[0001] Die Erfindung betrifft eine gegen Metallkorrosion inhibierte Bremsflüssigkeit, bestehend
im wesentlichen aus mindestens einer Glykolverbindung als Hauptkomponente und mindestens
einem Inhibitor für Flüssigkeiten auf der Basis von Glykolverbindungen.
[0002] Die derzeit in Gebrauch befindlichen Bremsflüssigkeiten gehören bekanntlich zu den
Typen DOT 3, DOT 4 und DOT 5 (DOT = Department of Transportation, USA). Die Eigenschaftsanforderungen
für diese Flüssigkeiten sind in U. S. Federal Motor Vehicle Safety Standard 116 (FMVSS
Nr. 116) und in U. S. Society of Automotive Engineers J 1703 (SAE J 1703) angegeben.
Zu den wichtigen Eigenschaften einer Bremsflüssigkeit zählen bekanntlich der Trockensiedepunkt
(auch Rückflußsiedepunkt-trocken oder einfach Siedepunkt genannt), der Naßsiedepunkt
(auch Rückflußsiedepunkt-naß genannt) und die Viskosität bei -40 °C. Nachstehend sind
die diesbezüglich geforderten Werte zusammengefaßt:

[0003] Es sind bereits eine Reihe von Bremsflüssigkeiten beschrieben, zum Beispiel in der
britischen Patentschrift 850,990 und in den US-Patentschriften 3,711,411, 3,972,822,
4,088,590 und 4,371,448, die im wesentlichen aus mindestens einer Glykolverbindung
als Hauptkomponente und mindestens einem Korrosionsinhibitor für Flüssigkeiten auf
der Basis von Glykolverbindungen bestehen. Diese Bremsflüssigkeiten erfüllen mehr
oder weniger gut die angegebenen Forderungen bezüglich Siedepunkt, Naßsiedepunkt und
Viskosität bei -40 °C. Sie sind auch gegenüber einer Reihe von Metallen/Konstruktionsmaterialien
korrosionsinhibiert, gegenüber dem Metall Zinn lassen sie aber hinsichtlich Korrosionsverhalten
zu wünschen übrig. Der Mangel eines derartigen Korrosionsschutzes stellt ferner deswegen
ein Problem dar, weil Bremsflüssigkeiten häufig in verzinnten Behältern abgefüllt
und gelagert werden. Im Hinblick darauf sollte also eine auch gegen Zinnkorrosion
besonders wirkungsvoll geschützte Bremsflüssigkeit zur Verfügung stehen.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, eine Bremsflüssigkeit zu schaffen,
die sowohl die genannten Standardeigenschaften als auch eine gute Korrosionsinhibierung
gegenüber den üblichen Metallen und gleichzeitig gegenüber Zinn aufweist. Die neue
Bremsflüssigkeit soll also im Trockensiedepunkt, Naßsiedepunkt und in der Viskosität
bei -40 °C den Typen DOT 3, DOT 4 und DOT 5 entsprechen und gerade im Hinblick auf
das Metall Zinn besonders hoch antikorrosiv ausgerüstet sein.
[0005] Die erfindungsgemäße Bremsflüssigkeit besteht im wesentlichen aus
A) mindestens einer Glykolverbindung als Hauptkomponente,
B) mindestens einem Inhibitor für Flüssigkeiten auf der Basis von Glykolverbindungen
und
C) 0,005 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 0,1 Gew.-%, Gewichtsprozente bezogen
auf das Gewicht der (fertigen) Bremsflüssigkeit, von einem Gemisch saurer Phosphorsäureester
(als zusätzlichem Inhibitor), das im wesentlichen aus Mono- und Diphosphorsäureestern
besteht und erhalten worden ist durch Umsetzung von einer Phosphor enthaltenden Verbindung
mit einem einwertigen Alkohol und einem Polyol.
[0006] Die vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß durch Inkorporierung
des speziellen Phosphorsäureesterproduktes gemäß Komponente C) in bekannte Bremsflüssigkeiten
auf der Basis von Glykolverbindungen eine unerwartet hohe Korrosionsinhibierung gerade
beim Metall Zinn erreicht wird, und zwar unabhängig von der Art der Basisverbindungen,
die zur Gruppe der Glykole, deren Mono- und Diether, Glykolformale, Glykolborsäureester
und dergleichen gehören können. Durch den Zusatz der Komponente C) wird offensichtlich
ein spezieller Synergismus erhalten, der aus der Kombination der Komponente C) und
den in der Flüssigkeit bereits befindlichen Inhibitoren resultieren dürfte. Mit dieser
Kombination wird überraschenderweise gerade für das Metall Zinn ein hervorragender
Korrosionsschutz erreicht und auch die Inhibierung gegenüber den üblichen Metallen,
wie Gußeisen und Stahl, Kupfer, Aluminium, Zink und dergleichen, entspricht den derzeitigen
Forderungen. Bremsflüssigkeiten auf der Basis von Glykolverbindungen mit Phosphorsäureestern
verschiedener Art in Kombination mit üblichen Korrosionsinhibitoren, wie Alkylaminen,
Alkanolaminen, Alkalimetallsalzen von anorganischen oder organischen Säuren, Triazolen
und dergleichen, sind schon seit langem bekannt (vergleiche die eingangs genannten
Druckschriften). Diese Bremsflüssigkeiten des Typs DOT 3, DOT 4 und DOT 5 weisen zwar
einen relativ guten Korrosionsschutz gegenüber den üblichen Metallen auf, gegenüber
Zinn lassen sie aber zu wünschen übrig. Es ist deshalb in der Tat überraschend, daß
mit Hilfe des Phosphorsäureesterproduktes gemäß Komponente C) ein hoch antikorrosives
Verhalten gerade gegen Zinn erhalten wird.
[0007] Die Komponente A) der erfindungsgemäßen Bremsflüssigkeit besteht aus einer oder mehreren
Glykolverbindungen und bildet die Hauptkomponente der Flüssigkeit. Als Glykolverbindungen
können all jene eingesetzt werden, die üblicherweise die Basis für die in Rede stehenden
Bremsflüssigkeiten bilden (vergleiche die eingangs genannten Druckschriften). Es handelt
sich in der Regel um die bekannten Glykolverbindungen aus der Gruppe der Glykole,
Glykolmonoalkylether, Glykoldialkylether, Glykolformale, Glykolborsäureester und Glykolmonoalkylborsäureester.
Bevorzugte Glykole sind solche der nachstehenden Formel 1

