[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche
1 bzw. 6.
[0002] In üblichen elektrostatischen Beschichtungsanlagen, wie sie insbesondere zum Lackieren
von Fahrzeugrohkarossen verwendet werden, legt man den Sprühkopf von Rotationszerstäubern
od. dgl. an Hochspannung, um dadurch das die versprühten Beschichtungspartikel aufladende
Feld zwischen dem Sprühkopf und dem geerdeten, zu beschichtenden Gegenstand zu erzeugen.
Hierbei tritt das Problem auf, daß bei Verwendung eines Beschichtungsmaterials hoher
elektrischer Leitfähigkeit wie namentlich der umweltfreundlichen wasserlöslichen Lacke
der Isolationswiderstand über die den Sprühkopf mit dem Lackversorgungssystem verbindende
Leitung zu gering ist, wenn das Versorgungssystem auf Erdpotential liegt. Das gewöhnlich
aus Ringleitungen für die einzelnen Farben bestehende Versorgungssystem soll geerdet
sein, da andernfalls nicht nur erheblicher Isolationsaufwand erforderlich wäre, sondern
auch wegen der großen elektrischen Kapazität die Gefahr explosionsartiger Entladungen
bestehen würde.
[0003] Bei einer aus der DE-OS 30 14 221 bekannten Beschichtungsanlage für elektrisch leitfähige
Materialien ist für jede Farbe ein eigener Vorratsbehälter vorgesehen, der gegen Erde
und gegen die jeweils anderen Behälter isoliert angeordnet ist und über einen Farbwechsler
und eine Verbindungsleitung die auf Hochspannungspotential liegende Sprühvorrichtung
speist. Die Verbindungsleitung wird nach Beendigung des Beschichtungsbetriebes mit
einer gegebenen Farbe und vor dem Wechsel zu einer anderen Farbe mit Lösungsmittel
(Wasser) gespült und mit Druckluft getrocknet, um die erforderliche Isolierung zu
dem anschließend mit der Sprühvorrichtung verbundenen Behälter aufrechtzuerhalten.
Insbesondere bei einer großen Anzahl wählbarer Farben und entsprechender Behälter
ist diese Anlage baulich aufwendig und sperrig. Ferner ergeben sich Farbverluste beim
Entleeren und Spülen der isolierenden Leitungen und die Notwendigkeit der Entsorgung
des Spülmittels. Dasselbe Problem tritt bei einem aus der DE-OS 37 17 929 bekannten
Verfahren auf, bei dem vom Farbwechsler eines geerdeten Versorgungssystems zu einem
Zwischenbehälter und von diesem zur Sprühvorrichtung führende Leitungen zur elektrischen
Isolation gespült und getrocknet werden.
[0004] Dieses Problem wird teilweise bei einem aus der DE-PS 2900660 bekannten System vermieden,
bei dem das Beschichtungsmaterial von einer geerdeten Ringleitung zunächst in einen
isoliert angeordneten ersten Zwischenbehälter gelangt und aus diesem dann in einen
zweiten Zwischenbehälter, dessen Ausgang ständig mit der auf Hochspannung liegenden
Sprühvorrichtung verbunden ist. Durch ausreichend großen Abstand und zweckmäßig bewegbare
Verbindungsrohre oder durch Auf- und Abbewegen des ersten Zwischenbehälters wird beim
Füllen des ersten Zwischenbehälters dessen Inhalt vom zweiten Zwischenbehälter elektrisch
isoliert und beim Füllen des an Hochspannung liegenden zweiten Zwischenbehälters der
erste Zwischenbehälter vom geerdeten Vorratssystem isoliert. Der erste Zwischenbehälter
wird vor dem Entleeren in den zweiten Zwischenbehälter elektrisch aufgeladen, um Spannungsüberschläge
zu vermeiden. Das bekannte System ist aber baulich aufwendig und wegen der zur Isolation
notwendigen Abstände des ersten Zwischenbehälters vom Versorgungssystem und vom zweiten
Zwischenbehälter sehr sperrig.
[0005] Ausgehend von der aus der erwähnten DE-PS 29 00 660 bekannten System liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage zu schaffen, die mit geringerem
Platzbedarf auskommen und es im Falle einer Vielzahl auswählbarer Beschichtungsmaterialien
unterschiedlicher Farbe ermöglichen, die hierfür benötigten Zwischenbehälter auf engstem
Raum zu einer kompakten Baueinheit zusammenzufassen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete Verfahren bzw. durch die
in den weiteren Ansprüchen gekennzeichnete Anlage gelöst.
[0007] Die Erfindung hat nicht nur den Vorteil geringen Platzbedarfes und geringen Bauaufwandes,
sondern sie ermöglicht auch geringe Betriebsströme. Selbst wenn die Isolationsstrecken
zwischen dem ersten Zwischenbehälter des aus der DE-PS 29 00 660 bekannten Systems
und dem Versorgungssystem bzw. dem zweiten Behälter so groß sind, daß noch kein Überschlag
auftritt, besteht nämlich im bekannten Fall die Möglichkeit eines Ladungsaustausches
durch Ionisation in der Isolationsstrecke. Diese Möglichkeit wird durch die Isolierwände
des Zwischenbehälters der hier beschriebenen Anlage unterbunden.
[0008] Wichtig ist ferner, daß die Hochspannung während des Beschichtungsbetriebes nicht
abgeschaltet werden muß, da die Sprühvorrichtung im Betrieb stets vom Versorgungssystem
isoliert ist. Dies wird erfindungsgemäß ohne die bisherige Notwendigkeit erreicht,
zwischen Zwischenbehältern und dem Versorgungssystem jeweils einen Abstand einzuhalten
oder einzustellen, der größer ist als die Überschlagweite der angelegten Hochspannung.
[0009] An einem in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel wird die
Erfindung näher erläutert.
[0010] Die Anlage besteht hauptsächlich aus einem ständig geerdeten Versorgungssystem, von
dem nur ein Auslaßrohr 1 dargestellt ist, einer ständig an Hochspannung liegenden
Sprühvorrichtung 2 und zwei zu einer drehbaren Baueinheit zusammengefaßten Zwischenbehälterkammern
A und B, die elektrisch isolierend zwischen dem Versorgungssystem und der Sprühvorrichtung
angeordnet sind. Das geerdete Auslaßrohr 1 kann z.B. an eine druckgeregelte Ringleitung
od. dgl. angeschlossen sein.
[0011] Die beiden Zwischenbehälterkammern A und B bestehen bei dem dargestellten Beispiel
im wesentlichen aus langgestreckten Zylindern mit halbkreisförmigem Querschnitt, die
mit ihren geraden Basiswänden 4,4' aneinander anliegend z.B. durch Verschraubung von
Außenflanschen aneinander befestigt sind. Die bogenförmigen Wände 3,3' und die Basiswände
4,4' der Behälter bestehen aus zur Isolierung ausreichend dickem Isoliermaterial und
sind druckfest ausgebildet, da die Behälter durch Druckluft entleerbar sein sollen,
wie noch erläutert wird. Die die Zwischenbehälterkammern A,B bildenden langgestreckten
Zylinder sind durch Querwände in eine der Anzahl auswählbarer Beschichtungsmaterialien
unterschiedlicher Farbe entsprechende Zahl von Einzelkammern unterteilt (nicht dargestellt),
die je eine Öffnung 5 bzw. 5' im Scheitelpunkt der bogenförmigen Wand 3,3' haben.
Bis auf die Öffnungen 5,5', in denen sich Ventile oder sonstige Verschlußmittel befinden,
sind die Zylinder und ihre Einzelkammern vollständig geschlossen.
[0012] Die aus den beiden Zwischenbehälterkammern A,B bestehende Baueinheit ist um eine
in der Zylinderlängsrichtung durch die Mitte der Außenseiten der Basiswände 4,4' verlaufende
gemeinsame Achse drehbar gelagert. Die Drehachse liegt bei diesem Beispiel horizontal.
An den einander auf entgegengesetzten Seiten der Drehachse diametral gegenüberliegenden
Öffnungen 5, 5' ist parallel zur Drehachse je eine den Kammern für die verschiedenen
Farben entsprechende Reihe von Verbindungseinrichtungen 6,6' angeordnet, die auf der
einen (oberen) Seite zum Anschließen der betreffenden Zwischenbehälterkammer (A) an
das Versorgungssystem und auf der anderen (unteren) Seite zum Anschließen der jeweils
anderen Kammer (B) an eine zu der Sprühvorrichtung 2 führende Leitung 7 dienen.
[0013] Von der Öffnung 5,5' der Zwischenbehälterkammern A,B erstreckt sich in den Behälter
ein Leitungsrohr 9 bzw. 9', das in der Nähe des der Öffnung 5,5' gegenüberliegenden
Teils der Basiswand 4,4' mündet. Das Leitungsrohr 9,9' ist Teil einer in der Öffnung
5,5' sitzenden, vorzugsweise nichtleitenden, mit je zwei Ventilen versehenen Rohrkonstruktion
11 bzw. 11', die im Behälterinneren in der Nähe der Öffnung 5,5' eine zweite, zusätzliche
Öffnung 10,10' hat. Die Mündung am Ende des Rohres 9,9' und die Öffnung 10 bzw. 10'
sind jeweils mit eigenen, getrennten Anschlüssen verbunden, die je nach der Position
des Behälters als Ein- oder Auslaß dienen.
[0014] Die Verbindungseinrichtungen 6,6' enthalten jeweils eine über eine elektrische oder
pneumatische Steuerleitung 14 bzw. 14' gesteuerte Ventilanordnung 13 bzw. 13', durch
die die Rohrkonstruktionen 11,11' mit ihren Ventilen wahlweise in Abhängigkeit von
der Drehposition der Zwischenbehälterkammern A und B entweder mit dem Auslaßrohr 1
des Versorgungssystems oder mit der Leitung 7 und/oder einer ein Ventil enthaltenden
Luftleitung 15 oder 16 verbunden werden. Die Luftleitung 15 dient zur Entlüftung der
an das Versorgungssystem angeschlossenen Zwischenbehälterkammer (A) beim Füllen, während
die Luftleitung 16 Druckluft mit geregeltem Druck zum Entleeren der an die Leitung
7 der Sprühvorrichtung 2 angeschlossenen Zwischenbehälterkammer (B) zuführt. Die Ventilanordnung
13 bzw. 13' ist mit den Ventilen der Rohrkonstruktion 11,11' kuppelbar. Die Öffnung
10, 10' ist die Mündung eines kurzen zweiten Rohres; beide Rohre sind mit je einem
der Ventile der Konstruktion 11 bzw. 11' verbunden, die beim verdrehen jeweils ihre
Lage bezüglich der Anschlüsse der Verbindungsanordnungen 13, 13' wechseln.
[0015] Aus Isolationsgründen sollen die Anschlußstellen, also die Ventile der Konstruktion
11, 11' generell und unabhängig von der Gestalt der Zwischenbehälterkammern A, B jeweils
an der von der Drehachse am weitesten entfernten Stelle der Behälterwandung angeordnet
sein. Dadurch wird eine hinsichtlich der erforderlichen Isolationsabstände kleinstmögliche
Zwischenbehälteranordnung ermöglicht.
[0016] Die Verbindungseinrichtungen 6,6' enthalten ferner entsprechend den dargestellten
Pfeilen gegen die Behälteröffnung 5,5' und von ihr weg längs einer zur Drehachse senkrechten
Achse verschiebbare Anschlußteile. Das Anschlußteil der Verbindungseinrichtung 6 ist
über die Ventilanordnung 13 mit dem Auslaßrohr 1 und der Luftleitung 15 verbunden,
dasjenige der Verbindungseinrichtung 6' mit der Luftleitung 16 und der zur Sprühvorrichtung
2 führenden Leitung 7. Es kann auch eine Verbindung zwischen den beiden Luftleitungen
bestehen. Die verschiebbaren Anschlußteile der Verbindungseinrichtungen 6, 6' könnten
fest mit den Leitungsrohren 9,9' verbunden sein, so daß diese vor dem Verdrehen der
Zwischenbehälterkammern A,B aus deren Öffnungen 5,5' herausgezogen und anschließend
in die Öffnung 5 oder 5' der jeweils anderen Kammer wieder eingefahren werden könnten.
