[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für den Betrieb einer Leuchtstofflampe
an einem Wechselstromnetz, beispielsweise einem Flugzeug-Bordnetz, die im Normalbetrieb
mit 100% Helligkeit und im Dimmbetrieb mit reduzierter Helligkeit leuchtet, wobei
der Lampe eine Drossel vorgeschaltet und ein Schalter parallelgeschaltet ist, der
im Dimmbetrieb phasenverschoben periodisch ein- und ausgeschaltet wird.
[0002] Eine derartige Schaltungsanordnung ist in der DE 33 27 189 A1 beschrieben. Im Dimmbetrieb
entsteht durch das phasenverschobene öffnen des Schalters in jeder Netzhalbwelle ein
Zündspannungsimpuls, in dessen Folge die Leuchtstofflampe zündet. Die Lampe leuchtet
bis sie durch Schließen des Schalters kurzgeschlossen wird. Je nach der Phasenverschiebung
lassen sich unterschiedliche Helligkeiten erreichen.
[0003] Im Normalbetrieb, wenn also die Lampe mit 100% Helligkeit leuchten soll, wird der
Schalter nur zu Beginn des Normalbetriebs geöffnet. Er bleibt dann bis zum Ende des
Normalbetriebs, also während sehr vieler Perioden der Netzwechselspannung geöffnet.
Dabei ist davon ausgegangen, daß die Netzwechselspannung immer wesentlich höher als
die zum Betrieb der Lampe notwendige Brennspannung ist.
[0004] Nach dem Stand der Technik wird dann, wenn die Netzwechselspannung nicht von vornherein
wesentlich höher ist als die notwendige Brennspannung der Lampe, die Netzwechselspannung
mittels eines Transformators hochtransformiert.
[0005] In der CH-PS 595 036 ist eine ähnliche Schaltungsanordnung beschrieben. Auch hier
ist der Schalter im Normalbetrieb ständig offen, wenn die Lampen auf größte Helligkeit
gestellt sind (vgl. Figur 4). Es ist dabei davon ausgegangen, daß die Netzwechselspannung
ausreichend hoch ist, um bei 100% Helligkeit die Brennspannung der Lampen zu decken,
so daß diese nicht erlöschen.
[0006] Es wurde gefunden, daß im Normalbetrieb die Lampe erlischt, wenn die Netzwechselspannung
so weit erniedrigt wird, daß sie im Bereich der Brennspannung der Lampe liegt. Dies
läßt sich darauf zurückführen, daß die für die Lampe charakteristische Brennspannung
kurz nach Beginn jeder Halbwelle höher ist als anschließend.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art
so zu gestalten, daß die Lampe auch dann ohne Transformator betrieben werden kann,
wenn die Netzwechselspannung im Bereich der Brennspannung der Lampe liegt.
[0008] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Schaltungsanordnung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß der Schalter auch im Normalbetrieb periodisch ein- und ausgeschaltet
wird, so daß die Drossel einen Spannungsimpuls erzeugt, der jeweils in einem Moment,
in dem die nötige Brennspannung der Lampe größer ist als die Netzwechselspannung,
die erforderliche Lampenspannung liefert.
[0009] Dadurch ist erreicht, daß die Lampe auch dann mit maximaler Helligkeit leuchtet,
wenn der Nennwert der Netzwechselspannung vergleichsweise niedrig ist. Dabei ist besonders
vorteilhaft, daß ein Transformator auch bei einer vergleichsweise niedrigen Netzwechselspannung
nicht erforderlich ist. Dies wirkt sich insbesondere in Flugzeug-Bordnetzen als Gewichtseinsparung
kostensparend aus, da ein Transformator ein beträchtliches Gewicht hat.
[0010] Die Drossel nimmt - solange der Schalter geschlossen ist - Energie aus dem Netz und
gibt diese beim öffnen des Schalters als Spannungsimpuls an die Lampe. Der Spannungsimpuls
ergänzt dabei die in diesem Moment an sich zur Deckung der nötigen Brennspannung zu
kleine Netzwechselspannung in der Weise, daß die Lampe nicht erlischt. Die Zeit, während
der der Schalter geöffnet ist und die Drossel Energie speichert, kann sehr klein in
Bezug auf eine Halbwelle sein.
[0011] Die kurzen Unterbrechungen der Brennspannung der Lampe werden nicht sichtbar, insbesondere
nicht bei einem Flugzeug-Bordnetz, das mit einer Frequenz von beispielsweise 400 Hz
arbeitet.
[0012] Beim erfindungsgemäß geschalteten Normalbetrieb ist der Lampenstrom im Gegensatz
zum ungeschalteten Normalbetrieb nach dem Stand der Technik kurzzeitig unterbrochen.
Um zu vermeiden, daß sich dies als Verminderung der Helligkeit auswirkt, ist in bevorzugter
Ausgestaltung der Erfindung der Wechselstromwiderstand der Drossel so bemessen, daß
der Lampenstrom im geschalteten Normalbetrieb etwas größer ist als der Lampenstrom
im bekannten, ungeschalteten Normalbetrieb, um auch im geschalteten Normalbetrieb
eine 100% Helligkeit zu erreichen. Da außerdem der Spannungsunterschied zwischen der
Lampenbrennspannung und der niedrigen Netzwechselspannung geringer ist, als beim Stand
der Technik, tritt an der Drossel eine wesentlich geringere Differenzspannung auf,
als dies dem Stand der Technik entspricht. Der Wechselstromwiderstand der Drossel
ist also kleiner als beim Stand der Technik. Damit ist eine Verkleinerung der Drossel
verbunden. Dies führt zu einer weiteren Gewichtseinsparung.
[0013] Der Nennwert (Effektivwert) der Brennspannung der Lampe beträgt bei vielen handelsüblichen
Leuchtstofflampen ca. 100 V. Ein Flugzeugbordnetz arbeitet beispielsweise mit einer
Nennspannung (Effektivwert) von 115 V bei 400 Hz. Es hat sich gezeigt, daß durch die
Erfindung auch bei diesen Verhältnissen die Lampe mit 100% Helligkeit betrieben werden
kann.
[0014] Bei dem genannten Bordnetz der Nennspannung 115 V bei 400 Hz muß damit gerechnet
werden, daß die Betriebsspannung bis auf 95 V (Effektivwert) abfallen kann. Um auch
dann noch den sicheren Betrieb der Lampe zu gewährleisten ist vorgesehen, daß die
Drossel und die Schließzeit des Schalters so bemessen sind, daß auch bei der kleinsten
auftretenden Netzwechselspannung der jeweils in dem genannten Moment von der Drossel
gelieferte Spannungsimpuls wenigstens geringfügig größer ist als die nötige Brennspannung.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 Schaltungsanordnung mit einer Leuchtstofflampe,
Figur 2 und Figur 3 Strom-Spannungsverläufe der Schaltungsanordnung.
[0016] Eine Leuchtstofflampe(1) des Starterlampentyps weist zwei zu beheizende Zündelektroden(2,3)
auf. Die Brennspannung der Lampe(1) hat einen Nennwert von 100 V. Der Zündelektrode(2)
ist eine Drossel(4) vorgeschaltet. An der Drossel(4) einerseits und der Zündelektrode(3)
andererseits liegt eine Netzwechselspannung(UN) eines Flugzeug-Bordnetzes mit der
Nennspannung 115 V bei 400 Hz.
[0017] Zwischen die Zündelektroden(2,3) ist ein elektronischer Schalter(5) geschaltet, der
von einem Phasenschieber(6) gesteuert ist. Der Phasenschieber(6) ist mit der Netzwechselspannung(UN)
synchronisiert. Parallel zum Schalter(5) liegt ein RC-Glied(R,C). Dieses verringert
die beim schlagartigen öffnen des Schalters(5) auftretenden Oberwellenanteile.
[0018] Ist der Schalter(5) geschlossen, dann fließt über die Drossel(4) und die Zündelektroden(2,3)
ein Wechselstrom. Dadurch wird in der Drossel(4) Energie gespeichert und die Zündelektroden(2,3)
werden beheizt.
[0019] Wird der Schalter(5) geöffnet, dann liegt zwischen den Zündelektroden(2,3) eine Lampenspannung(UL).
Die Lampe(1) zündet und es fließt ein Lampenstrom(IL). Das öffnen und Schließen des
Schalters(5) ist von dem Phasenschieber(6) gesteuert.
[0020] Im einzelnen ist die Funktionsweise folgende (vgl. Figuren 2 und 3):
In Figur 2 ist die sinusförmige Netzwechselspannung(UN) für den Fall, daß sie ihren
Nennwert (115 V) hat, mit U1 bezeichnet. Für den Fall, daß sie auf etwa 95 V (Effektivwert)
abgesunken ist, ist sie in Figur 3 mit U2 bezeichnet.
[0021] Bis zum Zeitpunkt(T0) ist der Schalter(5) geschlossen. Die Drossel(4) enthält magnetische
Energie und die Zündelektroden(2,3) sind beheizt. Im Zeitpunkt(T0) wird der Schalter(5)
geöffnet. Er bleibt dann bis zum Zeitpunkt(T1) geöffnet. Dabei liegt an der Lampe(1)
die Lampenspannung(UL) an und es fließt der Lampenstrom(IL).
[0022] Zum Zeitpunkt(T1) wird der Schalter(5) wieder geschlossen, um im Zeitpunkt(T2) in
der folgenden Halbwelle der Netzwechselspannung(UN) wieder geöffnet zu werden. Die
Phasenverschiebung des Zeitpunktes(T2) bezogen auf diese Halbwelle entspricht dabei
der Phasenverschiebung des Zeitpunktes(T0) der vorhergehenden Halbwelle. Der Schalter(5)
bleibt dann bis zum Zeitpunkt(T3) geöffnet. Dabei entspricht der Zeitpunkt(T3) dem
Zeitpunkt(T1).
[0023] Im Normalbetrieb, wenn 100% Helligkeit gewünscht ist, werden die Zeitpunkte(T0,T2)
näher beim jeweils vorhergehenden Nulldurchgang der Netzwechselspannung(U1 bzw. U2)
liegen, als dies in den Figuren 2,3 dargestellt ist.
[0024] Auch wenn die Lampe(1) mit 100% Helligkeit betrieben werden soll, wird der Schalter(5)
in den Zeitpunkten(T0 bis T3) geschaltet. Es ergibt sich dann folgendes:
Wird, wenn die Netzwechselspannung(U1) ist, der Schalter(5) zum Zeitpunkt(T0) geöffnet,
dann ergibt sich aus der in der Drossel(4) gespeicherten Energie ein Spannungsimpuls(U3).
Dieser liegt in dem Moment vor, in dem die nötige Brennspannung der Lampe(1) größer
ist als die in diesem Moment anliegende Netzwechselspannung. Dadurch ist erreicht,
daß aus der Drossel(4) in den jeweils kritischen Momenten in jeder Halbwelle der Lampe(1)
die notwendige Spannung zur Verfügung gestellt wird, die an sich aus der Netzwechselspannung
nicht zur Verfügung steht.
[0025] An den Spannungsimpuls(U3) schließt sich der Spannungsverlauf(U4) an. Während des
Spannungsverlaufs(U4) folgt der Lampenstrom(IL) dem Stromverlauf(I1), der zwischen
den Zeitpunkten(T0 und T1 bzw. T2 und T3) vorliegt. Zwischen den Zeitpunkten(T1 und
T2 bzw. T3 und T0) fließt praktisch kein Lampenstrom. Um den damit verbundenen Effekt
der Reduzierung der 100% Helligkeit der Lampe(1) auszugleichen, der sich nur als Mittelwert
über eine sehr große Anzahl von Halbwellen merklich machen könnte, ist der Stromverlauf(I1)
gezielt erhöht. Dies geschieht dadurch, daß der Wechselstromwiderstand der Drossel(4)
entsprechend klein ausgelegt ist.
[0026] Geht man davon aus, daß die Netzwechselspannung an ihrer unteren Grenze (95 V) liegt,
dann entspricht sie der Spannung(U2). In diesem Fall tritt zum Zeitpunkt(T0) nur noch
ein großer Spannungsimpuls(U5) auf. Dieser ionisiert das Füllgas der Lampe in dem
genannten kritischen Moment kräftig und ermöglicht so den Stromfluß I2 durch die Lampe.
Dies wird dadurch erreicht, daß die in der Drossel(4) bis zum Zeitpunkt(T0) aufgenommene
Energie bei ihrer Entladung auf die Lampe(1) noch hinreicht, diesen Spannungsimpuls(U5)
zu erzeugen. Dementsprechend ist die Drossel(4) und die Schließzeit des Schalters(5)
bemessen.
[0027] An den Spannungsimpuls(U5) schließt sich der Spannungsverlauf(U6) an. Dieser liegt
nach einem kurzen Spannungseinbruch knapp über der Spannung(U2). Der entsprechende
Stromverlauf ist mit I2 bezeichnet.
[0028] Ist bei Vorliegen der Spannung(U1) ein Dimmen erwünscht, dann werden, vom Phasenschieber(6)
gesteuert, die Zeitpunkte(T0 und T1 bzw. T2 und T3) einander in an sich bekannter
Weise entsprechend angenähert.
1. Schaltungsanordnung für den Betrieb einer Leuchtstofflampe an einem Wechselstromnetz,
beispielsweise einem Flugzeug-Bordnetz, die im Normalbetrieb mit 100% Helligkeit und
im Dimmbetrieb mit reduzierter Helligkeit leuchtet, wobei der Lampe eine Drossel vorgeschaltet
und ein Schalter parallelgeschaltet ist, der im Dimmbetrieb phasenverschoben periodisch
ein- und ausgeschaltet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter(5) auch im Normalbetrieb periodisch einund ausgeschaltet wird, so
daß die Drossel(4) einen Spannungsimpuls(U3,U5) erzeugt, der jeweils in einem Moment,
in dem die nötige Brennspannung der Lampe(1) größer ist als die Netzwechselspannung(U1
bzw. U2), die erforderliche Lampenspannung(UL) liefert.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wechselstromwiderstand der Drossel(4) so bemessen ist, daß der Lampenstrom(IL)
im geschalteten Normalbetrieb größer ist als der Lampenstrom im bekannten, ungeschalteten
Normalbetrieb, um auch im geschalteten Normalbetrieb eine 100% Helligkeit zu erreichen.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drossel(4) und die Schließzeit des Schalters(5) so bemessen sind, daß auch
bei der kleinsten auftretenden Netzwechselspannung(U2) der jeweils in dem genannten
Moment von der Drossel(4) gelieferte Spannungsimpuls(U5) noch ausreicht, um den Stromfluß
durch die Lampe einzuleiten.
4. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter(5) auch im Normalbetrieb in jeder Netzhalbwelle geöffnet wird (T0,T2).
5. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter(5) im Normalbetrieb in jeder Netzhalbwelle nahe beim Nulldurchgang
geschlossen (T1,T3) und anschließend geöffnet wird (T0,T2).