[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von gestapeltem, blattförmigem
Gut, mit einer Tischfläche, die ein Arbeitsfeld, über dem sich ein Schneidmesser und
ein Preßbalken befinden, dahinter ein Eingangsfeld zur Aufnahme des zu schneidenden
Gutes und davor ein Ausgangsfeld zur Aufnahme des geschnittenen Gutes aufweist und
mit einer Vorschubeinrichtung für das zu schneidende Gut, wobei das Ausgangsfeld unter
Bildung eines Spaltes relativ zum Arbeitsfeld bewegbar ist und ein zu einer Weiterverarbeitungsstation
führender Querkanal auf dem Ausgangsfeld mit einem längs des Querkanales beweglichen
Ausstoßer vorgesehen ist, wobei ferner der Querkanal zwischen einem ersten Lineal,
das um eine horizontale Achse kippbar ist, um den Stapel des geschnittenen Gutes beim
Schneiden abzustützen und anschließend wieder aufzurichten, und einem hinter dem ersten
Lineal befindlichen zweiten Lineal, das nach dem Öffnen des Spaltes in seine Arbeitslage
bringbar ist, gebildet ist, sowie ein Niederhalter vorgesehen ist, der auf das geschnittene
Gut auflegbar ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung zum Schneiden von gestapeltem, blattförmigem Gut ist aus
der DE 36 13 316 C1 bekannt. Bei dieser dienen die beiden Lineale unter anderem dem
Zweck, den Querkanal zu bilden, durch die mittels des Ausstoßers das zwischen den
Linealen befindliche geschnittene Gut, das heißt Blockstreifen oder Blöcke zu der
Weiterverarbeitungsstation ausgeschoben werden können. Um das vorgeschobene Gut unmittelbar
vor dem Schnitt sicher zu stützen, was aufgrund der Geometrie des Schneidmessers und
der damit nach dem Schnitt vorliegenden Parallelogrammform des Gutes erforderlich
ist, ist dort vorgesehen, daß das erste Lineal um eine untere horizontale Achse kippbar
ist, um so den Stapel des geschnittenen Gutes beim Schneiden abzustützen und anschließend
wieder senkrecht gegen das nach der Bildung des Spaltes in dessen Arbeitslage verfahrene
zweite Lineal auszurichten. Ein Niederhalter wird beim Schneiden des Gutes oben auf
diesen gelegt und verbessert dessen Halt und stellt darüber hinaus sicher, daß das
blattförmige Gut, insbesondere wenn es etwas spröde ist, beim Schneiden nicht über
das Lineal wegspringt.
[0003] Obwohl sich die bekannte Vorrichtung in der Praxis bewährt hat, ist es bei dieser
problematisch, verhältnismäßig hohe, in Vorschubrichtung schmale Stapel kleiner Etiketten,
Banderolen oder dergleichen sicher zu handhaben, wobei hier an eine Erstreckung der
Stapel in Vorschubrichtung von etwa maximal 25 mm gedacht ist. Gerade bei Stärken,
die geringer als 25 mm sind, neigt der Stapel wegen des nach dem Schneiden zwischen
dessen Auflagefläche unter Anlegefläche am ersten Lineal sich ergebenden Winkels,
der wesentlich größer als 90° ist, beim Öffnen des Spaltes, somit bevor das erste
Lineal in seine Arbeitslage verbracht werden kann, zum Kippen.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der genannten Art so
weiter zu bilden, daß mit dieser auch geschnittene Stapel geringer Stärke einfach
und sicher verarbeitet werden können.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß das erste Lineal eine Auflagefläche und eine
im rechten Winkel hierzu angeordnete Anlagefläche für das geschnittene Gut aufweist,
wobei die Auflagefläche bei aufgerichteter Stellung des Lineals im wesentlichen eine
Ebene mit dem Arbeitsfeld bildet und eine solche Erstreckung in Vorschubrichtung des
Gutes aufweist, die geringer ist als die Erstreckung des geschnittenen Gutes in Vorschubrichtung.
