[0001] Die vorliegende Patentanmeldung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bilden, Hochhalten und Spannen einer Schlaufe um das Packgut einer Banderoliermaschine,
welche eine die Ausdehnung der Schlaufe begrenzende Bandführung mit einer Gleitfläche
umfasst.
[0002] Eine Banderoliermaschine verarbeitet quadratische, rechteckige, runde oder trapezförmige
Stapel, indem sie diese mit wenigstens einem Band - gleichzeitig oder nacheinander
- verbindet. Das Packgut kann hart oder auch sehr weich ausgebildet sein. So können
beispielsweise Drucksachen, Garnituren, Couverts, Etiketten, Banknoten, Checks, Visitenkarten,
Bücher, Broschüren, Zeitungen, Hefte, Schilder, aber auch Pharmaprodukte, Textilprodukte,
Strümpfe, Gemüseprodukte, Käseschachteln, Fleischpackungen, Schuhsohlen oder dgl.
stapelweise gebunden werden.
[0003] Eine Banderoliermaschine arbeitet halb- oder vollautomatisch. Ein Wickelband aus
Papier, kunststoffbeschichtetem Papier oder kunststoff bildet eine Schlaufe, in welche
der zu bindende Stapel, das Packgut eingeführt wird. Durch einen Sensor gesteuert
oder mit einem Hand- oder Fussschalter ausgelöst, wird das an seinem freien Ende festgeklemmte
Wickelband zurückgezogen, bis es am Packgut satt anliegt. Weiche Stapel können von
Hand mehr oder weniger zusammengedrückt werden. Dann wird das festgeklemmte Ende mit
dem angezogenen Band verklebt oder verschweisst und abgeschnitten.
[0004] In der EP-A2 0057471 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bilden und Spannen
einer Umreifungsschlaufe um ein Packgut beschrieben. Die Schlaufe wird gebildet, indem
das Band entlang einer kreisförmigen Führungsfläche bis zu einem Anschlag gestossen
und dann die kleine Schlaufe aus der Ebene der Führung herausgedreht wird, wodurch
ein freistehender Bogen entsteht. In den ausgeweiteten grossen Bogen wird das Packgut
eingeführt und bandiert. Weder Verfahren noch Vorrichtung für die Umreifung sind für
Banderoliermaschinen anwendbar, wo mit wesentlich dünneren und geschmeidigeren Bindematerialien
gearbeitet wird.
[0005] Bei Banderoliermaschinen bekannter Bauart muss zum Bilden und Aufrechterhalten einer
Wickelbandschlaufe grösseren Breiten zu mechanischen Aufhänge- bzw. Stützmitteln Zuflucht
genommen werden. Erst damit wird eine grosse Verarbeitungsbreite möglich, ohne dass
die Schlaufe schon vor deren völligem Aufweiten oder vor der Einführung des Stapels
einbiegt. Es werden jedoch verhältnismässig aufwendige Vorrichtungen in Kauf genommen,
welche auf den Arbeitstakt synchronisiert werden müssen.
[0006] Der Nachteil aufwendiger mechanischer Mittel zum Bilden und Hochhalten eines Wickelbandes
wird durch eine bekannte, automatische Schlaufenbildung verhindert, indem das Band
von einem Seitenhorn zum andern geführt wird und so freitragend hoch bleibt. Obwohl
diese Lösung einen bedeutenden Fortschritt darstellt, weist sie noch Nachteile auf:
[0007] - Es muss ein verhältnismässig stabiles Wickelband verwendet werden, welches die
zum freien Hochhalten notwendige Steifigkeit aufweist.
[0008] - Der Breite der mit einer Banderoliermaschine zu bindenden Packgut-Stapel sind verhältnismässig
enge Grenzen gesetzt, oberhalb 240 bis höchstens 320 mm kann sich ein Band üblicher
Dicke und Steifigkeit nicht mehr freitragend hochhalten, auch wenn es eine gute Qualität
aufweist.
[0009] Der Erfinder hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche eine automatische Schlaufenbildung
jeder erforderlichen Breite auch mit dünnen, billigen Wickelbändern erlauben, ohne
dass mechanische Mittel zum Hochhalten in Anspruch genommen werden müssen. Die Schlaufenbildung
soll mit einer einfachen Vorrichtung wirtschaftlich erfolgen.
