(19)
(11) EP 0 455 033 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.11.1991  Patentblatt  1991/45

(21) Anmeldenummer: 91105946.7

(22) Anmeldetag:  15.04.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B42F 11/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 14.04.1990 DE 9004355 U

(71) Anmelder: Baur, Hans-Jörg
W-7750 Konstanz (DE)

(72) Erfinder:
  • Baur, Hans-Jörg
    W-7750 Konstanz (DE)

(74) Vertreter: Weiss, Peter, Dr. rer.nat. 
Dr. Peter Weiss & Partner Postfach 12 50
78229 Engen
78229 Engen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Einheften bzw. Ablegen von Druckschriften


    (57) Bei einer Vorrichtung zum Einheften bzw. Ablegen von Druckschriften od. dgl. mit einer Falzlinie in beispielsweise Ordner mit Klemmbügel sind Löcher, Ringe od. dgl. zur Aufnahme der Klemmbügel vorgesehen. Dabei soll sich von den Ringen (8) ausgehend zumindest eine Halterung entlang zumindest eines Teiles der Falzlinie (10) im Inneren der Druckschrift erstrecken.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einheften bzw. Ablegen von Druckschriften od. dgl. mit einer Falzlinie in beispielsweise Ordner mit Klemmbügel, wobei Löcher, Ringe od. dgl. zur Aufnahme der Klemmbügel vorgesehen sind.

    [0002] Vorrichtungen zum Abheften bzw. Ablegen von Papieren oder Dokumenten od. dgl. sind auf dem Markt vielfach bekannt und werden in den verschiedensten Ausführungen angeboten.

    [0003] Weit verbreitet und benutzt sind dabei vor allem Ordner, Ringhefte od. dgl. mit einer Ordnungsmechanik, die für die Aufnahme von Papieren und Dokumenten od. dgl. geeignet sind, welche entsprechende Lochungen besitzen. Will man aber Papiere, insbesondere Druckschriften, Zeitschriften, Broschüren, Zeichnungen oder Kataloge ablegen, ohne sie vorher zu lochen, so muß man entweder auf spezielle Ordner mit Hilfseinrichtungen zurückgreifen, die selbstverständlich auch auf dem Markt angeboten werden.

    [0004] Zum einen gibt es die bekannten Transparenthüllen, wobei die Randseiten eine entsprechende Lochung aufweisen, und in die man flache Papiere einlegen kann. Diese Hüllen sind aber in der Regel so flach, daß nur eine begrenzte Anzahl von Blättern darin Platz findet.

    [0005] Ebenso sind beispielsweise zum Abheften von Bildern, Urkunden, Dokumenten od. dgl. gelochte, kartonartige Trägerseiten bekannt, auf die ein Dokument, ein Bild od. dgl. aufgelegt werden kann, welches dann durch das Überdecken mit einer transparenten Folie mit einer elektrostatischen Fähigkeit festgehalten wird.

    [0006] Transparentmappen wie auch die letztgenannte Vorrichtung eignen sich jedoch nur für relativ flache bzw. ganz flache Ablagen. Will man dickere Druckschriften, insbesondere Zeitschriften, Kataloge, Broschüren od. dgl. abheften, so muß man dafür Ordner mit einer speziellen Ordnermechanik verwenden. Auch solche Ordner mit einer entsprechenden Ordnermechanik gibt es und werden vom Markt angeboten. Allerdings kann man dann in diese Ordner keine Papiere, Dokumente od. dgl. mit einer handelsüblichen Lochung dazuheften.

    [0007] Normalerweise muß man sich also für die eine oder andere Art der Ablage entscheiden, was bedeutet, daß man verschiedene Ordner anlegen muß, was oftmals für die gewünschte Ablageordnung ein Erschwernis oder eine organisatorische Komplikation darstellt.

    [0008] Um dieses Dilemma zu umgehen, hat sich der Erfinder zur Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, Druckschriften, insbesondere Zeitschriften, Kataloge, Broschüren, Zeichnungen od. dgl. in handelsübliche Ordner mit der üblichen Ordnermechanik einzuheften.

    [0009] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß von den Ringen ausgehend sich zumindest eine Halterung entlang zumindest eines Teils der Falzlinie im Inneren der Druckschrift erstreckt. Als Falzlinie dürfte bevorzugt die mittlere Heftlinie einer Druckschrift dienen, wobei die Halterung sich über die gesamte Falzlinie erstrecken kann. Diese bildet dann zusammen mit einem äußeren Teil, an dem sich die Ringe befinden, einen Einführschlitz für die Druckschrift.

    [0010] Ein anderes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel besteht im wesentlichen aus einem einzigen Drahtstück, vorzugsweise einem elastischen Stahldraht. Diesem Draht sind in einem mittleren Bereich Ringe angeformt oder durch entsprechendes schlaufenartiges Biegen herausgeformt. Vorzugsweise sind vier oder sechs Ringe vorgesehen, welche einerseits in einer Ebene liegen und andererseits so voneinander beabstandet sind, daß sie in die Klemmbügel von handelsüblichen Ordnern oder Ringheften mit Zwei-, Vier- oder Mehrloch-Mechanik eingreifen können. Dieser oben genannte mittlere Bereich stellt ein gerades Drahtstück bzw. einen Drahtausschnitt dar, dessen Länge etwas mehr als der Länge eines DIN-A4-Blattes entspricht, vorzugsweise also etwa 30cm.

    [0011] An beiden Enden des geraden Stückes schließen sich zwei schlaufenartige Spangen an, wobei diese Spangen andererseits der Ringe angeformt sind.

    [0012] Diese Spangen sind durch entsprechendes Abkanten oder Biegen der dem mittleren Drahtstück folgenden Enden entstanden. Die Abkantungen sind so durchgeführt, daß die Drahtenden eine Art Schlaufe bilden, wobei sie sich in einem entsprechenden Bereich spannend dem oben genannten mittleren Drahtstück anlegen, um dann durch eine entsprechende Biegung von dort wieder abzulenken.

    [0013] Die Spangen können bei einer Druckschrift, insbesondere bei einer Zeitschrift, einem Katalog od. dgl., die Falzlinie in einem oberen und unteren Bereich übergreifen und sich dort klemmend festlegen. Dabei legt sich das mit den Ringen versehene mittlere Drahtstück fest am Rücken der Falzlinie an.

    [0014] Die gesamte Einheit kann jetzt in einem handelsüblichen Ordner anbelegt werden, indem die Ringe in die entsprechenden Klemmbügel eingeführt werden.

    [0015] Selbstverständlich kann die gesamte Vorrichtung auch aus einem anderen Werkstoff, wie beispielsweise aus einem anderen Metall oder aber aus Kunststoff geschaffen sein. Ebenso ist denkbar, daß die Anformung der Ringe sowie der Spangen durch Löten, Schweißen, Gießen od. dgl. erreicht wird.

    [0016] Des weiteren ist es möglich, eine solche Vorrichtung für das Festlegen von Druchschriften der verschiedensten DIN-Formate wie auch für Druckschriften mit nicht genormten Formaten zu schaffen.

    [0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in

    Figur 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;

    Figur 2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Gebrauchslage;

    Figur 3 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Gebrauchslage.



    [0018] Eine Vorrichtung R zum Einheften von Druckschriften, insbesondere von Zeitschriften, Prospekten, Katalogen, Broschüren, Zeichnungen od. dgl., in handelsübliche Ordner, wie beispielsweise in Ringhefte, Leitz-Ordner od. dgl., besteht gemäß Figur 1 aus einem einzigen Stück Draht 1, vorzugsweise aus einem rostfreien oder korrosionsgeschützen Stahldraht. Der Stahldraht 1 weist im wesentlichen ein langes gerades Stück 2 auf, dessen Länge 1 vorzugsweise der Länge eines DIN-A4-Blattes, also ca. 30cm, entspricht. Rechts und links dieses geraden Stückes 1 schließen zwei Abkantungen 3 und 4 an, wobei die Abkantungen 3 einen rechten Winkel ausbilden, während die Abkantungen 4 einen so starken Winkel aufweisen, daß die Drahtenden 5 am geraden Stück 2 in einem Bereich P anliegen. Die Drahtenden 5 besitzen an ihren Enden jeweils eine vom geraden Stück 2 ablenkende Biegung 6.

    [0019] Aufgrund der Materialbeschaffenheit und der Abkantung 4 des Drahtes 1 liegt das Drahtende 5 im Bereich P spannend an dem geraden Stück 2 an. Die Drahtenden 5 bilden so je eine Spange 7.

    [0020] Anderseitig der Spange 7 sind dem Draht längs des geraden Stückes 2 vier oder mehr Ringe 8 angeformt bzw. aus einem einstückigen Draht durch Bildung einer Schlaufe herausgeformt. Die Abstände a der Ringe 8 voneinander entsprechen den Abständen von Klemmbügel von herkömmlichen und handelsüblichen Ordnern.

    [0021] Der Innendurchmesser d der Ringe 8 ist so gewählt, daß die Ringe 8 bequem in die Klemmbügel eingeführt werden können, jedoch keinen allzu großen Spielraum gewähren, damit die eingehefteten Druckschriften einigermaßen festliegen. Der Durchmesser d beträgt vorzugsweise ca. 6mm.

    [0022] Gemäß Figur 2 übergreifen die Spangen 7 beispielsweise bei einer Illustrierten 9 oben und unten eine Falzlinie 10 und halten die Illustrierte 9 klemmend fest. Entsprechend Figur 3 kann beispielsweise eine Illustrierte 9, der eine erfindungsgemäße Vorrichtung R zugeordnet ist, in die Klemmbügel 11 eines Ordners 12 festgelegt werden, ohne daß eine Lochung der Illustrierten notwendig ist, noch daß sie in eine entsprechende Hülle od. dgl. eingeschoben werden muß.

    [0023] Durch die Anzahl der Ringe 8 und durch ihre Beabstandung a ist eine Ablage in Ordner sowohl mit Zweiloch-Mechanik als auch mit Vier- oder Mehrloch-Mechanik möglich.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Einheften bzw. Ablegen von Druckschriften od. dgl. mit einer Falzlinie in beispielsweise Ordner mit Klemmbügel, wobei Löcher, Ringe od. dgl. zur Aufnahme der Klemmbügel vorgesehen sind,
       dadurch gekennzeichnet,
       daß von den Ringen (8) ausgehend sich zumindest eine Halterung entlang zumindest eines Teils der Falzlinie (10) im Inneren der Druckschrift erstreckt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einem einzigen Draht (1) Ringe (8) und zwei Spangen (7) angeformt sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Ringe (8) und Spangen (7) aus dem Draht (1) herausgeformt sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringe (8) jeweils voneinander einen Abstand (a) aufweisen, wobei der Abstand (a) dem Abstand entspricht, den die Klemmbügel (11) von Ordnern zueinander aufweisen.
     
    5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Draht (1) zumindest zwei, vorzugsweise vier oder mehr Ringe (8) zugeordnet sind.
     
    6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Draht (1) durch Abkantungen (3 und 4) od. dgl. die Spangen (7) angeformt sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spangen (7) nach Abkantungen (3,4) von einem geraden Stück (2) des Drahtes (1) in einem Bereich (P) klemmend an dem geraden Stück (2) anliegen.
     
    8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spangen (7) an ihren Enden vom Stück (2) ablenkende biegungen (6) aufweisen.
     
    9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spangen (7) eine Länge aufweisen, welche die Aufnahme von verschieden großen Druckschriften, beispielsweise A4 und A5 usw., möglich macht.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus verschiedenen Werkstoffen, beispielsweise ein einem Metall oder aus Kunststoff, hergestellt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht