[0001] Die Erfindung betrifft eine Reihenfachwebmaschine, ausgerüstet mit einem Webrotor,
der am Umfang abwechselnd mit fachbildenden Führungselementen, welche als Schusskanäle
ausgebildet sind, und mit Anschlagkämmen bestückt ist, sowie ausgerüstet mit Legeelementen,
die in der Grössenordnung von mehreren Kammabstandswinkeln α entgegen der Drehrichtung
des Webrotors von der Gewebeanschlagkante am Umfang verschoben sind und einen geringen
bestand zu den vorbeidrehenden Führungselementen und Anschlagkämmen aufweisen, und
die nach einem Programm gesteuert und koordiniert zur Rotation des Webrotors Kettfäden
quer zur Drehrichtung verschieben, damit diese in dafür vorgesehenen Lücken der Kämme
und der Führungselemente eingelegt sind.
[0002] Reihenfachwebmaschinen werden bisher hauptsächlich für die Herstellung von lockeren
Gardinenstoffen und von Gazen eingesetzt, bei denen der Kettfadenabstand ein Mehrfaches
der Kettfadendicke beträgt. Eine Reihenfachwebmaschine mit Webrotor zeigt die DE-OS
23 18 795. Ueber die Gestaltung von Webrotoren an Reihenfachwebmaschinen geben die
Patentschriften SU 186 898 und EP 0 196 349 Auskunft, während die Fachbildung durch
Legeelemente in den Patentschriften SU 277 634 und EP 0 012 253 beschrieben ist. Legebarren
werden ebenfalls in Gardinen-Raschelmaschinen (z.B. Typ G 517 ORN/G) der Firma LIBA
Maschinenfabrik GmbH., D-8676 Naila, verwendet. Anschlagkämme in Reihenfachwebmaschinen
und ihre Gestaltung sind in den Patentschriften EP 0 111 071 und EP 0 137 071 gezeigt.
[0003] Mit dem Wunsch nach dichteren Geweben und nach engeren Kettfadenabständen spielen
die nicht beliebig verkleinerbaren Abmessungen der Führungs- und Legeelemente und
deren Zusammenwirken eine immer grössere Rolle für die Gewebequalität. Insbesondere
soll eine nicht gewünschte Kettstreifigkeit vermieden werden, die als systematische
Abweichung des Abstandes zweier benachbarter Kettfäden von einem mittleren Kettfadenabstand
im Gewebe verstanden wird. Die Erfindung schafft hier Abhilfe. Sie löst die Aufgabe,
auch bei kleinen mittleren Kettfadenabständen die Kettstreifigkeit zu reduzieren und
ein homogeneres Gewebe herzustellen. Gemäss der Erfindung wird die Aufgabe dadurch
gelöst, dass die mit Kettfäden belegten Lücken eines Anschlagkammes mindesens zwei
Kettfäden aufweisen, dass die Legeelemente am Umfang des Webrotors um ein geradzahliges
Vielfaches des Kammabstandswinkels α und um einen Spannungswinkel x von der Gewebeanschlagkante
verschoben sind, um eine vorbestimmte, vom Spannungswinkel x abhängige Schwankung
δ1 vom Kettfadenverzug zu erreichen, und dass Kettfäden mit dem Anschlagen von zwei
aufeinander folgenden Schussfäden unter Schrägzug von der Seitenfläche eines eingetauchten
Zinkens eines Kammes quer zur Drehrichtung positioniert sind.
[0004] Der Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass durch sie auch Gewebe mit dichteren
Kettfadenabständen ohne Auftreten von Kettsteifigkeit auf Reihenfachwebmaschinen herstellbar
sind. Die abhängigen Ansprüche 2 bis 11 beziehen sich auf vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es
zeigt:
Fig. 1 Einen schematischen Schnitt durch den Webrotor einer Reihenfachwebmaschine
mit dem Kettfadenverlauf von den Legeelementen bis zur Gewebeanschlagkante;
Fig. 2 eine graphische Darstellung für die Abhängigkeit der Schwankungen des Kettfadenverzugs
vom Einlegeort am Umfang eines Webrotors;
Fig. 3a,b schematisch im abgewickelten Zustand den Kettfadenlauf mit Kettsteifigkeit
an der Grenze zwischen zwei Kettfadengruppen;
Fig. 4a,b,c schematisch im abgewickelten Zustand Kettfadenläufe und Anordnungen von
Anschlagkämmen für das Zusammenlegen von den benachbarten Kettfäden von zwei Fadengruppen
beim Anschlagen.
