(19)
(11) EP 0 456 104 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.11.1991  Patentblatt  1991/46

(21) Anmeldenummer: 91107063.9

(22) Anmeldetag:  02.05.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47B 96/14, A47F 5/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.05.1990 DE 4015242

(71) Anmelder: Küffner, Reinhold
D-76227 Karlsruhe (DE)

(72) Erfinder:
  • Küffner, Reinhold
    D-76227 Karlsruhe (DE)

(74) Vertreter: Zahn, Roland, Dipl.-Ing. 
Im Speitel 102
D-76229 Karlsruhe
D-76229 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stützprofil für ein Ladenbausystem oder dergleichen


    (57) Für ein Stützprofil zum Aufbau eines Ladenbausystems oder dergleichen wird eine U-förmige Profilschiene (2) mit folgenden Konstruktionsmerkmalen vorgeschlagen, wie spiegelsymmetrisch zur Symmetrieebene (S) des U an den Außenseiten der prallel zueinander liegenden Seitenwände (3) eine Mehrzahl parallel oder senkrecht zur Symmetrieebene (S) orientierter Führungsnuten (4, 6, 10) zur Aufnahme von parallel oder senkrecht zur Symmetrieebene orientierten Wandelementen (23, 24, 25) aufweist, und wobei an der Grundseite (7) des U seitlich nach außen gerichtete Profilnasen (9) zum Einrasten eines mit komplementären Rastnuten (20) versehenen Frontprofils (17) ausgebildet sind.
    Damit steht ein Stützprofil zur Verfügung, das neben einer hohen Stabilität auch ein Optimum an Variabilität zuläßt, und das insbesondere einen problemlosen Auf- und Abbau eines Ladenbausyystems ermöglicht.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Stützprofil zum Aufbau eines Ladenbausystems oder dergleichen.

    [0002] Ladenbausysteme, Regalsysteme, Displaysysteme ... sie begegnen uns vielfach und in vielfältiger Form. Die Qualität und Praktikabilität eines derartigen Ladenbausystems zum Beispiel ist im Hinblick auf die Aufgabenstellung, und zwar sowohl bezüglich der bestimmungsgemäßen Verwendung als Präsentationsmittel, als auch bezüglich des Erscheinungsbildes, also der ästhetisch bedingten Werbewirksamkeit, ganz wesentlich dadurch bestimmt, welche Gestaltungsfreiheit der Benutzer hat. Ein hochwertiges Ladenbausystem ist letztlich also daran zu erkennen, wieviel Gestaltungsfreiheit dem Nutzer offensteht und welcher Art diese Gestaltungsfreiheit ist.

    [0003] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Stützprofil zum Aufbau von Ladenbausystemen oder dergleichen modular aufbaubaren Präsentationssystemen anzugeben, das ein Optimum an Variabilität zuläßt. Neben einer konstruktions- und werkstoffbedingten, selbstverständlich hohen Stabilität als Trag- und Stützelement, soll sich das mit dem erfindungsgemäßen Stützprofil aufzubauende Präsentationssystem insbesondere auch leicht und problemlos aufbauen und auch wieder demontieren lassen.

    [0004] Die vorgenannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine im wesentlichen U-förmige Profilschiene vorgesehen ist, die a) spiegelsymmetrisch zur Symmetrieebene des U an den Außenseiten der parallel zueinander liegenden Seitenwände eine Mehrzahl von parallel oder senkrecht zur Symmetrieebene orientierten Führungsnuten zur Aufnahme von prallel oder senkrecht zur Symmetrieeben orientierten Wandelementen vorgesehen ist, und daß b) an der Grundseite des U seitlich nach außen gerichtete Profilnasen zum Einrasten eines mit komplementären Rastnuten versehenen Frontprofils ausgebildet sind.

    [0005] Damit steht ein Grundprofil zur Verfügung, das gleichermaßen als Aufbau- und Frontelement für Ladenbausysteme verwendbar ist, und insoweit mit einem Frontprofil beliebiger Form und Farbgebung verblendet werden kann und das auch als Knotenpunkt für ein veränder- und erweiterbares Wandsystem dient.

