[0001] Die Erfindung betrifft eine Rasenbefestigungsplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Rasenbefestigungsplatten dieser Gattung dienen zum Befestigen der Grasnarbe insbesondere
von Parkplätzen, Feuerwehrzufahrten, Golfplatzfahrwegen bzw. allgemein von stärker
beanspruchten Rasenflächen. Die zu einem Verbund zusammengefügten Rasenbefestigungsplatten
werden im Erdreich verlegt, die Waben mit Erde angefüllt und sodann der Rasen eingesät.
[0003] Aus der US-PS 4 111 585 ist eine Rasenbefestigungsplatte mit wabenartiger, sechseckiger
Zellenanordnung bekannt, welche eine mit nach unten weisenden Vorsprüngen und Entwässerungsöffnungen
versehene Bodenwand aufweist. Die Entwässerungsöffnungen sind dabei als zentrische
Durchbrüche in jeder Zelle ausgebildet. Zum Verbinden benachbarter Platten sind an
den Plattenrändern Rastnasen vorgesehen, die beim Zusammenschieben mit den Zellenwänden
der benachbarten Platten verrasten.
[0004] Damit sich eine geschlossene Grasnarbe über die einzelnen Zellen hinweg in dem Plattenverbund
ausbilden kann, sind an den oberen Rändern der Zellenwände Nuten ausgespart, durch
welche sich die Wurzeln der verschiedenen Grasbüschel in benachbarten Waben miteinander
verflechten können. Ein Problem liegt allerdings darin, daß, nachträglich bei nassem
Wetter die Grasbüschel aus einzelnen Zellen am Absatz von Schuhen hinübergehender
Personen oder Rädern von befahrenden Fahrzeugen hängenbleiben und herausgerissen werden
können, wobei wegen der gegenseitigen Wurzelverflechtung durch die nach oben offenen
Nuten hindurch auch Grasbüschel benachbarten Zellen mitherausgerissen werden können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbesserung der Rasenbefestigungsplatte
im Hinblick auf eine bessere Geschlossenheit und einen besseren Zusammenhalt der Grasnarbe
zu schaffen, ohne den Fertigungsaufwand übermäßig zu erhöhen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Rasenbefestigungsplatte
gelöst. Durch die Erfindung erfolgt die gegenseitige Wurzelverflechtung unterhalb
der Zellenoberkanten der Rasenbefestigungsplatte, wodurch ein absolut fester Rückhalt
der Grasbüschel in den einzelnen Zellen gegen Herausreißen erreicht wird.
[0007] Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 2 entfallen Nuten und dadurch bedingte scharfe
Kanten an der Oberseite der Rasenbefestigungsplatte, wie sie bei der bekannten Rasenbefestigungsplatte
zur Ermöglichung der Wurzelverflechtung vorgesehen sind, wodurch sich eine ebene Kontur
ergibt. Dadurch wird das Verletzungsrisiko bei Stürzen auf der Rasenbefestigungsplatte
wesentlich vermindert.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Die Ausgestaltung nach Anspruch 5 bewirkt eine größere Steifigkeit der verlegten,
zusammengefügten Rasenbefestigungsplatte in der Bodenebene.
[0010] Lediglich eines mehrerer denkbarer Ausführungsbeispiele wird nachfolgend anhand der
beiliegenden Zeichnungen erläutert, in welchen zeigt:
- Fig. 1
- Die Draufsicht eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen Rasenbefestigungsplatte,
- Fig. 2
- Die Untersicht der Rasenbefestigungsplatte nach Fig. 1,
- Fig. 3
- Einen Schnitt entsprechend der Linie III-III in Fig. 1
[0011] Die in Fig. 1 dargestellte Draufsicht zeigt den linken oberen Eckenausschnitt einer
im wesentlichen rechteckigen Rasenbefestigungsplatte. Die Rasenbefestigungsplatte
besteht aus einer Bodenwand 1 und einer damit einstückigen und darauf senkrecht stehenden
wabenartigen, sechseckigen Zellenanordnung 2. Sie wird üblicherweise aus Kunststoff
und im Spritzgußverfahren hergestellt. Zur Verwurzelung der Grasnarbe mit dem Untergrund,
zum Nährstoffausgleich und der Entwässerung sind in der Bodenwand 1 jeweils mittig
in den einzelnen Zellen kreisrunde Öffnungen 3 ausgespart. Auf der Unterseite der
Bodenwand (siehe auch Fig. 2 und 3) sind wiederum mit dieser einstückig Vorsprünge
4 in größeren Abständen angeordnet, wobei in den Zeichnungen auf den dargestellten
Ausschnitt nur ein solcher Vorsprung 4 entfällt. Diese Vorsprünge dienen beim Verlegen
zur Verankerung der Rasenbefestigungsplatten mit dem Boden.