worin R¹ H oder CH₃ ist und in der Polyalkoxylenkette auch H und CH₃ ist (damit soll
ausgedrückt sein, daß R¹ innerhalb der Kette des Polyalkoxylenrestes auch die beiden
genannten Bedeutungen annehmen kann), vorzugsweise H, und x 1 bis 8 ist, vorzugsweise
2 bis 5. Beispiele für Glykole sind Monoethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Tetraethylenglykol und weitere Polyoxethylenglykole mit einem Molekulargewicht von
bis zu 400 sowie die entsprechenden Propylenglykole und Mischoxalkylate, wobei die
Ethylenglykole bevorzugt sind.
[0008] Bevorzugte Glykolmonoalkylether sind solche der nachstehenden Formel 2

worin R² H oder CH₃ ist und in der Polyalkoxylenkette auch H und CH₃ ist, vorzugsweise
H, R³ C₁ bis C₄-Alkyl und y 1 bis 6 ist, vorzugsweise 2 bis 4. Beispiele für Glykolmonoether
sind Diethylenglykolmonomethylether, Triethylenglykolmonomethylether, Tetraethylenglykolmonomethylether,
Diethylenglykolmonoisopropylether, Diethylenglykolmonobutylether, Triethylenglykolmonobutylether,
Tetraethylenglykolmonoethylether und die entsprechenden Propylenglykolether und Mischoxalkylat-Derivate,
wobei die Ethylenglykolether bevorzugt sind.
[0009] Bevorzugte Glykoldialkylether sind solche der nachstehenden Formel 3

worin R⁴ H oder CH₃ ist und in der Polyalkoxylenkette auch H und CH₃ ist, vorzugsweise
H, R⁵ C₁ bis C₄-Alkyl, R⁶ C₁ bis C₄-Alkyl und z 1 bis 6 ist, vorzugsweise 2 bis 4.
Beispiele für Glykoldiether sind Diethylenglykoldimethylether, Diethylenglykoldibutylether,
Triethylenglykoldimethylether, Triethylenglykoldiisopropylether, Triethylenglykolmethylisopropylether,
Tetraethylenglykoldimethylether, Tetraethylenglykoldiisopropylether und Tetraethylenglykoldibutylether
und die entsprechenden Propylenglykolether und Mischoxalkylat-Derivate, wobei die
Ethylenglykolether bevorzugt sind.
[0010] Bevorzugte Glykolformale sind solche der nachstehenden Formel 4
R⁷O-(CH₂CH₂O)
m-CH₂-(OCH₂CH₂)
n-OR⁸ (4)
worin R⁷ C₁ bis C₄-Alkyl ist, R⁸ C₁ bis C₄-Alkyl, m 1 bis 4 und n 1 bis 4 ist. Besonders
bevorzugte Bis-(ethylenglykolmonoalkylether)-formale der Formel 4 sind solche, wenn
R⁷ und R⁸ CH₃ sind und m jeweils 2 oder 3 ist, wobei m = n ist.
[0011] Bevorzugte Glykolborsäureester und Glykolmonoalkyletherborsäureester sind solche
der nachstehenden Formeln 5 und 6
[R⁹O-(CH₂CH₂O)
a]₃-B (5)
worin R⁹ C₁ bis C₄-Alkyl ist und a 1 bis 6 ist, vorzugsweise 2 bis 4,

worin R¹⁰ und R¹¹ C₁ bis C₄-Alkyl sind und b und c jeweils 1 bis 6 ist, vorzugsweise
1 bis 4. Besonders bevorzugte Borsäureester der Formeln 5 und 6 sind solche, wenn
R⁹ CH₃ ist und a 2, 3 oder 4 ist; R¹⁰ und R¹¹ CH₃ sind und b und c jeweils 2, 3 oder
4 ist.
[0012] Die Komponente B) der erfindungsgemäßen Bremsflüssigkeit besteht aus einer oder mehreren
Verbindungen, die üblicherweise als Inhibitoren in Flüssigkeiten auf der Basis von
Glykolen und/oder Glykolderivaten eingesetzt werden (vergleiche die eingangs genannten
Druckschriften). Es handelt sich in der Regel um die bekannten Inhibitorverbindungen
aus der Gruppe der Alkylamine, Cycloalkylamine, Alkanolamine, Monocarbonsäuren und
deren Alkalimetallsalze, Dicarbonsäuren und deren Alkalimetallsalze, Alkalimetallsalze
der Kohlensäure, Phosphorsäure und Molybdänsäure, Triazole, Imidazole und der antioxidativen
aromatischen Verbindungen. Bevorzugte Alkylamine sind Mono-, Di- und Trialkylamine
mit 1 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise 3 bis 8 C-Atomen, in jeder Alkylgruppe, wie Butylamin,
Hexylamin, Octylamin, Isononylamin, Isotridecylamin, Oleylamin, Diisopropylamin, Dioctylamin,
Tributylamin, Trihexylamin und Dimethyloctylamin. Das bevorzugte Cycloalkylamin ist
Cyclohexylamin.
[0013] Bevorzugte Alkanolamine sind solche der nachstehenden Formel 7

