann der Füllvorgang entscheidend beschleunigt werden, was sich insbesondere bei großvolumigen
zu füllenden Behältern 7 positiv auswirkt.
[0018] Zum Einleiten des Füllvorgangs wird zunächst der zu füllende Behälter 7, bei dem
es sich auch um eine PET-Flasche handeln kann, vorgespannt, d.h. er wird durch Öffnen
des Ventils 56 und durch Herstellen der Verbindung zum Gasraum 3 des Vorratsbehälters
über das Druckwechselventil 53 mit dem Druck das Gasraums 3 beaufschlagt. Dann wird
der Flüssigkeitsauslaß 17 der Dosierkammer durch Umschalten des Ventilkörpers 19 in
seine obere Schließstellung geöffnet, so daß die abgemessene Flüssigkeit aus der Dosierkammer
durch die Drallkammer 32 hindurch in den Behälter 7 strömen kann, wobei sie im Behälterhals
eine eng anliegende rotierende Wandströmung bildet, durch deren Zentrum das aus dem
Behälter verdrängte Gas in die Rückgasleitung 43 entweichen kann. Zu einem vorgegebenen
Zeitpunkt während des Füllvorganges schaltet das Druckwechselventil 53 um, so daß
an die Rückgasleitung 43 und damit an das Behälterinnere der niedrigere Druck des
zusätzlichen Gasraums 61 gelegt wird. Dadurch wird das Ausströmen der Flüssigkeit
aus der Drallkammer erheblich beschleunigt. Sobald der Füllvorgang beendet ist, werden
die Ventile wieder zurückgeschaltet und das Entlastungsventil 58 kurzzeitig geöffnet.
Die Flüssigkeit ist jetzt restlos aus dem Drallkanal 38 und dem Ablauftrichter 37
in den Behälter 7 abgelaufen. Dieser kann dann von dem Füllorgan abgenommen werden,
wofür nur ein geringer Hub des Hubtellers 11 erforderlich ist.
1. Füllvorrichtung zum Füllen von Behältern mit einer Flüssigkeit, insbesondere zum Füllen
großvolumiger Flaschen mit Getränken, mit einem die abzufüllende Flüssigkeit bereithaltenden
Vorratsbehälter und wenigstens einem mit dem Vorratsbehälter verbundenen, einen Flüssigkeitsauslaß
mit Zentrier- und Abdichtmitteln zum Andocken zu füllender Behälter aufweisenden Füllorgan,
welches eine dem Flüssigkeitsauslaß zugeordnete Drallkammer mit einer Zulauföffnung,
einer Ablauföffnung und einen die Zulauföffnung mit der Ablauföffnung verbindenden
Drallraum aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Drallraum als ausgehend von der
Zulauföffnung (34) um die Achse (44) der Ablauföffnung (36) herum verlaufender Drallkanal
(38) ausgebildet ist, dessen Durchflußquerschnitt in Abhängigkeit vom Umlaufwinkel
(φ) abnimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulauföffnung (34) und
die Ablauföffnung (36) der Drallkammer (32) axial und radial zueinander versetzt angeordnet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die Zulauföffnung
(34) und die Ablauföffnung (36) der Drallkammer (32) verbindende Drallkanal (38) ausgehend
von der Zulauföffnung wendelförmig um die Achse (44) der Ablauföffnung verläuft.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulauföffnung
(34) der Drallkammer (32) und der Drallkanal (38) so zueinander angeordnet sind, daß
die senkrechte Projektion der Zulauföffnung innerhalb des äußeren Radius des Drallkanals
liegt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchflußquerschnitt
des Drallkanals (38) entsprechend der beim Umlauf um die Achse (44) der Ablauföffnung
(36) ablaufenden Flüssigkeitsmenge abnimmt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe
(h) des Drallkanals (38) ausgehend von der Zulauföffnung (34) der Drallkammer (32)
in Abhängigkeit vom Umlaufwinkel (φ) um die Achse (44) der Ablauföffnung (36) abnimmt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Drallkanal
(38) stromab in einen Ablauftrichter (37) übergeht, der die aus dem Drallkanal auslaufende
Flüssigkeit unter Aufrechterhaltung einer im Drallkanal erzeugten, um die Achse der
Ablauföffnung (36) rotierenden Drallbewegung zur Ablauföffnung der Drallkammer (32)
leitet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaufkegel (41a) des
Ablauftrichters (37) den Boden des Drallkanals (38) bildet und daß der Drallkanal
wenigstens annähernd in seiner ganzen Länge um die Achse (44) der Ablauföffnung (36)
herum zum oberen Einlauf des Ablauftrichters hin offen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die radial
äußere Begrenzungswand des Drallkanals (38) etwa im Abstand des größten Radius des
Ablauftrichters (37) im wesentlichen konzentrisch um die Achse (44) der Ablauföffnung
der Drallkammer (32) verläuft.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in den Ablauftrichter
(37) wenigstens ein die Drallbewegung ablaufender Restmengen der auslaufenden Flüssigkeit
hemmender oder beendender Drallwiderstand (51, 51a) eingebaut ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Drallwiderstand (51,
51a) wenigstens eine im wesentlichen radial im Einlaufkegel (41a) des Ablauftrichters
(37) angeordnete, seine Oberfläche unterbrechende Leitkante vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllorgan
ein Auslaßventil (18) zum Öffnen und Schließen des Flüssigkeitsauslasses (17) aufweist
und daß das Auslaßventil die Zulauföffnung (34) der Drallkammer (32) öffnend und schließend
ausgebildet und angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllorgan
eine über einen verschließbaren Flüssigkeitsdurchlaß (16) mit dem Vorratsbehälter
(1) verbundene Dosierkammer (14) mit einem verschließbaren Flüssigkeitsauslaß (17)
aufweist und daß an dem Flüssigkeitsauslaß die Zulauföffnung (34) der Drallkammer
(32) angeschlossen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Drallkanal
(38) stetig in wenigstens angenähert 360° um die Achse (44) der Ablauföffnung (36)
herum verläuft.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchflußquerschnitt
des Drallkanals (38) bis annähernd auf Null abnimmt.