[0001] Die Erfindung betrifft eine Schienenziehvorrichtung zum Längsverschieben von Schienen
verlegter Gleise mit auf einem quer zur Schienenlängsrichtung verlaufenden Querjoch
verschwenkbar gelagerten, jeweils ein in Schienenlängsrichtung voneinander distanziertes
Paar bildenden Klemmzangen mit zur Anlage an die Schiene vorgesehenen Klemmbacken,
wobei die beiden parallel zueinander verlaufende Schwenkachsen aufweisenden Klemmzangen-Paare
durch Hydraulikantriebe miteinander verbunden sind.
[0002] Eine gemäß GB-PS 1 294 216 bekannte Schienenziehvorrichtung dieser Art ist als ringförmige
Baueinheit ausgebildet und weist zwei in Schienenquerrichtung voneinander distanzierte
Klemmzangen auf, die jeweils durch ein ober- und unterhalb der Schiene angeordnetes
Halteglied bzw. Querjoch um vertikale Schwenkachsen drehbar miteinander verbunden
sind. Die Klemmbacken zur Anlage an den Schienensteg aufweisenden Klemmzangen sind
über kniehebelartig wirkende kurze Hebel mit in Schienenlängsrichtung verlaufenden
Hydraulikantrieben sowie mit in deren Längsrichtung verlaufenden Zuggliedern verbunden.
Bei Beaufschlagung der beiden Hydraulikantriebe durch eine von Hand aus betätigbare
Hydraulikpumpe werden die Klemmzangen zu den Schienen hin bewegt und dabei die Klemmbacken
an den Schienensteg angepreßt. In weiterer Folge werden die beiden Schienenenden auf
einen gewünschten Abstand zueinander bewegt. Mit dieser bekannten Schienenziehvorrichtung
sind jedoch die beiden Schienenenden nicht aufeinander zentrierbar.
[0003] Durch die EP-A2 0 132 227 ist eine Vorrichtung zum Ausrichten und Schienenstoßschweißen
von zwei Schienenenden bekannt. Diese Vorrichtung besteht aus einem starren Rahmen,
der aus zwei zueinander parallelen, in Schienenlängsrichtung verlaufenden Längsträgern
gebildet wird, die wiederum durch vier Querverstrebungen starr miteinander verbunden
sind. In beiden Längsendbereichen sind sowohl oberhalb als auch unterhalb dieses Rahmens
Kästen angeordnet, die durch entsprechende Hydraulikzylinder relativ zueinander bewegbar
sind. An jedem Ende der Vorrichtung ist eine jeweils zwei Backen aufweisende Zug-
und Druckzange vorgesehen. Ein quer zur Schienenlängsrichtung verlaufender Zylinder
bewirkt ein Anpressen der beiden Backen an den Schienensteg. Jeder der unteren Kästen
weist eine in Längsrichtung verschiebbare Vorrichtung zum Entgraten der Schweißnaht
auf. Diese bekannte Vorrichtung ist auf Grund des starren Rahmens sowie der zahlreichen
Hydraulikzylinder und Längsführungen konstruktiv besonders aufwendig und kompliziert.
