[0001] Die Erfindung betrifft ein Seitenteil eines Innenfutters für Dachfenster zum Einbau
in geneigten Dächern, wobei das Seitenteil aus mindestens einem standardisierten Hauptteil
mit zwei im wesentlichen parallelen Kanten und mindestens einem Ergänzungsteil für
den Anschluß im unteren Bereich mit gemeinsamer Stoßfuge zusammengesetzt ist.
[0002] Ein derartiges Seitenteil ist aus DE-GM 80 04 941 bekannt. Die Ausbildung der bekannten
Fensterleibung weist jedoch den Nachteil auf, daß für jede unterschiedliche Dachstärke
auch unterschiedliche breite Seitenteile zur Verfügung gestellt werden müssen, wenn
die Stoßfuge zwischen Seitenteil und dreieckförmigen Ergänzungsteil mittel einer Nut-Feder-Verbindung
erfolgen soll. Toleranzen in der Dachdicke können nicht oder nur in geringem Umfang
ausgeglichen werden. Würde jedoch ein Seitenteil mit größerer Breite als die Dicke
des Daches verwendet werden, so müßte das Seitenteil angepaßt werden. In diesem Fall
ist aber keine Nut-Feder-Verbindung möglich, so daß der Übergang, d.h. die Stoßfuge
zwischen Seitenteil und unterem Ergänzungsteil mit aufwendigen Mitteln so ausgestaltet
werden müßte, daß sie den Anforderungen heutiger Bauherren entspricht.
[0003] Die DE-OS 36 40 204 dagegen zeigt Seitenteile, die aus einzelnen standardmäßigen
Brettern mit Nut-Feder-Verbindungen zusammengesetzt sind. Diese Ausführung fällt zwar
relativ wenig Verschnitt an und die vorhandenen Fugen lassen sich auch in einer optisch
ansprechenden Art ausbilden. Nachteilig an dieser Ausführungsform ist jedoch, daß
durch die hohe Anzahl von Verbindungen sich die Montage sehr aufwendig gestaltet.
[0004] Außerdem ist ein Bausatz und eine Hilfsvorrichtung zur Herstellung eines Innenfutters
ist aus der europäischen Patentanmeldung 0 287 362 bekannt. Zur Herstellung der Seitenteile
sind dem Bausatz trapezförmige Platten beigefügt, aus denen die Seitenteile nach individuellem
Aufmaß zugeschnitten werden.
[0005] Der Zuschnitt ändert sich je nach der im Einzelfall bauseitig vorhandenen Dachneigung
oder anderer baulicher Gegebenheiten, wie beispielsweise das Vorhandensein von Abseiten
und Drempeln. Zur Erleichterung des Zuschnitts in diesen Fällen können auf die mit
Übermaß versehenen Seitenteile Hilfslinien gedruckt sein. Um bei besonders steilen
oder flachen Dachneigungen noch zu vertretbaren Maßen des Innenfutters zu gelangen,
werden die Fenster teilweise mit größerer Neigung als die des Daches eingebaut oder
mit Fensterbänken versehen. Fensterbänke werden auch im Bereich von Abseiten gern
eingeplant.
[0006] Damit die zur Herstellung der Seitenteile in den Bausätzen vorhandenen Platten für
den überwiegenden Teil der in der Praxis vorkommenden Einbausituationen verwendet
werden können, weisen die Platten eine Fläche auf, die meist mehr als das Doppelte
der tatsächlich erforderlichen Fläche darstellt. Der Rest ist als Verschnitt zu beseitigen,
mit der Folge, daß ein nachteilig hoher Materialaufwand zur Herstellung der Innenfutter
erforderlich ist.
[0007] Da derartige Bausätze für Innenfutter von Dachfenstern industriell in Großserien
hergestellt werden, wirkt sich der hohe Materialverschnitt besonders ungünstig auf
die Kosten des Endprodukts aus.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Seitenteil für Innenfutter von Dachfenstern
anzugeben, daß an die Mehrzahl der in der Praxis vorkommenden Einbausituationen mit
geringem Verschnitt anzupassen ist und sich leicht montieren läßt.
[0009] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Stoßfuge außerhalb der Flucht der Schrägwandinnenkante,
vorzugsweise parallel zur Fensterfläche angeordnet ist.
[0010] Je nach Einbausituation kann die Fläche für ein Seitenteil aus einem Hauptteil und
einem Ergänzungsteil oder einem Aufkeil zusammengesetzt werden. Diese Flächen brauchen
nicht bereits in den Rohteilabmessungen der der Platten zur Herstellung der Seitenflächen
berücksichtigt zu werden. Für den überwiegende Teil der Einbausituationen reicht die
wesentlich geringere Hauptteilfläche aus, so daß der Verschnitt um mehr als 50% reduziert
ist.
[0011] Insbesondere bei geringen Dachneigungen unter 25° kann das Dachfenster mit einer
steileren Neigung eingebaut werden, wenn die Fläche des Hauptteils durch die Fläche
des Aufkeils ergänzt wird.
[0012] Bei Dachneigungen über 45° oder im Bereich von Abseiten, wenn zusätzlich eine Fensterbank
gewünscht wird, kann die Fläche des Hauptteils durch das entsprechende Ergänzungsteil
vergrößert werden, so daß auch bei derartigen Einbausituationen der Verschnitt wesentlich
reduziert ist.
[0013] Auch Kombinationen, bei denen die Fläche des Hauptteils mittels der des Aufkeils
und der des Ergänzungsteils weiter vergrößert wird, sind erfindungsgemäß herstellbar.
[0014] Wenn das Ergänzungsteil als Trapez ausgebildet ist und nur eine Seite eine Nut aufweist,
ist der Herstellaufwand vorteilhaft gering.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Stoßfuge als Verbindung
mit Nut und Feder ausgebildet ist, wobei die beidseitig der Stoßfuge grenzenden Teile
Nuten aufweisen und die Feder als getrenntes kreuzförmiges Profilteil ausgebildet
ist. Hierdurch wird das Fügen der verschiedenen Teile wesentlich erleichtert. Auch
Laien ist es ohne Schwierigkeit möglich, die Standardteile bündig auf Stoß zusammenzufügen.
Die Maßnahme, daß in die beidseitig an die Stoßfuge grenzenden Standardteile Nuten
eingeformt sind und die Feder als getrenntes Teil ausgebildet ist, verringert den
erforderlichen Materialaufwand vorteilhaft noch weiter, da die einzelnen Flächen kein
Übermaß zur Herstellung der Feder aufweisen müssen. Wenn die Feder als kreuzförmiges
Profilteil ausgebildet ist, kann auch am Fertigteil leicht festgestellt werden, ob
die Feder über die gesamte Länge des Stoßes eingefügt worden ist. Auf diese Weise
kann also die richtige Montage leicht kontrolliert werden. Darüber hinaus sieht die
Fügeverbindung gefälliger aus.
[0016] In Ausgestaltung des Aufkeils ist vorgesehen, daß er als Dreieck ausgebildet ist
und vorzugsweise zwei Seiten eine Nut aufweisen. Dadurch ist es möglich, auch ein
Ergänzungsteil anzufügen. Beispielsweise kann der Aufkeil sich über die gesamte Länge
des Seitenteils erstrecken und das Ergänzungsteil an den Aufkeil anstoßen. Diese Kombination
kann dann günstig sein, wenn man das spitze Auslaufen des Aufkeils im Bereich der
Nut vermeiden will.
[0017] Der universelleren Verwendungsmöglichkeit dient die Ausgestaltung, daß die Seite
des Aufkeils mit der Nut länger ausgebildet ist als die nuttragende Seite des Hauptteils.
[0018] Ein Bausatz zur Herstellung eines Innenfutters mit Seitenteilen für Dachflächenfenster
weist zwei Hauptteile auf, wobei diesen Hauptteilen zusätzliche Ergänzungsteile und/oder
Aufkeile zugeordnet sind.
[0019] Der überwiegenden Anzahl Einbausituationen reicht die Fläche der vorhandenen Hauptteile
aus. Für die geringere Anzahl Einbausituationen, bei denen die Fläche nicht ausreicht,
können wahlweise Ergänzungsteile oder Aufkeile zugekauft werden. Da das Hauptteil
zwei parallele Kanten aufweist, ist der Verschnitt in der Mehrzahl der Einbausituationen
vorteilhaft gering.
[0020] Weitere Vorteile, Einzelheiten und erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
[0021] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Innenfutters für Dachfenster,
- Fig. 2
- ein Hauptteil mit Ergänzungsteil,
- Fig. 3
- ein Hauptteil mit Aufkeil und
- Fig. 4
- einen Schnitt durch eine Stoßfuge.
[0022] Das in Figur 1 gezeigte Innenfutter für Dachflächenfenster besteht aus einem linken
Seitenteil A, einem rechten Seitenteil B, einem oberen Breitenteil 3 und einem unteren
Breitenteil 4. Die Seitenteile A, B sind ihrerseits aus Hauptteilen 1, 2 und Ergänzungsteilen
8, 9 zusammengefügt. Die Kanten 16, 17 dieser Teile ragen in Nuten eines Fensterrahmens
für ein Dachflächenfenster, wobei diese Teile der Übersichtlichkeit halber in Figur
1 nicht dargestellt sind. Die Länge des oberen Breitenteils 3 und des unteren Breitenteils
4 entspricht somit im wesentlichen der Breite des Fensterrahmens. Zur Dachinnenseite
hin, werden die Kanten des Seitenteils A des Seitenteils B und des oberen Breitenteils
3 durch die linken Abblendleisten 5, 12 die rechten Abblendleisten 6, 13 und die obere
Abblendleiste 7 abgedeckt.
[0023] Das in Figur 1 dargestellt Innenfutter ist für den Einbau im Bereich einer Abseite
vorgesehen. Die Tiefe dieser Abseite im Bereich des unteren Breitenteils 4 reicht
aus, um die Fensterbank 10 vorzusehen. An den Seiten werden Öffnungen zwischen Abseite
und Dachkonstruktion von dem linken Ergänzungsteil 8 und dem rechten Ergänzungsteil
9 geschlossen. Die vertikalen Stirnseiten der Ergänzungsteile 8, 9 werden durch die
vertikalen Abdeckleisten 12, 13 verblendet. Deutlich erkennbar in Figur 1 sind die
Stoßfugen 14 zwischen linkem Hauptteil 1 und linkem Ergänzungsteil 8 sowie die Stoßfuge
15 zwischen dem rechten Hauptteil 2 und rechtem Ergänzungsteil 9. Die Stoßfugen 14,
15 verlaufen parallel zu den fensterseitigen Kanten des Huptteils 1 bzw. des Hauptteils
2. Wenn der Abstand der beiden Stoßfugen 14, 15 von den fensterseitigen Kanten 16,
17 nicht gerade der Tiefe der Dachkonstruktion entspricht, liegen die Stoßkanten 14,
15 außerhalb der Flucht der vorderen schrägwandinnenseitigen Kante der Hauptteile
1, 2.
[0024] Figur 2 zeigt doppelstrichpunktiert der Umriß 31 des rechten Hauptteils als Standardteil
vor dem Zuschnitt. Desweiteren ist strichpunktiert die Schrägwandinnenkante 18 dargestellt.
Der Abstand zwischen der fensterseitigen Kante 17 und der Schrägwandinnenkante 18
entspricht somit der Tiefe der Dachkonstruktion. Die Fläche zweischen der doppelstrichpunktierten
Umrißlinie 38 und dem zugeschnittenen Hauptteil 2 ergibt den Verschnitt. Die Nut 21
verbleibt in dem Bereich der Stoßfuge 15, an die das Ergänzungsteil 9 anschließt.
Das Ergänzungsteil 9 hat im Bereich der Stoßfuge 15 ebenfalls eine Nut und wird durch
eine zusätzlich dazwischen eingefügte Feder fest mit dem Hauptteil 2 verbunden.
[0025] Der Standardumriß 22 des Ergänzungsteils 9 ist doppelstrichpunktiert gezeichnet.
Die zur Raumseite weisende Kante 25 wird bündig mit der Kante der Abseite abgeschnitten,
so daß Fläche 26 als Verschnitt entsteht. Die nach Einbau nicht sichtbare Fläche 27
kann je nach Platzverhältnissen in der Dachkonstruktion verbleiben oder abgeschnitten
werden.
[0026] In Figur 3 sind der angenommene Umriß 31 des Hauptteils 2 und der Umriß 23 des Aufkeils
11 wiederum doppelstrichpunktiert für das Standardteil dargestellt. Anders als in
Figur 2 gezeigt, stellt Figur 3 eine Einbausituation dar, bei der die Neigung des
Fensters größer ist als die Neigung der Schrägwandinnenkante 18. Durch einen oder
mehrere entsprechende Aufkeile 11 kann in Winkelschritten von 5° der jeweils gewünschte
Neigungsunterschied zur Schrägwandinnenkante hergestellt werden. Die Fläche des rechten
Hauptteils 2 wird deshalb durch den Aufkeil 14 ergänzt. Dieser trägt im Bereich der
Stoßfuge zum rechten Hauptteil 2 ebenso wie das Hauptteil 2 selbst einen Nut 21, wobei
dazwischen die bereits erwähnte Feder 2 eingefügt ist. Im unteren Bereich 30 des Hauptteils
2 kann sich ein Ergänzungsteil 9 anschließen. In Fällen, in denen der Aufkeil 11 die
gesamte Länge des Seitenteils 2 überbrückt, kann das Ergänzungsteil 9 auch gegen die
mit der zusätzlichen Nut 29 versehene Kante des Aufkeils stoßen. Die Stoßfuge wird
auch in diesem Fall mittels einer entsprechenden Feder überbrückt.
[0027] Figur 4 zeigt die Stoßfuge 15 mit den beiden Nuten 21 des Hauptteils 2 und des Ergänzungsteils
9. In die Nut 21 ist Feder 19 eingefügt. Die Feder 19 ist als kreuzförmiges Kunststoffspritzteil
ausgebildet, dessen Schenkel 32 bis zur Fugenoberfläche reichen. Auf diese Weise kann
leicht durch Sichtkontrolle festgestellt werden, ob die Feder über die gesamte Länge
der Stoßfuge eingebaut worden ist. Außerdem lassen sich auch ästhetisch ansprechende
Lösungen erzielen, wenn Farben gewählt werden, die einen Kontrast zur Farbe der Seitenteiloberfläche
bilden.
[0028] Der Gegenstand der Erfindung erstreckt sich nicht nur auf die Merkmale der einzelnen
Ansprüche, sondern auch auf deren Kombination. Durch die Erfindung ist ein einfach
aufgebautes, kostensparendes und Verschnitt meidendes Innenfutter für Dachflächenfenster
geschaffen worden, das auch in Bausätzen leicht von Laien zum fertigen Innenfutter
verarbeitet werden kann. Die Kosten des Bausatzes sind vorteilhaft verringert. Außerdem
braucht weniger Verschnitt entsorgt zu werden.

1. Seitenteil eines Innenfutters für Dachfenster zum Einbau in geneigten Dächern, wobei
das Seitenteil aus mindestens einem standardisierten Hauptteil (1,2) mit zwei im wesentlichen
parallelen Kanten und mindestens einem Ergänzungsteil (8, 9) für den Anschluß im unteren
Bereich mit gemeinsamer Stoßfuge (14,15) zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßfuge (14,15) außerhalb der Flucht der Schrägwandinnenkante (18), vorzugsweise
parallel zur Fensterfläche, angeordnet ist.
2. Seitenteil eines Innenfutters für Dachfenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ergänzungsteil (8,9) als Trapez ausgebildet ist und in einer Seite vorzugsweise
eine Nut (21) eingeformt ist.
3. Seitenteil eines Innenfutters für Dachfenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als weiteres Standardteil einen Aufkeil (11) aufweist.
4. Seitenteil eines Innenfutters für Dachfenster nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßfuge (15) als Verbindung mit Nut (21) und Feder (19) ausgebildet ist,
wobei die beidseitig der Stoßfuge (15) grenzenden Teile Nuten (21) aufweisen und die
Feder (19) als getrenntes kreuzförmiges Profilteil ausgebildet ist.
5. Seitenteil eines Innenfutters für Dachfenster nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufkeil (11) als Dreieck ausgebildet ist und in zwei Seiten vorzugsweise
eine Nut (21,29) eingeformt ist.
6. Seitenteil eines Innenfutters für Dachfenster nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das die Seite des Aufkeils mit der Nut länger ausgebildet ist als die nuttragende
Seite des Hauptteils (1,2).
7. Bausatz zur Herstellung eines Innenfutters für Dachfenster mit Seitenteilen nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er zwei Hauptteile (1,2) aufweist und diesen Hauptteilen zusätzliche Ergänzungsteile
(8,9) und/oder Aufkeile (11) zugeordnet sind.