[0001] Fotografische Filme für das System 135 (Kleinbildfilme) werden in genormten Patronen
verwendet (DX-System), wobei der Filmanfang (Filmzunge) etwa 50 mm aus dem Patronenmaul
herausragt. Die nahezu zylinderförmige Patrone hat eine Länge von etwa 42 mm und einen
Durchmesser von etwa 25 mm. Das Außenteil der in der Patrone befindlichen Filmspule
ist hohl und ragt an einer Stirnseite der Patrone etwa 5 mm aus der Patrone heraus.
Die Patronendeckel an beiden Stirnseiten der Patrone treten etwa 2 mm hinter die aus
dem Patronenmantel gebildeten Kante zurück.
[0002] Kleinbildpatronen werden üblicherweise in einer doppelten Verpackung angeboten: die
Patrone steckt in einer zylindrischen, üblicherweise aus einem Kunststoff gefertigten
Dose mit Deckel, die sich wiederum in einer Faltschachtel aus Karton befindet.
[0003] Um einen Teil der großen Mengen an Verpackungsmaterial zu vermeiden, bietet es sich
an, die Kleinbildpatrone in einem aus einer lichtdichten und wasserdampfdichten Folie
gebildeten, leicht aufreißbaren Beutel zu verpacken, für den ein wesentlich geringerer
Materialbedarf erforderlich ist.
[0004] Ein solcher Beutel hat den Nachteil, daß die darin befindliche Kleinbildfilmpatrone
mit hervorstehender Filmzunge keine eindeutig definierte Position einnehmen wird.
Dadurch besteht die Gefahr, daß beim Aufreißen des Beutels die Filmzunge beschädigt,
z.B. eingerissen oder gar erfaßt und aus der Patrone wenigstens teilweise herausgezogen
wird.
[0005] Die nachstehend beschriebene Erfindung verhindert bei der Benutzung des vorstehend
beschriebenen Verpackungsbeutels diese Nachteile.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Karton als Träger für eine Kleinbildfilmpatrone,
gekennzeichnet dadurch, daß ein im wesentlichen rechteckiger Ausschnitt mit den Konturen
der Patrone vorgesehen ist, wobei an den Schmalseiten des rechteckigen Ausschnitts
Vorsprünge in den Ausschnitt hineinragen, die in dem vom Patronenmantel und Patronendeckel
gebildeten Raum bzw. in den hohlen Spulenkern eingreifen.
[0007] Der Karton hat vorzugsweise eine solche Ausdehnung, daß die Filmzunge darauf ruht
und nicht übersteht.
[0008] Der Karton sollte so groß sein, daß er trotz des Ausschnitts ausreichende Stabilität
aufweist und die Filmzunge auf ihm ruhen kann. Bei einer Patrone mit einem Durchmesser
von 25 mm, einer Länge von 42 mm, aus der eine Filmzunge von 50 mm heraussteht, reicht
ein Karton von 70 mm Breite und 120 mm Länge aus, Der Karton kann selbstverständlich
auch breiter und/oder länger dimensioniert sein.
[0009] Die Patrone wird so in den Ausschnitt eingesetzt, daß die Filmzunge auf dem Karton
ruht. Die in den Ausschnitt ragenden Vorsprünge schnappen seitlich in die freien Patronenräume
bzw. in die Hohlräume des Spulenkerns ein und halten die Patrone fest. Der Karton
kann in doppelter Länge mit zwei Ausschnitten und einer Faltkante versehen sein, um
die der Karton um 180° gefaltet wird, wodurch die beiden Ausschnitte deckungsgleich
aufeinanderfallen und wodurch die aufgenommene Patrone besonders gut gehalten wird.
[0010] Der Karton mit der von dem Ausschnitt aufgenommenen Patrone wird in eine lichtdichte,
wasserdampfdichte, leicht aufreißbare Folie formschlüssig eingeschweißt. Der dadurch
gebildete Beutel weist an der oberen Kante vorzugsweise ein übliches Loch (Euro-Loch)
zum Aufhängen an einem Haken oder einer Blisterwand auf.
[0011] Fig. 1 zeigt eine mögliche Ausführungsform des Kartons mit dem Ausschnitt (durchgezogene
Linie) und einer davon aufgenommenen Kleinbildpatrone mit Filmzunge (gestrichelte
Linie), bei der die Vorsprünge in den Spulenkern eingreifen.
[0012] Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform des Kartons mit Ausschnitt und Patrone,
bei der die Vorsprünge in den von Patronendeckel und dem Patronenmantel gebildeten
Raum eingreifen.
[0013] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Verpackung für Kleinbildfilmpatronen
aus einem Karton gemäß vorstehender Beschreibung und einem diesen Karton mit eingesetzter
Patrone formschlüssig umhüllenden Beutel.
[0014] Als Material für den Beutel kommt z.B. eine beidseitig beschichtete Aluminiumfolie
in Betracht, wobei die Beschichtung so gewählt wird, daß ein Verschweißen möglich
ist.
[0015] Die erfindungsgemäße Kleinbildfilmverpackung hat den Vorteil des geringeren Verbrauchs
an Verpackungsmaterialien, ist leicht herstellbar und läßt eine automatisierte Verpackung
der Kleinbildfilmpatronen zu.
1. Karton als Träger für eine Kleinbildfilmpatrone, gekennzeichnet dadurch, daß ein im
wesentlichen rechteckiger Ausschnitt mit den Konturen der Patrone vorgesehen ist,
wobei an den Schmalseiten des Rechteckes Vorsprünge in den Ausschnitt hineinragen,
die in den vom Patronenmantel und Patronendeckel gebildeten Raum bzw. in den hohlen
Spulenkern eingreifen.
2. Karton nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine solche Ausdehnung, daß die aus der
Patrone herausragende Filmzunge darauf ruht und nicht übersteht.
3. Verpackung für Kleinbildfilmpatrone aus einem Karton gemäß Anspruch 1 mit eingesetzer
Patrone und einem diesen Karton formschlüssig umhüllenden Beutel.