    [0006] Konstruktive Detaillösungen bezüglich dieser Stützprofile sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei sind auch weitere vorteilhafte Merkmale im Hinblick auf ein komplettes Ladenbausystem angegeben.

    [0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in
    Fig. 1
    den Querschnitt der Grundelemente für ein Ladenbausystem, und zwar den Querschnitt eines Stützprofils, sowie eines Frontprofils und einer Deckschiene;
    Fig. 2
    eine Perspektivdarstellung eines aus Stützprofil und Frontprofil bestehenden Frontelements;
    Fig. 3
    eine Mehrzahl beispielhafter Frontflächengestaltungen von Frontprofilen;
    Fig. 4
    eine Perspektivdarstellung des Frontelements nach Fig. 2 mit einem Regalbodenträger;
    Fig. 5
    eine Perspektivdarstellung des Frontelements nach Fig. 2 mit angefügten Wandelementen;
    Fig. 6
    den Querschnitt des gemäß der Darstellung nach Fig. 5 montierten Elementes;
    Fig. 7
    den Querschnitt eines Stützprofils mit Frontprofil und einer im Stützprofil integrierten Beleuchtung.


    [0008] Fig. 1 zeigt die Grundelemente eines Ladenbausystems, und zwar zunächst das Kernstück der vorliegenden Erfindung, das Stützprofil 1 im Querschnitt. Die geometrische Grundform dieses Stützprofils 1 ist durch eine U-förmige Profilschiene 2 bestimmt, deren Seitenwände 3 konstruktiv in ganz spezifischer Weise ausgebildet sind, und zwar wie folgt:
    Die freien Stirnseiten der Seitenwände 3 sind als rechteckige (erste) Führungsnuten 4 konfiguriert, deren Symmetrielinien parallel zur Symmetrieebene S der Profilschiene 2 verlaufen. Die ersten Führungsnuten 4 bilden so einen offenen Kanal, in den - vergleiche Fig. 5 - ein parallel zur Seitenwand 3 orientiertes Wandelement eingefügt werden kann. An diese ersten Führungsnuten 4 schließt ein T-förmiger Kanal 5 an, dessen parallel zu den Seitenwänden 3 liegende äußere Begrenzungen mit den Außenseiten der ersten Führungsnuten 4 fluchten. Dieser T-förmige Kanal 5 dient - vergleiche Fig. 4 - zur Aufnahme längs des T-förmigen Kanals 5 stufenlos verstellbarer Regalbodenträger für Regelböden oder dergleichen Ablageböden. An den T-förmigen Kanal 5 schließt je eine (zweite) Führungsnut 6 an, deren Symmetrielinie senkrecht zur Symmetrieebene S der U-förmigen Profilschiene 2 verläuft. In diese zweiten Führungsnuten 6 können - vergleiche Fig. 5 - senkrecht zur Symmetrieebene S gerichtete Wandelemente eingefügt werden.

    [0009] Die Grundseite der U-förmigen Profilschiene 2 weist seitlich je einen überstand 8 auf, an den im Abstand zu den Seitenwänden 3 in Richtung von der Grundseite 7 weg orientierte Profilnasen 9 angearbeitet sind. Gemäß der zeichnerischen Darstellung nach Fig. 1 sind diese Profilnasen 9 wie folgt ausgebildet: Der überstand 8 beginnt im Abstand von der Grundseite 7 und bildet eine Seite der genannten zweiten Führungsnuten 6. In der durch den T-förmigen Kanal 5 und die erste Führungsnut 4 definierten, parallel zur Seitenwand 3 liegenden Ebene schließt an den überstand 8 eine (dritte) Führungsnut 10 an, deren Grundseite in der Ebene der Grundseite 7 der Profilschiene 2 liegt, und an deren freier Wandung die Profilnase 9 als vorstehender Längssteg 11 ausgebildet ist. Die freie Stirnseite der genannten Wandung weist einen zur Profilschiene 2 hingerichteten Ansatz 12 auf. Die von der Profilschiene 2 entfernte, in der Ebene der Grundseite 7 liegende Ecke der dritten Führungsnut 10 ist abgeschrägt, und zwar so, daß diese Schräge 13 selbst insofern Teil der Profilnasen 9 ist, als die Schräge 13 in eine Hinterschneidung übergeht, wodurch sich letztlich der Längssteg 11 ausbildet.