[0010] In bezug auf das Verfahren wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass
das Wickelband während des Vorschiebens und nach dem Erreichen der Endposition mit
pneumatischen Mitteln in einer im wesentlichen durch die Gleitfläche gegebenen Schlaufenform
gehalten und beim Bandrückzug ohne Bewegung mechanischer Teile aus der Bandführung
gezogen wird. Spezielle Ausführungsformen und Weiterausbildungen der Erfindung sind
Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen.
[0011] Abgesehen vom pneumatischen Hochhalten der sich bildenden und gebildeten Schlaufe
läuft das Banderolieren in üblicher Weise ab, mit einem Arbeitstakt von etwa 20 bis
30 Bandierungen pro Minute.
[0012] Mehrfachbandierungen können durch zweimaliges Einführen des Packgut-Stapels in eine
Bandführung oder durch die Anordnung von zwei oder mehreren Bandführungen einer Banderoliermaschine
gleichzeitig ausgeführt werden.
[0013] Nach einer ersten Verfahrensvariante der Erfindung wird durch die pneumatischen Mittel
im Bereich wenigstens eines Teils der Gleitfläche ein Unterdruck erzeugt. Zum Bilden
und Hochhalten einer Wickelbandschlaufe aus dünnem Material kann schon ein nur wenige
Millibar unter dem Normaldruck liegender Unterdruck genügen. Vorerst wird mit an sich
bekannten Mitteln eine kleine Schlaufe gebildet, welche durch schnelles Stossen des
Wickelbandes aufgeweitet wird. Schon in der Nähe der Gleitfläche wird die Schlaufe
angesaugt und nach dem Erreichen der Endposition bis zum Rückzug hochgehalten. Ein
zu starker Unterdruck würde das während des Aufweitens der Schlaufe auch auftretende
Gleiten des Wickelbandes stören oder sogar verhindern und/oder bei bestimmten Materialien
zu statischen Aufladungen führen.
[0014] Nach einer zweiten Verfahrensvariante wird von den äusseren unteren Rändern einer
im wesentlichen U-förmigen Bandführung, welche nach unten offen ist, ein schräg nach
oben fliessender Luftstrom auf wenigstens einen Teil der Gleitfläche gerichtet und
von dort abgeleitet. Analog zu einem schwachen Unterdruck genügt hier ein geringer
Ueberdruck, um ein entlang der Gleitfläche der Bandführung gestossenes Wickelband
zu tragen. Die erzeugte Injektionswirkung genügt, die in die Nähe der Gleitfläche
aufgeweitete Schlaufe anzusaugen.
[0015] Die pneumatischen Mittel zur Erzeugung eines Unter- oder Ueberdrucks werden vorzugsweise
mit der Banderoliermaschine ein- und ausgeschaltet. Da nur geringe Unter- oder Ueberdrücke
erzeugt werden, fällt die während der Leerzeit verwendete Energie nicht ins Gewicht,
insbesondere weil bei längeren Unterbrüchen die Maschine sowieso abgestellt wird.
Selbstverständlich kann die Banderoliermaschine mit einem manuell oder per Fussdruck
betätigbaren Schalter ausgerüstet sein, welcher das separate Ein- und Ausschalten
der pneumatischen Mittel erlaubt. Schliesslich kann die Betätigung der pneumatischen
Mittel auch sensorgesteuert sein, insbesondere wenn die Banderoliermaschine nur periodisch
zum Binden einzelner Stapel verwendet wird. Diese Sensorposition kann beispielsweise
mit dem manuellen Ein- und Ausschalter eingestellt werden.
[0016] In bezug auf die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäss
dadurch gelöst, dass die Bandführung mit der Gleitfläche und Seitenführungen zum Hochhalten
des Wickelbandes in Schlaufenform ausschliesslich pneumatische Mittel aufweist. Spezielle
Ausführungsformen und Weiterausbildungen der Erfindung sind Gegenstand von abhängigen
Patentansprüchen.
[0017] Zum Hochhalten des Wickelbandes werden keinerlei mechanische Stützen oder Auflageflächen
irgendwelcher Art gebraucht.
[0018] Die Länge der Bandführung bestimmt die Breite des mit der Banderoliermaschine bindbaren
Packguts. Diese kann, ohne maschinenbedingte Anpassung der Bandqualität und -dicke,
bis etwa 50 cm und mehr ausgedehnt werden.
[0019] Die Bandführung ist so konzipiert, dass sie auf allen im Handel befindlichen Banderoliermaschinen
entsprechend dimensioniert montiert werden kann, zweckmässig mit nur einigen wenigen
Handgriffen. Als besonders vorteilhaft haben sich Montagesätze erwiesen, die den Hörnern
einer Banderoliermaschine eine Steckverbindung erlauben.
[0020] Die Bandführung kann nach an sich bekannten Prinzipien des Konstrukteurs auch längenverstellbar
sein, indem sie beispielsweise teleskopartig ausziehbar ist.
[0021] Die einen pneumatischen Mittel dienen der Erzeugung eines Unterdrucks, die anderen
der Erzeugung eines Ueberdrucks. Sowohl Unterdruck als auch Ueberdruck sind jedoch
nur gering, sie weichen vorzugsweise lediglich wenig vom Normaldruck ab, beispielsweise
im Bereich von 5 bis 100 Mb (Millibar).
[0022] Zur Erzeugung eines Unterdrucks zwischen der Bandführung mit der Gleitfläche und
den Seitenführungen einerseits und dem Wickelband andererseits weist jene wenigstens
eine Oeffnung auf, über welcher ein Saugventilator oder ein Saugrohr bzw. ein Saugschlauch
eines Saugventilators angeordnet ist. Weil er nur eine geringe Leistungsfähigkeit
aufweisen muss, ist der Ventilator bzw. sind die Ventilatoren verhältnismässig klein
und leistungsschwach ausgelegt, was in jeder Hinsicht von Vorteil ist. Der erzeugte
Sog muss lediglich das Wickelband hochhalten.
[0023] Bei der Schlaufenbildung durch Aufweitung muss das Wickelband auch, wenn auch nur
wenig, entlang der Gleitfläche gleiten können, ohne dass von dieser ein wesentlicher
Widerstand entgegengesetzt wird. Deshalb darf das Wickelband nur wenig anhaften.
[0024] Vorzugsweise kann ein Ventilator mit einer entsprechenden Oeffnung in Längsrichtung
der Bandführung, je nach Bandqualität, in verschiedene Positionen verschoben werden.
Analog gilt dies für einen Saugschlauch mit einer entsprechenden Oeffnung. Derart
kann eine sich aufweitende Schlaufe optimal erfasst werden. Bei der Anordnung von
mehreren einem Saugventilator oder Saugschlauch zugeordneten Oeffnungen in einer Gleitfläche
können diese selbstverständlich auch in Längsrichtung der Bandführung verschoben werden.
[0025] Um eine Auswölbung des Wickelbandes in grossdimenstionierte, einem Saugventilator
oder Saugschlauch zugeordneten Oeffnung/en der Gleitfläche zu vermeiden, sind Stützstege
angeordnet, die etwa in Längsrichtung der Bandführung verlaufen.
[0026] Bei Anordnung von wenigstens einer erwähnten Oeffnung ist die Gleitfläche vorzugsweise
glatt ausgebildet und besteht mindestens auf der Oberfläche aus einem Material, das
bei einer Verschiebung des Wickelbands keine oder eine nur geringe statische Aufladung
bewirkt.
[0027] Anstelle mindestens einer grossflächigen Oeffnung kann die Gleitfläche wenigstens
teilweise perforiert, gelocht oder geschlitzt sein und zwischen der Gleitfläche und
der Bandführung eine Kammer mit entsprechendem Unterdruck aufweisen.
[0028] Schliesslich kann die Gleitfläche wenigstens teilweise aus einem Gewebe, Gestrick,
Vlies oder feinmaschigem Netz bestehen, wobei jedoch darauf zu achten ist, dass das
Wickelband auch gleiten kann.
[0029] Nach allen Varianten der Ausbildung der Gleitfläche, mit einer Oeffnung, mehreren
Oeffnungen oder Perforationen, können in Längsrichtung verlaufende Rippen angeordnet
sein, welche ihrerseits in Abstand von der Rückwand der Bandführung eine neue, durch
die Rippen gebildete Gleitfläche bilden. Diese Variante ist insbesondere für Bandmaterialien,
welche in Kombination mit der Gleitfläche zu statischer Aufladung neigen, vorteilhaft.
Weiter kann bei Ausbildung nur einer einzigen Ansaugöffnung die Saugwirkung besser
verteilt und früher entfaltet werden. In diesem Fall wird jedoch der Luftstrom nicht
durch das aufliegende Band unterbunden.
[0030] Die Mittel zum Ansaugen können so ausgestaltet sein, dass nur in einem Teil der zwischen
den Rippen liegenden Zwischenräume ein Unterdruck erzeugt wird, wenn das Wickelband
aufliegt. Beispielsweise kann eine Unterdruckerzeugung nur im/in den mittleren und/oder
den äusseren Zwischenräumen erfolgen.
[0031] Wie erwähnt kann anstelle eines Unterdrucks ein leichter Ueberdruck erzeugt werden,
indem in einer nach unten offenen, U-förmig ausgebildeten Bandführung mit einer Gleitfläche,
am unteren Rand der parellelen Schenkel, Luftaustrittsdüsen, -löcher und/oder -schlitze
mit in Richtung der Gleitfläche austretendem Luftstrahl angeordnet sind. Die austretende
Luft hält das eine Schlaufe bildende Wickelband hoch. Es wird leicht gegen die Gleitfläche
gedrückt oder kann mindestens teilweise in der Schwebe gehalten werden.
[0032] Ein Teil der Düsen, Löcher oder Schlitze kann, in Vorschubrichtung des Wickelbandes,
nach vorne gerichtet sein und einen Bandvorschub bewirken, was insbesondere bei dünnem,
weichem Bandmaterial von Vorteil sein kann.
[0033] Eine weitere Variante besteht darin, dass alle Luftaustrittsdüsen, -löcher und/oder
-schlitze leicht nach vorn gerichtet sind und den gleichen Effekt erzielen.
[0034] Obwohl die erfindungsgemässen Verfahren und Vorrichtung für alle bekannten Banderoliermaschinen
unter Verwendung aller bekannten Wickelbänder verwendet werden können, wirken sich
die Vorteile bei dünnen und weichen Bändern besonders vorteilhaft aus. Insbesondere
im Zusammenwirken mit Vorschubdüsen können Wickelbänder dünner und weicher als bisher
üblich ausgebildet und dennoch für breite Schlaufen verwendet werden.
[0035] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen,
welche auch Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen sind, näher erläutert. Es zeigen
schematisch:
- Fig. 1 eine aufgeschnittene Prinzipskizze einer Banderoliermaschine mit einer angeflanschten
Bandführung,
- Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer in ihrer Längsrichtung verschiebbaren Bandführung,
- Fig. 3 eine aufgeschnittene Ansicht von an einer Bandführung angeschlossenen Saugschläuchen,
- Fig. 4 - 7 verschiedene Ausführungsformen von Gleitflächen mit Luftansaugung,
- Fig. 8 einen Querschnitt durch eine Bandführung mit Luftströmen, und
- Fig. 9 einen teilweisen Längsschnitt durch eine Bandführung mit einer Düsenleiste.
[0036] Auf der in Fig. 1 dargestellten Banderoliermaschine 10, auch Bandiermaschine genannt,
ist mittels Flanschen 14 eine Bandführung 12 mit innenliegender Gleitfläche 16 angeordnet.
Vorerst wird mit bekannten Mitteln eine kleine Schlaufe des Wickelbands 18 gebildet,
welche mit einem ebenfalls an sich bekannten, daher nicht gezeichneten Vorschubmechanismus
zu einer grossen Schlaufe aufgestossen wird. Die gestrichelte Linie 18' zeigt die
sich aufweitende Schlaufe in einem Zwischenstadium, selbstverständlich ist dann das
Packgut noch nicht eingelegt. Das ausgezogen dargestellte Wickelband 18 zeigt das
Endstadium der Schlaufenbildung.
[0037] Von den in der Banderoliermaschine angeordneten, an sich bekannten Einrichtungen
wie Einzugsrollen, gegenläufige Spannrollen, Bandbreiteneinstellung, Bandklemmen,
Niederhalter und Messer ist der Einfachheit und der Uebersichtlichkeit wegen lediglich
die Schweissplatte 22 zum Verbinden der vorgeschobenen Stirnseite des Wickelbandes
mit dem zurückgezogenen Wickelband 18 selbst. Der Vorschub wird durch die Einklemmzeit
des Wickelbandes zwischen den mit konstanter Geschwindigkeit drehenden Einzugsrollen
bestimmt. Der Rückzug wird ausgelöst, nachdem ein Sensor 20 das Einlegen von Packgut
26 anzeigt, und erfolgt durch Festklemmen des Wickelbandes 18 zwischen den Spannrollen,
in Gegenrichtung des Pfeils 24. Nach dem Rückzug mit regulierbarer Zugkraft umschliesst
das Wickelband 18 den eingelegten Stapel, das Packgut 26, satt. Selbstverständlich
kann anstelle der Sensorsteuerung auch eine manuelle Steuerung erfolgen.
[0038] Bei grosser Arbeitsbreite einer herkömmlichen Banderoliermaschine müsste ein Wickelband
von verhältnismässig grosser Dicke und Steifigkeit gewählt werden, damit die Breite
überspannt werden kann. Dies wäre nicht nur teuer, sondern auch unpraktisch für das
satte Anlegen des Wickelbandes am Packgut.
[0039] Etwa in der Mitte der Bandführung 12 ist gemäss Fig. 1 ein Saugventilator 28 mit
einer dem Innenquerschnitt entsprechenden Oeffnung in der Gleitfläche 16. Das beim
Aufweiten der Schlaufe in Richtung der glatt ausgebildeten Gleitfläche 16 gestossene
Wickelband 18 wird im Bereich der Oeffnung 30 angesaugt, es kann also nicht nach unten
einbiegen, wenn die Spannkraft über die Breite b nicht ausreicht. Die Saugwirkung
ist jedoch nicht so gross, dass ein Verschieben beeinträchtigt wird.
[0040] Bei einer noch grösseren Breite b können mehrere Saugventilatoren 28 hintereinander
angeordnet sein.
[0041] Die Gleitfläche 16 weist nicht gezeigte seitliche Führungen in Form eines im Querschnitt
nach unten offenen U (Fig. 2) auf, um ein Ausweichen des Wickelbands 18 zu vermeiden.
[0042] Fig. 2 zeigt zwei ineinander liegende, in Längsrichtung L der Bandführung 12 gegeneinander
verschiebbare Profile. Das äussere Profil 32 ist - nicht sichtbar - auf zwei Seitenhörnern
der Banderoliermaschine aufgesteckt. Das äussere Profil 32 ist in bezug auf den Querschnitt
im wesentlichen U-förmig, mit nach unten gerichteter Oeffnung, es entspricht im wesentlichen
einer Gleitfläche mit Seitenführungen gemäss Fig. 1.
[0043] Ein im äusseren Profil 32 in Längsrichtung L verschiebbares inneres Profil 34 weist
parallel zu den Schenkeln 36, 38 des äusseren Profils 32 verlaufende Rippen 40 auf.
Diese Rippen 40 weisen stirnseitig rechtwinklig verlaufende Auflageflächen 39 auf,
welche die Gleitfläche 16 bilden. Die als seitliche Führungen ausgebildeten Schenkel
36,38 ragen deutlich über die Rippen 40 hinaus.
[0044] In Fig. 3 ist die Gleitfläche 16 einer sehr breiten Bandführung 12 (Fig. 1) dargestellt.
Der geringe, auf das Wickelband 18 einen Sog ausübende Unterdruck wird in einem nicht
dargestellten Ventilator in Richtung des Pfeils 42 erzeugt. An insgesamt drei Oeffnungen
30 in der Gleitfläche 16 schliessen Saugschläuche 44 an, welche sich in Richtung des
Ventilators zu einem gemeinsamen Saugschlauch 46 vereinigen.
[0045] Die Saugschläuche 44, 46 sind so konzipiert, dass die Gleitfläche 16 in ihrer Längsrichtung
(L) verschoben werden können.
[0046] Fig. 4 zeigt eine Oeffnung 30 gemäss Fig. 1 und 3 von unten. In Längsrichtung L der
Bandführung sind Stützstege 48 angeordnet. Diese verhindern, dass ein dünnes, verhältnismässig
biegsames Wickelband 18, (Fig, 1, 3) trotz des geringen Unterdrucks in die verhältnismässig
grosse Oeffnung 30 gesaugt wird.
[0047] In der Ausführungsform gemäss Fig. 5 ist wenigstens ein Teil der Gleitfläche 16 als
Lochblech mit zahlreichen kleinen Bohrungen 50 eines Durchmessers von einigen Millimetern
ausgebildet, in Fig. 6 als Schlitzblech mit längslaufenden Schlitzen einer Länge von
einigen Zentimetern und einer Breite von einigen Millimetern.
[0048] In Fig. 7 ist wenigstens ein Teil der Gleitfläche 16 als Gewebe 54 ausgebildet.
[0049] Die in Fig. 8 im Querschnitt gezeichnete Bandführung 12 ist im wesentlichen U-förmig
ausgebildet, mit nach unten gerichteter Oeffnung. Die parallelen Schenkel 36, 38 tragen
am unteren Ende je eine Düsenleiste 56 mit schräg nach oben gerichteten Luftaustrittslöcher.
Der Luftstrom vermag das Wickelband 18 in der Schwebe zu halten oder drückt es leicht
gegen die Gleitfläche 16 der Bandführung 12.
[0050] In der Gleitfläche 16 sind nicht gezeichnete Luftaustrittsöffnungen ausgebildet.
Unterhalb der Bandführung entsteht eine Injektorwirkung, welche ein leichtes Wickelband
(18) beim Aufstossen der Schlaufe in den Wirkungsbereich der Düsenleisten 56 saugt.
[0051] Beim Bandrückzug kann das Wickelband 18, wie bei den Unterdruckvarianten, problemlos
aus der Bandführung 12 gezogen und um das Packgut gespannt werden, ohne dass irgendwelche
mechanischen Teile synchron bewegt werden müssen.
[0052] Fig. 9 zeigt einen teilweisen Längsschnitt durch eine Bandführung 12 mit dem stirnseitigen
Rand 58 des Wickelbandes 18, welches in Richtung des Pfeils 60 vorgeschoben wird.
[0053] Die Düsenleiste 56 weist anstelle von Bohrungen Einzeldüsen auf, wobei die einen
Düsen 60 senkrecht zur Gleitfläche 16 verlaufen, die andern als Vorschubdüsen 62 ausgebildet
sind. Vor allem bei dünnen, flexiblen Bändern 18 kann die Verleihung eines Vorschubs
vorteilhaft sein.
1. Verfahren zum Bilden, Hochhalten und Spannen einer Schlaufe um das Packgut (26) einer
Banderoliermaschine (10), welche eine die Ausdehnung der Schlaufe begrenzende Bandführung
(12) mit einer Gleitfläche (16) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Wickelband (18) während des Vorschiebens und nach dem Erreichen der Endposition
mit pneumatischen Mitteln in einer im wesentlichen durch die Gleitfläche (16) gegebenen
Schlaufenform hochgehalten und beim Bandrückzug ohne Bewegung mechanischer Teile aus
der Bandführung (12) gezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich wenigstens eines
Teils der Gleitfläche (16) ein Unterdruck erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich wenigstens eines
Teils der Gleitfläche (16) ein von den äusseren unteren Rändern der Schenkel (36,
38) einer im wesentlichen U-förmigen, unten offenen Bandführung (12) schräg nach oben
fliessender Luftstrom gerichtet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die pneumatischen
Mittel automatisch mit der Banderoliermaschine (10), manuell mit einem Handschalter
und/oder automatisch mit Sensoren ein- und ausgeschaltet werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Bandführung (12) mit der Gleitfläche (16) und Seitenführungen
(36,38) zum Hochhalten des Wickelbandes (18) in Schlaufenform ausschliesslich pneumatische
Mittel aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise längenverstellbare
Bandführung (12) mit einigen Handgriffen lösbar mit der Banderoliermaschine (10) verbunden
ist bzw. auf deren Hörner steckbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (16)
der Bandführung (12) wenigstens eine Oeffnung (30,50,52) aufweist, über welcher/en
ein Saugventilator (28) oder ein Saugrohr bzw. ein Saugschlauch (44) eines Saugventilators
(28) angeordnet ist, welcher zwischen Gleitfläche (16) und Wickelband (18) einen Unterdruck
und damit einen Sog erzeugt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der/die Saugventilator/en
(28) bzw. der/die Saugschlauch/Saugschläuche (44) mit deren Ansaugöffnung (30) in
Längsrichtung (L) der Bandführung (12) verstellbar sind, und die Saugöffnung/en vorzugsweise
in Längsrichtung (L) verlaufende Stützstege (48) haben.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (16) wenigstens
teilweise perforiert, gelocht oder geschlitzt ist oder wenigstens teilweise aus einem
Gewebe, Gestrick, Vlies oder feinmaschigen Netz besteht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche
(16) aus den Auflageflächen (39) längslaufender Rippen (40) besteht, wobei wenigstens
ein Teil der Zwischenräume (41) zwischen den Rippen (40) bei aufliegendem Wickelband
(18) einen Unterdruck aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandführung (12)
im wesentlichen U-förmig, nach unten offen, ausgebildet ist, und die unteren Ränder
der parallelen Schenkel (36,38) Luftaustrittslöcher, -schlitze und/oder -düsen (60,62)
mit in Richtung der Gleitfläche (16) austretendem Luftstrahl haben.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der
Luftaustrittslöcher, -schlitze oder -düsen als Vorschubdüsen (62) für das Wickelband
(18) ausgebildet ist.