(19)
(11) EP 0 455 012 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.11.1991  Patentblatt  1991/45

(21) Anmeldenummer: 91105703.2

(22) Anmeldetag:  10.04.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F15B 15/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 30.04.1990 DE 4013953

(71) Anmelder: KNORR-BREMSE AG
80710 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hübner, Heimo
    W-8088 Eching (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Arbeitszylinder für die Betätigung von Lüftungs- und Brandschutzklappen


    (57) Bei einem Arbeitszylinder in Form eines pneumatisch beaufschlagbaren Zylinders für die Betätigung von Lüftungs- und Brandschutzklappen ist ein Rastierstößel (25;97) vorgesehen, bei welchem bei ausgefahrener Kolbenstange (5) im Brandfall ein am Kolben (3) des Arbeitszylinders angeordnetes Rastierelement (17,23) hintergreift, derart, daß die durch den Arbeitszylinder in offene Position bewegte Lüftungs- und Brandschutzklappe in geöffneter Position verbleibt. Zum Entriegeln des Rastierstößels ist ein vorzugsweise am Gehäuse oder am Rastiermechanismus des Arbeitszylinders befindliches Schaltventil (31;83) vorgesehen, welches vom Arbeitsdruck des Arbeitszylinders gespeist ist. Das Schaltventil schaltet bei einem vorbestimmten Maximaldruckwert des pneumatischen Druckes in eine Position um, in welcher der Rastierstößel unter Einwirkung von Federkraft bzw. unter Unterstützung pneumatischer Druckkraft in die Rastierposition bewegbar ist. Mit Hilfe des Schaltventils (31;83) ist der Rastierstößel nach vorangegangener Druckabsenkung und bei erneutem Druckaufbau gegen Federkraft in eine entriegelte Position bewegbar, in welcher der Kolben (3) des Arbeitszylinders verriegelungsfrei zwischen ausgefahrener und zurückgezogener Position bewegbar ist, um die Lüftungs- und Brandschutzklappe (n) zu öffnen oder zu schließen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Arbeitszylinder nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Arbeitszylinder der gattungsgemäßen Art (DE-OS-37 09 701) weisen einen am Ende des Arbeitszylinders angeordneten Rastiermechanismus mit einem Rastierstößel auf, welcher sich in den Verfahrweg einer vom Arbeitskolben des Arbeitszylinders in den Sekundärraum desselben sich erstreckenden Rastierhülse erstreckt und mit einer Rastierklinke derselben in formschlüssigen Eingriff gelangt, wenn bei einem vorbestimmten Maximalwert des pneumatischen Arbeitsdruckes die Verschiebekraft der Rastierhülse ausreicht, die Kraft einer den Rastierstößel verspannenden Feder zu überwinden. Zum Lösen des Rastierstößels ist ein Handgriff vorgesehen, d.h. das Lösen des rastierten Arbeitszylinders geschieht manuell.

    [0003] Es sind auch Konstruktionen bekannt, bei welchen Druckmittel aus einer zusätzlichen Druckleitung verwendet wird, um einen mit dem Rastierstößel verbundenen Arbeitskolben gegen die Kraft der Feder des Rastierstößels zu verschieben, derart, daß der Rastierstößel aus dem Verfahrwerk der Rastierhülse herausgehoben wird.

    [0004] Revisionsarbeiten bei Arbeitszylindern der in Rede stehenden Art gestalten sich bei manueller Entriegelung des Rastierstößels als sehr kompliziert und aufwendig, da es bei Einsatz in Fabrikhallen der manuellen Entriegelung einer Vielzahl von Lüftungs- und Brandschutzklappen bedarf, z.B. unter Verwendung von Seilzügen oder dgl. mechanischen Hilfsmitteln. Die Verwendung zusätzlicher Druckmittelleitungen für die pneumatische Entriegelung der Entriegelungsstößel einer Vielzahl von Arbeitszylindern stellt zwar eine vereinfachte Möglichkeit der Betätigung dar, der bauliche Aufwand zusätzlicher Druckmittelleitungen und Abzweigungen ist jedoch beträchtlich und ist in vielen Fällen aus Kostengründen nicht möglich.

    [0005] Davon ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen Arbeitszylinder der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß das Entriegeln des Verriegelungsstößels in baulich einfacher, dennoch funktionell zuverlässiger Weise geschieht, ohne daß es nötig ist, zusätzliche Druckmittelzuführungen vorzusehen.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale nach dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1.

