[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Schienenbefestigungsmittel zum Verbinden einer Schiene
mit einer Unterstützung umfassend eine Verbindungsanordnung, die zum einen mit der
Unterstützung und zum anderen mit der Schiene verbunden ist, wobei die Verbindungsanordnung
zumindest ein erstes mit der Unterstützung und ein zweites mit der Schiene verbundenes
Teil umfaßt.
[0002] Durch Schienenbefestigungsmittel sollen unter anderem die Aufgaben gelöst werden:
Sicherung des Spurmasses, Verhindern des Kippens der Schiene bei seitlichem Kraftangriff,
Sicherung gegen Abheben der Schiene von der Unterstützung, Herstellen eines rahmensteifen
Gleises durch teilweise verdrehungssteife Verbindung der Schienen mit der Unterstützung.
[0003] Schienenbefestigungsmittel sollen auch sicherstellen, daß die Schiene nicht in ihrer
Längsrichtung zu der Unterstützung verschoben wird. Um daher durch Temperaturbeeinflussungen
bedingte Längenänderungen zu kompensieren, gelangen Schienenstöße unterschiedlicher
Konstruktionen zum Einsatz, über die Schienenabschnitte verbunden werden.
[0004] So sind Ausziehstöße oder Schienenauszugsvorrichtungen oder Dilatationsvorrichtungen
bekannt, bei denen Längenänderungen dadurch ausgeglichen werden, daß nach Art einer
Weichenzungenvorrichtung das Ende einer Schiene als Zungen- und das andere als Backenschiene
ausgebildet werden. Hierbei wird die Backenschiene fest mit der Unterstützung wie
Rippenplatte, die ihrerseits unverrückbar von einer Schwelle ausgeht, verbunden. An
der Backenschiene liegt die Zunge verschiebbar an.
[0005] Bei entsprechenden Stößen kann jedoch der Nachteil auftreten, daß bei großen Längenänderungen
bei in größeren Abständen fest verspannten Schienen diese in ihre Unterstützung Kräfte
in einem Umfang einleiten, die die Unterstützung nicht mehr aufnehmen kann, so daß
diese gelöst und/oder verschoben wird.
[0006] Stoßverbindungen sind z. B. der AT-B 16393 oder der DE-B 1 004 214 zu entnehmen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Schienenbefestigungsmittel der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß beim Auftreten unerwünschter Kräfte in Längsrichtung
der Schiene, also dann, wenn aufgrund von Temperatureinflüssen eine nicht gewünschte
Längenänderung auftritt, sichergestellt ist, daß die Unterstützung verankert bleibt.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß eines der Teile
zumindest eine in Längsrichtung der Schiene verlaufende Durchbrechung aufweist, die
von einem Verbindungselement durchsetzt ist, durch das die Teile derart kraftschlüssig
miteinander verbunden sind, daß im gewünschten Umfang die Schiene zu der Unterstützung
in Längsrichtung der Schiene verschiebbar ist.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Lehre wird von bekannten formschlüssigen Konstruktionen
dahingehend abgewichen, daß bei Auftreten einer in Längsrichtung der Schiene verlaufenden
Kraft, die zu einer Lösung und Verschiebung der Unterstützung und gegebenefalls Verlaufsänderung
der Schiene führen könnte, die Schiene zu der Unterstützung längenverschiebbar ist,
so daß insbesondere bei einer Nutzung bei einem Schienenauszug die durch diese Stoßverbindung
erzielten Vorteile beibehalten bleiben.
[0010] Um definiert vorgeben zu können, ab welcher Kraft eine an und für sich nicht erwünschte
Längenverschiebung der Schiene zu der Unterstützung auftreten darf, ist in hervorzuhebender
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das Verbindungselement gegenüber zumindest
einem Teil über zumindest ein vorgespanntes Element wie Tellerfeder abgestützt ist.
Hierdurch ist mit einfachen Maßnahmen eine Einstellung zur Hand gegeben, die ein Verschieben
nach Überschreiten einer vorher festgelegten Kraft zuläßt.
[0011] Eine besonders einfache und damit wartungsfreundliche Konstruktion ergibt sich dann,
wenn das mit der Unterstützung verbundene erste Teil ein Winkelelement mit einem vertikal,
also etwa parallel zum Schienensteg verlaufenden Schenkel und das mit der Schiene
verbundene zweite Teil ein parallel zu dem Schenkel verlaufendes plattenförmiges Element
umfaßt, das vorzugsweise von einer mit dem Schienensteg verbundenen Lasche ausgeht.
