[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche
1 bzw. 11.
[0002] In üblichen elektrostatischen Beschichtungsanlagen, wie sie insbesondere zum Lackieren
von Fahrzeugrohkarossen verwendet werden, legt man den Sprühkopf von Rotationszerstäubern
od. dgl. an Hochspannung, um dadurch das die versprühten Beschichtungspartikel aufladende
Feld zwischen dem Sprühkopf und dem geerdeten, zu beschichtenden Gegenstand zu erzeugen.
Hierbei tritt das Problem auf, daß bei Verwendung eines Beschichtungsmaterials hoher
elektrischer Leitfähigkeit wie namentlich der umweltfreundlichen wasserlöslichen Lacke
der Isolationswiderstand über die den Sprühkopf mit dem Lackversorgungssystem verbindende
Leitung zu gering ist, wenn das Versorgungssystem auf Erdpotential liegt. Das gewöhnlich
aus Ringleitungen für die einzelnen Farben bestehende Versorgungssystem soll geerdet
sein, da andernfalls nicht nur erheblicher Isolationsaufwand erforderlich wäre, sondern
auch wegen der großen elektrischen Kapazität die Gefahr explosionsartiger Entladungen
bestehen würde.
[0003] Bei einer aus der DE-OS 30 14 221 bekannten Beschichtungsanlage für elektrisch leitfähige
Materialien ist für jede Farbe ein eigener Vorratsbehälter vorgesehen, der gegen Erde
und gegen die jeweils anderen Behälter isoliert angeordnet ist und über einen Farbwechsler
und eine Verbindungsleitung die auf Hochspannungspotential liegende Sprühvorrichtung
speist. Die Verbindungsleitung wird nach Beendigung des Beschichtungsbetriebes mit
einer gegebenen Farbe und vor dem Wechsel zu einer anderen Farbe mit Lösungsmittel
(Wasser) gespült und mit Druckluft getrocknet, um die erforderliche Isolierung zu
dem anschließend mit der Sprühvorrichtung verbundenen Behälter aufrechtzuerhalten.
Insbesondere bei einer großen Anzahl wählbarer Farben und entsprechender Behälter
ist diese Anlage baulich aufwendig und sperrig. Ferner ergeben sich Farbverluste beim
Entleeren und Spülen der isolierenden Leitungen und die Notwendigkeit der Entsorgung
des Spülmittels. Dasselbe Problem tritt bei einem aus der DE-OS 37 17 929 bekannten
Verfahren auf, bei dem vom Farbwechsler eines geerdeten Ver-sorgungssystems zu einem
Zwischenbehälter und von diesem zur Sprühvorrichtung führende Leitungen zur elektrischen
Isolation gespült und getrocknet werden.
[0004] Dieses Problem wird teilweise bei einem aus der DE-PS 29 00 660 bekannten System
vermieden, bei dem das Beschichtungsmaterial von einer geerdeten Ringleitung zunächst
in einen isoliert angeordneten ersten Zwischenbehälter gelangt und aus diesem dann
in einen zweiten Zwischenbehälter, dessen Ausgang ständig mit der auf Hochspannung
liegenden Sprühvorrichtung verbunden ist. Durch ausreichend großen Abstand und zweckmäßig
bewegbare Verbindungsrohre oder durch Auf- und Abbewegen des ersten Zwischenbehälters
wird beim Füllen des ersten Zwischenbehälters dessen Inhalt vom zweiten Zwischenbehälter
elektrisch isoliert und beim Füllen des an Hochspannung liegenden zweiten Zwischenbehälters
der erste Zwischenbehälter vom geerdeten Vorratssystem isoliert. Der erste Zwischenbehälter
wird vor dem Entleeren in den zweiten Zwischenbehälter elektrisch aufgeladen, um Spannungsüberschläge
zu vermeiden. Das bekannte System ist aber baulich aufwendig und relativ sperrig.
Vor allem aber sind die Zwischenbehälter an ihrer Oberseite offen, also drucklos.
Dadurch ist es u.a. erforderlich, das Beschichtungsmaterial durch geeignete Pumpen
zu der Sprühvorrichtung zu fördern, bei der es sich beispielsweise um eine längs einer
Sprühkabine verteilte größere Anzahl von Zerstäubern handeln kann.
[0005] Aus der US-PS 4,788,617 ist es an sich bekannt, den auf Hochspannung liegenden Inhalt
eines Zwischenbehälters einer elektrostatischen Sprühvorrichtung durch ausreichenden
Luftabstand von einem ständig geerdeten Behälter eines Versorgungssystems zu isolieren
und den Zwischenbehälter durch Druckluft zu entleeren, während zum Füllen des Zwischenbehälters
über die Luftstrecke eine Pumpe des Versorgungssystems dient. Ferner ist es aus der
US-PS 3,122,320 an sich bekannt, Zwischenbehälter einer elektrostatischen Beschichtungsanlage
für leitfähiges Beschichtungsmaterial mit Hilfe von in Richtung zum Behälter verschiebbaren
Rohren zu füllen.
[0006] Ausgehend von der erwähnten DE-PS 29 00 660 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Anlage zu schaffen, die es ermöglichen, das Beschichtungsmaterial
beiden Zwischenbehältern ohne eigene Pumpen oder sonstige mechanische Fördermittel
zu entnehmen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche gelöst.
[0008] Durch die Erfindung läßt sich auch das Füllen und Entleeren beider Zwischenbehälter
verbessern und vereinfachen. Ferner eignet sich die Erfindung für eine kompakte Anordnung
der Zwischenbehälter mit geringem Bauaufwand auch bei einer großen Anzahl von Zwischenbehältern
der hier beschriebenen Art für jeweils andere, auswählbare Beschichtungsmaterialien
unterschiedlicher Farbe. Wichtig ist im übrigen, daß die Hochspannung während des
Beschichtungsbetriebes nicht abgeschaltet werden muß, da die Sprühvorrichtung im Betrieb
stets vom Versorgungssystem isoliert ist, entweder zwischen den beiden Zwischenbehältern
oder zwischen dem Inhalt des ersten Zwischenbehälters und dem Auslaß des Versorgungssystems.
[0009] An verschiedenen Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen schematisch:
Fig. 1 eine Anlage mit zwei Zwischenbehältern gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel; und
Fig. 3 eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2.
[0010] In Fig. 1 sind zwei Zwischenbehälter A und B erkennbar, die zwischen ein z.B. aus
üblichen Ringleitungen bestehendes ständig geerdetes Versorgungssystem, von dem nur
eine Auslaßleitung 1 mit einem Farbdruckregler 2 dargestellt ist, und eine (nicht
dargestellte) Sprühvorrichtung geschaltet ist, die ständig auf Hochspannung liegt.
[0011] Die Zwischenbehälter A und B bestehen jeweils aus langgestreckten kolbenartigen Gefäßen
aus druckfestem Isoliermaterial, die bis auf verschließbare Ein- und Auslässe für
das Beschichtungsmaterial und Luft vollständig geschlossen sind. Bei diesem Beispiel
sind die beiden Zwischenbehälter A und B achsgleich vertikal übereinander in einer
die Behälter vollständig umschließenden Hülle 4 aus Isoliermaterial angeordnet.
[0012] An seinem oberen Ende hat der erste Zwischenbehälter A einen Einlaß, der aus einem
an die geerdete Leitung 1 angeschlossenen blockartigen Ventil 6 gebildet ist. Der
Ventilblock bündelt das vom Versorgungssystem mit einem Druck von beispielsweise 6.10⁵
Pa (also 6 bar) zugeführte leitfähige Beschichtungsmaterial zu einem Strahl, der längs
der Behälterachse nach unten gegen eine Flüssigkeitsleitvorrichtung 8 gerichtet ist.
Die Leitvorrichtung 8 sorgt dafür, daß das Beschichtungsmaterial wenig spritzend und
möglichst blasenfrei in den Behälter gelangt, und kann beispielsweise aus schräg zur
Behälterachse geneigten Flächen gebildet sein. Sie kann sich in der Nähe des maximalen
Flüssigkeitsstandes befinden.
[0013] Der Flüssigkeitsstand im Zwischenbehälter A wird durch Sensoren 10 an sich bekannter
Art überwacht, die mit einer (nicht dargestellten) Steuereinrichtung beispielsweise
für das Ventil 6 verbunden sind und die Materialzufuhr beenden, wenn ein maximal zulässiges
Niveau erreicht ist. Beispielsweise können Lichtleiter, Initiatoren, Drucksensoren
usw. an der Behälterwand angeordnet sein.
[0014] Das maximale Niveau darf nicht überschritten werden, damit ein Abstand zwischen der
leitenden Flüssigkeit im Behälter und dem oberen Behälterende gewährleistet ist, der
stets ausreichend größer ist als die Überschlagweite der angelegten Hochspannung.
Bei einem praktischen Beispiel kann der Abstand ungefähr 35 cm betragen.
[0015] Der Boden des Zwischenbehälters kann sich trichterartig oder auch einseitig schräg
zu einer tiefsten Stelle absenken, an der der Zwischenbehälter A ein als Auslaßventil
dieses Behälters dienendes Ventil 12 hat. Das Ventil 12 dient zugleich als Einlaßventil
des unteren Zwischenbehälters B, der ähnlich wie der Behälter A ausgebildet ist und
an seinem unteren, ebenfalls beispielsweise trichterartigen oder schräg abgesenkten
Ende einen Auslaß 14 hat, an den eine übliche Kabinenringleitung oder sonstige Leitung
15 angeschlossen ist. Die Leitung 15 führt über einen Farbwechsler zur Sprühvorrichtung
(nicht dargestellt). Auch das Ventil 12 richtet die Flüssigkeit als gebündelten Strahl
auf eine Leitvorrichtung 8'. Der maximale Flüssigkeitsstand wird von einem Sensor
10' überwacht. Ein weiterer Sensor 11 spricht an, wenn der Flüssigkeitsstand ein bestimmtes
Niveau unterschreitet.
[0016] Durch nicht dargestellte Einlässe sind an beide Behälter A,B Druckleitungen angeschlossen,
durch die in den Behältern ein geregelter Druck einer zum Entleeren ausreichenden
Höhe über dem Umgebungs- oder Atmosphärendruck erzeugt wird.Dieser Überdruck kann
etwas niedriger sein als der Druck in der Auslaßleitung 1 des Versorgungssystems und
vorzugsweise mit getrockneter Druckluft erzeugt werden. Durch den Druck im Zwischenbehälter
A kann dieser nach Öffnen des Ventils 12 in den unteren Behälter B entleert werden,
wobei ständig oder vorübergehend im Behälter A ein etwas höherer Druck eingestellt
werden kann als im unteren Behälter B. Durch den Überdruck im Behälter B kann das
Beschichtungsmaterial ohne dem Behälterauslaß nachgeschaltete Förderpumpen in Richtung
zu der Sprühvorrichtung gefördert werden.
[0017] Bei der dargestellten Anordnung mit übereinander angeordneten Behältern besteht auch
die Möglichkeit, im Zwischenbehälter B den gleichen Druck einzustellen wie im Behälter
A, was den Vorteil einer Vereinfachung der Drucksteuerung hat. In diesem Fall kann
das Beschichtungsmaterial allein durch Wirkung der Schwerkraft in den unteren Behälter
fließen.
[0018] Die Betriebsweise der beschriebenen Anlage entspricht im Prinzip weitgehend der aus
der erwähnten DE-PS 29 00 660 bekannten Methode. Zunächst wird also der obere Zwischenbehälter
A bei geschlossenem Ventil 12 vom Versorgungssystem gefüllt, wobei er ebenfalls auf
Erdpotential liegt. Vom Inhalt des unteren Behälters B, der ständig auf dem Hochspannungspotential
der Beschichtungsvorrichtung liegt, mit dem er durch das leitende Material in der
Leitung 15 verbunden ist, ist der obere Behälter A durch die Luftstrecke des Behälters
B isoliert. Dann wird das Ventil 6 geschlossen, der Inhalt des Behälters A auf das
Hochspannungspotential der Beschichtungsvorrichtung gelegt und danach das Ventil 12
geöffnet, so daß nun der untere Behälter B gefüllt wird. Anschließend wird der Behälter
A wieder geerdet. Diese Vorgänge wiederholen sich zyklisch entsprechend dem Materialverbrauch.
[0019] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von dem nach Fig. 1 im wesentlichen
nur dadurch, daß die beiden Zwischenbehälter A,B mit vertikalen Längsachsen Seite
an Seite nebeneinander stehen, was den Vorteil einer relativ kleinen Gesamtanordnung
hat. Kompakte Baueinheiten sind in Hinblick darauf wünschenswert, daß für jedes der
häufig zahlreichen auswählbaren Beschichtungsmaterialien unterschiedlicher Farbe in
der Regel je eine Anordnung mit zwei Zwischenbehältern A und B der hier beschriebenen
Art benötigt werden.
[0020] Bei diesem Ausführungsbeispiel gelangt das Beschichtungsmaterial vom Auslaß 20 des
ersten Zwischenbehälters A über eine Steigleitung 21 zu einem Einlaßventil 22 am oberen
Ende des Zwischenbehälters B. Die Zwischenbehälter A und B befinden sich in einer
gemeinsamen oder auch in je einer äußeren Hülle aus Isoliermaterial, die vorzugsweise
auch die Einlaßventile der Behälter einschließt.
[0021] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 entspricht weitgehend dem nach Fig. 2. Zusätzlich
ist jedoch am oberen Ende jedes der Zwischenbehälter A und B eine Vorrichtung montiert,
mit der ein längs oder parallel zu der vertikalen Behälterachse verschiebbar gelagertes
Einlaßrohr 24 bzw. 24' in den Behälter gefahren werden kann. Das Rohr 24,24' ist über
eine Flüssigkeitskupplung an die Auslaßleitung 1 des Versorgungssystems bzw. an die
Steigleitung 21 angeschlossen und wird zum Füllen des Behälters aus der dargestellten
zurückgezogenen Position nach unten in eine Position gefahren, in der seine Mündung
sich in der Nähe des Behälterbodens befindet. Diese Ausführungsform ermöglicht ein
laminares, blasenfreies Einleiten der Flüssigkeit. Anschließend wird das Rohr wieder
aus dem Innenraum des Behälters herausgezogen. Es könnte auch eine teleskopartige
Rohrkonstruktion vorgesehen sein, bei der das verschiebbare Rohr in einem fest im
Behältereinlaß montierten Rohr gelagert ist.
[0022] Darstellungsgemäß kann in die Zwischenbehälter A und B je eine axial linear auf-
und abbewegbare (und/oder um die Behälterachse drehbare) Vorrichtung 26,26' eintauchen,
mit der das Beschichtungsmaterial im Behälter in Bewegung gehalten wird, was u.a.
in Betriebspausen ein Absetzen und Antrocknen verhindert. Für die Auf- und Abbewegung
kann der Hebemechanismus des Einlaßrohrs 24,24' verwendet werden. Die Unterseite der
Bewegungsvorrichtung 26,26' kann wenigstens annähernd entsprechend der Form des sich
trichterartig absenkenden Behälterbodens ausgestaltet sein.
[0023] Wie in Fig. 3 ferner dargestellt ist, kann die vom Auslaß des Zwischenbehälters B
beispielsweise zu einem Farbwechsler führende Leitung 15 als Stichleitung ausgebildet
sein, die an einer Membrane 28 endet, welche mit Druckluftimpulsen beaufschlagt wird.
Der Druck ist höher als der Innendruck des Zwischenbehälters B. Dadurch werden in
der Leitung 15 periodische Druckschwankungen erzeugt, die für eine gleichmäßige Viskosität
des Beschichtungsmaterials sorgen.
[0024] Bei dem zyklischen Wechsel zwischen Füllen und Entleeren der Zwischenbehälter der
beschriebenen Anlage ist man unabhängig vom jeweiligen Betriebszustand der Beschichtungsvorrichtung
und nicht auf Beschichtungspausen angewiesen. Hieraus ergibt sich auch die Möglichkeit,
eine einzige gemeinsame Zwischenbehälteranordnung (pro Farbe) für alle angeschlossenen
Zerstäuber, also z.B. für alle "Ebenen" aus jeweils mehreren Zerstäubern in einer
Sprühkabine zu verwenden.
[0025] Wie schon erwähnt wurde, haben die Zwischenbehälter A,B der beschriebenen Ausführungsbeispiele
jeweils (nicht dargestellte) verschließbare Ein- und Auslässe für Luft. Durch die
Lufteinlässe werden die Behälter mit der zum Entleeren erforderlichen Druckluft beaufschlagt.
Da hierbei in gewissen Fällen die Gefahr besteht, daß sich in der Druckluft enthaltene
oder durch Verdunstung der Flüssigkeit im Behälter entstehende Feuchtigkeit als Kondensat
auf der an sich aus Isoliermaterial gebildeten Behälterinnenwand niederschlagen und
dadurch zu einem Kurzschluß zwischen dem ggf. auf Hochspannung liegenden Flüssigkeitsinhalt
und dem geerdeten Einlaßventil des betreffenden Behälters führen kann, können Maßnahmen
zur Vermeidung dieses Feuchtigkeitsniederschlags erforderlich sein. Eine erste Möglichkeit
hierfür besteht darin, die in den Zwischenbehältern befindliche Luft regelmäßig, z.B.
zyklisch in gleichbleibenden Zeitabständen oder eventuell auch kontinuierlich (jeweils
bei Aufrechterhaltung des Innendrucks) auszuwechseln, wobei der Luftauslaß in der
hierfür erforderlichen Weise geöffnet wird. Stattdessen oder zusätzlich besteht die
Möglichkeit, die Druckluft vor dem Einleiten in die Behälter so zu konditionieren,
daß sie besonders trocken und in der Lage ist, Feuchtigkeit aus dem Behälterinneren
aufzunehmen. Hierfür geeignete Methoden sind an sich bekannt (z.B. bei Klimaanlagen).
Eine andere Möglichkeit besteht darin, statt Druckluft zum Entleeren der Behälter
ein unter Druck stehendes Gas wie z.B. Stickstoff zu verwenden, bei dem sich kein
leitender Niederschlag auf der Behälterinnenwand bilden kann. Schließlich besteht
auch noch die Möglichkeit, daß die Behälterinnenwände zur Vermeidung eines Feuchtigkeitsniederschlags
beheizt werden.
1. Verfahren zum serienweisen elektrostatischen Beschichten von Werkstücken mit elektrisch
leitfähigem Beschichtungsmaterial, bei dem das Beschichtungsmaterial von einem auf
niedrigem Potential oder Erdpotential liegenden Versorgungssystem zunächst in einen
ersten Zwischenbehälter (A) gelangt, dann aus diesem in einen zweiten Zwischenbehälter
(B) gelangt, und schließlich aus dem zweiten Zwischenbehälter (B) einer auf Hochspannungspotential
liegenden Sprühvorrichtung zugeführt wird,
wobei beim Füllen des ersten Zwischenbehälters (A) die Verbindung zwischen den beiden
Behältern unterbrochen wird, insbesondere durch Schließen eines die beiden Behälter
verbindenden Ventils (12,22),
der Inhalt des zweiten Zwischenbehälters (B) ständig mit der Sprühvorrichtung elektrisch
leitend verbunden ist,
der Inhalt des ersten Zwischenbehälters (A) beim Entleeren in den zweiten Zwischenbehälter
(B) auf das Hochspannungspotential gelegt wird, beim Füllen durch das Versorgungssystem
dagegen auf dessen Potential liegt,
und der Inhalt des ersten Zwischenbehälters (A) beim Füllen des ersten Zwischenbehälters
(A) vom Inhalt des zweiten Zwischenbehälters (B) und beim Füllen des zweiten Zwischenbehälters
(B) gegen eine Auslaßöffnung des Versorgungssystems elektrisch isoliert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Zwischenbehälter (A,B) im Betrieb druckdicht geschlossen und zum Entleeren
unter Druck gesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zwischenbehälter (A,B) zum Entleeren mit Druckluft beaufschlagt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendruck der Zwischenbehälter (A,B) geregelt wird, und daß beim Entleeren
des ersten Zwischenbehälters (A) in diesem ein höherer Druck eingestellt wird als
im zweiten Zwischenbehälter (B).
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in beiden Zwischenbehältern (A,B) der gleiche Innendruck eingestellt und der
obere Behälter (A) durch Wirkung der Schwerkraft in den unteren Behälter (B) fließt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterialniveau in den Zwischenbehältern (A,B) überwacht und
unterhalb eines Abstands vom oberen Behälterende gehalten wird, der größer ist als
die Überschlagweite der angelegten Hochspannung.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine vom zweiten Zwischenbehälter (B) zu der Sprühvorrichtung führende Leitung
(15) impulsweise mit Druck beaufschlagt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft in den Zwischenbehältern (A,B) in zur Vermeidung eines Feuchtigkeitsniederschlags
auf der Behälterinnenwand ausreichender Weise ausgewechselt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Beaufschlagen der Behälter (A,B) verwendete Druckluft vor dem Einleiten
in den Behälter zur Vermeidung eines Feuchtigkeitsniederschlags auf der Behälterinnenwand
so konditioniert wird, daß sie besonders trocken und in der Lage ist, Feuchtigkeit
aufzunehmen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter (A,B) mit einem Gas unter Druck gesetzt werden, das keinen leitenden
Niederschlag auf der Behälterinnenwand bildet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterinnenwände zur Vermeidung eines Feuchtigkeitsniederschlags beheizt
werden.
11. Anlage zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche zum serienweisen
elektrostatischen Beschichten von Werkstücken mit elektrisch leitfähigem Beschichtungsmaterial,
mit
einem auf niedrigem Potential oder Erdpotential liegenden Versorgungssystem,
einem ersten Zwischenbehälter (A), dem das Beschichtungsmaterial von einer Auslaßleitung
(1) des Versorgungssystems zuführbar ist, und dessen Inhalt beim Entleeren vom Versorgungssystem
isoliert ist,
einem vom Versorgungssystem isolierten zweiten Zwischenbehälter (B), dem das Beschichtungsmaterial
aus dem ersten Zwischenbehälter (A) zuführbar ist, und dessen Inhalt beim Füllen des
ersten Zwischenbehälters (A) von dessen Inhalt isoliert ist,
einem zwischen den beiden Zwischenbehältern (A,B) angeordneten Ventil (12,22)
und einer auf Hochspannung liegenden Sprühvorrichtung, der das Beschichtungsmaterial
vom zweiten Zwischenbehälter (B) zuführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Zwischenbehälter (A,B) luft- oder druckdicht verschließbar sind
und druckfeste Wände haben, die mindestens teilweise aus Isoliermaterial bestehen.
12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zwischenbehälter (A,B) langgestreckte, vertikal stehende kolbenartige
Isoliergefäße sind, die an ihrem oberen Ende einen mit einem Ventil (6,12,22) verbundenen
Einlaß für das Beschichtungsmaterial und am unteren Ende in der tiefsten Stelle ihres
Bodens einen Auslaß haben.
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zwischenbehälter (A,B) koaxial übereinander in einer die Behälter
umschließenden Hülle (4) aus Isoliermaterial angeordnet sind.
14. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zwischenbehälter (A,B) Seite an Seite nebeneinander stehend angeordnet
sind, und daß vom Auslaß (20) des ersten Zwischenbehälters (A) eine Steigleitung (21)
zum Einlaßventil (22) des zweiten Zwischenbehälters (B) führt.
15. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß (Ventile 6,12,22) der Zwischenbehälter (A,B) das Beschichtungsmaterial
als gebündelten Strahl in das Behälterinnere leitet und in der Nähe des maximalen
Flüssigkeitsspiegels eine Flüssigkeitsleitvorrichtung (8,8') angeordnet ist, auf die
der gebündelte Strahl gerichtet ist.
16. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß an die den Zwischenbehälter (A,B) speisende Leitung (1,21) am oberen Behälterende
ein längs der Behälterlängsachse verschiebbar gelagertes Einlaßrohr (24,24') angeschlossen
ist, das mit seiner Mündung zum Füllen des Behälters (A,B) bis in die Nähe des Behälterbodens
absenkbar und anschließend wieder hochfahrbar ist.
17. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zwischenbehälter (A,B) eine axial linear bewegbare und/oder drehbare
Vorrichtung (26,26') eintaucht, welche das Beschichtungsmaterial im Behälter bewegt.
18. Anlage nach den Ansprüchen 16 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsvorrichtung (26,26') von dem Hebemechanismus des Einlaßrohres (24,24')
anhebbar und absenkbar ist.
19. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaß des zweiten Zwischenbehälters (B) in eine Stichleitung (15) führt,
von der eine oder mehrere Leitungen zu der Sprühvorrichtung abzweigen, und daß die
Stichleitung (15) an ihrem von dem zweiten Zwischenbehälter (B) abgewandten Ende durch
eine Membran (28) abgeschlossen ist, die durch Luftimpulse mit einem Druck beaufschlagbar
ist, der höher ist als der Innendruck des zweiten Zwischenbehälters (B).
20. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Seitenwand des Zwischenbehälters (A,B) Sensoren (10,10',11) zur Überwachung
des Flüssigkeitsniveaus im Behälter angeordnet sind, die mit Einrichtungen zum Steuern
der Eingangsventile der Behälter verbunden sind.