worin R¹² H oder CH₃ ist, d 0, 1 oder 2 ist, vorzugsweise 0, R¹³ H, C₁ bis C₁₈-Alkyl,
vorzugsweise C₁ bis C₈-Alkyl, oder ein Rest der Formel

ist, worin R¹² und d die angegebenen Bedeutungen haben, und R¹⁴ eine der Bedeutungen
von R¹³ hat, wie Ethanolamin, Methyldiethanolamin, Isopropanolamin, Diethanolamin,
Diisopropanolamin, Butyldiethanolamin, Octyldiethanolamin, Triethanolamin und Triisopropanolamin.
[0014] Bevorzugte Monocarbonsäuren und deren Alkalimetallsalze sind die C₅ bis C₁₈-Monocarbonsäuren
(Fettsäuren) und deren Natriumsalze, wie Caprylsäure, Laurinsäure, Stearinsäure und
Ölsäure.
[0015] Bevorzugte Dicarbonsäuren und deren Alkalimetallsalze sind solche der Formel HOOC-(CH₂)
4-10-COOH und deren Natriumsalze, wie Adipinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure und Sebacinsäure.
[0016] Bevorzugte Alkalimetallsalze der Kohlensäure, Phosphorsäure und Molybdänsäure sind
Natriumcarbonat, Natriumphosphat und Natriummolybdat (Na₂MoO₄).
[0017] Bevorzugte Triazole und Imidazole sind Benzotriazol (auch als 1 H-Benzotriazol oder
1,2,3-Benzotriazol bezeichnet), Tolyltriazol (in der Regel ein Isomerengemisch) und
Benzimidazol.
[0018] Bevorzugte antioxidative aromatische Verbindungen sind solche aus der Gruppe der
Phenole, Bisphenole, Kresole, Chinoline und Naphthylamine, wie Phenol, Bisphenol A,
2,4-Dimethyl-6-tert.-butylphenol, styrolmodifiziertes Phenol, 2,6-Dimethyl-p-kresol,
Diphenylamin, Phenyl-α-naphthylamin, styrolisiertes Diphenylamin, 4,4'-Dioctyl-diphenylamin
und polymeres 2,2,4-Trimethyl-1,2-dihydrochinolin.
[0019] Die Komponente B) liegt im allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% vor,
vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 8 Gew.-%, Gewichtsprozente bezogen auf das
Gewicht der (fertigen) Bremsflüssigkeit.
Die Komponente B) besteht in der Regel aus einem oder mehreren der obengenannten Inhibitoren.
Sie besteht vorzugsweise aus einem der genannten Alkylamine oder Alkanolamine oder
einem Alkylamin und einem Alkanolamin und aus einer der genannten Triazolverbindungen,
wobei das Alkylamin und/oder das Alkanolamin die Hauptmenge ausmacht, während das
Triazol in einer vergleichsweise geringen Menge vorliegt. Die Komponente B) besteht
demnach vorzugsweise aus 0,5 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 6 Gew.-%, von einem
der genannten Alkylamine und/oder Alkanolamine, wobei die Alkanolamine bevorzugt sind,
und 0,01 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 0,3 Gew.-%, von einer der genannten
Triazolverbindungen, Gewichtsprozente bezogen auf das Gewicht der Bremsflüssigkeit.
[0020] Die Komponente C) der erfindungsgemäßen Bremsflüssigkeit ist ein Gemisch von sauren
Phosphorsäureestern. Es besteht also im wesentlichen aus Phosphorsäuremonoestern und
Phosphorsäurediestern. Phosphorsäuretriester liegen, wenn überhaupt, nur in einer
sehr geringen Menge vor. Ein weiteres Merkmal des Phosphorsäureesterproduktes liegt
darin, daß zur Veresterung mit der Ausgangsphosphorverbindung sowohl ein einwertiger
Alkohol als auch ein Polyol eingesetzt wird. Um den sauren Charakter des Phosphorsäureesterproduktes
zu erhalten, werden die drei Reaktionskomponenten klarerweise in einem solchen Molverhältnis
eingesetzt, daß im wesentlichen nur primäre und sekundäre Phosphorsäureester gebildet
werden. Die Säurezahl des Phosphorsäureestergemisches liegt im allgemeinen bei 300
bis 700, vorzugsweise 350 bis 600 (die Bestimmung der Säurezahl erfolgt nach der bekannten
Methode, das heißt durch Titration mit NaOH-Lösung bis zum zweiten Wendepunkt der
Titrationskurve und Umrechnung des NaOH-Verbrauches in mg KOH pro g Produkt).
[0021] Geeignete Phosphorverbindungen sind zum Beispiel Phosphorsäure (H₃PO₄), Phosphortrichlorid
(PCl₃), Phosphorpentachlorid (PCl₅) und Phosphorpentoxid (P₄O₁₀). Unter den möglichen
Phosphorverbindungen ist Phosphorpentoxid bevorzugt, weil bei Einsatz dieser Verbindung
die relativ zeitraubende Entfernung des bei der Veresterung entstehenden Reaktionswassers
oder HCl entfällt.
[0022] Geeignete einwertige Alkohole sind solche aus der Gruppe der Alkanole und oxalkylierten
Alkanole. Als einwertige Alkohole werden bevorzugt eingesetzt C₁ bis C₁₂-Alkanole,
vorzugsweise C₁ bis C₆-Alkanole (geradkettig oder verzweigt), oder deren Oxethylate
und Oxpropylate, vorzugsweise Oxethylate, mit 1 bis 15 Oxalkyleneinheiten, vorzugsweise
1 bis 8 Oxalkyleneinheiten. Bevorzugte einwertige Alkohole sind also solche der nachstehenden
Formel 8