    [0007] Das am Gehäuse des Arbeitszylinders oder am Aufbau des Rastiermechanismus angeflanschte oder baulich integrierte Schaltventil ermöglicht in einfacher Weise, mittels des über eine gemeinsame Druckmittelleitung zur Verfügung stehenden Arbeitsdruckes des Arbeitszylinders die Entriegelung des Rastierstößels vorzunehmen. Dies erweist sich in besonderem Maße als vorteilhaft bei der Durchführung von Revisionsarbeiten, bei welchen in Annahme eines Brandzustandes volle Druckbeaufschlagung der Arbeitszylinder vorgenommen wird, um die Verriegelung der Kolbenstangen der Arbeitszylinder bei geöffneten Lüftungs- und Brandschutzklappen nachzuvollziehen; mit Hilfe des Schaltventils ist es möglich, unter Einwirkung normalen Arbeitsdruckes, welcher auch am Arbeitszylinder zur Verfügung steht, die Entriegelung vorzunehmen, so daß der Arbeitszylinder nach Entriegelung wieder normal betätigt, d.h. zum verriegelungsfreien Öffnen und Schließen der Lüftungs- und Brandschutzklappen verwendet werden kann.

    [0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildung sind in weiteren Patentansprüchen aufgeführt.

    [0009] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert.
    Fig.1
    gibt in Längsschnittdarstellung den erfindungsgemäßen Arbeitszylinder in seiner Ausgangslage wieder;
    Fig.2
    gibt in stark vergrößertem Maßstab und in Schnittdarstellung das Schaltventil in seiner Anbaulage am Ende des Arbeitszylinders wieder; und
    Fig.3
    gibt in Längsschnittdarstellung einen erfindungsgemäßen Arbeitszylinder mit einem Schaltventil gemäß einer weiteren Ausführungsform wieder.


    [0010] Bei dem in Fig.1 dargestellten druckmittelbetriebenen Arbeitszylinder ist in einem Gehäuse 1 ein Kolben 3 mit einer Kolbenstange 5 verbunden. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Kolben 3 mittels einer Mutter 7 gegenüber einem Anschlag 9 der Kolbenstange 5 verschraubbar; es ist auch jede andere Art der Befestigung des Kolbens an der Kolbenstange 5 möglich. Zwischen dem Kolben 3 und dem Außenumfang der Kolbenstange 5 ist ein Dichtelement 11 in Form eines O-Ringes vorgesehen, an welchen sich in Richtung des sogenannten Sekundärraums 13 des Arbeitszylinders ein Druckstück 15 und ein Rastierkörper in Form einer Rastierhülse 17 anschließen. Die Rastierhülse 17 ist zwischen einem an der Kolbenstange 5 fixierten Anschlag 19 und der zugewandten Stirnseite des Kolbens 3 verschiebbar und wird mittels einer Feder 21 in Richtung des Kolbens verspannt. Die Rastierhülse 17 besitzt eine Klinke 23, welche mit einem am rechtsseitigen Ende des Gehäuses 1 dargestellten Rastierstößel 25 in Eingriff zu gelangen vermag.

    [0011] Der Rastierstößel 25 erstreckt sich unter Verspannung durch eine Feder 27 radial nach innen gerichtet in das Gehäuse 1 und befindet sich im Verschiebeweg der Rastierhülse 17. Der Rastierstößel 25 ist mit einem Rastierkolben 29 verbunden, welcher mittels eines an der Außenseite des Gehäuses 1 befestigten Schaltventils 31 pneumatisch beaufschlagbar ist, um eine pneumatische Entriegelung in nachfolgend beschriebener Weise herbeizuführen.

    [0012] Das in Fig.2 vergrößert wiedergegebene Schaltventil 31 weist in einem Ventilgehäuse 33 einen Drucklufteinlaß 35 auf, welcher mit der eigentlichen Druckkammer, d.h. mit dem Primärraum 37 des Arbeitszylinders in Verbindung steht und andererseits das Schaltventil 31 in nachfolgend beschriebener Weise beaufschlagt. Gemäß Darstellung in Fig.1 und 2 ist der mit dem Drucklufteinlaß 35 verbundene Primärraum 37 mittels einer schematisch strichpunktiert wiedergegebenen Leitung 39 an eine am rechten Ende des Schaltventils befindliche Kammer 41 angeschlossen, während eine an die Kammer 41 sich anschließende, im Durchmesser erweiterte Kammer 43 des Schaltventils mittels einer gleichfalls strichpunktiert wiedergegebenen Leitung 45 mit einem Druckluftanschluß 47 eines den Rastierstößel 25 aufnehmenden Gehäuses 49 verbunden ist.