[0006] Bei geschlossenem Spalt wird das zu schneidende Gut bei horizontal orientierter Auflagefläche
des ersten Lineales um die gewünschte schmale Nutzenstärke über die Schneidebene hinaus
vorgeschoben, so daß der über das Arbeitsfeld überstehende Bereich des Nutzens vollständig
auf der das Ausgangsfeld bildenden Auflagefläche des ersten Lineals aufliegt. Dadurch,
daß die Auflagefläche im wesentlichen eine Ebene mit dem Arbeitsfeld bildet, das heißt
mit dieser zusammenfällt oder geringfügig niedriger positioniert ist, so daß eine
Stufe vom Arbeitsfeld zur Auflagefläche gebildet ist, ist sichergestellt, daß das
zu schneidende Gut ohne Stoßberührung mit der Auflagefläche des ersten Lineales übergeschoben
werden kann. Die geringere Erstreckung des Arbeitsfeldes in Vorschubrichtung gegenüber
der Erstreckung des geschnittenen Gutes in Vorschubrichtung ergibt sich dabei aufgrund
der dem Arbeitsfeld zugeordneten, gegenüber der Trennfläche von Arbeitsfeld und Ausgangsfeld
zurückversetzten Schneidleiste, entsprechend diesem Versatz ist das erste Lineal im
Bereich dessen Auflagefläche gegenüber dem zum Schnitt anstehenden Gut verkürzt. Beim
Niedergang des Schneidmessers wird wegen dessen Keilform das abzuschneidende Gut parallelogrammförmig
verschoben, entsprechend der Ausweichbewegung des Gutes wird das erste Lineal gekippt.
Wegen der rechtwinkligen Anordnung von Auflagefläche und Artlagefläche des ersten
Lineals ist zu jedem Zeitpunkt des Nutzenschnittes und der Kippbewegung des ersten
Lineales sichergestellt, daß der Nutzen sicher in gekippter Position vom ersten Lineal
gehalten wird. Bei gekipptem ersten Lineal erfolgt die Spaltbildung zwischen diesem
und dem Arbeitsfeld, es wird dann das zweite Lineal in seine Arbeitslage ausgefahren
und schließlich wieder das erste Lineal in die waagerechte Position der Auflagefläche
und die senkrechte Position der Anlagefläche zurückgekippt, wobei der jeweilige Nutzen
in dieser Position definiert zwischen den beiden Linealen geführt wird. Vor dem Ausstoßen
der Nutzen wird das erste Lineal geringfügig in Vorschubrichtung des zu schneidenden
Gutes von den Nutzen wegbewegt, so daß eine eventuelle Klemmung der Nutzen aufgehoben
wird und diese dann mittels des Ausstoßers der Weiterverarbeitungsstation zugeführt
werden können.
[0007] Bevorzugt ist das erste Lineal bezüglich seiner Anlagefläche für das geschnittene
Gut um einen Winkel von etwa 30° aus der Vertikalen von der Schnittebene weg kippbar.
Die Auflagefläche des ersten Lineales weist bevorzugt eine Erstreckung in Vorschubrichtung
des zu schneidenden Gutes von 10 bis 20 mm, insbesondere 15 bis 20 mm und das geschnittene
Gut bevorzugt einer Erstreckung in Vorschubrichtung von 15 bis 25 mm, insbesondere
20 bis 25 mm auf.
[0008] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das erste
Lineal zwei L-förmig angeordnete Schenkel aufweist, die die Aufnahmefläche und die
Anlagefläche aufweisen.
[0009] Zur Bewerkstelligung der Kippbewegung des ersten Lineales ist bevorzugt eine im wesentlichen
senkrecht orientierte Lagerplatte vorgesehen, die horizontal verfahrbar und neigbar
ist, sowie in der Lagerplatte der die Ahlagefläche aufweisende Schenkel des ersten
Lineals beweglich in der Ebene der Lagerplatte gelagert und im wesentlichen in senkrechter
Richtung verfahrbar. Zweckmäßig greifen erste Pneumatikzylinder mit den freien Enden
ihrer Kolbenstangen beabstandet zur Schenkelschnittlinie der Schenkel am die Anlagefläche
aufweisenden Schenkel des ersten Lineales schwenkbar an, ferner greifen zweite Pneumatikzylinder
mit den freien Enden ihrer Kolbenstangen in größerem Abstand zur Schenkelschnittlinie
der Schenkel am die Auflagefläche aufweisenden Schenkel des ersten Lineals schwenkbar
an und es verbinden Dritte, im wesentlichen in Querrichtung der Lagerplatte und des
die Anlagefläche aufweisenden Schenkels wirksamen Pneumatikzylinder diese Schenkel
und die Lagerplatte kraftschlüssig miteinander. Der die Anlagefläche aufweisende Schenkel
des ersten Lineals sollte auf seinem dem die Anlagefläche aufweisenden Schenkel abgewandten
Ende mit einem weiteren, zum die Auflagefläche aufweisenden Schenkel gegensinnig orientierten
Lagerschenkel verbunden sein, der die dritten Pneumatikzylinder aufnimmt, deren Kolbenstangen
mit Ansätzen der Lagerplatte auf der dem ersten Lineal abgewandten Seite verbunden
sind. Die Beaufschlagung des Lineales bzw. der Lagerplatte mittels dreier unabhängig
voneinander wirksamer Kraftmittel ermöglicht es, eine Kippbewegung des esten Lineales
aus der senkrechten Stellung des die Anlagefläche aufweisenden Schenkel darzustellen,
die sich aus einer Überlagerung der Bewegung der ersten und zweiten Pneumatikzylinder
vom zu schneidenden Gut weg und der Bewegung des ersten Lineals nach unten mittels
der dritten Pneumatikzylinder ergibt. Es ist damit sichergestellt, daß die dem Arbeitsfeld
zugewandte Kante des die Anlagefläche aufweisenden Schenkels des ersten Lineales beim
Kippen nicht über die Ebene des Arbeitsfeldes gelangt.