Dabei weist vorzugsweise das plattenförmige Element zumindest zwei langlochförmige
Durchbrechungen, Schlitze o.ä., die von den Stirnseiten des Elementes ausgehen können,
auf, die ihrerseits von das erste mit dem zweiten Teil verbindenden Verbindungselementen
durchsetzt sind. Die Durchbrechungen des Teils, die nicht die langlochförmigen Durchbrechungen
aufweisen, sind dabei an den Durchmesser des Schafts des Verbindungselementes wie
Schraubelement angepaßt. Die federvorgespannten Elemente befinden sich des weiteren
vorzugsweise an der der Schiene abgewandten Fläche des Schenkels des ersten, also
mit der Unterstützung verbundenen Teils.
[0012] In weiterer Ausgestaltung greifen das erste und zweite Teil in einem Umfang formschlüssig
ineinander, daß ein vertikales Verschieben der Schiene, also in Richtung deren Hauptachse
ausgeschlossen ist, daß also die Schiene nicht angehoben werden kann. Dieses formschlüssige
Zusammenwirken erfolgt vorzugsweise über stufenförmige und ineinandergreifende Vorsprünge,
die von den aneinanderliegenden Flächen von dem Schenkel des ersten Teils und dem
plattenförmigen Element des zweiten Teils ausgehen.
[0013] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0014] Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht eines Ausschnittes im Bereich eines Ausziehstosses und
Fig. 2 eine Schnittdarstellung entlang der Linie II-II in Fig. 1.
[0015] Nachstehend wird rein beispielhaft an Hand einer Schienenauszugsvorrichtung die erfindungsgemäße
Lehre erläutert. Diese ist jedoch auch für sonstige Schienenbefestigungen geeignet.
[0016] Auf einer Unterstützung wie Rippenplatte (10) ist eine Backenschiene (12) und eine
dieser zugeordneten Zungenschiene (14) angeordnet, wobei letztere gegen erstere seitlich
über nicht näher beschriebene Halteelemente (16) abgestützt ist. Hierdurch besteht
die Möglichkeit, daß die Zungenschiene (14) entlang der Backenschiene (12) verschiebbar
ist, um so durch Temperatureinflüsse bedingte Längenänderungen auszugleichen.
[0017] Die Rippenplatte (10) ist über übliche Befestigungsmittel (18) mit z.B. einer Schwelle
(20) fest verbunden, wobei zwischen der Rippenplatte (10) und der Schwelle (20) noch
eine Isolierschicht (22) oder ähnliches verlaufen kann.
[0018] Die Backenschiene (12) ist nun über eine erfindunsgemäß ausgebildete Verbindungsanordnung
(24) mit der Rippenplatte (10) verbunden. Die Verbindungsanordnung besteht aus einem
ersten mit der Rippenplatte verbundenen Teil (26), einem mit der Backenschiene (12)
verbundenen zweiten Teil (28), sowie diese untereinander verbindenden Verbindungselemente
wie Schraubelementen (30) und (32).
[0019] Das erste Teil (26) ist vorzugsweise als Winkel ausgebildet, an dem ein Schenkel
(34) in etwa parallel zu der Backenschiene (12) verläuft. Ein in etwa parallel zu
der Rippenplatte (10) verlaufender Schenkel (40) des ersten Teils (26) ist von Schraubelementen
oder gleichwirkenden Elementen durchsetzt, um das erste Teil (26) der Rippenplatte
(10) zu befestigen.
[0020] Aus Stabilitätsgründen können die Winkelschenkel über vertikal verlaufende Wangen
(36) und (38) verbunden sein.
[0021] Das zweite mit der Backenschiene (12) verbundene Teil (28) weist ein parallel zu
dem vertikal verlaufenden Schenkel (34) des ersten Teils (24) verlaufendes plattenförmiges
Element (44) auf, das seinerseits mit einer Steglasche (46) verbunden ist, die ihrerseits
von einem Schraubelement (48) zum Verbinden des zweiten Teils (28) mit dem Steg (50)
der Backenschiene (28) durchsetzt ist.