    [0010] Das insoweit beschrieben Stützprofil 1 erfüllt die zugrunde liegenden Grundaufgaben, nämlich - über die Profilnasen 9 - ein Frontprofil 17 aufzunehmen, - über die Führungsnuten 4, 6, 10 - Wandelemente zu arretieren und - über die T-förmigen Kanäle 5 - Regalböden oder dergleichen zu halten. Wie in Fig. 1 dargestellt weist die Profilschiene 2 im Inneren zwei aufeinander zu gerichtete Montagestege 14 auf, über die - vergleiche Fig. 7 - eine Lampe oder dergleichen integriert werden kann. An den freien Stirnseiten der U-förmigen Profilschiene 2 sind darüberhinaus zur Symmetrieebene S hin gerichtete Stege 15 vorgesehen, die als (Aufnahme-) Rast für eine aufsetzbare Deckschiene 16 dienen.

    [0011] Diese Deckschiene 16 besteht aus einem Flachmaterial, das seitlich mit den Stegen 15 korrespondierende Hinterschneidungen aufweist, über die die Deckschiene 16 an der Profilschiene 2 eingeclipst werden kann (vergleiche Pfeil X).

    [0012] Die genannten Profilnasen 9 dienen der Aufklemmung eines Frontprofils 17, das hier in Fig. 1 als dreieckiges Formteil ausgebildet ist. Dieses dreieckige Formteil weist an den beiden freien Dreiecksseiten je ein Paar konjugierter Vorsprünge 18, 19 auf, die gemeinsam eine Rastnut 20 definieren. Diese Rastnut 20 ist insofern exakt komplementär zu der an der U-förmigen Profilschiene 2 angearbeiteten Profilnase 9 ausgebildet, daß das Frontprofil 17 federnd auf die Grundseite 7 der Profilschiene 2 aufgesteckt werden kann (vergleiche Pfeil Y).

    [0013] Das Frontprofil 17 wird somit über ein einfaches Aufstecken form- und kraftschlüssig am Stützprofil 1 aufgeclipst und bildet einen formschönen Abschluß dieses Stützprofils 1.

    [0014] Fig. 2 zeigt eine aus einem Stützprofil 1 und einem Frontprofil 17 zusammengefügte Montageeinheit. Der einfache Montage- beziehungsweise Aufsteckvorgang der Frontprofile 17 an ein aus Stützprofilen 1 montiertes Ladenbausystem ermöglicht letztlich eine außergewöhnliche Variabilität. Die Frontprofile 17 können dabei nicht nur bezüglich der Material- und Farbwahl an sich, sowie der Oberflächenbearbeitung beliebig gestaltet sein, sondern auch bezüglich der Form der Verblendung.

    [0015] Fig. 3 zeigt weitere Beispiele für Querschnittsformen der Frontprofile 17, und zwar kann dieses Frontprofil 17 in Form eines U oder eines Halbkreises, aber auch mit einer Wellenform ausgebildet sein; selbstverständlich ist es auch möglich, die Außenseite mit einer Spiegelauflage oder einer Werbefläche zu bestücken. Wesentlich ist insofern nur, daß die unterschiedlichen Profilformen an den freien Stirnseiten jeweils die zu den Profilnasen 9 komplementären Rastnuten 20 aufweisen, da nur so der mit der erfindungsgemäßen Konzeption angestrebte Vorteil der einfachen Montage- und Demontierarbeit gewährleistet, beziehungsweise überhaupt erreichbar ist.

    [0016] Fig. 4 zeigt die in Fig. 2 gezeichnete aus einem Stützprofil 1 und einem Frontprofil 17 zusammengefügte Montageeinheit mit einem Bruchstück eines Regalbodens 21. Dieser Regalboden 21 liegt auf einem - gestrichelt gezeichneten - Regalbodenträger 22 auf, der kraft- und formschlüssig über eine Klemm-Mechanik im T-förmigen Kanal 5 der Profilschiene 2 fixiert und längs dieses Kanals kontinuierlich verstellt werden kann (vergleiche Pfeil Z).