worin R¹⁵ H oder CH₃ ist, vorzugsweise H, R¹⁶ ein vorzugsweise geradkettiger Alkylrest
mit 1 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen, und e 0 bis 15 ist, vorzugsweise
0 bis 8. Als Vertreter von einwertigen Alkoholen seien im einzelnen genannt Methanol,
Ethanol, Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, n-Amylalkohol, Isoamylalkohol,
n-Hexanol, Isononylalkohol, n-Decanol, Laurylalkohol und Isotridecylalkohol sowie
deren Oxpropylate, vorzugsweise Oxethylate, mit 1 bis 15 Oxalkyleneinheiten, vorzugsweise
1 bis 8 Oxalkyleneinheiten.
[0023] Geeignete Polyole sind solche aus der Gruppe der Alkandiole, Alkantriole, Alkantetrole,
Pentite und Hexite, wie Ethandiol (Ethylenglykol), Propandiol-1,2, Propandiol-1,3,
Butandiol-1,2, Butandiol-1,3, Butandiol-1,4, Pentandiol und Hexandiol, Diethylenglykol,
Triethylenglykol, Tetraethylenglykol und Pentaethylenglykol sowie die entsprechenden
Propylenglykole, Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethylolethan, Erythrit und Pentaerythrit,
wobei Diole und Triole bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Polyole sind die Alkandiole
der nachstehenden Formel 9
HO-(CH₂)
f-OH (9)
worin f 2 bis 8 ist, vorzugsweise 2 bis 5 (das sind Alkylenglykole), und der nachstehenden
Formel 10

worin R¹⁷ H oder CH₃ ist, vorzugsweise H, und g 1 bis 10 ist, vorzugsweise 1 bis 5
(das sind Oxalkylenglykole).
[0024] Die Komponente C) der erfindungsgemäßen Bremsflüssigkeit ist vorzugsweise ein Phosphorsäureesterprodukt
gemäß US-Patentschrift 4,141,938 und gemäß europäischer Patentschrift 28 674-B1, auf
die hier bezug genommen wird. Ein bevorzugtes saures Phosphorsäureestergemisch ist
demnach ein solches, das erhalten worden ist durch Umsetzung von Phosphor-V-oxid mit
einem Gemisch, bestehend aus einem einwertigen Alkohol und einem Alkanpolyol mit 2
bis 12 C-Atomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen, bevorzugt unter Einhaltung eines Molverhältnisses
von Phosphor-V-oxid : einwertigem Alkohol : Alkanpolyol von 1 : 2 : 4/n', wobei n'
die Anzahl der Hydroxylgruppen im Alkanpolyolmolekül bedeutet, oder eines stöchiometrischen
Überschusses der alkoholischen Komponenten, wobei die Reaktionskomponenten bei einer
Temperatur von etwa 0 bis 120 °C unter Ausschluß von Feuchtigkeit und in Gegenwart
eines inerten Gases etwa 1 bis 6 Stunden lang gerührt oder geknetet werden. Im Falle
eines einwertigen Alkohols und eines Alkandiols beträgt also das Molverhältnis von
Phosphor-V-oxid : einwertigem Alkohol : Alkandiol 1 : 2 : 2 und im Falle eines Alkantetrols
als Alkanpolyol 1 : 2 : 1. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn man die Umsetzung
des Phosphor-V-oxids mit dem einwertigen Alkohol und dem Alkanpolyol in der exothermen
Phase der Reaktion - durch Kühlen des Reaktionsgemisches - bei einer Temperatur von
0 bis 70 °C, vorzugsweise 20 bis 60 °C, und in der Endphase der Reaktion - durch Erwärmen
des Reaktionsgemisches - bei einer Temperatur von 80 bis 100 °C durchführt. Dabei
empfiehlt sich die Anwendung eines Inertgases, wie zum Beispiel Stickstoff. Im allgemeinen
ist die Umsetzung innerhalb von 1 bis 3 Stunden beendet, was durch das Ausbleiben
der bei der anfänglich exothermen Reaktion entstehenden Reaktionswärme angezeigt wird.
Nach Beendigung der Reaktion und Abkühlen des Reaktionsgemisches liegt das angestrebte
Gemisch saurer Phosphorsäureester vor. Wie bereits oben erwähnt, stellen die einwertigen
Alkohole der Formel 8 und die Alkandiole der Formeln 9 und 10 neben Phosphorpentoxid
die bevorzugten Reaktionspartner zur Herstellung der Komponente C) dar.
[0025] Wie aus den obigen Ausführungen hervorgeht, sind die charakteristischen Merkmale
der erfindungsgemäßen Bremsflüssigkeit ihr Inhibitorsystem gemäß den Komponenten B)
und C) und die Unabhängigkeit des Inhibitorsystems von der Komponente A), das heißt,
für die Wirkung des Inhibitorsystems ist die Art der Komponente A) im einzelnen nicht
kritisch. Die Komponente A) bestimmt bekanntlich den Typ, zu dem die Bremsflüssigkeit
gehört, das heißt, es liegt praktisch allein an der Komponente A), ob eine Bremsflüssigkeit
bezüglich der eingangs genannten Eigenschaften, das sind Trockensiedepunkt, Naßsiedepunkt
und Viskosität, zu den derzeit gebräuchlichen Typen DOT 3, DOT 4 und/oder DOT 5 gehört.
Der Effekt des Inhibitorsystems gemäß den Komponenten B) und C) zeigt sich also in
all diesen an sich bekannten Bremsflüssigkeitstypen. Was die Komponente A) im einzelnen
betrifft, sind bekanntlich zwei Varianten bevorzugt. Nach der einen Variante besteht
die Komponente A) im wesentlichen aus den angegebenen Glykolverbindungen aus der Gruppe
der Glykole, Glykolmonoalkylether und Glykoldialkylether, die in einem solchen Verhältnis
eingesetzt werden, daß der angestrebte Bremsflüssigkeitstyp erhalten wird. Nach der
zweiten Variante besteht die Komponente A) im wesentlichen aus den angegebenen Glykolverbindungen
aus der Gruppe der Glykol- und Glykolmonoalkylborsäureester, Glykolmonoalkylether,
Glykoldialkylether, Glykole und Glykolformale, die wiederum in einem solchen Verhältnis
eingesetzt werden, daß der angestrebte Bremsflüssigkeitstyp erhalten wird. Nachstehend
seien einige typische Zusammensetzungen der Komponente A) angegeben, wie sie im Stand
der Technik beschrieben und in den genannten Bremsflüssigkeitstypen vorliegen, wobei
die einzelnen Bestandteile mit A₁, A₂ und A₃ bezeichnet werden und die angegebenen
Gewichtsprozente sich auf die Gewichtssumme aus A₁, A₂ und A₃ beziehen.
Zusammensetzung 1:
[0026]
- A₁) 30 bis 80 %
- Glykole vom Molekulargewicht bis zu 300, wobei die Menge an Glykol mit einem Molekulargewicht
von mehr als 150 mindestens 20 Gew.-% beträgt, und
- A₂) 20 bis 70 %
- Glykolmonoalkylether und/oder Glykoldialkylether
Zusammensetzung 2:
[0027]
- A₁) 40 bis 50 %
- Glykole vom Molekulargewicht bis zu 200 und
- A₂) 50 bis 60 %
- Glykolmonoalkylether
Zusammensetzung 3:
[0028]
- A₁) 50 bis 70 %
- Glykole vom Molekulargewicht bis zu 200 und
- A₂) 30 bis 50 %
- Glykoldialkylether
Zusammensetzung 4:
[0029]
- A₁) 30 bis 50 %
- Glykole vom Molekulargewicht 150 bis 300,
- A₂) 20 bis 50 %
- Glykolmonoalkylether und
- A₃) 10 bis 20 %
- Glykoldialkylether
Zusammensetzung 5:
[0030]
- A₁) 40 bis 95 %
- Borsäureester von Glykolen und/oder Glykolmonoalkylethern und
- A₂) 5 bis 60 %
- Glykolmonoalkylether und/oder Glykoldialkylether
Zusammensetzung 6:
[0031]
- A₁) 40 bis 90 %
- Borsäureester von Glykolen und/oder Glykolmonoalkylethern,
- A₂) 5 bis 50 %
- Glykolmonoalkylether und/oder Glykoldialkylether und
- A₃) 2 bis 10 %
- Glykole vom Molekulargewicht 150 bis 300
Zusammensetzung 7:
[0032]
- A₁) 10 bis 50 %
- Borsäureester von Glykolen und/oder Glykolmonoalkylethern und
- A₂) 50 bis 90 %
- Glykolmonoalkylether
Zusammensetzung 8:
[0033]
- A₁) 10 bis 20 %
- Borsäureester von Glykolmonoalkylethern,
- A₂) 40 bis 60 %
- Glykolmonoalkylether und
- A₃) 15 bis 45 %
- Glykole vom Molekulargewicht 150 bis 300
Zusammensetzung 9:
[0034]
- A₁) 20 bis 40 %
- Borsäureester von Glykolen und Glykolmonoalkylethern,
- A₂) 30 bis 60 %
- Glykolmonoalkylether und
- A₃) 10 bis 40 %
- Bis-(ethylenglykolmonoalkylether)-formale
[0035] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Bremsflüssigkeiten erfolgt durch Zusammenmischen
der Komponenten, beispielsweise in einem Behälter mit Rührorgan, wodurch in einfacher
Weise ein homogenes Gemisch erhalten wird. In der Regel wird das Zusammenmischen bei
Atmosphärendruck und bei Raumtemperatur durchgeführt, wobei zweckmäßigerweise Feuchtigkeit
abgehalten wird. Das Zusammenmischen kann auch bei höherer Temperatur durchgeführt
werden, beispielsweise bei 30 bis 50 °C.
[0036] Die erfindungsgemäßen Bremsflüssigkeiten eignen sich vor allem für hydraulische Bremssysteme,
vorzugsweise von solchen in Motorfahrzeugen.
[0037] Die Erfindung wird an Beispielen und Vergleichsbeispielen noch näher erläutert.
Die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen angegebenen Prozentwerte sind Gewichtsprozente,
und die einzelnen Bremsflüssigkeiten wurden durch Mischen der angegebenen Komponenten
bei Raumtemperatur hergestellt. Die Bremsflüssigkeiten der Beispiele und Vergleichsbeispiele
wurden bezüglich Siedepunkt (Trockensiedepunkt), Naßsiedepunkt, Viskosität bei -40
°C und Zinnkorrosion getestet. Die Bestimmung des Siedepunktes, Naßsiedepunktes und
der Viskosität bei -40 °C erfolgte genau nach FMVSS Nr. 116. Die Bestimmung der Zinnkorrosion
erfolgte ebenfalls nach FMVSS Nr. 116, wobei jedoch zusätzlich eine Verschärfung des
Testes gewählt wurde, indem die im Test vorgesehene Zugabe von 5 Vol.-% Wasser zur
Bremsflüssigkeitsprobe nicht vorgenommen wurde; es wurde also, ebenso wie bei der
technischen Verwendung, die Bremsflüssigkeit als solche eingesetzt. Bekanntlich wird
ein Wassergehalt von bis zu 5 Vol.-% oft erst nach mehrjährigem Gebrauch der Bremsflüssigkeit
erreicht.
Beispiel 1
[0038]
A)
- 42,00 %
- Triethylenglykol
- 22,10 %
- Diethylenglykolmonomethylether
- 35,00 %
- Triethylenglykolmono-n-butylether
B)
- 0,80 %
- Diisopropanolamin
- 0,05 %
- Tolyltriazol
C)
- 0,05 %
- von einem sauren Phosphorsäureestergemisch, das wie nachstehend beschrieben hergestellt
worden ist.

[0039] Herstellung des sauren Phosphorsäureestergemisches:
33,3 g (0,45 mol) n-Butanol und 27,9 g (0,45 mol) Ethylenglykol wurden in einem 250-ml-Glasgefäß
mit Rührvorrichtung unter Stickstoffatmosphäre gemischt. Anschließend wurden in das
Gemisch im Verlauf von 30 min 63,9 g (0,225 mol) P₄O₁₀ eingetragen, wobei die Mischung
mit einem Wasser-Eis-Gemisch gekühlt wurde. Die Temperatur des Reaktionsgemisches
stieg während des Eintragens von 22 auf 55 °C. Nach dem Abklingen der exothermen Reaktion
wurde das Gemisch innerhalb von einer Stunde auf 80 °C erwärmt und 1 Stunde lang bei
80 bis 85 °C gehalten. Nach dem Abkühlen wurden 125 g einer farblosen, viskosen Flüssigkeit
mit einer Säurezahl bis zum zweiten Wendepunkt bei einem pH-Wert von 9,5 von 564 mg
KOH/g erhalten.
Beispiel 2
[0040]
A)
- 42,07 %
- Triethylenglykol
- 6,60 %
- Triethylenglykolmonomethylether
- 35,00 %
- Triethylenglykolmono-n-butylether
- 15,00 %
- Triethylenglykoldimethylether
B)
- 1,10 %
- Tributylamin
- 0,20 %
- Benztriazol
C)
- 0,03 %
- saures Phosphorsäureestergemisch wie im Beispiel 1

Beispiel 3
[0041]
A)
- 34,59 %
- Tetraethylenglykolmonomethylether
- 61,40 %
- Borsäureester der Formel [CH₃O-(CH₂CH₂O)₃]₃-B
B)
- 3,90 %
- Butyldiethanolamin
- 0,10 %
- Benztriazol
C)
- 0,01 %
- saures Phosphorsäureestergemisch wie im Beispiel 1

Beispiel 4
[0042]
A)
- 61,40 %
- Tetraethylenglykolmonomethylether
- 35,50 %
- Borsäureester der Formel
B)
- 3,00 %
- Diisopropanolamin
- 0,05 %
- Tolyltriazol
C)
- 0,05 %
- saures Phosphorsäureestergemisch wie im Beispiel 1

Beispiel 5
[0043]
A)
- 35,30 %
- Tetraethylenglykolmonomethylether
- 61,40 %
- Borsäureester wie im Beispiel 3
B)
- 3,20 %
- Diisopropanolamin
- 0,05 %
- Tolyltriazol
C)
- 0,05 %
- von einem sauren Phosphorsäureestergemisch, das wie nachstehend beschrieben hergestellt
worden ist.

[0044] Herstellung des sauren Phosphorsäureestergemisches:
75 g (0,5 mol) Triethylenglykol und 30 g (0,5 mol) Isopropanol wurden in einem 250-ml-Glasgefäß
mit Rührvorrichtung unter Stickstoffatmosphäre gemischt. Anschließend wurden in das
Gemisch im Verlauf von 30 min 71 g (0,25 mol) P₄O₁₀ eingetragen, wobei die Mischung
mit einem Wasser-Eis-Gemisch gekühlt wurde. Die Temperatur des Reaktionsgemisches
stieg während des Eintragens von 22 auf 60 °C. Das Reaktionsgemisch wurde nun 2 Stunden
lang bei 80 °C gehalten. Das auf Raumtemperatur abgekühlte Produkt war eine leicht
braun gefärbte, viskose Flüssigkeit. Die Säurezahl des Produktes betrug bis zum zweiten
Wendepunkt 482 mg KOH/g.
Beispiel 6
[0045]
A)
- 59,00 %
- Tetraethylenglykolmonomethylether
- 35,50 %
- Borsäureester wie im Beispiel 4
B)
- 5,40 %
- Octyldiethanolamin
- 0,10 %
- Benztriazol
C)
- 0,03 %
- von einem sauren Phosphorsäureestergemisch, das wie nachstehend beschrieben hergestellt
worden ist.

[0046] Herstellung des sauren Phosphorsäureestergemisches:
Es wurde wie im Beispiel 5 vorgegangen, wobei jedoch 38 g (0,5 mol) Propandiol-1,3
und 23 g (0,5 mol) Ethanol mit 71 g (0,25 mol) P₄O₁₀ umgesetzt wurden. Es wurde eine
leicht braun gefärbte, viskose Flüssigkeit mit einer Säurezahl bis zum zweiten Wendepunkt
von 589 mg KOH/g erhalten.
Beispiel 7
[0047]
A)
- 17,99 %
- Triethylenglykolmonomethylether
- 5,00 %
- Tetraethylenglykoldimethylether
- 74,80 %
- Borsäureester wie im Beispiel 3
B)
- 2,10 %
- Diisopropanolamin
- 0,10 %
- Tolyltriazol
C)
- 0,01 %
- saures Phosphorsäureestergemisch wie im Beispiel 1

Vergleichsbeispiele 1 bis 7
[0048] Die erfindungsgemäßen Beispiele 1 bis 7 wurden wiederholt, mit dem Unterschied, daß
die Komponente C) nicht eingesetzt wurde [die Ergänzung der Bremsflüssigkeitsmischung
auf 100 Gew.-% erfolgte mit Hilfe des ersten Vertreters der Komponente A)].
[0049] Diese Bremsflüssigkeiten hatten bezüglich Siedepunkt, Naßsiedepunkt und Viskosität
bei -40 °C praktisch die gleichen Werte wie die erfindungsgemäßen Bremsflüssigkeiten,
bezüglich Zinnkorrosion hingegen waren sie wesentlich schlechter; die Zinnkorrosionswerte
lagen im Bereich von -0,12 bis -0,16 mg/cm².
Vergleichsbeispiel 8
[0050]
A)
- 35,30 %
- Tetraethylenglykolmonomethylether
- 61,40 %
- Borsäureester wie im Beispiel 3
B)
- 3,20 %
- Diisopropanolamin
- 0,05 %
- Tolyltriazol
C)
- 0,05 %
- von einem sauren Phosphorsäureestergemisch, das wie nachstehend beschrieben hergestellt
worden ist.

[0051] Herstellung des sauren Phosphorsäureestergemisches:
90 g (1,5 mol) Isopropanol wurden in einem 250-ml-Glasgefäß mit Rührvorrichtung unter
Stickstoffatmosphäre vorgelegt. Anschließend wurden portionsweise 71 g (0,25 mol)
P₄O₁₀ eingetragen, wobei die Mischung durch Kühlung mit einem Wasser-Eis-Gemisch bei
22 bis 40 °C gehalten wurde. Das Reaktionsgemisch wurde nun 1 Stunde lang bei 80 °C
gehalten. Es wurde eine wasserklare, viskose Flüssigkeit mit einer Säurezahl bis zum
zweiten Wendepunkt von 490 mg KOH/g erhalten.
1. Gegen Metallkorrosion inhibierte Bremsflüssigkeit, bestehend im wesentlichen aus
A) mindestens einer Glykolverbindung als Hauptkomponente,
B) mindestens einem Inhibitor für Flüssigkeiten auf der Basis von Glykolverbindungen
und
C) 0,005 bis 0,5 Gew.-%, Gewichtsprozente bezogen auf das Gewicht der Bremsflüssigkeit,
von einem Gemisch saurer Phosphorsäureester, das im wesentlichen aus Monophosphorsäureestern
und Diphosphorsäureestern besteht und erhalten worden ist durch Umsetzung von einer
Phosphor enthaltenden Verbindung mit einem einwertigen Alkohol und einem Polyol.
2. Bremsflüssigkeit nach Anspruch 1, wobei die Menge an der Komponente C) 0,01 bis 0,1
Gew.-% beträgt.
3. Bremsflüssigkeit nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Komponente C) ein Gemisch saurer
Phosphorsäureester ist, das erhalten worden ist durch Umsetzung von Phosphor-V-oxid
mit einem Gemisch, bestehend aus einem einwertigen Alkohol und einem Alkanpolyol mit
2 bis 12 C-Atomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen, unter Einhaltung eines Molverhältnisses
von Phosphor-V-oxid : einwertigem Alkohol : Alkanpolyol von 1 : 2 : 4/n', wobei n'
die Anzahl der Hydroxylgruppen im Alkanpolyolmolekül bedeutet, oder eines stöchiometrischen
Überschusses der alkoholischen Komponenten, unter Mischen oder Kneten der Reaktionskomponenten
bei einer Temperatur von etwa 0 bis 120 °C unter Ausschluß von Feuchtigkeit und in
Gegenwart eines inerten Gases etwa 1 bis 6 Stunden lang.
4. Bremsflüssigkeit nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Komponente C) ein Gemisch saurer
Phosphorsäureester ist, das erhalten worden ist durch Umsetzung von Phosphor-V-oxid
mit einem Gemisch, bestehend aus einem einwertigen Alkohol der nachstehenden Formel
8

worin R¹⁵ H oder CH₃ ist, R¹⁶ ein Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen und e 0 bis 15
ist, und einem Alkanpolyol der nachstehenden Formel 9
HO-(CH₂)
f-OH (9)
worin f 2 bis 8 ist, oder der nachstehenden Formel 10

worin R¹⁷ H oder CH₃ ist und g 1 bis 10 ist, unter Einhaltung eines Molverhältnisses
von Phosphor-V-oxid : einwertigem Alkohol : Alkanpolyol von 1 : 2 : 4/n', wobei n'
die Anzahl der Hydroxylgruppen im Alkanpolyolmolekül bedeutet, oder eines stöchiometrischen
Überschusses der alkoholischen Komponenten, unter Mischen oder Kneten der Reaktionskomponenten
bei einer Temperatur von etwa 0 bis 120 °C unter Ausschluß von Feuchtigkeit und in
Gegenwart eines inerten Gases etwa 1 bis 6 Stunden lang.
5. Bremsflüssigkeit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Komponente
A) aus Glykolverbindungen besteht, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Glykolen,
Glykolmonoalkylethern, Glykoldialkylethern, Glykolformalen, Glykolborsäureestern und
Glykolmonoalkyletherborsäureestern, und die Komponente B) aus Inhibitoren besteht,
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Alkylaminen, Cycloalkylaminen, Alkanolaminen,
Monocarbonsäuren und deren Alkalimetallsalzen, Dicarbonsäuren und deren Alkalimetallsalzen,
Alkalimetallsalzen der Kohlensäure, Phosphorsäure und Molybdänsäure, Triazolen, Imidazolen
und der antioxidativen aromatischen Verbindungen.
6. Bremsflüssigkeit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Komponente
A) aus Glykolverbindungen besteht, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Glykolen
der nachstehenden Formel 1

worin R¹ H oder CH₃ ist und in der Polyalkoxylenkette auch H und CH₃ ist und x 1
bis 8 ist, Glykolmonoalkylethern der nachstehenden Formel 2

worin R² H oder CH₃ ist und in der Polyalkoxylenkette auch H und CH₃ ist, R³ C₁ bis
C₄-Alkyl ist und y 1 bis 6 ist, Glykoldialkylethern der nachstehenden Formel 3

worin R⁴ H oder CH₃ ist und in der Polyalkoxylenkette auch H und CH₃ ist, R⁵ C₁ bis
C₄-Alkyl, R⁶ C₁ bis C₄-Alkyl und z 1 bis 6 ist, Glykolformalen der nachstehenden Formel
4
R⁷O-(CH₂CH₂O)
m-CH₂-(OCH₂CH₂)
n-OR⁸ (4)
worin R⁷ C₁ bis C₄-Alkyl ist, R⁸ C₁ bis C₄-Alkyl, m 1 bis 4 und n 1 bis 4 ist, und
aus Glykolborsäureestern der nachstehenden Formeln 5
[R⁹O-(CH₂CH₂O)
a]₃-B (5)
worin R⁹ C₁ bis C₄-Alkyl ist und a 1 bis 6 ist, und Glykolmonoalkyletherborsäureestern
der nachstehenden Formel 6

worin R¹⁰ C₁ bis C₄-Alkyl ist, R¹¹ C₁ bis C₄-Alkyl und b 1 bis 6 und c 1 bis 6 ist,
und die Komponente B) aus Inhibitoren besteht, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Mono-, Di- und Trialkylaminen mit 1 bis 18 C-Atomen in jeder Alkylgruppe, Alkanolaminen
der nachstehenden Formel 7

worin R¹² H oder CH₃ ist, d 0, 1 oder 2 ist, R¹³ H, C₁ bis C₁₈-Alkyl oder ein Rest
der nachstehenden Formel ist

worin R¹² und d die angegebenen Bedeutungen haben, und R¹⁴ eine der Bedeutungen von
R¹³ hat, C₅ bis C₁₈-Monocarbonsäuren und deren Alkalimetallsalze, Dicarbonsäuren der
Formel HOOC-(CH₂)
k-COOH, worin k 4 bis 10 ist, Alkalimetallsalzen der Kohlensäure, Phosphorsäure und
Molybdänsäure, und aus Triazolen, Imidazolen und antioxidativen aromatischen Verbindungen
aus der Gruppe der Phenole, Bisphenole, Kresole, Chinoline und Naphthylamine.
7. Bremsflüssigkeit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Komponente
B) aus Inhibitoren besteht, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Mono-, Di- und
Trialkylaminen mit 1 bis 18 C-Atomen in jeder Alkylgruppe, Alkanolaminen der nachstehenden
Formel 7

worin R¹² H oder CH₃ ist, d 0, 1 oder 2 ist, R¹³ H, C₁ bis C₁₈-Alkyl oder ein Rest
der nachstehenden Formel ist

worin R¹² und d die angegebenen Bedeutungen haben, und R¹⁴ eine der Bedeutungen von
R¹³ hat, und aus Triazolen.
8. Bremsflüssigkeit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Komponente
B) in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% vorliegt, Gewichtsprozente bezogen auf das
Gewicht der Bremsflüssigkeit.
9. Bremsflüssigkeit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Komponente
B) aus Inhibitoren besteht, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Mono-, Di- und
Trialkylaminen mit 1 bis 18 C-Atomen in jeder Alkylgruppe, Alkanolaminen der nachstehenden
Formel 7

worin R¹² H oder CH₃ ist, d 0, 1 oder 2 ist, R¹³ H, C₁ bis C₁₈-Alkyl oder ein Rest
der nachstehenden Formel ist

worin R¹² und d die angegebenen Bedeutungen haben, und R¹⁴ eine der Bedeutungen von
R¹³ hat, in einer Menge von 0,5 bis 8 Gew.-%, und aus Triazolen in einer Menge von
0,01 bis 0,5 Gew.-%, Gewichtsprozente bezogen auf das Gewicht der Bremsflüssigkeit.