[0001] Die Neuerung bezieht sich auf die Gravur einer Auftragswalze, und zwar einer Rasterwalze
für ein Auftragswerk in einer Beschichtungsmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Auftragswerke der hier interessierenden Art können die hohen Anforderungen an die
Gleichmäßigkeit der Beschichtung nur erfüllen, wenn jederzeit gleich dicke Schichten
des Auftragsmittels über die gesamte Bahnbreite, insbesondere auch die Randbereiche
sichergestellt sind.
[0003] Die für die Dosierung des Auftragsmittels mit einer Matrix von Näpfchen versehene
Oberfläche der Auftragswalze, die mit einer Rakel in Eingriff steht, bildet zwischen
den Näpfchen sehr schmale Stege und gibt ein sehr kleines Steg-Näpfchen-Verhältnis
vor.
[0004] Es ist bekannt, auf einen dynamsich ausgewuchteten Kern einer solchen Walze eine
Keramikschicht aufzubringen und die erforderliche Anzahl und Form der Näpfchen oder
Vertiefungen mittels Laserstrahl in eine solche Oberfläche einzugravieren. Solche
Näpfchen zeigen in Aufsicht eine weitgehend quadratische Form. Die Näpfchen können
zumindest teilweise metallisch ausgekleidet sein.
[0005] Form und Größe der Näpfchen in der Keramikschicht bestimmen bekanntlich bei Auftragswalzen
zwangsläufig das Volumen der Zumeßnäpfchen, wobei als weiterer Parameter auch die
Stegbreite der Gravur in der Keramikoberfläche eingeht.
[0006] Beschichtungsanlagen für bahnförmige Materialien arbeiten in ihren Auftragswerken
ebenfalls mit Rasterwalzen. Da aber die Schichtdicke des aufzutragenden Auftragsmittels
z.B. zehn bis dreißigmal größer ist als in Druckmaschinen mit Rasterwalzen-Einfärbung,
arbeiten die meisten Auftragswerke in Beschichtungsanlagen mit Rasterwalzen, die mit
einer Haschurengravur versehen sind.
[0007] Gravuren dieser Art übertragen ein Maximum an Auftragsmitteln, weil das "Näßfchen"
lediglich durch zwei Stege begrenzt ist. Der andere Grund für die Beliebtheit von
Haschurenwalzen in Beschichtungsmaschinen ist die gute Entleerung des "Näpfchens".
Diesen beiden Vorteilen steht ein gravierender Nachteil gegenüber. Es kommt nämlich
während der Drehung der Walze zu einer kontinuierlichen Bewegung des Auftragsmittels
in axialer Richtung. Dies führt zu der gefürchteten "Randverdickung" des bahnförmigen
Substrates.
[0008] Als Folge treten of unüberwindliche Probleme beim Aufwickeln auf. Des weiteren muß
die Bahn bei der Weiterverarbeitung beschnitten werden, was zu ärgerlichem Materialausschuß
führt.
[0009] Dieser Nachteil wird neuerungsgemäß für eine Auftragswalze der gattungsgemäßen Art
durch die im Kennzeichen des Anspruchs angegebenen Merkmale erreicht.
[0010] Dadurch, daß mit der Näpfchendimensionierung gewissermaßen ein Kompromis zwischen
der bisher bekannten Näpfchenstruktur einerseits und der Linienstruktur andererseits
geschaffen wird, lassen sich die Vorteile der beiden bekannten Gravuren miteinander
vereinigen, ohne daß hinsichtlich der Rakel bzw. dem Zusammenwirken derselben mit
der Auftragswalze Schwierigkeiten entstehen. Die Zudosierung des Auftragsmittels durch
die langgestreckten Näpfchen erfolgt mit den Eigenschaften der bekannten, weitgehend
linienförmigen quadratischen Näpfchen, jedoch unter Vermeidung von nachteiligen Randverdickungen
für die herzustellende Beschichtung auf einer Papierunterlage oder dergleichen Basismaterial.
