[0001] Die vorstehende Erfindung betrifft eine Einrichtung, mit welcher sich ein Metallstück
so in eine zylindrische Form bringen lässt, dass man aus dem zylindrisch geformten
Körper ein Rohr herstellen kann. Die grosse Schwierigkeit besteht darin, aus dickwandigen
Blechtafeln, also Tafeln von beispielsweise einer Dicke von 35 mm, einen sehr langen,
zylindrischen Körper, also einen Körper mit einem einigermassen genau kreisrunden
Querschnitt zu formen. Die Schwierigkeit besteht ferner darin, dass man für lange
Rohre Massnahmen treffen muss, die ein Durchbiegen der Walzen, insbesondere der Oberwalze,
verhindern, wobei diese Massnahmen nicht darin bestehen können, eine Oberwalze mit
möglichst grossem Durchmesser zu verwenden, da ja der Durchmesser der Oberwalze kleiner
sein muss als der Innendurchmesser der zu erzeugenden Zylinderform. Es sind zu diesem
Zweck bereits mehrere Maschinen bekannt, die alle ihre speziellen Anwendungsbereiche
haben:
1. Bekannt sind Drei-Walzmaschinen, deren Walzen an beiden Enden in einem Ständer
verschiebbar gelagert sind. Da sich die Walzen beim Verformen des Werkstückes durchbiegen
und diese Durchbiegung von der Walzenlänge und der Walzendicke sowie der Dicke des
Werkstückes abhängig ist, ist die Verwendung derartiger Maschinen auf die Herstellung
verhältnismässig kurzer Hohl-Zylinder beschränkt. Eine wesentliche Verbesserung derartiger
Maschinen lässt sich dadurch erreichen, dass man die Walzen über ihre Lager hinaus
wesentlich verlängert und auf die Walzenenden eine Gegenkraft ausübt.
2. Bekannt ist auch die Verwendung einer Abkantpresse, mit welcher sich zylindrische
Formen grosser Länge herstellen lassen. Der Nachteil besteht nicht nur darin, dass
die mit einer Abkantpresse bearbeiteten Werkstücke nicht eine runde sondern eine polygonale
Form aufweisen, was bei grossen Rohrbelastungen mit Nachteilen verbunden ist, sondern
auch darin, dass das Verfahren ziemlich langsam arbeitet.
3. Es ist des weitern eine Rohrpresse bekannt, die mehrere C-förmige Ständer aufweist,
an denen Presswerkzeuge angebracht sind. Mit derartigen Maschinen lassen sich zwar
zylinderähnliche Körper, also Polygone mit verrundeten Kanten, sozusagen jeder gewünschten
Länge herstellen. Allerdings ist für jeden gewünschte Zylinder-Durchmesser und für
jede zu verarbeitende Blechstärke ein anderer Pressformsatz nötig, wodurch die Maschine
sehr teuer und das Arbeiten mit ihr wegen der relativ grossen Wechselzeiten sehr zeitaufwendig
wird.
4. Des weitern ist eine Presse bekannt, die zwei Matrizen enthält, die zusammen einen
zylindrischen Hohlraum begrenzen. Mit einer solchen Presse kann eine Platte zu einem
zylindrischen Hohl-Körper verformt werden. Die Nachteile dieser Maschine liegen darin,
dass die Herstellung der Pressform sehr kostspielig und diese zudem einem grossen
Verschleiss unterworfen ist, dass der Werkzeugwechsel arbeitsintensiv ist und dass
die Verformung des Werkstückes eher brutal erfolgt, was sich nachteilig auf dessen
Struktur auswirkt und Verhärtungen im Bereich der Nahtkanten zur Folge hat.
5. Bekannt ist auch eine Presse mit zwei Unterwalzen und oberen Presswerkzeugen; dies
ist eine sehr teure Konstruktion mit der sich nur verhältnismässig langsam arbeiten
lässt und die zudem eine grosse Leistungsaufnahme erfordert, wobei zum Anbiegen der
Nahtenden noch zusätzliche Werkzeuge benötigt werden.
6. Zur Herstellung verhältnismässig dünnwandiger aber sehr langer Rohre mit kleinem
bis mittlerem Durchmesser, d.h. bis zu ca. 50 cm, sind Profilierstrassen mit mehreren
Rollenpaaren bekannt. Auch bei diesen Maschinen sind für jede Rohrabmessung spezielle
Werkzeuge erforderlich, deren Kosten beträchtlich sind und deren Auswechslung jeweilen
einen grossen Zeitaufwand nötig macht.
7. Hinzuweisen ist noch auf die ebenfalls bekannten Vorrichtungen, mit denen ein bandförmiges
Werkstück schraubenartig zu einem rohrfömigen Körper gewickelt wird. Auch diese Maschinen
lassen sich nicht zur Verarbeitung von dickwandigen Werkstücken verwenden und bedingen
einen grossen Zeitaufwand beim Wechsel auf andere Rohrabmessungen.
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist also die Schaffung einer Umformmaschine, die
sich für die relativ rasche Verformung dicker Werkstücke zu entsprechend dickwandigen
zylindrischen Hohl-Körpern grosser Präzision mit kleinen bis grossen Durchmessern
und auch grosser Länge verwenden lassen, wobei nicht für jede Abmessung des Ausgangsmaterials
und des Endprodukts andere Werkzeuge nötig sind.
[0003] Unter "relativ rasch" wird hier ein Zeitaufwand von weniger als 5 Min. zur Herstellung
eines hohlzylindrischen Körpers von 10 bis bis 15 m Länge und bis zu einer Wandstärke
von 35 mm verstanden.
[0004] Eine derartige erfindungsgemässe Umformmaschine besitzt eine Oberwalze und zwei Unterwalzen,
die alle an mindestens einem Ende ein Antriebsorgan aufweisen, und ist dadurch gekennzeichnet,
dass gleichmässig über die Walzenlänge verteilt angeordnete C-förmige Ständer vorhanden
sind mit pro Walze je einem Stützrollen-Paar, wobei diejenigen Paare, die den verstellbaren
Walzen zugeordnet sind, mit Mitteln versehen sind, um sie in einer zu den Walzenachsen
senkrechten Ebene zu verschieben.
[0005] Zweckmässigerweise sind alle Walzen an beiden Enden mit Elektro- oder Hydraulik-Motoren
versehen, wobei einer der beiden zum Antrieb der Oberwalze dienenden Motoren sich
vom Walzenende abkoppeln und wegschwenken lässt. Die Walzen selbst können auf irgend
eine Art und Weise mit den entsprechenden Enden der C-förmigen Ständer verbunden sein:
Es ist zum Beispiel möglich, die Oberwalze bei jedem Ständer mit einer Rille zu versehen
und in jeder Rille ein Band unterzubringen, dessen Enden am C-Ständer aufgehängt ist,
um so die Walze aufzuhängen. Die Unterwalzen können auf den Stützrollen aufliegen
und allenfalls durch zusätzliche Führungsmittel gesichert sein. Nachfolgend wird anhand
der beiliegenden Zeichnung ein Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Umformmaschine
beschrieben und auch der Aufbau und die Wirkungsweise einer erfindungsgemässen Anlage
erklärt, die im wesentlichen durch zwei erfindungsgemässe Umformmaschinen und einige
Fördereinrichtungen gebildet wird.
[0006] In der Zeichnung zeigt
die Figur 1 eine stark schematisierte, perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen
Umformmaschine, bei welcher an den näher liegenden Walzenenden die dem Antrieb dienenden
Organe ganz weggelassen und an den andern Walzenenden nur mit mit einem Kasten angedeutet
sind,
die Figur 2 einen Schnitt durch einen C-förmigen Ständer,
die Figuren 3 bis 6 die Arbeitsweise der Umformmaschine bei der Herstellung eines
zylindrischen Hohl-Körpers und
die Figur 7 das Prinzip-Schema einer Umformanlage mit zwei Umformmaschinen.
[0007] Die in der Figur 1 dargestellte Umformmaschine weist vier in der Zeichnung als Ganzes
mit 1 bis 4 bezeichnete, je aus zwei vertikalen Platten A und B gebildete C-förmige
Ständer auf, die alle auf zwei mit 8 bzw. 9 bezeichneten Trägern oder einem Sockel
stehen und miteinander durch einen Schild 10 und ein Rahmenteil 11 verbunden sind.
Zur Erhöhung der Steifheit ist es selbstverständlich ohne weiteres möglich, die Platten
eines Ständers und die nebeneinander stehenden Ständer durch weitere Verbindungselemente
miteinander zu verbinden.
[0008] Wie man aus der Figur 2 ersehen kann, ist in den beiden Platten A und B jedes C-Ständers
ein Wellenstummel 30 gelagert, der mit einer Exzenterscheibe 31 und einem Hebelarm
32 versehen ist. Das freie Ende des Hebelarms 32 ist gelenkig mit der Kolbenstange
33 des Hydraulikzylinders 34 verbunden, so dass durch die Verschiebung der Kolbenstange
im Zylinder der Hebel 32 und mit ihm die Exzenterscheibe 31 verdreht wird. Dadurch
wird die auf ihm liegende Auflageplatte 23 nach oben oder unten und auch etwas seitlich
verschoben. Auf dieser Platte 23 ist ein Klotz 22 horizontal verschiebbar gelagert,
der durch den auf der Welle 35 sitzenden Exzenter 36 horizontal verschoben werden
kann, wobei der Dreh- oder Verstellmechanismus für die in den beiden Platten A und
B gelagerte Welle 35 hier rein schematisch dargestellt und mit 37 und die mit der
Bohrung für den Exzenter 36 versehene Verbindungsplatte mit 38 bezeichnet ist. Auf
dem Klotz 22 befindet sich der Träger 16 der beiden Stützrollen 17 und 18 für die
sich über die ganze Länge der Umformmaschine erstreckende Unterwalze 24. In der Zeichnung
nicht dargestellte Sicherungsmittel verhindern, dass sich die Walze 24 von ihrem Platz
auf den Stützrollen 17 und 18 entfernen kann.
[0009] Am unteren Ende des C-förmigen Ständers ist der Kolben 40 eines hydraulischen Zylinders
41 abgestützt, der sich je nach der Beschickung mit der Hydraulikflüssigkeit auf der
schiefen Gleitfläche D auf- und abwärts bewegen kann. Auf dem geschlossenen Ende 41a
des Zylinders 41 sitzt der Träger 19 für die beiden Stützrollen 20 und 21, die ihrerseits
die zweite Unterwalze, die eigentliche Biegewalze 42 tragen. Auch diese ist mit nicht
gezeichneten Hilfsmitteln an ihrem Platz auf den Abstützrollen aller C-Ständer gesichert.
Als solche Hilfsmittel können sowohl für diese Walze wie auch für die beiden anderen
Walzen Führungsschuhe dienen oder Metallbänder, die in einer Nut der Walze geführt
und deren beide Enden am Träger 19, bzw. 16 befestigt sind.
[0010] Unten am Schild 10 ist in der Ebene jedes C-förmigen Ständers ein Träger 12 angebracht,
in welchem die beiden Stützrollen 13 und 14 frei drehbar gelagert sind. Diese Stützrollen
13 und 14 dienen zum Abstützen der Oberwalze 15, die hier mit in der Zeichnung nicht
dargestellten, in den Nuten 15b dieser Oberwalze 15 geführten Bändern am Träger 12
oder am Schild 10 aufgehängt ist.
[0011] Alle drei Walzen, also die Oberwalze 15 und die Unterwalzen 24 und 42, von denen
die letztere die Biegewalze ist, sind je an ihren beiden Enden mit einem Antrieb,
zweckmässigerweise einem Hydraulik- oder Elektro-Motor versehen, wobei einer der beiden
zum Antrieb der Oberwalze 15 dienende Motoren von der Walze los-kuppelbar und so gelagert
ist, dass er von der Walze so weggeschwenkt werden kann, wie das bei anderen, also
gewöhnlichen Drei- oder Vier-Walzenmaschinen bekannt ist, bei denen ein zu einem Hohl-Zylinder
geformtes Werkstück seitlich ausgefahren werden kann.
[0012] Nachfolgend wird nun anhand der schematischen Figuren 3 bis 6 das Arbeiten mit der
erfindungsgemässen Umformmaschine erklärt:
[0013] Die Figur 3 zeigt, dass sich beim Einführen des Werkstückes, also der Blechplatte
43, zwischen die Oberwalze 15 und die Unterwalze 24 die beiden unteren Walzen, also
die eigentliche Unterwalze 24 und die Biegewalze 42 auf gleicher Höhe befinden, damit
das Werkstück 43 bequem horizontal eingebracht werden kann. Die Achse 24a der Unterwalze
24 ist um den Abstand X gegenüber der Achse 15a der Oberwalze 15 nach links versetzt,
wie das schon in der Figur 2 dargestellt ist. Nun wird die Biegewalze 42 dadurch angehoben,
dass durch zuströmende Hydraulikflüssigkeit der Zylinder 41 auf der Gleitfläche D
soweit nach oben geschoben wird, bis er die in der Figur 4 dargestellte Lage eingenommen
hat. Daraufhin wird das ganze Drei-Walzen Walzwerk in Betrieb gesetzt, so dass das
Werkstück 43 so gebogen wird, wie das in der Figur 4 dargestellt ist. Wenn die Kante
43a des Werkstücks 43 am Schild 10 anstösst, wird der Walzprozess abgebrochen und
die unteren Walzen 24 und 42 werden soweit nach unten verfahren, bis das Werkstück
43 in axialer Richtung aus der Umformmaschine herausgezogen werden kann. Dazu wird
einer der beiden Antriebsmotoren von der Oberwalze 15 weggeschwenkt, wie das bei Drei-
oder Vier-Walzenmaschinen bekannt ist. Dann wird die Biegewalze 42 wieder so weit
nach unten verschoben, bis sie sich auf der gleichen Höhe wie die Unterwalze 24 befindet.
Nun kann man das Werkstück mit der zur Kante 43a parallelen Kante 43b in die Umformmaschine
einführen, die Biegewalze 42 wieder anheben und mit dem Walzenvorgang von neuem beginnen,
wie das in der Figur 5 dargestellt ist. Sobald der in der Figur 6 dargestellte Zustand,
also die Lage, in welcher die beiden Werkstückkanten 43a und 43b den Schild 10 berühren,
erreicht ist, wird der Walzvorgang beendet, und das Werkstück wird auf die bereits
vorstehend beschriebene Art und Weise aus der Maschine entfernt. Um aus dem so zum
Hohl-Zylinder geformten Werkstück ein Rohr zu machen, müssen nur noch die beiden Kanten
43a und 43b miteinander verschweisst werden, was auf an sich bekannten Heft-Maschinen
und mit an sich bekannten Schweiss-Verfahren gemacht werden kann.