    [0013] Innerhalb des Schaltventils 31 befindet sich ein vom pneumatischen Druck am Drucklufteinlaß 35 beaufschlagbarer, gegen die Kraft einer Feder 51 verfahrbarer Kolben 53, welcher nach Durchfahren eines Leerweges in Anlage mit einem Ventilstößel 55 eines Doppelrückschlagventils 57 in Anlage gelangt. Das Doppelrückschlagventil 57 weist einen auf seinen beiden Seiten dichtenden Ventilteller 59 auf, welcher in der Position nach Fig.2 unter der Kraft einer Feder 61 unter Abdichtung an einen ortsfest angeordneten Ventilsitz 63 angelegt ist, derart, daß die Verbindung zwischen der Kammer 41 und der Kammer 43 geöffnet ist. In dieser Position steht der am Drucklufteinlaß 35 herrschende Druck sowohl in den Kammern 41 und 43 als auch am Druckluftanschluß 47 an; der Druckluftanschluß 47 ist mit der Kammer 65 unterhalb des Kolbens 29 verbunden, derart, daß in der in Fig.1 und 2 dargestellten Lage des Schaltventils 31 der Kolben 29 und mit ihm der Rastierstößel 25 gegen die Kraft der Feder 27 in die inaktive Lage angehoben sind. Ist der Ventilteller 59 in nachfolgend beschriebener Weise unter Einwirkung des Kolbens 53 gegen die Kraft der Feder 61 an den gehäusefesten Ventilsitz 67 angelegt, derart, daß die Verbindung zwischen den Kammern 41 und 43 unterbunden ist, dann steht die Kammer 43 über den Außenumfang des Kolbens 59 mit der die Feder 51 aufnehmenden Kammer 69 des Schaltventils in Verbindung. Diese Kammer weist einen mit der Außenluft in Verbindung stehenden Auslaß 71 auf, durch welchen bei vom Ventilsitz 63 abgehobenem Ventilteller 59 die Kammer 43 und damit der Druckluftanschluß 47 entlüften, während der Kolben 53 den Ventilteller 59 an den Ventilsitz 67 angelegt hat.

    [0014] Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Anordnung ist wie folgt :
    Im normalen Betrieb des Arbeitszylinders wird dieser über den Drucklufteinlaß 35 mit Druckluft beaufschlagt bzw. entlüftet, so daß der Arbeitskolben 3 entsprechend dieser Beaufschlagung und Entlüftung aus- und eingefahren wird, wobei das Einfahren des Kolbens 3 unter Einwirkung eines (nicht dargestellten) Feder- oder Schwerkraftmechanismus stattfinden kann, welcher auf die Kolbenstange 5 einwirkt. Während der vorstehend beschriebenen normalen Betätigung des Arbeitszylinders, während welcher Lüftungs- und Brandschutzklappen je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden, wirkt der Druck aus dem Drucklufteinlaß 35 in über den kleinquerschnittigen Einlaß 73 auf den Kolben 53 ein, wobei der Kolben 53 bei einem zur Betätigung des Arbeitszylinders erforderlichen normalen Arbeitsdruck von z.B. 6 bar in seiner Lage verbleibt. Bei Beaufschlagung mit 6 bar wird also bei in Ruheposition verbleibendem Schaltventil 31 die Kolbenstange ausgefahren und damit die Lüftungsklappe geöffnet, während bei Entlüftung des Arbeitszylinders die Kolbenstange durch die vorgenannten äußeren Kräfte eingefahren wird.

    [0015] Bei Beaufschlagung mit einem Druck von > 8 bar, wie im Brandfall vorgesehen, soll die Kolbenstange 5 ausgefahren und im ausgefahrenen Zustand mit Hilfe des Rastierstößels 25 formschlüssig verriegelt werden. Diese Verriegelung ist aufrechtzuerhalten, auch wenn der Druck nachfolgend im System abfällt. Diese Forderungen erfüllt das Schaltventil 31 wie folgt :
    Bei dem Druck von > 8 bar wird der Kolben 53 von seinem Ventilsitz 75 abgehoben und verschiebt nachfolgend bei nunmehr großquerschnittiger Druckbeaufschlagung den Ventilstößel 55, derart, daß der mit dem Ventilstößel verbundene Ventilteller 59 vom Ventilsitz 63 abgehoben wird und sich andererseits an den Ventilsitz 67 anlegt. Die zuvor offene Verbindung der mit dem Drucklufteinlaß 35 verbundenen Kammer 41 zur Kammer 43 und von dieser zum Druckluftanschluß 47 ist nunmehr unterbunden; gleichzeitig gelangt der Druckluftanschluß 47 bei vom Ventilsitz 63 abgehobenem Ventilteller 59 in Verbindung mit der den Auslaß 71 aufweisenden Kammer 69, d.h., daß der Druckluftanschluß 47 entlüftet wird und der Rastierstößel 25 unter Einwirkung der sich am gehäusefesten Anschlag 77 abstützenden Feder 27 in seine Sperrlage ausgefahren wird. Hierdurch hintergreift der Rastierstößel 25 die Klinke 23 an der Rastierhülse 17 des bereits in seine Endposition ausgefahrenen Kolbens 3. Der Kolben 3 ist hierdurch formschlüssig arretiert, d.h., daß die Lüftungs- und Brandschutzklappen in geöffneter Lage verbleiben, auch wenn der Arbeitsdruck am Drucklufteinlaß 35 auf den Wert 0 absinkt.

    [0016] Im Revisionsfall ist es erforderlich, die in vorstehender beschriebener Weise verriegelten Kolben bzw. Kolbenstangen der Arbeitszylinder - ausgehend von einem drucklosen Zustand -, wieder zu entriegeln, ohne daß an den einzelnen Zylindern manuell eingegriffen werden muß. Wird ausgehend von der in Fig.2 dargestellten Lage des Schaltventils, jedoch in vollkommen ausgefahrenem und verriegelten Zustand des Kolbens 3 (nicht dargestellt) der Druck vom Wert 0 auf den Arbeitsdruck von 6 bar hochgefahren, dann wirkt dieser Druck - ausgehend von der Position des Schaltventils 31 nach Fig.2 der Zeichnung - in vorstehend beschriebener Weise über die Leitung 45 an die Unterseite des Kolbens 29 an und hebt diesen gegen die Kraft der Feder 27 in die in Fig.1 dargestellte angehobene Lage an. Die Verriegelung ist nunmehr gelöst, d.h. der Verriegelungsstößel 25 ist aus dem formschlüssigen Eingriff mit der Rastierhülse 17 herausgehoben, so daß der Arbeitskolben 3 nach vorangehender Reduzierung des Druckes am Drucklufteinlaß 35 unter Einwirkung von Federkräften bzw. unter Einwirkung des Gewichts der Klappe (n) in die in Fig.1 dargestellte Ausgangslage zurückfährt. Die Druckbeaufschlagung des Arbeitskolbens als auch die Entriegelung des Rastierstößels 25 erfolgen demnach unter Verwendung ein und dersellben Druckluftzuführung am Arbeitszylinder, während die Verriegelung bei einem Druck von > 8 bar unter Einwirkung der Kraft der Feder 27 erfolgt. Es ist somit weder eine zusätzliche Druckluftversorgung für die Rastiereinrichtung erforderlich, noch ist es nötig, einen manuellen Eingriff vorzunehmen, was sich bei einer Vielzahl von Arbeitszylindern als sehr arbeits- und kostenaufwendig erweisen würde.

    [0017] Bei in der in Fig.3 der Zeichnung dargestellten Ausführungsform eines am Arbeitszylinder montierten oder am Gehäuse desselben integrierten Schaltventils kommen im wesentlichen diesellben Wirkprinzipien zur Anwendung, wie sie unter Bezugnahme auf die Ausführungsform nach Fig.1 und 2 erläutert wurden. Bei der in Fig.3 wiedergegebenen Anordnung ist ein Drucklufteinlaß 79 für den Arbeitszylinder vorgesehen, wobei vom Drucklufteinlaß eine Leitung 81 zu einem dem Schaltventil 31 vergleichbaren Schaltventil 83 führt, welches baulich in dargestellter Weise mit dem Verriegelungsmechanismus verbunden ist. Das Schaltventil 83 weist wiederum ein Doppelrückschlagventil mit einem zwischen zwei Ventilsitzen bewegbaren Kolben 85 auf, welcher unterhalb eines Druckes von 8 bar unter der Kraft einer Feder 87 eine Öffnung 89 sperrt, die bei abgehobenem Kolben 85 über eine Bohrung 91 mit einer Kammer 93 oberhalb eines Verriegelungskolbens 95 in Verbindung steht. Der Verriegelungskolben 95 trägt einen Verriegelungsstößel 97 und ist an seiner Oberseite, d.h. innerhalb der Kammer 93 von einer Feder 99 beaufschlagt. Im dargestellten Zustand nach Fig.3 ist die Kammer 93 über die Bohrung 91 mit der Kammer 101 an der Oberseite des Kolbens 85 verbunden, d.h. die Kammer 93 ist über die mit der Außenluft in Verbindung stehende Kammer 101 entlüftet, so daß der an der Unterseite des Verriegelungskolbens 95 einwirkenden pneumatischen Druckkraft nur die Kraft der Feder 99 gegenübersteht.

    [0018] Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Ventileinrichtung zur Entriegelung des pneumatischen Verriegelungsstößels 97 ist wie folgt :
    Bei einem über den Drucklufteinlaß 79 am Arbeitskolben einwirkenden normalen Arbeitsdruck von z.B. 6 bar, welcher über die Leitung 81 an der Unterseite des Verriegelungskolbens 95 einwirkt, wird dieser gegen die Kraft der Feder 99 in die entriegelte Position angehoben, d.h., daß der Arbeitskolben des Arbeitszylinders ein- und ausgefahren werden kann, ohne daß eine Verriegelung durch den Veriegelungsstößel 97 erfolgt. Bei einer pneumatischen Druckkraft von > 8 bar öffnet sich das Doppelrückschlagventil, d.h. der Kolben 85 des Schaltventils 83 bewegt sich unter Einwirkung der pneumatischen Druckkraft gegen die Kraft der Feder 87 nach oben gerichtet, derart, daß der Druck an der Öffnung 89 über die Bohrung 91 auch an der Oberseite des Verriegelungskolbens zur Wirkung gelangt. Der Rastierungskolben wird in vorstehend beschriebener Weise auch an der Unterseite durch den erhöhten Druck beaufschlagt, so daß er durch die Kraft der Feder 99 und durch den auf der Differenzfläche einwirkenden Druck nach unten gerichtet in die Rastierungsposition gebracht wird.

    [0019] Bei Revisionsarbeiten ist es erforderlich, den Rastierungsstößel 97 aus der vorstehend erläuterten Rastierungsposition wieder in die angehobene, d.h. rastierungsfreie Stellung zu bringen, ohne daß zusätzliche Druckleitungen oder manuelle Eingriffe erforderlich werden. Ausgehend von der vorstehend erläuterten Rastierungsposition bleibt der Rastierungskolben 95 solange beidseitig beaufschlagt, bis das Doppelrückschlagventil, d.h. der Kolben 85 bei einem niedrigen Druck, der viel kleiner als 6 bar ist, z.B. 1 bar, in die Ausgangsstellung zurückgeht. In dieser Ausgangsstellung ist die Kammer 93 über die Bohrung 91 und über die mit der Außenluft in Verbindung stehende Kammer 101 entlüftet. Bei der nächsten Beaufschlagung des Arbeitszylinders mit 6 bar wird der Rastierungskolben infolge seiner Druckbeaufschlagung an der Unterseite und Entlüftung seiner Oberseite angehoben und aus seinem Rastierungseingriff mit der Rastierungshülse des Arbeitskolbens gelöst. Die Rastierung ist also aufgehoben, so daß der Arbeitskolben bzw. die Kolbenstange 5 nach Druckabbau unter Einwirkung äußerer Kräfte wieder in die in Fig.3 dargestellte Lage zurückgefahren werden können.

    [0020] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte und beschriebene Ausführungsform der Rastierhülse 17 beschränkt. Es können auch andersgeartete, z.B. an der Kolbenstange unmittelbar fixierte Rastierelemente beliebiger Art verwendet werden, welche mit dem Rastierstößel in Eingriff gelangen können.

    Bezugszeichenliste



    [0021] 
    1
    Gehäuse
    3
    Kolben
    5
    Kolbenstange
    7
    Mutter
    9
    Anschlag
    11
    Dichtelement
    13
    Sekundärraum
    15
    Druckstück
    17
    Rastierhülse
    19
    Anschlag
    21
    Feder
    23
    Klinke
    25
    Rastierstößel
    27
    Feder
    29
    Rastierkolben
    31
    Schaltventil
    33
    Ventilgehäuse
    35
    Drucklufteinlaß
    37
    Primärraum
    39
    Leitung
    41
    Kammer
    43
    Kammer
    45
    Leitung
    47
    Druckluftanschluß
    49
    Gehäuse
    51
    Feder
    53
    Kolben
    55
    Ventilstößel
    57
    Doppelrückschlagventil
    59
    Ventilteller
    61
    Feder
    63
    Ventilsitz
    65
    Kammer
    67
    Ventilsitz
    69
    Kammer
    71
    Auslaß
    73
    Einlaß
    75
    Ventilsitz
    77
    Anschlag
    79
    Drucklufteinlaß
    81
    Leitung
    83
    Schaltventil
    84
    Doppelrückschlagventil
    85
    Kolben
    87
    Feder
    89
    Öffnung
    91
    Bohrung
    93
    Kammer
    95
    Rastierkolben
    97
    Rastierkolben
    99
    Feder
    101
    Kammer



