[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Betonformteilen im wesentlichen
topfförmiger Gestalt mit einem sich an Seitenwände anschließenden Boden, insbesondere
von Schachtunterteilen oder Schachtbodenstücken,
wobei man die Betonformteile in gegenüber der Gebrauchslage umgekehrter Fertigungslage
in einer Form bildet, welche einen Formkern und einen radial äußeren, im Abstand vom
Formkern angeordneten Formmantel aufweist, das Verfahren umfassend die Schritte:
a) Auflegen eines Einleg-Elements auf das obere Ende des Formkerns,
b) Befüllen eines zwischen Formkern und Formmantel ausgebildeten Formhohlraums mit
Beton bis zur vollständigen Bedeckung des Einleg-Elements in einer gewünschten Schichtdicke,
c) Verdichten des eingefüllten Betons,
d) Entschalen des Betonformteils und
e) Aushärten des Betonformteils,
wobei das Betonformteil zumindest bis nach dem Aushärten in der Fertigungslage verbleibt.
[0002] Bei der herkömmlichen Herstellung von Betonformteilen im wesentlichen topfförmiger
Gestalt, insbesondere von Schachtunterteilen oder Schachtböden, stellte sich als Folge
des dem Aushärten vorangehenden Entschalens das Problem, daß sich der Boden des Betonformteils
während des Zeitraums von der Entschalung bis zum vollständigen Aushärten unter seinem
eigenen Gewicht deformierte. Es sei hierzu auch auf die Beschreibung der Fig. 8 und
9 verwiesen.
[0003] Zur Lösung dieses Problems ist ein gattungsgemäßes Verfahren in Betracht gezogen
worden, bei welchem der Boden des Betonformteils bis zum vollständigen Aushärten durch
eine innere, wiedergewinnbare Schalungsplatte unterstützt wird, welche ihrerseits
durch eine im Boden ausgebildete Durchbrechung hindurch von einer nach der Füllung
aufgelegten und über der Seitenwandung abgestützten Halteplatte getragen wird. Dabei
müssen nach dem Aushärten die beiden Platten von Hand von dem Boden des Betonformteils
entfernt werden. Zusätzlich muß die Durchbrechung im Boden des Betonformteils mit
Beton ausgegossen werden. Zusätzlich sei auf die Beschreibung der Fig. 10 - 14 verwiesen.
[0004] Dieses gattungsgemäße Verfahren weist verschiedene Nachteile auf: Zum einen wird
die Produktivität durch die Vielzahl notwendiger Arbeitsschritte, insbesondere durch
das manuelle Anbringen und Entfernen der Abstützplatten, gesenkt. Zum anderen geht
der nachträglich in die Bodendurchbrechung eingegossene Beton keine einwandfreie,
insbesondere keine wasserdichte, Bindung mit dem Betonformteil ein.
[0005] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art
bereitzustellen, welches bei hoher Produktivität die Herstellung von Betonformteilen
mit durchbrechungsfreiem und nicht deformiertem Boden ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch Verwendung eines verlorenen Einleg-Elements gelöst, dessen
Außenumfang wenigstens auf einem Teil des Umfangs den Außenumfang des Formkerns überragt
und mit dem Innenumfang des Formmantels einen für die Befüllung des Formhohlraums
ausreichenden Füllquerschnitt bietet.
[0007] Nachdem die Form mit Beton befüllt wurde und der eingefüllte Beton verdichtet wurde,
ist der über den Außenumfang des Formkerns radial überstehende Außenumfang des Einleg-Elements
in den Beton eingebettet. Das Einleg-Element stützt den Boden des Betonformteils ab
und verteilt dessen Gewicht über seinen im Beton eingebetteten Außenumfang auf die
Seitenwandung des Betonformteils. Hierdurch können Deformationen des Bodens des Betonformteils
sicher verhindert werden, ohne daß zur Abstützung des Gewichts des Bodens eine Durchbrechung
des Bodens vorgesehen werden müßte. Das Einleg-Element verbleibt nach dem Aushärten
als verlorene Schalung in dem Betonformteil.
[0008] In einer Ausführungsform kann das Einleg-Element als Einleg-Platte oder Einleg-Schale
ausgebildet sein.
[0009] Um die Einleg-Platte zum Tragen des auf ihr lastenden Gewichts weiter stabilisieren
zu können, wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß das Einleg-Element
auf seiner dem Formkern abgewandten Seite mit Versteifungsrippen versehen ist.
[0010] Alternativ hierzu kann jedoch auch vorgesehen sein, daß auf die dem Formkern abgewandte
Seite der Einleg-Platte Bewehrungselemente, insbesondere aus Baustahl, aufgelegt werden.
[0011] Dadurch, daß das Einleg-Element bombiert ausgebildet ist, wobei das Einleg-Element
mit seiner konkaven Seite auf das obere Ende des Formkerns aufgelegt wird, kann dem
Einleg-Element auf besonders einfache Weise eine hohe Stabilität verliehen werden.
[0012] Alternativ hierzu kann auch vorgesehen sein, daß das Einleg-Element konisch ausgebildet
ist, wobei das Einleg-Element mit seiner konkaven Seite auf das obere Ende des Formkerns
aufgelegt wird.
[0013] Dadurch, daß das Einleg-Element mit Gerinne ausgebildet ist, kann das Betonformteil
auch zur Wasserführung verwendet werden. Hierbei muß das Gerinne nicht geradlinig
geführt sein, sondern kann auch innerhalb des Betonformteils gekrümmt verlaufen.
[0014] Um Leitungsrohre an das Betonformteil anschließen zu können, wird vorgeschlagen,
daß das Einleg-Element zur Ausbildung von Zuläufen und/oder Abläufen im wesentlichen
rohrförmige Ansätze aufweist.
[0015] Um eine einwandfreie Befüllung des Formhohlraums zuverlässig sicherstellen zu können,
wird vorgeschlagen, daß der Füllquerschnitt mindestens 30%, vorzugsweise zwischen
40% und 90% des Querschnitts des Formhohlraums beträgt.
[0016] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Außenumfang des Einleg-Elements
mit im wesentlichen konstantem Abstand von dem Außenumfang des Formkerns verläuft.
Hierbei kann vorgesehen sein, daß der Abstand des Außenumfangs des Einleg-Elements
vom Innenumfang des Formmantels mindestens 20% des Abstands an der jeweiligen Stelle
genommen zwischen Außenumfang des Formkerns und Innenumfang des Formmantels beträgt,
vorzugsweise zwischen 30% und 90%, um eine vollständige Befüllung des Formhohlraums
mit Beton sicherzustellen.
[0017] Alternativ wird vorgeschlagen, daß der Außenumfang des Einleg-Elements radial nach
außen abstehende Vorsprünge aufweist. Weiterhin ist es bevorzugt, daß die Vorsprünge
über den Umfang des Einleg-Elements verteilt sind und einen Winkelabstand von 15
o bis 120
o, vorzugsweise etwa 60
o, besitzen und daß jeder Vorsprung eine mittlere Winkelausdehnung von 5
o bis 15
o, vorzugsweise etwa 10
o, besitzt. Hierdurch kann eins effektive Verteilung des Gewichts des Bodens des Betonformteils
auf die Seitenwandung gewährleistet werden, während gleichzeitig sichergestellt werden
kann, daß der Beton beim Einfüllen die Form vollständig, d.h. insbesondere ohne Hohlräume
unter dem äußeren Umfangsrand des Einleg-Elements, ausfüllt.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es stellen
dar:
- Fig. 1
- eine geschnittene Seitenansicht zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung von Betonformteilen;
- Fig. 2
- eine geschnittene Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Betonformteils im entschalten Zustand;
- Fig. 3 - 6
- Ansichten analog Fig. 2 weiterer Ausführungsbeispiele von nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Betonformteilen;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Verlaufs des Außenumfangs des Einleg-Elements;
- Fig. 8 und 9
- Ansichten analog den Fig. 1 und 2 zur Erläuterung eines bekannten Verfahrens; und
- Fig. 10 - 14
- Ansichten zur Erläuterung eines in Betracht gezogenen, gattungsgemäßen Verfahrens;
hierbei ist:
- Fig. 10
- eine Ansicht analog den Fig. 1 und 8;
- Fig. 11
- eine geschnittene Seitenansicht eines nach diesem Verfahren hergestellten Betonformteils;
- Fig. 12
- eine Ansicht analog den Fig. 2 und 9;
- Fig. 13
- eine Ansicht des nach diesem Verfahren hergestellten Betonformteils nach Abnahme der
Platten; und
- Fig. 14
- das nach diesem Verfahren hergestellte Betonformteil in seiner Gebrauchslage mit ausgegossener
Bodendurchbrechung.
