(19)
(11) EP 0 454 056 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.1991  Patentblatt  1991/44

(21) Anmeldenummer: 91106515.9

(22) Anmeldetag:  23.04.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C25C 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 23.04.1990 AT 936/90

(71) Anmelder: Austria Metall Aktiengesellschaft
A-5282 Braunau am Inn (AT)

(72) Erfinder:
  • Meissner, Herbert, Dr.
    A-5282 Braunau-Ranshofen (AT)

(74) Vertreter: WILHELMS, KILIAN & PARTNER Patentanwälte 
Eduard-Schmid-Strasse 2
81541 München
81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kathodenbleche aus Aluminium für die elektrolytische Gewinnung von Zink


    (57) Kathodenbleche aus Aluminium für die elektrolytische Gewinnung von Zink, welche wenigstens an den Kanten, die zwei zueinander etwa parallele Schmalseitenflächen mit den Elektrodenflächen bilden, Isolationsleisten aufweisen und welche an einer diese Schmalseitenflächen verbindenden Schmalseitenfläche Halterungen zum Einhängen im Elektrolysebad und zur Stromabnahme aufweist, wobei die Isolationsleisten zumindest in den an das Blech anschließenden Teilen aus copolymerem Polyolefin bestehen und um die von den Seitenflächen mit den Elektrodenflächen gebildeten Kanten aufgeschmolzen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kathodenblech für die elektrolytische Gewinnung von Zink, mit einer Platte aus Aluminium und einer auf mindestens einem Rand der Platte diesen umgebend aufgeschmolzenen Isolationsleiste aus Kunststoff.

    [0002] Bei heute bekannten Kathodenblechen für die elektrolytische Gewinnung von Zink sind an den Rändern Isolierungsleisten angeordnet. Dies ist deswegen notwendig, um das an den Kathodenflächen abgeschiedene Zink daran zu hindern, in Richtung der Anodenplatte bzw. Elektrolytwanne zu wachsen und dadurch einen Kurzschluß zu erzeugen. Diese Isolierungsleisten sind entweder an den Rändern des Kathodenblechs aufgeschnappt oder aufgepreßt. Es sind aber auch Versionen mit angeschraubten Isolationsleisten bekannt. Diese Isolationsleisten selbst bestehen aus Kunststoff, Gummi oder Holz. Ein Kathodenblech der eingangs genannten Art ist aus DE-A-3 219 300 bekannt.

    [0003] Da die Kathodenbleche im Betrieb mit Schwefelsäure, die als Elektrolyt verwendet wird, getaucht sind, kommt es zur Korrosion des Aluminiums. Diese Korrosion tritt bevorzugt unter den Leisten auf. Dies deshalb, da die Säure zwischen den Blechen und den Isolationsleisten eindringt und dort ein sehr schnelles Korrodieren des Aluminiums bewirkt. Es erfolgt somit ein frühzeitiger Ausfall des Kathodenblechs, da die Ränder ausfressen, die Leiste an Halt am Blech verliert und somit es zu einem Kurzschluß beim Wegbrechen der Isolationsleiste zwischen anwachsendem Zink und der Anodenplatte bzw. Elektrolytwanne kommt.

    [0004] Dieser ungünstige Effekt dieser Korrosion wird erfindungsgemäß dadurch verhindert, daß die Isolationsleisten aus copolymerem Polyolefin bestehen, welche um die Kanten, die die Schmalseitenflächen mit den Elektrodenflächen bilden, aufgeschmolzen sind.

    [0005] Die Paarung copolymeres Polyolefin/Aluminium erweist sich dabei als besonders flüssigkeitsdicht gegenüber dem aggressiven schwefelsaueren Elektrolyten.

    [0006] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfaßt die Isolationsleiste blechseitig eine Lage aus dem copolymeren Polyolefin und im übrigen besteht sie aus gewöhnlichem Polyolefin. Diese Bauweise ist sehr preisgünstig, weil weniger von dem teueren copolymeren Polyolefin notwendig ist.

    [0007] Es ist weiters in einer Ausgestaltung der Erfindung eine solche Bauweise vorgesehen, daß die Isolationsleiste insgesamt aus dem hochhaftenden Polyolefin besteht.

    [0008] Bei dieser Bauweise kann bei großen Stückzahlen herzustellender Bleche besonders kostengünstig, weil einfach, gefertigt werden.

    [0009] Es hat sich gezeigt, daß das dazu verwendende Herstellungsverfahren erfindungsgemäß so durchgeführt wird, daß die Isolationsleiste extrudiert wird und nach der Extrusion an den anzuhaftenden Flächen des Kathodenblechbandes in der Wärme (bei Temperaturen zwischen 100 und 200 °C, vorzugsweise 160 und 180 °C, für 1 bis 5 min) angedrückt wird, die Bleche zugeschnitten und danach Halterungen an den Schmalseitenflächen des Kathodenblechs angeschweißt werden, die die mit einer Isolationsleiste versehenen Schmalseitenflächen verbinden.

    [0010] Es ist dabei in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung günstig, daß die Extrusion der Leiste durch Koextrusion von hochhaftendem copolymerem Polyolefin und normalem Polyolefin erfolgt. Dadurch wird weniger von dem teueren und nur blechseitig erforderlichen hochhaftenden Polyolefin verwendet, wodurch die Herstellung des erfindungsgemäßen Kathodenblechs günstiger wird.

