[0001] Wenn Treppenstufen einer gewundenen Treppe, insbesondere solche in einem Treppenhaus
mit nicht zylindrischer Begrenzung des äussern Treppenrandes, oder Stufen einer im
Garten unregelmässig verlaufenden Treppe oder andere unregelmässige, d.h. von der
Rechteckform abweichende, aber ebene Flächenstücke mit irgendwelchen Materialien,
wie z.B. Keramikplatten, zu belegen sind, muss zuerst der den Belag zu bilden bestimmte
Teil oder es müssen die Teilstücke, die zusammen den Belag bilden werden, vorbereitet,
d.h. ausgeschnitten oder anderswie in die richtige Form gebracht, also zugerichtet
werden, bevor die Verlegearbeit durchgeführt werden kann. Das Zurichten solcher eine
unregelmässige Form aufweisender Bodenbelagsteile kann nun üblicherweise nicht auf
der zu belegenden Fläche erfolgen, da sie dafür viel zu klein ist. Insbesondere beim
Zurichten von Teilen für das Belegen von Treppenstufen können diese Teile nicht auf
der Treppe selber sondern eventuell auf einem zwischen einzelnen Treppenabschnitten
befindlichen Zwischenabsatz oder nur am Ende der Treppe in die nötige Form geschnitten
werden. Zu diesem Zweck wird der Umriss der zu belegenden Fläche durch das Übertragen
aller Masse auf ein Papier aufgezeichnet oder es wird ein Papier auf die zu belegende
Fläche gelegt und dann wird die Grösse der zu belegenden Fläche aus dem Papier ausgeschnitten,
damit nachher am Ende der Treppe mit Hilfe der so hergestellten Schablone diejenigen
Bodenbelagsteile zugerüstet werden können, die eine unreglmässige Form aufweisen.
Obwohl das zeichnerische Übertragen mit Massstab und Bleistift ziemlich umständlich
ist und die Genauigkeit dieser Übertragungsarbeit oft viel zu wünschen übrig lässt
und obwohl auch das Ausschneiden von Papiervorlagen mühsam und ungenau ist, gibt es
bis heute noch kein Hilfsmittel, mit welchem sich einfacher, also mit grösserer Genauigkeit
und kleinerem Zeitaufwand, arbeiten lässt.
[0002] Die vorliegende Erfindung bezweckt nun diesen Mangel zu beheben. Es geschieht dies
dadurch, dass ein neues Hilfsmittel gefunden wurde, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass es als mehreckige, ebene, rahmenartige Lehre ausgebildet ist, bei welcher die
Winkel, die durch zwei jeweilen an einer Rahmenecke gelenkig miteinander verbundene
Rahmenschenkel gebildet werden, verstellbar und in jeder Lage fixierbar sind, und
dass mindestens ein Rahmenschenkel dadurch längenveränderlich ist, dass er mindestens
zwei in ihrer Längsrichtung gegeneinander verschiebbare Schenkelelemente aufweist
sowie Verbindungsmittel um die Schenkelelemente fest aber lösbar miteinander zu verbinden.
[0003] Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
die Figur 1 eine verkleinerte Wiedergabe der Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemässen Hilfsmittels und
die Figur 2 in grösserem Massstab eine Draufsicht auf einen Rahmenschenkel oder ein
Schenkelelement.
[0004] Wie man aus der Fig. 1 ersehen kann, handelt es sich beim Erfindungsgegenstand um
eine rahmenartige Lehre, die hier aus vier Schenkeln gebildet wird, die mit 1 bis
4 bezeichnet sind. Die Schenkel 1 und 2 werden durch je einen mit Löchern und Schlitzen
versehenen Flachstab gebildet. Ein solcher Flachstab ist in der Fig. 2 dargestellt.
Es handelt sich um einen Al-Stab von ca. 3 cm Breite und ca. 3 mm Dicke, der an seinen
Enden so abgerundet ist, dass der Radius mit der halben Stabbreite übereinstimmt.
Am einen Ende weist der Stab 1 einen ein Loch 1a und am andern Ende einen sich in
der Stablängsrichtung verlaufenden Schlitz 1b auf, dessen Breite dem Durchmesser des
Lochs la entspricht. An jedem Ende des Stabes soll sich entweder ein Loch befinden,
das mit der Rundung des Stabendes konzentrisch ist, oder es soll sich ein Schlitz
bis ins Zentrum der Rundung des Stabes erstrecken, wobei auch hier der Schlitz zweckmässigerweise
eine zur Aussenkontur des Stabes konzentrische Begrenzungslinie aufweist. Natürlich
können zwischen den beiden Enden des Stabes noch weitere Löcher und noch weitere Schlitze
vorhanden sein, wobei die vorstehend beschriebene Querschnittsform und die angegebene
Materialwahl zwar sehr zweckmässig aber keinesfalls zwingend sind. Es ist nicht nötig,
dass die beiden Schenkel 1 und 2 die gleiche Länge aufweisen.
[0005] Die beiden andern Rahmenschenkel 3 und 4, die hier die Schenkel 1 und 2 verbinden,
bestehen im gezeichneten Beispiel je aus zwei Schenkelteilen, nämlich einerseits den
Teilen 5 und 6 und andererseits den Teilen 7 und 8. Die Schenkelteile 5 und 7 sind
ähnlich ausgestaltet wie die vorstehend bereits beschriebenen Schenkel 1 und 2; es
ist jedoch zweckmässig, wenn sie länger, mindestens doppelt so lang sind wie diese
Schenkel 1 und 2. Sie weisen ebenfalls je ein Loch 5a, bzw. 7a auf sowie einen Schlitz
5b bzw. 7b, obwohl selbstverständlich mehrere Löcher und mehrere Schlitze vorhanden
sein könnten.
[0006] Die beiden andern Schenkelteile 6 und 8 sind im wesentlichen gleich ausgestaltet,
haben im gezeichneten Ausführungsbeispiel ebenfalls je einen Schlitz 6b bzw. 8b und
dazu mehrere Löcher, von denen je nur eines in der Zeichnung dargestellt und mit 6a
bzw. 8a bezeichnet ist.
[0007] Die beiden Schenkelteile 5 und 6 sind nun durch zwei Schrauben 9 und 10 sowie die
dazugehörigen Flügelmuttern 11 und 12 fest aber lösbar miteinander verbunden. Dasselbe
gilt für die Schenkelelemente 7 und 8, bei welchen die Schrauben mit 13 und 14 bezeichnet
sind. Auch die einzelnen den ganzen Rahmen bildenden Schenkel sind an den Rahmenecken
je durch eine mit einer Mutter versehenen Schraube miteinander verbunden. Diese Schrauben
sind mit 15 bis 18 bezeichnet.
[0008] Der Gebrauch dieser Vorrichtung ist sehr einfach: Das rahmenartige Gebilde wird auf
die zu belegende Treppenstufe gelegt und zwar so, dass die Schenkelteile 5/6 an der
nächsthöheren Stufe anliegen. Dann wird der durch diese beiden Schenkelteile 5/6 gebildete
Schenkel 3 bei gelösten Schrauben auf die Breite der Stufe ausgezogen oder verkürzt.
Nachher werden die Verschraubungen 9/11 und 10/12 angezogen und bei gelösten Schrauben
15 und 17 werden die Schenkel 1 und 2 so verstellt und verschoben, bis sie an der
seitlichen begrenzung der Treppenstufen anliegen. Dann werden auch diese Schrauben
angezogen und es kann der vierte Schenkel 4, der aus den beiden Schenkelteilen 7 und
8 gebildet wird, auf die Vorderkante der Treppenstufe eingestellt und in dieser Position
durch Anziehen der entsprechenden Schrauben fixiert werden. Mit der so festgestellten
Form der zu belegenden Treppenstufe kann nun am Arbeitsplatz dem für das Belegen der
Stufe zu verwendenden Material die richtige Form gegeben werden.
[0009] Selbstverständlich ist auch die Verwendung zusätzlicher Schenkel möglich, damit sich
die Lehre auch für die Arbeit an Treppenstufen mit fünf oder noch mehr Ecken verwenden
lässt.
1. Das Zurichten von ebenen Bodenbelagsteilen unregelmässiger Form erleichterndes Hilfsmittel,
dadurch gekennzeichnet, dass es als mehreckige, ebene rahmenartige Lehre ausgebildet
ist, bei welcher die Winkel, die durch zwei jeweilen an einer Rahmenecke gelenkig
miteinander verbundene Rahmenschenkel (1; 5/6; 2; 7/8) gebildet werden, verstellbar
und in jeder Lage fixierbar sind, und dass mindestens ein Rahmenschenkel dadurch längenveränderlich
ist, dass er mindestens zwei in ihrer Längsrichtung gegeneinander verschiebbare Schenkelteile
(5, 6, 7, 8) aufweist sowie Verbindungsmittel, um die Schenkelteile eines Schenkels
fest aber lösbar miteinander zu verbinden.
2. Hilfsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenschenkel und die
sie bildenden Schenkelteile mit Löchern und Schlitzen versehene Flachstäbe sind.
3. Hilfsmittel nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel
zum festen aber lösbaren Verbinden der Schenkel und der Schenkelteile Schrauben und
Muttern (9, 10, 11, 12, 13, 14) sind.
4. Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens
vier Rahmenschenkel aufweist, von denen mindestens zwei aus mindestens zwei Schenkelteilen
bestehen.