Fig. 5a schematisch im abgewickelten Zustand einen Kettfadenlauf und eine Anordnung
für einen doppelten Anschlagkamm;
Fig. 5b schematisch im abgewickelten Zustand einen Kettfadenlauf und eine Anordnung
für doppelte Anschlagkämme, bei der die aufeinander folgenden Hauptkämme jeweils um
eine halbe Kammteilung zueinander versetzt sind, und
Fig. 6 schematisch im abgewickelten Zustand einen Kettfadenlauf bei einem vor dem
Schussanschlag kurzzeitig eingetauchten Richtkamm.
[0006] In den Figuren ist der Kettfadenlauf und die Fachbildung im Bereich des Webrotors
11 einer Reihenfachwebmaschine gezeigt.
[0007] In Fig. 1 ist der Webrotor 11 in Umfangsrichtung abwechselnd mit zwölf fachbildenden
Führungselementen 12 und mit zwölf Anschlagkämmen 15 bestückt. Die Anschlagkämme 14
weisen Lücken 25 auf, in die, abgesehen vom Geweberand, jeweils zwei Kettfäden eingelegt
werden, während die Seitenführung durch Zinken 23 erfolgt. Die lichte Weite 26 einer
Lücke 25 entspricht etwa der doppelten Breite 27 eines Zinkens und die Kammteilung
29 entspricht dem Zweifachen der idealen Kettfadenteilung. Die Führungselemente 12
besitzen Hochführungen 19 und Tiefführungen 20, in denen jeweils mehrere Kettfäden
eingelegt sind, um auch bei kleinen mittleren Kettfadenabständen 41 Raum für Seitenbegrenzungen
von Hochführungskanälen 35 und Tiefführungskanälen 36 zu schaffen. Ein Grossteil der
in einem Hochführungskanal 35 oder Tiefführungskanal 36 eingelegten Kettfäden ist
gegenüber seiner idealen Anschlagposition quer zur Drehrichtung 10 ausgelenkt und
muss für das Anschlagen in die ideale Position zurückgebracht werden. Der Abstand
zwischen Hochführung 19 und Tiefführung 20 entspricht der Höhe vom Fach 14 und ist
so gross gewählt, dass ein Schusskanal 13 für einen Schussfaden 9 darin untergebracht
ist. Der Kammabstandwinkel α, der auch dem Abstandswinkel der Führungselemente 12
entspricht, beträgt in diesem Fall 1/12 von 360°, d.h. 30°. Um mehrere Schussfäden
9 gleichzeitig einbringen zu können, werden mehrere Fächer 14 gebildet, in denen Legeelemente
31 entgegen der Drehrichtung 10 des Webrotors 11 am Umfang in einem Abstand der Grössenordnung
von mehreren Kammabstandswinkeln α angeordnet sind. Die Legeelemente 31 sind in einem
Abstand 32 von weniger als 2 mm zu den höchsten Punkten der Anschlagkämme und parallel
zu der Achse des Webrotors 11 angeordnet. Sie bestehen aus Schienen mit Führungslöchern
im Abstand des Kettfadenrapports. Mit einer Schiene werden z.B. die Kettfäden 8, 8′,
8˝ usw. quer zur Drehrichtung 10 des Webrotors 11 nach einem Programm gesteuert und
koordiniert zur Rotation des Webrotors 11 in für das Einlegen vorgesehene Lücken der
Anschlagkämme 10 und der Führungselemente 12 eingelegt. Die Legelemente 31 legen ihre
Kettfäden abwechselnd in Hochführungen 19 und Tiefführungen 20, damit Fächer 14 gebildet
werden. Ausserdem legen sie die Kettfäden in die zum Anschlagen an das Gewebe vorgesehenen
Lücken 25 der Anschlagkämme 15.
[0008] Die an den Legeelementen 31 vorbeirotierenden Hochführungen 19, Tiefführungen 20
und die Lücken 25 der Anschlagkämme laufen in die von den Legeelementen 31 tangential
angelieferten Kettfäden 1-8, 1′-8′ usw. hinein und kämmen diese in Drehrichtung 10
durch, bis sie von den Kettfäden in Richtung Gewebeanschlagkante 18 verlassen werden.
Bei der Annäherung an die Gewebeanschlagkante 18 werden die inzwischen eingeschossenen
Schussfäden 9 zwischen den Kettfäden 1-8, 1′-8′ usw. gefangen und von den Kettfäden
entlang Schlitzen 34 aus dem Schusskanal 13 gehoben. Gleichzeitig verlieren die Hochführungen
19 und Tiefführungen 20 ihre Wirkung als seitliche Führung und geben den Kettfäden
die Möglichkeit, sich unter der herrschenden Vorspannung zwischen Gewebeanschlagkante
18 und den nachfolgenden Anschlagkämmen 15 quer zur Drehrichtung 10 neu auszurichten.
Mit dem Anschlagen des vor dem Anschlagkamm 15 hergestossenen Schussfadens 9 sind
die Kettfäden im Gewebe 30 seitlich fixiert. Die Kettstreifigkeit des Gewebes 30 spiegelt
wider, wie gut es gelingt, die Kettfäden vor dem Anschlagen der Schussfäden 9 in einer
gewünschten Form auszurichten. Dies wird umso schwieriger, je mehr Kettfäden aus Platzmangel
beim Anschlagen in einer Lücke 25 eines Anschlagkammes 15 zusammengefasst werden müssen.
[0009] Erfindungsgemäss werden bei Anschlagkämmen 15 mit mindestens zwei Kettfäden pro belegter
Lücke 25 die Lage von Legeelementen 31, die Geometrie und Lage von Kämmen 15, 16,
17, 28, die Lage von Hoch- und Tiefführungen 19, 20 und das Legeprogramm so aufeinander
abgestimmt, dass die Kettstreifigkeit steuerbar ist.
[0010] In Fig. 2 sind die Schwankungen des Kettfadenverzugs δl in Millimetern aufgetragen,
die sich mit der Veränderung des Einlegeortes eines Legeelementes 31 längs dem Umfang
eines Webrotors ergeben. Wenn Kettfänden von einem Kettbaum angeliefert werden, erzeugen
die Schwankungen im Verzug Zugspannungsschwankungen in den Kettfäden. Interessant
ist dabei, dass sich der Kurvenverlauf der Schwankungen des Kettfadenverzugs in einem
Abstand, der dem doppelten Kammabstandwinkel α entspricht, wiederholt. Ein Legeelement
31 und ein um 2α am Umfang des Webrotors 11 verschobenes Legeelement 31 haben die
gleiche Wirkung auf die Schwankungen des Kettfadenverzugs und damit der Zugspannungen
im Kettfaden, die im wesentlichen durch die Schwankung der Anzahl der im Eingriff
befindlichen Hoch-bzw. Tiefführungen 19, 20 für diesen Kettfaden entstehen. Der mit
einem geradzahlingen Vielfachen vom Kammabstandswinkel α und einem Spannungswinkel
x definierte Einbauort eines Legeelementes 31 entspricht einem Winkelabstand 2nα +
x zur Gewebeanschlagkante 18. Er bestimmt nicht nur die Spannungsschwankungen δσ =
f (δl) in Abhängigkeit vom grössten und vom kleinsten Kettfadenverzug, sondern auch
den zeitlichen Spannungsverlauf während des Neuausrichtens der Kettfäden von der seitlichen
Freigabe durch Hoch- und Tiefführungen 19, 20 bis zum Anschlagen des Schusses 9 durch
einen nachfolgenden Kamm 15. Zum Ausrichten der Kettfäden während der Anschlagbewegung
wird durch den Winkelabstand 2nα + x des Legeelementes 31 ein gewünschter Spannungsverlauf
im Kettfaden erzeugt. Die Legelemente 31 sind in Gruppen 33 möglichst eng am Umfang
des Webrotors 11 gestaffelt, um während den Anschlagens ähnliche Spannungsverläufe
in den Kettfäden zu erzeugen. Sie können dementsprechend zwischen einer Maximalschwankung
δl 38 vom Kettfadenverzug und einer Minimalschwankung δl 39 angeordnet sein.
[0011] Ausserdem wird durch die Wahl des Legeprogramms und durch die Lage von Lücken 25
und Zinken 23 an eingetauchten Kämmen 15, 16, 17, 28 dafür gesorgt, dass Kettfäden
unter passendem Schrägzug 22 gegen die Seitenflächen 24 eines Kammes vor dem Anschlagen
ausgerichtet sind.
[0012] Mit der Anzahl der in einem Hochführungskanal 35 und Tiefführungskanal 36 eingelegten
Kettfäden ist auch der Rapport für das Legen der Kettfäden bestimmt. Mit vier Kettfäden
pro Hochführungs- und Tiefführungskanal 35, 36 wiederholt sich das Legebild in einer
8er Teilung der Kettfäden quer zur Drehrichtung 10 und in Drehrichtung 10 in einem
Winkelabstand von zwei Kammabstandswinkeln α. In den Fig. 3 bis 6 sind typische Legebilder
dargestellt, deren Unterschiede in der Folge beschrieben werden. Die Darstellung entspricht
einer schematischen Abwicklung am Webrotor 11, wobei die Abstände zwischen Kämmen
15 und Führungselementen 13 stark gekürzt sind. Die Kettfäden sind im Bereich eines
Hochführungskanals 35 im Oberfach schwarz ausgezogen, während sie im Bereich eines
Tiefführungskanals 36 als unterbrochene Linien dargestellt sind.
[0013] In Fig. 3a sind Anschlagkämme 15 gezeigt, deren Zinken 23 und Lücken 24 zueinander
in Drehrichtung 10 fluchten, wobei in Drehrichtung 10 und quer zur Drehrichtung 10
Zinken 23 mit Zinken 37, die ein Kurzes Profil aufweisen, abwechseln, was beim Einlegen
Platzvorteile bringt. Längs eines Anschlagkammes 15 fluchtet jeder zweite Zinken 23,
37 mit der Mittellinie eines Hoch- oder Tiefführungskanals 35, 36. Die lichte Weite
26 der Lücken 25 entspricht in etwa der doppelten Breite 27 eines Zinkens 25, 37.
Die Kammteilung 29 quer zur Drehrichtung 10 entspricht dem doppelten idealen Kettfadenabstand.
Der Kettfadenabstand 41 zwischen zwei benachbarten Kettfäden beim Anschlagen variiert
relativ stark. Besonders zwischen den Kettfaden 2′, 1 und zwischen den Kettfäden 7,
8 treten unerwünscht breite Gassen auf. Aehnlich ist die Situation in Fig. 3b, die
sich lediglich durch ein um einen Schussanschlag abweichendes Legebild von Fig. 3a
unterscheidet.
[0014] In den Fig. 4a, b, c sind jeweils die im Gewebe 30 benachbarten Kettfäden, die sich
beim Legevorgang nicht kreuzen, in derselben Lücke 25 eines anschlagenden Kammes 15
eingelegt, wobei sich das Legebild in Fig. 4c um einen Schussanschlag vom Legebild
in Fig. 4b unterscheidet. Im weiteren ist zusammen mit dem Legebild darauf geachtet
worden, dass bei grossem Schrägzug 22 hinter dem anschlagenden Kamm 15 ein Kettfaden
zur Seitenbegrenzung und nicht zur Mitte seiner Lücke 25 hin ausgelenkt wird. Dabei
ist zu berücksichtigen, dass der quer zur Drehrichtung 10 wirksame Kraftanteil sowohl
vom Schrägwinkel 21 als auch vom momentanen Fadenverzug, d.h. der Position seines
Legeelementes 31 abhängig ist. In Fig. 4a sind nicht die Mittellinien der Zinken 23,
sondern die Mittellinien der Lücken 25 eines Anschlagkammes 15 mit den Mittellinien
der Hoch- und Tiefführungskanäle 35, 36 fluchtend angeordnet. Beim gezeigten Anschlagen
erfahren z.B. die Kettfäden 3 und 5 nur eine geringe Kraft zur Mitte ihrer Lücke 25
hin, weil diese mit der nachfolgenden Seitenführung zwischen Hoch- und Tiefführungskanal
35, 36 fluchtet und die Schrägwinkel 21 klein hält, während die restlichen Kettfäden
keinen Schrägzug zur Lückenmitte zeigen.
[0015] Bei einer sehr präzisen und schnellen Einlegebewegung der Legeelemente 31 kann der
Anschlagkamm 15 als Doppelkamm, wie in den Fig. 5a, 5b, ausgeführt werden. Der Doppelkamm
besteht in diesem Fall aus einem Hilfskamm 28, dem in Drehrichtung 10 ein Hauptkamm
16 vorgelagert ist. Die Teilung 29 der Hilfs- und Hauptkämme 28, 16 ist gleich. Diese
sind jedoch um eine halbe Teilung 29 zueinander seitlich versetzt, damit die Kettfäden,
die einen Zinken 23 des Hauptkammes 17 umrahmen, gemeinsam in der nachfolgend fluchtenden
Lücke 25 des Hilfskammes 28 liegen. In der Fig. 5a fluchten die Hauptkämme 17 in Drehrichtung
10 miteinander, während in der Fig. 5b jeder zweite Hauptkamm 16 um eine halbe Kammteilung
29 seitlich versetzt ist.
[0016] In Fig. 6 ist ein Richtkamm 17 gezeigt, der als Einzelkamm ausserhalb vom Webrotor
11 gelagert ist, und bei jedem zweiten Schussanschlag kurzzeitig vor dem Anschlagkamm
15 und vor dem Schussfaden 9 in Eintauchbereiche 42 zwischen den Kettfäden eintaucht,
um diese beim Ausrichten zu unterstützen. Es stehen jeweils zwei Zinken 23 im Abstand
einer Kammteilung 29 nebeneinander und weisen einen Abstand von drei Kammteilungen
zu den nächsten beiden Zinken 23 auf, um im Raster von sich wiederholenden Eintauchbereichen
42 einzutauchen. Um einen Schussanschlag zu den Eintauchbereichen 42 entgegen der
Drehrichtung 10 versetzt, bestehen Eintauchbereiche 43, die um zwei Kammteilungen
seitlich verschoben sind. Diese können entweder durch einen zweiten Richtkamm, dessen
Zinken 23 gegenüber dem ersten Richtkamm um zwei Kammteilungen seitlich versetzt sind,
oder durch den ersten Richtkamm, wenn er im nicht eingetauchten Zustand eine seitliche
Zusatzbewegung von zwei Kammteilungen 29 macht, erreicht werden. Die Zinken des Richtkammes
17 sind zur Erhöhung der Treffsicherheit konisch zulaufend. Die Eintauchbewegung der
Richtkämme 17 kann auch Bewegungsanteile in Drehrichtung 10 enthalten, um einerseits
in eindeutigen Eintauchbereichen 42, 43 eine Trennung der Kettfäden vorzunehmen und
um andererseits möglichst nahe vor dem anschlagenden Kamm 15 eine Richtwirkung zu
erzielen. Ebenso ist es denkbar, hinter einem anschlagenden Kamm 15 in den Spuren
der Zinken 23 Zinken 23 eines Richtkamms 17 eintauchen zu lassen, wobei mit dem Eintauchen
von konisch zulaufenden Zinken 23 Kettfäden bewusst mehr zur Lückenmitte geschoben
werden, als dies durch die Seitenflächen 24 von anschlagenden Zinken 23 geschieht.
1. Reihenfachwebmaschine, ausgerüstet mit einem Webrotor (11), der am Umfang abwechselnd
mit fachbildenden Führungselementen (12), welche als Schusskanäle (13) ausgebildet
sind, und mit Anschlagkämmen (15) bestückt ist, sowie ausgerüstet mit Legeelementen
(31), die in der Grössenordnung von mehreren Kammabstandswinkeln α entgegen der Drehrichtung
(10) des Webrotors (11) von der Gewebeanschlagkante (18) am Umfang verschoben sind
und einen geringen Abstand (32) zu den vorbeidrehenden Führungselementen (12) und
Anschlagkämmen (15) aufweisen, und die nach einem Programm gesteuert und koordiniert
zur Rotation des Webrotors (11) Kettfäden (1-8,1′-8′) quer zur Drehrichtung (10) verschieben,
damit diese in dafür vorgesehenen Lücken der Kämme (15) und der Führungselemente (12)
eingelegt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die mit Kettfäden belegten Lücken (25)
eines Anschlagkammes (15) mindesens zwei Kettfäden aufweisen, dass die Legeelemente
(31) am Umfang des Webrotors (11) um ein geradzahliges Vielfaches des Kammabstandswinkels
α und um einen Spannungswinkel x von der Gewebeanschlagkante (18) verschoben sind,
um eine vorbestimmte, vom Spannungswinkel x abhängige Schwankung δ1 vom Kettfadenverzug
zu erreichen, und dass Kettfäden mit dem Anschlagen von zwei aufeinander folgenden
Schussfäden (9) unter Schrägzug (22) von der Seitenfläche (24) eines eingetauchten
Zinkens (23) eines Kammes (15, 16, 17, 28) quer zur Drehrichtung (10) positioniert
sind.
2. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Legeelemente
(31) gruppenweise in Bereichen des Spannungswinkels x angeordnet sind, in denen innerhalb
einer Gruppe (33) ähnlich grosse Schwankungen δl des Kettfadenverzuges auftreten.
3. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass Legeelemente
(31) am Umfang des Webrotors (11) um geradzahlige Vielfache des Kammabstandswinkels
α zueinander versetzt sind, um gleich grosse Schwankungen δl des Kettfadenverzuges
ihrer Kettfäden zu erreichen.
4. Reihenfachwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
bei Anschlagkämmen (15) mit zwei Kettfäden pro Lücke (25) die Lichte Weite (26) der
Lücke (25) in etwa der doppelten Breite (27) eines Zinkens (23) entspricht.
5. Reihenfachwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
zwei im Gewebe (30) benachbarte Kettfäden, die sich beim Legevorgang nie kreuzen,
jeweils in derselben Lücke (25) eines Anschlagkammes (15,16,28) eingelegt sind.
6. Reihenfachwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
Anschlagkämme (15) mit zwei Kettfäden pro Lücke (25) als Doppelkämme ausgeführt sind,
bestehend aus Hilfskämmen (28) und aus in Drehrichtung (10) vorgelagerten Hauptkämmen
(16), welche die gleiche Teilung (29) wie die Hilfskämme (28) für Lücken (25) und
Zinken (23) besitzen, welche gegenüber den Hilfskämmen (28) um eine halbe Teilung
(29) quer zur Drehrichtung (10) verschoben sind und welche beim Einlegen von den Kettfäden
umrahmt sind, die im nachfolgenden Hilfskamm in einer gemeinsamen Lücke (25) liegen.
7. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass aufeinanderfolgende
Hauptkämme (16) quer zur Drehrichtung (10) jeweils um eine halbe Teilung (29) zueinander
versetzt sind.
8. Reihenfachwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Anschlagen von Schussfäden (9) ein Richtkamm (17), der ausserhalb des Webrotors
(11) gelagert ist und der mit konisch zulaufenden Zinken (23) bestückt ist, kurzzeitig
zwischen den kettfäden eintauchbar ist, um diese zu richten.
9. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Richtkamm
(17) mit Zinken (23) in einem Raster der Kammteilung (29) bestückt ist, wobei jeweils
zwei Zinken (23) im Abstand einer Kammteilung (29) nebeneinander stehen und zu den
nächsten beiden Zinken (23) ein Unterbruch von drei Kammteilungen (29) besteht, und
dass die Zinken (23) jeden zweiten Schussfaden (9) auslassen, damit sie in sich wiederholende
Eintauchbereiche (42) der Kettfäden kurzzeitig eintauchbar sind.
10. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter
Richtkamm (17), dessen Zinken (23) um zwei Kammteilungen (29) gegenüber den Zinken
des ersten Richtkamms quer zur Drehrichtung (10) verschoben sind, bei den vom ersten
Richtkamm ausgelassenen zweiten Schussfäden in sich jeweils wiederholende Eintauchbereiche
(43) kurzzeitig eintauchbar ist.
11. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,dass ein Richtkamm (17)
zusätzlich bei den zweiten Schussfäden zur Drehrichtung (10) für eine Querverschiebung
von zwei Kammteilungen (29) verschiebbar ist und kurzzeitig zwischen den Kettfäden
in Eintauchbereiche (43) eintauchbar ist.