[0001] Die Erfindung betrifft eine Auflösewalze für eine Spinnereimaschine, für das Auflösen
und Reinigen von Baumwollfasern, mit einer vorgegebener Anzahl, am Umfang der Auflösewalze
verteilter und darauf befestigter Schlagelemente, für das Erfassen und Auflösen von
Baumwollflocken.
[0002] Solche Auflösewalzen sind beispielsweise in sogenannten Grobreinigungsmaschinen bekannt.
Beispielsweise vertreibt die Anmelderin eine solche Maschine unter dem Markennamen
Monowalzenreiniger B4/1 weltweit. Eine weitere Maschine dieser Art hat die Anmelderin
in der Schweiz unter der Nummer CH - 00321/89-0 zum Patent angemeldet.
[0003] Beide Maschinen weisen am Umfang der Auflösewalze verteilt Schlagelemente auf, welche
aus einem radial am Umfang der Auflösewalze befestigten Rundbolzen bestehen. Solche
Bolzen sind in einer vorgegebenen Verteilung am Umfang befestigt.
[0004] Die beiden vorgenannten Maschinen arbeiten in einer Art und Weise, in welcher das
Material an einem axialen Ende der Auflösewalze eingegeben und von den Schlagelementen
erfasst, über Reinigungsroststäbe gebracht und mittels Lenkkammern allmählich an das
andere axiale Ende der Auflösewalze gebracht werden, um mittels der Zentrifugalkraft
die aufgelösten Faserflocken durch den Auslass der Maschine zu fördern.
[0005] Die letztgenannte, in der Schweiz unter der vorgenannten Nummer angemeldete Reinigungsmaschine
ist in den Figuren 1 und 2 halbschematisch dargestellt, um später das Prinzip aufgrund
dieser Darstellung erklären zu können.
[0006] Es bestand nun die Aufgabe den Auflöseeffekt einer solchen Maschine effizienter zu
gestalten das heisst bei möglichst gleichbleibender oder kleinerer aufgenommener Leistung
die eingespeisten Faserflocken effizienter und wenn möglich schonender aufzulösen.
Dabei wird unter effizienter Auflösung ein vermehrtes Auflösen von grossen Faserflocken
in möglichst viele kleine verstanden und zwar nach dem Grundsatz der Baumwollreinigung,
in welchem das Reinigen primär Auflösen der Flocken in Fasern bedeutet, um den an-
und zwischen- den Fasern haftenden Schmutz besser entfernen zu können.
[0007] Die Aufgabe wurde erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Schlagelemente nicht
mehr einfache, radial zur Rotationsachse der Auflösewalze gerichtete Flächen aufweisen,
sondern, dass erfindungsgemäss die Schlagelemente Flächen aufweisen, welche zu der
die Schlagelemente aufnehmenden Oberfläche der Auflösewalze, geneigt sind.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen
aufgeführt.
[0009] Der Vorteil dieser erfindungsgemässen Schlagelemente liegt darin, dass die Faserflocken
weniger mittels Schlägen transportiert, sondern mittels der Schlagelemente in einem
kleinen Teil des Faserbüschels erfasst werden und, dass das Faserbüschel anschliessend
fahnenartig durch die Umgebungsluft geschleppt wird, wobei die Chance vergrössert
wird, dass das fahnenartige Faserbüschel durch die Tendenz des Zurückhaltens des Faserbüschels
durch die Umgebungsluft in kleinere Teile aufgelöst wird, als durch das vorgenannte
Schlagen mittels der Bolzen des Standes der Technik.
[0010] Eine Voraussetzung für ein gutes Reinigen in einer solchen Maschine liegt darin,
dass das Faserbüschel möglichst lange am Schlagelement bleibt und mittels diesem über
den Reinigungsrost gezogen wird, das heisst eine möglichst kleine Ralativgeschwindigkeit
zwischen Faserbüschel und Schlagelement entsteht, solange das Faserbüschel über den
Reinigungsrost gezogen wird.
[0011] Andererseits soll das Faserbüschel nach dem Reinigenrost wieder vom Schlagelement
kommen, um in einer später beschriebenen Ueberleitkammer in axialer Richtung der Auflösewalze
eine Stufe weit transportiert und um anschliessend wieder durch weitere Schlagelemente
erfasst zu werden, und zwar solange bis das Faserbüschel die Maschine am anderen axialen
Ende der Auflösewalze verkleinert und gereinigt wieder verlässt.
[0012] Die Erfindung wird anhand von lediglich Ausführungswege darstellenden Zeichnungen
im folgenden näher erläutert.
[0013] Es zeigt:
- Figur 1
- ein Querschnitt durch eine Reinigungsmaschine gemäss der schweizerischen Patentanmeldung
Nr. CH-00321/89-0 mit einer Auflösewalze gemäss Stand der Technik, halbschematisch
dargestellt,
- Figur 2
- die Reinigungsmaschine von Figur 1 mit Auflösewalze in Längsansicht, im aufgeschnittenen
Maschinengehäuse, halbschematisch dargestellt,
- Figur 3
- ein Aufriss eines erfindungsgemässen Schlagelementes, auf der Auflösewalze befestigt
dargestellt,
- Figur 4
- eine Draufsicht des Schlagelementes von Figur 3 gemäss Blick-Richtung I (Figur 3),
- Figur 5
- eine Seitenansicht des Schlagelementes von Figur 3 gemäss Blick-Richtung II (Figur
4),
- Figur 6 und 9
- je eine Variante des Schlagelementes von Figur 3,
- Figur 7 und 10
- je eine Draufsicht gemäss Figur 4 von den Schlagelementen der Figur 6 resp. Figur
9,
- Figur 8 und 11
- je eine Seitenansicht gemäss Figur 5 von den Schlagelementen gemäss Figur 6 und 9.
[0014] Figur 1 zeigt eine Reinigungsmaschine 1 mit einer Auflösewalze 2, welche dreh- und
antreibbar gelagert ist. An der Auflösewalze sind Schlagelemente 3 in einer vorgegebenen
Verteilung, in Umfangsrichtung wie auch in axialer Richtung der Auflösewalze gesehen,
radial zur Rotationsachse der Auflösewalze befestigt.
[0015] Die Reinigungsmaschine weist im weiteren einen Reinigungsrost 4 auf, welcher sich
aus einzelnen Roststäben 5 zusammensetzt, die mindestens teilweise am Umfang der Auflösewalze
vorgesehen sind und zwar mit einem vorgegebenen Abstand zu den Stirnflächen der Schlagelemente
3.
[0016] Gegenüber dem Reinigungsrost 4 weist die Reinigungsmaschine oberhalb der Auflösewalze,
mit Blick auf Figur 1 gesehen, Kammerwände 6 auf, welche wie in Figur 2 dargestellt
schräg zur Achsrichtung der Auflösewalze angeordnet sind um dadurch Leitkammern (nicht
gekennzeichnet) abzugrenzen. In diesen Leitkammern werden die eingespeisten Faserflocken
beim Drehen der Auflösewalze in Richtung D in axialer Richtung der Auflösewalze gefördert,
bis die aufgelösten Faserflocken die Reinigungsmaschine wieder durch den Auslas 8
verlassen.
[0017] Dieses Verfahren ist aus dem Stand der Technik, das heisst dem an sich bekannten
Monowalzenreiniger B4/1 bekannt.
[0018] Dabei sind die in den Figuren 1 und 2 gezeigten Schlagelemente 3 ebenfalls aus den
genannten Monowalzenreiniger bekannt und demgemäss Stand der Technik.
[0019] Figur 3 zeigt nun ein erfindungsgemässes Schlagelement 3.1, welches einen Dorn 10
und einen Dorn 11 aufweist, die zusammen mit einer Befestigungsschlaufe 12 ein doppelhakenförmiges
Element bilden.
[0020] Die Befestigungsschlaufe 12 dient um das Schlagelement 3.1 mittels einer Schraube
13 auf der Auflösewalze 2 zu befestigen.
[0021] Wie aus Figur 3 ersichtlich, weist der Dorn 10 wie auch der Dorn 11 gegenüber der
Oberfläche der Auflösewalze 2 einen Winkel α auf. Mit Hilfe dieser Schräglage entsteht
die eingangs der Beschreibung erwähnte Neigung der Flächen der Schlagelemente zur
Oberfläche der Auflösewalze.
[0022] Im weiteren ist mit Figur 3 gezeigt, dass die Dorne 10 und 11 einen vorgegebenen
Durchmesser D aufweisen. Dieser Durchmesser kann zwischen 4 bis 8 mm variieren, ist
jedoch vorzugsweise 5 mm gross, unter Verwendung eines vergütbaren Rundstahldrahtes
zur Herstellung dieser Schlagelemente. Dabei ist vorzugsweise Federstahl zu verwenden.
[0023] Aus Figur 5 ist ersichtlich, dass die Dorne 10 und 11 einen vorgegebenen Winkel β
zur Tangentialebene E aufweisen, welche senkrecht zur radial zur Auflösewalzenachse
gerichteten Befestigungsachse B der Schraube 13 steht.
[0024] Der Winkel β ist im gezeigten Beispiel zirka 90°, so dass der Dorn 10 und 11 gegenüber
dem Radius A des Auflösewalzenquerschnittes um einen Winkel γ in Drehrichtung D geneigt
ist.
[0025] Die Wahl des Winkels β das heisst des Winkels γ kann jedoch je nach zu reinigender
Flockengrösse und Flockenmaterial verschieden sein und muss grundsätzlich empirisch
ermittelt werden.
[0026] Dasselbe gilt auch für den Winkel α von Figur 3.
[0027] Doch, dass die Schlagelemente aus biegbarem Stahldraht hergestellt werden, besteht
eine sehr einfache Möglichkeit, die genannten Winkel den Bedürfnissen anzupassen.
[0028] In Figur 3 und 4 ist im weiteren mit strichpunktierten Linien dargestellt, dass ein
Schlagelement 3.2 nur einen Dorn 14 aufweisen kann, welcher wie mit Figur 4 gezeigt
auf der Auflösewalze 2 befestigt und einen Winkel β resp. γ aufweisen kann wie dies
mit Figur 5 dargestellt ist.
[0029] Eine weitere Variante besteht darin, dass ein Schlagelement 3.1 mit einem Schlagelement
3.2 kombiniert wird indem das Schlagelement 3.2 über dem Schlagelement 3.1 angeordnet
und zusammen mit einer entsprechend verlängerten Schraube 13 befestigt wird, so dass
eine Dreierdornkombination entsteht wie dies mit Figur 3 und 4 gezeigt ist.
[0030] Es versteht sich dabei, dass die Endflächen (nicht gekennzeichnet) der Dorne 10,
11 und 14 gleich weit von der Oberfläche der Auflösewalze 2 entfernt sein müssen um
denselben Abstand von den Roststäben 5 aufzuweisen.
[0031] Die Figuren 6 bis 8 zeigen Varianten der Schlagelemente der Figuren 3 bis 5.
[0032] Dabei weist ein Schlagelement 3.3 je einen Dorn 16 und 17 auf, welcher im Durchmesser
D gleich gewählt wird wie die Dorne 10 und 11 des Schlagelementes 3.1, jedoch zusätzliche
in einer Art flammenförmiger Biegungen aufweisen, die mit R gekennzeichnet sind. Die
übrigen Teile entsprechen den Schlagelementen 3.1, weshalb sie mit denselben Bezugszeichen
versehen sind.
[0033] Diese Biegungen haben den Zweck die Neigung des Winkels α stellenweise zu vergrössern
und anschliessend zu verkleinern, so dass Fasern, welche vom Dorn 16 resp. 17, nahe
an der Oberfläche der Auflösewalze 2, an der der Oberfläche der Auflösewalze gegenüberliegenden
Fläche erfasst werden über diese wellenförmige "Rutschbahn" gegen das freie Ende der
Dorne 16 resp. 17 gleiten und dabei entsprechend den Biegungen R gebremst werden.
[0034] Auch in diesen Varianten ist dargestellt, dass ein einzelner Dorn 18 beispielsweise
des Schlagelementes 3.4 vorgesehen werden kann. Auch dieser einzelne Dorn weist Biegungen
R auf, mit demselben Effekt wie bei den Dornen 16 und 17.
[0035] Ebenfalls können die Schlagelemente 3.3 und 3.4 in der für die Figuren 3 bis 5 erklärten
Art kombiniert werden.
[0036] Die Figuren 9 bis 11 zeigen mit dem Schlagelement 3.5 eine Variante des Schlagelementes
3.1 der Figur 3 indem die Dorne 19 und 20 je mit Kerben 22 versehen sind, die gegen
die Oberfläche der Auflösewalze 2 gerichtet, offen sind. Die übrigen Teile entsprechen
dem Schlagelement 3.1, weshalb sie mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Beim
Schlagelement 3.6, welches eine Variante des Schlagelementes 3.2 der Figur 3 darstellt,
sind die Kerben 22, wie mit Figur 9 und 11 dargestellt, in Drehrichtung D der Auflösewalze
offen.
[0037] Der Zweck dieser Kerben besteht, wie der Zweck der wellenförmigen Biegungen der Figur
6, im Erhöhen der Reibung zwischen Fasern und Dorn 19 resp. 20, für diejenigen Fasern,
welche, wie früher für die Dornen 10 und 11 beschrieben, gegen das freie Ende des
Dornes 19 resp. 20 streben.
[0038] Es versteht sich, dass die Schlagelemente nicht auf die Verwendung von Stahldraht
eingeschränkt sind, ebenso sind sie nicht auf die Verwendung eines runden Querschnittes
eingeschränkt, ebenso könnten andere Profilarten verwendet werden, welche aerodynamisch
noch günstiger sind als das runde Profil beispielsweise ein dem Tragflügelprofil ähnliches
Profil.
[0039] Im weiteren ist die Verwendung der Auflösewalze nicht auf die beschriebenen Reinigungsmaschinen
eingeschränkt, solche Schlagelemente könnten ebenfalls an Walzen verwendet werden,
welche in Ballenauflösevorrichtungen Verwendung finden. Der Stand der Technik für
solche Auflösewalzen in Ballenauflösemaschinen besteht in der Regel aus Zahnwalzen,
welche aneinandergereiht einen Zahnwalzenkörper bilden, welcher Faserflocken aus der
Oberfläche von Faserballen löst und einem pneumatischen Transport übergeben.
[0040] Es besteht absolut die Möglichkeit, anstelle der Zahnwalzen einen beschriebenen Walzenkörper
zu verwenden, welcher mit den beschriebenen Schlagelementen bestückt zur Auflösewalze
einer Ballenauflösevorrichtung wird.
1. Auflösewalze für eine Spinnereimaschine, für das Auflösen und Reinigen von Baumwollfasern,
mit einer vorgegebenen Anzahl am Umfang der Auflösewalze verteilter und darauf befestigter
Schlagelemente, für das Erfassen und Auflösen von Baumwollflocken, dadurch gekennzeichnet,
dass
die Schlagelemente Flächen aufweisen, welche zu der die Schlagelemente aufnehmenden
Oberfläche der Auflösewalze, geneigt sind.
2. Auflösewalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schlagelemente je mit mindestens einer Biegung versehen sind.
3. Auflösewalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schlagelemente hakenförmig geformt sind.
4. Auflösewalze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schlagelemente doppelhakenfömig geformt sind.
5. Auflösewalze nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schlagelemente zusätzlich flammenförmig geformt sind.
6. Auflösewalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schlagelemente an ihrer Oberfläche Kerben aufweisen.
7. Auflösewalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schlagelemente aus formbarem Material hergestellt werden.
8. Auflösewalze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schlagelemente aus vergütbarem Rundstahldraht geformt sind.
9. Auflösewalze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der Rundstahldraht vorzugsweise Federstahl ist.