[0019] Bei einem bekannten, nicht gattungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen
topfförmigen Betonformteilen, nämlich Schachtbodenstücken 10', wird gemäß Fig. 8 eine
Form 12 verwendet, welche aus einem Formkern 14, einem Formmantel 16, einer Untermuffe
18 und einem Formoberteil 20 besteht. Das Formoberteil 20 kann durch eine in Fig.
8 nicht dargestellte Hubeinrichtung von einer abgesenkten Stellung (vgl. Fig.8) in
eine angehobene Stellung und umgekehrt übergeführt werden. Hierzu ist das Formoberteil
20 in einer zur Achse des Formkerns 14 im wesentlichen parallel verlaufenden und in
Fig. 8 durch den Doppelpfeil A angedeuteten Richtung bewegbar. Die Untermuffe 18 kann
durch eine Hubeinrichtung 22 in einer zur Achse des Formkerns 14 ebenfalls im wesentlichen
parallel verlaufenden und in Fig. 8 durch den Doppelpfeil B angedeuteten Richtung
zwischen einer unteren Stellung (vgl. Fig. 8) und einer oberen Stellung (vgl. Fig.
9) verstellt werden.
[0020] Der Formmantel 16 verläuft in radialem Abstand zum Außenumfang 14a des Formkerns
14. In axialer Richtung überragt der Formmantel 16 die obere Begrenzungsfläche 14b
des Formkerns 14. Die Untermuffe 18 ist radial zwischen dem Formkern 14 und dem Formmantel
16 angeordnet und steht auf dem in Fig. 8 oberen Ende 22a der Hubeinrichtung 22 auf.
[0021] Bei der Fertigung von Schachtbodenstücken 10' wird bei dem bekannten Verfahren wie
folgt vorgegangen: Wenn sich die Hubeinrichtung 22 mit der auf ihr aufliegenden Untermuffe
18 in der unteren Stellung (vgl. Fig. 8) und das Formoberteil 20 in der angehobenen
Stellung befindet, so wird eine vorbestimmte Menge Beton in einen vom Formkern 14,
der Untermuffe 18 und dem Formmantel 16 festgelegten Formhohlraum 24 bis über die
obere Begrenzungsfläche 14b des Formkerns 14 eingefüllt. Anschließend wird die Betonschicht
oberhalb der oberen Begrenzungsfläche 14b des Formkerns 14 durch Absenken des Formoberteils
20 geglättet. Zum Verdichten kann die gesamte Form 12 durch eine nicht dargestellte
Rüttlereinrichtung gerüttelt werden, um eine gleichmäßige Verteilung des eingefüllten
Betons zu erzielen. Danach wird die Untermuffe 18 und mit ihr das Schachtbodenstück
10' durch die Hubeinrichtung 22 aus der Form 12 ausgefahren und somit entschalt (s.
Fig. 9). In Figur 9 ist die Untermuffe 18 annähernd bündig mit dem Boden der Fabrikationshalle.
Hierauf wird das Schachtbodenstück 10' von einer Transporteinrichtung, beispielsweise
einem Gabelstapler, zusammen mit der Untermuffe 18 zu einem Lagerplatz gebracht, wo
es vorzugsweise bis zum vollständigen Aushärten des Betons verbleibt.
[0022] Das vorstehend beschriebene Herstellungsverfahren für Schachtbodenstücke 10' hat
den Nachteil, daß sich das Bodenteil 10'a während des Zeitraums von der Entschalung
bis zum vollständigen Aushärten des Betons infolge seines eigenen Gewichts deformiert
(s. Fig. 9), da der eingefüllte Beton gegenüber Zugbeanspruchungen nicht formstabil
ist. Schlechtestenfalls kann das Bodenteil 10'a Risse bekommen. Da der eingefüllte
Beton gegenüber Druckbeanspruchungen formstabil ist, unterliegt die Seitenwandung
10'b des Schachtbodenstücks 10' keiner Deformation.
[0023] Zur Vermeidung des Nachteils deformierter Bodenteile wurde ein Verfahren in Betracht
gezogen, welches im folgenden an Hand der Fig. 10 - 14 erläutert werden wird.
[0024] Bei diesem Verfahren wird vor dem Befüllen des Formhohlraums 24 der Form 12 mit Beton
eine innere Schalungsplatte 26 (vgl. Fig. 10), welche mit einem Abstandshalter 26a
und einem Schraubbolzen 26b versehen ist, auf das obere Ende 14b des Formkerns 14
aufgelegt. Das Formoberteil 20' weist eine an seinem unteren Ende 20'a ausgebildete
Ausnehmung 20'b auf, in welcher der Schraubbolzen 26b der Platte 26 aufgenommen ist,
wenn sich das Formoberteil 20' in seiner abgesenkten Stellung befindet.
[0025] Nach dem Verdichten wird das Formoberteil 20' wieder angehoben und eine Halteplatte
28 auf das Schachtbodenstück 10'' aufgelegt. Die Halteplatte 28 wird mit der Schalungsplatte
26 über eine auf den Schraubbolzen 26b aufgeschraubte Sicherungsschraubmutter 30 fest
verbunden (s. Fig. 11). Die Schalungsplatte 26 entspricht in ihrem Durchmesser dem
Durchmesser des Formkerns 14, während die Halteplatte 28 bis an den Innenumfang 16a
des Formmantels 16 heranreicht und sich auf der Seitenwandung des Schachtbodenstücks
10'' abstützt. Hierauf wird das Schachtbodenstück 10'' durch Ausfahren der Hubeinrichtung
22 entformt (s. Fig. 12) und, wie vorstehend geschildert, zum Aushärten des Betons
abtransportiert. Das Bodenteil 10''a des Schachtbodenstücks 10'' ist in diesem Zustand
zwischen den Platten 26 und 28 aufgenommen und wird von diesen abgestützt, so daß
es sich nicht unter seinem Eigengewicht deformieren kann.
[0026] Nach dem Aushärten wird die Sicherungsschraubmutter 30 gelöst und die Platten 26
und 28 vom Schachtbodenstück 10'' entfernt (s. Fig. 13). Da mit der Platte 26 auch
der Abstandshalter 26a entfernt wurde, verbleibt im Bodenteil 10''a des Schachtbodenstücks
10'' eine Durchbrechung 10''c. Diese Durchbrechung 10''c wird mit Mörtel 32 gefüllt,
nachdem das Schachtbodenstück 10'' in seine Gebrauchslage gemäß Fig. 14 gebracht worden
ist.
[0027] Dieses Verfahren verhindert zwar eine Deformation des Bodenteils 10''a des Schachtbodenstücks
10'', weist jedoch einige schwerwiegende Nachteile auf: Zum einen müssen die Platten
26 und 28 von Hand angebracht und wieder abgenommen werden, was eine beachtliche Produktivitätsminderung
mit sich bringt. Zum anderen verbleibt nach Abnahme der Platten 26 und 28 im Bodenteil
10''a des Schachtbodenstücks 10'' eine Durchbrechung 10''c, die in einem zusätzlichen
Arbeitsschritt mit Mörtel 32 gefüllt werden muß. Da sich dieser Mörtel 32 nicht in
ausreichendem Maße mit dem bereits ausgehärteten Beton verbindet, kann nicht gewährleistet
werden, daß das Schachtbodenstück wasserdicht ist.
[0028] Im folgenden soll an Hand der Fig. 1 und 2 das erfindungsgemäße Verfahren ausführlich
beschrieben werden, welches sich durch hohe Produktivität auszeichnet und mit welchem
die Fertigung zuverlässig wasserdichter Schachtbodenstücke ermöglicht wird.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit der gleichen Vorrichtung durchgeführt werden,
mit der auch das bekannte, nicht gattungsgemäße und vorstehend an Hand der Fig. 8
und 9 beschriebene Verfahren durchgeführt wurde. Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet
sich von dem bekannten nicht gattungsgemäßen Verfahren dadurch, daß vor dem Befüllen
des Formhohlraums 24 mit Beton, ein Einleg-Element 34, beispielsweise eine Einleg-Platte
(s. Fig. 1), auf das obere Ende 14b des Formkerns 14 aufgelegt wird, die einen Außendurchmesser
D₂ (vgl. Fig. 2) aufweist, welcher größer ist als der Außendurchmesser D₁ des Betonformkerns
14. D.h. die Einleg-Platte 34 ist derart bemessen, daß ihr Außenumfang 34a, in radialer
Richtung gesehen, zwischen dem Außenumfang 14c des oberen Endes 14b des Formkerns
14 und dem Innenumfang 16a des Formmantels 16 liegt.
[0030] Das Einleg-Element 34 kann beispielsweise aus Bauholz, Preßspan, Kunstoff, Metall,
faser-bewehrtem Zement oder dergleichen gefertigt sein. Vorzugsweise wird ein sich
mit Beton haftend verbindendes Material verwendet.
[0031] Beim Befüllen des Formhohlraums 24 fließt der Beton zwischen dem Außenumfang 34a
der Einleg-Platte 34 und dem Innenumfang 16a des Formmantels 16 hindurch zur Untermuffe
18. Nach dem Glätten des eingefüllten Betons durch das Formoberteil 20, ggf. unter
gleichzeitigem Rütteln zur gleichmäßigen Verteilung des eingefüllten Betons, wird
das Schachtbodenstück 10 durch Ausfahren der Hubeinrichtung 22 entschalt (s. Fig.
2). Das Schachtbodenstück 10 wird hierauf mit einer Transportvorrichtung, beispielsweise
einem Gabelstapler, zusammen mit der Untermuffe 18 zu einem Lagerplatz transportiert
und dort bis zur vollständigen Aushärtung belassen.
Die Einleg-Platte 34 nimmt während dieses Zeitraums das Gewicht des Bodenteils 10a
des Schachtbodenstücks 10 auf und verteilt dieses Gewicht im Bereich seines Außenumfangs
34a auf die Seitenwandung 10b des Schachtbodenstücks 10. Hierdurch wird eine Deformation
des Bodenteils 10a sicher verhindert, ohne hierfür eine Durchbrechung des Bodenteils
10a in Kauf nehmen zu müssen. Die Einleg-Platte 34 verbleibt nach dem Aushärten als
verlorene Schalung in dem Schachtbodenstück 10.
[0032] Um die Stabilität des Bodenteils 10a des Schachtbodenstücks 10 zu erhöhen und eine
Versteifung für die Einleg-Platte 34 bereitzustellen, können gemäß Fig. 3 zusätzliche
Einlagen, beispielsweise in Form von Baustahlstäben 36, auf die Einleg-Platte 34 aufgelegt
werden, bevor die Form 12 mit Beton befüllt wird. Alternativ hierzu ist es auch möglich,
die Einleg-Platte 34 an ihrer dem Formkern 14 abgewandten Seite mit Versteifungsrippen
zu versehen.
[0033] In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Schachtbodenstücks dargestellt, wobei analoge Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind wie in den Fig. 1 und 2, jedoch vermehrt um die Zahl 100.
[0034] In diesem Ausführungsbeispiel ist das Einleg-Element 134 leicht bombiert ausgebildet.
Durch die in Richtung des auf ihm lastenden Bodenteils 110a des Schachtbodenstücks
110 hin ausgewölbte Form, verfügt das Einleg-Element 134 über eine bessere Statik.
Somit können auch aus leichteren und nicht so stabilen Materialien gefertigte Einleg-Elemente
134 zur Herstellung von Schachtbedenstücken gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden.
[0035] Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Schachtbodenstücks ist in Fig. 5 dargestellt, wobei analoge Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind wie in den Fig. 1 und 2, jedoch vermehrt um die Zahl 200.
[0036] In diesem Ausführungsbeispiel weist das Einleg-Element 234 konische Form auf, wobei
die Spitze des Konus zu dem auf dem Einleg-Element 234 lastenden Bodenteil 210a des
Schachtbodenstücks 210 hin gerichtet ist. Auch die konische Form verfügt über gute
statische Eigenschaften, so daß die Verwendung eines derartig ausgestalteten Einleg-Elements
234 die gleichen Vorteile mit sich bringt, wie die vorstehend beschriebene Verwendung
eines bombierten Einleg-Elements 134.
[0037] In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Schachtbodenstücks dargestellt, wobei analoge Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind wie in den Fig. 1 und 2, jedoch vermehrt um die Zahl 300.
[0038] In diesem Ausführungsbeispiel übernimmt das Einleg-Element 334 nicht nur die Abstützfunktion
für das Bodenteil 310a des Schachtbodenstücks 310, sondern übernimmt gleichzeitig
auch die Funktion der Wasserführung. Hierzu ist das Einleg-Element 334 mit einem Gerinne
334a ausgebildet. Um den Anschluß von in Fig. 6 nicht dargestellten Rohrleitungssystemen
an das Schachtbodenstück 310 zu ermöglichen, ist das Einleg-Element 334 an seinem
Gerinne 334a mit einem im wesentlichen rohrförmigen Ansatz 334b versehen. Dieser Ansatz
334b liegt bei eingefahrener Hubeinrichtung 322 formschlüssig zwischen dem Formkern
314 und dem Formmantel 316, so daß beim Befüllen der Form mit Beton dieser nicht in
den vom rohrförmigen Ansatz 334b umschlossenen Raum 334b1 eindringen kann. Ein Schachtbodenstück
310 kann mehrere derartige Zufluß- bzw. Abflußansätze 334b aufweisen. Das Gerinne
334a muß in dem Schachtbodenstück 310 nicht geradlinig verlaufen, sondern kann auch
einen gekrümmten Verlauf nehmen.
[0039] Bei der Bemessung des Außenumfangs des Einleg-Elements zwischen dem Außenumfang des
Formkerns und dem Innenumfang des Formmantels ist es einerseits erwünscht, den Außenumfang
des Einleg-Element so groß wie möglich zu machen, um eine gute Verteilung und Abstützung
des auf dem Einleg-Element lastenden Gewichts des Bodenteils des Schachtbodenstücks
zu erreichen. Andererseits ist es aber erwünscht, den Außenumfang des Einleg-Element
so klein wie möglich auszubilden, um sicherstellen zu können, daß der Beton heim Befüllen
der Form das Einleg-Element auch tatsächlich vollständig unterfließt.
[0040] Es hat sich herausgestellt, daß diese beiden einander widerstrebenden Forderungen
in besonders günstiger Weise zugleich erfüllt werden können, indem man das Einleg-Element
gemäß Fig. 7 mit von seinem Außenumfang 34a radial nach außen abstehenden Vorsprüngen
38 ausbildet. Mit diesen Vorsprüngen 38, die sich nahezu bis zum Innenumfang 16a des
Formmantels 16 erstrecken können, kann das Einleg-Element 34 das Gewicht des auf ihm
lastenden Bodenteils 10a des Schachtbodenstücks 10 effektiv auf die Seitenwandung
10b des Schachtbodenstücks verteilen, während beim Einfüllen von Beton in den Formhohlraum
24 (s. Fig. 1) dieser Beton durch zwischen den Vorsprüngen 38 vorgesehene Zwischenräume
40 (s. Fig. 7) problemlos an dem Einleg-Element vorbei fließen kann und den Formhohlraum
24 vollständig ausfüllen kann.
1. Verfahren zur Herstellung von Betonformteilen (10) im wesentlichen topfförmiger Gestalt
mit einem sich an Seitenwände (10b) anschließenden Boden (10a), insbesondere von Schachtunterteilen
oder Schachtbodenstücken,
wobei man die Betonformteile (10) in gegenüber der Gebrauchslage umgekehrter Fertigungslage
in einer Form (12) bildet, welche einen Formkern (14) und einen radial äußeren, im
Abstand vom Formkern (14) angeordneten Formmantel (16) aufweist, das Verfahren umfassend
die Schritte :
a) Auflegen eines Einleg-Elements (34) auf das obere Ende (14b) des Formkerns (14),
b) Befüllen eines zwischen Formkern (14) und Formmantel (16) ausgebildeten Formhohlraums
(24) mit Beton bis zur vollständigen Bedeckung des Einleg-Elements (34) in einer gewünschten
Schichtdicke,
c) Verdichten des eingefüllten Betons,
d) Entschalen des Betonformteils (10) und
e) Aushärten des Betonformteils (10),
wobei das Betonformteil (10) zumindest bis nach dem Aushärten in der Fertigungslage
verbleibt,
gekennzeichnet
durch Verwendung eines verlorenen Einleg-Elements (34), dessen Außenumfang (34a)
wenigstens auf einem Teil des Umfangs den Außenumfang (14c) des Formkerns (14) überragt
und mit dem Innenumfang (16a) des Formmantels (16) einen für die Befüllung des Formhohlraums
(24) ausreichenden Füllquerschnitt bildet,
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einleg-Element als Einleg-Platte (34) oder Einleg-Schale ausgebildet ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einleg-Element (34) auf ihrer dem Formkern (14) abgewandten Seite mit Versteifungsrippen
versehen ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die dem Formkern (14) abgewandte Seite des Einleg-Elements (34) Bewehrungs-Elemente
(36), insbesondere aus Baustahl, aufgelegt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einleg-Element (134) bombiert ausgebildet ist, wobei das Einleg-Element
(134) mit seiner kokaven Seite auf das obere Ende (114b) des Formkerns (114) aufgelegt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einleg-Element (234) konisch ausgebildet ist, wobei das Einleg-Element
(234) mit seiner kokaven Seite auf das obere Ende (214b) des Formkerns (214) aufgelegt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einleg-Element (334) mit Gerinne (334a) ausgebildet ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einleg-Element (334) zur Bildung von Zuläufen und/oder Abläufen im wesentlichen
rohrförmige Ansätze (334b) aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllquerschnitt mindestens 30%, Vorzugsweise zwischen 40% und 90% des Querschnitts
des Formhohlraums (24) beträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenumfang (34a) des Einleg-Elements (34) mit im wesentlichen konstantem
Abstand von dem Außenumfang (14c) des Formkerns (14) verläuft.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand des Außenumfangs (34a) des Einleg-Elements (34) vom Innenumfang
(16a) des Formmantels (16) mindestens 20% des Abstands an der jeweiligen Stelle genommen
zwischen Außenumfang (14c) des Formkerns (14) und Innenumfang (16a) des Formmantels
(16) beträgt, vorzugsweise zwischen 30% und 90%.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Außenumfang (34a) des Einleg-Elements (34) radial nach außen abstehende
Vorsprünge (38) aufweist.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge (38) gleichmäßig über den Umfang des Einleg-Elements (34) verteilt
sind und einen Winkelabstand von 15° - 120°, vorzugsweise etwa 60° besitzen und
daß jeder Vorsprung eine mittlere Winkelausdehnung von 5o - 15o, vorzugsweise etwa 10o besitzt.