[0012] Erfindungsgemäß sind Öffnungen 5 in der Bodenwand und öffnungen 6 in den Zellenwänden
zwischen Bodenwand 1 und oberem Rand 21 der Zellenwand vorgesehen. Diese werden entsprechend
der bevorzugten Ausführungsform an den Knotenpunkten dreier aufeinandertreffender
Zellenwände gebildet. An Knotenpunkten, an welchen Vorsprünge 4 angeordnet sind, wird
aus fertigungstechnischen Gründen auf die Ausbildung genannter Öffnungen 5 und 6 verzichtet.
[0013] Wie aus Fig. 2 erkennbar ist, wird durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Öffnungen
6 eine ebene Kontur am oberen Rand 21 der Zellenanordnung 2 geschaffen. Dennoch sind
durch die Öffnungen 6 die Zellen miteinander verbunden, wodurch der gewünschte Zusammenhalt
der Graswurzelstöcke erreicht wird.
[0014] Als besonders vorteilhaft erweist sich die Anordnung der Öffnungen 5 und 6 an den
Knotenpunkten, weil dort gleichzeitig in drei verschiedenen Zellenwänden entsprechende
Öffnung entstehen. Durch diese Öffnungen ist ein gegenseitiger Nährstoffaustausch
und eine gegenseitige Regenerierung (bei einem evtl. Absterben eines einzelnen Wurzelstocks)
in die benachbarten Waben möglich. Die Verwurzelungen im unteren Bereich sind von
jeglichen mechanischen Einwirkungen geschützt (Reifendruck etc.). Dies schließt die
Gefahr der Beschädigung der Verwurzelung aus, wie sie bei den bekannten Platten mit
obenliegenden Verbingungsnuten gegeben ist. Nährstoffausgleich und Regenerierung werden
somit nicht beeinträchtigt.
[0015] Entsprechend der Fig. 1 ist der linke Rand der Rasenbefestigungsplatte abwechselnd
von einem eine Rastnase 7 aufweisenden Bodenwandbereich, welcher über eine Zelle hervorsteht,
und einer über die Bodenwand 1 hervorstehenden Zellwand gebildet. Am rechten Rand
der Rasenbefestigungsplatte, welcher nicht dargestellt ist, zeigt sich das gleiche
Bild, nur, daß die Wechselfolge um eine Zelle versetzt ist. Analog verhält es sich
mit dem teilweise in Fig. 1 dargestellten oberen Rand und dem nicht dargestellten
unteren Rand der Rasenbefestigungsplatte.
[0016] Beim seitlichen Zusammenschieben mehrerer Rasenbefestigungsplatten schieben sich
also die entsprechenden hervorstehenden Bodenwandbereiche unter die über die Bodenwand
der benachbarten Rasenbefestigungsplatte überstehende Zellenwand, wobei sich die geschlitzte
Rastnase 7 etwas nach unten biegt und beim vollständigen Aneinanderliegen an der entsprechenden
Zellenwand einrastet. Durch diese Verbindung ist weder eine horizontale noch eine
vertikale Relativbewegung zwischen benachbarter Rasenbefestigungsplatten möglich.
1. Rasenbefestigungsplatte in Form eines Kunststoffspritzgußteils mit wabenartiger Zellenkonstruktion,
bestehend aus einer Bodenwand (1) mit Entwässerungsöffnungen (3) und einer damit verbundenen
wabenartigen Zellenwandanordnung (2) und mit an den Plattenrändern angeordneten komplementären
Verbindungselementen (7) zum Kuppeln benachbarter Platten, wobei die Zellenkonstruktion
Aussparungen aufweist, die einen Rasenwurzelübertritt zwischen benachbarten Zellen
ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparungen durch sich beiderseits der
Trennwände benachbarter Zellen erstreckende Übertrittsöffnungen (5) an der Unterseite
der Zellenkonstruktion gebildet sind, die mindestens die Bodenwand durchdringen.
2. Rasenbefestigungsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Randkanten
(21) der Zellenanordnung ohne Unterbrechung in einer gemeinsamen Ebene verlaufen.
3. Rasenbefestigungsplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertrittsöffnungen
(5, 6) sich nach oben über einen Teil der Höhe der Trennwände durch diese hindurch
erstrecken.
4. Rasenbefestigungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die wabenartigen Zellen sechseckig sind und die Übertrittsöffnungen (5, 6) im
Bereich der Knotenpunkte der aufeinandertreffenden Zellentrennwände an den Sechseckecken
gebildet sind.
5. Rasenbefestigungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Plattenseiten die Bodenwand (1) zum formschlüssigen komplementären Zusammenfügen
benachbarter Platten bezüglich der randständigen Zellenwände abwechselnd zurückgesetzt
und vorspringend ausgebildet ist und die vorspringenden Bereiche jeweils mit einer
Rastnase (7) ausgestattet sind.
6. Rasenbefestigungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenplatte (1) an ihrer Unterseite mit dorn- und zapfenartigen Vorsprüngen
(4) versehen ist.
7. Rasenbefestigungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertrittsöffnung im Bereich der Bodenwand gleichzeitig die Entwässerungs-
und Verwurzelungsöffnungen bilden.