[0014] Der wesentliche Vorteil, der sich mit der vorstehenden Maschine erreichen lässt,
besteht darin, dass sozusagen beliebig dicken und sehr langen Blechen eine hohlzylindrische
Form gegeben werden kann, da die C-förmigen Ständer, die an sich in beliebiger Anzahl
vorhanden sein können und von denen jeder mit je einem Stützrollenpaar für jede Welle
versehen ist, die Biegekräfte aufnehmen und dadurch das bei gewöhnlichen Drei- oder
Vier-Walzen-Biegemaschinen gefürchtete und nur schlecht beherrschbare Durchbiegen
der Walzen verhindern. Die Grösse des Abstandes von C-Ständer zu C-Ständer hängt von
der Grösse der Belastung ab, für die die Umformmaschine ausgelegt ist. Es kann beispielsweise
ein Abstand von 80 - 150 cm, also etwa von ca. 120 cm, von Ständermitte zu Ständermitte
zweckmässig sein. Des weitern ist es mit dieser Maschine auch möglich, Rohre mit einem
sehr kleinen Durchmesser herzustellen, da ja im Rohr nur die Oberwalze und deren Abstützrollen
mit dem Träger Platz finden müssen und der Spalt, der zwischen den beiden Werkstückenden
offenbleibt, nur der Dicke des Schildes 10 entspricht. Selbstverständlich lassen sich
die verschiedensten Werkstückgrössen verarbeiten, ohne dass es nötig ist, andere Biegewalzen
einzusetzen. Es muss nur je nach Werkstückdicke und gewünschtem Durchmesser des Hohl-Körpers
die Unterwalze 24 etwas angehoben oder abgesenkt werden, wozu der vorstehend anhand
der Figur 1 beschriebene, aus den Teilen 22 und 23 sowie 30 - 34 gebildete Mechanismus
dient; des weitern muss die Horizontaldistanz X eingestellt werden, was mit der ebenfalls
anhand der Figur 2 beschriebenen, aus den Teilen 35 bis 38 bestehenden Vorrichtung
gemacht werden kann.
[0015] Allerdings kann es für die Herstellung von Rohren mit extrem kleinem Durchmesser
nötig sein, die üblicherweise verwendbare Oberwalze gegen eine Oberwalze mit kleinerem
Durchmesser auszutauschen und den ganzen Schild 10 mit den an im befestigten Träger
12 und den von diesen getragenen Stützrollen 13 und 14 auszuwechseln, was sich dann
verhältnismässig einfach durchführen lässt, wenn zur Kraftübertragung vom Schild auf
die Platten A und B jedes C-Ständers dienende Hilfsmittel wie z.B. die in der Zeichnung
mit 7 bezeichneten Stege vorhanden sind und der Schild seinerseits mit nicht der Kraftübertragung
dienenden, einfachen Befestigungsmitteln, z.B. mit einigen Schrauben, gegen ein unbeabsichtigtes
Lösen von den C-Ständern gesichert ist.
[0016] Dadurch, dass das Werkstück in einem gleichmässigen Arbeitsgang rund-gewalzt wird,
wird es sehr schonend behandelt, was besonders für Stähle von hohem Reinheitsgrad
wichtig ist, wo bereits ein Vor- oder Nacharbeiten der Kanten durch Rollen eine zusätzliche
Verfestigung und damit ein Qualitätsverschlechterung zur Folge hat.
[0017] Selbstverständlich ist es auch bei dieser Vorrichtung möglich, eine automatische
Nachsteuerung anzubringen, die die Krümmung des Werkstückes messendes Element und
einen durch dieses gesteuerten Rechner enthält, der seinerseits die Verschiebung der
Unterwalze 24 und der Biegewalze 42 steuert.
[0018] Der Nachteil des Arbeitens mit einer Umformmaschine, wie dies vorstehend beschrieben
ist, besteht darin, dass das Werkstück nach dem ersten Arbeitsgang, also dann, wenn
es zur Hälfte bearbeitet ist und aus der Maschine herausgenommen wird, gewendet werden
muss, wozu nicht nur die erforderlichen Hilfsmittel sondern auch ein grosser Platz
und ein entsprechender Zeitaufwand nötig sind.
[0019] Dieser Nachteil lässt sich nun dadurch vermeiden, dass man zwei derartige Maschinen
so zu einer Umformanlage kombiniert, wie das in der Figur 7 schematisch dargestellt
ist, wo sie zusammen mit einer Heftanlage eine Rohrfertigungsanlage bilden. Hier sind
die beiden Umformmaschinen mit 50 und 51 bezeichnet. Der Umformmaschine 50 werden
die rechteckig geschnittenen Blechplatten 52 durch die Förderereinrichtung 53 zugeführt,
und zwar zuerst in der Längsrichtung L der Anlage und dann in der dazu senkrechten
Querrichtung Q. In der Umformmaschine 50 wird die Platte 52 so verformt, wie das vorstehend
anhand der Figuren 3 und 4 beschrieben ist. Dann wird das zur Hälfte bearbeitete Werkstück
52 mit an sich bekannten Hilfsmitteln auf die vorstehend bereits beschriebene Art
und Weise nach rechts aus der Umformmaschine 50 ausgefahren und anschliessend mittels
eines Querförderers, der in der Figur 7 durch das Bezugszeichen 54 angedeutet ist,
der zweiten Umformmaschine 51 zugeführt. Während die erste Umformmaschine 50 so aufgestellt
ist, dass die Öffnung der C-Ständer gegen die Fördereinrichtung 53 gerichtet ist,
ist die Umformmaschine 51 spiegelbildlich dazu aufgestellt, also so, dass die Öffnung
ihrer C-Ständer gegen den Querförderer 54 gerichtet ist. Dadurch kann auf das platzaufwendige
Drehen des Werkstückes 52 verzichtet und dieses der Umformmaschine 51 so zugeführt
werden, wie es aus der Umformmaschine 50 ausgefahren wird. In der Umformmaschine 51
erfolgt nun der zweite Teil der Formgebung so, wie das vorstehend anhand der Figuren
5 und 6 beschrieben ist, wobei die Figuren 3 und 4 die Umformmaschine 50 so zeigen,
wie sie vom Punkt E in der Zeichnung gesehen wird, während die Figuren 5 und 6 die
Umformmaschine 51 so zeigen, wie sie vom Punkt F aus gesehen wird. Nach dem Fertigwalzen
des Werkstückes wird dieses in ein Zwischenlager 55 verschoben und von dort zu einer
sogenannten "Heftanlage" 56, also einer an sich bekannten Maschine, die den Spalt
zwischen den beiden einander benachbarten Längskanten des Werkstückes zusammendrückt
und mit einer Heftnaht versieht, wobei je nach Bedarf in der Heftanlage zusätzlich
noch ein Nachformen erfolgen kann.
[0020] Da das Verformen eines Blechs in jeder der beiden Umformmaschinen nur ca. 2 bis 3
Min. dauert, kann die ganze Anlage im Zwei- bis Drei-Minutentakt arbeiten, d.h. die
Anlage, die zwei Umformmaschinen enthält liefert pro 2 bis 3 Min. ein zylindrisches
Rohr.
1. Zum Zylindrisch-Biegen einer Platte (43) dienende Umformmaschine mit einer Oberwalze
(15) und zwei Unterwalzen (24, 42), die alle an mindestens einem Ende ein Antriebs-Organ
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass gleichmässig über die Walzenlänge verteilt
angeordnete C-förmige Ständer (1 bis 4) vorhanden sind mit pro Walze je einem Stützrollen-Paar
(13, 14; 17, 18; 20, 21), wobei diejenigen Paare (17, 18; 20, 21), die den verstellbaren
Walzen zugeordnet sind, mit Mitteln (31 - 38; 41 + 40) versehen sind, um sie in einer
zu den Walzenachsen senkrechten Ebenen zu verschieben.
2. Umformmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die den beiden Unterwalzen
(24, 42) zugeordneten Stützrollenpaare mit den Verschiebemitteln versehen sind.
3. Umformmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Walzen an beiden
Enden mit Hydraulik- oder Elektro-Motoren versehen sind.
4. Umformmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Oberwalze
(15) am einen Walzenende auskuppelbar ausgebildet und wegschwenkbar angeordnet ist.
5. Anlage zum Zylindrisch-Biegen von Platten, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Umformmaschinen
(50, 51) nach Anspruch 1 und eine Zuführvorrichtung (53) zum Zuführen von Platten
zur ersten Maschine (50), eine Fördereinrichtung (54) zum Transport der teilweise
gebogenen Platten von der ersten (50) zur zweiten (51) Maschine und eine Vorrichtung
zum Wegführen der zylindrisch gebogenen Platten aus der zweiten Maschine aufweist.