    Ansprüche

    1. Arbeitszylinder für die Betätigung von Lüftungs- und Brandschutzklappen, mit einem auf wenigstens auf einer Seite pneumatisch beaufschlagbaren Kolben, welcher mit einer von der druckabgewandten Kolbenseite aus dem Gehäuse des Arbeitszylinders sich erstreckenden Kolbenstange verbunden ist, mit einer an der Kolbenstange des Arbeitszylinders angeordneten, mit dieser verfahrbaren Rastiereinrichtung, welche in vorbestimmter Position des mit der Kolbenstange verbundenen Kolbens mittels eines Rastierelements gegenüber einem vom Gehäuse des Arbeitszylinders sich erstreckenden Rastierstößel einrastet, gekennzeichnet durch ein am Gehäuse (1) des Arbeitszylinders und/oder am Gehäuse des Rastiermechanismus integriertes Schaltventil (31;83) zum pneumatischen Entriegeln des Rastierstößels (25;97).
     
    2. Arbeitszylinder nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale :

    a) Das Schaltventil (31) ist über eine gemeinsame Zuleitung vom Arbeitsdruck des Arbeitszylinders gespeist;

    b) ein vom Arbeitsdruck beaufschlagter Kolben (53) des Schaltventils (31) wirkt gegen Federkraft auf ein Doppelrückschlagventil (57) ein;

    c) das Doppelrückschlagventil überwacht die Verbindung zwischen einer im Schaltventil (31) befindlichen, den Arbeitsdruck des Arbeitszylinders führenden Kammer (41) und einer Leitung (45), mittels deren Druck ein mit dem Rastierstößel (25) verbundener Rastierkolben (29) gegen Federkraft beaufschlagbar und in die entriegelte Position verfahrbar ist.


     
    3. Arbeitszylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Doppelrückschlagventil bei Erreichen eines Grenzwertes des Arbeitsdruckes in eine Position umschaltbar ist, in welcher die Leitung (45) mit der Außenluft in Verbindung steht, derart, daß durch die Druckentlastung des Rastierkolbens (29) dieser mit dem Rastierstößel unter der Kraft einer Feder (27) in die Rastierposition bewegbar ist.
     
    4. Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet durch folgende Merkmale :

    a) das Schaltventil (83) ist über eine gemeinsame Zuleitung vom Arbeitsdruck des Arbeitszylinders gespeist;

    b) der Rastierkolben (95) der Rastiereinrichtung ist in Entriegelungsrichtung ständig vom Arbeitsdruck beaufschlagt;

    c) eine Feder (99) wirkt ständig in Verriegelungsrichtung auf den Rastierkolben (95) ein;

    d) ein im Schaltventil (83) vorgesehenes, vom Arbeitsdruck gegen Federkraft beaufschlagtes Doppelrückschlagventil (84) überwacht die Verbindung zwischen der den Arbeitsdruck führenden Leitung (81) und der Kammer (93) auf der von der Feder (99) beaufschlagten Seite des Rastierkolbens (95), welche eine größere Wirkfläche aufweist als die ständig vom Arbeitsdruck beaufschlagte Seite des Rastierkolbens; und

    e) das Doppelrückschlagventil (84) überwacht außerdem eine von der Kammer (93) zur Außenluft führende Entlüftungsverbindung, derart, daß die Kammer unterhalb eines Druckgrenzwertes mit der Außenluft in Verbindung steht und oberhalb des Druckgrenzwertes eine Druckbeaufschlagung des Rastierkolbens (84) in Rastierrichtung erfolgt.


     
    5. Arbeitszylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Doppelrückschlagventil (57,84) infolge Flächenwechsels bei einem Druck in seine Ausgangslage zurückkehrt, welcher wesentlich kleiner ist als der Arbeitsdruck, der zum Verfahren des Kolbens (3) des Arbeitszylinders erforderlich ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht