[0001] Die Erfindung geht aus von einer Hochdruckentladungslampe gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Derartige Lampen werden bevorzugt in der Allgemeinbeleuchtung eingesetzt. Sie besitzen
eher niedrige Leistungsaufnahmen von ca. 35 bis 400 W, u.U. auch mehr. Typische Leistungsstufen
sind 35, 70 oder 150 W. Die Lampen sind normalerweise zweiseitig gequetscht und von
einem Außenkolben umgeben. Es sind jedoch auch einseitig gequetschte Ausführungen
möglich.
[0003] Diese Lampen sind in drei verschiedenen Lichtfarben erhältlich:
- eine warmweiße Lichtfarbe (WDL) entsprechend einer Farbtemperatur von ca. 3100 K,
die sich besonders für die Innenbeleuchtung und bei relativ kleinen Leistungsstufen
(z.B. 70 W) eignet
- eine neutralweiße Lichtfarbe (NDL) entsprechend einer Farbtemperatur von typisch 4300
K, die sich ebenfalls für die Innenraumbeleuchtung, insbesondere bei mittleren Leistungsstufen
(z.B. 150-400 W), eignet
- eine tageslichtähnliche Lichtfarbe (D) entsprechend einer Farbtemperatur von mindestens
5000 K, die speziell für die Außenbeleuchtung und für mittlere bis höhere Leistungsstufen
(z.B. 250 W und mehr) gedacht ist.
[0004] Kriterien für die Tauglichkeit in der Allgemeinbeleuchtung sind insbesondere eine
lange Lebensdauer (6000 Std.) und eine möglichst gute Farbwiedergabe, die sich in
einem hohen Ra-Index ausdrückt. Der Gesamtfarbindex Ra₈ soll bei mindestens 85 liegen.
Daneben steht derzeit die Verbesserung des Einzelindex R9 für die Wiedergabe im roten
Spektralbereich im Blickpunkt des Interesses. Es ist bisher nicht gelungen, einen
zufriedenstellenden Kompromiß zwischen langer Lebensdauer und guter Farbwiedergabe
auch im roten Spektralbereich zu finden. Dies gilt insbesondere für Füllungen mit
warmweißer Lichtfarbe.
[0005] Aus den "Technisch-wissenschaftlichen Abhandlungen der OSRAM-Gesellschaft" (TWAOG),
Bd. 12, Springer Verlag, Heidelberg, 1986, S. 11 ff, sind Füllungen für zweiseitig
gequetschte Metallhalogenid-Entladungslampen mit einer Leistung zwischen 70 und 250
W bei den drei obengenannten Lichtfarben bekannt. Während für die D- und NDL-Lichtfarbe
eine Füllung aus Quecksilber und den Jodiden von Dysprosium, Holmium, Thulium sowie
Natrium bzw. Cäsium und schließlich Thallium verwendet wird (s.a. DE-PS 21 06 447),
findet bei der WDL-Lichtfarbe eine Füllung aus Quecksilber und den Jodiden bzw. Bromiden
von Zinn, Indium, Lithium, Natrium und Thallium Anwendung (s.a. DE-PS 26 55 167).
Bei der 70 W-Lampe mit WDL-Füllung werden bisher deshalb keine Seltenerd-Halogenide
verwendet, weil sich zeigte, daß die warmweiße Lichtfarbe (WDL) mit Seltenen Erden
(SE) - unter Verwendung von Natrium- und Thallium-Zusätzen - erst bei so hohen Wandbelastungen
(> 20 W/cm²) erreicht würde, daß die Lampenlebensdauer durch chemische Reaktionen
der Füllsubstanzen mit dem Quarzglas beeinträchtigt würde.
[0006] Es ist zum einen unbefriedigend, verschiedene Füllungen für die unterschiedlichen
Lichtfarben verwenden zu müssen, zum anderen läßt die Farbwiedergabe im Roten bei
diesen Füllungen zum Teil sehr zu wünschen übrig. Sie liegt beispielsweise für die
WDL-Lichtfarbe in etwa bei R9 = -90 und für die NDL-Lichtfarbe bei R9 = -30. Weitere
Nachteile dieser Lampen sind ein relativ niedriger Gesamtfarbindex für WDL-Lampen
(Ra₈ = 75), eine niedrige Lichtausbeute (ca. 68 lm/W), insbesondere bei WDL- und NDL-Lampen,
und schließlich eine hohe Streuung der Farbtemperatur bei allen drei Lichtfarben.
Eine Natrium-Zinn-Füllung hat zudem den Nachteil, daß sie zu einer verstärkten Elektrodenkorrosion
führen könnte, was durch eine spezielle Elektrodenkonstruktion verhindert werden muß
(TWAOG, Bd. 12, S. 65 ff).
[0007] In der EP-OS 215 524 wird vorgeschlagen, diese Probleme dadurch zu lösen, daß ein
keramisches Entladungsgefäß verwendet wird. Außerdem müssen mehrere geometrische Beziehungen
im Hinblick auf den Entladungsraum und die Elektroden eingehalten werden. Auf diese
Weise ist es möglich, auch für niedrige Farbtemperaturen neben den bewährten Komponenten
Natrium und Thallium entweder Indium oder Seltenerd-Metallhalogenide zu verwenden.
Diese Lösung ist theoretisch zwar sehr elegant, in der Praxis jedoch schon allein
dadurch unbefriedigend, daß die Verwendung keramischen Materials mit erheblichen Problemen
und Mehrkosten verbunden ist. Dies gilt insbesondere für die Dichtigkeit der Durchführung
und die Entwicklung von halogenbeständigen Glasloten und Stromzuführungen.
[0008] Schließlich ist aus der DE-OS 22 01 831 und der US-PS 3 798 487 eine auf Lichtausbeute
optimierte Entladungslampe mit Quarzglaskolben bekannt, die als Füllung neben Quecksilber
ein Praseodym-, Neodym- oder Cerhalogenid in einer Gesamtmenge von 1,4 x 10⁻⁶ bis
5,4 x 10⁻⁵ Mol/cm Elektrodenabstand sowie Cäsiumhalogenid in einer Menge von 3,5 x
10⁻⁷ bis 5,4 x 10⁻⁵ Mol/cm Elektrodenabstand enthält.
[0009] Die extrem hohe Lichtausbeute dieser Lampe (140 lm/W) ist jedoch zwangsläufig korreliert
mit einem schlechten Gesamtfarbindex Ra₈ und insbesondere mit einem sehr schlechten
Rotindex R9. Darauf deuten auch die angegebenen "cold-spot"-Temperaturen von lediglich
ca. 600 °C hin. Im Endeffekt zeigt diese Lampe einen starken Grünstich aufgrund der
Cer-Strahlung im Wellenlängenbereich 480-580 nm. Eine solche Lampe ist daher für die
Zwecke der Allgemeinbeleuchtung ungeeignet, wo die Optimierung der Farbwiedergabe
auf Kosten der Lichtausbeute im Vordergrund steht.
[0010] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Füllung für eine Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe
mit Metallhalogenidzusatz anzugeben, die sich in der Allgemeinbeleuchtung für einen
weiten Bereich von Lichtfarben gleichermaßen eignet und insbesondere auch für warmweiße
Lichtfarben angewendet werden kann und die eine gute Farbwiedergabe im roten Spektralbereich
ermöglicht, ohne daß die Lebensdauer darunter leidet.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen.
[0012] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Füllung ist, daß sie nicht notwendigerweise
auf keramische Entladungsgefäße angewiesen ist, sondern sich auch für Quarzglaskolben
eignet.
[0013] Ein weiterer besonders vorteilhafter Aspekt ist, daß mit dieser Füllung Lampen mit
neutralweißer Lichtfarbe hergestellt werden können, bei denen das Natrium vollständig
durch Cäsium ersetzt wird. Dadurch ist es erstmals möglich, diese Lampen mit einseitig
gesockeltem Außenkolben auszurüsten, was bis jetzt durch gravierende Probleme mit
der Natriumdiffusion verhindert wurde.
[0014] Ein wesentlicher Gesichtspunkt der Erfindung ist, daß das Thallium, das bisher zur
Farbortkorrektur benutzt wurde, jetzt durch die Seltenen Erden Cer und/oder Praseodym
und/oder Lanthan und/oder Neodym ersetzt wird. Thallium ist im Grünen ein Linienstrahler.
Das hat zur Folge, daß bei Unterlast-Betrieb die Lampen grün wirken, weil die anderen
Füllsubstanzen (im wesentlichen Seltene Erden, wie Dysprosium, Holmium, Thulium) im
Vergleich zu Thallium einen wesentlich kleineren Dampfdruck bei vergleichbaren Temperaturen
besitzen. Eine weitere Konsequenz dieser "Unverträglichkeit" ist die hohe Farbstreuung
dieser Lampen, die jetzt um mehr als die Hälfte reduziert worden ist. Der Ersatz des
- überdies giftigen - Thalliums durch die Seltenen Erden Cer, Praseodym, Neodym oder
Lanthan hat den großen Vorteil, daß diese Elemente ebenfalls ein Viellinienspektrum
und einen vergleichbaren Dampfdruck wie die anderen Seltenen Erden Dysprosium, Holmium,
Thulium besitzen. Darüber hinaus scheinen die bisherigen Ergebnisse zu beweisen, daß
der negative Einfluß des Thalliums auf das Betriebsverhalten (insbesondere die Farbeigenschaften)
in Fachkreisen unterschätzt worden ist. Es ist allerdings derzeit noch unklar, worauf
dies konkret zurückzuführen ist. Erst durch die Erfindung ist es jedenfalls möglich
geworden, Seltene Erdmetall-Füllungen insbesondere auch für warmweiße Lichtfarben
zu verwenden und gleichzeitig - unter Verwendung eines Quarzglaskolbens - eine sehr
hohe Lebensdauer von typisch 6000 Std. zu erzielen.
[0015] Darüber hinaus ist auch der Einsatz der erfindungsgemäßen Füllung bei einem keramischen
Entladungsgefäß sehr vorteilhaft: bei einer cold-spot-Temperatur von 1000 - 1100 °C
läßt sich mit der erfindungsgemäßen Füllung ein Gesamtfarbindex von Ra₈ = 95 und ein
Rotindex R9 von > 80 erzielen.
[0016] Schließlich eröffnet sich durch die Kombination von Halogeniden der beiden Gruppen
von Seltenerd-Metallen (SE-H) auch die Möglichkeit, das problematische Natriumhalogenid
zumindest teilweise auch bei neutralweißen und warmweißen Lichtfarben durch ein anderes
Alkalimetall-Halogenid (AM-H), nämlich das des Cäsium, zu ersetzen und so einen günstigen
Einfluß auf die das Quarzglas schädigenden Natrium-Seltenerd-Komplexe des Dysprosium
oder Thulium zu nehmen. Für warmweiße Lichtfarben ist ein Molverhältnis AM-H:SE-H
von 70:30 bis 90:10 besonders vorteilhaft, wobei als Alkalimetall überwiegend Natrium
verwendet wird. Entsprechende Werte für neutralweiße bzw. tageslichtähnliche Lichtfarben
sind 18:82 bis 55:45 resp. 10:90 bis 50:50, wobei als Alkalimetall für neutralweiße
Lichtfarben Natrium und/oder Cäsium verwendet wird, während bei tageslichtähnlichen
Lichtfarben vornehmlich Cäsium Anwendung findet.
Vom Aspekt der Lichtausbeutesteigerung allein her gesehen, haben Messungen gezeigt,
daß eine optimale Dampfdruckverstärkung durch Bildung komplexer Halogenidverbindungen
bei einem Verhältnis AM-H:SE-H von 25:75 bis 50:50 erzielt wird.
[0017] Besonders gute Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn Dysprosium alleine oder Dysprosium
und Thulium gemeinsam eingesetzt werden, da dies am besten zu einem Viellinienspektrum
mit breitem Kontinuum führt. Eventuell kann überdies Holmium hinzugefügt werden. Bevorzugt
werden Cer oder Neodym alleine als Seltenerd-Metall der "zweiten Gruppe" zur Farbkorrektur
verwendet, da deren Farborte am weitesten oberhalb des Planck'schen Kurvenzugs liegen.
Bevorzugt beträgt bei Verwendung von Cer-Halogenid dessen Anteil am Gesamtmetallhalogenid
zwischen 2 und 17 Mol-%. Als Halogen wird bevorzugt Jod eingesetzt aus Gründen des
hohen Dampfdrucks und der geringen Aggressivität der Füllung. Daneben ist aber auch
die Verwendung von Brom vorgesehen.
[0018] Als weitere Zusatzstoffe für die Füllung eignen sich insbesondere die an sich bekannten
HgJ₂ und/oder HgBr₂.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
- Figur 1
- zeigt den Aufbau einer zweiseitig gesockelten Hochdruckentladungslampe mit zweiseitig
gequetschtem Entladungsgefäß
- Figur 2
- zeigt einen Vergleich zwischen dem Spektrum einer 70 W-Lampe mit vorbekannter (gestrichelt)
und erfindungsgemäßer (durchgezogen) Füllung
- Figur 3
- zeigt den Aufbau einer einseitig gesockelten Hochdruckentladungslampe mit zweiseitig
gequetschtem Entladungsgefäß
[0020] Die in Figur 1 dargestellte 70 W-Hochdruckentladungslampe 1 besteht aus einem zweiseitig
gequetschten Entladungsgefäß 2 aus Quarzglas, das von einem zweiseitig gesockelten
evakuierten Außenkolben 3 umschlossen ist. Die Elektroden 4, 5 - schematisch dargestellt
- sind mittels Folien 6, 7 gasdicht in das Entladungsgefäß 2 eingeschmolzen und über
die Stromzuführungen 8, 9, die Dichtungsfolien 10, 11 des Außenkolbens 3 und über
weitere kurze Stromzuführungen mit den elektrischen Anschlüssen der Keramiksockel
(R7s) 12, 13 verbunden. In eine Quetschung des Entladungsgefäßes 2 ist zusätzlich
- über ein Drahtstück - ein auf einem Metallplättchen aufgebrachtes Gettermaterial
14 potentialfrei eingeschmolzen. Die Enden 15, 16 des Entladungsgefäßes 2 sind mit
einem wärmereflektierenden Belag versehen, so daß die cold spot-Temperatur über 870
°C gehalten wird. Als Füllung enthält das Entladungsgefäß 2 zur Erzielung einer warmweißen
Lichtfarbe (WDL) mit einer Farbtemperatur von 3100 K neben 12 mg Quecksilber und Argon
insgesamt 27 µmol der folgenden Metallhalogenide (molarer Anteil in % der Gesamtmetallhalogenide):
3 % DyJ₃, 15 % TmJ₃, 5 % CeJ₃, 77 % NaJ. Dies entspricht einem spezifischen Anteil
der Metallhalogenide von 3,9 µmol/mm Bogenlänge und einer spezifischen Bogenleistung
von 10,7 W/mm.
[0021] Bei einem Volumen des Entladungsgefäßes von 0,7 cm³ und einem Elektrodenabstand von
7 mm beträgt die Wandbelastung 19 W/cm². Der Lichtstrom nimmt im Vergleich zu einer
Lampe mit einer bekannten Füllung mit den Halogeniden von Natrium, Zinn, Thallium,
Indium und Lithium um 8 % auf 5400 lm zu. Die Lichtausbeute beträgt 72 lm/W statt
67 lm/W (7,5 % Zunahme). Der Gesamtfarbindex liegt bei R
a8 = 85 statt vormals R
a8 = 76. Der Index R9 verbessert sich von -90 auf +15. Die Lebensdauer beträgt 6000
Std. Die Farbstreuung verringert sich von ± 300 K auf ± 100 K.
[0022] Figur 2 zeigt eine Gegenüberstellung des Spektrums einer 70 W-Lampe mit der bekannten
Natrium-Zinn-Füllung (gestrichelt) mit einer baugleichen Lampe, die die obige Natrium-Seltenerd-Füllung
enthält. Die Gleichmäßigkeit des Spektrums ist erheblich verbessert. Starke Einzellinien,
wie die von Thallium (1), Natrium (2), Lithium (3), Indium (4) und Quecksilber (5)
sind eliminiert bzw. stark nivelliert. Vor allem der Rotanteil ist deutlich erhöht
(+50 %) in Übereinstimmung mit dem verbesserten Farbwiedergabeindex. Dadurch werden
alle gesättigten Farben deutlich natürlicher wiedergegeben. Dies ist von besonderem
Interesse bei der Innenraumbeleuchtung, Lebensmittelbeleuchtung und Schaufensterbeleuchtung.
[0023] Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist eine ähnlich aufgebaute 150 W-Lampe mit neutralweißer
Lichtfarbe (NDL), deren Füllung neben Quecksilber und Argon insgesamt 14,5 µmol der
folgenden Metallhalogenide aufweist (molarer Anteil in % der Gesamtmetallhalogenide):
32 % DyJ₃, 24 % TmJ₃, 10 % CeJ₃ und 34 % NaJ. Dies entspricht einem spezifischen Anteil
der Metallhalogenide von 1,5 µmol/mm Bogenlänge und einer spezifischen Bogenleistung
von 15 W/mm.
[0024] Bei einer Farbtemperatur von 4300 K und einer Lichtausbeute von jetzt 85 lm/W (früher
75 lm/W) wird ein Lichtstrom von ca. 12500 lm und ein Farbwiedergabeindex von R
a8 = 92 statt früher R
a8 = 85 erzielt. Speziell im Roten wird die Farbwiedergabe von R9 = -30 auf R9 = +50
verbessert. Bei einem Brennervolumen von 2,6 cm³ und einem Elektrodenabstand von 18,0
mm beträgt die Wandbelastung 16 W/cm².
[0025] Auch diese Lampe erreicht eine Lebensdauer von 6000 Std. Die Farbstreuung verringert
sich von ± 300 K auf ± 100 K. Die älteren Vergleichswerte beziehen sich auf eine Füllung,
die als Metallhalogenide die Jodide von Dysprosium, Holmium, Thulium, Natrium und
Thallium enthält.
[0026] Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist eine wiederum ähnlich aufgebaute 400 W-Lampe
mit tageslichtähnlicher Lichtfarbe (D), deren Füllung neben Quecksilber und Argon
insgesamt 37 µmol der folgenden Metallhalogenide enthält (molarer Anteil in % der
Gesamtmetallhalogenide:
40 % DyJ₃, 23 % TmJ₃, 13 % CeJ₃ und 24 % CsJ. Dies entspricht einem spezifischen Anteil
der Metallhalogenide von 1,15 µmol/mm Bogenlänge und einer spezifischen Bogenleistung
von 12,5 W/mm.
[0027] Bei einer Farbtemperatur von 5600 K und einer Lichtausbeute von 90 lm/W (früher 75
lm/W) wird ein Farbwiedergabeindex von R
a8 = 91 und ein Rotindex von R9 = +60 (früher +30) erzielt. Die Farbstreuung verringert
sich von ± 500 K auf ± 250 K im Vergleich zu einer Füllung, die als Metallhalogenide
die Jodide von Dysprosium, Holmium, Thulium, Natrium und Thallium enthält. Das Entladungsgefäß
benötigt an seinen Enden keine Wärmestaubeläge.
[0028] Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer 400 W-Lampe 1 mit neutralweißer Lichtfarbe
zeigt Figur 3, wobei für ähnliche Bauteile gleiche Bezugszeichen wie in Figur 1 verwendet
wurden. Im Unterschied zu Figur 1 handelt es sich um ein zweiseitig gequetschtes Entladungsgefäß
2, das von einem zylindrischen (oder auch elliptischen) Außenkolben 3 aus Hartglas
umschlossen ist, der einseitig gesockelt ist. Das eine Ende des Außenkolbens besitzt
eine abgerundete Kuppe 17, während das andere Ende einen Schraubsockel 12 aufweist.
Ein Haltegestell 18 fixiert das Entladungsgefäß 2 axial im Kolbeninnern. Das Haltegestell
18 besteht in an sich bekannter Weise aus zwei Zuleitungsdrähten, von denen der eine
mit der sockelnahen Stromzuführung 8 des Entladungsgefäßes verbunden ist, während
der zweite über einen massiven Metallstützstab, der sich entlang des Entladungsgefäßes
2 erstreckt, zur sockelfernen Stromzuführung 9 geführt ist und weiterhin ein Führungselement
am sockelnahen Ende 15 des Entladungsgefäßes (in Form eines Stanzblechteils) und eine
Abstützung in der Nähe der Kuppe 17 in Form eines Teilkreises besitzt. Das Entladungsgefäß
2 ist mit großflächigen Wärmestaubelägen an seinen beiden Enden 15, 16 ausgestattet.
Die Füllung enthält neben Quecksilber und Argon insgesamt 37 µmol der folgenden Metallhalogenide
(molarer Anteil in % der Gesamtmetallhalogenide):
42 % DyJ₃, 24 % TmJ₃, 14 % CeJ₃ und 20 CsJ. Dies entspricht 1,25 µmol/mm Bogenlänge
und einer spezifischen Bogenleistung von 13 W/mm.
[0029] Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer 70 W-Lampe mit warmweißer Lichtfarbe verwendet
eine Füllung mit 3,6 mg NaJ, 2,6 mg TmJ₃ und 0,8 mg CeJ₃ sowie 12 mg Quecksilber.
Das Verhältnis AM-H:SE-H beträgt 79:21. Die Farbtemperatur liegt bei etwa 3300 K.
[0030] Statt Cer läßt sich insbesondere auch Neodym verwenden. Für eine 70 W-Lampe mit warmweißer
Lichtfarbe ist der Halogenid-Anteil der Füllung aus 3,6 mg NaJ, 2,0 mg TmJ₃ und 1,4
mg NdJ₃ zusammengesetzt, so daß das Verhältnis AM-H:SE-H ebenfalls 79:21 beträgt.
Die Farbtemperatur erhöht sich auf etwa 3600 K.
Ein anderes Ausführungsbeispiel weist neben 2,9 mg NaJ, 0,4 mg DyJ₃ und 2,7 mg TmJ₃
nur 0,7 mg NdJ₃ auf. Die Farbtemperatur liegt bei 3450 K.
1. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe mit einem Entladungsgefäß, das einen Entladungsraum
mit einer ionisierbaren Füllung umschließt, die neben Edelgas und Quecksilber auch
Halogenide von Seltenen Erden (SE-H) und Alkalimetallen (AM-H) enthält, wobei in diesem
Entladungsgefäß Elektroden angeordnet sind, die mit einem nach außen führenden Stromzuführungssystem
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung jeweils mindestens ein Halogenid
einer ersten Gruppe von Seltenerd-Metallen, nämlich Dysprosium, Thulium, und ein Halogenid
einer zweiten Gruppe von Seltenerd-Metallen, nämlich Cer, Neodym, Praseodym, Lanthan,
sowie außerdem ein Halogenid aus der Gruppe der Alkalimetalle Natrium, Cäsium enthält.
2. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine warmweiße Lichtfarbe durch ein molares Mischungsverhältnis AM-H:SE-H von
70:30 bis 90:10 erzielt wird, wobei das Alkalimetall überwiegend Natrium ist.
3. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine neutralweiße Lichtfarbe durch ein molares Mischungsverhältnis AM-H:SE-H von
18:82 bis 55:45 erzielt wird, wobei das Alkalimetall Natrium und/oder Cäsium ist.
4. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine tageslichtähnliche Lichtfarbe durch ein molares Mischungsverhältnis AM-H:SE-H
von 10:90 bis 50:50 erzielt wird, wobei das Alkalimetall vorzugsweise Cäsium ist.
5. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiseitig gequetschtes Entladungsgefäß axial in einem einseitig gesockelten
Außenkolben gehaltert wird, wobei als Alkalimetall Cäsium verwendet wird.
6. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Seltenerd-Metallhalogenid der zweiten Gruppe ein Halogenid des Cer und/oder
Neodym ist.
7. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des Cerhalogenids am Gesamtmetallhalogenid zwischen 2 und 17 Mol-%
beträgt.
8. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Seltenerd-Metallhalogenid der ersten Gruppe sowohl Dysprosium als auch Thulium
verwendet wird.
9. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Halogen überwiegend Jod verwendet wird.
10. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Füllung zusätzlich HgJ₂ und/oder HgBr₂ enthält.
11. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich als erstes Seltenerd-Metallhalogenid Holmiumhalogenid verwendet wird.