[0010] Im Detail sollten die ersten Pneumatikzylinder mit einer Bewegungskomponente in bzw.
entgegengesetzt der Vorschubrichtung des zu schneidenden Gutes verfahrbar sein und
die zweiten Pneumatikzylinder bewegungsschlüssig mit den ersten Pneumatikzylindern
gekoppelt sein, wobei die Bewegung der Kolbenstange der ersten und zweiten Pneumatikzylinder
in bzw. entgegen der Vorschubrichtung des zu schneidenden Gutes erfolgen sollte.
[0011] Wegen der geringeren Erstreckung des Arbeitsfeldes in Vorschubrichtung bezüglich
der Erstreckung des geschnittenen Gutes in dieser Richtung, sollte das zweite Lineal
auf seiner dem Ausgangsfeld zugewandten Seite mit einer Stützleiste versehen sein,
deren obere Stützebene in etwa eine Ebene mit der Auflagefläche des ersten Lineals
bei dessen waagerechter Stellung bildet. Zweck dieser Ausgestaltung des zweiten Lineals
ist es, daß dessen Stützleiste bei ausgefahrenem zweiten Lineal die über die Auflagefläche
des ersten Lineals überstehenden Nutzen unterstützt.
[0012] Vorteilhaft ist auf der dem Preßbalken abgewandten Seite des Schneidmessers der Niederhalter
zum Fixieren des Gutes beim Schnitt angeordnet, der über separate Stellmittel synchron
mit der Messerbewegung auf das Gut absenkbar ist. Der Niederhalter ist zweckmäßig
als Federelement, insbesondere Blattfederelement ausgebildet, das an seinem unteren,
messerfernen Ende eine parallel zur Schenkelschnittlinie gelagerte, drehbare Niederhalterrolle
aufweist.
[0013] Um ein Haften der Nutzen an der Anlagefläche des ersten Lineales zu verhindern, sollte
der die Anlagefläche aufweisende Schenkel dieses Lineales mit einer Vielzahl von Durchgangslöchern
geringen Durchmessers versehen sein. Es ergibt sich damit keine geschlossene Anlagefläche
für die Nutzen, die die Gefahr eines Haftens der Nutzen an der Anlagefläche bedingen
könnte.
[0014] Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren und in den Unteransprüchen
dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von
Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
[0015] In den Figuren ist die Erfindung schematisch anhand einer Ausführungsform beispielsweise
dargestellt, ohne auf diese beschränkt zu sein. Es stellt dar:
- Figur 1
- einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung im Bereich der Schnittebene,
senkrecht zu dieser, vor einem Nutzenschnitt,
- Figur 2
- eine Darstellung gemäß Figur 1, nach dem Nutzenschnitt,
- Figur 3
- einen Schnitt durch die Vorrichtung nach erfolgter Spaltbildung zwischen Arbeitsfeld
und Ausgangsfeld, bei noch gekipptem ersten Lineal und ausgefahrenem zweiten Lineal,
- Figur 4
- eine Darstellung gemäß Figur 3 nach dem Überführen des ersten Lineales in die senkrechte
Stellung der Anlagefläche, bei abgesenktem Ausstoßer und
- Figur 5
- eine Ansicht der Vorrichtung gemäß Pfeil A in Figur 1.
[0016] Figur 1 zeigt ein Tischteil 1 der Vorrichtung mit zugeordnetem Arbeitsfeld 2, in
das benachbart zu dessen Vorderkante 3 eine parallel zu dieser verlaufende Schneidleiste
4 eingelassen ist. Oberhalb der Schneidleiste 4 und damit des Arbeitsfeldes 2 befindet
sich ein Schneidmesser 5 und benachbart zu diesem dahinter ein Preßbalken 6. Die senkrecht
zum Arbeitsfeld 2 verlaufende Schneidebene ist mit der Bezugsziffer 7 bezeichnet.
Auf dem Tischteil 1, das durch das Arbeitsfeld 2 und ein sich im nicht näher gezeigten
Bereich B der Vorrichtung befindliches Eingangsfeld gebildet ist, liegt ein Stapel
8 aus gestapeltem, blattförmigem Gut auf. Hinter dem Stapel 8, somit gleichfalls im
Bereich B der Vorrichtung ist eine Vorschubeinrichtung angeordnet, die dem Vorschieben
des Stapels 8 in Vorschubrichtung, d.h. senkrecht zur Schneidebene 7 dient.
[0017] Beabstandet zum Tischteil 1 weist die Vorrichtung ein weiteres Tischteil 9 auf, in
dem in Vorschubrichtung C und entgegengesetzt ein sich senkrecht zur Zeichenebene
erstreckender, symmetrisch zur halben Erstreckung der Schneidleiste 4 angeordneter
Schlitten 10 verfahrbar gelagert ist. Die Bewegung des Schlittens 10 erfolgt über
nicht näher dargestellte, in das Tischteil 9 eingelassene Kraftmittel, die unten am
Schlitten 10 angreifen. Symmetrisch zur halben Schneidleistenlänge und etwa eine halbe
Schneidleistenlänge voneinander beabstandet, sind zwei Zustellzylinder 11 vorgesehen,
die auf dem Schlitten 10 montiert sind. Mit der Oberseite des jeweiligen Zustellzylinders
11 ist beabstandet zu diesem, ein Schwenkzylinder 12 verbunden. Bei den Zylindern
11 und 12 handelt es sich um Pneumatikzylinder, deren Kolbenstangen 13 horizontal
in Vorschubrichtung C orientiert sind. Die Kolbenstange 14 ist in der Lagerplatte
15 in deren Querrichtung mit Spiel geführt, um den sich beim Schwenken der Lagerplatte
15 vergrößerten Angriffsabstand der Kolbenstangen 13, 14 Rechnung zu tragen. Die Figur
1 zeigt die ausgefahrene Stellung der Kolbenstangen 13 und 14. Entsprechend der Länge
des Schlittens 10 ist eine sich senkrecht zur Zeichenebene erstreckende Lagerplatte
15 vorgesehen, die gleichfalls symmetrisch zur halben Schneidleistenlänge angeordnet
ist. Bezogen auf die Darstellung der Figur 1 ist die Lagerplatte vertikal orientiert
und es greifen in vertikalem Abstand voneinander die Kolbenstangen 13 und 14 paarweise
an dieser an. In geringfügigem seitlichen Abstand zu den jeweiligen Kolbenstangen
13 und 14 ist die Lagerplatte 15 zwischen den Kolbenstangen 14 mit zwei sich über
einen Großteil der Breite der Lagerplatte 15, somit vertikal erstreckenden Langlöchern
16 versehen. Wie der Darstellung der Figur 1 weiterhin zu entnehmen ist, weist die
Vorrichtung ein erstes Lineal 17 auf, das aus einem mittleren, vertikalen Schenkel
17a, einem mit dem unteren Ende des vertikalen Schenkel 17a verbundenen horizontalen,
entgegen der Vorschubrichtung C gerichteten Schenkel 17b und einem mit dem oberen
Ende des vertikalen Schenkels 17a verbundenen in Vorschubrichtung C gerichteten horizontalen
Schenkel 17C besteht. Das erste Lineal 17 ist dabei wiederum symmetrisch zur halben
Schneidleistenlänge angeordnet, wobei der vertikale Schenkel 17a eine Höhenerstreckung
aufweist, die größer ist als die der Lagerplatte 15. In vertikaler Flucht mit den
beiden Langlöchern 16 ist der vertikale Schenkel 17a des ersten Lineales 17 auf dessen
der Lagerplatte 15 zugewandten Seite mit vier Bolzen 18 versehen, wobei jeweils zwei
Bolzen eines der Langlöcher 16 durchsetzen und einen geringeren Abstand zueinander
aufweisen, als es der Länge des zugeordneten Langloches 16 entspricht, so daß der
vertikale Schenkel 17a des ersten Lineales 17 und die Lagerplatte 15 vertikal zueinander
verschiebbar sind. Die jeweiligen Bolzen 18 sind auf der den Zylindern 12 und 13 zugewandten
Seite mittels Schrauben 19 gesichert, der Abstand von vertikalem Schenkel 17a und
Lagerplatte 15 ist so gewählt, daß die Teile relativ spielfrei zueinander bewegt werden
können. Auf dem horizontalen Schenkel 17c sind über dessen Länge verteilt sechs Hubzylinder
20 befestigt, deren nach unten gerichtete Kolbenstangen 21 Ausnehmungen im horizontalen
Schenkel 17c durchsetzen und an oben an der Lagerplatte 15 angebrachten Ösen 22 angreifen.
[0018] Wie der Darstellung der Figur 1 weiterhin zu entnehmen ist, liegt das mittels der
Lagerplatte 15 über die Zylinder 11 und 12 geführte erste Lineal 17 bei ausgefahrenen
Kolbenstangen 13 und 14 mit seiner dem Tischteil 1 zugewandten Kante 23 des horizontalen
Schenkels 17b am Tischteil 1 an, wobei es für die Funktion der Vorrichtung ausreichend
ist, wenn ein geringfügiger Spalt zwischen den Teilen gebildet ist. Bei der in der
Figur 1 gezeigten Stellung der Kolbenstangen 21 der Hubzylinder 20, bei der diese
maximal ausgefahren sind, befindet sich eine auf der Oberfläche des horizontalen Schenkels
17b gebildete Auflagefläche geringfügig unterhalb der Ebene des Arbeitsfeldes 2 des
Tischteiles 1. Der vertikale Schenkel 17b des ersten Lineales 17 weist eine solche
Höhenerstreckung auf, die etwa dem vertikalen Abstand von Tischteil 1 und angehobenem
Preßbalken 6 entspricht, wobei die Oberfläche des Vertikalschenkels 17a eine Anlagefläche
25 darstellt.
[0019] Zwischen dem Schneidmesser 5 und den Hubzylindern 20 ist schließlich ein Niederhalter
26 angeordnet. Ein mit einem nicht näher gezeigten Portal der Vorrichtung, das auch
das Schneidmesser 5 und den Preßbalken 6 aufnimmt, verbundene Stellantrieb senkt bzw.
hebt den Niederhalter 26 synchron mit der Messerbewegung. Der Niederhalter 26 weist
ein mit dem Stellantrieb 27 verbundenes Federelement 26a auf, das an seinem unteren
messerfernen Ende einen parallel zur Schneidleiste 4 gelagerte Niederhalterrolle 26b
aufweist, die sich über die Länge des ersten Lineals 17 erstreckt. Nachfolgend sei
die Funktionsweise der Vorrichtung beschrieben:
[0020] Ausgehend von der Darstellung in Figur 1 wird mittels der nicht näher gezeigten Vorschubeinrichtung
das zu schneidende Gut 8 soweit vorgeschoben, daß es in Anlage mit dem vertikalen
Schenkel 17a des ersten Lineales 17 gelangt. Das Gut 8 steht damit um eine abzuschneidende
Länge über die Schneidebene 7 hinaus, nach dem Schnitt soll ein Nutzen 8' vorliegen.
Es kann dabei ein einziger Nutzen 8' gebildet werden, der sich über die gesamte Breite
des Stapels 8 erstreckt, primär ist aber daran gedacht, daß bereits eine Vielzahl
in Vorschubrichtung C orientierter, nebeneinander angeordneter Stapel 8 vorliegen,
so daß nach dem Schnitt einzelne in Blickrichtung senkrecht zur Zeichenebene hintereinander
angeordnete Blöcke als Nutzen 8' entstehen.
[0021] Beim Niedergang des Schneidmessers 5 legt sich unmittelbar beim Kontakt der Messerspitze
mit dem Stapel 8 die synchron mit dem Schneidmesser 5 niederbewegte Niederhalterrolle
26b auf den Teilstapel bzw. die Blöcke 8' auf und drückt diese beim weiteren Schneidevorgang
gegen das erste Lineal 17. Synchron mit dem Durchtrennen des Stapels 8 und damit der
Bildung des Nutzens 8' erfolgt das Abkippen des ersten Lineals 17 in Richtung des
Pfeiles D um eine horizontale, parallel zur Schneidleiste 4 verlaufende Achse, die
in etwa mit der Vorderkante 3 des Tischteiles 1 zusammenfällt. Die Kippbewegung setzt
sich aus der Überlagerung dreier Bewegungen zusammen, nämlich der Einfahrbewegung
der Kolbenstangen 13 der Zustellzylinder 11, der Einfahrbewegung der Kolbenstangen
14 der Schwenkzylinder 12 und der Einfahrbewegung der Kolbenstangen 21 der Hubzylinder
20. Die Bewegung der Zustellzylinder 11 führt im wesentlichen zu einem Zurückziehen
des ersten Lineales 17, die Bewegung der Schwenkzylinder 12 zu einem Schwenken dieses
Lineals und es führt die Bewegung der Hubzylinder 20 dazu, daß das erste Lineal 17
relativ zur bezüglich der Kolbenstangen 13 und 14 ortsfesten Lagerplatte 15 nach unten
bewegt wird. Die gekippte Endposition des Lineales 17 ergibt sich aus der Darstellung
der Figur 2, dieser ist zu entnehmen, daß der bzw. die geschnittenen Nutzen 8' die
Auflagefläche 24 und die Anlagefläche 25 des ersten Lineales 17 kontaktieren und auf
diesen sich die Niederhalterrolle 26b abstützt. Die Figur verdeutlicht, daß das erste
Lineal 17 bezüglich seiner Anlagefläche 25 um einen Winkel von etwa 30° aus der Vertikalen
von der Schnittebene 7 weggekippt ist.
Die Führungsmöglichkeit des Schlittens 10 im Tischteil 9 dient dem Zweck, unterschiedliche
Nutzenstärken einstellen zu können, wobei es dann aber selbstverständlich auch erforderlich
ist, die Vorrichtung bezüglich des ersten Lineales 17 hinsichtlich der Erstreckung
des horizontalen Schenkels 17 umzurüsten. Das Tischteil 9 ist gleichfalls in Vorschubrichtung
C und entgegengesetzt verfahrbar und wird, wie der Darstellung der Figur 3 zu entnehmen
ist, nach dem Nutzenschnitt und dem Anheben des Niederhalters 26 in Vorschubrichtung
verfahren, so daß sich ein gegenüber der Situation in den Figuren 1 und 2 vergrößerter
Spalt 28 ergibt. Es wird dann ein bislang unterhalb des Tischteiles 9 angeordnetes
zweites Lineal, das sich über die gesamte Länge des ersten Lineales 17 erstreckt,
senkrecht nach oben verfahren, wobei der Abstand von zweitem Lineal 29 und weiterhin
gekipptem ersten Lineal 17 so bemessen ist, daß beim Rücküberführen des ersten Lineales
17 in die Stellung, in der der Schenkel 17a wiederum vertikal orientiert ist, die
der Anlagefläche 25 des Nutzens 8' abgewandte Fläche in Anlage mit dem zweiten Lineal
29 gelangt. Die Bewegung des Lineals in die genannte senkrechte Position des vertikalen
Schenkels 17a erfolgt dabei durch Ausfahren der Kolbenstangen 13 und 14 sowie 21 der
Zylinder 11, 12 und 20, so daß der horizontale Schenkel 17b des ersten Lineals 17
wiederum auf dem gleichen Niveau zu liegen kommt, wie in Figur 1 dargestellt. Die
geschilderte Situation verdeutlicht Figur 4, der weiterhin zu entnehmen ist, daß das
zweite Lineal 29 auf seiner dem ersten Lineal 17 zugewandten Seite auf Höhe des horizontalen
Schenkels 17b mit einer sich senkrecht zur Zeichenebene über die gesamte Länge des
Lineals 29 erstreckenden Stützleiste 30 versehen ist, deren obere Stützebene 31 in
etwa eine Ebene mit der Auflagefläche 24 des ersten Lineals 17 bildet. In dem so zwischen
den beiden Linealen 17 und 29 geschaffenen Querkanal 32 wird hinter dem Nutzen 8'
ein Ausstoßer 33 bis auf die Auflagefläche 24 des ersten Lineales 17 abgesenkt. Es
wird dann durch eine entsprechende Einfahrbewegung der Kolbenstangen 13 und 14 der
Zylinder 11 und 12 das erste Lineal 17 geringfügig vom zweiten Lineal 29 wegbewegt,
so daß der Nutzen 8' ohne zwischen den beiden Linealen 17 und 29 zu verklemmen in
Längsrichtung der Querkanals mittels des Ausstoßers 33 zu einer nicht näher gezeigten
Weiterverarbeitungsstation ausgeschoben werden kann.
[0022] Die Überführung des ersten Lineals 17 in die in Figur 1 gezeigte Position erfolgt
nach dem Anheben des Ausstoßers 33 und dem Absenken des zweiten Lineales 29 sowie
dem Zurückverfahren des Tischteiles 9 in Richtung des Tischteiles 1 und das erneute
vollständige Ausfahren der Kolbenstangen 13 und 14 der Zylinder 11 und 12.
[0023] Figur 5 veranschaulicht unter anderem, daß der die Anlagefläche 25 aufweisende vertikale
Schenkel 17a des ersten Lineales 17 mit einer Vielzahl von Durchgangslöchern 24 geringen
Durchmessers versehen ist.
[0024] Bei der beschriebenen Vorrichtung bildet die Auflagefläche 24 des ersten Lineales
17 das Ausgangsfeld der Tischfläche. Es besteht aber durchaus die Möglichkeit, daß
auch die Oberfläche 35 des Tischteiles 9 als Ausgangsfeld fungiert, nämlich dann,
wenn das erste Lineal 17 mittels des Schlittens 10 in Vorschubrichtung aus dem dem
Tischteil 1 zugewandten Bereich des Tischteiles 9 verfahren und der Spalt 28 zwischen
den beiden Tischteilen 1 und 9 vollständig geschlossen wird, so daß sich die Tischfläche
als durchgehende Fläche von Arbeitsfeld 2 und Oberfläche 35, d.h. Ausgangsfeld darstellt.
Bei einer solchen Verwendungsweise, können bei Rand- bzw. Zwischenschnitten anfallende
Späne nach vorherigem Öffnen des Spaltes 28 durch diesen nach unten entsorgt werden.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Tischteil
- 2
- Arbeitsfeld
- 3
- Vorderkante
- 4
- Schneidleiste
- 5
- Schneidmesser
- 6
- Preßbalken
- 7
- Schneidebene
- 8
- Stapel
- 8'
- Nutzen
- 9
- Tischteil
- 10
- Schlitten
- 11
- Zustellzylinder
- 12
- Schwenkzylinder
- 13
- Kolbenstange
- 14
- Kolbenstange
- 15
- Lagerplatte
- 16
- Langloch
- 17
- erstes Lineal
- 17a
- vertikaler Schenkel
- 17b
- horizontaler Schenkel
- 17c
- horizontaler Schenkel
- 18
- Bolzen
- 19
- Schraube
- 20
- Hubzylinder
- 21
- Kolbenstange
- 22
- Öse
- 23
- Kante
- 24
- Auflagefläche
- 25
- Anlagefläche
- 26
- Niederhalter
- 26a
- Federelement
- 26b
- Niederhalterrolle
- 27
- Stellantrieb
- 28
- Spalt
- 29
- zweites Lineal
- 30
- Stützleiste
- 31
- Stützebene
- 32
- Querkanal
- 33
- Ausstoßer
- 34
- Durchgangsloch
- 35
- Oberfläche
1. Vorrichtung zum Schneiden von gestapeltem, blattförmigem Gut, mit einer Tischfläche,
die ein Arbeitsfeld, über dem sich ein Schneidmesser und ein Preßbalken befinden,
dahinter ein Eingangsfeld zur Aufnahme des zu schneidenden Gutes und davor ein Ausgangsfeld
zur Aufnahme des geschnittenen Gutes aufweist und mit einer Vorschubeinrichtung für
das zu schneidende Gut, wobei das Ausgangsfeld unter Bildung eines Spaltes relativ
zum Arbeitsfeld bewegbar ist und ein zu einer Weiterverarbeitungsstation führender
Querkanal auf dem Ausgangsfeld mit einem Längs des Querkanals beweglichen Ausstoßer
vorgesehen ist, wobei ferner der Querkanal zwischen einem ersten Lineal, das um eine
horizontale Achse kippbar ist, um den Stapel des geschnittenen Gutes beim Schneiden
abzustützen und anschließend wieder aufzurichten, und einem hinter dem ersten Lineal
befindlichen zweiten Lineal, das nach dem Öffnen des Spaltes in seine Arbeitslage
bringbar ist, gebildet ist, sowie eine Niederhalter vorgesehen ist, der auf das geschnittene
Gut auflegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Lineal (17) eine Auflagefläche (24) und ein im rechten Winkel hierzu
angeordnete Anlagefläche (25) für das geschnittene Gut (8') aufweist, wobei die Auflagefläche
(24) bei aufgerichteter Stellung des Lineals (17) im wesentlichen eine Ebene mit dem
Arbeitsfeld (2) bildet und eine solche Erstreckung in Vorschubrichtung (C) des Gutes
(8, 8') aufweist, die geringer ist als die Erstreckung des geschnittenen Gutes (8')
in Vorschubrichtung (C).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Lineal (17) bezüglich
der Anlagefläche (25) für das geschnittene Gut (8') um einen Winkel von etwa 30° aus
der Vertikalen von der Schneidebene (7) wegkippbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche
(24) bevorzugt eine Erstreckung in Vorschubrichtung (C) des zu schneidenden Gutes
(8) von 10 bis 20 mm, insbesondere 15 bis 20 mm, und das geschnittene Gut (8') bevorzugt
eine Erstreckung in Vorschubrichtung (C) von 15 bis 25 mm, insbesondere 20 bis 25
mm, aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
Lineal (17) zwei L-förmig angeordnete Schenkel (17a, 17b) aufweist, die ihrerseits
die Anlagefläche (25) und die Auflagefläche (24) aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine im
wesentlichen senkrecht orientierte Lagerplatte (15) vorgesehen ist, die horizontal
verfahrbar und neigbar ist, sowie in der Lagerplatte (15) der die Anlagefläche (25)
aufweisende Schenkel (17a) des ersten Lineals (17) beweglich in der Ebene der Lagerplatte
(15) gelagert und im wesentlichen in senkrechter Richtung verfahrbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß erste Pneumatikzylinder (11)
mit den freien Enden ihrer Kolbenstangen beabstandet zur Schenkelschnittlinie der
Schenkel (17a, 17b) am die Anlagefläche (25) aufweisenden Schenkel (17a) des ersten
Lineals (17) schwenkbar angreifen, zweite Pneumatikzylinder (12) mit den freien Enden
ihrer Kolbenstangen (14) in größerem Abstand zur Schenkelschnittlinie der Schenkel
(17a, 17b) am die Anlagefläche (25) aufweisenden Schenkel (17a) des ersten Lineals
(17) schwenkbar angreifen, sowie dritte, im wesentlichen in Querrichtung der Lagerplatte
(15) und des die Anlagefläche (25) aufweisenden Schenkels (17a) wirksame Pneumatikzylinder
(20) diesen Schenkel (17a) und die Lagerplatte (15) kraftschlüssig miteinander verbinden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der die Anlagefläche (25)
aufweisende Schenkel (17a) des ersten Lineals (17) auf seinem dem die Auflagefläche
(24) aufweisenden Schenkel (17b) abgewandten Ende mit einem weiteren, zum die Auflagefläche
(24) aufweisenden Schenkel (17b) gegensinnig orientierten Lagerschenkel (17c) verbunden
ist, der die dritten Pneumatikzylinder (20) aufnimmt, deren Kolbenstangen (21) mit
Ansätzen der Lagerplatte (15) auf der dem ersten Lineal (17) abgewandten Seite verbunden
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kippbewegung des
ersten Lineals (17) aus der senkrechten Stellung des die Anlagefläche (25) aufweisenden
Schenkels (17a) als eine Überlagerung der Bewegung der ersten und zweiten Pneumatikzylinder
(11, 12) vom zu schneidenden Gut (8) weg und der Bewegung des ersten Lineals (17)
nach unten mittels der der dritten Pneumatikzylinder (20) darstellt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten
Pneumatikzylinder (11) mit einer Bewegungskomponente in bzw. entgegengesetzt der Vorschubrichtung
(C) des zu schneidenden Gutes (8) verfahrbar sind und die zweiten Pneumatikzylinder
(12) bewegungsschlüssig mit den ersten Pneumatikzylindern (11) gekoppelt sind, wobei
die Bewegung der Kolbenstangen (13, 14) der ersten und zweiten Pneumatikzylinder (11,
12) in bzw. entgegengesetzt der Vorschubrichtung (C) des zu schneidenden Gutes (8)
erfolgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Lineal (29) auf seiner dem Ausgangsfeld (24; 35) zugewandten Seite mit einer Stützleiste
(30) versehen ist, deren obere Stützebene (31) in etwa eine Ebene mit der Auflagefläche
(24) des ersten Lineals (17) bei dessen waagerechter Stellung bildet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
dem Preßbalken (6) abgewandten Seite des Schneidmessers (5) der Niederhalter (26)
angeordnet ist, der über separate Stellmittel (27) synchron mit der Messerbewegung
auf das zu schneidende Gut (8') absenkbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter (26) ein
Federelement (26a) umfaßt, das an seinem unteren, messerfernen Ende eine parallel
zur Schenkelschnittlinie gelagerte drehbare Niederhalterrolle (26b) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der die
Anlagefläche (25) aufweisende Schenkel (17b) des ersten Lineales (17) mit einer Vielzahl
von Durchgangslöchern (34) geringen Durchmessers versehen ist.