[0001] Die Erfindung betrifft eine Naßzelle, insbesondere für Fahrzeuge zur Personenbeförderung,
z.B. für Schlafwagen von Schienenfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Schlafwagenabteile der Luxusklasse sind mit einer Naßzelle versehen, welche vom Abteil
begehbar ist und eine WC-Muschel, ein Handwaschbecken, eine Dusche und einen Spiegelschrank
aufweisen. Solche Naßzellen sind umständlich zu montieren, da sie raumsparend ausgeführt
sein müssen und die Unterbringung der genannten Teile der Naßzelle so zu wählen ist,
daß sie einerseits bequem zugänglich sind und andererseits auch ihre Wartung ohne
Schwierigkeiten durchführbar ist.
[0003] Durch die EP-Al 221 260 ist eine vorgefertigte Naßzelle in Modul-Bauweise mit WC-Muschel,
Handwaschbecken, Dusche, Ablageflächen, Spiegel usw. bekannt geworden. Die US-PS 2
743 683 offenbart wohl keine Modul-Bauweise der Naßzelle, aber ein Übereinanderliegen
und Hochklappen der beiden Elemente. Keiner der Vorhalte gibt dem Passagier die Möglichkeit,
in der Naßzelle auch duschen zu können.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung von Maßnahmen, durch welche
dieses Problem gelöst wird. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß die Bauweise nach
dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 vorgesehen.
[0005] Durch die Maßnahme nach Anspruch 2 wird eine einfache und wartungsleichte Art der
Ver- und Entsorgung des Handwaschbeckens und bzw. oder der WC-Muschel erreicht.
[0006] Durch das Merkmal nach Anspruch 3 können, ohne den Reisenden zu stören, vom Seitengang
Wartungen durchgeführt und Störungen behoben werden.
[0007] Eine besonders einfache Konstruktion und Montage der Naßzellen wird durch die Maßnahme
nach Anspruch 4 erreicht.
[0008] Die Merkmale der Ansprüche 5 und 6 ermöglichen dem Zugspersonal, die Türe der Naßzelle
bei Störungen rasch versperren zu können bzw. die Möglichkeit die Benützung des Handwaschbeckens
und / oder der WC-Muschel zu verhindern, ohne den Passagier im Schlafabteil zu stören.
[0009] Ähnliche Vorteile ergeben sich auch durch das Merkmal nach Anspruch 7.
[0010] Die Merkmale nach den Ansprüchen 8 bis 10 bieten Vorteile für die Reinigung bzw.Wartung
bzw.den Betrieb der Naßzelle.
[0011] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Naßzelle schematisch dargestellt ist.
[0012] Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht der Naßzellen zweier benachbarter Schlafwagenabteile und
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
[0013] Es bezeichnen 1 und 2 zwei benachbarte Abteile eines Schlafwagens, welche durch eine
Zwischenwand 3 voneinander getrennt und von einem entlang einer Seitenwand 20 des
Schlafwagens geführten Seitengang 17 durch Türen 18,19 begehbar sind. Zu beiden Seiten
der Zwischenwand 3 ist je eine Naßzelle 4 bzw. 5 angeordnet, in welcher sich ein Spiegelschrank
6 mit einer Abstellfläche 7, ein Handwaschbecken 8 sowie eine WC-Muschel 9 befinden.
Das Handwaschbecken 8 und die WC-Muschel 9 sind untereinander um je eine Achse 10
bzw. 11 in einer als Nische ausgebildeten Versorgungswand 12 jeweils in Richtung des
Pfeiles A nach oben schwenkbar angeordnet, sodaß sowohl das Waschbecken 8 als auch
die WC-Muschel 9 im Nischenraum 13 versenkbar sind und mit ihrer Bodenwand 14 bzw.
15 eine abteilseitige Seitenverkleidung bilden, die gleichzeitig die Rückwand eines
Duschraumes 16 bildet. Der Spiegelschrank 6 mit seiner Abstellfläche 7 befindet sich
oberhalb des klappbaren Handwaschbeckens 8.
[0014] Die Versorgungswand 12 ist einheitlich für beide Naßzellen 4, 5 und schließt sie
gegenüber dem Seitengang 17 ab. An ihrer dem Seitengang 17 zugekehrten Außenwand weist
sie eine Öffnung auf, in welcher Absperrarmaturen für das Handwaschbecken 8 und die
WC-Muschel 9 vorgesehen sind, sodaß eine Bedienungsperson im Falle einer Störung diese
ohne Belästigung der Reisenden im Schlafwagen beheben kann. In vorteilhafter Weise
sind die Absperrarmaturen so ausgeführt, daß sie beim Absperren der Ver- bzw. Entsorgung
des Handwaschbeckens 8 und bzw. oder der WC-Muschel 9 gleichzeitig auch das Handwaschbecken
8 bzw. die WC-Muschel 9 im hochgeklappten Zustand verriegeln. Diese Anordnung der
Verriegelung macht das Abklappen eines gestörten Teiles der sanitären Anlagen durch
den Reisenden unmöglich und ist vorzugsweise so getroffen, daß die Teilbenützbarkeit
vom Handwaschbecken 8 und bzw. oder der WC-Muschel 9 aufrechtbleibt. Hiebei besteht
die Möglichkeit der Zusammenfassung beider benachbarter WC-Einheiten in bezug auf
Entsorgung. Bei einer Vakuumentsorgung können in diesem Falle beide WC-Muscheln 9
an ein gemeinsames Vakuumsystem angeschlossen sein, welches im Bedarfsfalle entweder
die eine oder die andere Muschel entsorgt. Für seltene Fälle, in denen beide Muscheln
gleichzeitig benützt und die Benützer der beiden Muscheln den Druckknopf, Hebel od.dgl.
für die Entsorgung gleichzeitig betätigen, ist ein Verzögerungsschalter vorgesehen,
welcher die Entsorgung der einen der beiden Muscheln erst nach Entsorgung der anderen
Muschel einleitet. Eine derartige Verzögerung kann beispielsweise 30 sek sein. Die
Türen 18,19 sind vorzugsweise im Anschluß an die Versorgungswand 12 auf der einen
bzw. anderen Seite derselben vorgesehen. Jede der beiden Naßzellen 4 bzw. 5 kann vom
zugehörigen Schlafwagenabteil 2 bzw. 1 durch eine eigene Tür 22 bzw. 23 betreten werden,
wobei ein Sperrschalter für die Türen ebenfalls in der Service- bzw. Bedienungsöffnung
für die Aufnahme der Absperrarmaturen untergebracht sein kann.
[0015] Im Rahmen der Erfindung kann jede Naßzelle 4 bzw. 5 als eigener Bauteil ausgebildet
sein, welcher vom Seitengang 17 aus in das Schlafwagenabteil einsetzbar ist und die
Trennwand zwischen den beiden Schlafwagenabteilen bildet. In diesem Fall kann für
beide benachbarte Schlafwagenabteile eine Naßzelle vorgesehen sein, die von beiden
Abteilen aus begehbar ist. Die komfortablere Ausführung besteht aus zwei zu einer
Einheit verbundenen Naßzellen, die ebenfalls vom Seitengang aus einsetzbar ist, und
einen Teil der Trennwand zwischen den beiden Abteilen bildet. Hiebei ist es auch möglich,
die Trennwand der beiden Naßzellen so weit zu verlängern, daß sie auch die Trennwand
für die gesamte Tiefe der beiden benachbarten Abteile bildet, wobei im Anschluß an
den Teil der Trennwand außerhalb der Naßzellen 4 und 5 Speisetischchen u.dgl. 24 bzw.
25 vorgesehen sein können. Hiebei sind die Baueinheiten so ausgebildet, daß die Versorgungswand
12 mit einer öffenbaren Rückwand versehen ist, nach deren Öffnen oder Entfernen ein
darunter befindlicher Versorgungskanal 26, welcher auch als Entsorgungskanal dienen
kann und sich unterhalb der Versorgungswand, vorzugsweise über beide Naßräume 4 und
5 erstreckt, zugänglich ist.
[0016] Die Versorgungswand 12 oder ein der Naßzelle zugekehrter Teil derselben, welcher
nischenförmig ausgeführt ist und eine Vertiefung zur Aufnahme des Spiegelkastens sowie
eine Abstellfläche aufweist, kann als ein einstückiges Kunststoffelement, z.B. aus
GFK oder Duroplast ausgebildet sein, welches, mit Ausnahme der Öffnungen für die Aufnahme
der Drehachsen für das Handwaschbecken 8 und die WC-Muschel 9, keine Öffnungen zur
Rückseite aufweist und daher vollkommen dicht ist. Dadurch kann etwaiges Restwasser
leicht nach unten in Richtung einer Duschtasse od.dgl., die ebenfalls einen Bestandteil
der Kunststoffwand sein kann, abfließen, sodaß die Naßzelle und deren Bestandteile
mühelos gereinigt werden können.
[0017] Selbstverständlich können derartige Naßzellen auch für andere Zwecke, z.B. für Autobusse
verwendet werden.
1. Naßzelle, insbesondere für Fahrzeuge zur Personenbeförderung, z.B. für Schlafwagen
bzw. Schlafwagenabteile von Schienenfahrzeugen, vor allem mit geschlossenen WC-Anlagen
(Vakuumentsorgungseinrichtung), welche als ein an der Bestimmungsstelle einsetzbarer
Bauteil ausgebildet und mit mindestens einer WC-Muschel und einem Handwaschbecken
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die WC-Muschel (9) und das Handwaschbecken
(8) an einer Versorgungswand (12) um je eine Achse (10 bzw. 11) übereinander liegend
nach oben klappbar sind, wobei der durch die WC-Muschel (9) und das Handwaschbecken
(8) nach Aufklappen freigegebene Raum als Duschraum (16) ausgebildet ist.
2. Naßzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (10 bzw. 11) des
Handwaschbeckens (8) und bzw. oder der WC-Muschel (9) zur Ver- und bzw. oder Entsorgung
des jeweiligen Elementes ausgebildet ist.
3. Naßzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungswand (12) an
einen Seitengang (17), von welchem die Abteile (1,2) betreten werden, anschließt und
einen von diesem zugänglichen Hohlraum aufweist, in welchem zumindest Absperrarmaturen
für die Ver- und bzw. oder Entsorgung des Handwaschbeckens (18) und der WC-Muschel
(9) untergebracht sind.
4. Naßzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Naßzellen (4,5) je zweier
benachbarter Schlafwagenabteile (1,2) nebeneinander angeordnet, zu einem, vom Seitengang
(17) einsetzbaren Bauteil verbunden sind und mit einer gemeinsamen Versorgungswand
(12) versehen sind.
5. Naßzelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Hohlraum der Versorgungswand
(12) auch ein Sperrschalter für die Türe bzw. Türen (22,23) aus dem Schlafwagenabteil
bzw. den Schlafwagenabteilen (4, 5) in die Naßzellen (4, 5) angeordnet ist.
6. Naßzelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Hohlraum der Versorgungswand
(12) eine Absperrvorrichtung für die Verriegelung des Handwaschbeckens (8) und bzw.
oder der WC-Muschel (9) vorzugsweise im hochgeklappten Zustand vorgesehen ist.
7. Naßzelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrvorrichtung gleichzeitig
auch als Absperrvorrichtung für das Abklappen des Handwaschbeckens (8) und bzw. oder
der WC-Muschel (9) ausgebildet ist.
8. Naßzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein sich über die
gesamte Höhe und Breite der Naßzellen (4, 5) erstreckender und dem Naßzellenraum zugekehrter
Teil der Versorgungswand (12) allenfalls mit der Zwischenwand (3) zwischen den benachbarten
Naßzellen aus Kunststoff, z.B. GFK oder Duroplast, einstückig ausgebildet ist.
9. Naßzelle nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der Versorgungswand (12) ein sich mindestens über einen Teil einer oder
beider Naßzellen (4 bzw. 5) erstreckender Ver- und Entsorgungskanal (26) vorgesehen
ist, welcher vorzugsweise nach Entfernen eines seitengangseitigen Teiles der Versorgungswand
(12) vom Seitengang (17) zugänglich ist.
10. Naßzelle nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Anordnung zweier Naßzellen (4,5) beide WC-Muscheln (9) an eine gemeinsame
Vakuumentsorgungseinrichtung angeschlossen sind, wobei allenfalls ein Verzögerungsschalter
vorgesehen ist, welcher bei gleichzeitiger Betätigung der Entsorgung beider WC-Muscheln
(9) die Entsorgung einer der beiden verzögert, bis die andere entsorgt ist.