    [0011] Durch die Extrusion des Profils mit nachfolgendem Aufschmelzen auf den Kathodenblechbändern wird die für die Extrusion notwendige Wärme optimal genützt. Die Produktion kann kontinuierlich erfolgen, wodurch große Mengen an solchen Kathodenblechbändern hergestellt werden können. Diese sind nachher nur mehr zu schneiden und an ihnen die für die Stromeinleitung und Aufhängung benötigten Halterungen anzuordnen.

    [0012] Es ist in einer Ausgestaltung der Erfindung günstig, Kathodenbleche so herzustellen, daß eine Schicht aus haftendem copolymerem Polyolefin auf den zu isolierenden Flächen angeordnet wird und auf diese Schicht ein Teil aus gewöhnlichem Polyolefin, der den Leistenkörper in seinem wesentlichen Volumen ausmacht, aufgeschoben wird.

    [0013] Dadurch, daß dieses gut haftende Polyolefin dicht mit dem Kathodenblech verbunden ist, kann kein Elektrolyt in die Verbindung eindringen und die eigentliche Isolationsleiste braucht lediglich warm aufgeschoben zu werden. Die Haftung, die zwischen der Schicht Polyolefin und der übrigen Isolationsleiste vorhanden ist, reicht beim Betrieb des Kathodenblechs zur Befestigung aus. Dieses Verfahren ist besonders dann wirtschaftlich, wenn nur wenige Kathodenbleche erzeugt werden sollen, was bei Reparaturen und bei der Wartung einer Elektrolyseanlage häufig der Fall ist.

    [0014] Copolymere Polyolefine im Sinne der Erfindung sind Mischpolymerisate von Olefin und Haftzusätzen für Metalloberflächen. Diese Haftzusätze sind in der Regel aliphatische Carbonsäuren in einer Menge von 1 bis 10 %, beispielsweise Acrylsäure oder deren Derivate. Statt der Acrylsäure können auch Ester wie z. B. Vinylacetate vorhanden sein. Vinylacetat kann auch gleichzeitig mit Acrylsäure vorhanden sein, ebenso kommen auch andere Terpolymere in Frage. Geeignet sind letzlich diejenigen Schmelzkleber auf Polyolefinbasis, bei welchen eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit gewährleistet ist.

    [0015] Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Kathodenblechs,

    Fig. 2 ein Detail eines erfindungsgemäßen Kathodenblechs im Horizontalschnitt in vergrößerter Ansicht,

    Fig. 3 ein Detail eines weiteren erfindungsgemäßen Kathodenblechs.



    [0016] Ein Kathodenblech mit einer Platte 1 aus Aluminium ist in einem Elektrolyten 2 in einer Wanne 3 an Stromschienen 4, 4' mit seiner Halterung 5 angeordnet und hat auf beiden vertikalen Schmalseiten Isolationsleisten 6, 6' aus Polyolefin befestigt.

    [0017] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform des Kathodenblechs, bei welcher auf dem seitlichen Rand der Aluminiumplatte 1 eine einheitlich aus hochhaftendem copolymerem Polyolefin bestehende Isolationsleiste aufgeschmolzen ist. Die Isolationsleiste kann extrudiert und unter Ausnutzung der Extrusionshitze aufgeschmolzen sein.

    [0018] In der Fig. 3 ist auf der Aluminiumplatte 1 des Kathodenblechs eine Schicht 7 haftendes copolymeres Polyolefin angeordnet und über diese eine den Körper der Isolationsleiste hauptsächlich ausmachende U-förmige Schiene 8 aufgeschoben. Das Aufschieben erfolgt in der Wärme, vorzugsweise unter Ausnutzung von Extrusionshitze.


    Ansprüche

    1. Kathodenblech für die eletkrolytische Gewinnung von Zink, mit einer Platte (1) aus Aluminium und einer auf mindestens einem Rand der Platte diesen umgebend aufgeschmolzenen Isolationsleiste (6) aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolationsleiste (6) mindestens in einem an die Platte (1) anschließenden Teil aus einem copolymeren Polyolefin besteht.
     
    2. Kathodenblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolationsleiste (6) aus einer an das Blech (1) anschließenden Lage (7) aus copolymerem Polyolefin und einer darüber befindlichen Lage (8) aus gewöhnlichem Polyolefin aufgebaut ist.
     
    3. Verfahren zur Herstellung eines Kathodenblechs nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolationsleiste (6) in an sich bekannter Weise extrudiert wird und nach der Extrusion im noch heißen Zustand an den Rändern eines Kathodenblechbandes angedrückt wird, das mit Isolationsleisten versehene Blechband nachfolgend zu Kathodenblechen zugeschnitten wird und danach an einem zwischen zwei mit Isolationsleisten versehenen Rändern verlaufenden Rand Halterungen (5) angeschweißt werden.
     
    4. Verfahren zur Herstellung eines Kathodenblechs nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Extrusion der Isolationsleiste (6) durch Koextrusion von copolymerem Polyolefin und normalem Polyolefin erfolgt.
     
    5. Verfahren zur Herstellung eines Kathodenblechs nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht aus copolymerem Polyolefin auf den zu isolierenden Flächen angeordnet wird und über diese Schicht eine Leiste aus normalem Polyolefin geschoben wird.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht