[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Kreiselpumpenlaufrades,
vorzugsweise eines radialen oder radial schräggestellten Kreiselpumpenlaufrades, in
Blechbauweise.
[0002] Bisher wurden solche Laufräder aus mehreren Einzelteilen zusammengebaut. Ziel der
Erfindung ist es, die Zahl der Einzelstücke, aus denen ein solches Laufrad aufgebaut
ist, zu verringern und das Herstellungsverfahren wesentlich zu vereinfachen bzw. zu
verbilligen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Laufradschaufeln
durch Sicken mit einem im wesentlichen punkt- oder schneidenförmigen Tiefziehwerkzeug
entlang insbesondere stetiger Kurvenbahnen in der druckseitigen und/oder saugseitigen
Radseitenwand erzeugt werden.
[0003] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können beliebig gekrümmte, insbesondere stetige
Kurvenbahnen bzw. Laufradschaufeln erzeugt werden; dieses Verfahren ist somit vor
allem für geringe Stückzahlen bzw. für Sonderanfertigungen sehr gut geeignet. Die
Werkzeugkosten bei diesem Verfahren sind sehr gering, da mit wenigen einfachen, im
wesentlichen punkt- oder schneidenförmigen Tiefziehwerkzeugen alle benötigten Laufräder
bzw. Laufradschaufelformen erzeugt werden können, wogegen bei den bisherigen, formgepreßten
Laufrädern (vgl. z.B. die US-PSen 3 340 813 und 3 059 582) jeweils eigene, sehr teure
Preßstempel für jede Laufradform angefertigt werden müssen. Auch die für den Herstellungs-
bzw. Bearbeitungsvorgang erforderlichen Drücke sind beim erfindungsgemäßen Verfahren
um Größenordnungen geringer.
[0004] Das gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Laufrad wird im wesentlichen
aus zwei Laufradseitenwänden zusammengebaut und auf einer Pumpenwelle befestigt. Trotz
der geringeren Wandstärke und somit geringeren Gewichtes hat die gesickte Radseitenwand
durch diesen Bearbeitungsvorgang eine höhere Festigkeit als bekannte Radseitenwände.
[0005] Eine weitere Verbesserung und insbesondere Rationalisierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht,
daß entweder bei feststehender Blechronde das Tiefziehwerkzeug oder bei feststehendem
Tiefziehwerkzeug die Blechronde entlang der Kurvenbahnen geführt wird und daß vorzugsweise
das Tiefziehwerkzeug gleichzeitig auch als Verbindungswerkzeug für die beiden Laufradseitenwände
verwendet wird, wobei an das Tiefziehwerkzeug bei Erreichen der Sickentiefe eine elektrische
Spannung angelegt und damit eine Punktschweißung erzielt wird.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes
Kreiselpumpenlaufrad in radialer oder radial schräggestellter Blechbauweise, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die durch einzelne Sickungen entlang insbesondere stetiger
Kurvenbahnen hergestellten Laufradschaufeln entsprechend der Anzahl bzw. dem Abstand
der Einzelsicken eine mehr oder weniger deutlich sichtbare Welligkeit im Verlauf der
stetigen Kurvenbahnen aufweisen und daß durch die Wahl der Abstände der Einzelsicken,
insbesondere bei dazwischenliegend verbleibenden Freiräumen, die hydraulische Charakteristik
des Laufrades zusätzlich zum Einfluß durch die Kurvenbahn veränderbar ist. Dies ermöglicht
es, eine gewollte Störung der Strömung an der Laufradschaufel herbeizuführen, wie
es manchmal bei Pumpenförderungen erwünscht ist, um die Fördermenge zu begrenzen oder
eine definierte maximale Leistungsaufnahme einzuhalten.
[0006] Die Erfindung wird nun an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen radialen Schnitt durch ein Laufrad, Fig.
2 einen Teilschnitt längs der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht in axialer
Richtung auf einen Teil des Laufrades, Fig. 4 schematisch die Herstellung von verschiedenen
Laufradschaufeln in axialer Ansicht ähnlich der Fig. 3 und Fig. 5 eine Schnittansicht
längs der Linie V-V bzw. der Linie V′-V′ in Fig. 4.
[0007] In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 eine Laufradschaufel bezeichnet, die in üblicher
Weise zwischen der druckseitigen Radseiten- bzw. -stirnwand 3 und der saugseitigen
Radseiten- bzw. -stirnwand 4 angeordnet ist. Das Laufrad ist in ebenfalls üblicher
Weise mittels der Nabe 5 auf einer nicht dargestellten Pumpenwelle befestigt und auch
die Dichtleistenbefestigung 6,5 ist gemäß dem Stand der Technik ausgebildet.
[0008] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die Laufradschaufeln 1 durch Sicken bzw. Tiefziehen
der druckseitigen Radseitenwand 3 ausgebildet und demgemäß mit dieser Wand 3 einstückig.
Die saugseitige Radseitenwand 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel etwas dicker ausgebildet.
Selbstverständlich können die Laufradschaufeln 1 auch durch Sicken der Wand 4 oder
aber durch Sicken beider Wände 3 und 4 gebildet werden.
[0009] Fig. 3 zeigt eine durch Sicken gebildete Laufradschaufel 1 in axialer Ansicht, wobei
die saugseitige Radseitenwand 4 abgenommen ist. Diese Laufradschaufel 1 ist durch
Sicken mit einem im wesentlichen punkt- oder schneidenförmigen Tiefziehwerkzeug entlang
der stetigen Kurvenbahn 2 erzeugt worden.
[0010] Dieser Vorgang bzw. das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines solchen
Kreiselpumpenlaufrades wird an Hand der Fig. 4 und 5 besser verständlich. In Fig.
4, die eine zur Fig. 3 analoge Ansicht zeigt, ist dargestellt, wie das auf einem Stempel
8 sitzende Tiefziehwerkzeug, das sogenannte Schiffchen 7 längs des Doppelpfeils und
längs der stetigen Kurvenbahn 2 über die Radseitenwand 3 und/oder 4 bewegt wird (wobei
die Blechronde 3,4 feststeht), um die Laufradschaufel 1 aus dieser Seitenwand 3 und/oder
4 auszuprägen. Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, wird das Schiffchen 7 bei seiner Auf-
und Abbewegung (siehe den Doppelpfeil in Fig. 5) zwischen zwei Seitenstützen 9 geführt
bzw. werden diese mit dem Schiffchen 7 mitbewegt. Es können aber auch das Schiffchen
7 und die beiden Seitenstützen 9 ortsfest bzw. feststehend angeordnet und die Blechronde
3,4 entlang der Kurvenbahn 2 bewegt bzw. geführt werden.
[0011] In Fig. 4 ist außer der mit gleichmäßiger Breite ausgeführten Laufradschaufel 1 als
Beispiel auch eine andere Laufradschaufel mit wechselnder Breite dargestellt, die
aus den Einzelsicken 1′,1˝,1˝′,1
IV,I
V usw. gebildet ist. Zwischen diesen Einzelsicken können mehr oder weniger große Freiräume
10 vorgesehen sein.
[0012] Während somit die Laufradschaufel 1 mit gleichmäßiger Breite dadurch erzeugt wird,
daß die einzelnen Sicken im Zuge des Herstellungsvorganges so eng aneinander gesetzt
werden, daß praktisch eine gleichmäßig breite Rinne entsteht, wird beim anderen Beispiel
einer Laufradschaufel bewußt ein Abstand zwischen den Einzelsicken 1′,1˝, ... gelassen,
um ein gewolltes bzw. gesteuertes Abreißen der Strömung an der Laufradschaufel herbeizuführen,
wie es für manche Anwendungsfälle von Vorteil sein kann.
[0013] Die Steuerung längs der Kurvenbahn 2 erfolgt am besten durch eine numerisch gesteuerte
(NC-Steuerung) Vorrichtung, kann aber auch computer- (PC-Steuerung), schablonen- oder
handgesteuert erfolgen. Man könnte diesen Vorgang auch als "Kurvensicken" bezeichnen.
[0014] Mit einigen wenigen schiffchen 7 (ca. 5 bis 10 Stück) können auf diese Weise die
unterschiedlichsten Konturen (Kanalkonturen) der Laufradschaufeln 1 erzeugt werden.
1. Verfahren zum Herstellen eines Kreiselpumpenlaufrades, vorzugsweise eines radialen
oder radial schräggestellten Kreiselpumpenlaufrades, in Blechbauweise, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufradschaufeln durch Sicken mit einem im wesentlichen punktoder schneidenförmigen
Tiefziehwerkzeug entlang insbesondere stetiger Kurvenbahnen in der druckseitigen und/oder
saugseitigen Radseitenwand erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entweder bei feststehender
Blechronde das Tiefziehwerkzeug oder bei feststehendem Tiefziehwerkzeug die Blechronde
entlang der Kurvenbahnen geführt wird und daß vorzugsweise das Tiefziehwerzeug gleichzeitig
auch als Verbindungswerkzeug für die beiden Laufradseitenwände verwendet wird, wobei
an das Tiefziehwerkzeug bei Erreichen der Sickentiefe eine elektrische Spannung angelegt
und damit eine Punktschweißung erzielt wird.
3. Kreiselpumpenlaufrad in radialer oder radial schräggestellter Blechbauweise hergestellt
nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch
einzelne Sickungen (1′, 1˝, 1˝′, 1IV, 1V,...) entlang insbesondere stetiger Kurvenbahnen (2) hergestellten Laufradschaufeln
(1) entsprechend der Anzahl bzw. dem Abstand der Einzelsicken (1′, 1˝, 1˝′, 1IV, 1V,...) eine mehr oder weniger deutlich sichtbare Welligkeit im Verlauf der stetigen
Kurvenbahnen (2) aufweisen und daß durch die Wahl der Abstände der Einzelsicken (1′,
1˝, 1˝′, 1IV, 1V,...), insbesondere bei dazwischenliegend verbleibenden Freiräumen (10), die hydraulische
Charakteristik des Laufrades zusätzlich zum Einfluß duch die Kurvenbahn (2) veränderbar
ist.