Wahrend der Drehbewegung können die Öffnungen 5 und 5' durch zweckmäßige Mittel selbsttätig
geschlossen werden. Vorzugsweise werden aber die verschiebbaren Anschlußteile von
in der Zwischenbehälterkammer A,B verbleibenden Rohrkonstruktionen 11,11' gelöst und
dann wieder mit der jeweils anderen Rohrkonstruktion gekuppelt.
[0017] Zur Erläuterung der Betriebsweise sei zunächst angenommen, daß die Zwischenbehälterkammern
A und B sich in der dargesteltten Position befinden. In dieser Position kann Beschichtungsmaterial
aus dem geerdeten Auslaßrohr 1 durch die Ventilanordnung 13 der Verbindungseinrichtung
6 und die Mündung am Ende des Leitungsrohres 9 in die Zwischenbehälterkammer A fließen.
Da das Leitungsrohr 9 nahe am Behälterboden immer unter dem Flüssigkeitsspiegel mündet,
werden ein Verspritzen und Blasenbildung des Beschichtungsmaterials im Zwischenbehälter
weitgehend vermieden. Die durch das Beschichtungsmaterial verdrängte Luft entweicht
durch die beim Füllvorgang stets über dem Flüssigkeitsspiegel liegende Öffnung 10
und durch die Ventilanordnung 13 in die Entlüftungsleitung 15. Gleichzeitig kann in
der unteren Zwischenbehälterkammer B enthaltenes Beschichtungsmaterial durch die zusätzliche,
sich am unteren Ende der Kammer B befindende Öffnung 10' über die Ventilanordnung
13' der unteren Verbindungseinrichtung 6' in die zur Sprühvorrichtung 2 führende Leitung
7 fließen, und zwar durch die Wirkung der Druckluft, die aus der Leitung 16 durch
die Ventilanordnung 13' und die hier über dem Flüssigkeitsspiegel liegende Mündung
am Ende des Leitungsrohres 9' in den Zwischenbehälter B gelangt.
[0018] Beispielsweise während der Beschichtungspause, in der in einer Sprühkabine ein Wechsel
zwischen einer fertig beschichteten Fahrzeugkarosse und der Beschichtung der nächstfolgenden
Karosse erfolgt, kann ohne Zeitprobleme die aus den Zwischenbehälterkammern A und
B bestehende Baueinheit um 180° gedreht werden. Vor dem Verdrehen werden die verschiebbaren
Anschlußteile der Verbindungseinrichtungen 6 und 6' von den Zwischenbehältern weggefahren,
und nach dem Verdrehen wird die Verbindung wieder hergestellt.
[0019] Nach dem Verdrehen befindet sich der zuvor gefüllte Zwischenbehälter A unten am Anschluß
der Sprühvorrichtung, während sich die zuvor entleerte Zwischenbehälterkammer B oben
am Anschlußrohr 1 des Versorgungssystems befindet. Somit kann nun die Zwischenbehälterkammer
B gefüllt und die Zwischenbehälterkammer A zur Sprühvorrichtung entleert werden, was
in der oben beschriebenen Weise geschieht. Durch die nun nach oben weisende Mündung
am Ende des Leitungsrohres 9 gelangt also Druckluft in die Zwischenbehälterkammer
A, die durch die Öffnung 10 entleert wird, während durch die Mündung am Ende des Leitungsrohres
9' Beschichtungsmaterial in die Zwischenbehälterkammer B fließt, die durch die Öffnung
10' entlüftet wird.
[0020] Danach werden die Zwischenbehälterkammern A,B erneut um 180° weitergedreht oder zurückgedreht.
Diese Vorgänge wiederholen sich zyklisch während des gesamten Beschichtungsbetriebes,
ohne daß die Hochspannung der Beschichtungsvorrichtung abgeschaltet werden muß.
[0021] Der Inhalt der Zwischenbehälterkammern A,B wird während des Füllens geerdet und vor
und während der Entleerung auf das Hochspannungspotential der Sprühvorrichtung gelegt.
Die nach dem Entleeren im Zwischenbehälter verbleibende elektrische Ladung kann vor
dem anschließenden Ankuppeln an das geerdete Versorgungssystem beispielsweise durch
Ableitwiderstände entfernt werden.
[0022] Es ist auch ein ununterbrochener Beschichtungsbetrieb möglich, wenn man an die zur
Sprühvorrichtung 2 führende Leitung 7 einen Pufferbehälter 18 anschließt, der von
der jeweils unteren Zwischenbehälterkammer B gefüllt wird und während der Entleerungspausen
beim Drehen der Zwischenbehälter die Sprühvorrichtung 2 versorgen kann. Der Pufferbehälter
18 kann durch den Zwischenbehälter oder eine eigene Druckluftleitung 19 unter Druck
gesetzt und dadurch entleert werden. Da man bei dieser Weiterbildung der Erfindung
nicht auf Betriebspausen angewiesen ist, ergibt sich auch die Möglichkeit, eine einzige
gemeinsame Zwischenbehälteranordnung (pro Farbe) für alle angeschlossenen Zerstäuber,
also z.B. für alle "Ebenen" aus jeweils mehreren Zerstäubern in einer Sprühkabine
zu verwenden.
[0023] Damit ein Absetzen und Antrocknen des Beschichtungsmaterials in den Zwischenbehältern
A und B während längerer Betriebspausen vermieden wird, können die Zwischenbehälter
in diesen Pausen kontinuierlich und periodisch gedreht oder um ihre Drehachse verschwenkt
werden. Ferner besteht in Betriebspausen die Möglichkeit, den Innendruck in den Kammern
A, B (Leitung 16) und den Druck des erwähnten Pufferbehälters 18 (Leitung 19) periodisch
unterschiedlich so zu steuern, daß die in der Leitung 7 befindliche Flüssigkeit ständig
in entgegengesetzten Richtungen beaufschlagt wird. Dadurch wird u.a. eine gleichbleibende
Viskosität des Materials erreicht und ein Absetzen vermieden.
[0024] Die oben beschriebene Anlage läßt sich dahingehend abwandeln, daß die Zwischenbehälteranordnung
mit ihren beiden Kammern A, B unbeweglich angeordnet ist und dafür die Anschlüsse
des Versorgungssystems und der Beschichtungsvorrichtung, also z.B. die externen Verbindungseinrichtungen
6,6' mit ihren Ventilen 13,13' periodisch um die Zwischenbehälteranordnung A, B herum
bewegbar, insbesondere um deren Achse drehbar sind. Das Verfahren wäre dann dadurch
gekennzeichnet, daß die genannten Anschlüsse aus einer ersten Position, in der die
eine Zwischenbehälterkammer A vom Versorgungssystem gefüllt wird und ihr Inhalt gegen
die Sprühvorrichtung elektrisch isoliert ist, in eine zweite Position gedreht werden,
in der der Inhalt dieser Kammer A gegen das Versorgungssystem isoliert und zur Sprühvorrichtung
entleert wird. Entsprechendes gilt umgekehrt für die andere Kammer B. Die sonstigen
Merkmale der beschriebenen Anlage können hierbei sinngemäß erhalten bleiben.
[0025] Die Verbindungseinrichtungen 6, 6' enthalten Kupplungen zum selbsttätigen Verbinden
der Ein- und Auslaßöffnungen 5 bzw. 5' der Behälterkammern A, B mit dem Auslaßrohr
1 und der Luftleitung 15 bzw. mit den Leitungen 7 und 16. Vorzugsweise sind die Ventilanordnungen
13 bzw. 13', die jeweils zwei Umschaltventile für die oben erläuterten Zwecke enthalten,
längs der dargestellten Doppelpfeile gegen die Behälteröffnungen 5 bzw. 5' und von
ihnen weg bewegbar. Dies kann zum An- und Abkuppeln zweckmäßig sein, ist darüberhinaus
aber auch hinsichtlich der elektrischen Isolation vorteilhaft. Bei unterbrochener
Verbindung, also wenn die Verbindungseinrichtung 6, 6' nicht zum Füllen oder Entleeren
einer der Kammern A, B benötigt wird, kann die Ventilanordnung 13, 13' so weit von
der benachbarten Zwischenbehälterkammer A bzw. B weggeschoben werden, daß ihr Abstand
von der Behälteraußenseite größer ist als die elektrische Überschlagweite der angelegten
Hochspannung in Luft. Dadurch wird die Gefahr von Kurzschlüssen durch Kondensatniederschlag
vermieden, der sich besonders bei unter Druck setzbaren Behältern auf der Behälteraußenseite
bilden kann.
[0026] In Abwandlung dieser besonderen Ausführungsform der Erfindung besteht auch die umgekehrte
Möglichkeit, den die Kammern (A,B) enthaltenden Zwischenbehälter selbst gegen die
Verbindungseinrichtungen und von ihnen weg verschiebbar anzuordnen. Bei unterbrochener
Verbindung wird dann der Behälter so weit von den Verbindungseinrichtungen weggeschoben,
daß der Abstand in der erläuterten Weise größer ist als die elektrische Überschlagweite.
1. Verfahren zum serienweisen elektrostatischen Beschichten von Werkstücken mit elektrisch
leitfähigem Beschichtungsmaterial,
bei dem das Beschichtungsmaterial von einem auf niedrigem Potential oder Erdpotential
liegenden Versorgungssystem zunächst in einen Zwischenbehälter gelangt und aus diesem
einer auf Hochspannungspotential liegenden Sprühvorrichtung zugeführt wird,
wobei der Zwischenbehälter die Sprühvorrichtung ständig von dem Versorgungssystem
isoliert,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenbehälter (A oder B) aus einer ersten Position, in welcher er vom Versorgungssystem
durch eine Öffnung des Behälters gefüllt wird, während sein Inhalt gegen die Sprühvorrichtung
elektrisch isoliert ist,
in eine zweite Position gedreht wird,
in der sein Inhalt gegen das Versorgungssystem isoliert ist und in eine zur Sprühvorrichtung
führende Leitung entleert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Kammern (A,B) des Zwischenbehälters einander abwechselnd gefüllt und nach
ihrer Verdrehung entleert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Kammer (B) von demselben Auslaß des Versorgungssystems gefüllt wird
und in dieselbe Leitung zur Beschichtungsvorrichtung entleert wird wie die erste Kammer
(A).
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (A,B) durch Druckluft entleert werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (A,B) in Betriebspausen ständig oder periodisch gedreht oder geschwenkt
werden, so daß ein Absetzen des Beschichtungsmaterials an den Behälterinnenwänden
vermieden wird.
6. Anlage zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche zum serienweisen
elektrostatischen Beschichten von Werkstücken mit elektrisch leitfähigem Beschichtungsmaterial,
mit
einem auf niedrigem Potential oder Erdpotential liegenden Versorgungssystem,
einer an Hochspannung liegenden Sprühvorrichtung,
zwei das Versorgungssystem ständig von der Sprühvorrichtung isolierenden Zwischenbehälterkammern
(A,B)
und Verbindungseinrichtungen (6,6'), die zum Anschließen der Zwischenbehälterkammern
(A,B) an einen Auslaß (1) des Versorgungssystems bzw. an eine zur Sprühvorrichtung
führende Leitung (7) und zum Lösen dieser Anschlüsse steuerbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zwischenbehälterkammern (A,B)
bis auf als Einlaß und Auslaß dienende verschließbare Öffnungen (5,5') geschlossen
sind,
aus Isoliermaterial bestehende, die Kammern nach außen und gegeneinander abdichtende
Wände (3,3', 4,4') haben und um eine gemeinsame Achse drehbar gelagert sind.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zwischenbehälterkammern (A,B) im Querschnitt bogenförmig und so aneinander
befestigt sind, daß ihre geraden Basiswände (4,4') aneinander anliegen, und daß ihre
gemeinsame Drehachse in der Mitte zwischen den beiden Basiswänden (4,4') liegt.
8. Anlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich von der Öffnung (5,5') der Zwischenbehälterkammer (A,B) ein in der Nähe
der der Öffnung (5,5') gegenüberliegenden Behälterwand (4,4') mündendes Leitungsrohr
(9,9') einer in der Behälteröffnung (5,5') sitzenden Rohrkonstruktion (11,11') in
den Zwischenbehälter (A,B) erstreckt,
daß die Rohrkonstruktion (11,11') im Zwischenbehälter (A,B) in der Nähe der Behälteröffnung
(5,5') eine zusätzliche Öffnung (10,10') hat,
und daß die Rohrkonstruktion (11,11') zwei getrennte Anschlüsse hat, von denen der
eine mit der Mündung am Ende des Leitungsrohrs (9,9') und der andere mit der zusätzlichen
Öffnung (10,10') in Verbindung steht.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Füllen der Zwischenbehälterkammer (A,B) das Beschichtungsmaterial durch
die Mündung am Ende des Leitungsrohres (9,9') in die Zwischenbehälterkammer (A,B)
gelangt und durch die zusätzliche Öffnung (10,10') der Rohrkonstruktion (11,11') Luft
entweicht,
daß beim Entleeren der Zwischenbehälterkammer (A,B) das Beschichtungsmaterial die
Kammer durch die zusätzliche Öffnung (10,10') verläßt,
und daß die Verbindungseinrichtungen (6,6') am Auslaß (1) des Versorgungssystems und
an der zur Sprühvorrichtung führenden Leitung (7) jeweils eine gesteuerte Ventilanordnung
(13,13') enthalten, mit dem die Rohrkonstruktion (11,11') in Abhängigkeit von der
Drehposition der Zwischenbehälterkammern (A,B) mit dem Versorgungssystem, der zur
Sprühvorrichtung führenden Leitung (7) und/oder einer Luftleitung (15,16) verbindbar
ist.
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an die Ventilanordnungen (13,13') eine Entlüftungsleitung (15) und eine zum Entleeren
der Zwischenbehälterkammern (A,B) dienende Druckluftleitung (16) angeschlossen sind.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinrichtungen (6,6') gegen die Behälteröffnung (5,5') und von
ihr weg verschiebbare Anschlußteile enthalten, von denen das eine mit dem Versorgungssystem
und das andere mit der zur Sprühvorrichtung führenden Leitung (7) verbunden ist.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jede Rohrkonstruktion (11,11') zwei Ventile enthält, von denen das eine mit dem
Leitungsrohr (9,9') und das andere mit einem kürzeren zweiten Rohr, dessen Mündung
die zusätzlichliche Öffnung (10,10') bildet, verbunden ist.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 12 für eine Vielzahl von auswählbaren Beschichtungsmaterialien
unterschiedlicher Farbe, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zwischenbehälterkammer (A,B) aus einem langgestreckten Isolierbehälter mit
der Anzahl der Farben entsprechenden, jeweils durch Querwände voneinander getrennten,
eine Baueinheit bildenden Einzelkammern besteht, für die entsprechend viele Auslässe
(1) des Versorgungssystems und Anschlüsse für die Sprühvorrichtung jeweils in einer
zu der Behälterdrehachse parallelen Reihe angeordnet sind.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an die zur Sprühvorrichtung führende Leitung ein Pufferbehälter (18) angeschlossen
ist, der von dem Zwischenbehälter (A,B) füllbar und mit Druck beaufschlagbar ist.
15. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinrichtungen (6,6') Kupplungen zum selbsttätigen Verbinden von
Ein- und Auslaßöffnungen (5,5') der Behälterkammern (A,B) mit äußeren Leitungen (1,7,15,16)
enthalten.
16. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinrichtungen (6,6') eine gegen die Behälteröffnungen (5,5') und
von ihnen weg verschiebbare Anschlußanordnung (13,13') enthalten, die bei unterbrochener
Verbindung so weit von der benachbarten Zwischenbehälterkammer (A,B) weggeschoben
ist, daß ihr Abstand von der Behälteraußenseite größer ist als die elektrische Überschlagweite
der angelegten Hochspannung in Luft.
17. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenbehälter gegen die Verbindungseinrichtungen (6,6') und von ihnen
weg verschiebbar angeordnet ist, wobei der Behälter bei unterbrochener Verbindung
so weit von den benachbarten Verbindungseinrichtungen weggeschoben ist, daß der Abstand
größer ist als die elektrische Überschlagweite der angelegten Hochspannung in Luft.