[0022] Um ein in Längsrichtung (52) der Backenschiene (12) ermöglichendes Verschieben dieser
zu der Unterstützung, also der Rippenplatte (10) zu ermöglichen, weist das plattenförmige
Element (44) in Längsrichtung (52) der Backenschiene (28) verlaufende Durchbrechungen
(54) und (56) auf, die von den Verbindungselementen wie Schraubelementen (30) und
(32) durchsetzt sind. Diese Verbindungselemente (30) und (32) durchsetzen auch die
vertikal verlaufenden Schenkel (34) des ersten Teils der Verbindungsanordnung (24),
wozu dem Durchmesser der Schäfte der Verbindungselemente (30) und (32) angepaßte Bohrungen
vorgesehen sind.
[0023] Zwischen dem Kopf (58) bzw. (60) des Verbindungselementes (32) bzw. (30) und der
der Backenschiene (12) abgewandten Fläche (62) des Schenkels (34) befinden sich federvorgespannte
Elemente wie Sätze von Tellerfedern (64) bzw. (66). Die Muttern (68) bzw. (70) der
Verbindungselemente (32) bzw. (30) können auf der der Backenschiene (12) zugewandten
Fläche des plattenförmigen Elementes (44) oder auf dazwischen angeordneten Abstandselementen
wie Scheiben (72) und (74) anliegen.
[0024] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Verbindungsanordnung (24) besteht nun die
Möglichkeit, daß dann, wenn auf die Backenschiene (12) eine unerwünschte Krafteinwirkung
in deren Längsrichtung (52) erfolgt, diese zu der Rippenplatte (10) längenverschiebbar,
also in Richtung des Pfeils (76) bewegbar ist. Dies wird dadurch ermöglicht, daß aufgrund
der in Längsrichtung (52) der Backenschiene (12) verlaufenden Durchbrechungen (54),
(56) in dem plattenförmigen Element (44) ein Bewegen entlang dem ersten Teil (24),
also parallel zu dem vertikal verlaufenden Schenkel (34) möglich ist, wobei durch
die Vorspannung der Tellerfedern (64), (66) vorgegeben werden kann, wann ein entsprechendes
Verschieben entlang des Pfeils (76) ermöglicht wird.
[0025] Die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung (24) stellt des weiteren sicher, daß die
Backenschiene (12) nicht in vertikaler Richtung, also parallel zu der gestrichelten
Linie (76) bewegt, also angehoben werden kann. Hierzu weist der Schenkel (34) eine
Stufe (78) auf, die mit einer zugeordneten Stufe (80) in dem plattenförmigen Element
(44) wechselwirkt.
[0026] Folglich greifen das erste und das zweite Teil (26) und (28) derart formschlüssig
ineinander, daß ein Anheben der Backenschiene (12) von der Rippenplatte (10) ausgeschlossen,
ein Verschieben in dessen Längsrichtung (52) jedoch möglich ist.
1. Schienenbefestigungsmittel zum Verbinden einer Schiene (12) mit einer Unterstützung
(10) umfassend eine Verbindungsanordnung (24), die zum einen mit der Unterstützung
und zum anderen mit der Schiene verbunden ist, wobei die Verbindungsanordnung zumindest
ein erstes mit der Unterstützung und ein zweites mit der Schiene verbundenes Teil
(26 bzw. 28) umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß eines der Teile (28) zumindest eine in Längsrichtung (52) der Schiene (12) verlaufende
Durchbrechung (54,56) aufweist, die von einem Verbindungselement (30, 32) durchsetzt
ist, durch das die Teile (26, 28) derart kraftschlüssig miteinander verbunden sind,
daß im gewünschten Umfang die Schiene (12) zu der Unterstützung (10) in Längsrichtung
(52) der Schiene (12) verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungselement (30, 32) gegenüber zumindest einem Teil (26) über zumindest
ein vorgespanntes Element wie Tellerfeder (64, 66) abgestützt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der Unterstützung (10) verbundene (erste) Teil (26) einen vertikal verlaufenden
Schenkel (34) umfaßt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der Schiene (12) verbundene zweite Teil (28) ein parallel zu dem vertikal
verlaufenden Schenkel (34) verlaufendes plattenförmiges Element (44) umfaßt, das vorzugsweise
von einer mit dem Schienensteg (50) verbundenen Lasche (46) ausgeht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das plattenförmige Element (44) zumindest zwei langlochförmige Durchbrechungen
(54, 56) wie Schlitze aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vertikal verlaufende Schenkel (34) des ersten Teils und das plattenförmige
Element (44) des zweiten Teils (28) zur Verhinderung eines Anhebens der Schiene (12)
durch vorzugsweise ineinandergreifende Stufen (78, 80) formschlüssig zusammenwirken.