[0004] Die DE-OS 38 35 758 beschreibt eine weitere Schienenziehvorrichtung der gattungsgemäßen
Art, wobei die beiden in Schienenlängsrichtung verlaufenden Hydraulikantriebe sowie
die beiden Klemmzangen-Paare derart weit voneinander distanziert sind, daß in die
ringförmige Baueinheit der Schienenziehvorrichtung ein Abbrennstumpf-Schweißgerät
einsetzbar ist. Auf diese Weise sind auch relativ schwere Schienen mit größeren Stoßlücken
unter gemeinsamem Einsatz des Abbrennstumpf-Schweißaggregates und der Schienenziehvorrichtung
miteinander verschweißbar.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schienenziehvorrichtung der gattungsgemäßen
Art zur Aufbringung sehr hoher Zugkräfte zu schaffen, wobei zur uneingeschränkten
gleichzeitigen Einsetzbarkeit eines Abbrennstumpf-Schweißaggregates die beiden miteinander
zu verschweißenden Schienenenden problemlos aufeinander zentrierbar sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich jedes Klemmzangen-Paares
eine wenigstens zwei unabhängig voneinander beaufschlagbare Hydraulikzylinder mit
zur Anlage an die Schiene und/oder Schwelle vorgesehenen Anpreßstempeln aufweisende
Schienen-Zentriervorrichtung mit dem Querjoch verbunden ist. Mit einer derartigen
Schienenziehvorrichtung sind die Schienenenden unter Aufbringung von sehr hohen Zugkräften
zur Reduzierung der Stoßlücke problemlos und genau für einen ungestörten Arbeitseinsatz
eines Abbrennstumpf-Schweißaggregates zentrierbar. Da die Hydraulikzylinder mit entsprechenden
Anpreßstempeln direkt an die Schienenenden bzw. Schwellen anpreßbar sind, ist der
konstruktive Aufwand der Zentriervorrichtung beträchtlich reduzierbar. Außerdem erübrigt
sich infolge der Verbindung der Zentriervorrichtung mit dem Querjoch ein eigener,
beide Vorrichtungen miteinander verbindender und die Aufnahme eines Abbrennstumpf-Schweißaggregates
beeinträchtigender Versteifungsrahmen.
[0007] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Schienen-Zentriervorrichtung
zwei senkrecht zur Längsrichtung der Hydraulikantriebe bzw. zur Schienenlängsrichtung
und horizontal verlaufende, bezüglich der Schienensymmetrieebene einander gegenüberliegende
Hydraulikzylinder und zwei weitere, parallel zur Schwenkachse der Klemmzangen verlaufende
Hydraulikzylinder aufweist. Mit diesen vier Hydraulikzylindern ist das Schienenende
bei minimalem konstruktivem Aufwand sowohl seiten- als auch höhenmäßig genau zentrierbar.
[0008] Weisen gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die vertikalen Hydraulikzylinder
an ihren freien, unteren kolbenseitigen Enden als Anpreßstempel jeweils eine Abstützrolle
mit einer quer zur Längsrichtung der Hydraulikantriebe bzw. der Schiene und horizontal
verlaufenden Drehachse auf, kann die gesamte Zentriervorrichtung mitsamt dem Schienenende
zur Höhenzentrierung von den Schwellen distanziert werden. Durch den Einsatz der Abstützrollen
ist unter Aufrechterhaltung der Höhenzentrierung eine ungehinderte Längsverschiebung
der Klemmzangen-Paare zur Reduzierung der Schienenstoßlücke durchführbar.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine mit dem Kolben des vertikalen
Hydraulikzylinders verbundene und die Abstützrolle lagernde Halterung zur höhenverschiebbaren
Anlage an eine in Längsrichtung des Hydraulikzylinders verlaufende Führungsrippe mit
einer quer zur Schienenlängsrichtung verlaufenden Führungsebene ausgebildet. Diese
Ausbildung ermöglicht bei ungehinderter Höhenverschiebung eine Verdrehsicherung der
Abstützrolle, so daß diese immer zuverlässig in Schienenlängsrichtung abrollbar ist.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Schienen-Zentriervorrichtung
einen parallel zur Schwenkachse der Klemmzangen verlaufenden und zur Anlage an den
Schienenkopf vorgesehenen, symmetrisch zur Schienensymmetrieebene verlaufenden Hydraulikzylinder
aufweist. Mit diesem vertikalen Hydraulikzylinder ist das Schienenende bei einem Minimum
an konstruktivem Aufwand in der vertikalen Schienensymmetrieebene in Richtung zu den
Schwellen biegbar.
[0011] Entsprechend einer anderen Ausgestaltung der Erfindung sind die Hydraulikzylinder
der Schienen-Zentriervorrichtung auf einer unmittelbar oberhalb der Klemmbacken mit
dem Querjoch verbundenen und zum gegenüberliegenden Klemmzangen-Paar vorkragenden
Trägerplatte befestigt, die in Schienenlängsrichtung verlaufende Versteifungsrippen
aufweist. Damit ist einerseits eine einfache und stabile Fixierung der Schienen-Zentriervorrichtung
auf der Schienenziehvorrichtung und andererseits auch eine einfach durchführbare Befestigung
der Hydraulikzylinder möglich, ohne daß die Funktion der in unmittelbarer Nähe befindlichen
Klemmzangen beeinträchtigt wird. Ausserdem erübrigt sich damit der Einsatz eines beide
Schienen-Zentriervorrichtungen miteinander verbindenden steifen Rahmens, der die mittige
Aufnahme eines Abbrennstumpf-Schweißaggregates erschweren würde.
[0012] Das Querjoch ist entsprechend einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung im der Schienen-Zentriervorrichtung
gegenüberliegenden Bereich mit einem U-förmigen, zur Auflage auf den Schienenkopf
vorgesehenen Abstützglied verbunden. Dadurch ist automatisch mit der Auflage der gesamten
Schienenziehvorrichtung auf den Schienen eine Zentrierung sowohl in bezug auf die
Längssymmetrieebene der Schienen als auch in bezug auf die Schienenhöhe erzielbar.
Bei Änderung des Schienenprofils ist das Abstützglied austauschbar, so daß auch für
den geänderten Schienenquerschnitt die genannte Zentrierung erfolgt.
[0013] Eine andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß an der Unterseite
des Querjoches Anschläge zur Begrenzung der Öffnungsbewegung der Klemmzangen vorgesehen
sind. Damit ist sichergestellt, daß bei Beaufschlagung der Hydraulikantriebe die beiden
in Querrichtung einander gegenüberliegenden Klemmzangen symmetrisch geöffnet werden,
wodurch ein problemloses Abheben der Schienenziehvorrichtung von den beiden Schienenenden
möglich ist.
[0014] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß die beiden
voneinander distanzierten Querjoche im Bereich der die Klemmzangen-Paare miteinander
verbindenden Hydraulikantriebe durch parallel zu diesen verlaufende Positionierantriebe
miteinander verbunden sind. Derartige Positioniervorrichtungen ermöglichen in vorteilhafter
Weise durch entsprechende Veränderung der Distanz der beiden Querjoche zueinander
eine entsprechende Öffnung der Klemmzangen-Paare, ohne dafür die schweren Hydraulikantriebe
beaufschlagen zu müssen. Andererseits wird durch die Positioniervorrichtungen auch
sichergestellt, daß die Distanz zwischen den beiden Querjochen bei Öffnung der Klemmzangen
durch die Hydraulikantriebe nicht verändert wird.
[0015] Die Klemmzangen sind gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung pro Schienenlängsseite
durch jeweils zwei parallel zueinander angeordnete Hydraulikantriebe miteinander verbunden,
wobei sämtliche vier Hydraulikantriebe der Schienenziehvorrichtung mit ihren Längsachsen
in einer gemeinsamen, senkrecht zu den Schwenkachsen der Klemmzangen verlaufenden
Ebene angeordnet sind, in der auch die zur Anlage an den Schienensteg vorgesehenen
Klemmbacken bezüglich ihrer Höhe symmetrisch angeordnet sind. Eine derartige Konstruktion
von vier die beiden Klemmzangen-Paare miteinander verbindenden Hydraulikantrieben
ermöglicht - auf Grund des dadurch ohne Minderung der Zugkraft reduzierbaren Zylinderdurchmessers
- deren Anordnung in einer senkrecht zu den Schwenkachsen verlaufenden und mit der
Symmetrieebene der Klemmbacken identischen Ebene, so daß in besonders vorteilhafter
Weise die Klemmzangen in einer einzigen, senkrecht zu den Schwenkachsen verlaufenden
und in bezug auf die Schienenhöhe mittigen Ebene angeordnet werden können. Damit wird
im Gegensatz zu einer gekröpften Ausbildung der Klemmzangen die Bildung von Biegemomenten
zuverlässig ausgeschlossen.
[0016] Schließlich besteht noch eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung darin,
daß jede verschwenkbare Klemmzange in Längsrichtung der Schienenziehvorrichtung im
Bereich vor und nach der Schwenkachse jeweils eine an den Schienensteg anlegbare Klemmbacke
bzw. jeweils eine entsprechende Befestigungseinrichtung zur wahlweisen Anordnung einer
Klemmbacke aufweist. Mit dieser doppelten Anordnung von Klemmbacken pro Schienenzange
sind unter entsprechender Beaufschlagung der Hydraulikantriebe wahlweise entweder
Zugkräfte zur Verkleinerung oder auch Schubkräfte zur Vergrößerung der Schienenstoßlücke
auf die beiden Schienenenden übertragbar. Durch die Möglichkeit der Aufbringung von
Schubkräften sind die Schienenstöße auch bei höheren Temperaturen im Sommer verschweißbar.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
[0018] Es zeigen:
Fig.1 eine Seitenansicht einer gleisverfahrbaren Schweißmaschine mit einer zwischen
den Fahrwerken angeordneten, erfindungsgemäß ausgebildeten Schienenziehvorrichtung
und einem Abbrennstumpf-Schweißaggregat,
Fig.2 eine vergrößerte Draufsicht auf die erfindungsgemäße Schienenziehvorrichtung,
Fig.3 eine teilweise Seitenansicht der Schienenziehvorrichtung gemäß Pfeil III in
Fig.2,
Fig.4 eine vergrößerte Ansicht der mit der Schienenziehvorrichtung verbundenen Schienen-Zentriervorrichtung
gemäß Pfeil IV in Fig.2,
Fig.5 eine vergrößerte Seitenansicht der Schienen-Zentriervorrichtung gemäß Pfeil
V in Fig.2 und
Fig.6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Schienenziehvorrichtung,
wobei wahlweise Zug- oder auch Schubkräfte auf die beiden Schienenenden übertragbar
sind.
[0019] Eine Schweißmaschine 1 mit einem brückenförmigen Maschinenrahmen 2 ist durch endseitig
angeordnete Schienenfahrwerke 3 auf einem Schienen 4 und Schwellen 5 aufweisenden
Gleis 6 mit Hilfe eines Fahrantriebes 7 verfahrbar. Eine zentrale Energieeinheit 8
mit einem Antriebsmotor, Hydraulikpumpen und einem Generator sorgt für die erforderliche
Energielieferung. Mittig zwischen den beiden Fahrwerken 3 ist ein elektrisches Abbrennstumpf-Schweißaggregat
9 angeordnet, das mit einem teleskopisch verlänger- und höhenverstellbaren Hubarm
10 verbunden ist, der seinerseits am Maschinenrahmen 2 befestigt und um eine vertikale
Achse 11 verdrehbar ist. Unterhalb des Abbrennstumpf-Schweißaggregates 9 ist eine
Schienenziehvorrichtung 12 durch Höhenverstellantriebe 13 mit dem Maschinenrahmen
2 verbunden. Im Bereich eines der beiden Fahrwerke 3 befinden sich zwei in Maschinenquerrichtung
voneinander distanzierte Hubstempel 14, die unter Auflage auf die Schwellenoberseite
zur Anhebung des Maschinenrahmens 2 ausgebildet sind.
[0020] Die in Fig.2 vergrößert dargestellte Schienenziehvorrichtung 12 zum Längsverschieben
der Schienen 4 besteht aus zwei quer zur Maschinen- bzw. Schienenlängsrichtung verlaufenden,
voneinander distanzierten Querjochen 15. An diesen sind jeweils ein Klemmzangen-Paar
16 bildende Klemmzangen 17 angeordnet, die jeweils um eine vertikale bzw. senkrecht
zur Gleisebene verlaufende Schwenkachse 18 verschwenkbar mit dem Querjoch 15 verbunden
sind. Die beiden in der Zeichnung oberen Klemmzangen 17 sind in geöffneter Stellung
ersichtlich, während die unteren Klemmzangen 17 in geschlossener Stellung dargestellt
sind. Jede zur Anlage an den Schienensteg verschwenkbare Klemmbacken 19 aufweisende
Klemmzange 17 ist im der Schwenkachse 18 gegenüberliegenden Endbereich gelenkig mit
zwei Hydraulikantrieben 20 verbunden. Zwischen dem kolbenseitigen Ende der Parallel
zueinander verlaufenden Hydraulikantriebe 20 und einem gelenkig mit der Klemmzange
17 verbundenen Anlenkteil 21 ist eine Isolationsschichte 22 vorgesehen. Durch diese
wird eine - im Abbrennstumpf-Schweißverfahren mögliche - Kurzschlußbildung zwischen
den beiden miteinander zu verschweißenden Schienenenden 23,24 zuverlässig ausgeschlossen.
Die Querjoche 15 sind an der einander zugewandten Seite jeweils mit einer Schienen-Zentriervorrichtung
25 verbunden. Diese weist symmetrisch und parallel bzw. senkrecht in bezug auf eine
in Schienenlängsrichtung verlaufende Schienensymmetrieebene 26 angeordnete Hydraulikzylinder
27,28 und 29 mit zur Anlage an die Schienenenden 23,24 vorgesehenen Anpreßstempeln
30 auf. Sämtliche Hydraulikzylinder 27 bis 29 der Schienen-Zentriervorrichtung 25
sind auf einer unmittelbar oberhalb der Klemmbacken 19 mit dem Querjoch 15 verbundenen
Trägerplatte 31 mit in Schienenlängsrichtung verlaufenden Versteifungsrippen 32, 33
befestigt. Jedes Querjoch 15 ist im der Schienen-Zentriervorrichtung 25 gegenüberliegenden
Bereich mit einem U-förmigen, zur Auflage auf den Schienenkopf vorgesehenen Abstützglied
34 verbunden. An der Unterseite des Querjoches 15 sind Anschläge 35 zur Begrenzung
der Öffnungsbewegung der Klemmzangen 17 vorgesehen. Beide Querjoche 15 sind im Bereich
der zweifachen Hydraulikantriebe 20 jeweils durch parallel zu diesen verlaufende Positionierantriebe
36 miteinander verbunden. Diese weisen ebenso wie die Hydraulikantriebe 20 am kolbenseitigen
Ende eine elektrische Isolationsschichte 22 auf. Die zweifach und parallel zueinander
angeordneten Hydraulikantriebe 20 bilden gemeinsam mit den beiden parallel zueinander
verlaufenden Querjochen eine ringförmige Baueinheit und sind dabei derart voneinander
distanziert, daß das mit strichpunktierten Linien angedeutete Abbrennstumpf-Schweißaggregat
9 während des Arbeitseinsatzes der Schienenziehvorrichtung 12 bzw. während des Schienenziehvorganges
ungehindert auf die beiden Schienenenden 23,24 zu deren Verschweißung absetzbar ist.
Die in Fig.1 ersichtlichen Höhenverstellantriebe 13 werden zur Höhenverstellung der
Schienenziehvorrichtung 12 mit am Querjoch 15 befestigten Laschen 37 in Verbindung
gebracht, sind aber der besseren Übersicht wegen in den Fig.2 bis 6 nicht dargestellt.
[0021] In Fig.3 ist deutlich ersichtlich, daß die Hydraulikantriebe 20 der Schienenziehvorrichtung
12 mit ihren Längsachsen in einer gemeinsamen, senkrecht zu den Schwenkachsen 18 der
Klemmzangen 17 verlaufenden Ebene 38 angeordnet sind, die ihrerseits mittig in bezug
auf die Höhe der Schiene 4 angeordnet ist. Zu dieser auch senkrecht in bezug auf die
vertikale Schienensymmetrieebene 26 verlaufenden Ebene 38 sind auch die zur Anlage
an den Schienensteg vorgesehenen Klemmbacken 19 symmetrisch angeordnet.
[0022] Wie in Fig.4 ersichtlich, sind die vertikalen Hydraulikzylinder 27 der Schienen-Zentriervorrichtung
25 an ihren freien, unteren und kolbenseitigen Enden jeweils mit einem als Abstützrolle
39 ausgebildeten Anpreßstempel verbunden. Diese Abstützrollen 39 sind auf einer am
Kolben befestigten Halterung 40 um eine quer zur Längsrichtung der Hydraulikantriebe
20 bzw. der Schiene 4 verlaufende Drehachse 41 verdrehbar gelagert. Zur Erzielung
einer Verdrehsicherung der Halterung 40 liegt diese an eine vertikal und quer zur
Schienenlängsrichtung verlaufende und mit der Unterseite der Trägerplatte 31 verbundene
Führungsrippe 42 an. Die beiden quer zur Schienenlängsrichtung verlaufenden und zur
Anlage an den Schienensteg vorgesehenen Hydraulikzylinder 29 sind an einem mit der
Unterseite der Trägerplatte 31 verbundenen Flansch angeordnet. Dieser weist ein Loch
auf, durch das der mit dem Anpreßstempel 30 verbundene Kolben frei bewegbar ist.
[0023] In Fig.5 ist die Anlage der mit der Abstützrolle 39 verbundenen Halterung 40 an die
vertikale Führungsrippe 42 genau erkennbar. Die Abstützrollen 39 sind im abgesenkten
Zustand auf einer auf den Schwellenoberseiten aufliegenden Führungsplatte 43 - die
der besseren Übersicht wegen in Fig.2 und 3 nicht dargestellt wurde - abrollbar. Anstelle
der Abstützrollen 39 wären beispielsweise auch auf der Abstützplatte 43 aufliegende
Kufen einsetzbar.
[0024] Im folgenden wird die Funktionsweise der Schienenziehvorrichtung gemäß den Fig.1
bis 5 näher beschrieben.
[0025] Die über den zu verschweißenden Schienenenden 23,24 zentrierte Schienenziehvorrichtung
12 wird unter Beaufschlagung der Antriebe 13 abgesenkt, bis die beiden mit den Querjochen
15 verbundenen Abstützglieder 34 auf dem Schienenkopf aufliegen. Sämtliche vier Klemmzangen
17 befinden sich dabei unter Anlage an die Anschläge 35 in geöffneter Position (siehe
obere Hälfte der Schienenziehvorrichtung 12 in Fig.2). Als nächstes werden die Abstützplatten
43 im Bereich der Abstützrollen 39 auf die Schwellen 5 aufgelegt und die beiden Querjoche
15 unter Beaufschlagung der beiden Positionierantriebe 36 voneinander distanziert.
Durch diese Längsverschiebung der beiden Querjoche 15 erfolgt eine Schließbewegung
der Klemmzangen 17, bis die vier Klemmbacken 19 an den Schienensteg anliegen. Die
beiden Hubstempel 14 werden im Bereich des heranzuziehenden Schienenstranges auf die
Schwellen 5 abgesenkt und heben dadurch das benachbarte Fahrwerk 3 geringfügig von
den Schienen 4 ab. Nach Lockerung der Schienenbefestigungsmittel auf eine Distanz
von etwa 100 m im Bereich des heranzuziehenden Schienenstranges werden die insgesamt
vier Hydraulikantriebe 20 gleichzeitig beaufschlagt, wodurch der Schienenziehvorgang
zur Reduzierung der Schienenstoßlücke 44 eingeleitet wird. Der Schienenziehvorgang
wird so lange fortgesetzt, bis der für die Einleitung des Schweißvorganges erforderliche
Abstand der beiden Schienenenden 23,24 zueinander erreicht ist. Die unter Zugspannung
gehaltenen Schienenenden 23,24 werden in weiterer Folge durch den Einsatz der beiden
Schienen-Zentriervorrichtungen 25 aufeinander zentriert. Dabei werden, je nach Lage
der beiden Schienenenden 23,24, die Hydraulikzylinder 27,28 und 29 wahlweise beaufschlagt,
bis beide Schienenenden 23,24 in einer gemeinsamen Fluchtlinie liegen. Ein Hochbiegen
der beiden Schienenenden 23,24 im gewünschten Ausmaß wird dadurch erreicht, daß die
beiden Abstützrollen 39 durch Beaufschlagung der Hydraulikzylinder 27 auf die Abstützplatten
43 gepreßt werden. Parallel dazu ist auch durch eine entsprechende Beaufschlagung
des linken oder rechten, senkrecht zur Schienenlängsrichtung verlaufenden Hydraulikzylinders
29 eine wahlweise seitliche Ausrichtung der Schienenenden erzielbar. Sollte ein Schienenende
zu hoch liegen, ist eine Absenkung unter Beaufschlagung des Hydraulikzylinders 28
möglich.
[0026] Sobald die beiden für die Einleitung des Schweißvorganges auf die richtige Distanz
zueinander gehaltenen Schienenenden 23,24 aufeinander ausgerichtet sind, wird das
Abbrennstumpf-Schweißaggregat 9 mit Hilfe des Hubarmes 10 auf die beiden Schienenenden
23,24 zwischen den Hydraulikantrieben 20 und den beiden Querjochen 15 der Schienenziehvorrichtung
12 abgesenkt (siehe strichpunktierte Linien in Fig.2). Die Hydraulikantriebe 20 bleiben
zur Aufrechterhaltung der Zugspannung auch während des Schweißvorganges beaufschlagt.
Der für den Abschluß des Schweißvorganges erforderliche Stauchschlag, bei dem die
auf Schmelztemperatur erhitzten Schienenenden 23,24 mit sehr hoher Kraft aufeinandergepreßt
werden, erfolgt unter synchronem Einsatz der Hydraulikantriebe 20 und entsprechender,
im Abbrennstumpf-Schweißaggregat 9 integrierter Längsverschiebe-Antriebe. Durch einen
derartigen gemeinsamen Einsatz des Abbrennstumpf-Schweißaggregates 9 mit der dieses
umschließenden Schienenziehvorrichtung 12 ist es möglich, auch Schienenenden mit relativ
großen Schienenstoßlücken bzw. auch sehr schwere Schienen dauerhaft miteinander zu
verschweißen. Nach Beendigung des Schweißvorganges bleiben die Hydraulikantriebe 20
weiterhin beaufschlagt, bis die Schweißverbindung nach entsprechender Abkühlung die
hohen Zugspannungen aufnehmen kann.
[0027] Bei dem in Fig.6 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Schienenziehvorrichtung 12 sind auf jeder Klemmzange 45 zwei Klemmbacken 46,47 derart
angeordnet, daß auf die beiden Schienenenden 23,24 wahlweise Zug- (strichpunktierte
Pfeile) oder auch Schubkräfte (mit vollen Linien dargestellte Pfeile) übertragbar
sind. Zur Aufbringung der Schubkräfte ist lediglich eine Verschwenkung der Klemmzangen
45 in die mit vollen Linien dargestellte Lage erforderlich, so daß die der Schienen-Zentriervorrichtung
25 gegenüberliegenden Klemmbacken 46 an den Schienensteg angepreßt werden. Damit sind
auch entsprechende Schweißarbeiten im Sommer bei erhöhten Temperaturen unter Aufrechterhaltung
entsprechender Druckspannungen durchführbar. Zur Aufbringung von Zugkräften werden
die Klemmzangen 45 in die mit strichpunktierten Linien angedeutete Lage verschwenkt.
Die vereinfacht dargestellte Schienen-Zentriervorrichtung 25 entspricht jener in Fig.2
bis 5 näher beschriebenen Vorrichtung. Wahlweise können aber auch die nicht benötigten
inneren oder äußeren Klemmbacken 46,47 entfernt werden.
1. Schienenziehvorrichtung zum Längsverschieben von Schienen verlegter Gleise mit auf
einem quer zur Schienenlängsrichtung verlaufenden Querjoch verschwenkbar gelagerten,
jeweils ein in Schienenlängsrichtung voneinander distanziertes Paar bildenden Klemmzangen
mit zur Anlage an die Schiene vorgesehenen Klemmbacken, wobei die beiden Parallel
zueinander verlaufende Schwenkachsen aufweisenden Klemmzangen-Paare durch Hydraulikantriebe
miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich jedes Klemmzangen-Paares (16) eine wenigstens zwei unabhängig voneinander
beaufschlagbare Hydraulikzylinder (27-29) mit zur Anlage an die Schiene und/oder Schwelle
vorgesehenen Anpreßstempeln (30,39) aufweisende Schienen-Zentriervorrichtung (25)
mit dem Querjoch (15) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen-Zentriervorrichtung
(25) zwei senkrecht zur Längsrichtung der Hydraulikantriebe (20) bzw. zur Schienenlängsrichtung
und horizontal verlaufende, bezüglich der Schienensymmetrieebene (26) einander gegenüberliegende
Hydraulikzylinder (29) und zwei weitere, parallel zur Schwenkachse (18) der Klemmzangen
(17) verlaufende Hydraulikzylinder (27) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikalen Hydraulikzylinder
(27) an ihren freien, unteren kolbenseitigen Enden als Anpreßstempel jeweils eine
Abstützrolle (39) mit einer quer zur Längsrichtung der Hydraulikantriebe (20) bzw.
der Schiene (4) und horizontal verlaufenden Drehachse (41) aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit dem Kolben
des vertikalen Hydraulikzylinders (27) verbundene und die Abstützrolle (39) lagernde
Halterung (40) zur höhenverschiebbaren Anlage an eine in Längsrichtung des Hydraulikzylinders
(27) verlaufende Führungsrippe (42) mit einer quer zur Schienenlängsrichtung verlaufenden
Führungsebene ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen-Zentriervorrichtung
(25) einen Parallel zur Schwenkachse (18) der Klemmzangen (17) verlaufenden und zur
Anlage an den Schienenkopf vorgesehenen, symmetrisch zur Schienensymmetrieebene (26)
verlaufenden Hydraulikzylinder (28) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikzylinder
(27-29) der Schienen-Zentriervorrichtung (25) auf einer unmittelbar oberhalb der Klemmbacken
(19) mit dem Querjoch (15) verbundenen und zum gegenüberliegenden Klemmzangen-Paar
(16) vorkragenden Trägerplatte (31) befestigt sind, die in Schienenlängsrichtung verlaufende
Versteifungsrippen (32,33) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Querjoch
(15) im der Schienen-Zentriervorrichtung (25) gegenüberliegenden Bereich mit einem
U-förmigen, zur Auflage auf den Schienenkopf vorgesehenen Abstützglied (34) verbunden
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite
des Querjoches (15) Anschläge (35) zur Begrenzung der Öffnungsbewegung der Klemmzangen
(17) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
voneinander distanzierten Querjoche (15) im Bereich der die Klemmzangen-Paare (16)
miteinander verbindenden Hydraulikantriebe (20) durch parallel zu diesen verlaufende
Positionierantriebe (36) miteinander verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmzangen
(17) pro Schienenlängsseite durch jeweils zwei parallel zueinander angeordnete Hydraulikantriebe
(20) miteinander verbunden sind, wobei sämtliche vier Hydraulikantriebe (20) der Schienenziehvorrichtung
(12) mit ihren Längsachsen in einer gemeinsamen, senkrecht zu den Schwenkachsen (18)
der Klemmzangen (17) verlaufenden Ebene angeordnet sind, in der auch die zur Anlage
an den Schienensteg vorgesehenen Klemmbacken (19) bezüglich ihrer Höhe symmetrisch
angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede verschwenkbare
Klemmzange (45) in Längsrichtung der Schienenziehvorrichtung (12) im Bereich vor und
nach der Schwenkachse (18) jeweils eine an den Schienensteg anlegbare Klemmbacke (46,
47) bzw. jeweils eine entsprechende Befestigungseinrichtung zur wahlweisen Anordnung
einer Klemmbacke aufweist.