[0011] Anhand der beiliegenden Zeichnungen soll die vorliegende Neuerung im einzelnen näher
erläutert werden. Es zeichen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Oberflächenabschnitt einer Auftragswalze mit neuerungsgemäßer
Näpfchengravur
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie A ― A' gestrichen und
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang der Linie B ― B' gestrichen von Fig. 1
[0012] Wie aus den Zeichnungsdarstellungen zu entnehmen, besteht die Gravur aus langgestreckten,
im Querschnitt ausgeflachten Näpfchen 1, die von Längsstegen 2 und Querstegen 3 begrenzt
sind. die Längsstege 2 weisen zu den Näpfchen 1 hin eine gerade verlaufende innere
Kante 4 auf, während die Querstege 3 die Näpfchen mit eiern gewölbten inneren Kante
5 begrenzen. Die Gesamtheit der reihen- und zeilenweise angeordneten Näpfchen 1 ist
insoweit grundsätzlich mit einer Haschurengravur zu vergleichen, deren Liniengravur
jedoch im Abstand zueinander von den Querstegen 3 begrenzt wird, wobei jeweils aneinander
grenzende Linien auf Lücke versetzte Quersteganordnungen aufweisen. Senkrecht zur
Richtung der quasi Linienstruktur sind die Näpfchen 1 bogenförmig ausgenommen, wie
insbesondere Fig. 2 zeigt, ihr Querschnitt kann beispielsweise einem Kreissegment
entsprechen.
[0013] Das Verhältnis der Länge L der Näpfchen zu ihrer Breite D kann zwischen 2 : 1 bis
20 : 1 schwanken. Die Breite der Stege 2,3 ist so bemessen, daß die über die Auftragswalze
ablaufende in Berührungseingriff mit der Oberfläche der Stege stehenden Rakel einen
einwandreien Abstreifvorgang sicherstellt, und zwar über die gesamte Breite der Auftragswalze.
Die Richtung der Gravur, also die der Längs- und Querstege 2,3 liegt dabei in einem
Winkel, vorzugsweise in einem Winkel von 45° zur Rakel bzw. zur Rotationsachse der
Walze.
[0014] Die mit der Rakel in Eingriff kommende Oberfläche der Stege besteht aus Hartkeramik,
wie auch der gesamte Walzenmantel mindestens über die Tiefe der Näpfchen 1 aus Keramik
hergestellt ist. Die das Auftragsmittel dosierende innere Oberfläche der Näpfchen
1 ist vorteilhaft metallbeschichtet, vorzugsweise kupferbeschichtet.
[0015] In Draufsicht entspricht die neuerungsgemäße Gravur in etwa dem Muster eines Mauerwerkes
mit jeweils entlang der Schmalseiten abgerundeten "Ziegelsteinen" während der "Mörtel"
zwischen dem Mauerwerk von den Längs- und Querstegen 2,3 gebildet ist. Vergleichbar
ist das Gravurmuster auch mit einer bekannten Verlegart von Parkett. Selbstverständlich
müssen die Querstege 3 nicht jeweils derart zwischen zwei benachbarten, durch einen
Längssteg 2 getrennten Näpfchenanordnung auf Lücke versetzt zueinander liegen, was
der Versetzung der halben Länge eines Näpfchens entspricht, es sind auch andere Versetzungen
möglich, wie auch die Reihenweiseanordnung der Querstege 3 hintereinander hinter die
gesamte Breite der Auftragswalze. Wesentlich bei dem neuerungsgemäßen Parkett-Gravurmuster
ist nur das Verhältnis von Länge und Breite der Näpfchen, also ihre längliche Form.
[0016] Dieses wird entsprechend den rheologischen Eigenschaften des Auftragsmittels gewählt.
Hochviskose Auftragsmittel führen beispielsweise zu einem Faktor 20, während dünnflüssige
Mittel einen Wert bis 2 erforderlich machen können.
1. Näpfchengravur auf einer Auftragswalze, nämlich einer Rasterwalze für ein Auftragswerk,
wobei der die Gravur aufnehmende Umfangsmantel der Walze aus Keramik besteht und die
Näpfchen voneinander durch Längs- und Querstege getrennt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der Länge L der Näpfchen (1) zu ihrer Breite D von 2 : 1 bis 20
: 1 beträgt.