    [0017] Fig. 5 zeigt die in Fig. 2 gezeichnete, aus einem Stützprofil 1 und einem Frontprofil 17 zusammengefügte Montageeinheit mit je einer parallel zur Symmetrieebene S der Profilschiene 2 in den korrespondieren Führungsnuten 4 beziehungsweise 10 eingesteckten Trennwand 23 beziehungsweise Abschlußwand 24 und einer senkrecht zur Symmetrieebene S in der zweiten Führungsnut 6 eingefügten Rückwand 25. Über die spezifische Ausgestaltung des Stützprofils 1 ist es letztlich möglich, Wandelemente beliebiger Art auch in vielfältiger Anordnungen relativ zueinander auszurichten.

    [0018] Fig. 6 zeigt das in Fig. 5 gezeichnete Aufbaubeispiel im Querschnitt. Dabei ist insbesondere zu erkennen, daß über die im Stützprofil 1 integrierten Führungsnuten 4, 6 und 10 ein geschlossenes Wandsystem erstellt werden kann.

    [0019] Fig. 7 zeigt eine Querschnittsdarstellung einer aus einem Stützprofil 1 und einem Frontprofil 17 zusammengefügten Montageeinheit, in die eine Lampe 26 integriert ist. Diese Lampe 26 wird - wie erwähnt - längs der Montagestege 14 montiert und gewährleistet eine optimale Aus- beziehungsweise Beleuchtung der zu repräsentierenden Produkte. Gerade diese Art der Montage der Beleuchtungskörper läßt dem Stand der Technik gegenüber einen besonderen Vorzug erkennen.


    Ansprüche

    1. Stützprofil zum Aufbau eines Ladenbausystems oder dergleichen,
    gekennzeichnet durch eine U-förmige Profilschiene (2) mit folgenden Konstruktionsmerkmalen:

    a) spiegelsymmetrisch zur Symmetrieebene (S) des U ist an den Außenseiten der parallel zueinander liegenden Seitenwände (3) eine Mehrzahl parallel oder senkrecht zur Symmetrieebene (S) orientierter Führungsnuten (4, 6, 10) zur Aufnahme von parallel oder senkrecht zur Symmetrieebene orientierten Wandelementen (23, 24, 25) vorgesehen,

    b) an der Grundseite (7) des U sind seitlich nach außen gerichtete Profilnasen (9) zum Einrasten eines mit komplementären Rastnuten (20) versehenen Frontprofils (17) ausgebildet.


     
    2. Stützprofil nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Profilnasen (9) je an einer den Seitenwänden (3) des U gegenüber vorstehenden Führungsnut (10) zur Aufnahme eines parallel zur Symmetrieebene (S) orientierten Wandelements (24) angearbeitet sind.
     
    3. Stützprofil nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Grundseite des U je eine Führungsnut (6, 10) zur Aufnahme eines parallel und eines senkrecht zur Symmetrieebene (S) orientierten Wandelements (24 beziehungsweise 25) benachbart ist.
     
    4. Stützprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß je eine Führungsnut (4) zur Aufnahme eines parallel zur Symmetrieebene (S) orientierten Wandelements (23) den freien Stirnseiten der Schenkel des U benachbart vorgesehen ist.
     
    5. Stützprofil nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die der Grundseite (7) des U benachbarte Führungsnut (6) zur Aufnahme eines senkrecht zur Symmetrieebene (S) orientierten Wandelements (25) und die Führungsnut (4) an der freien Stirnseite der Schenkel des U einen T-förmigen Kanal (5) zur form- und kraftschlüssigen Aufnahme von Regalbodenträgern (22) für Einlegeböden (21) oder dergleichen begrenzen.
     
    6. Stützprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die U-förmige Profilschiene an der offenen Seite des U Rastmittel zur Aufnahme einer komplementär ausgebildeten Deckschiene (16) aufweist.
     
    7. Stützprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im Innenraum der U-förmigen Profilschiene (2) Montagestege (14) zur Fixierung eines Beleuchtungskörpers (Lampe 26) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht